DE2811948A1 - Verfahren zur behandlung eines schwefelwasserstoffhaltigen gases - Google Patents
Verfahren zur behandlung eines schwefelwasserstoffhaltigen gasesInfo
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Description
BLUMBACH · WESER · BERGEN KRAMER
ZWIRNER . HIRSCH · BREHM
PATENTANWÄLTE IN MÜNCHEN UND WIESBADEN L
Patentconsult RadeckestraGe 43 8000 München 60 Telefon (089) 883603/883604 Telex 05-212313 Telegramme Palenlconsult
Patentconsult Sonnenberger Straße 43 6200 Wiesbaden Telefon (06121) 562943/561S98 Telex 04-186237 Telegramme Patentconsult
Nittetu Chemical Engineering Ltd. Asakaze 2, Gebäude 16-9
Sotokanda 1-chome, Chiyoda-ku Tokyo, JAPAN
Verfahren zur Behandlung eines schwefelwasserstoffhaltigen Gases
Beschreibung:
Diese Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren für die Behandlung eines schwefelwasserstoffhaltigen Gases;
insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Wiedergewinnung von wertvollen Substanzen, die in einer
als Abwasser anfallenden Alkali-Salzlösung enthalten sind, die ihrerseits bei der Aufarbeitung der alkalischen Waschlösungen
beim sogenannten Stretford-Verfahren angefallen ist.
809840/0701
München: R. Kramer Dipl.-Ing.. W. Weser Dipl.-Phys. Dr. rer. nat. · P. Hirsch Dipl.-Ing. · H. P. Brenn Dipl.-Chem. Dr. phil. nat.
Wiesbaden: P.G. Blumbach Dipl.-Ing. · P.Bergen Dipl.-Ing. Dr.jur. - G. Zwirner Dipl.-Ing. Dipl.-W.-Ing.
Das Stretford-Verfahren mit einem Alkali-Vanadat-ADA-System
wird nunmehr in weitem Umfang angewandt (ADA steht für die Natriumsalze der 2,6- und 2,7-Isomere der Anthrachinon-Disulfonsäure).
Bei einem solchen Verfahren wird das schwefelwasserstoffhaltige Gas mit einer alkalischen,
Natriumcarbonat und Bicarbonat enthaltenden Waschlösung gewaschen, um Schwefelwasserstoff zu absorbieren; das dabei
gebildete Eydrosulfid wird mittels dem Alkalivanadat zu elementarem Schwefel oxidiert, wobei gleichzeitig eine
Wertigkeitsänderung vom fünfwertigen Vanadin zum vierwertigen Vanadin eintritt. Der gebildete elementare Schwefel
wird aus der Waschlösung entfernt, beispielsweise mittels Ausflockung und Schvvimmaufbereitung. Das reduzierte
Vanadat wird mittels Luftsauerstoff in Anwesenheit von ADA erneut oxidiert. Die wiederaufbereitete Vaschlösung wird
in die Absorptionszone zurückgeführt.
Die chemischen Grundlagen des Verfahrens können mit den nachfolgenden Gleichungen wiedergegeben werden:
Absorption: H2S + Na2CO5 *- NaHS + NaHCO5;
Oxidation: HS" + V5+ ^S + V4+;
Regeneration: V^+ + ADA ·· V^+ + (reduziertes) ADA
(reduziertes) ADA + Op »- ADA;
Gesamtgleichung: H2S + 1/2 O2 »■ S + H2O
8098A0/0769
Neben diesen Grundreaktionen treten eine Reihe von Nebenreaktionen
auf, welche zur Bildung der nachfolgenden inaktiven Salze führen, nämlich:
HS" + O2 —he* Na2S2O3, Na2SO4, Na2SO50
Diese inaktiven Salze werden sich in der im Kreislauf geführten Waschlösung ansammeln; eine zu starke Ansammlung
dieser Salze führt dazu, daß diese Salze gemeinsam mit ADA und Vanadin-Verbindungen ausgefällt werden.
Zur Lösung dieses Problems wird gewöhnlich ein Teil der im Kreislauf geführten Wsschlösung verworfen und durch eine
frische Lösung ersetzt, um dadurch den Gehalt an diesen Salzen innerhalb eines vorgegebenen Bereichs zu halten,
der ausreichend ist, um ADA in der im Kreislauf geführten Waschlösung in Lösung zu halten«
Solch eine als Abwasser aus dem Zirkulationssystem abgetrennte Alkali-Waschlösung hat gewöhnlich die nachfolgende
Zusammensetzung:
ADA | 5 | — 1 | s/i |
Vanadin-Ve rb indung en | 5 | — 1 | s/i |
Chelat-Bildner | M- | - 1 | g/i |
NaHCO, 0 |
5 | -50 | g/l |
Na2CO | 1 | -20 | 6/1 |
8O98A0/0789
NaSCN . 3-1 S/l
Na2SO4 100 - 250 g/i ·'
Na2S2O5 100 - 300 g/i
(Na0SO..+Na0S^O,) 200 - 400 g/l
2 4 2^3
Das anfallende Abwasser enthält somit Substanzen, die in den Oxidations- und Regenerationsstufen nützlich sind;
hierzu gehören ADA, Vanadin-Verbindungen, Chelat-Bildner und aktive Salze, die in der Absorptionsstufe nützlich
sind, wie zum Beispiel Natriumcarbonat und Bicarbonat. Aus diesem Grunde ist es mit Nachteilen verbunden, wenn
dieses Abwasser einfach verworfen wird.
Es sind verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden, um die brauchbaren Substanzen aus diesem Abwasser abzutrennen.
Beispielsweise wird mit der US-Patentschrift 3 9^-1 875 ein
Verfahren offenbart, wobei das Abwasser einer getauchten Verbrennung zugeführt wird, um bei hohen Temperaturen die
inaktiven Alkalimetallsalze in aktive Salze umzuwandeln. Obwohl dieses Verfahren hinsichtlich der Wiedergewinnung
von Natrium und der Vanadin-Verbindungen wirksam ist, ist
es mit diesem Verfahren nicht möglich, die wertvollen Komponenten wie etwa ADA und die Chelat-Bildner wiederzugewinnen.
Weiterhin wird mit der nicht geprüften japanischen Patentanmeldung
Nr. 68995/1975 der Tokkyo Kokai ein Verfahren
809840/0789
vorgeschlagen, wobei die als Abwasser anfallende Salzlösung mit I-lethanol vermischt wird, um ADA, die Vanadin-Verbindungen
und den Chelat-Bildner wiederzugewinnen. Dieses Verfahren weist jedoch den Nachteil auf, daß relativ
große Mengen Methanol verbraucht werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden
und ein einfaches Verfahren zur Wiederaufbereitung der als Abwasser anfallenden Alkali-Waschlösung anzugeben*,
Die Lösung dieser Aufgabe ist mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 wiedergegeben» Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus
den Unteransprüchen»
Mit der vorliegenden Erfindung wird somit ein verbessertes Verfahren zur Behandlung eines schwefelwasserstoffhaltigen
Gases angegeben, bei dem das Gas mit einer Alkali-Waschlösung gewaschen wird, um den Schwefelwasserstoff zu absorbieren
und eine hydrosulfidhaltige Lösung zu bilden» Diese Lösung wird oxidiert, vorzugsweise mit fünfwertigem
Vanadin, um das Eydrosulfid in elementaren Schwefel umzuwandeln, wobei gleichzeitig das fünfwertige Vanadin zu
vierwertigem Vanadin reduziert wird« Anschließend wird das vierwertige Vanadin mit Sauerstoff in Anwesenheit von
ADA erneut zu fünfwertigem Vanadin oxidierte Nach der Ent-
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-1G- .
fernung des elementaren Schwefels wird eine Salzlösung erhalten; diese Salzlösung enthält die über Nebenreaktionen
gebildeten Schwefelverbindungen, sowie ADA, Vanadin-Verbindungen
und dergleichen; diese Salzlösung wird für die erneute Verwendung als Absorptionsmittel im Kreislauf
geführt. Da eine fortgesetzte Rezirkulation der Salzlösung zwischen der Absorptionszone und der Oxidationszone zu einem Anstieg der Konzentration an Schwefelverbindungen
führet würde, muß ein Teil der Salzlösung abgetrennt und ausgeschieden werden, um die Konsentration an diesen
Nebenprodukten unterhalb eines vorgegebenen Wertes zu halten. Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehene
Verbesserung besteht nun darin, daß
in einer ersten Verfahrensstufe wenigstens ein Teil
der Lösung bis zu einer Natriumionen-Konzentration
von wenigstens ungefähr 9 gKol/1 HpO konzentriert
wird;
in einem Temperaturbereich von ungefähr 25 bis 600C
das Disulfonat aus dem Konzentrat ausgefällt wird, wobei ein erstes Gemisch erhalten wird; und
das angefallene erste Gemisch wird in eine erste feststoffreiche Phase mit dem ausgefällten Disulfonat
und eine erste Mutterlauge getrennt; und in einer zweiten Verfahrensstufe wird die erste Kutterlauge
auf eine Temperatur nicht höher als 10°G abgekühlt;
809840/0769
"Ii"
. hierbei' fallen die Schwefelverbindungen aus und es
wird ein zweites Gemisch gebildet; und das angefallene zweite Gemisch wird in eine zweite
feststoffreiche Fhase mit den ausgefällten Schwefelverbindungen
und eine zweite Mutterlauge getrennt.,
Obwohl ADA in der Form der freien Säure eine relativ hohe Löslichkeit in Wasser aufweist, ist die Löslichkeit von
ADA in der Perm seines Natriumsalζes in Gegenwart der als
Nebenprodukte anfallenden inaktiven Salze wie etwa Natriumsulfat und Thiosulfat, sowie in Gegenwart der aktiven Salze
wie etwa Natriumcarbonat und Bicarbonat beträchtlich verringert, was auf übliche lonenwirkungen zurückzuführen ist»
Weiterhin ist festgestellt worden, daß die Löslichkeit von ADA in solchen Salzlösungen im Temperaturbereich von 0 bis
40 C nicht wesentlich beeinflußt wird» Das heißt, wird die ADA enthaltende Salzlösung konzentriert, und die Temperatur
des Konzentrates abgesenkt, so nehmen die Löslichkeiten von ADA und der Schwefelverbindungen rasch ab, was zur Ausfällung
dieser Substanzen führt,, Es ist jedoch festgestellt
worden, daß bei einer weiteren Abkühlung des Konzentrates die Löslichkeit von ADA wieder zunimmt, da die Natriumionenkonzentration
wegen der verringerten Löslichkeit der Schwefelverbindungen abnimmt, was wiederum auf lonenwirkungen
beruht. Die vorliegende Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Auffinden dieses Sachverhalts=.
8O984Ö/O70Ö
Daher wird "bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, der gröBte
Anteil an .ADA in Form eines Feststoffes bei der ersten Ausfällstufe wiedergewonnen. Durch Abkühlung der ersten
Kutterlauge in der zweiten Ausfällstufe werden die als
nebenprodukte gebildeten Schwefelverbindungen ausgefällt, während der größte Teil an ADA, der immer noch in der
ersten Kutterlauge enthalten ist, nicht ausgefällt wird.
Soweit andere brauchbare Substanzen in der Salzlösung enthalten
sind, wie etwa ein Chelat-Bildner, die Vanadin-Verbindung, Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat und dergleichen,
welche eine relativ höhere Löslichkeit als AJDA aufweisen, verbleiben auch diese Substanzen in der zweiten Mutterlauge.
Die erste feststoffreiche Fhase und die zweite Mutterlauge
können daher vorteilhafterweise zu der Alkali-w'aschlösung
in dem ßezirkulationssystem zurückgeführt werden. Das gesamte
Verfahren kann in kontinuierlicher Betriebsweise durchgeführt werden.
Es ist somit ein Gegenstand der-vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren für die Behandlung eines schwefelwasserstoffhaltigen Gases anzugeben, das die Kachteile der bekannten
Verfahren überwindet.·
Ein weiterer besonderer Gegenstand der vorliegenden Er-
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~ 13 -
findung "besteht darin, ein Verfahren dieser Art anzugeben,
mittels dem die Viedergewinnung von ADA möglich ist, die in einer als Abwasser anfallenden Salzlösung
enthalten ist, die "bei der Entschwefelung eines Gasstromes beim Stretford-Verfahren anfällt.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren dieser Art anzugeben, mit dem
verhindert wird, daß sich Sulfate und Thiosulfate in der im Kreislauf zu führenden Waschlösung beim Stretford-Verfahren
ansammeln.
Andere Gegenstände, Besonderheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich noch deutlicher aus der
nachfolgenden detaillierten Beschreibung. Zur detaillierten Beschreibung der Erfindung dient auch eine Abbildung;
diese zeigt ein Flußschema zur Erläuterung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Beim Verfahren nach der vorliegenden Erfindung wird ein Teil der Alkali-Waschlösung, die zwischen der Absorptionszone und der Oxidationszone eines Stretford-Verfahrens rezirkuliert
wird, aus der Leitung 1 abgezv/eigt, um die Konzentration an inaktiven Salzen innerhalb eines vorgegebenen
Bereichs zu halten. Der Anteil an abgezweigter Salzlösung kann mit der Maßgabe ausgewählt werden, daß die abgezweigte
Salzlösung im wesentlichen die im Verlauf der Entschwe-
809840/0760
felungsstufe gebildeten inaktiven Salze enthält. Die Salzlösung hat im allgemeinen die oben angegebene Zusammensetzung,
wobei die Natriumionen-Konzentration ungefähr
5 bis 6 g Ko1/1 H2O beträgt.
Die Salzlösung wird zuerst in eine erste Ausfällzone eingebracht, vorzugsweise in eine bei vermindertem Druck betriebene
Kristallisiereinrichtung 2. Ein Beispiel für
solch eine Kristallisiereinrichtung ist ein Verdampfer mit einem zwangsweise zirkulierenden Wärmetauscher und
einem Bodenabschnitt, der als Kristallisiereinrichtung ausgebildet ist.
In der ersten Ausfällzone wird die Salzlösung konzentriert, um einen größeren Anteil an der enthaltenen ADA auszufällen;
hierbei wird ein erstes Gemisch gebildet; das erste Gemisch wird in eine erste Mutterlauge und eine erste
feststoffreiche Phase getrennt, wobei die erste Kutterlauge über die Leitung 6 und die erste feststoffreiche
Phase über die Leitung 3 abgeführt werden. Die erste Kutterlauge
wird anschließend einer zweiten Ausfällstufe zugeführt,
die bei tieferer Temperatur betrieben wird, um die inaktiven Salze aus der ersten Kutterlauge abzutrennen.
Der im Verdampfer anfallende Dampf wird über Kopf über die Leitung 5 abgezogen.
Um die ADA wirksam abzutrennen und wiederzugewinnen, ist
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es erforderlich, die Natriumionen-Konzentration in der
Salzlösung auf einen Wert von wenigstens 9 gMol/1 H2O
(das heißt 9 gMol auf einen Liter "bzw. ein kg Wasser),
anzuheben; vorzugsweise wird die Natriuinionen-Konzentration
auf einen Wert von wenigstens Ί0 gMol/1 HpO gesteigert.
Da bei dieser Konzentration auch Natriumsulfat teilweise ausgefällt wird, ist eine zu starke Konzentrierung
nicht vorteilhaft. Vorzugsweise wird das Ausmaß der Konzentrierung auf das Verhältnis zwischen Natriumsulfat
und Natriumthiosulfat abgestimmt, in dem diese
Komponenten während der Entschwefelung anfallen; weitere
zu berücksichtigende Parameter sind die Temperaturen bei der ersten Ausfällstufe und bei der zweiten Ausfällstufe.
Aus praktischen Erwägungen soll die Natriumionen-Konzentration nicht höher sein als 20 gMol/1 HpO.
Die erste feststoffreiche Phase besteht aus dem gebildeten Niederschlag einschließlich ADA und Natriumsulfat, sowie
der anhängenden Mutterlauge; diese erste feststoffreiche
Phase kann über die Leitung 4- zu der Waschlösung in dem Rezirkulationssystem zurückgeführt werden. Aus Wirtschaftlichkeit
serwagungen wird es angestrebt, daß die feststoffreiche Phase so wenig Kutterlauge wie möglich enthält. Das
bedeutet, sofern der in dem Niederschlag verbleibende Anteil an Mutterlauge ansteigt, sinkt die Menge der der
zweiten Ausfällstufe zugeführten flüssigen Phase entsprechend ab, so daß die absolute Menge an im Verlauf der
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zweiten Behandlungsstufe abgetrennten inaktiven Salzen
um einen vorgegebenen Wert kleiner wird. Da die inaktiven Salze in dem Rezirkulationssystem für das Weschwasser
nahezu mit konstanter Geschwindigkeit kontinuierlich erzeugt werden, wird es erforderlich, den Anteil an als Abwasser
abgetrennter Salzlösung zu steigern, um die inaktiven Salze in der vorgesehenen Kenge im Verlauf der zweiten Behandlungsstufe
zu entfernen und um die Konzentration der inaktiven Salze in dem Rezirkulationssystem innerhalb
eines vorgegebenen Bereichs zu halten.
Wegen der Anwesenheit von Natriumthiosulfat wird Natriumsulfat in der ersten Ausfällzone in Form eines feinteiligen
wasserfreien Salzes ausgefällt, selbst wenn die Ausfällung bei JO C durchgeführt wird, obwohl diese Temperatur niedriger
liegt, als der Übergangspunkt von Natriumsulfat. Aus diesem Grunde weist das erste Gemisch ein relativ schlech-
tes Trennvermögen für flüssige und feste Phase auf. Das bedeutet, obwohl die Gewinnung der ersten feststoffreichen
Phase aus dem ersten Gemisch erleichtert wird, wenn einfach eine Aufschlämmung der am Boden der Kristallisiereinrichtung
sich angesacunelt habenden Niederschläge abgezogen
wird, ist es vorzuziehen, das Gemisch zwangsweise in eine feststoffreiche Phase und die flüssige Phase zu
trennen. Zu diesem Zweck ist eine Trennvorrichtung für die Trennung in flüssige und feste Phase vorgesehen, wie
etwa eine Zentrifuge, die zweckmäßigerweise zu der bei
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Unterdruck arbeitenden Trennvorrichtung gehört.
Die Ausfällung der konzentrierten Salzlösung wird bei
einer Temperatur von wenigstens 2 5° C durchgeführt. Da
die zweite Ausfällung bei einer tieferen Temperatur (als sie für die erste Ausfällung vorgesehen ist) durchgeführt wird, sind zu hohe Temperaturen in der ersten Ausfällstufe nicht wirtschaftlich. Aus diesem Grunde soll die Temperatur gewöhnlich nicht höher als 90 G, vorzugsweise
nicht höher als 60 C sein. Es wird ganz besonders bevorzugt » die Ausfällung im Temperaturbereich von 30 bis 400C durch zuführen.
einer Temperatur von wenigstens 2 5° C durchgeführt. Da
die zweite Ausfällung bei einer tieferen Temperatur (als sie für die erste Ausfällung vorgesehen ist) durchgeführt wird, sind zu hohe Temperaturen in der ersten Ausfällstufe nicht wirtschaftlich. Aus diesem Grunde soll die Temperatur gewöhnlich nicht höher als 90 G, vorzugsweise
nicht höher als 60 C sein. Es wird ganz besonders bevorzugt » die Ausfällung im Temperaturbereich von 30 bis 400C durch zuführen.
Bei einer tieferen Temperatur als 25°C werden die inaktiven
Salze in einem gesteigerten Anteil ausgefällt, was
zur Verringerung der Ausbeute in der zweiten Ausfällstufe führt. Ein solches Ergebnis ist jedoch, wie es bereits
oben beschrieben wurde, mit Nachteilen verbunden, da dann der Anteil an der zu behandelnden Salzlösung gesteigert
werden muß.
zur Verringerung der Ausbeute in der zweiten Ausfällstufe führt. Ein solches Ergebnis ist jedoch, wie es bereits
oben beschrieben wurde, mit Nachteilen verbunden, da dann der Anteil an der zu behandelnden Salzlösung gesteigert
werden muß.
to
Die Hauptkomponente der ersten feststoffreichen Phase bildet das wasserfreie Natriumsulfat. Bei einer weiter bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die feststoffreiche Phase mit einer kleinen, jedoch ausreichenden Menge Wasser gewaschen, um den wesentlichen Anteil an ADA zu lösen. Dadurch kann das Sulfat wasser-
wird die feststoffreiche Phase mit einer kleinen, jedoch ausreichenden Menge Wasser gewaschen, um den wesentlichen Anteil an ADA zu lösen. Dadurch kann das Sulfat wasser-
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haltige Kristalle der Formel Ka2SO^xIGH2O bilden. Das Sulfat
wird anschließend entfernt, und die zurückbleibende Flüssigkeit wird der Waschlösung in dem Rezirkulationssysteia
zugeführt. Bei dieser Ausführungsform wird die Konzentration
an Natriumsulfat, das leichter ausfällt, als die
anderen inaktiven Salze, in der im Kreislauf geführten Waschlösung abgesenkt. Als Folge davon kann man die Konzentration
an Natriumthiosulfat in der Vaschlösung bis
zu einem Grenzwert ansteigen lassen, unterhalb von dem ADA noch nicht ausgefällt wird. Dadurch kann der Anteil
an abgezweigter und für die Behandlung vorgesehener Salzlösung kleiner gehalten werden im Vergleich mit einem
solchen Fall, wo eine solche Waschbehandlung der ersten feststoffreichen Phase nicht durchgeführt wird; im Ergebnis
kann dadurch die Behandlung der abgezweigten Salzlösung mit einer kompakteren Einrichtung durchgeführt
werden.
Die erste Mutterlauge wird aus der ersten Ausfällzone abgezogen und durch eine Leitung 6 in eine zweite Ausfällzone
eingebracht, vorzugsweise eine mit Kühlung arbeitende Kristallisiereinrichtung 7; dort wird die erste Mutterlauge
auf eine Temperatur abgekühlt, die unter der in der ersten Ausfällzone eingehaltenen Temperatur liegt, wodurch
liatriumthiosulfat und Natriumsulfat ausgefällt werden.
Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit soll die untere Grenze für den Bereich der Kristallisationstemperatur ge-
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wohnlich nicht unter -5°C liegen; für die obere Grenze
dieses Temperaturbereichs ist eine Temperatur von etwa 1O°C vorgesehen. Vorzugsweise wird die Kristallisation
bei einer Temperatur im Bereich von O bis 5°C durchgeführt.
Wie oben bereits ausgeführt, fällt ADA auch bei solch niedrigen Temperaturen nicht aus, da die Natriumionenkonzentration
im Verlauf der zweiten Ausfällstufe abgenommen hat. In der Kristallisiereinrichtung 7 fallen
Natriumsulfat und Natriumthiosulfat in Form der wasserhaltigen
Salze Na2SO^xIOH2O bzw. Ha2S20,x5H20 in vorgegebenen
Anteilen aus, wodurch ein zweites Gemisch erhalten wird. Dieses zweite Gemisch wird durch die Leitung
9 in einen Separator 10 eingeführt, wo das zweite Gemisch in eine zweite feststoffreiche Phase und eine
zweite Mutterlauge getrennt wird. Die zweite feststoffreiche Phase wird über die Leitung 11 ausgetragen; die Mutterlauge wird über die Leitung 12 abgeführt.
zweite Mutterlauge getrennt wird. Die zweite feststoffreiche Phase wird über die Leitung 11 ausgetragen; die Mutterlauge wird über die Leitung 12 abgeführt.
Obwohl die zweite feststoffreiche Phase gewöhnlich bis
zu ungefähr 10 % Mutterlauge (bezogen auf das Gesamtgewicht der feststoffreichen Phase) enthält, sind die davon
herrührenden Verluste an ADA vernachlässigbar. Die zweite Mutterlauge kann der Waschlösung in dem Rezirkulationssystem
zugeführt werden; vorzugsweise erfolgt dies gemeinsam mit der ersten feststoffreichen Phase.
Sofern dies angestrebt wird, kann ein Teil der zweiten
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Mutterlauge über eine Leitung 13 der mit Kühlung arbeitenden
Kristaliisiereinrichtung 7 zugeführt werden, um den
Transport des zweiten Gemisches aus der Kristallisiereinrichtung 7 in den Separator 10 zu erleichtern. Da die Kutterlauge
eine gesättigte Lösung darstellt, wird die Zusammensetzung der zweiten feststoffreichen Phase durch diese
Rückführung nicht verändert.
Die Konzentration der ersten Mutterlauge kann, sofern die erforderlich ist, durch Zusatz von Wasser eingestellt werden,
das der ersten Kuttexilauge über die Leitung 8 zugeführt
wird, bevor die ilutterlauge in die Kristallisiereinrichtung 7 eintritt. Üblicherweise ist eine solche Zuführung
von Wasser jedoch nicht erforderlich.
Die in dem Rezirkulationssystem im Kreislauf geführte
Waschlösung enthält als weitere Verunreinigung auch Natriumthiocyanat,
sofern in dem zu behandelnden, schwefelwasserstoffhaltigen Gas auch Cyanwasserstoff enthalten ist.
Da das Thiocyanat gewöhnlich nur in kleinen Mengen gebildet wird, sammelt sich das Thiocyanat nicht in dem erfin-'dungsgemäß
vorgesehenen Kreislauf für die Waschlösung an; ein Teil des Thiocyanates ist in der zweiten feststoffreichen
Phase enthalten und wird mit dieser über die Leitung 11 abgeführt.
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Ein Teil der in einem Stretford-Entschwefelungsverfahren
angefallenen, dort im Kreislauf geführten Waschlösung wird in einer Menge von 7»99 kg/Min, durch die Leitung 1
abgezweigt und der in der Zeichnung dargestellten Behandlung unterworfen. Bei dem Entschwefelungsverfahren werden
pro Minute 123 g Natriumsulfat frisch erzeugt. Über die Leitung 8 wird zusätzliches Wasser nicht zugeführt; weiterhin
wird die Rückführung eines Teiles der zweiten Mutterlauge über die Leitung 13 nicht vorgenommen. Die abgezweigte
Salzlösung hat die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführte Zusammensetzung; die Natriumionen-Konzentration
beträgt 5,96 gMol/1 H2O.
Erste Ausfällstufe:
Die Salzlösung wird in einer bei Unterdruck betriebenen
Kristallisiereinrichtung 2 konzentriert, wobei Wasser in einer Menge von 3>78 kg/Min, verdampft wird. Das zurückbleibende
Gemisch wird bei einer Temperatur von 300C in eine erste feststoffreiche Fhase und eine erste Mutterlauge
aufgetrennt. Die erste Mutterlauge hat die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführte Zusammensetzung; die
Natriumionen-Könzentration beträgt 10,90 gMol/1 H2O. Die
Löslichkeit von ADA in der ersten Mutterlauge beträgt un gefähr 4·, 2x10""* gMol/1 H2O. Die erste feststoff reiche Phase
809840/0769
hat die Form eines Kuchens, der ungefähr 33 Gew.-% Mutterlauge
enthält; die Zusammensetzung ist in der nachfolgenden Tabelle angegeben. Der Kuchen wird mit einer Geschwindigkeit
von 1,50 kg/Min, durch die Leitung 3 abgezogen und
durch die Leitung 1V der Waschlösung in dem Rezirkulationssystem
zugeführt. Damit werden mittels der ersten Ausfällbehandlung ungefähr 87 % der vorhandenen Anteile an ADA
und 16 % der vorhandenen Anteile an KaVO, und der Chelat-Bildner
abgetrennt und zurückgeführt.
Zweite Ausfällstufe:
Anschließend wird die erste Mutterlauge in einer Menge von 2,71 kg/Min, über die Leitung 6 in die Kristallisiereinrichtung
7 eingebracht; dort wird die erste Mutterlauge auf O0C abgekühlt, wobei das zweite Gemisch anfällt, das
Kristalle aus Na^SCLxIOHpO und KapSpO_x5HpO enthält; die
Zusammensetzung sowie die Natriumionen-Konzentration des Gemisches sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.
Da die Löslichkeit von ADA in der Kutterlauge des zweiten Gemisches (das heißt in der zweiten Kutterlauge) auf ungefähr
5x10"^ gMol/1 H2O ansteigt, wird ADA nicht ausgefällt.
Das zweite Gemisch wird anschließend in dem Separator 10 in die zweite feststoffreiche Phase und die zweite Mutterlauge
aufgetrennt, welche jeweils die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführte Zusammensetzung haben.
809840/0769
Die zweite feststoffreiche Phase enthält ungefähr 10 Gew„-%
Kutterlauge und wird mit einer Geschwindigkeit von 0,4-53 kg/
Min. abgezogen.
Damit werden pro Minute 123,2 g Na2SO^ und 99,3 g Na2S2O5
aus der abgezweigten Salzlösung entfernt, was einen vergleichbaren Anteil zu demjenigen Anteil an inaktiven Salzen
darstellt, der in der gleichen Zeitspanne in der Waschlösung des Rezirkulationssystems gebildet wird.
Die zweite Mutterlauge wird über die Leitung 4- zu der Waschlösung
in dem Eezirkulationssystem zurückgeführt. Damit beträgt
das gesamte Ausmaß der Wiedergewinnung von ADA 9957 %
der vorhandenen ADA-Menge.
In der nachfolgenden Tabelle bedeuten:
A = abgezweigte Salzlösung, B s erste feststoffreiche Phase,
C = erste Mutterlauge,
D = in der Konzentrierungsstufe verdampfte Menge
Wasser,
E = das zweite Gemisch,
F = die zweite feststoffreiche Phase, und
G = die zweite Mutterlauge.
8098 40/0769
A | g/i | ADA | NaVO3 | Che- lat- bild- ner |
NaHCO3 | Na2CO3 | NaSCN | Na2SO4 | Na2SO4 Na2S3O3 XiOH3O |
Na9S9O, H9O Ge- Δ Δ J Δ samt- X5HJD menge |
)>1OO | 17,96 | Na g MoI/ 1 H2O |
Durch satz kg/ min |
|
S* | Gew.-% | 3,0 | 4,3 | 3,3 | 22,8 | 6,1 | 2,2 | 200,0 | 180,0 | 935,0 1356,7 | 53,86 100 | 5,96 | 7,99 | ||
B | Gew.-% | 0,22 | 0,32 | 0,24 | 1,68 | 0,45 | 0,16 | 17,74 | 13,27 | 68,92 100 | - | - | |||
OS | L** | 0,99 | - | - | - | - | - | 65,68 | - | - | - | ||||
σ co 00 |
C | Gew.-% | >1,50^ | ||||||||||||
O | Gew.-% | 0,03 | 0,26 | 0,20 | 1,39 | 0,37 | 0,13 | 1,97 | 11,10 | - | % | ||||
0,09 | 0,79 | 0,60 | 4,19 | 1,12 | 0,40 | 5,91 | 33,03 | 10,90 | 1 2,71 |
||||||
D -
E Gew.-% 0,09 0,79 0,60
F Gew.-% 0,01 0,09 0,07
G Gew.-% 0,10 0,93 0,71
4,19 1,12 0,40 1,3b 10,26 29,88 0,44 0,12 0,04 0,14 61,35 3,20 4,94 1,32 0,48 1,63 - 35,24
4,95 46,33 100
29,57 4.-97 100
54,64 100
10,44
3,78 2,71 0,453 2,25
*: S: Feststoffgehalt der ersten feststoffreichen Phase
**: L: Flüssigkeitsanteil der ersten feststoffreichen Phase
00
CO
OO
OO
Claims (6)
1. Verfahren zur Behandlung eines Schwefelwasserstoffhaltigen
Gases,
wobei das Gas mit einer Alkali-Waschlösung gewaschen
wird, um Schwefelwasserstoff in Form eines Hydrosulfids zu absorbieren;
die hydrosulfidhaltxge Lösung unter Verwendung eines Anthrachinon-Disulfat-Systems oxidiert wird, um das
809840/0780
München: R. Kramer Dipl.-Ing. · W. Weser Dipl.-Phys. Dr. rer. nat. · P. Hirsch Dipl.-Ing. · H.P. Brehm Dipl.-Chem. Dr. phil. nat.
Wiesbaden: P. G. Blumbach Dipl.-Ing. · P. Bergen Dipl.-Ing. Dr. jur. · G. Zwirner Dipl.-Ing. Dipl.-W.-Ing.
Eydrosulfid zu elementarem Schwefel umzusetzen;
der elementare Schwefel aus der Lösung abgetrennt wird; und
eine, Schwefelverbindungen und das Disulfat enthaltende,
Salzlösung erhalten wird;
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
in einer ersten Verfahrensstufe wenigstens ein (Peil der
Salzlösung bis zu einer Katriuraionen-Konzentration von
wenigstens ungefähr 9 gMol/1 H0O konzentriert wird;
im Temperaturbereich von ungefähr 25 bis 90°C das Disulfat aus dem Konzentrat ausgefällt wird; und
das angefallene erste Gemisch in eine erste feststoffreiche Fhase mit dem ausgefällten Disulfat und eine erste
Mutterlauge getrennt wird; und
in einer zweiten Verfahrensstufe die erste Kutterlauge
auf eine Temperatur nicht höher als 100C abgekühlt wird;
die Schwefelverbindungen ausgefällt werden; und das danach angefallene zweite Gemisch in eine zweite
feststoffreiche Phase mit den ausgefällten Schwefelverbindungen und eine zweite Kutterlauge getrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste feststoffreiche Fhase der Alkali-Waschlösung zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
809840/0783
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste feststoffreiche Phase mit einer ausreichenden
Menge V/asser gewaschen wird, damit sich das ausgefällte Disulfonat auflöst, wobei ein drittes Gemisch erhalten
wird;
das angefallene dritte Gemisch in eine dritte feststoffreiche Phase und eine dritte Kutterlauge getrennt wird;
und
die dritte Mutterlauge der Alkali-Waschlösung zugeführt wird.
4·. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3*
dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Mutterlauge der Alkali-Waschlösung zugeführt wird.
5· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trennung des ersten Gemisches mittels Zentrifugieren durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5S
dadurch gekennzeichnet, daß
die in der ersten Verfahrensstufe vorgesehene Ausfällung im Temperaturbereich von 30 bis 400C durchgeführt wird.
7· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
809840/0769
dadurch gekennzeichnet, daß
die in der zweiten Verfahrensstufe vorgesehene Ausfällung
in einem Temperaturbereich von O bis 50C
durchgeführt wird.
809840/D
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