DE2622952A1 - Verfahren zur herstellung von wasserfreiem natriumdithionit - Google Patents
Verfahren zur herstellung von wasserfreiem natriumdithionitInfo
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Description
DR. E. WIEGAND DIPL-ING. V/. NIEMANN
DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT 2622952
TELEGRAMME: KARPATENT MATHILDENSTRASSE 12 TELEX: 5 29 063 KARP D
W 42 560/76 - Ko/Ja 21. Mai 1976
Mitsui Toatsu Chemical Inc., Tokyo (Japan)
Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Natriumdithionit
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung hinsichtlich
eines Verfahrens zur Herstellung von wasserfreiem Natriumdithionit, das nachfolgend als Hydrosulfit bezeichnet wird,
durch Umsetzung von Natriumformiat, einer alkalischen Natriumverbindung und Schwefligsäureanhydrid in wasserhalti-
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gem Methanol, insbesondere ein Verfahren zur Behandlung der nach der Abtrennung des Hydrosulfits beim vorstehenden
Verfahren hinterbliebenen Mutterlauge, um das unumgesetzte Natriumformiat und Methanol zurückzugev/innen und diese wirksam
bei der anschließenden Reaktion einzusetzen.
Eine Anzahl von Vorschlägen wurden bereits hinsichtlich des Verfahrens zur Herstellung von Hydrosulfit durch Umsetzung
von Natriumformiat, einer alkalischen Katriumverbindung
und Schwefligsäureanhydrid in wasserhaltigem Methanol
gemacht. Allgemein ist die Menge des bei dieser Reaktion verbrauchten Natriumformiats weniger als 60 % des eingesetzten
Natriumformiats und die größte Menge des Restes hinterbleibt unumgesetzt in der Mutterlauge. Es ist günstig
sowohl wirtschaftlich als auch für die Zwecke der Verringerung des Bedarfes an Sauerstoff im Abfallwasser,die Mutterlauge
im Kreislauf zu führen und wirksam das unumgesetzte Natriumformiat und Methanol, die darin enthalten sind, auszunützen.
Die Kreislaufführung der Mutterlauge stellt jedoch die folgenden Probleme. Allgemein wird bei der Umsetzung
zur Bildung von Hydrosulfit das Natriumthiosulfat durch eine
Nebenreaktion gebildet und ist in der Mutterlauge enthalten. Das Natriumthiosulfat zersetzt das Hydrosulfit bei der Herstellung
des Hydrosulfits und begünstigt die Bildung des Nebenproduktes Natriumthiosulfat. Wenn deshalb die Mutterlauge
direkt im Kreislauf geführt wird, nimmt die Menge des gebildeten Natriumthiosulfats im Reaktionssystem bei der
Bildung von Hydrosulfit zu und die Ausbeute an Hydrosulfit fällt drastisch ab.
Im Rahmen der Erfindung durchgeführte Versuche bestätigten, daß die erlaubbare Menge an Natriumthiosulfat in ·
Reaktionssystem bei der Herstellung von Hydrosulfit nicht
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mehr als 1,5 Gew.96, vorzugsweise nicht mehr als 0,7 %, bezogen
auf das als Ausgangsmaterial dienende Natriumformiat,
im Fall des allgemeinen ansatzweisen Verfahrens betragen darf, wobei sämtliche in der Beschreibung angegebenen
Prozentsätze auf das Gewicht bezogen sind. Falls Natriumthiosulfat
zu dem Reaktionssystem in einer Menge von mehr als 4 %, bezogen auf das Ausgangsmaterial Natriumformiat,
zugesetzt wird, kann kein Hydrosulfit erhalten werden. Falls Natriumthiosulfat zu dem Reaktionssystem in einer Menge von
1 % und 0,5 %f bezogen auf das Ausgangsmaterial Natriumformiat,
zugesetzt wird, nimmt die Ausbeute an Hydrosulfit auf 90 bzw. 95 % der ohne Zusatz von Natriumthiosulfat erhältlichen
Ausbeute ab. Beim kontinuierlichen Verfahren ist die tölerierbare Menge an Natriumthiosulfat noch kleiner
und darf nicht mehr als 0,3 % sein, bezogen auf das Ausgangsmaterial
Natriumformiat.
Wenn deshalb die Mutterlauge im Kreislauf geführt v/erden
soll, ist es notwendig, das Natriumthiosulfat aus derselben
vor der Kreislaufführung zu entfernen. Als Versuch hierzu wurde die Zurückführung der Mutterlauge nach der Zersetzung
und Entfernung des darin enthaltenen Natr iumthio r>ulfats
(japanische Patentveröffentlichung 16 413/72) und die Umwandlung des unumgesetzten Natriumformiats in Methylformiat,
Gewinnung des Methylformiats durch Destillation und Zurückführung des gewonnenen Methylformiats, beispielsweise
vorgeschlagen (deutsche OLS 2 215 116, japanische Patentveröffentlichung
17 132/72). Diese Verfahren zeigen jedoch
Nachteile. Beispielsweise muß (1) eine große Menge der Mutterlauge insgesamt durch- Destillation behandelt werden, (2)
wird nach der Gewinnung des Methylformiats die Mutterlauge eine Aufschlämmung, die große Mengen an ausgefallenen Feststoffen
enthält und schwierig zu handhaben ist und (3) wird bisweilen Schwefel mit dem zurückgewonnenen Methylformiat
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vermischt und verursacht eine Abnahme der Ausbeute an Hydrosulfit.
Im Rahmen der Erfindung wurde das Verfahren zur Entfernung von Natriumthiοsulfat aus der Mutterlauge untersucht,
um die Zurückführung der Mutterlauge für weiteren Gebrauch zu ermöglichen und es wurden dabei folgende Sachverhalte
festgestellt.
(1) Wenn ein Alkali zu der Mutterlauge zur Einstellung
ihres pH-Wertes auf mindestens 8 zugesetzt wird, fällt das Natriumthiοsulfat zusammen mit Sulfitsalzen aus und wird
dadurch wirksam aus der Mutterlauge ausgefällt. Die Filtration ermöglicht die Entfernung des Natriunthiosulfats zusammen
mit den Sulfitsalzen aus der Mutterlauge. Durch Oxidation des Filtrates mit einem Oxidationsmittel kann eine
geringe Menge des hierin noch gelösten Natriumthiosulfats in Natriumsulfat überführt werden, welches für die Herstellung
von Hydrosulfit nicht schädlich ist. Infolgedessen kann eine von Natriumthiosulfat freie Mutterlauge erhalten werden.
(2) Wenn die Mutterlauge auf eine Temperatur innerhalb eines spezifischen Bereiches abgekühlt wird, fällt nur Natriumthio sulfat wirksam als Feststoff aus. Die Abtrennung
desselben ergibt ein Filtrat mit einem äußerst niedrigen Gehalt an Natriumthiosulfat.
Diese Sachverhalte führten zur vorliegenden Erfindung.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht in einem Verfahren zur wirksamen Entfernung von Natriumthiosulfat aus der nach
der Abtrennung des Hydrosulfits hinterbleibenden Mutterlauge bei der Herstellung des Hydrosulfits durch Umsetzung von
Natriumformiat, einer alkalischen Natriumverbindung und
Schwefligsäureanhydrid in wasserhaltigem Methanol.
Die vorstehende Aufgabe kann gelöst werden, indem entweder (1) ein Alkali zu der Mutterlauge zur Einstellung von
deren·pH-Wert auf mindestens 8 zugesetzt wird, der ausge-
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fällte Feststoff durch Filtration abgetrennt wird und das Filtrat mit einem Oxidationsmittel oxidiert wird oder (2)
die Mutterlauge auf eine Temperatur im Bereich von +50C bis
-3OPC abgekühlt wird und das ausgefällte Natriumthiosulfat
durch Filtration abgetrennt wird und ,·indem gewünschtenfalls
ein Alkali zu dem erhaltenen Filtrat zur Einstellung von dessen pH-Wert auf mindestens 8 zugesetzt wird und/der ausgefällte
Feststoff durch Filtration abgetrennt wird.
Im Rahmen der Erfindung wird unter alkalischer Natriumverbindung
Natriumhydroxid, Natriumcarbonat und Natriumbicarbonat verstanden, wovon Natriumhydroxid bevorzugt wird.
Das Verfahren gemäß ider Erfindung ist nachfolgend im
einzelnen anhand jeder der beiden Ausführungsformen erläutert.
Bei der ersten Ausführungsform der Erfindung wird die Entfernung des Natriumthiosulfats aus der Mutterlauge durch
Zusatz eines Alkalis zu der Mutterlauge zur Einstellung von deren pH-Wert auf mindestens 8, Abtrennung des ausgefällten
Feststoffes durch Filtration und Oxidation des Filtrates mit einem Oxidationsmittel erzielt. Üblicherweise ist die
nach der Abtrennung des Hydrosulfits hinterbliebene Mutterlauge neutral bis schwach sauer und besteht im allgemeinen,
auf das Gewicht bezogen^us 2,5 bis 6 % saurem Natriumsulfit,
0,4 bis 5,0 % Natriumthiosulfat, 2,5 bis 8 % Natriumformiat, 64 bis 78 % Methanol und 17 bis 25 % Wasser.
Das im Rahmen der Erfindung eingesetzte Alkali umfaßt Alkalihydroxide und Erdalkalihydroxide. Hiervon werden Natriumhydroxid
und Kaliumhydroxid bevorzugt. Natriumhydroxid wird besonders bevorzugt. Das Alkali kann entweder als solches
oder als wäßrige Lösung zugesetzt werden. Natriumhydroxid wird vorzugsweise als wäßrige Lösung mit einer
Konzentration von mindestens etwa 40 %t insbesondere 45 bis
55 %f verwendet. Falls die Menge des Alkalis klein ist und
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der pH-Wert der Mutterlauge den Wert 8 nicht erreicht, wird die Ausfällung der Feststoffe unzureichend. Falls andererseits
das Alkali in Mengen mehr als notwendig zugesetzt wird, wird kein spezieller zusätzlicher Effekt erzielt und das Alkali
geht verloren. Falls weiterhin das Alkali als wäßrige Lösung zugesetzt wird, können sich ungünstige Ergebnisse
aufgrund des hohen Wassergehaltes der Mutterlauge einstellen. Allgemein ist es nicht notwendig, den pH-Wert der Mutterlauge
jenseits von 12 zu erhöhen. Betriebsmäßig wird es bevorzugt, daß das Alkali so zugegeben wird, daß der pH«
Wert der Mutterlauge 9 bis 11 beträgt.
Falls der pH-Wert der Mutterlauge auf mindestens 8 erhöht wird, fällt das saure Natriumsulfit in der Mutterlauge
als Salz eines Alkalimetalls oder Erdalkalimetalls mit schwefliger Säure aus, beispielsweise Natriumsulfit, und
Natriumthiosulfat fällt durch Copräzipitaticn zusammen mit
dem Sulfitsalz aus. Da die Temperaturabhängigkeit der Löslichkeit des Sulfitsalzes gering ist, kann die Ausfällung
des Sulfits durch Zusatz eines Alkalis zu der Mutterlauge über einen breiten Temperaturbereich durchgeführt werden.
Für ein bequemes Behandlungsverfahren wird es jedoch bevorzugt, sie bei einer Temperatur von 20 bis 6OC, insbesondere
30 bis 5O=G auszuführen. Falls die Behandlung innerhalb
dieses Temperaturbereiches durchgeführt wird, ist die FiI-trierbarkeit
des ausgefällten Feststoffes (Sulfitsalz, welches Natriumthiosulfat enthält) gut und er kann glatt aus
der Mutterlauge durch Filtration abgetrennt werden. Die Behandlung kann ohne Rühren ausgeführt werden, wird jedoch
bevorzugt mit einem mäßigen Ausmaß des kührens durchgeführt. Die Ausfällung des Sulfitsalzes ist rasch und endet praktisch,
sobald das Alkali zu der Mutterlauge zur Einstellung von deren pH-Wert auf mindestens 8 zugesetzt ist·
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Auf diese Weise wird der ausgefällte Feststoff, der aus dem Sulfitsalz und Natriumthiosulfat besteht, durch
Filtration von der Mutterlauge abgetrennt. Das erhaltene Filtrat, das nachfolgend als alkalibehandelte Mutterlauge
bezeichnet wird, hat einen auf 0,2 bis 0,7 % abgesenkten Gehalt an Natriumthiosulfat. Es enthält auch das darin gelöste
Sulfitsalz in einer Konzentration von 0,04 bis 0,4 %.
In der nächsten Stufe des Verfahrens wird die alkalibehandelte Mutterlauge mit einem Oxidationsmittel behandelt.
Falls die alkalibehandelte Mutterlauge im alkalischen Zustand mit einem Oxidationsmittel oxidiert wird, werden die
darin in kleinen Mengen gelösten Sulfitsalze und Natriumthiosulfat beide zu den Sulfatsalzen oxidiert. Die verwendbaren
Oxidationsmittel umfassen Hypochlorite, Chlor, Ozon und Wasserstoffperoxid. Ozon und Wasserstoffperoxid sind
am günstigsten.
Falls Sauerstoff oder Luft als Oxidationsmittel verwendet werden, wird das Sulfitsalz leicht zum Sulfat oxidiert,
jedoch zeigt das Natriumthiosulfat keine Oxidation. Deshalb eignet sich die Anwendung von Sauerstoff oder Luft
allein nicht für die Zwecke der Erfindung. Da diese jedoch leicht das Sulfitsalz oxidieren, können sie zusammen mit
anderen Oxidationsmitteln verwendet werden oder das Produkt wird nach der Oxidation mit Sauerstoff weiter mit anderen
Oxidationsmitteln behandelt. Dadurch kann die Menge des Oxidationsmittels verringert werden.
Vorzugsweise wird das Oxidationsmittel in einer Menge verwendet, die praktisch gleich zur Gesamtsumme der stöchiometrisch
erforderlichen Menge zur Oxidation des Sulfitsalzes in der alkalibehandelten Mutterlauge zum Sulfat und .
der stöchiometrisch erforderlichen Menge zur Oxidation des
Natriumthiosulfats in der alkalibehandelten Mutterlauge zum Natriumsulfat ist. Falls beispielsweise Wasserstoffperoxid
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verwendet wird, ist 1 Mol hiervon stöchiometrisch je Mol
des Sulfitsalzes erforderlich und 4 Mol hiervon sind je
Mol des Natriumthiosulfats erforderlich. Vorzugsweise wird
deshalb das Wasserstoffperoxid zu der alkalibehandelten Mutterlauge in praktisch gleicher Menge zur Gesamtsumme dieser
stöchiometrischen Mengen zugegeben, d.h. etwa 5 Mol Wasserstoffperoxid
werden zu der alkalibehandelten Mutterlauge, welche jeweils 1 Mol an Sulfitsalz und Natriumthiosulfat
enthält, zugefügt. Falls die Menge des Oxidationsmittels kleiner ist, verbleibt in ungünstiger Weise unumgesetztes
Natriumthiosulfat. Falls die Menge des Oxidationsmittels übermäßig ist, verursacht es eine Zersetzung des Hydrosulfits, wenn die Mutterlauge zurückgeführt wird. In eines
derartigen Fall ist es deshalb günstig, eine geringe Menge Natriumsulfit zur Zersetzung des Überschusses des Oxidationsmittel
zuzugeben. Da sich jedoch Ozon spontan innerhalb kurzer Zeiträume zersetzt, braucht dieses nicht durch
Zusatz von Natriumsulfit zersetzt werden.
Die Oxidation wird allgemein bei Temperaturen von 20 bis 600C, vorzugsweise 40 bis 5CPC, durchgeführt und die erforderliche
Zeit beträgt 1 bis 4 Std.
Die Löslichkeit der durch Oxidation der alkalibehandelten Mutterlauge gebildeten Stilfatsalze ist in dieser Weise
allgemein 0,3 bis 0,6 %, Somit fallen am Ende der Oxidation
geringe Mengen der Sulfate als Feststoff aus. Der Feststoff wird dann durch Filtration abgetrennt. Der nach der Abtrennung
der Sulfate hinterbliebene Rückstand ist praktisch eine wäßrig-methanolische Lösung von Natriumformiat, welches kein
Natriumthiosulfat enthält, wenn es auch Spuren der Sulfate enthält. Es kann deshalb als Rohmaterial und Lösungsmittel
für die Herstellung des Hydrosulfits zurückgeführt werdene
Wenn die Menge des am Ende der Oxidation ausgefällten SuI-
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fats gering ist, kann dessen Abtrennung weggelassen werden.
In einer Modifizierung des vorstehenden Verfahrens wird die alkalibehandelte Mutterlauge zunächst zur Rückgewinnung
des Methanols destilliert und der Rückstand wird mit einem Oxidationsmittel oxidiert. Nach diesem Verfahren
muß eine große Menge Methanol vollständig zurückgewonnen werden, jedoch bringt es einige Vorteile. Beispielsweise
nimmt die Menge der zu oxidierenden Flüssigkeit ab, was das Oxidationsverfahren erleichtert, die Oxidation wird in
wäßriger Lösung ausgeführt und die Gefahr wird verringert; Methanol und Natriumformiat können getrennt zurückgewonnen
werden und der Sauerstoffbedarf (COD) ist niedrig und es besteht keine Gefahr einer Verschmutzung durch Abfallwasser.
Es ist nicht unmöglich, die Mutterlauge ohne Zusatz eines Alkalis zu oxidieren. Dieses Verfahren erfordert jedoch
eine große Menge des Oxidationsmittels, da die zu oxidierende Substanz in großer Menge vorliegt. Da weiterhin
dieses Verfahren die Oxidation des Natriumthiosulfats im sauren Zustand umfaßt, tritt das Nebenprodukt Natriumpolythionat
in großer Menge auf. Dieses Nebenprodukt zeigt das gleiche Verhalten wie Natriumthiοsulfat im Hinblick auf die
Reaktion zur Bildung des Hydrosulfits. Das Natriumpolythionat muß deshalb vollständig zu Natriumsulfat oxidiert werden.
Die Geschwindigkeit der Oxidation von Natriumpolythionat ist äußerst niedrig und es ist sehr schwierig, es vollständig
zu entfernen. Es ist darauf hinzuweisen, daß das Alkalischmachen der Mutterlauge durch Zusatz von Alkalien
beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht nur zur Verringerung der Menge der zu oxidierenden Substanz, die in der Mutterlauge
vorliegt, dient, indem die Sulfitsalze und Natriumthiosulfat ausgefällt und abgetrennt werde·, sondern auch
zur Erleichterung der vollständigen Oxidat; -·η des Natrium-
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- ίο -
thiosulfate.
Bei der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird die Mutterlauge auf eine Temperatur von +50C bis -3CFC abgekühlt und das ausgefällte Natriumthiosulfat
wird durch Filtration abgetrennt, um das Natriumthiosulfat aus der Mutterlauge abzutrennen.
Es ist allgemeine Kenntnis, daß die Abkühlung der Mutterlauge nicht nur die Ausfällung von Natriumthiosulfat
sondern auch von anderen Substanzen gemäß deren Löslichkeiten in Abhängigkeit von der Abkülilungstemperatur ergibt.
Falls jedoch die Mutterlauge auf eine Temperatur im Bereich von +50C bis -3C0C abgekühlt wird, fällt Natriumthiosulfat
allein selektiv aus und saures Natriumsulfat und das in d.er Mutterlauge gelöste ITatriumformiat fallen kaum aus.
Wenn sie auf Temperaturen unterhalb -3CK! abgekühlt wird, fallen auch saures Natriumsulfit und Natriumformiat aus.
Es ist deshalb nicht ratsam, die Mutterlauge auf Werte unterhalb
-3CK! abzukühlen. Die Konzentration des in der Mutterlauge nach der Abtrennung des Natriumthiosulfats durch
Abkühlung noch gelösten Natriumthiosulfats differiert etwas entsprechend der Zusammensetzung der Mutterlauge, jedoch
ist die Differenz lediglich gering innerhalb des Temperaturbereiches von CK! bis -3CK!. Wenn die Konzentration des gelösten
Natriumthiosulfats und die Einheitsproduktionskosten der Rohmaterialien und der elektrische Strom in Betracht gezogen
werden, liegt die günstige Abkühlungstemperatur zwischen O3C und -ICK!.
Ein Rühren ist nicht stets erforderlich bei der Abkühlung der Mutterlauge. Allgemein wird jedoch die Abkühlung
vorzugsweise unter Rühren durchgeführt, um die Wirksamkeit des Kühlarbeitsganges zu erhöhen und die Ausfällung des
festen Natriumthiosulfats zu erleichtern.
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Der Zeitraum, während dessen die Mutterlauge bei der vorstehend aufgeführten Abkühlungstemperatur gehalten wird,
um das Natriumthiosulfat abzutrennen (Abkühlungszeit) beträgt
allgemein 0,5 bis 3 Std., vorzugsweise 1 bis 1,5 Std. Falls die Abkühlungszeit kürzer ist, zeigt sich eine Neigung,
daß die Ausfällung des Natriumthiosulfats unvollständig wird, und andererseits wird, falls die Abkühlung während
eines längeren Zeitraumes ausgeführt wird, kein spezieller Vorteil erhalten.
Die Abkühlung der Mutterlauge kann entweder ansatzweise oder nach einem kontinuierlichen Verfahren erfolgen.
Wenn sie ansatzweise durchgeführt wird, kann eine geringe Menge Natriumthiosulfat als Kristallkerne zu der Mutterlauge
zugefügt werden, um die Ausfällung des Natriumthiosulfats zu erleichtern. Beim kontinuierlichen Verfahren ist die Zugabe
von Kristallkernen im allgemeinen unnötig.
Die Abkühlung der Mutterlauge in der vorstehend geschilderten Weise ergibt die selektive Ausfällung von Natriumthiosulfat
als Feststoff. Der Feststoff wird dann durch Filtration abgetrennt. Das auf diese Weise abgetrennte Natriumthiosulfat
hat allgemein eine Reinheit von mindestens 98 %. Andererseits nimmt die Konzentration des Natriumthiosulfats
im Filtrat, welches nachfolgend als abgekühlte Mutterlauge bezeichnet wird, auf 0,2 bis 0,7 % ab.
Beim ansatzweisen Verfahren zur Herstellung des Hydrosulfits kann die abgekühlte Mutterlauge direkt zurückgeführt
werden. Die Menge des zurückgeführten Natriumthiosulfats entspricht 0,4 bis 1,2 % der Menge des als Ausgangsmaterial
dienenden Natriumformiats im Reaktionsr>ystem zur Herstellung. des Hydrosulfits. Die Anwesenheit von Natriumthiosulfat in
solcher Menge verursacht keine große Verringerung der Ausbeute des Hydrosulfits.
Im Gegensatz hierzu beeinflußt bei der kontinuierlichen
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Herstellung des Hydrosulfits die Menge des vorliegenden Natriumthiosulfats
stark die Ausbeute an Hydrosulfit. Wenn deshalb die abgekühlte Mutterlauge direkt zurückgeführt v/ird,
ist es schwierig, das Hydrosulfit vorteilhaft herzustellen. Das kontinuierliche Verfahren zur Herstellung des Hydrosulfits
kann vorteilhafterweise ausgeführt werden, indem Alkalien zu der abgekühlten Mutterlauge zur Erhöhung von deren
pH-Wert auf mindestens 8 zugesetzt werden, der ausgefällte Feststoff abfiltriert wird und das erhaltene Filtrat zurückgeführt
wird.
Die Bedingungen für die Zugabe der Alkalien zu der abgekühlten Mutterlauge, beispielsweise Art des Alkalis und
Ausfällungsbedingungen, sind die gleichen, wie sie bei der ersten Ausführungsform der Erfindung angewandt werden, die
vorstehend abgehandelt wurde.
Falls ein Alkali zu der abgekühlten Mutterlauge zur Einstellung von deren pH-Wert auf mindestens 8 zugesetzt
wird, fällt das darin gelöste saure Natriumsulfat als Salz der schwefligen Säure mit einem Alkalimetall oder Erdalkalimetall
aus. Zu diesem Zeitpunkt fällt das Natriumthiοsulfat
gemeinsam als Feststoff aus und infolgedessen nimmt die Konzentration an gelöstem Natriumthiosulfat drastisch auf 0,05 %
oder weniger im allgemeinen ab. Diese Konzentration ist extrem niedriger als die Konzentration des im Filtrat (alkalibehandelte
Mutterlauge) vorliegenden Natriumthiosulfats, welches
durch Zusatz von Alkalien zu der Mutterlauge ohne eine Abkühlungsbehandlung zur Einstellung von deren pH-Wert auf
mindestens 8 und Abtrennung der ausgefällten Feststoffe durch Filtration erhalten wurde,. Infolgedessen kann das
nach der Abtrennung der ausgefällten Feststoffe hinterbliebene Filtrat direkt zu der kontinuierlichen Herstellung
von Hydrosulfit zurückgeführt werden.
Dieses Filtrat enthält noch eine sehr geringe Menge an darin gelöstem Natriumthiosulfat. Falls dieses Filtrat
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in der gleichen Weise wie bei der ersten Ausführungsform
oxidiert wird, kann das Natriumthiosulfat vollständig entfernt werden. Da jedoch die Anwendung eines Filtrates mit
einem Gehalt von nicht mehr als 0,05 % Natriurnthiosulfat kaum die Ausbeute an Hydrosulfit beeinflußt, ist es nicht
immer notwendig, das Filtrat zu oxidieren.
Wenn das nach Zusatz eines Alkalis zu der Mutterlauge zur Einstellung von deren pH-Wert auf mindestens 8 und Abtrennung
der abgeschiedenen Feststoffe erhaltene Filtrat auf +50C bis -300C abgekühlt wird, fällt kein Feststoff aus
und deshalb nimmt die Konzentration des darin gelösten Natriumthiosulfat s nicht ab. Durch Abkühlung und anschließendes
Alkalischmachen der Mutterlauge kann das Natriumthiosulfat in der Mutterlauge zu einem Ausmaß entfernt werden, daß
sie zu der kontinuierlichen Herstellung des Hydrosulfits zur Wiederverwendung zurückgeführt werden kann.
Die Mutterlauge, woraus das Natriumthiosulfat entfernt wurde, d.h. (i) die durch Oxidation der alkalibehandelten
Mutterlauge mit einem Oxidationsmittel erhaltene Flüssigkeit, (ii) die abgekühlte Mutterlauge oder (iii) das durch
Zusatz eines Alkalis zu der abgekühlten Mutterlauge zur Einstellung von deren pH-Wert auf mindestens 8 und Abtrennung
des ausgefällten Feststoffes durch Filtration erhaltene Filtrat oder durch weitere Oxidation desselben erhaltene
Material, kann zu der Herstellung des Hydrosulfits in den verschiedenen nachfolgend geschilderten Weisen zurückgeführt
werden.
Nach einem Verfahren wird ein Teil, beispielsweise etwa 60 bis 80 '?>
der an Natriumthiosulfat verarmten Mutterlauge direkt zurückgeführt, so daß die Konzentration des
Wassers im Reaktionssystem zur Herstellung des Hydrosulfits bei einem konstanten Wert gehalten wird und der Rest wird
verworfen oder zu einer weiteren Gewinnungsstufe zur Rück-
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gewinnung von Methanol und Natriumformiat geführt. Ein weiteres Verfahren besteht im Zusatz einer Säure zu der an
Natriumthiosuifat verarmten Mutterlauge zu ihrer Ansäuerung und zur Überführung des Natriumformiats in Methylformiat«
In diesem Fall muß eine große Menge der Flüssigkeit vollständig destilliert werden. Da jedoch die an Natriumthiosuifat verarmte Mutterlauge weniger oder kein Matriumthiosulfat
enthält, treten keine Störungen, wie Ausfällung von elementarem Schwefel infolge der Zersetzung von Natriumthiosulfat
mit Säure,, auf. Da die Menge des Feststoffes darin gering
ist, kann sie sehr leicht behandelt v/erden. Nach einem weiteren Verfahren wird die an Natriumthiosuifat verarmte
Mutterlauge vollständig der Destillation unterzogen, um das Methanol abzudestillieren und zurückzugewinnen. Der
Rückstand der Destillation wird weiterhin einer Destillation unter verringertem Druck zur Kristallisation und zur
Rückgewinnung von Natriumformiat unterworfen und die auf diese Weise zurückgewonnenen Materialien Methanol und Natriumformiat
werden zur Herstellung von wasserfreiem Natriumdithionit zurückgeführt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann das Natriumthiosuifat in der Mutterlauge wirksam nach einem sehr einfachen
Arbeitsgang entfernt werden. Dies erlaubt die sehr einfache Zurückführung der Mutterlauge. Die Oxidation nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird unter alkalischen Bedingungen anschließend an die Behandlung der Mutterlauge
mit Alkalien ausgeführt. Daher kann die Menge an teuren Oxidationsmitteln verringert werden und es besteht keine
Gefahr der Bildung von Natriumpοlythionat, welches die Bildung von Hydrosulfit hemmt. Falls das Natriumformiat in
der Mutterlauge als Methylformie.t bein erfindungsgsmäßer>
Verfahren zurückgewonnen wird, enthält die zu destilliere-n-
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de Flüssigkeit kein Natriumthiosulfat und saures Natriumsulfit
infolge der Behandlung der Mutterlauge mit Alkalien. Deshalb treten keine Betriebsstörungen, wie Ausfällung großer
Mengen an festem Material aus der Mutterlauge t nach der
Rückgewinnung des Methylformiats auf. Ferner besteht in diesem Fall keine Gefahr der Ausfällung von elementarem Schwefel
infolge der Zersetzung des Natriumthiosulfats mit Säuren. Die tolerierbare Menge an elementarem Schwefel im Reaktionssystem
bei der Herstellung von Natriumsulfit beträgt weniger als 50 ppm und, falls der elementare Schwefel in
größerer Menge vorliegt, wird die Zersetzung des Hydrosulfits begünstigt und die Ausbeute an Hydrosulfit wird drastisch
gesenkt. Bei dem üblichen Verfahren, bei dem das Filtrat direkt zur Überführung desselben in Methylformiat
angesäuert wird, kann der Einschluß von elementarem Schwefel in das erhaltene Methylformiat nicht vermieden werden.
Wenn deshalb das Methylformiat direkt zurückgeführt wird, sinkt die Ausbeute an Hydrosulfit drastisch ab. Falls der
Schwefelgehalt hoch ist, ist es häufig unmöglich, das gewünschte Endprodukt zu erhalten. Das Verfahren gemäß der
Erfindung ist jedoch vollständig frei von diesen Fehlern.
Die folgenden Beispiele erläutern das Verfahren gemäß der Erfindung weiterhin. Falls nichts anderes angegeben ist,
sind sämtliche Prozentsätze in den Beispielen auf das Gewicht bezogen.
20 g einer wäßrigen 47,8%igen Lösung von Natriumhydroxid
wurden bei 2O3C zu 200 g der bei der Umsetzung von Natriumformiat, Natriumhydroxid und Schwefligsäureanhydrid
in wäßrigem Methanol und Abtrennung des erhaltenen Hydrosulfits erhaltenen Mutterlauge zur Einstellung des pH-Wer-
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tes der Mutterlauge auf 9,5 zugesetzt. Der Niederschlag wurde abfiltriert. Das Filtrat enthielt 0,51 % Natriumthiosulfat,
0,04 % Natriumsulfit und 8,41 % Natriumformiat,
wobei kein Natriumtrithionat festgestellt wurde.
60 1 Luft mit einem Gehalt von 1,5 Volumen^ Ozon vurden
bei 5O3C in dieses Filtrat im Verlauf von 3 Std. eingeblasen.
Nach dieser Oxidationsbehandlung wurde kein ITatriumthiosulfat
und kein Natriumsulfit im Oxidationsprodukt festgestellt und dieses enthielt 0,08 % Natriumtrithionat
und 8,37 % Natriumformiat.
In der gleichen Weise wie in Beispiel 1 wurde die Mutterlauge mit dem gleichen Alkali zur Einstellung ihres pH-Wertes
auf 9,5 behandelt und der Niederschlag wurde abfiltriert.
Zunächst wurde Methanol aus 200 g des erhaltenen Filtrats zurückgewonnen. Der Rest enthielt 1,61 % Natriurathiosulfat,
0,12 % Natriumsulfit, 26,5 % Natriumformiat,
während Natriumtrithionat nicht festgestellt wurde.
60 1 Luft mit einem Gehalt von 1,5 Volumen^ Ozon wurden
bei 5O0C in die erhaltene Lösung im Verlauf von 3 Std«,
eingeblasen. Nach der Oxidationsbehandlung enthielt die Lösung 26,1 % Natriumformiat, während Natriumthiosulfat, saures
Natriumsulfit und Natriumtrithionat nicht festgestellt wurden.
In der gleichen Weise wie in Beispiel 1 wurde die Mutterlauge mit dem gleichen Alkali zur Einstellung ihres
pH-Wertes auf 9,5 behandelt und der Niederschlag abfiltriert, 6 g 31#iges wäßriges Wasserstoffperoxid wurden zu 200 g des
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erhaltenen Filtrates zugesetzt und die Oxidation "bei 5O0C
während 3 Std. durchgeführt. Die behandelte Lösung enthielt
0,02 % Natriumtrithionat und 8,34 % Natriumformiat,
während Natriumthiosulfat und Natriumsulfit nicht festgestellt
wurden.
Die Mutterlauge mit einem Gehalt von 1,09 % Natriumthiosulfat,
3,50 % saurem Natriumsulfit und 7,17 % Natriumformiat
wurde durch Umsetzung von Natriumformiat, Natriumhydroxid
und Schwefligsäureanhydrid in wasserhaltigem Methanol und Abtrennung des erhaltenen Hydrosulfits erhalten.
Die Mutterlauge wurde auf -515C abgekühlt und bei dieser
Temperatur während 1 Std. gehalten. Der Niederschlag wurde durch Filtration abgetrennt. Das Filtrat enthielt
0,33 % Natriumthiosulfat, 3,52 % saures Natriumsulfit und 7,25 % Natriumformiat.
Die Mutterlauge mit einem Gehalt von 1,43 % Natriumthiosulfat,
3,54 % saurem Natriumsulfit, 4,06 % Natriumformiat,
22,40 % Wasser, Rest Methanol, wurde auf -T3C abgekühlt
und bei dieser Temperatur während 1 Std. gehalten. Das ausgefällte Natriumthiosulfat wurde abfiltriert. Das
erhaltene Filtrat enthielt 0,22 % Natriumthiosulfat, 3,56 %
saures Natriumsulfit und 4,07 % Natriumformiat.
Das abgetrennte Natriumthiosulfat wurde bei verringertem
Druck getrocknet und lieferte weiße feine Kristalle mit einer Reinheit von 98,80 %.
609848/0773
Eine 5O5^ige wäßrige Lösung von Natriumhydroxid wurde
"bei Raumtemperatur zu dem durch Abkühlung nach Beispiel 5
erhaltenen Filtrat zur Einstellung des pH-Wertes auf 10
zugegossen. Der Niederschlag wurde abfiltriert. Das Filtrat enthielt 0,03 % Natriumthiosulfat, 0,05 % Natriumsulfit und
4,25 % Natriumformiat.
Die in den Beispielen 4 bis 6 erhaltenen praktisch von
Natriumthiosulfat freien Filtrate wurden zur Herstellung von Hydrosulfit nach Ergänzung derselben mit zusätzlichem
Natriumformiat, Natriumhydroxid und Methanol verwendet.
In jedem Fall wurde die Zusammensetzung des Reaktionsgemisches so eingestellt, daß es 108,0 g Natriumformiat.
23,2 g Natriumhydroxid, 326,3 g Methanol und 108,8 g Wasser
enthielt. 103,4 g Schwefligsäureanhydrid wurden in das Reaktionssystem
bei 68 bis 703C im Verlauf von 3 Std. mit konstanter
Strömungsgeschwindigkeit eingeblasen. Dann wurde das Reaktionsgemisch auf 820C im Verlauf von 0,5 Std. erhitzt
und bei dieser Temperatur während 2 Std. gehalten. Nach Beginn des Erhitzens wurde das Gas so abgelassen, daß
der Druck bei 1,5 kg/cm Überdruck gehalten wurde. Darm wurde das Reaktionsgemisch auf 7O3C gekühlt und der Druck im
Inneren des Reaktors wurde auf normalen Atmosphärendruck gebracht. Die Hydrosulfitkristalle wurden im Stickstoff~
strom abfiltriert, mit Methanol gewaschen und bei verringertem Druck getrocknet, Reinheiten und Ausbeuten (bezogen
auf Schwefligsäureanhydrid) des erhaltenen Hydrosulfits sind in der folgenden Tabelle angegeben. Die Ergebnisse
waren so gut wie im Fall der Anwendung vollständig neuer
609848/0773
Ausgangsmaterialien (Natriumformiat, Natriumhydroxid, Methanol und Wasser).
Ausgangsmaterial
Ergebnisse
Ausbeute an Hydrosulfit
Neues Ausgangsma terial
78,5
Reinheit des Hydrosulfits {%) 91,3
Wiederverwendetes Filtrat
Filtrat Filtrat Filtrat nach Bei- nach Bei- nach Beispiel 4 spiel 5 spiel 6
81,6
89,8
78,4
90,6
78,6
92,4
2 g wäßriges 35?6iges Wasserstoffperoxid wurden zu
1000 g des Filtrates mit einem Gehalt von 0,03 % Natriumthiosulfat, erhalten in Beispiel 8, zugesetzt. Das Gemisch wurde bei 5O3C während 1 Std. gerührt. Das als Nebenprodukt in kleiner Menge gebildete Natriumsulfat als Niederschlag in kleiner Menge wurde abfiltriert und das Methanol wurde aus dem Filtrat abdestilliert. Der Rückstand wurde zur
Trockenheit bei verringertem Druck eingeengt. Das zurückgewonnene Natriumformiat hatte eine Reinheit von 99,5 %
und Natriumthiosulfat wurde nicht festgestellt.
1000 g des Filtrates mit einem Gehalt von 0,03 % Natriumthiosulfat, erhalten in Beispiel 8, zugesetzt. Das Gemisch wurde bei 5O3C während 1 Std. gerührt. Das als Nebenprodukt in kleiner Menge gebildete Natriumsulfat als Niederschlag in kleiner Menge wurde abfiltriert und das Methanol wurde aus dem Filtrat abdestilliert. Der Rückstand wurde zur
Trockenheit bei verringertem Druck eingeengt. Das zurückgewonnene Natriumformiat hatte eine Reinheit von 99,5 %
und Natriumthiosulfat wurde nicht festgestellt.
.60984 8/077
Claims (20)
- Patentansprüchef\\ Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Natriumdithionit durch Umsetzung von Natriumformiat, einer alkalischen Natriumverbindung und Schwefligsäureanhydrid in wasserhaltigem Methanol und einem Verfahren zur Behandlung der Mutterlauge, dadurch gekennzeichnet, daß entweder (1) ein Alkali zu der nach der Abtrennung des erhaltenen wasserfreien Natriumdithionits verbliebenen Mutterlauge zur Einsteilung von deren pH-Wert auf mindestens 8 zugesetzt wird, der ausgefällte Feststoff abgetrennt wird und das Filtrat mit einem Oxidationsmittel oxidiert wird oder (2) die Mutterlauge auf eine Temperatur im Bereich von +50C bis -300C abgekühlt wird und das ausgefällte Natriumthiosulfat durch Filtration abgetrennt v/ircs.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet , daß als Alkali Natriumhydroxid verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid verwendet wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß das nach der Abtrennung des ausgefällten Feststoffes durch Filtration hinterbliebene Filtrat zur Rückgewinnung von Methanol destilliert wird und der Rückstand oxidiert wird.609848/0773
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der nach der Oxidation mit dem Oxidationsmittel ausgefällte Feststoff durch Filtration abgetrennt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß das mit dem Oxidationsmittel oxidierte Filtrat direkt zur Herstellung von wasserfreiem Natriumdithionit zurückgeführt wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß eine Säure zu dem mit dem Oxidationsmittel oxidierten Filtrat zu dessen Ansäuerung und zur Überführung des Natriumformiats in Methylformiat zugesetzt wird, welches dann zurückgewonnen wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß das mit dem Oxidationsmittel oxidierte Filtrat vollständig einer Destillation zur Abdestillation und Rückgewinnung von Methanol unterworfen wird und der Destillationsrückstand weiterhin durch Destillation unter verringertem Druck zur Kristallisation und Rückgewinnung von Natriumformiat eingeengt wird und die auf diese Weise gewonnenen Materialien Methanol und Natriumformiat zur Herstellung von wasserfreiem Natriumdithionit zurückgeführt werden.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die nach der Abtrennung des wasserfreien Natriumdithionits hinterbliebene Mutterlauge auf eine Temperatur im Bereich von 0 bis -1CPC abgekühlt wird.609848/0773
- 10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet , daß ein Alkali zu dein durch Abtrennung des ausgefällten Natriumthiosulfats durch Filtration erhaltenen Filtrats zur Einstellung des pH-Wertes des Filtrates auf mindestens 8 zugegeben wird und der ausgefällte Feststoff durch Filtration abgetrennt wird.
- 11« Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß als Alkali Natriumhydroxid verwendet wird.
- 12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet , daß das nach der Abtrennung des ausgefällten Feststoffs durch Filtration erhaltene Filtrat mit einem Oxidationsmittel oxidiert wird.
- 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß als Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid verwendet wird.
- 14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das nach der Abtrennung des IJatriumthiosulfats durch Filtration Hinterbliebene Filtrat direkt zur Herstellung von wasserfreiem Natriumdithionit zurückgeführt wird.
- 15. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das nach der Abtrennung des Feststoffes durch Filtration hinterbliebene Fi^.crat direkt zur Herstellung von wasserfreiem Natriumdithionit zurückgeführt wird.609848/0773
- 16. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß das mit dem Oxidationsmittel oxidierte Filtrat direkt zur Herstellung von wasserfreiem Natriumdithionit zurückgeführt wird.
- 17. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß eine Säure zu dem nach der Abtrennung des Feststoffes durch Filtration hinterbliebenen Filtrat zu dessen Ansäuerung und zur Überführung des Natriumformiats in Methylformiat zugesetzt wird, welches zurückgewonnen wird.
- 18. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß eine Säure zu dem mit dem Oxidationsmittel oxidierten Filtrat zu dessen Ansäuerung und zur Überführung des Natriumformiats in Methylformiat zugesetzt wird, welches zurückgewonnen wird.
- 19. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß das nach der Abtrennung des Feststoffes durch Filtration hinterbliebene Filtrat vollständig einer Destillation zur Abdestillation und Rückgewinnung von Methanol unterzogen wird und der Destillationsrückstand weiterhin durch Destillation unter verringertem Druck zur Kristallisation und Gewinnung von Natriumformiat konzentriert wird und die auf diese Weise rückgewonnenen Materialien Methanol und Natriumformiat zur Herstellung von wasserfreiem Natriumdithionit zurückgeführt werden.
- 20. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß das mit dem Oxidationsmittel oxidierte Filtrat vollständig einer Destillation zur Abdestillation und Rückgewinnung von Methanol unterworfen wird und der De-609848/0 7 73stillationsrückstand weiterhin durch Destillation unter ver« ringertem Druck zur Auskristallisaticn und Rückgewinnung von Natriuraformiat eingeengt wird und die auf diese Weise zurückgewonnenen Materialien Methanol und Natriumformiat zur Herstellung von wasserfreiem Natriumdithionit zurückgeführt
werden.609848/0773
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006048293A2 (de) * | 2004-11-03 | 2006-05-11 | Basf Aktiengesellschaft | Verfahren zur herstellung von natriumdithionit |
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CA2016353A1 (en) * | 1989-05-23 | 1990-11-23 | Charles E. Winslow, Jr. | Method for re-use of aqueous co-product from manufacture of sodium dithionite |
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1976
- 1976-05-19 GB GB2065976A patent/GB1504087A/en not_active Expired
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- 1976-05-21 FR FR7615369A patent/FR2311752A1/fr active Granted
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US7968076B2 (en) | 2004-11-03 | 2011-06-28 | Basf Se | Method for producing sodium dithionite |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2622952B2 (de) | 1979-02-01 |
ES448077A1 (es) | 1977-07-01 |
GB1504087A (en) | 1978-03-15 |
FR2311752A1 (fr) | 1976-12-17 |
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FR2311752B1 (de) | 1980-09-19 |
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