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Verfahren zur Herstellung von N-Alkyl- oder N-Hydroxialkylmorpholinen
sowie ggf. Diäthern von N-Hydroxialkyl-morpholinen Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von N-substituierten Morpholinen und ihren Diäthern.
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N-Alkylmorpholine sind bekannte Katalysatoren für die Herstellung
von Polyurethan-Verbindungen. N-(HydroxialkyXL morpholine werden bekanntlich als
Ausgangsstoffe für Arzneimittel, als Katalysatoren für die Polymerisierung vizinaler
Epoxide, als Modifizierungs- und Stabilisierungsmittel für Polymerisate, als Leuchtkraftverstärker,
d. h. Farbstoffakzeptoren, in Textilien und als Ausgangsstoffe zur Herstellung von
Bis-(morpholino-N-alkyl)-äthern, die bekanntlich Polyurethan-Katalysatoren darstellen,
verwendet.
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N-Alkylmorpholine werden allgemein durch Umsetzung eines Alkanols
mit Morpholin(en) hergestellt. Die N-(Hydroxialkyl)-morpholine werden allgemein
durch Umsetzung eines Morpholins mit einem Alkylenoxid hergestellt. MorpholinSe)
läßt (bzw.
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lassen) sich durch verschiedene bekannte Verfahren erhalten, z. B.
durch Umsetzung von Diäthylenglykol mit NH3 über einen Ni-Kontakt bei erhöhten Temperaturen
und Drucken. Die
Herstellung N-substituierter Morpholine durch diese
bekannten mehrstufigen Verfahren ist jedoch offensichtlich nachteilig.
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Ein anderes bekanntes Verfahren zur Herstellung von N-Alkylmorpholinen
besteht in der zyklisierenden Dehydratisierung von entsprechend N-substituiertem
Diäthanolamin mit stöchiometrischen Anteilen von konzentrierter Salz-, Schwefel-
oder ähnlicher Mineralsäure und nachfolgenden Neutralisation und Abtrennung der
gebildeten Salze. Ein Verfahren zur Herstellung von N-(2-Hydroxiäthyl)-morpholin
wurde von T. Ishiguro, E. Kitamura und H. Ogawa beschrieben, vgl.
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Journ. Pharm. Soc. Japan, 75 (1955), 1367 und Chem. Abstracts 50 (1956),
10106c. Dieses Verfahren geht von Triäthanolamin aus, wandelt es mit stöchiometrischen
Anteilen Salzsäure zunächst in sein Hydrochlorid um und erfordert ebenfalls die
Neutralisation mit Alkali.
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Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von N-Alkylmorpholinen führt
die zyklisierende Dehydratisierung eines N-Alkyldiäthanolamins in der Dampfphase
bei 375 - 400 °C in Gegenwart eines Kiesel-/Tonerde-Kontakts durch, vgl. I. Ishiguro,
E. Kitamura und H. Matsumura, Journ. Pharm. Soc. Japan, 74 (1954), 1162 oder Chem.
Abstr. 49 (19555, 14767g. Dieses Verfahren leidet aber unter dem mit Dampfphasenverfahren
verbundenen Problemen, nämlich geringe Ausbeuten und ausgeprägte Bildung von Nebenprodukten.
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Es war ferner bekannt, z. B. aus der US-PS 3.098.072, daß Aminoalkanole,
wie Bis-(2-Hydroxipropyl)-amin, in Gegenwart von Phosphorsäure die Bis-Phosphorsäuremonoester
bilden.
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Weiterhin ist in der US-PS 3.641.022 beschrieben, daß man N-Alkylmorpholine,
deren Alkylgruppe 8 - 18 C-Atome aufweist, in flüssiger Phase, in Gegenwart eines
aktivierten Tonerdekatalysators und bei Temperaturen, die Verdampfung und Zersetzung
der Einsatzstoffe und Produkte ausschließen, herstellen kann.
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Auch für die Herstellung von Bis-(morpholino-N-alkyl)-äthern waren
bereits einige Verfahren bekannt. Äther dieser Art werden bekanntlich als Katalysatoren
für Urethansysteme verwendet und enthalten N-Alkylgruppen mit 1 - 10 C-Atomen' die
gerad- oder verzweigtkettig sein können. Außerdem kann einer oder können beide Morpholinringe
in diesen Äthern zusätzlich C-alkyliert sein.
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Verfahren zur Herstellung solcher Äther sind in der US-PS 3.787.354
beschrieben. In J.A.C.S. 62 (1940), 1448 und Acta Chem. Scand. 8 (1950), 350 wird
die Herstellung von N, N'-2,2'-Di-morpholinoäthyläther (DMDEE) durch Umsetzung von
N-(2-Chloräthyl)-morpholin und N-(2-Hydroxiäthyl)-morpholin (HEM) mit Natrium beschrieben.
Ein anderes, in Journ. Pharm.
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Soc. Japan, 75 (1955), 1367, beschriebenes Verfahren führt eine Umsetzung
von Triäthanolamin mit Salzsäure durch. Aus Bull. Soc. Chim., France (1965), 3537,
ist ein weiteres Verfahren bekannt, bei dem Morpholin mit Bis-(2-chloräthyl)-äther
umgesetzt wird. Viele der bekannten Verfahren zur Herstellung solcher Äther erfordern
aber eine Neutralisation der Produkte mit Alkali oder die Verwendung eines Überschusses
an Reaktanten, die mit freigesetzten Chlorverbindungen umgesetzt werden. Weitere
Nachteile der bekannten Verfahren liegen darin, daß sie schwer zugängliche Ausgangsstoffe
erfordern und/oder geringe Ausbeuten ergeben, da ihre Reaktionsgemische schwer abtrennbare
Nebenprodukte enthalten.
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Aus J.A.C.S. 36 (1941), 298, ist schließlich auch ein Verfahren zur
Herstellung des DMDEE-Athers aus N-(2-Hydroxiäthyl)-morpholin (HEM) an einem aktivierten
Tonerdekontakt in der Dampfphase bekannt. Diese Arbeitsweise weist aber die typischen
Nachteile eines Dampfphasenverfahrens, wie geringe Ausbeuten und starke Bildung
von Nebenprodukten, auf.
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Wie überraschenderweise gefunden wurde, lassen sich N-substituierte
Morpholine und besonders die N-Alkyl- und N-(Hydroxialkyl)-morpholine selektiv,
in einer Stufe und in flüssiger Phase herstellen, wenn man bestimmte Katalysatoren,
die leicht zugänglich sind, verwendet. Die hohe Selektivität des neuen Verfahrens
für N-(Hydroxialkyl)-morpholine ist besonders deshalb überraschend, weil bekannt
war, daß die Umsetzung von Triäthanolamin in Gegenwart von HCl zu einer Vielzahl
von Produkten führt, darunter Dimorpholinodiäthyläther. Wird hingegen Triäthanolamin
beim Verfahren der Erfindung eingesetzt, erhält man N-(2-Hydroxiäthyl)-morpholin
in hoher Ausbeute und Selektivität.
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Ferner wurde gefunden, daß man unmittelbar aus den leicht zugänglich
gewordenen N-(Hydroxialkyl)-morpholinen selektiv die Bis-(morpholino-N-alkyl)-äther
in flüssiger Phase und ohne die den bisher bekannten Verfahren anhaftenden Nachteile
herstellen kann. Selbst unter verhältnismäßig scharfen Bedingungen, wie Temperaturen
von 200 - 300 OC, ist das Verfahren der Erfindung überraschend selektiv für den
gewünschten Äther, und die erwartete Zersetzung der Ausgangsstoffe sowie die damit
verbundene Bildung unerwünschter Nebenprodukte bleiben nahezu völlig aus. Ein anderer
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß das vorherrschende Nebenprodukt
das entsprechende N,N'-Dimorpholino- «,-alkan ist, das in Anteilen von 1 : 10 bis
1 : 20, bezogen auf das gewünschte Hauptprodukt, gebildet wird. Da dieses Nebenprodukt
für Urethansysteme unschädlich ist und sogar mit den Bis-(morpholino-N-alkyl)-äthern
bei Polyol/Isocyanat-Reaktionen katalytisch zusammenwirkt, brauchen N,N' -Dimorpholino-or,
w-alkane aus den Produkten des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht abgetrennt zu
werden.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von N-Alkyl-
oder N-Hydroxialkylmorpholinen sowie ggf. Bis-Äthern der N-Hydroxialkylmorpholine
durch Dehydratisierung von N-substituiertem
Dialkanolamin oder
ggf. -Morpholin-Verbindungen in Gegenwart von Säuren bei erhöhter Temperatur und
erhöhtem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man ein N-Alkyl- oder N-Hydroxialkyldialkanolamin
von der Formel
in der R eine Alkylgruppe mit 1 - 8 C-Atomen oder eine Hydroxialkylgruppe mit 1
- 10 C-Atomen darstellt und R', gleich oder verschieden, Wasserstoff oder eine niedere
Alkylgruppe ist, in Gegenwart katalytischer Anteile einer Kiesel-/ Tonerde und/oder
einer phosphorhaltigen Verbindung bei einer Temperatur von 190 - 300 °C im wesentlichen
in flüssiger Phase dehydratisiert, das gebildete N-Alkyl- oder N-Hydroxialkylmorpholin
aus dem Umsetzungsgemisch abtrennt und ggf. das N-Hydroximorpholin im wesentlichen
unter den zu seiner Bildung angewandten Arbeitsbedingungen zum Bis-(morpholino-N-alkyl)-äther
weiter dehydratisiert.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird Triäthanolamin in Gegenwart von katalytischen Anteilen eines Kiesel-/Tonerde-Katalysators,
der 5 - 50 Gew.-% Aluminiumoxid enthält, in flüssiger Phase auf Temperaturen von
200 - 260 °C erhitzt. Dabei tritt eine intramolekulare zyklisierende Dehydratisierung
des Ausgangsmaterials unter selektiver Bildung des entsprechenden N-(2-Hydroxiäthyl)-morpholins
(HEM) ein.
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Bei dieser Ausführungsform gibt man Triäthanolamin in einem gerührten
Autoklav mit 10 -20 Gew.-% einer Kiesel-/Tonerde, die 10 - 40 Gew.-% Al203 enthält
und eine spezifische Oberfläche von 50 - 700 m2/g aufweist, zusammen. Der Autoklav
wird
dann mit N2 gefüllt und auf 190 - 200 OC erwärmt. Im Laufe
von 4 - 6 h wird der Autoklav allmählich auf 220 - 250 OC erhitzt, wobei ein Druck
von ca. 3,5 atü aufrechterhalten wird. Hernach wird abgekühlt, das Rohprodukt entnommen
und in üblicher Weise, etwa durch fraktionierende Destillation, aufgearbeitet.
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Trotz der erhöhten Temperaturen ist diese Arbeitsweise überraschend
selektiv für die Bildung von N-(2-Hydroxiäthyl)-morpholin, und von dem N,N'-2,2'-Dimorpholinodiäthyläther
entstehen nur ganz unbedeutende Anteile.
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Nach dem Verfahren der Erfindung sind N-substituierte Morpholine von
der Formel
zugänglich, in der R und R' die oben angegebene Bedeutung haben. Zur Herstellung
solcher Morpholin-Derivate geeignete Dialkanolamin-Ausgangsstoffe sind beispielsweise:
N-Methyldiäthanolamin, N-Methyl-diisopropanolamin, Triäthanolamin, N-(3-Hydroxipropyl)-diäthanolamin,
Triisopropylamin und ähnliche Verbindungen. Bevorzugt sind die Dialkanolamine, die
der oben wiedergegebenen Formel entsprechen und deren R-Substituent eine Hydroxialkylgruppe
mit 2 - 4 C-Atomen ist und deren R', gleich oder verschieden, Wasserstoff oder eine
CH3-Gruppe bezeichnen. Besonders bevorzugt ist Triäthanolamin.
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Als Katalysatoren eignen sich zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens bestimmte Kiesel-/Tonerden r phosphorhaltige Verbindungen sowie ggf.
Gemische beider Stoffe. Wirksame Feststoffkatalysatoren enthalten 5 - 50, insbesondere
10 - 40 Gew.-% Al2 03. Besonders geeignet sind Kiesel-/Tonerden dieser
Zusammensetzung,
die eine spezifische Oberfläche von etwa 50 - 700 m2/g aufweisen. Wie die nachfolgenden
Beispiele zeigen, ist Kieselerde oder Tonerde allein ein schlechter Katalysator
für das Verfahren der Erfindung. Hingegen bewirken Kiesel-/Tonerden, die die vorstehenden
Eigenschaften haben, überraschenderweise die zyklisierende Dehydratisierung der
N-substituierten Dialkanolamine in hohen Ausbeuten und Selektivitäten.
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Der Kiesel-/Tonerde-Katalysator kann in allen bekannten Formen, etwa
als feines Pulver oder in Gestalt von Pellets, verwendet werden. Katalysatorpellets
sind besonders geeignet für eine kontinuierliche Arbeitsweise, und zwar in Festbettanordnung.
Die physikalische Form des Katalysatormaterials ist jedoch für die Durchführung
des Verfahrens der Erfindung nicht kritisch.
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Als Katalysator für das Verfahren der Erfindung sind ferner phosphorhaltige
Verbindungen geeignet, nämlich saure Metallphosphate, phosphorige sowie Phosphorsäuren
und ihre Anhydride, Alkyl- oder Arylphosphat- oder -phosphitester, alkyl- oder arylsubstituierte
phosphorige oder Phosphorsäuren, Monoalkalisalze der Phosphorsäure, die Thioanaloga
aller vorstehenden Verbindungen sowie ihre Gemische miteinander.
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Geeignete Metallphosphate sind Bor-, Eisen- und Aluminiumphosphat.
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Zu den geeigneten Phosphorsäuren gehören wäßrige oder wasserfreie
Lösungen von Ortho-, Pyro- und Metaphosphorsäure, unterphosphorige Säure und kondensierte
Phosphorsäuren, wie Polyphosphorsäure. Besonders geeignet ist orthophosphorige Säure.
Außerdem kann man mit einer der phosphorhaltigen Verbindungen, etwa Phosphorsäure,
imprägnierte Feststoffe, wie Kieselerde oder Kiesel-/Tonerden, die 10 - 30 Gew.-%
Phosphorsäure enthalten, verwenden.
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Geeignet sind weiterhin alle im Handel erhältlichen Mono-, Di- oder
Trialkyl- oder -arylphosphat- oder -phosphitester.
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Auch die in den US-PSen 3.869.526 und 3.869.527 beschriebenen Bisphosphate
und sekundäre Phosphatester sind brauchbar.
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Zweckmäßig werden niedere Alkylester mit 1 - 8 C-Atomen je Alkylgruppe
verwendet. Die Arylester sollen 6 - 20 C-Atome aufweisen und eine Phenyl- oder Alkylphenylgruppe
enthalten.
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Als Katalysator geeignet sind ferner alkyl- oder arylsubstituierte
phosphorige oder Phosphorsäuren wie Alkyl- oder Arylphosphon- und -phosphinsäuren.
Diese sollen Alkyl- oder Arylgruppen mit 1 - 20 C-Atomen enthalten.
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Beispiele für alkyl- oder arylsubstituierte phosphorige oder Phosphorsäuren
sind Methyl- und Phenylphosphinsäure oder Äthyl-, Phenyl- und Naphthylphosphonsäure.
Beispiele für alkyl- oder arylsubstituierte Ester der phosphorigen oder Phosphorsäure
sind Methylphenyl-, Dimethylphenyl- oder Propylmethyl-phosphonat und Methylphenyl-
oder Äthylnaphthylphosphinat. Wird als Katalysator phosphorige Säure verwendet,
soll sie insbesondere als 10 - 70 Gew.-%ige wäßrige Lösung eingesetzt werden. Solche
wäßrigen Lösungen mischen sich mit den N-substituierten Dialkanolaminen und stellen
einen homogenen Katalysator dar. Solche Lösungen von orthophosphoriger Säure werden
als Katalysator für das erfindungsgemäße Verfahren besonders bevorzugt.
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Die Menge des Katalysators, der im Verfahren der Erfindung verwendet
wird, hängt von seinem Typ sowie vom jeweils eingesetzten Dialkanolamin ab. Bei
der ansatzweisen Durchführung des Verfahrens der Erfindung haben sich Kiesel-/Tonerde-Anteile
von 1 - 20, insbesondere 5 - 15, Gew.-%, bezogen auf den Anteil des eingesetzten
Dialkanolamins, als ausreichend erwiesen. Pas eingesetzte Dialkanolamin wird mit
dem Katalysator unter den gewählten Umsetzungsbedingungen so lange zusammengebracht,
wie zur Erreichung des gewünschten Umwandlungsgrades
in das Produkt
notwendig ist. Eine Umsetzungsdauer von 1 - 10 h reicht im allgemeinen aus. Bei
einer kontinuierlichen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der der
Katalysator zweckmäßig als Festbett verwendet wird, sind Raumströmungsgeschwindigkeiten
von 0,1 -5,0, insbesondere 0,2 - 2,0, kg/l Katalysator und Stunde zweckmäßig.
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Die beim Verfahren der Erfindung ablaufende intramolekulare Kondensationsreaktion
wird in flüssiger Phase und bei einer Temperatur von 190 - 260, bevorzugt 200 -
250, OC durchgeführt.
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Die jeweils zweckmäßigste Umsetzungstemperatur hängt vom eingesetzten
Ausgangsmaterial und dem gewünschten Umwandlungsgrad ab, läßt sich jedoch leicht
ermitteln. Temperaturen über etwa 250 0C setzen die Selektivität für das gewünschte
Produkt mehr oder minder erheblich herab und sollten daher vermieden werden.
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Die Umsetzung läßt sich bei jedem Druck durchführen, der hoch genug
ist, um die Einsatzstoffe im wesentlichen in der flüssigen Phase zu halten. Im allgemeinen
sind Drucke von 0,7 - 70 atü ausreichend. Mit dem Ausdruck "im wesentlichen in flüssiger
Phase" soll berücksichtigt werden, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren Wasser als
Nebenprodukt der Dehydratisierungsreaktion gebildet wird und daß es zweckmäßig ist,
bei der ansatzweisen Durchführung den Wassergehalt des Umsetzungsgemischs so niedrig
wie möglich zu halten, um die katalytische Aktivität zu erhöhen und das Gleichgewicht
in der gewünschten Richtung zu verschieben. Daher ist es zweckmäßig, den in der
Reaktionszone herrschenden Druck nur so hoch einzustellen, daß das gebildete Wasser
als Dampf entweichen kann. Wird die Umsetzung bei 190 - 250 OC durchgeführt, soll
der Druck vorzugsweise bei etwa 0,7 - 3,5 atü gehalten werden.
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Bei der Durchführung des Verfahrens der Erfindung wird ein Lösungsmittel
nicht benötigt, kann jedoch verwendet werden.
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In diesem Falle eignen sich Kohlenwasserstoffe, wie Hexan,
Decan,
Dodecen, Benzol u. dgl.,sowie chlorierte Aromaten, wie Chlorbenzol, als Lösungsmittel.
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Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene rohe Umsetzungsprodukt
besteht gewöhnlich aus dem gewünschten Morpholin-Derivat, schweren Nebenprodukten
sowie nicht-umgesetztem N-substituierten Dialkanolamin. In mehreren Ausführungsformen
des Verfahrens der Erfindung kann der Katalysator aus dem Rohprodukt abgetrennt
und zur erneuten Verwendung zurückgeführt werden. Es ist zweckmäßig, den zurückgewonnenen
Katalysator z. B. mit Methanol und/oder Wasser zu waschen und zu trocknen, bevor
er zurückgeführt wird.
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Aus dem rohen Umsetzungsgemisch läßt sich das erhaltene Morpholin-Derivat
in üblicher Weise, etwa durch Destillation, Extraktion u. dgl., gewinnen. Das nicht-umgesetzte
N-substituierte Dialkanolamin-Einsatzmaterial kann ebenfalls zurückgewonnen und
zurückgeführt werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung lassen
sich ggf. die erhaltenen N-Hydroxialkylmorpholine im wesentlichen unter den zu ihrer
Herstellung angewandten Arbeitsbedingungen zu den entsprechenden Bis-(morpholino-N-alkyl)-äthern
weiter dehydratisieren. Diese bimolekulare Dehydratisierung soll bei einer Temperatur
von 200 - 300, insbesondere 240 - 280,°C wiederum im wesentlichen in flüssiger Phase
durchgeführt werden, wobei der Druck im Reaktionsgefäß etwa 7 atü beträgt. Bei kontinuierlicher
Arbeitsweise soll die Raumströmungsgeschwindigkeit der N-Hydroxialkylmorpholine
insbesondere 0,2 - 2 kg je 1 Katalysator und Stunde betragen.
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Für diese bimolekulare Dehydratisierung können dieselben Katalysatoren
in etwa den gleichen Anteilen verwendet werden, wie das bei der Herstellung der
N-substituierten Morpholine bereits beschrieben wurde. Für die Herstellung des N,N'-2,2'-Dimorpholino-diäthyläthers
(DMDEE) wird eine Reaktions-Jerperater von 255 s 265 OC hever2uStO
Bei
der vorstehenden Ausführungsform enthält das rohe Umsetzungsprodukt außer dem Bis-(morpholino-N-alkyl)-äther
und nicht-umgesetztem N-Hydroxialkylmorpholin meist etwas Dimorpholinoalkan sowie
kleine Anteile schwerer Nebenprodukte.
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Das Rohprodukt kann in ähnlicher Weise aufgearbeitet werden, wie das
für die erste Ausführungsform des Verfahrens schon beschrieben wurde. Wenn als Katalysator
eine wäßrige Lösung von phosphoriger Säure eingesetzt worden ist, läßt sich diese
bei der Aufarbeitung des Rohprodukts der Umsetzung als Aminsalz abtrennen und als
solches zurückgewinnen und zurückführen.
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Wenn eine Verwendung der Bis-(morpholino-N-alkyl)-äther als Katalysator
zur Herstellung von Urethan-Verbindungen beabsichtigt ist, braucht die kleine Menge
des Dimorpholinoalkan-Nebenprodukts aus dem bei der zweiten Ausführungsform erhaltenen
Rohprodukt nicht unbedingt abgetrennt zu werden, da diese Dimorpholinoalkane gleichfalls
als Katalysatoren wirksam sind. Diese Nebenprodukte enthalten infolge ihres geringeren
Molekulargewichts sogar höhere Aminäquivalente pro g als die Bis- ( morpholino-N-alkyl)
-äther.
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Man ist daher in der Lage, den Amingehalt des Produkts der zweiten
Ausführungsform dadurch abzuwandeln, daß man durch Abänderung der Umsetzungsbedingungen
den Anteil der Dimorpholinoalkan-Verbindung mehr oder weniger hoch einstellt.
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Wenn man die zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit dem Ziel durchführt, entweder ein Katalysatorgemisch für die Herstellung von
Urethan-Verbindungen oder vorwiegend den Bis-(morpholino-N-alkyl)-äther herzustellen,
braucht das rohe Umsetzungsprodukt lediglich zwischen 60 OC/ 1 Torr und 225 Ob/760
Torr abgestreift und von den nichtumgesetzten Ausgangsverbindungen und dem restlichen
Reaktionswasser befreit zu werden. Eine aufwendige fraktionierende Destillation
des Produkts ist in diesem Fall nicht notwendig.
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Die Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden in den
folgenden Beispielen weiter erläutert.
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Beispiel 1 In einen 1-l-Drethalsglaskolben mit Rührer wurden 132,8
g (0,39 Mol) Triäthanolamin und 10,3 % seines Gewichts eines Kieselerde/Tonerde-Katalysators,
der 74,4 Gew.-% SiO2, 25,0 Gew.-% Tonerde, 0,6 Gew.-% andere Oxide enthielt und
eine spezifische Oberfläche von 550 - 700 m²/g aufwies, eingefüllt.
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Der Kolben wurde dann ständig mit Stickstoff gespült und auf eine
Temperatur von etwa 195 °C erwärmt. Im Laufe von 4,33 h wurde das Gemisch allmählich
auf 240 °C erwärmt. Der Druck im Kolben wurde bei Atmosphärendruck gehalten und
das im Laufe mehr Umsetzung gebildete als Überkopfprodukt gesammelt. Hernach wurde
das Reaktionsprodukt entnommen und durch Gas/Flüssigkeits-Chromatographie (GLC)
analysiert. Wie die Analyse ergab, waren 474 Cew-% % des Triäthanolamins zu einem
Produkt umgesetzt worden, das im wesentlichen N-(2-Hydroxiäthyl)-morpholin BB und
22'-Dimorpholinodiäthyläther (DMDEE enthielt.
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Die Selektivität für HEM war 78,3 %,und die Selektivität für DMDEE
war 3,2 %. *) Wasser Beispiel 2 Ahnlich dem Beispiel 1 wurde ein 0,5-1-Dreihalsglasrundkolben
mit Rührer mit 298,4 g (2,0 Mol) Triäthanolamin und 8,0 g (0,029 Mol) wäßriger,
30-%iger H3PO3 beschickt. Das Gemisch wurde unter Rühren auf etwa 180 °C erwärmt.
In den nächsten 1 1/4 h wurde das Gemisch bei Atmosphärendruck allmählich auf etwa
245 °C erwärmt und gehalten. Das bei der Reaktion gebildete Wasser wurde über Kopf
aufgefangen. Danach wurde das Reaktionsgemisch entnommen und durch GLC-Analyse untersucht.
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Die Analyse ergab folgende Werte, in Flächen-%: Triäthanolamin-Umsetz
28,6; Selektivität für N-(2-Hydroxyäthyl)-morpholin 41,4 und Selektivität für N,N'-2,2'-Dimorpholinodiäthyläther
0,4.
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Beispiel 3 Ein sauberer, trockener, 1-l-Autoklav mit Rührer wurde
mit einer Lösung von 357,5 g (3,0 Mol) N-Methyldiäthanolamin und 12,0 g (0,0435
Mol) 30-Xiger wäßriger phosphoriger Säure beschickt. Das Beschickungsgemisch wurde
mit Stickstoff abdedeckt und unter Rühren auf 300 °C erhitzt. Bei dieser Temperatur
wurde das Gemisch 2 h unter einem Druck von 63 -97 atü gehalten. Das entnommene
Umsetzungsprodukt wurde durch GLC-Analyse untersucht und ergab folgende Werte, in
Flächen-%: N-Methyldiäthanolamin-Umsatz 93,2; Selektivität für N-Methylmorpholin
27,5 und Selektivität für Dimethylpiperazin 25,3.
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Beispiel 4 Nach der in Beispiel 3 beschriebenen Arbeitsweise wurden
1,48 Mol Triäthanolamin mit 10 Gew.-% des Kiesel-/Tonerde-Katalysators von Beispiel
1 für 4 h bei einer Temperatur von 260 OC umgesetzt. Der Druck im Autoklaven wurde
bei 26 - 38 atü gehalten. Nach Ablauf dieser Reaktionszeit ergab eine GLC-Analyse
des Autoklaven-Inhalts, daß 100 Gew.-% des Triäthanolamins in Produkte umgewandelt
worden war. Die Selektivität für N-(2-Hydroxiäthyl)-morpholin betrug 37,9 Z, und
die Selektivität für N,N'-2,2'-Dimorpholino-diäthyläther war 4,7 %. Die restlichen
Produkte bestanden aus leichteren Stoffen und schwereren Kondensaten.
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Beispiel 5 Nach der Arbeitsweise von Beispiel 3 wurden 357,5 g (3,0
Mol) N-Methyldiäthanolamin mit 10,0 Gew.-% des Kiesel-/Tonerde-Katalysators von
Beispiel 1 4,0 h lang bei einer Temperatur von 260 °C und einem Druck von 8,6 -
28 atü umgesetzt. Nach dieser Zeit ergab eine GLC-Analyse des Autoklaven-Inhalts
die folgenden Werte, in Flächen-% N-Methyldiäthanolamin-Umsatz 57,2; Selektfvität
für N-Mehyzmorpholln 19,2 und für Dimethyl piperazin 7,5
Beispiel
6 In einer Reihe von Versuchen und Vergleichsversuchen, die in der nachfolgenden
Tabelle I mit Nr. 1 bis 7 bezeichnet sind, wurde die katalytische Aktivität verschiedener
Feststoffe zur bimolekularen Verätherung von N-(2-Hydroxiäthyl)-morpholin untersucht.
Ein 1-l-Autoklav mit Rührer wurde mit diesem Ausgangsmaterial sowie dem zu prüfenden
Feststoff beschickt.
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Der Autoklav wurde dann mit Stickstoff gefüllt, auf die angegebene
Temperatur erwärmt und bei ihr für den vermerkten Zeitraum gehalten. Anschließend
wurde der Autoklaven-Inhalt entnommen und durch GLC-Analyse untersucht, um die Mengen
des umgesetzten N-(2-Hydroxiäthyl)-morpholins (HEM) sowie des gebildeten N,N'-2,2'-Dimorpholino-diäthyläthers
(DMDEE) und des 1,2-DimorpholinoAthans (DMORE) festzustellen. Die Ergebnisse dieser
Versuche Nr. 1 bis 7 sind in Tabelle I zusammengestellt. Die Versuche Nr. 1 bis
4 wurden mit einem Kiesel-/ Tonerde-Katalysator, dessen Zusammensetzung in Beispiel
1 beschrieben ist, nach dem Verfahren der Erfindung durchgeführt.
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Die Versuche Nr. 5 bis 7 waren Vergleichsversuche. Aus Tabelle I ergibt
sich, daß der Kiesel-/Tonerde-Katalysator für die Bildung von DMDEE recht aktiv
und selektiv war, wogegen der mit Säure aktivierte Tonkatalysator (Handelsname "Superfiltrol"),
der in den Vergleichsversuchen Nr. 5 und 6 verwendet wurde, unselektiv und das in
Versuch Nr. 7 verwendete Kationaustauscherharz (Handelsname Amberlyst 15") inaktiv
war.
Tabelle I Einsatzstoffe: Versuch HEM Katalysator Temperatur
Druck Zeit HEN-Umsatz Selektivität % DMDEE Nr. Mol Type Gew.-% °C stü h % DMDEE
DMDRE DMDRE 1 1,81 K/T1) 10,0 260 6,3 - 14,2 6,0 65,7 83,5 14,3 5,8 2 2,47 K/T1)
10,0 220 1,9 - 4,2 6,0 16,8 94,2 5,8 16,3 3 1,94 K/T1) 10,0 300 20 - 63 6,0 100,0
16,4 überwiegend leichte Produkte 4 1,47 K/T1) 20,0 260 9,7 - 17 4,0 71,4 81,9 16,5
5,0 5 2,58 Ton2) 10,0 220 2,5 - 3,9 6,0 4,0 34,9 62,3 0,56 6 1,84 Ton2) 10,0 300
7 - 70 6,0 100,0 8,2 überwiegend leichte Produkte 7 1,04 KA3) 13,5 105 - 178 - 1,66
0,0 keine Reaktion 1) K/T = Kiesel-/Tonerde mit 74,4 Gew.-% SiO2, 25,0 Gew.-% Al2O3,
0,6 Gew.-% andere Oxide und spez. überfläche 550 - 700 m²/g (geschützter Handelsname
"Aerocat TA") 2) Ton = säureaktivierter Ton, Grad 1 (geschützer Handelsname "Superfiltrol")
3) KA = saures Kationaustauscherharz (geschützter Handelsmane "Amberlyst 15")
Beispiel
7 Nach der in Beispiel 6 beschriebenen Arbeitsweise wurden in den folgenden Versuchen
Nr. 8 bis 14 weitere Feststoffe auf ihre katalytische Aktivität für die Umsetzung
von HEM zu DMDEE untersucht. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in der folgenden
Tabelle II zusammengestellt. Aus diesen Werten ergibt sich, daß alle Kiesel-/Tonerden
(Versuche Nr. 8 und 14) hohe Aktivität und Selektivität für die Bildung von DMDEE
besaßen, hingegen Tonerde, Kieselerde, säureaktivierter Ton und Aktivkohle für diese
Reaktion verhältnismäßig inaktiv und/ oder unselektiv waren.
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Tabelle II Einsatzstoffe: GLC-Analyse des Produkts. Flächen-%2) Verhältnis
Versuch HEM Katalysator Temperatur1) Zeit HEN-Umsatz Vorlauf Neben- 10) DMDEE Nr.
Mol Type Gew.-% °C h % (H2O etc.) HEM produkte DMDRE DMDEE Schwere DMDRE 8 3,50
K/T3) 5,0 260 5,0 80,3 4,8 19,7 0,2 3,3 75,8 1,0 23,0 9 3,50 GA4) 5,0 260 5,0 14,4
0,5 85,6 1,0 3,5 9,1 0,3 2,6 10 3,50 Ton5) 5,0 260 5,0 2,5 0,2 97,5 0,0 0,8 1,5
(Spur) 1,9 11 3,50 AK6) 5,0 260 5,0 4,7 0,5 95,3 0,1 1,6 0,7 0,5 0,4 12 3,50 K7)
5,0 260 4,0 2,4 0,2 97,6 0,1 1,0 1,1 0,1 1,0 13 3,50 Al8) 5,0 261 5,0 3,2 0,5 96,8
0,2 0,8 1,3 0,4 1,6 14 3,50 K/T9) 5,0 260 5,0 78,3 0,1 21,7 0,1 3,0 74,4 0,7 24,8
Bemerkungen
zu Tabelle II 1) Druckregler auf ca. 3,5 atü eingestellt 2) Abgedampftes Material
wurde nicht berücksichtigt; es machte 0,0 - 4,8 % der flüssigen Beschickung aus
und bestand aus etwa 20 - 85 % Wasser.
-
3) K/T = Kiesel-/Tonerde mit 25 Gew.-% Al203, spezifische Oberfläche
325 m /g (Davison Type 980-25) 4) GA = gamma-Tonerde, 216 m2/g (Girdler Type T-126)
5) Ton = säureaktivierter Montmorillonitton (Girdler Type KA) 6) AK = Aktivkohle
7) K = Kieselerde; Mittelwert aus 2 Versuchen mit spezifischer 2 Oberfläche von
63 und 131 m /g (Girdler-Si02, Type T-869 und 1571) 8) Al = 99-%ige Tonerde, 80
- 100 m²/g (Harshaw Type Al-0104T) 9) K/T = Kiesel-/Tonerde, 13 Gew.-% Al203, 400
m2/g (Davison Type 979) 10) hauptsächlich Aminoäthoxiäthylmorpholin und Hydroxiäthoxiäthylmorpholin
Beispiel
8 In diesem Beispiel wurden in den Versuchen Nr. 15 bis 24 drei verschiedene Kiesel-/Tonerde-Katalysatoren
in einem kontinuierlichen Verfahren untersucht, bei dem der Katalysator in einem
500-ml-Rohrreaktor angeordnet war und das eingesetzte HEM über diesen Katalysator
bei den in den folgenden Tabellen III und IV angegebenen Temperaturen, Drucken und
Raumströmungsgeschwindigkeiten geleitet wurde. In jedem dieser Versuche wurde der
Reaktorablauf durch GLC-Analyse untersucht, um den HEM-Umsatz sowie die Selektivitäten
für DMDEE und DMORE zu bestimmen. Die größeren Raumströmungsgeschwindigkeiten ergaben
ein höheres DMDEE/DMORE-Verhältnis. In den Versuchen Nr. 21 bis 24 betrug die Versuchszeit
etwa 10 Tage, wobei kein nennenswerter Rückgang der Aktivität festzustellen war.
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Tabelle III Mittlere Mittlerer Verhältnis Temperatur Druck WHSV MEM-Umsatz
GLC-Analyse des Produkts. Flächen-% DMDEE Versuch Nr. Katalysator °C atü kg/1°h
% HEM DMORE DMDEE Schwere DMORE 15 K/T1) 260 7 1,02 18,2 81,8 1,7 16,2 0,1 9,50
16 " 260 7 0,25 43,1 56,9 4,5 34,0 0,9 7,60 17 K/T2) 260 7,8 0,98 31,7 68,3 1,4
29,2 <0,1 29,8 18 " 264 7,5 0,24 68,9 31,1 5,2 56,6 1,7 10,9 19 " 268 8,0 1,47
27,9 72,1 1,3 25,6 - 19,7 20 " 270 8,0 0,47 54,5 45,5 3,1 47,0 0,8 15,2 1) K/T =
Kiesel-/Tonerde, 102 m²/g (geschützter Handelsname "Girdler T-1219") 2) K/T = pelletisierte
Kiesel-/Tonerde, 25 Gew.-% Al2O3 (geschützer Handelsname "Acco Ext. 25")
Tabelle
IV Mittlere Mittlerer Verhältnis Versuch Temperatur Druck WHSV MEM-Umsatz GLC-Analyse
des Produkts. Flächen-% DMDEE Nr. Katalysator °C atü kg/l#h % HEM DMORE DMDEE Schwere
DMORE 21 HSA-3003) 262 7 1,01 36,0 64,0 1,5 32,5 0,4 21,70 22 " " 262 7 0,24 64,3
35,7 4,8 52,9 2,1 11,00 23 " " 269 7 1,02 38,0 62,0 2,0 34,1 0,4 17,00 24 " " 272
7 0,25 68,6 31,4 9,2 51,3 2,7 5,60 3) Kiesel-/Tonerde mit 12,4 Gew.-% Al2O3, 290
- 315 m²/g (Houdry-Type HSA-300)
Beispiel 9 In diesem Beispiel
wurden in den Versuchen Nr. 25 bis 28 die Versuche Nr. 1 bis 7 von Beispiel 6 mit
den angegebenen Abweichungen wiederholt. In den Versuchen Nr. 25 bis 28 bestand
der Katalysator jeweils aus der Kiesel-/Tonerde, die unter dem geschützten Handelsnamen
"Aerocat TA" erhältlich ist. Wie die in der folgenden Tabelle V wiedergegebenen
Ergebnisse der Versuche Nr. 25 bis 27 zeigen, beträgt die zweckmäßigste Katalysatorkonzentration
annähernd 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Reaktanten. Katalysatorkonzentrationen
unter diesem Wert führen zu einem Rückgang des HEM-Umsatzes. Katalysatorkonzentrationen
von 10 % oder mehr ergeben lediglich eine geringe Verbesserung des Umsatzes und
eine Verringerung des DMDEE/DMORE-Verhältnisses. Versuch Nr.28 zeigt, daß bei 5
Gew.-% Kiesel-/Tonerde im Reaktionsgemisch eine Verweilzeit in der Umsetzungszone
von nur 2,5 h ausreichend ist, um einen hohen Umsatz von HEM in die gewünschten
Produkte herbeizuführen.
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Tabelle V GLC-Analyse des Produkts. Flächen-% Versuch HEN "Aerocat
TA" Druck1) Zeit HEM-Umsatz Vorlauf Neben- 5) Nr. Mol Gew.-% atü h % (H2O etc.)
HEM produkte DMORE DMDEE Schwere 25 1,85 10,0 3,52) 5,0 85,8 2,03) 14,2 0,5 8,4
72,3 2,6 26 1,85 5,0 3,5 5,0 82,9 0,9 17,1 0,3 5,1 75,2 1,4 27 1,85 1,0 3,5 7,0
31,0 1,1 69,0 0,2 2,5 26,9 0,3 28 1,85 5,04) 3,5 2,5 77,6 0,1 22,4 0,3 3,4 72,9
0,8 1) Temperatur in allen Versuchen etwa 260 °C 2) Druck mit Regler auf 3,5 atü
eingestellt; abgedampftes Kondensat (2 - 4 % der flüssigen Beschickung) enthielt
70 - 90 % Wasser und 0,5 HEM Verdampfungsverlust 3) bei der GLC-Analyse wurde abgedampftes
Material nicht berücksichtigt 4) Katalysator 8 g bei 80 °C/0,3 Torr getrocknet 5)
hauptsächlich Aminoäthoxiäthylmorpholin und Hydroxiäthoxiäthylmorpholin
Beispiel
10 In diesem Beispiel wurden die Versuche Nr. 1 bis 7 von Beispiel 6 mit der Abweichung
wiederholt, daß die Feststoff-Katalysatoren durch verschiedene phosphorhaltige Stoffe
ersetzt wurden. Wie die Ergebnisse der Versuche Nr. 29 bis 35, die in der nachfolgenden
Tabelle VI aufgeführt sind, zeigen, sind diese phosphorhaltigen Stoffe wirksame
Katalysatoren für die Umsetzung von HEM in DMDEE.
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Tabelle VI GLC-Analyse des Produkts. Flächen-%5) Verhältnis Versuch
HEM Katalysator Temp.4) Zeit HEM Vorlauf Neben- DMDEE Nr. Mol Typ Gew.-% °C h Umsatz
% (H2O etc.) HEM produkte3) DMORE DMDEE Schvers DMORE 29 3,50 T-15631) 1,0 259 5,0
55,3 0,8 44,6 2,0 8,9 42,2 1,4 4,8 30 3,50 T-1510 1,0 239 5,0 43,9 1,3 56,1 0,8
10,5 30,7 0,3 2,9 31 1,85 H3PO32) 1,0 241 5,0 32,0 1,3 68,0 0,3 3,1 26,7 0,6 8,7
32 1,85 H3PO3 2,5 241 5,0 49,0 2,8 51,0 0,7 5,4 38,9 1,2 7,1 33 1,85 H3PO3 5,0 240
5,0 68,8 6,3 31,2 1,1 12,7 47,9 0,6 3,8 34 3,50 SOP4 5,0 241 5,0 60,4 1,2 39,6 0,1
25,6 31,5 1,0 1,2 35 3,50 FePO4 1,0 258 5,0 65,0 0,8 35,0 2,4 12,7 46,5 2,4 3,7
1) 20 % Phosphorsäure auf Kieselerde (Fs. Girdler) 2) eingesetzt als 30-%ige wäßrige
phosphorige Säure 3) vorwiegend Aminoäthoxiäthylmorpholin und Hydroxiäthoxiäthylmorpholin
4) mit Druckregler auf 3,5 atü eingestellt 5) abgedampftes Material nicht berücksichtigt;
betrug 0 - 4,8 Gew.-% der flüssigen Beschickung und enthielt ca. 20 - 85 % Wasser
Beispiel
11 In diesem Beispiel wurde ein C-substituierter Bis-(morpholino-N-alkyl)-äther
nach dem Verfahren der Erfindung hergestellt.
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Analog zur Arbeitsweise von Beispiel 6 wurde ein 1-l-Autoklav mit
Rührer mit N-(2-Hydroxiäthyl)-2,6-dimethylmorpholin sowie 15,0 Gew.-% Kiesel-/Tonerde-Katalysator
("Aerocat TA") beschickt und 6 h bei 260 OC gehalten. Eine GLC-Analyse des Produktgemisches
zeigte einen Umsatz des Ausgangsmaterials von 66,85 Flächen-%, und die Selektivität
für Tetramethyl-DMDEE war 88,2 und für Tetramethyl-DMORE 10,8 %. Eine Destillation
des Reaktionsgemisches in einer versilberten Vigreux-Kolonne mit Vakuummantel und
einem Durchmesser von 20 mm ergab Tetramethyl-DMDEE, Reinheit 99,29 %, das durch
seine physikalischen und spektroskopischen Eigenschaften identifiziert wurde.
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Beispiel 12 (Vergleich) Dieses Beispiel sollte zeigen, wie überraschend
selektiv das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Bis-(morpholino-N-alkyl)-äthern
ist. Die Versuche Nr. 37 und 38 dieses Beispiels wurden in Anlehnung an die Versuche
Nr. 1 bis 7 von Beispiel 6 durchgeführt, wobei als Ausgangsstoffe N-Methyl-N-phenyläthanolamin
und N,N-Diphenyläthanolamin eingesetzt wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle VII
dargestellt.
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Tabelle VII Versuch Nr. Ausgangsmaterial Umsatz % Produkt 37 N-Methyl-N-
20,0 keine nachweisbare phenyläthanol- Menge1) amin 38 N,N-Diphenyl- 85,0 äthanolamin
1) N,N'-Dimethyl-N,N'-diphenyläthylendiamin gebildet 2) Das komplexe Reaktionsgemisch
enthielt N-Phenyl-N'-phenyläthylendiamin, N,N,N' ,N'-Tetraphenyläthylendiamin, Diphenylamin
und 2,2'-Diphenylaminodiäthyläther. Es fand erhebliche Zersetzung statt.