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Verfahren zum Verlegen und Füllen einer Beton-Sinkmatte
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verlegen und Füllen einer
Beton-Sinkmatte sowie eine bei dem Verfahren zur Anwendung kommende S inkmatt e.
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inkmatten dienen zum Schutz von Gewässersohlen gegen mechanische
Bodenzerstörungen durch Wasserangriff. Auskolrungen und Aus spülungen sollen verhindert
werden. Die Sinkmatten dienen ergänzend auch als Unterbau für Wasserbauten wie etwa
Dämme, Deiche u. dgl.. Für diesen Verwendungszweck müssen $inkmatten wasserdurchlässig
sein, damit z. B. vom Meeresboden auftretende überdrücke kein Anheben der Matten
bewirken können. Weiterhin müssen die Sinkmatten flexibel sein, damit sie sich auf
dem Meeresboden verlegen lassen und sich den Unebenheiten des zu schützenden Bodens
anpassein. Schließlich müssen die Sinkmatten mit Ballast versehen werden, damit
sie auf dem zu schützenden Boden fest aufliegen und von z. B. strömendem Wasser
keine Lageveränderung hervorgerufen werden kann.
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Es sind schon Sinkmatten der eingangs bezeichneten Art bekannt, die
aus mehrschichtigem wasserdurchlässigem Gewebe
bestehen, auf dem
eine Vielzahl von als Ballast dienenden Betonblöcken befestigt ist. Die Herstellung
der bekannten Sinkmatte erfolgt in einer an Land aufgestellten Fertigung anlage
und gestaltet sich damit verhältnismäßig kostenungünstig. Die fertige Sinkmatte
wird an Land zu einer Rolle aufgewickelt und diese Rolle wird auf einem Ponton oder
dergleichen Schwimmkörper montiert. Mit Hilfe von Schleppern wird der Ponton zum
Verlegeort der Sinkmatte gebracht. Dort wird die Suikmatte von der Rolle abgewickelt
und, z.B. auf dem Meeresboden, verlegte Wegen der großen Abmessungen der Sinnaatten
und vor allen Dingen wegen der durch die Betonstücke bedingten relativ großen Dicke
der Matte ergeben sich für die aufgerollte Matte derart große Abmessungen und Gewichte,
daß das bekannte Verfahren nur bei verhältnismäßig selten anfallenden Großaufträgen
wirtschaftlich ist. So beträgt bei einem Ausführungsbeispiel der Durchmesser der
Rolle 10 m und die Länge 43 m. Jede Rolle hat dabei ein Gewicht von ca. 450 t. Um
derartige Gewichte handhaben zu können ist der Einsatz von starken, kostspieligen
Geräten notwendig. Da im Wasserbau für jeden Einsatzort auch noch anders gestaltete
Sinkmatten notwendig sind, weil sich die Art der Sinkmatten auch nach der Art des
zu schützenden Bodengrunds richtet, müssen jeweils auch für jeden Auftrag besondere
Maschinen konstruiert werden, die auf die Form und Art der Sinkmatten angepaßt sind.
Der Einsatz von kostspieligen Maschinen und Geräten ist nicht immer sinnvoll.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verlegen
einer binkmatte der bezeichneten Gattung zu schaffen, das einfacher und damit kostengünstiger
ausgebildet ist, womit eine Anwendung des Verfahrens auch bei kleineren wasserbautechnischen
Maßnahmen wirtschaftlich werden kann.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß ein
Sinkmatten-Doppelgewebe von einem Schwimmfahrzeug abgezogen und auf der zu schützenden
Gewässersohle ausgebreitet wird und daß das ausgebreitete ;3inkmatten-Doppelgewebe
mit Schüttsteinen beschwert wird und danach abschnittsweise mit kolloidalem Mörtel
gefüllt wird.
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Das verhältnismäßig leichte Doppelgewebe kann zu einer kleinen und
leichten Rolle aufgewickelt werden und zum Einsatzort mit einem einfachen Ponton
verfahren werden. Es ist auch möglich, das Doppelgewebe für die Sinkmatte zusammenzufalten
und somit einen Gewebestapel auszubilden, der leicht von einem Schwimmfahrzeug o.
dgl. abgezogen werden kann. Damit erübrigt sich der Einsatz von schwerem Gerät.
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Zum Verlegen wird die Sinkmatte, z. B. auf dem Schwimmkörper, an
ihrem Anfang mit einem schweren Senkbalken versehen.
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Mit dem Senkbalken wird der Anfang des Doppelgewebes bzw. der auszubildenen
Sinkmatte auf den zu schützenden Bodengrund, z.B.
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einen Meeresboden, abgesenkt. Durch Verfahren des Schwimmkörpers in
einer vorbestimmten Richtung, nämlich der Richtung in der sich die Sinkmatte erstrecken
soll, wird diese vom Schwimmkörper abgezogen und unter gleichzeitiger Aufschüttung
von Schüttsteinen abgesenkt und auf dem Meeresboden abgelagert.
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Das derart auf dem Meeresboden abgelegte Doppelgewebe kann über seitlich
angebrachte Füllöffnungen abschnittsweise mit kolloidalem Mörtel gefüllt werden,
der dabei auch die Schüttsteine hochdrückt.
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Sin Betonfüllschlauch wird in jedem zu füllendem Mattenabschnitt
von einer Mattenlängsseite her bis zur gegenüberliegenden Mattenlängsseite vollständig
eingeschoben und während des Füllvorganges wird die Mündung des Füllschlauches mit
einer der Füllgeschwindigkeit entsprechenden Geschwindigkeit aus dem zu füllenden
Abschnitt wieder herausgezogen.
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Der Füllschlauch kann bereits während des abziehens des Doppelgewebes
vom Schwimmkörper, z. B. von einem Ponton oder einer Schute, in die vorbereiteten
Sinnmattenabschnitte eingeschoben werden und sinkt mit der Matte auf den Meeresgrund.
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Je nach Länge der Mattenabschnitte kann z. B. mit drei oder vier
Füllschläuchen derart gearbeitet werden, daß während der Füllung eines Mattenabschnittes
durch einen Schlauch zwei andere Schläuche zum Auslegen zusammen mit der Matte auf
dem Meeresgrund anstehen. Ist der Füllvorgang eines Abschnittes der Sinkmatte beendet,wird
der nun nicht mehr benötigte Füllschlauch herausgezogen und einem jetzt zur Absenkung
anstehenden noch leeren Mattenabschnitt zugeordnet. Der dem abgezogenen Schlauch
nachfolgende Füllschlauch kann dann in Funktion treten, bzw. der nachfolgende Mattenabschnitt
kann jetzt gefüllt werden.
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Die Vorgänge werden laufend wiederholt, so daß sich die Matte auf
dem Meeresgrund als Betonsinkmatte entwickelt und
zwar in dem MaBe,
wie sie von einem Schwimmkörper abgezogen wird.
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Ein bei der Durchführung des Verfahrens zur Anwendung kommendes Sinkstück
zeichnet sich dadurch aus, daß durch Abnähungen des Sinkmatten-Doppelgewebes kissenförmige
Füllabschnitte ausgebildet sind und daß mehrere Füllabschnitte in einem Mattenbereich
zusammengefaßt sind, dem ein ebenfalls durch Abnähungen des Sinkmatten-Doppelgewebes
ausgebildeter Führungskanal für den Füllschlauch zugeordnet ist. In die Führungskanäle
kann der Füllschlauch einfach eingeschoben und auch einfach herausgezogen werden.
Vom Führungskanal aus können die einzelnen kissenförmigen Füllabschnitte über den
Füllschlauch gefüllt werden. Die Füllabschnitte sind beiderseits des Führungskanales
für den Füllschlauch in einem Mattenbereich zusammengefaßt, der die abschnittsweise
Füllung der zinkmatte kennzeichnet.
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Jeder Führungskanal ist vorzugsweise durch einen außen an die Matte
angesetzten Gewebeschlauch bis zur Wasseroberfläche verlängerbar. Der Gewebeschlauch
ist mit mindestens einem kuftriebskörper verbunden, der seine Mündung an der Wasseroberfläche
hält.
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Dadurch ist es auch möglich, nicht in der fortschreitenden Arbeitsweise
mit den Füllschläuchen zu hantieren, sondern bei Vorhandensein z. B. eines einzigen
Füllschlauches, kann dieser über den Gewebeschlauch von der Wasseroberfläche aus
in den zugeordneten Nattenbereich eingeschoben werden und die Füllung der bereits
verlegten Sinkmatte kann abschnittsweise nacheinander
erfolgen.
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Sin Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische
Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt.
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Die Zeichnung zeigt in perspektivischer Ansicht eine unter einer
Urasseroberfläche zu verlegende jinkmatte, die abschnittsweise mit Füllschläuchen
über die aufsteigenden Gewebeschläuche gefüllt wird. suf dem Meeresboden 1 ist die
Sinkmatte 2 ausgelegt, indem ihr Anfang zunächst mit dem Sinkbalken 3 beschwert
abgelegt wird und dann von einem Ponton (nicht dargestellt) die gesamte Matte abgezogen
ist. Durch eine Aufschüttung von Schüttsteinen 4 wird die Dinkmatte 2 beschwert
und auf dem Meeresboden 1 gehalten. Durch Abnähungen sind kissenförmige Füllabschnitte
5 entstanden. Zwischen den reihenförmig angeordneten Püllabschnitten 5 erstreckt
sich ein ebenfalls durch Abnähungen ausgebildeter Führungskanal 6, der durch strichpunktierte
Linien dargestellt ist. Der Führungskanal erstreckt sich quer zur Längsrichtung
der Sinkmatte. An einer Längsseite der Sinkmatte, d. h.
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an ein runde des Führungskanals ist ein Gewebeschlauch 7 angenäht,
der durch einen Auftriebskörper 8 mit seiner Mundung 9 an der Waseroberfläche 10
gehalten wird. Durch den Gewebeschlauch ist ein Füllschlauch 11 in den Führungskanal
6 eingeführt. Der Füllschlauch ist durch gestrichelte Linien dargestellt. Durch
den Füllschlauch wird in Pfeilrichtung kolloidaler Mörtel eingefüllt, der sich dabei
seitlich zum Führungskanal in die kissenförmigen Füllabschnitte 5 verteilt. Während
des Füllens wird der schlauch 11 langsam zurückgezogen, so daß die Mündung sich
stets im bereich von gerade zu füllenden Füllabschnitten 5 befindet. Sind die Füllabschnitte
beiderseits des Schlauchführungskanales
6 gefüllt, ist also ein
bestimmter Nattenbereich mit Mörtel fertig aufgefüllt, kann der Schlauch zum Auffüllen
des benachbarten noch leeren Nattenbereiches verwendet werden, indem er wiederum
durch einen aufschwimmenden Gewebeschlauch in den benachbarten bchlauchfünrungskanal
eingeführt wird.
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L e e r s e i t e