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Befestigung von Balkonpfosten
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Die Erfindung betrifft die Befestigung von am unteren Ende mit einer
Befestigungsplatte versehenen Balkonpfosten auf an Gebäuden freitragend auskragenden
Betonplatten.
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Bei der Herstellung von Balkongeländern ist es bisher üblich gewesen,
die am unteren Ende mit einer Befestigungsplatte, die mehrere Befestigungslöcher
aufwies, versehenen Befestigungspfosten in der Weise auf der Balkon-Betonplatte
zu befestigen, daß in die Betonplatte entsprechend den Befestigungslöchern in der
Befestigungsplatte Sackbohrungen eingebracht, in die Sackbohrungen Spreizdübel eingesteckt
und die Balkonpfosten durch Einschrauben von Schrauben in die Spreizdübel befestigt
wurden.
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Diese Befestigungsweise hat infolge der dabei in der Be-Betonplatte
auftretenden Spreizdrücke dazu geführt, daß Betonteile abgeplatzt sind bzw. sich
auf diese Weise befestigte Teile gelöst haben, heruntergefallen sind und Unfälle
verursacht haben.
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Es sind daher neue, strengere Vorschriften erlassen worden, welche
die bei der Befestigung von Bauteilen an Betonplatten zu beachtenden Einzelheiten
regeln. Nach den neuen Vorschriften ist es bei einer Mehrzahl von Befestigungen,
insbesondere in Betonplatten, nicht mehr zulässig, Spreizdrücke erzeugende Befestigungsmittel
zu verwenden. Außerdem schreiben die neuen Vorschriften vor, welchen Mindestabstand
die Befestigungsstellen von der Seitenkante der Betonplatte und untereinander aufweisen
müssen. Außerdem ist beispielsweise bei freitragenden Balkonen vorgeschrieben, daß
in der Zugzone der Kragplatte d.h. an den Seitenkanten der Balkonplatte keine Zugbeanspruchung
auftreten darf.
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Durch diese Gegebenheiten ist es nun auch nicht mehr möglich, Balkonpfosten
auf die bekannte Weise mittels Spreizdübelbefestigung auf Betonplatten zu verankern.
Wegen der vorgeschriebenen Mindestabstände der Befesti gungspunkte ist es auch nicht
mehr möglich, die Balkonpfosten, d.h.
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die an ihrem Fußende angeordneten Befestigungsplatten in gewohnter
Weise auszugestalten, weil diese dann eine ungewöhnliche Größe besitzen müßten.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Befestigung für
Balkonpfosten zu schaffen, mit der die vorgeschriebenen Mindestabstände eingehalten
werden können und welche keine Spreizdriicke im Beton bzw. keine Zugbeanspruchung
des Betons erzeugt, wo dies nicht zulässig ist.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Befestigungaplatten
ein Befesti£ungsloch besitzen, daß die an der Vorderkante des Balkons anzuordnenden
Balkonpfosten an einem im Beton verankerten Verbundanker und die an den Seitenkanten
des Balkons anzuordnenden Balkonpfosten mittels Gewindebolzen, die an einem Ende
mit einer Gegenplatte versehen und durch eine durchgehende Bohrung der Be-Betonplatte
durchgesteckt sind, befestigt sind.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung und Ausführungsbeispiele sind nachstehend
anhand der Figuren 1 bis 4 näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 die Draufsicht auf
einen Teil einer Beton-Balkonplatte mit den wichtigsten Befestigungsvoraussetzungen.
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Fig. 2 die Befestigung eines Balkonpfostens mittels Verbundanker,
Fig.
3 die Befestigung eines Balkonpfostens mittels Gewindebolzen und Fig. 4 das eine
Ende des Gewindebolzens.
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Fig. 1 zeigt den Ausschnitt aus einer Beton-Balkonplatte 1, die mit
der Gebäudewand 2 verbunden ist. An dieser Draufsicht sind die wichtigsten Vorschriften
verdeutlicht, die bei der Befestigung der Balkonpfosten erfüllt werden müssen. Wie
aus Fig. 1 ersichtlich, ist die Breite der Balkonplatte in Zone A und Zone B unterteilt.
In der Zone A dürfen Befestigungsmittel angeordnet sein, durch welche die Betonplatte
auf Zug beansprucht wird. In der Zone B, der sogenannten Zugzone der Betonplatte,
sind keine Befestigungamittel zulässig, durch welche die Betonplatte auf Zug beansprucht
wird. Der Abstand a zeigt an, in welchem Mindestabstand die Befestigungsstellen
von der Außenkante entfernt angeordnet sein müssen; er beträgt 110 mm. Der Abstand
Ce ist der Mindestabstand zwischen zwei Befestigungsstellen. Er beträgt 210 mm.
Die Zone A darf eine maximale Breite von 380 mm aufweisen.
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In Fig. 2 ist verdeutlicht, in welcher Weise die Balkonpfosten an
der vorderen Kante der Betonplatte 1, d.h. in der Zone A, befestigt sein sollen,
so daß die Sicherheitsbestimmungen erfüllt sind. Bei der Ausführungsform gemäß Fig.
2 ist der Balkonpfosten 3 mit der an dessen Fußende
angeordneten
Befestigungsplatte 4, die mit einem Befestigungsloch versehen ist, an einem in die
Betonplatte 1 eingesetzten Verbundanker befestigt. Der Verbundanker besteht, wenn
er noch nicht in die Betonplatte eingesetzt ist, aus einem ggf. am unteren Ende
angespitzten Gewindestab 5 mit Unterlagscheibe und Mutter und einer Glasampulle,
gefüllt mit Quarzzuschlagstoff, Reaktionsharz und einem verschlossenen, mit Härter
gefüllten Glasröhrchen, dem sogenannten Härterstäbchen.
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Das Anbringen des Verbundankers geschieht nun in folgender Weise:
Nachdem in die Betonplatte an der Befestigungsstelle eine Sackbohrung eingebracht
und diese gereinigt, beispielsweise mit Preßluft ausgeblasen, wurde, wird die Glasampulle
in die Sackbohrung eingesetzt. Anschließend wird der Gewindestab mit Unterlagscheibe
und aufgeschraubter Mutter mittels einer Schlagbohrmaschine unter Schlag- Drehbewegung
in die Sackbohrung eingetrieben. Dabei werden nicht nur die Glasampulle und das
Härtestäbchen zerstört, sondern deren Inhalt auch intensiv miteinander vermischt
und in dem zwischen Gewinde stab und Innenwand der Sackbohrung vorhandenen Raum
verteilt. Wenn dieser Inhalt, der auch als Kunstharzmörtel bezeichnet wird, ausgehärtet
ist, ist der Verbundanker fertiggestellt, d.h. der Gewindestab 5 fest in der Betonplatte
verankert. Die Aushärtezeit beträgt bei Temperaturen über 200 C beispielsweise 10
Minuten.
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Fig. 3 zeit die bevorzugte Befestigungsweise der Balkonpfosten in
der Zone B der Betonplatte 1. Diese Befestigungsweise kann aber auch in der Zone
A verwendet werden. Bei dieser Ausführungsform der Befestigung sind Balkonpfosten
3 und Befestigungsplatte 4 in gleicher Weise ausgebildet wie bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2. Die Befestigung erfolgt jedoch hier dadurch, daß an der Befestigungsstelle
eine durch die Betonplatte hindurchgehende Bohrung eingebracht, in diese von unten
der Gewindebolzen 6 eingesteckt und, nach Aufstecken einer IJnterlagscheibe, die
Mutter 7 aufgeschraubt wird. Der Gewindebolzen 6 ist - wie aus Fig. 3 erkennbar
- nur an seinem oberen Ende mit Gewinde versehen. An seinem unteren Ende ist er
mit einer Gegenplatte 8 versehen. Diese ist - wie aus Fig. 4 ersichtlich -mit dem
unteren Ende des Gewindebolzens 6 verschraubt und verschweißt.