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Verfahren zur Herstellung von N-Arylglycinnitrilen
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Zusatz zu Patentanmeldung P 26 21 450.6 und Patentanmeldung P 26 21
728.7.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von N-Arylglycinnitrilen
durch Umsetzung von N-Arylaminen mit Carbonylverbindungen und Blausäure unter bestimmten
Reaktionsbedingungen bezüglich Temperatur, Reaktionszeit und Blausäurekonzentration
und Behandlung des so gebildeten Nitrils mit Säure.
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Es ist aus dem deutschen Reichspatent 656 350 bekannt, daß man Glykolsäurenitril
mit einem Überschuß an Methylamin in wäßriger Lösung unter Druck zu Sarcosinnitril
umsetzen kann Um gute Ausbeuten an Sarcosinnitril zu erzielen, wird ein Überschuß
bis zu 10 Molen Methylamin pro Mol Oxyacetonltril empfohlen (DRP 656 350). Bei Verwendung
von stöchiometrischen Mengen entsteht in beträchtlichen Mengen das schwer zu entfernende
Nitril der Methyldiglykolamidsäure.
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Ein anderer Weg zur Darstellung von Nsalkylsubstituierten Glycinnitrilen
geht von Formaldehyd in Gegenwart von Natriumbisulfitverbindungen aus und setzt
den Aldehyd mit Natriumcyanid und aliphatischen Aminen um Die Arbeitsweise mit Natriumcyanid
und Natriumbisulfit bietet für eine technische Durchführung Umweltprobleme durch
die Bildung von Alkalisalzen, die Restcyanide enthalten können, als Nebenprodukte.
Es ist auch bekannt, die verwendeten Amine in Form von Salzen, z.B. Chloriden, einzusetzen
(Jean Mathieu und Jean Weil-Raynal, Formation of C - C - Bonds, Vol. I, Seiten 442
bis 446 (Georg Thieme Verlag Stuttgart 1973))
Alle diese Verfahren
sind mit Bezug auf einfache und wirtschaftliche Arbeitsweise, gute Ausbeute an Endstoff
und leichte Aufarbeitung, gerade auch bezüglich Umweltschutz und Abwasserreinigung,
unbefriedigend.
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Es ist aus der deutschen Offenlegungsschrift 1 543 342 bekannt, Anilin
mit Formaldehyd und Blausäure bei einer Temperatur zwischen 80 und 1300C kontinuierlich
umzusetzen und das Reaktionsgemisch mit Alkalihydroxid zu verseifen. Das Phenylglycinnitril
selbst wird nicht isoliert. Es wird angegeben, daß die Blausäure und der Formaldehyd
im allgemeinen im Reaktionsgemisch zu weniger als 10 %, häufig nur zu 1 bis 5 %,
in freier Form vorliegen. In allen Beispielen wird keine freie Blausäure angewendet.
Bei der Herstellung, insbesondere im großtechnischen Maßstab, ist dem Endstoff stets
ein wesentlicher Anteil an nicht umgesetztem Anilin beigemengt. Die Beimengung tritt
bei der Verseifung zum Phenylglycin-Kaliumsalz erneut als Verunreinigung auf. In
der späteren Indigo-Synthese muß Anilin entfernt werden, was nur teilweise durch
eine Extraktion mit einem inerten Lösungsmittel wie Cyclohexan, Benzol oder Toluol
gelingt. Das Verfahren ist mit Bezug auf einfache und wirtschaftliche Aufarbeitung
und gute Ausbeute unbefriedigend.
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Gegenstand der Patentanmeldung P 26 21 450.6 und P 26 21 728.7 ist
ein Verfahren zur Herstellung von N-Arylglycinnitrilen der Formel
worin R1, R2, R3 und R4 gleich oder verschieden sein können und jeweils einen aromatischen
Rest bedeuten, R3 und R4 darüber hinaus auch jeweils ein Wasserstoffatom, einen
aliphatischen, cycloaliphatischen oder araliphatischen Rest bezeichnen können, R2
auch für ein Wasserstoffatom stehen kann, durch Umsetzung von Carbonylverbindungen
der Formel
worin R3 und R4 die vorgenannte Bedeutung haben, mit Aminen der Formel
worin R1 und R2 die vorgenannte Bedeutung haben, und Blausäure in Gegenwart von
Wasser während 0,1 bis 4 Stunden bei einer Temperatur von 0 bis 800C, wobei die
Konzentration der Blausäure während der Reaktion nicht mehr als 0,9 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Reaktionsgemisch, beträgt.
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Es wurde nun gefunden, daß sich das Verfahren dieser Anmeldungen weiter
ausgestalten läßt, wenn der so gebildete Endstoff I mit einer Säure bei einem pH
zwischen 1 und 7 behandelt wird.
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Die Umsetzung kann für den Fall der Verwendung von Anilin und Formaldehyd
durch die folgenden Formeln wiedergegeben werden:
Im Vergleich zu dem in der deutschen Offenlegungsschrift 1 543 342 beschriebenen
Verfahren liefert das Verfahren nach der Erfindung auf einfacherem und wirtschaftlicherem
Wege N-Arylglycinnitrile in besserer Ausbeute und Reinheit. Das Verfahren ist gerade
für den Betrieb im großtechnischen Maßstab und für einen kontinuierlichen Betrieb
geeignet, bietet keine wesentlichen Abwasserfragen und ist auch praktisch frei von
harzigen Nebenproduktler S.ch such höherer Reaktionstemperatur
infolge
der Anwesenheit von Formaldehyd bevorzugt bilden. Aufwendige Reinigungsoperationen
und Lösungsmittelverluste werden vermieden; da großtechnische Verfahrensweisen unter
Verwendung von Lösungsmittelextraktionen dazu noch Schwierigkeiten bezüglich störungsfreiem
Betrieb, Kontrolle und Regelung von Abgas und Abwasser mit sich bringen, ist das
erfindungsgemäße Verfahren betriebssicherer und umweltfreundlicher.
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Alle diese vorteilhaften Eigenschaften sind im Hinblick auf den Stand
der Technik überraschend0 Formaldehyd kann in flüssiger Form oder als Gas, im allgemeinen
in Form seiner wäßrigen, zweckmäßig von 10- bis 50-, vorzugsweise von 30- bis 40Xgewichtsprozentigen
Lösung verwendet werden. Blausäure kommt als Gas oder zweckmäßig in flüssiger Form
oder in wäßriger Lösung in Betracht0 Das Ausgangsamin II kann bevorzugt allein oder
in Lösung, zweckmäßig in einem organischen Lösungsmittel, verwendet werden0 Zweckmäßig
sind 40- bis 60-gewichtsprozentige Lösungen. Man kann die drei Ausgangsstoffe in
stöchiometrischer Menge oder jede der Komponenten jeweils im Überschuß umsetzen,
vorzugsweise in einem Überschuß über die stöchiometrische Menge von 0,1 bis 5 Mol
Amin II, vorzugsweise 0,5 bis 1 Mol Amin II und/oder von 0,01 bis 0,1 Mol Blausäure
je Mol Formaldehyd (berechnet 100 %). Bevorzugte Ausgangsstoffe II und III und dementsprechend
bevorzugte Endstoffe I sind solche, in deren Formeln R1, R2, R3 und R4 gleich oder
verschieden sein können und jeweils einen Phenylrest oder Naphthylrest bedeuten,
R3 und R4 darüber hinaus auch jeweils ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest mit 1
bis 20, vorzugsweise 1 bis 8, insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen
Alkenylrest mit 2 bis 20, vorzugsweise 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, einen Cycloalkylrest
mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen, einen Aralkylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen
bezeichnen können, R2 darüber hinaus auch für ein Wasserstoffatom stehen kann. Die
vorgenannten Reste können noch durch unter den Reaktionsbedingungen inerte Gruppen
und/oder Atome, z.B. Nitrogruppen, Hydroxylgruppen, Cyangruppen, Alkylgruppen, Alkoxygruppen
mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen; am Phenylkern substituierende Chloratome,
Bromatome, substituiert sein. -
Es kommen z.B. als Ausgangsstoffe
III in Betracht: Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd, n-Butyraldehyd, iso-Butyraldehyd,
2-Methylbutyraldehyd, 2-Athylcapronaldehyd, n-Valeraldehyd, Isovaleraldehyd, 2,
2-Dimethylpropionaldehyd, 2,2-Dimethyl-3-hydroxypropionaldehyd, n-Capronaldehyd,
Isocapronaldehyd, 2-Methylvaleraldehyd, 3-Methylvaleraldehyd, 2-Äthylbutyraldehyd,
2,2-Dimethylbutyraldehyd, 2,3-Dimethylbutyraldehyd, 3,3-Dimethylbutyraldehyd, Önanthaldehyd,
2-Methylcapronaldehyd, 3-Methylcapronaldehyd, 4-Methylcapronaldehyd, 5-Methylcapronaldehyd,
2-Äthylvaleraldehyd, 2,2-Dimethylvaleraldehyd, 3-Athylvaler aldehyd, 3,3-Dimethylvaleraldehyd,
2, 3-Dimethylvaleraldehyd, 4-Äthylvaleraldehyd, 4,4-Dimethylvaleraldehyd, 3,4-Dimethylvaleraldehyd,
2,4-Dimethylvaleraldehyd, 2-Äthyl-2-methyl-butyraldehyd, 2-thyl-3-methyl-butyraldehyd,
Cyclohexanaldehyd, Benzaldehyd, Phenylacetaldehyd, Aceton, Methyl-äthylketon, Methyl-n-propylketon,
Methyl-isopropylketon, Methyl-n-butylketon, Methyl-sek.-butylketon, Methyl-tert.
-butylketon, Methy-n-pentylketon, Methyl-pentyl- (2)-keton, Methyl-pentyl-(3)-keton,
Methyl-isoamylketon, Methyl-(2-methyl)-butylketon, Methyl-(l-methyl)-butylketon,
Methyl-(2-äthyl)-butylketon, Methyl-(3-äthyl)-butylketon, Methyl-(2,2-dimethyl)-butylketon,
Methyl-(2,3-dimethyl)-butylketon, Methyl-(3,3-dimethyl)-butylketon; entsprechend
unsymmetrische Ketone, die anstelle der Methylgruppe die Phenyl-, Benzyl-, Cyclohexyl-,
Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-Gruppe tragen; Diäthylketon, Di-n-propylketon,
Di-isopropylketon, Di-n-butylketon, Di-isobutylketon, Di-sek. -butylketon, Di-tert;-butylketon,
Di-n-pentylketon, Dipentyl-(2)-keton, Dipentyl-(3)-keton, Diisoamylketon, Di- (2-methyl)-butylketon,
Di- (l-methyl)-butylketon, Di- (2-äthyl)-butylketon, Di- (3-äthyl) -butylketon,
Di-(2,2-dimethyl)-butylketon, Di-(2,3-dimethyl)-butylketon, Di-(3,3-dimethyl)-butylketon,
Dicyclohexylketon, Dibenzylketon, Benzophenon.
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Es kommen z.B. als Ausgangsstoffe II in Betracht: Methyl-, Xthyl-,
n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, sek.-Butyl-, tert.-Butyl-a- bzw. -ß-Naphthylamin,
wobei der Alkylsubstituent in 3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8- oder 2- bzw0 l-Stellung, vorzugsweise
in 2-, 4- oder 5-Stellung sitzt; entsprechende Methyl-, Äthyl-,
n-Propyl-,
Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, sek.-Butyl-, tert.-Butyl-äther der in vorgenannten
Stellungen eine Hydroxylgruppe tragenden «- und ß-Naphthylamine; in 3,4-, 4,5-,
4,8-, 5,8-, 6,7-Stellung durch Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-,
Isobutyl-, sek.-Butyl-, tert.-Butyl-gruppen disubstituiertes a- und ß-Naphthylamin;
entsprechende Dihydroxynaphthaline, von denen 2 Hydroxygruppen in den angegebenen
Stellungen durch vorgenannte Alkylgruppen veräthert sind; entsprechende cx- und
ß-Naphthylamine mit 2 vorgenannten, aber unterschiedlichen Resten, z.B. 4-Äthyl-8-äthoxy-2-naphthylamin,
4-Methyl-5-methoxy-1-naphthylamin; 2-Methylanilin, 3-Methylanilin, 4-Methylanilin,
2-Methoxyanilin, 3-Methoxyanilin, 4-Methoxyanilin, 2,3-Dimethylanilin, 3,4-Dimethylanilin,
2, 6-Dimethylanilin, 3,5-Dimethylanilin, 2,3-Dimethoxyanilin, 3,4-Dimethoxyanilin,
3,5-Dimethoxyanilin, 2-Äthylanilin, 3-Athylanilin, 4-Äthylanilin, 2,3-Diäthylanilin,
3,4-Diäthylanilin, 2,6-Diäthylanilin, 3,5-Diäthylanilin, 2-Äthoxyanilin, 3-Athoxyanilin,
4-Athoxyanilin, 2-n-Propylanilin, 3-n-Propylanilin, 4-n-Propylanilin, 2,3-Di-n-propylanilin,
3, 4-Di-n-propylanilin, 2,6-Di-n-propylanilin, 3, 5-Di-n-propylanilin, 2-Isopropylanilin,
3-Isopropylanilin, 4-Isopropylanilin, 2-Butylanilin, 3-Butylanilin, 4-Butylanilin,
2-Isobutylanilin, 3-Isobutylanilin, 4-Isobutylanilin, 2-tert. -3utylanilin, 3-tert.
-Butylanilin, 4-tert. -Butylanilin, 2,3-Diäthoxyanilin, 3, 4-Diäthoxyanilin, 2,6-Diäthoxyanilin,
3,5-Diäthoxyanilin, 2,3,4-, 3,4,5-, 2,4,6-, 2,3,6-, 2,3,5-Trimethylanilin, 2,3,4-,
3,4,5-, 2,4,6-, 2,3,6-, 2,3,5-Trimethoxyanilin, 2,3,4-, 3,4,5-, 2,4,6-, 2,3,6-,
2,3,5-Triäthylanilin, 2,3,4-, 3,4,5-, 2,4,6-, 2,3,6-, 2,3,5-Triäthoxyanilin; in
vorgenannten Stellungen einfach oder mehrfach durch Hydroxygruppen, Nitrogruppen,
Chloratome und/oder Bromatome anstelle der vorgenannten Alkylsubstituenten oder
zusammen mit vorgenannten Alkylsubstituenten substituierte Aniline; mit vorgenannten
Phenylresten und/oder Naphthylresten disubstituierte N-Arylamine; vorzugsweise Diphenylamin,
a-Naphthylamin, ß-Naphthylamin, in 2- bzw. l-Stellung oder 4-Stellung durch die
Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-Gruppe substituiertes cx- bzw. B-Naphthylamin, 2-Methylanilin,
3-Methylanilin, 4-Methylanilin, 2,3-Dimethylanilin, 3, 4-Dimethylanilin und insbesondere
Anilin
Die Umsetzung wird bei einer Temperatur von 0 bis 80, im
allgemeinen zwischen 0 und 800C, zweckmäßig zwischen 40 und 800C, vorzugsweise von
45 bis 7500, insbesondere von 50 bis 7000, mit Unterdruck oder Überdruck oder vorzugsweise
drucklos, diskontinuierlich oder vorzugsweise kontinuierlich durchgeführt. Man verwendet
zusätzlich Wasser, zweckmäßig in Gestalt von wäßriger Formaldehydlösung und/oder
Aminlösungen, oder das sich bei der Reaktion selbst bildende Wasser; insgesamt kommt
eine Gesamtmenge von 1 bis 6, vorzugsweise von 3 bis 4 Mol Wasser, bezogen auf Carbonylverbindung
III, in Betracht. Blausäure wird dem Ausgangsgemisch vor und während der Reaktion
in einer solchen Menge zugegeben, daß die Konzentration während der Reaktion nicht
mehr als 0,9, im allgemeinen von 0,01 bis 0,9, vorteilhaft von 0,01 bis 0,8, zweckmäßig
von 0,01 bis 0,7, bevorzugt von 0,01 bis 0,1, insbesondere von 0,05 bis 0,1 Gewichtsprozent
Blausäure, bezogen auf das Reaktionsgemisch, beträgt. Die Reaktionszeit (im kontinuierlichen
Betrieb Verweilzeit) beträgt 0,1 bis 4, vorzugsweise 1 bis 2 Stunden0 Bevorzugt
verwendet man Wasser allein als Lösungsmittel0 Unter den Reaktionsbedingungen inerte,
organische Lösungsmittel sind nicht notwendig, gegebenenfalls kommen aber z,B. in
Frage: aromatische Kohlenwasserstoffe, zoBo Toluol, Benzol, Äthylbenzol, o-, m-,
p-Xylol, Isopropylbenzol, Methylnaphthalin; aliphatische oder cycloaliphatische
Kohlenwasserstoffe, z.B, Heptan, a-Pinen, Pinan, Nonan, Benzinfraktionen innerhalb
eines Siedepunktintervalls von 70 bis 1900C, Cyclohexan, Methylcyclohexan, Petroläther,
Dekalin, Hexan, Ligroin, 2,2,4-Trimethylpentan, 2,2,3-Trimethylpentan, 2,3,3-Trimethylpentan,
Octan; und entsprechende Gemische, gegebenenfalls in einer Menge von 40 bis 10 000
Gewichtsprozent, zeB. von 50 bis 1 500 Gewichtsprozent, bezogen auf Ausgangsstoff
III.
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Die Behandlung des Reaktionsgemischs nach der Umsetzung wird in Gegenwart
von Säure, vorteilhaft mit einer Menge von 0,01 bis 2, insbesondere von 0,1 bis
0,5 Äquivalenten Säure, bezogen auf 1 Mol Ausgangsstoff II, durchgeführt. Es können
anorganische oder organische Säuren verwendet werden. Anstelle einbasischer Säuren
können auch äquivalente Mengen mehrbasischer
Säuren zur Anwendung
gelangen5 Beispielsweise sind folgende Säuren geeignet: Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff,
Jodwasserstoff, Perchlorsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Kohlensäure;
Sulfonsäuren wie Benzol- und p-Toluolsulfonsäure; Bor enthaltende Säuren wie Borsäure,
Borfluorwasserstoffsäure; aliphatische Carbonsäuren wie Chloressigsäure, Dichloressigsäure,
Trichloressigsäure, Acrylsäure, Oxalsäure, Ameisensäure, Cyanessigsäure, Essigsäure,
Propionsäure, Buttersäure, Isobuttersäure, Tetracosansäure, Hexacosansäure, Linolsäure,
Linolensäure, Ricinolsaure, Erucasäure, Myristinsäure, Arachinsäure, Behensäure,
Olsåure, Elaidinsäure, Capronsäure, Önanthsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure, ),5,5-Trimethylhexansäure,
2-Athylpenten-(2)-säure-(1), Undecylsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure,
2<thylhexancarbonsäure, a-Athylbuttersäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Isocrotonsäure,
Tiglinsäure, Sorbinsäure, Undecylensäure, 2-Methylbutansäure, Glykolsäure, Milchsäure,
Brenztraubensäure, Acetessigsäure, Lävulinsäure, Monobromessigsäure, Weinsäure,
Zitronensäure, B-Oxybuttersäure, Caprylsäure, Trimethylessigsäure, z- bzwO B-Chlorpropionsäure,
Bernsteinsäure, Malonsäure, Isovalerlansäure, Valeriansäure, Glutarsäure, Adipinsäure,
Maleinsäure; cycloaliphatischen, araliphatischen, aromatischen Carbonsäuren wie
Benzoesäure, 2,3-, 2,4-, 2,5-, 2,6-Dimethylbenzoesäure, o-, m- bzw. p-Aminobenzoesäure,
o-, m- bzw0 p-Oxybenzoesäure, Mellithsäure, Phenylpropionsäure, o-, m- bzw0 p Chlorbenzoesäure,
Cyclohexancarbonsäure, Cyclopentancarbonsäure, Phenylessigsäure, a- bzw.
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ß-Naphthoesäure, 2, 3-Oxynaphthoesäure, Zimtsäure, Naphthalin-1,8-dicarbonsäure,
Phthalsäure, o-, m- bzw0 p-Toluylsäure, o-, m- bzw0 p-Nitrobenzoesäure, Isophthalsäure,
Terephthalsäure; Äthylendiamintetraessigsäure, Nitrilo-triessigsäure, Diäthylentriaminpentaessigsäure,
Diglykolsäure, Thiodiglykolsäure, Sulfondiessigsäure; saure Ionenaustauschers oder
entsprechende Gemische. Die Säuren können in konzentrierter Form, im Gemisch miteinander
und/oder mit einem Lösungsmittel, insbesondere Wasser, angewendet werden. Bei verdünnten,
wäßrigen Säuren sind O,l-bis 50-gewichtsprozentige Säuren, z,B, 1-bis l0-gewichtsprozentige
Salzsäure, 1- bis 25-gewichtsprozentige Schwefelsäure oder 1- bis l0-gewichtsprozentige
Phosphorsäure,
vorteilhaft. Bevorzugt sind Salzsäure, Schwefelsäure,
Phosphorsäure, p-Toluolsulfonsäure, Oxalsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Monochloressigsäure,
Di-, Trichloressigsäure0 Der pH der Behandlung beträgt zwischen 1 und 7, vorzugsweise
von 2 bis 5, insbesondere von 2 bis 3.
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Die Reaktion kann wie folgt durchgeführt werden: Ein Gemisch von Carbonylverbindung
III, Blausäure, Wasser und Ausgangsamin II wird während der Reaktionszeit bei der
Reaktionstemperatur gehalten. Man gibt Anteile der Blausäure in das Ausgangsgemisch
und während der Reaktion in Portionen bzw. kontinuierlich so zu, daß die vorgenannte
Blausäurekonzentration während der gesamten Reaktionszeit eingehalten wird. Die
laufende Messung der Blausäurekonzentration erfolgt zweckmäßig über eine Silber-Kalomelelektrode.
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Man kann aus dem Reaktionsgemisch den Endstoff in üblicher Weise,
z.B, durch Destillation, isolieren und ihn dann zusammen mit Säure und zweckmäßig
Wasser bei vor genanntem pH behandeln, zweckmäßig bei einer Temperatur von 0 bis
90, vorzugsweise von 15 bis 700C, drucklos oder unter Druck, kontinuierlich oder
diskontinuierlich, während 5 bis 30 Minuten unter guter Durchmischung0 In solchen
Fällen sind Mengen von 0,01 bis 0,5, vorteilhaft von 0,1 bis 0,5 Aquivalenten Säure
und von 0,1 bis 5, vorteilhaft von 1 bis 3 Mol Wasser, bezogen auf ein Mol Ausgangsstoff
II, bevorzugt; ein Verhältnis von 0,05 bis 0,2 Äquivalenten Säure Je Mol Wasser
ist vorteilhaft. Während der Behandlung geht das Anilin überraschend in Lösung,
während das am Stickstoffatom sekundäre oder tertiäre N-Ary\ycinnitril sich nicht
in wesentlichem Maße löst0 In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Behandlung
mit dem Reaktionsgemisch nach einer oder mehreren Aufarbeitungsoperationen, z.B.
Umleiten in Aufarbeitungsanlagen (Rührkessel, Reaktoren) oder vorteilhaft direkt
nach der Umsetzung durchgeführt. Das teilweise oder nicht aufgearbeitete Reaktionsgemisch
wird zweckmäßig mit vorgenannten Mengen Säure und gegebenenfalls mit 5 bis 58 Gewichtsprozent
Wasser, bezogen auf
das Reaktionsgemisch, versetzt, der pH und
die Temperatur auf vorgenannte Behandlungstemperaturen und Behandlungs-pH eingestellt,
und das Gemisch zweckmäßig während 5 bis 30 Minuten, drucklos oder unter Druck,
kontinuierlich oder diskontinuierlich bei vorgenannten Behandlungstemperaturen und
vorgenanntem pH gehalten. Nun wird der Endstoff in üblicher Weise, z.B.
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durch Destillation, Filtration oder Phasentrennung, aus dem Gemisch
isoliert.
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Die nach dem Verfahren der Erfindung erhältlichen N-Arylglycinnitrile
sind Alterungsschutzmittel und wertvolle Ausgangsstoffe für die Herstellung von
Farbstoffen, Fungiciden, Bactericiden, Textilhilfsmitteln und Inhibitoren von Frostscnutzmitteln.
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Alkalisalze des Phenylglycins sind Ausgangsstoffe für die Indigosynthese,
Bezüglich der Verwendung wird auf die vorgenannte deutsehe Offenlegungsschrift und
Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, Band 9, Seite 388, Band 15, Seite
219, Band 19, Seiten 300, 317, 339, verwiesen, Die in dem folgenden Beispiel aufgeführten
Teile bedeuten Gewichtsteile.
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Beispiel In einem Rührkessel werden bei 65°G stündlich 400 Teile
30-gewichtsprozentiger, wäßriger Formaldehydlösung, 108 Teile flUssige Blausäure
und 372 Teile Anilin langsam zugegeben, wobei im Reaktionsraum die Blausäurekonzentration
von 0,1 Gewichtsprozent, (bezogen auf das Reaktionsgemisch) nicht überschritten
wird.
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Die durchschnittliche Blausäurekonzentration beträgt 0,08 Gewichtsprozent.
Nach einer mittleren Verweilzeit von 60 Minuten wird das Reaktionsgemisch in einen
Reaktor gerührt, dessen Temperatur bei 650C liegt. Im Reaktor beträgt die mittlere
Verweilzeit 45 Minuten. Die Blausäurekonzentration liegt durchschnittlich bei 0,04
Gewichtsprozent0 Man erhält stündlich 880 Teile Reaktionsgemisch, in die man stündlich
in einem zweiten Rührkessel 57 Teile 12,8-gewichtsprozentige Salzsäure eingibt und
das Gemisch bei pH 2 hält. Die mittlere Verweilzeit im zweiten Rührkessel beträgt
25 Minuten bei 65 00.
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Man trennt nun im Abscheider und erhält stündlich 523 Teile (99 %
der Theorie) Phenylglycinnitril vom n50 = 1,5591; D Fp = 420C (aus einem 1 : Gemisch
von Cyclohexan-iso-Propanol).