DE2621660A1 - Rot emittierende phosphore - Google Patents
Rot emittierende phosphoreInfo
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Description
i)ie vorliegende Erfindung betrifft rotes Licht emittierende Phosphore bei Bestrahlung mit ultravioletten
Strahlen, Katodenstrahlon oder Röntgenstrahlen, wie sie
zur Beschichtung von Fluoreszenzlampen und Katodenstrahlröhren verwendet werden.
Phosphore, die aui ultraviolette Strahlungsanregung reagieren, wenden in Niederdruckentladungslampen, wie
etwa Fluoreszenzlampen, angewendet. Die Strahlungsemission solcher Lampen soll über das gesamte sichtbare
Spektrum reichen, um so eine Vielzahl von Farben der Gegenstände natürlich erscheinen zu lassen. Um diese
Emission zu bewirken, enthalten übliche Fluoreszenzlampen einige Phosphore, deren kombinierte Emission
weiss erscheint. Die meisten kommerziell verwertbaren Phosphore haben eine sehr kleine Abstrahlung im roten
Gebiet des Spektrums, und es ist deshalb notwendig^
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einen tief oder kräftig Rot abstrahlenden Phosphor in die Phosphormischung hinzuzunehmen, um diesen Mangel
auszugleichen. Gegenwart ig wird Magnesium-Fluorogermanat
verwendet, das bekanntlich sehr teuer ist. Eisenaktiviertes Lithium-Aluminat, LiAl1-OnIPe J, ist ein anderer Phosphor,
der in der tiefroten Region des Spektrums emittiert. Trotzdem ist seine Emission nicht stark genug,
um ihn in heutigen Phosphormischungen einsetzen zu können.
Der vorliegenden Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, Modifikationen dieses Rot abstrahlenden Phosphors
anzugeben, die eine kräftigere Fluoreszenz ergeben, wenn der abgewandelte Phosphor von geeigneter Strahlung,
beispielsweise LJV, angeregt wird.
Für den eingangs genannten Oberbegriff wird das erfindungsgemäss
nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 erreicht.
Weitere Einzelheiten und Ausführungen sind den folgenden Ansprüchen und den beschriebenen, bevorzugten Beispielen
zu entnehmen.
Erfindungsgemäss werden die modifizierten Phosphore durch
die Formeln dargestellt:
Li1-xCa2xAl5-x°8: Fe+3
oder
oder
LiCaxA15-2xSixV 1:e + 3 ι
wobei
wobei
0,005t: χ =--0,25, vorzugsweise 0,01^x^=0,20
und am günstigsten χ = 0,05 ist.
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In der ersten Form der Phosphore nach dieser Erfindung werden zwei Atome des Kalziums für jeweils ein Atom
des Lithiums und des Aluminiums eingesetzt. In der zweiten Form wird ein Kalziumatom und ein Siliziumatom
für zwei Aluininiumatome eingesetzt. In beiden Fällen wird die Leuchtstärke des Phosphors, der mit
UV-Strahlung angeregt wird, vergrössert, zum Beispiel in der Grössenordnung von etwa 20-30 %.
Die Menge Eisen~(Fe+3)-Aktivator liegt bei 0,001 bis
0,013 Mol pro Formelgewicht des Quartierwirts Li1-xCa2xA15-x°8 oder LiCaxA1S-2xSix°8>
vorzugsweise bei etwa 0,004 bis 0,010 Mol pro Formelgewicht, und am günstigsten 0,0075 Mol pro Formelgewicht des Quartierwirts.
Die Phosphore nach der vorliegenden Erfindung können durch Mischung von entsprechenden Mengen von Lithium-Karbonat,
Kalzium-Karbonat, Silizium (falls notwendig) und Aluminium mit dem Eisenaktivator erzeugt werden.
(Letzterer kann bequem als Lösung eines wasserlöslichen Ferro-Salzes, wie FeCl,.6H2O, hinzugefügt werden). Die
Mischung wird getrocknet, pulverisiert und in Schmelztöpfen gebrannt, um die Ausgangsmaterialien zu zerlegen.
Die Mischung wird dann erneut pulverisiert und endgültig bis über 13000C (etwa zwischen 13000C und
15000C) in abgedeckten Schmelzticgeln gebrannt, um dann
langsam abzukühlen entsprechend der natürlichen Abkühlungsgcschwindigkcit
des Ofens. Beide Brennvorgänge werden an Luft durchgeführt. Die bei obigen Bedingungen
entstehende kristalline Phase ist eine solche der einfachen kubischen Phase II des LiAl5Og, die Kalzium und
vorzugsweise Silizium-Substitutionen für Aluminium, wie zuvor angegeben, aufweist.
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Die Phosphore·können fein gemahlen und gemischt werden,
falls gewünscht mit anderen lumineszierenden Materialien, um so eine Phosphormischung zur Verfügung zu stellen, die
Licht mit der erwünschten Farbbalance emittiert. Es ist in dieser Technik üblich, dass die resultierende Phosphormischung
als Lösung oder als Dispersion in einem Bindemittel, z.B. einem Bindemittel eines oder mehrerer
bekannter Materialien, die transparent für die emittierte Strahlung sind, dispergiert wird. Die resultierende
Mischung kann dann auf eine entsprechende Oberfläche aufgetragen werden (z.B. auf die Innenseite einer Leuchtstofflampe
oder innen auf die Oberfläche des Glaskolbens einer Katodenstrahlröhre). Dabei evaporiert das Lösungsmittel
und es entsteht ein Gegenstand, der Licht von der geforderten Farbbalance emittieren kann (rot oder weiss),
wenn er von einer geeigneten Strahlung getroffen wird (z.B. UV- oder Katodenstrahlen).
Derartige Leuchtstofflampen können einen Aufbau haben, wie
er den nachstehenden US-Patentschriften zu entnehmen ist: 2,151,496; 3,424,6o5; 3,424,6o6 oder 3,435 ,271. Inder
nachfolgenden Beschreibung wird Bezug genommen auf Figuren der Zeichnungen dieser Patente und der entsprechenden Beschreibungsteile,
die dazu gehören, und zwar wird dies in dem Masse geschehen, wie es zur Vervollständigung der vorliegenden
Beschreibung erforderlich ist. Leuchtstofflampen bestehen aus einer hermetisch verschlossenen, röhrenförmigen
Glasumhüllung, die auf ihrer Innenfläche mit der
Phosphormischung überzogen ist, die UV-Energie der Quecksilberbogenentladung, welche im Zentrum entlang der Röhre
erzeugt wird, in ein tiefes Rot oder sichtbares Licht umwandelt, wobei diese Umwandlung davon abhängig ist, dass
der Phosphor dieser Anmeldung einzeln oder in Kombination mit anderen Phosphoren verwendet wird. Bei dieser Umwand-
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lung wird die UV-Strahlung während des Lampenbetriebes in der Phosphorschicht absorbiert. Die an beiden Enden
der röhrenförmigen Umhüllung angebrachten Abschlusskappen tragen die elektrischen Anschlüsse, an denen die beidseitigen
Elektroden elektrisch angeschlossen sind. Die in einem Abstand voneinander befindlichen Elektroden
können mit einem die Elektronenemission verbessernden Überzug versehen sein, wie etwa Mischungen von Oxyden,
die ein Bariumoxyd enthalten, um den Lampenbetrieb zu erleichtern. Während des Betriebes verdampft ein innerhalb
der geschlossenen Umhüllung vorhandenes Quecksilbertröpfchen und verursacht so die charakteristische Quecksilberentladung.
Mit Ausnahme der erfindungsgemässen Phosphore ist die Lampenkonstruktion konventionell.
Die vorliegende Erfindung ist auch anwendbar auf die Hochdruckquecksilberdampflampe der Figur 2 in der
US-PS 3,435,271. Eine derartige Lampe hat eine Strahlung aussendende, aussere Umhüllung, an der ein üblicher
Schraubsockel befestigt ist. Ein Überzug, der den erfindungsgemässen
Phosphor enthält, kann auf der inneren Oberfläche der äusseren Umhüllung aufgebracht werden.
Die Bogenröhre oder das innere, geschlossene Gefäss kann innerhalb der äusseren Umhüllung von einem üblichen
Tragrahmen gestützt sein. Ein Startwiderstand verbindet die Start-(Zünd-)Elektrode einseitig mit dem energiespendenden
Potential und während des Betriebes wird die Quecksilberbogenentladung zwischen Endelektroden aufrecht
erhalten. Wie bei der zuvor beschriebenen Leuchtstofflampe ist auch die Konstruktion dieser Lampe herkömmlich,
ausser dem auch hier verwendeten erfindungsgemässen Phosphor im Phosphorüberzug.
Die Komponenten der Phosphor enthaltenden Mischungen gemäss
der vorliegenden Erfindung schliessen somit ein
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den Phosphor, den Binder und die flüssigen Komponenten
des Transportmittels; sie werden gründlich miteinander gemischt und über die Innenfläche der Umhüllung geschüttet,
anschliessend getrocknet und bei üblicher Temperatur gebacken", meist etwa bei 6000C. Dies geschieht einige
Minuten lang [üblicherweise eine Minute) derart, dass ein gleichmässiger Oberzug mit der Phosphorbeschichtung auf
dem Glas gewährleistet ist. Die röhrenförmige Umhüllung wird dann auf bekannte Weise zu einer Lampe verarbeitet,
wobei noch aktivierte alkalische Erdoxyde vor der Versiegelung in die Umhüllung eingebracht werden, und ebenso
die mit Wolfram-Heizfäden versehenen Elektroden an beiden Enden. Schliesslich wird die Umhüllung evakuiert und
mit einer kleinen Menge Quecksilber und einem Startgas, wie Argon, mit wenigen Millimetern Druck versehen und anschliessend
endgültig versiegelt.
Unter Anwendung ähnlicher bekannter Techniken können die Phosphore dieser Erfindung auch auf die Innenfläche einer
Katodenstrahlröhre aufgetragen werden.
Beschreibung spezifischer Ausführungsbeispiele: Die nachstehenden Beispiele werden angegeben, um Fachleuten
zum besseren Verständnis zu verhelfen und die praktische Durchführung der Erfindung zu ermöglichen. Sie sollten
nicht als Begrenzung des Erfindungsrahmens aufgefasst werden,
sondern nur als Illustration und repräsentative Ausführung.
Beispiel I: 0,7020 g Lithiumkarbonat, 0,2002 g Kalziumkarbonat
und 5,0465 g Gamma-Aluminium werden trocken gemischt. 10 ml einer 0,015 M Lösung von FeCl7.6H9O werden
zu dieser Masse hinzugefügt und der daraus entstehende Brei wird feucht gemischt und dann getrocknet und zwar
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8 Stunden lang bei 11O°C. Die Masse wird bei 80O0C
4 Stunden lang an der Luft in einem offenen Aluminium-Schmelztiegel vorgebrannt und schliesslich bei abgedecktem
Aluminium-Schmelztiegel 2 Stunden lang bei 140O0C an der Luft fertig gebrannt. Der daraus entstehende
Phosphor ist ein weisses Pulver mit der Zusammensetzung LiQ 05Can 10 ^4 95°8 : OO75Fe+ · D^e
Struktur ist einfach kubisch und die Gitterkonstante,
a =7,896 A, entspricht der der unmodifizierten Mischung
(LiAl5O8: 0,0075Fe+3). Der Stoff strahlt tiefrotes
Licht ab, wenn er von UV-Strahlung oder Katodenstrahlen getroffen wird, und zwar mit einer Spitzenemission bei
675 nm und einer Halblinienbreite von 62 nm. Eine normale 40W-Leuchtstofflampe, die mit diesem Phosphor
ausgestattet ist, strahlt 5,561 Watt ab, was gleichwertig ist mit der Abstrahlung von handelsüblichem Magnesium-Fluor
germanat-Phosphor.
Beispiel II : o,7389 g Lithium-Karbonat; o,1oo1 g Kalzium-Karbonat;
o,o6o1 g Siliziumoxyd und 4,9951 g Gamma-Aluminium werden trocken gemischt. Die Aktivierung mit Eisen
(Fe ), das Trocknen und Brennen werden wie im Beispiel I ausgeführt. Das erzielte weisse Pulver setzt
+3 sich wie folgt zusammen: LiCa 5AI4 η Si _0g:o,oo75Fe
und besitzt die einfache kubische Struktur mit einer Gitterkonstanten von aQ= 7,918 X. Der Stoff strahlt tiefrotes Licht ab, wenn er von UV-Strahlung oder Katodenstrahlen
erregt wird, und hat eine Emissionsspitze bei 675 nm und eine Halblinienbreite von 62 nm.
Ähnlich wie im Verfahren der Beispile I und II unter Verarbeitung geeigneter Mengen von Ausgangsmaterial können
weitere Phosphore, die in den Bereich dieser Erfindung fallen, hergestellt werden.
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Beispiel III : Die Auswirkung der Substitution der vorliegenden
Erfindung auf die Helligkeit der Phosphore mit der Formel LiAl1-O -I:e " wird in den nachfolgenden Tabellen
1 und 2 gezeigt. In jedem Fall wird die Leuchtkraftausbeute verglichen mit einer gleichzeitig unter den
gleichen Bedingungen künstlich hergestellten kalziumlosen Nachprüfung. Wie den nachstehenden Daten zu entnehmen
ist, wird eine Erhöhung der Emissionsintensität von ca. 20-3O0O beobachtet.
χ in Helligkeit (beliebige Einheiten)
+, bei Quecksilberdampflampen-
* .Ca Alr_ 0 · o,oo75Fe "^ erregung (^max. = 253,7 nm)
0 100
0,03 124
0,05 129
0,10 111
0,25 87,5
χ in Helligkeit (beliebige Einheiten)
+, bei Quecksilberdampflampen-SixOg:o,oo75Fe
erregung ( ^max. = 253,7 nm)
0 1oo
0,01 1o8
0,03 119
0,05 120
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Die erfindungsgemässc Phosphormasse enthält ein Bindemittel,
wie weiter vorne erläutert, und kann nun auf eine durchsichtige Oberfläche, wie Glas, zur Beschichtung
aufgetragen werden. Sie kann zur Anwendung kommen in Leuchtstoff- oder Fluoreszenzlampen, Katodenstrahlröhren,
Bildverstärkerröhren oder anderen Geräten, bei denen UV-Strahlung in sichtbare Strahlung einer bestimmten
spektralen Zusammensetzung umgesetzt wird.
Während die vorliegende Erfindung unter Bezug auf spezielle Ausführungen beschrieben wurde, ist es selbstverständlich,
dass von Fachleuten Abwandlungen vorgenommen werden können, ohne dabei von dem Grundgedanken der Erfidung abzuweichen.
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Claims (6)
1. Rotes Licht emittierende Phosphore bei Bestrahlung mit ultravioletten Strahlen, Katodenstrahlen oder
Röntgenstrahlen, wie sie zur Beschichtung von Fluoreszenzlampen und Katodenstrahlröhren verwendet
werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Phosphor der folgenden Formel entspricht:
Li1-xCa2xAl5-x°8 : Fe+3 oder
LiCaxAl5_2xSixOg : Fe+J , wobei
0,005 £ χ ^. 0,25 ist.
2. Rotes Licht emittierende Phosphure nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass sie dargestellt werden durch die Formel Li-^Ca^Alg^Og : Fe+3.
3. Rotes Licht emittierende Phosphore nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, dass sie dargestellt werden
durch die Formel LiCa Alr 9 Si O0 : Fe
JC j ~* L· JC X ο
4. Rotes Licht emittierende Phosphore nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass χ = o,o5 ist.
5. Rotes Licht emittierende Phosphore nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet., dass der Eisen-(Fe+ )-Aktivator
in etwa o,oo1 bis o,o13 Mol/Formelgewicht des genannten Li1 Ca., Al1. O0 oder des genannten
I —X ZX j —X ο
LiCa9 Α1ς 0H vorhanden ist.
Lj Jv J "™ Λ. O
6. Rotes Licht emittierende Phosphore nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Eisen-(Fe+ )-Aktivator
in ca. o,oo75 Mol/Formelgewicht des besagten Li1-Ca9 Alr_ 0R oder des genannten LiCa9 Alc 0Q
iJviJvO""J\.ö ^Xj"~Xo
vorhanden ist. ♦
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