DE2627323C2 - Hämolysierlösung für die Glukose-Bestimmung in Blut - Google Patents
Hämolysierlösung für die Glukose-Bestimmung in BlutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hämolysierlösung für die Glukose-Bestimmung in Blut. Es sind verschiedene
Lösungen dieser Art bekanntgeworden, die jedoch gewisse Nachteile besitzen. So ist z. B. eine Lösung
bekanntgeworden, die Monojodazetat enthält. Dabei werden größere Flüssigkeitsmengen benötigt, so daß
man dem Patienten für eine Untersuchung Venenblut entnehmen muß. In vielen Fällen ist es aber erwünscht,
mit Kapillarblut, also kleinsten Mengen, auszukommen.
Bei einer anderen Methode ist die vorherige Entfernung des Eiweißes, beispielsweise durch Fällung
mittels Zinksulfat, und anschließendes Zentrifugieren, erforderlich. Dadurch wird die Arbeit kompliziert, und
es werden ebenfalls größere Flüssigkeitsmengen benötigt. Je komplizierter aber die Arbeiten in einem
medizinisch-technischen Laboratorium sind, d. h., je mehr Arbeitsgänge sie erfordern, desto größer ist auch
die Gefahr einer Verwechslung der den Patienten entnommenen Proben.
Durch die DE-OS 18 13 848 ist ein Verfahren und ein diagnostisches Mittel zur Glukose-Bestimmung in Blut
bekanntgeworden, bei denen eine Stabilisierung der Glukose-Konzentration in Proben von hämolysiertem
Blut durch Zusatz eines Stabilisators erfolgt.
Ein weiterer Vorschlag zur Glukose-Bestimmung nach der Hexokinase-Methode wurde in der Zeitschrift
Klin. Chem. KHn. Biochem., 1973, Seiten 24-30,
veröffentlicht.
Die vorgenannten bekannten Lösungen besitzen aber den Nachteil, daß sie stets frisch angesetzt werden
müssen, da sie sich nicht über längere Zeit halten. Insbesondere neigen einige der bekannten Lösungen
dazu, bei entsprechender Konterminierung ein Pilzwachstum oder ein Wachstum von Bakterien, die die
Lösung dann unbrauchbar machen, zu gestatten.
Man hat bisher vergeblich versucht, die bekannten Hämolysierlösungen durch Hinzufügen von bakteriziden
oder fungiziden Substanzen haltbarer zu machen. Dabei stellte sich leider stets heraus, daß die Funktion
der Lösung in der einen oder anderen Weise gestört wurde.
Von einer brauchbarer» Hämolysierlösung für die Glukose-Bestimmung wird verlangt, daß sie gut
hämolysiert, ferner die Glyxolyse hemmt und schließlich
ίο auch längere Zeit aufbewahrt werden kann, ohne daO
Bakterien oder Pilze darin wachsen können. Die Lösung soll aber die jeweils aufzuführende Reaktion nichi
stören.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei Verwendung einer Hämolysierlösung, die Natriumfluorid und
Kaliumoxalat enthält, ein Zusatz von 4-Chlor-3m-Kresol vorgeschlagen.
Überraschenderweise stören sich diese drei Reagenzien in wässeriger Lösung !nicht. Es wird also weder die
Hämolysewirkung des Kaliumoxalats durch die anderen beiden Substanzen, noch die Glykolysehemmung des
Natriumfluorids durch die anderen beiden Substanzen verschlechtert, und es wird schließlich auch die
bakteriostatische bzw. bakterizide und fungizide Wirkung des 4-C'hlor-3m-Kresols nicht durch die beiden
anderen Substanzen beeinträchtigt.
Vorzugsweise wird eine Konzentration von 0,5 g Natriumfluorid, 0,5 g Kaliumoxalat und 1,0 g 4-Chlor-3m-Kresol
empfohlen, die eine optimale Wirkung
JO erbringt. Gewisse Abweichungen von diesen Konzentrationen sind aber ohne weiteres möglich, ohne daß
sich die mehrfache Wirkung der Hämolysierlösung dadurch verliert.
Es war zwar bekannt, daß 4-Chlor-3m-Kresol bereits als Bakteriostatikum bzw. als bakterizide Substanz Einsatz finden kann. Nachdem aber in der Praxis sämtliche bisher versuchten Bakteriostatika oder bakteriziden und fungiziden Mittel, die man Hämolysierlösungen dieser oder ähnlicher Art zusetzte, derer Wirkung beeinträchtigten, konnte nicht erwartet werden, daß eine solche Beeinträchtigung durch Verwendung von 4-Chlor-3m-Kresol nicht stattfindet.
Es war zwar bekannt, daß 4-Chlor-3m-Kresol bereits als Bakteriostatikum bzw. als bakterizide Substanz Einsatz finden kann. Nachdem aber in der Praxis sämtliche bisher versuchten Bakteriostatika oder bakteriziden und fungiziden Mittel, die man Hämolysierlösungen dieser oder ähnlicher Art zusetzte, derer Wirkung beeinträchtigten, konnte nicht erwartet werden, daß eine solche Beeinträchtigung durch Verwendung von 4-Chlor-3m-Kresol nicht stattfindet.
Die erfindungsgemäße Hämolysierlösung gestattet es, mit geringen Mengen, beispielsweise 20 μΙ zu
arbeiten. Eine vorherige Entfernung von Eiweiß ist nichl erforderlich. Vielmehr kann die Messung direkt
beispielsweise auch in einem sogenannten Autoanalyzer, erfolgen.
Die Arbeit mit dieser Lösung ist also erheblich vereinfacht, und es ist kein Umfüllen oder Pipettierer
erforderlich, so daß die Möglichkeit von Verwechslungen der Proben weitgehend eingeschränkt wird.
Wie Versuche ergaben, werden mit einer solcher Hämolysierlösung exakte Glukose-Werte erzielt.
Claims (2)
1. Hämolysierlösung für die Glukose-Bestimmung in Blut, enthaltend Natriumfluorid und Kaliumoxalai
in wässeriger Lösung, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 4-Chlor-3m-Kresol.
2. Hämolysierlösung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Konzentrationen der
Substanzen, bezogen auf ein Liter zweifach destillierten Wassers:
0,5 g Natriumfluorid
0,5 g Kaliumoxalai
1,0 g4-Chlor-3m-Kresol.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762627323 DE2627323C2 (de) | 1976-06-18 | 1976-06-18 | Hämolysierlösung für die Glukose-Bestimmung in Blut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762627323 DE2627323C2 (de) | 1976-06-18 | 1976-06-18 | Hämolysierlösung für die Glukose-Bestimmung in Blut |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2627323B1 DE2627323B1 (de) | 1977-11-10 |
DE2627323C2 true DE2627323C2 (de) | 1978-07-06 |
Family
ID=5980844
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762627323 Expired DE2627323C2 (de) | 1976-06-18 | 1976-06-18 | Hämolysierlösung für die Glukose-Bestimmung in Blut |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2627323C2 (de) |
-
1976
- 1976-06-18 DE DE19762627323 patent/DE2627323C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2627323B1 (de) | 1977-11-10 |
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