DE2621511A1 - Verfahren zur entfernung polymerer rueckstaende mit hohem nitrilgehalt aus polymerisationsanlagen - Google Patents
Verfahren zur entfernung polymerer rueckstaende mit hohem nitrilgehalt aus polymerisationsanlagenInfo
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Description
DR. BERG DIPL.-ING. STAPF 2 6 ? 1 S 1
DIPL.-ING. SCHWABE DR. DR. SANDMAIR
PATENTANWÄLTE
8 MÜNCHEN 86, POSTFACH 86 02 45
Dr. Berg Dipl.-Ing. Stapfund Partner, 8 München 86, P.O. Box 86Q24S
Ihr Zeichen Unser Zeichen 8 MÜNCHEN 80 „ .... ,„
Yourref. Ourref. Mauerkircherstraße 45 Ή, MAf 1378
Anwaltsakte 27 055
Be/Sch
Be/Sch
Monsanto Company
St. Louis, Missouri / USA
St. Louis, Missouri / USA
"Verfahren zur Entfernung polymerer Rückstände
mit hohem Nitrilgehalt aus Polymerisationsanlagen"
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von polymeren Verunreinigungsrückständen aus Vorrichtungen
zur Polymerisation von Harzen mit hohem Nitrilgehalt. Im besonderen betrifft diese Erfindung ein Reinigungssystem
unter Verwendung eines Lösungsmittels zur Entfernung von angesammelten bzw. abgelagerten polymeren Verunreinigungen
in Polymerisationsreaktoren, Rückflußkühlern und analogen damit verbundenen Verfahrensvorrich-
Case L356 . -2-
609848/0908
tungen.
Die kontinuierliche Ablagerung von polymeren Materialrückständen
in Reaktoren und anderen Verfahrensvorrichtungen
bilden seit langem ein Problem der chemischen Industrie. Die Ernsthaftigkeit dieses Problems kann nicht überbewertet
werden, weil der Wirkungsgrad der Reaktion durch die von der Ablagerung verursachte Verringerung der Wärmeübertragung
und Steuermöglichkeit des Gesamtverfahrens verringert wird.
Es wurden bisher viele Verfahren einschließlich mechanischer und chemischer Verfahren versucht, um entweder unerwünschte
Ablagerungen in Polymerisationsvorrichtungen zu entfernen
oder vernELden. Eines der ältesten Verfahren ist das mechanische
Verfahren mittels manueller Reinigung, zum Beispiel durch Abkratzen oder Abspänen der polymeren Verunreinigungsrückstände von den Innenoberflächen des Reaktors und anderen
Vorrichtungswandungen. Obgleich dieses Verfahren zu einem Erfolg führt, ist es lästig, zeitraubend und erfordert
im Falle von Reaktoren im technischen Umfang umfaqepeiche
Vorbereitungen und Vorsichtsmaßnahmen vor der Durchführung. Weiterhin kann dieses Verfahren möglicherweise zu Schäden
an den betroffenen Oberflächen oder den Schutzbeschichtungen hervorrufen. Letztlich beinhaltet dieses Verfahren eine Gefahr
für die Arbeiter, da viele der bei der Polymerisationsreaktion verwendeten Reaktionspartner potentiell explosiv
—3-609848/0908
- 3 und toxischer Hatur sind.
Ein anderes Verfahren, wie in der U.S.-Patentschrift 3 804- 924 beschrieben, sieht den Schutz der Wandung gegen
Ablagerung dadurch vor, daß man die Polymerisation in Gegenwart eines Suspensionssystems durchführt, das aus einem Gemisch
eines wasserlöslichen Polyalkylenoxids und einer
zweiten polymeren wasserlöslichen organischen Verbindung (dem Suspendierungsmittel) zusammengesetzt ist. Obgleich
dieses System wirksam sein kann, kann es nur bei bestimmten Polymerisationsreaktionen verwendet werden und es beinhaltet
darüberhinaus das Einbringen zusätzlicher Materialien unmittelbar in das Reaktionsmedium, was nicht
immer erwünscht sein kann.
Die Verwendung eines Reinigungslosungsmittels zur Entfernung
polymerer Materialien aus Verfahrensvorrichtungen ist
ebenso bekannt und ist beispielsweise in der U.S.-Patentschrift 2 862 239 beschrieben, worin ein Lösungsmittel wie
Aceton zur Reinigung von Spritzgußvorrichtungen verwendet wird und in der U.S. Re27 4-32 und in der U.S.-Patentschrift
3 764- 384- sind ausgewählte Lösungsmittel und Verfahren zur
Reinigung von Polyvinylhalogenid-Verarbeitungsvorrichtungen beschrieben.
Es ist bekannt, daß eine Anzahl von Lösungsmitteln AcrjL-nitrilpolymerisate
und Mischpolymerisate lösen, wie beispielsweise in den U.S.-Patentschriften 2 761 754- und
609848/090S
3 70? 588 beschrieben, wobei beide Patentschriften die
Verwendung von Lösungsmitteln in Acrylnitrilspinnlösungen vorsehen. Es sind jedoch die Probleme, die mit der Polymerisation
von Harzen mit hohem Nitrilgehalt und entsprechend bei den Verfahrensvorrichtungen auftreten, ziemlich verschieden
von denen der Verspinnungslösungen und anderen Aufgaben. Die Ablagerung in Verfahrensvorrichtungen zur
Polymerisation von Harzen mit hohem Nitrilgehalt enthält sowohl Polymerisatfraktionen mit hohem Molekulargewicht und
Fraktionen mit hohem Nitrilgehalt als auch unlösliche vernetzte Anteile. Weiterhin müssen Faktoren wie die Auflösungsgeschwindigkeiten,
Solvatisierungswirkung in Gegenwart von Wasser (zum Beispiel 5 bis 10$), die Feststoffbefüllung
und die leichte Entfernung des Lösungsmittels in Betracht gezogen v/erden. Dieser--zuletzt angesprochene Faktor
ist von besonderer Bedeutung, wenn Verpackungszwecke als eventuelle Verwendung der Nitrilharze vorgesehen sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung
von polymeren Rückständen von Harzen mit hohem Nitrilgehalt, die hergestellt sind aus etwa 55 bis etwa 85 —
Gew.# monomeren Nitrileinheiten, aus Verfahrensvorriehtungen, wozu man die polymeren Rückstände mit einem erhitzten
Lösungsmittel, nämlich Dimethylformamid, Dimethylacetamid,
Dimethylsulfoxid und/oder N-Methyl-2-pyrrolidon ausreichend
lange in Kontakt bringt, um wenigstens eine wesentliche Menge der polymeren Rückstände zu lösen, das die Rückstände ent-
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haltende Lösungsmittel aus der Vorrichtung abzieht, die Vorrichtung mit einer Beschickung von frischemLösungsmittel
in Kontakt bringt, um die an ihr haftende verbrauchte Lösungsmittelschicht zu entfernen, das frische Lösungsmittel
aus der Vorrichtung abzieht, die Vorrichtung mit erhitztem Wasser in Kontakt bringt, um Spuren des Lösungsmittels, die
in der Vorrichtung verblieben sind, herauszulösen und schließlich die Wasserlösung abzieht.
Es wurde festgestellt, daß nach dem Verfahren dieser Erfindung die ausgewählten Lösungsmittel Dimethylformamid,
Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid und/oder N-Methyl-2-pyrrolidon
in wirksamer Weise verwendet werden können, um polymere Rückstände von Harzen mit hohem Nitrilgehalt aus
der Polymerisationsvorrichtung zu entfernen. Solche Lösungsmittel
haben nicht nur gute Auflösungsgeschwindigkeiten für Polymerisate mit hohem Molekulargewicht, sowie Fraktionen
mit hohem Nitrilgehalt, sondern bewirken zusätzlich in bedeutender
Weise die Abtragung bzw. Auflösung und Entfernung irgendwelcher unlöslicher vernetzter Polymerisatrückstände.
Weitere vorteilhafte Eigenschaften der ausgewählten Lösungsmittel sind ihr Wirkungsgrad in Gegenwart relativ großer
Mengen von Wasser, wodurch sie in Systemen, wie Emulsionsoder Suspensionssystemen brauchbar sind, ihre Stabilität
und leichte Entfernung aus der Vorrichtung. Das besonders bevorzugte Lösungsmittel in dem Verfahren dieser Erfindung
ist Dimethylformamid.
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609848/0S08
Das Verfahren dieser Erfindung ist geeignet zum Reinigen von Reaktionsvorrichtungen, die bei der Polymerisation von
Polymerisaten mit hohem Nitrilgehalt verwendet werden. Die Bezeichnung "Polymerisate mit hohem Nitrilgehalt", wie sie
in dieser Anwendung verwendet wird, bezieht sich auf Kitrilpolymerisate,
die etwa 55 bis 85 Gew.^&' monomere Nitrileinheiten,
bezogen auf das Gesamtpolymerisatgewicht, enthalten, wobei der Gewichtsprozentsatz Nitrilmonomer als Acrylnitril
errechnet ist. Zu Nitrilmonomeren gehören Acrylnitril,
Methacrylnitril, Äthacrylnitril, Propacrylnitril, Glutarnitril,
Methylenglutarnitril, Fumarnitril, sowie Gemische
dieser Monomeren. Der Rest des Polymerisats, d.h. etwa 15
bis etwa 4-5 Gew.^, wird gebildet aus einem oder mehreren
äethylenisch ungesättigten Monomeren, die mit den monomeren Nitrileinheiten mischpolymerisierbar sind. Zu bevorzugten
Monomeren, die mit den Nitrilmonomeren mischpolymerisiert
werden können, gehören aromatische Monomeren wie Styrol und alpha-Methylstyrol, Niedrigalphaolefine mit 2 bis 6
Kohlenstoffatomen wie Äthylen, Propylen, Butylen, Isobutylen, usw., Acrylsäure und Methacrylsäure und die entsprechenden
Acrylat- und Methacrylatester mit 1 bis 4- Kohlenstoffatomen wie Methylacrylat, Äthylacrylat, Propylacrylat,
Butylacrylat und die entsprechenden Methacrylate, Vinylester wie Vinylacetat, Alkylvinyläther, worin die Alkylgruppe 1
bis 4 Kohlenstoffatome enthält, wie Methylvinyläther, Äthylvinyläther,
usw. und die Gemische der bezeichneten Materialien.
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Gegebenenfalls können die Polymerisate mit hohem Nitrilgehalt
0 bis etwa 25 Gew.% einer synthetischen oder natürlichen
Kautschukkomponente wie Polybutadien, Isopren, Neopren, Nitrilkautschukarten, Acrylatkautschukarten, natürliche
Kautschukarten, Acrylnitril-Butadienmischpolymerisate,
Äthylen-Propylenmischpolymerisate, chlorierte Kautschukarten, usw. enthalten, die zur Festigung oder zum Zähmachen
von Polymerisaten mit hohem Nitrilgehalt verwendet werden. Diese Kautschukkomponente kann in das polymere Material
mittels irgendeinem Verfahren, wie sie dem Fachmann bekannt sind, eingebracht werden, zum Beispiel durch unmittelbare
Polymerisation der Monomeren, durch Pfropfen des Nitrilmonomers
auf das Kautschukskelett, durch Bildung eines Polyblends eines Kautschukpfropfpolymerisats mit einem
Matrixpolymerisat, usw.
die bevorzugten Nitrilpolymerisate sind solche mit etwa
55 bis etwa 85 Gew.#., bezogen auf das Gesamtpolymer is at gewicht,
Acrylnitril-und/oder Methacrylnitrilmonomer (wobei der Gewichtsprozentsatz Methacrylnitril als Acrylnitril
errechnet ist). Wenn Acrylnitril als alleiniges Nitrilmonomere
verwendet wird, ist der bevorzugte Bereich etwa 60 bis etwa 83 Gew.^, während bei Verwendung von Methacrylnitril
der bevorzugte Bereich etwa 70 bis etwa 98 Gew.# Methacrylnitril ist, was etwa 55 bis etwa 78 Gew. % Nitrilmonomer,
errechnet als Acrylnitril, entspricht. Die bevor-
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zugten Comonomeren sind Styrol und alpha-Methylstyröl.
Weiter bevorzugt sind Mischpolymerisate wie Acrylnitril/-Methacrylnitril/Styrol,
Acrylnitril/Styrol/Methylvinyläther und Acrylnitril/Styrol/Äthylvinyläther.
Das Verfahren dieser Erfindung wird dadurch eingeleitet, daß man das ausgewählte Lösungsmittel in den Polymerisationsreaktor
oder eine andere Vorrichtung pumpt (wobei zur Vereinfachung der Beschreibung nur die Bezeichnung Reaktor
verwendet wird; diese Bezeichnung ist jedoch so zu verstehen, daß sie auch andere damit in Verbindung stehende
Polymerisationsvorrichtungen beinhaltet). Der Reaktor kann mit dem Lösungsmittel gefüllt oder im wesentlichen gefüllt
werden, um den Kontakt mit allen Polymerisatrückständen zu bewirken. Es können Fälle eintreten, wo es nicht notwendig
ist, den Reaktor völlig zu füllen, um den Kontakt mit allen Polymerisatrückständen herzustellen und es können
andere Fälle eintreten, wo eine Teilbefüllung zusammen
mit Besprühen zur Bildung des Kontakts verwendet wird. Vorzugsweise wird jedoch eine vollständige Befüllung des
Reaktors verwendet, um einen ausreichenden Kontakt und eine ausreichende Lösung der polymeren Rückstände sicherzustellen.
Das Lösungsmittel wird dann auf eine Temperatur von etwa75°t)is zum Siedepunkt des Lösungsmittels, vorzugsweise
von etwa 750C bis etwa 1500C und insbesondere von etwa
bis 125 G erhitzt. Es ist wünschenswert, das Lösungsmittel auf etwa 750C vor dem Einfüllen in den Reaktor vorzuerhitzen
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und das zusätzlich erforderliche Erhitzen kann dann vorgesehen
werden, wenn das Lösungsmittel sich in dem Reaktor befindet, im allgemeinen durch Zirkulierenlassen von heißem
Wasser in dem Reaktormantel. Das Lösungsmittel wird wünschenswerterweise gerührt, vorzugsweise mit Turbulenzströmungjwenn
es sich in dem Reaktor und in Kontakt mit dem Polymerisatrückstand befindet und es kann weiterhin
erwünscht sein, ein derartiges Lösungsmittel durch eine andere benachbarte Vorrichtung zirkulieren zu lassen. Die
Zeit, in der man das Lösungsmittel mit den Polymerisatrückständen in Kontakt läßt, kann in Abhängigkeit von einer Anzahl
von Faktoren weitgehend variieren. Zu solchen Faktoren gehören die Lösungsmitteltemperatur, wie lange die letzte
Reinigung zurückliegt und die Natur des Lösungsmittels (d.h. ob es frisch oder bereits gebraucht ist). Im allgemeinen
wurde festgestellt, daß etwa 2 bis etwa 14 Stunden genügen, um den Reaktor geeigneterweise zu reinigen (d.h. die Auflösung
plus Entfernung des unlöslichen vernetzten Polymerisats).
Nach der Anfangskontaktzeit pumpt man das Lösungsmittel/-Polymerisatrückstandgemisch
aus dem Reaktor aus, vorzugsweise nachdem man es zuerst abkühlen läßt. Man bringt dann
den Reaktor mit frischem Lösungsmittel in Kontakt oder spült ihn aus, vorzugsweise durch Besprühen mit der Gesamtmenge
verwendeten Lösungsmittel, wobei der Umfang ausreichend sein sollte, um den polymerisatbeladenen Film von den Wan-
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düngen zu entfernen und im allgemeinen kann die Menge des
Lösungsmittels im Bereich von etwa 5 bis etwa 25$, bezogen
auf das Reaktorvolumen, liegen. Dieses Verfahren ermöglicht die Entfernung irgendeiner verbrauchten Lösungsmittelschicht,
die an dem Reaktor haftet und sie scheidet ebenso die Möglichkeit der Polymerisatausfällung in Form eines dünnen
Filmes an den Reaktorwandungen während der nachfolgenden Wasserspülungen aus. Im allgemeinen verwendet man zweckmäßig
als frisches Lösungsmittel das gleiche wie das Anfangslösungsmittel, wobei jedoch eines der anderen ausgewählten
Lösungsmittel verwendet werden kann. Das Lösungsmittel wird dann abgezogen und der Reaktor im wesentlichen vollständig
mit Wasser gefüllt, um das gesamte Lösungsmittel zu entfernen. Das Wasser kann vorerhitzt werden oder es kann
nach der Einführung in den Reaktor bei einer Temperatur von etwa 50 bis etwa 20O0G und vorzugsweise von etwa 60 bis
etwa 120°C erhitzt werden. Die obere Temperaturgrenze wird durch die Druckbelastbarkeit des Reaktors begrenzt. Das
Wasser kann gerührt und durch die Vorrichtung, wenn gewünscht, im Kreislauf geführt werden. Der Zweck dieser
Stufe besteht darin, Lösungsmittelspuren, besonders von Rissen und anderen nicht ausgesetzten Oberflächen in dem
Reaktor zu entfernen. Diese Stufe, die im wesentlichen das Befüllen des Reaktors beinhaltet, kann durch eine oder
mehrere Heißwasserspülungen, wie durch Sprühen, ersetzt werden. Es kann mehr als eine Heißwasserspülung erforderlich
sein, um im wesentlichen das gesamte Lösungsmittel zu
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609848/0908
entfernen und weiterhin kann es wünschenswert sein, den
Reaktor ein- oder mehrmals mit kaltem Wasser in Kontakt zu bringen, um Spülungen vor der heißen Wasserzugabe vorzunehmen.
Eine solche Stufe ermöglicht die Entfernung des leicht entfernbaren Lösungsmittels und kann den Wirkungsgrad
der späteren Heißwasserstufe erhöhen und ebenso Zeit
sparen. Kaltwasserspülungen und/oder Dampfräumungen bzw. -reinigungen unter Vakuum können durchgeführt werden,nachdem
das heiße Wasser entfernt ist, um die wesentliche Entfernung
des gesamten Lösungsmittels sicherzustellen. Die Zeit des Aussetzens und die Anzahl der Heißwasserspülungen
wird abhängig sein von Faktoren wie der Wassertemperatur und dem Wirkungsgrad der vorausgehenden Entfernungsstufen.
Eine andere Yerfahrensstufe gegenüber der Heißwasserspulung
zur Entfernung des Lösungsmittels bestünde darin, die Reaktorwandungen durch den Mantel auf eine solche Temperatur
?.u erhitzen, daß das Lösungsmittel bei dieser Temperatur und dem Druck verdampfen kann und dann unter hohem Vakuum
oder unter Einführung eines Trägergasstromes wie Stickstoff,
um das verdampfte Lösungsmittel zu entfernen. Im allgemeinen
läßt man einer solchaa. Stuf e eine oder mehrere Spülungen
mit kaltem Wasser vorausgehen.
Das -in diesem Verfahren ausgewählte Lösungsmittel kann
Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid, N-Methyl-2-pyrrolidon,
sowie Gemische dieser Lösungsmittel
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sein, wobei Dimethylformamid ein besonders bevorzugtes
Lösungsmittel ist. Der besondere Vorteil der Verwendung
dieser Lösungsmittel ist ihre Fähigkeit, Rückstände von
Polymerisaten mit hohem Nitrilgehalt, die sich in der Reaktorvorrichtung abgelagert haben, zu entfernen, gekuppelt mit ihrer Mischbarkeit mit Wasser, wodurch wesentlich die Ent-., fernung des -Lösungsmittels nach beendigtem Reinigungsverfahren unterstützt wird. Die leichte Entfernung, kombiniert mit einer frischen Lösungsmittel-Spülstufe ist von besonderer Bedeutung, wenn die Harze, die in der gereinigten Vorrichtung hergestellt werden, zu Verpackungszwecken verwendet werden sollen, wie beispielsweise für Flaschen, die Nahrungsmittel, Bier und andere Bestandteile enthalten, die im wesentlichen frei von Fremdmaterialien bleiben müssen.
Lösungsmittel ist. Der besondere Vorteil der Verwendung
dieser Lösungsmittel ist ihre Fähigkeit, Rückstände von
Polymerisaten mit hohem Nitrilgehalt, die sich in der Reaktorvorrichtung abgelagert haben, zu entfernen, gekuppelt mit ihrer Mischbarkeit mit Wasser, wodurch wesentlich die Ent-., fernung des -Lösungsmittels nach beendigtem Reinigungsverfahren unterstützt wird. Die leichte Entfernung, kombiniert mit einer frischen Lösungsmittel-Spülstufe ist von besonderer Bedeutung, wenn die Harze, die in der gereinigten Vorrichtung hergestellt werden, zu Verpackungszwecken verwendet werden sollen, wie beispielsweise für Flaschen, die Nahrungsmittel, Bier und andere Bestandteile enthalten, die im wesentlichen frei von Fremdmaterialien bleiben müssen.
Das Lösungsmittel, wie es in dem Verfahren dieser Erfindung verwendet wird, kann wiederverwendet werden, bis die Polymerisatkonzentration
den Sättigungspunkt erreicht. Zu diesem Zeitpunkt kann das Lösungsmittel mittels bekannter Verfahren
zurückgewonnen oder regeneriert werden.
Es können verschiedene Modifikationen und Änderungen der
Erfindung leicht durch den Fachmann vorgesehen werden. Beispielsweise können viele Verfahren für den Kontakt der Vorrichtung mit Lösungsmittel und Wasserkur das Erhitzen derartiger Medien und das Zirkulieren innerhalb der Vorrichtung vorgesehen werden.
Erfindung leicht durch den Fachmann vorgesehen werden. Beispielsweise können viele Verfahren für den Kontakt der Vorrichtung mit Lösungsmittel und Wasserkur das Erhitzen derartiger Medien und das Zirkulieren innerhalb der Vorrichtung vorgesehen werden.
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Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung dieser Erfindung, ohne den Erfindungsbereich einzuschränken.
Einen Reaktor, den man zur Polymerisation von Acrylnitril (70 Gew.^) und Styrol (30 Gew.) verwendet hatte, beschickt
man bis zu seiner vollen Kapazität mit Dimethylformamid und erhitzt auf 12O°G. Diese Temperatur hält man etwa 10
bis 12 Stunden bei, wobei man das Lösungsmittel während dieser Zeit rührt. Man läßt dann das Dimethylformamidlösungsmittel
abkühlen und entfernt es aus dem Reaktor in einen Lagerbehälter. Man verwendet dann eine Lösungsmittelspülung
mit frischem oder sauberem Dimethylformamid unter Verwendung von Sprühdüsen, um die verbrauchte, an dem Reaktor
haftende Lösungsmittelschicht zu entfernen. Die Menge
an frischem, in dieser Stufe verwendeten Lösungsmittel beträgt etwa 10 Vol.$6, bezogen auf den Reaktor. Nach der Entfernung
des frischen Lösungsmittels spült man den Reaktor mit kaltem Wasser. Man füllt dann den Reaktor vollständig
mit Wasser, das auf 90 bis 1200G erhitzt wird und dann abkühlt
und abzieht. Kalte Wasserspülung werden fortgesetzt, bis die Spurenmengen an Dimethylformamid in dem Abwasser
unter der feststellbaren Höhe sind.
Man führt das gleiche Verfahren wie im Beispiel 1 durch, führt aber Spülungen des Reaktors mit heißem Wasser (an-
—14~ 609848/0908
stelle des Befüllens) durch, bis die Konzentration an
Dimethylformamid in dem Abwasserstrom unter etwa 1 ppm
(Teile pro Million) beträgt.
Zusammenfassend beinhaltet die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Entfernung der polymeren Rückstände von Harzen mit hohem Fitrilgehalt aus Verfahrensvorrichtungen,
wozu man die Rückstände mit einem erhitzten Lösungsmittel, nämlich Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid
und/oder N-Methyl-2-pyrrolidon in Kontakt bringt, das Lösungsmittel
aus der Vorrichtung abzieht, die Vorrichtung mit frischem Lösungsmittel in Kontakt bringt, danach dieses
abzieht und zuletzt die Vorrichtung mit erhitztem Wasser in Kontakt bringt und dann abzieht, um Spuren des Lösungsmittels
zu entfernen.
-Patentansprüche-
609848/0908
Claims (3)
1. Verfahren zur Entfernung von polymeren Rückständen aus Verfahrensvorrichtungen zur Herstellung von Polymerisaten
mit hohem Nitrilgehalt, wobei das Polymerisat mit hohem Nitrilgehalt 55 bis 85 Gew.# Nitrilmonomereinheiten,
bezogen auf das Gesamtpolymerisatgewicht, enthält, dadurch .gekennzeichnet, d.aß man die
Verfahrensvorrichtung mit Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid und/oder N-Methyl-2-pyrrolidon unter
Rühren und bei einer Temperatur von 75°C bis zum Siedepunkt des Lösungsmittels ausreichend lange in Kontakt bringt, um
im wesentlichen die gesamten polymeren Rückstände, zu entfernen, das Lösungsmittel, das die gelösten polymeren Rückstande
enthält, abzieht, die Vorrichtung, in der ein Filmrückstand von verbrauchtem Lösungsmittel verbleibt, mit
frischem Lösungsmittel spült, wodurch man Filmrückstände auflöst und dann mehrfach mit Wasser spült, bis die Lösungsmittelkonzentration in dem Abwasser unter'1 "ppm"liegt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch g e kennzei
chnet, daß das Lösungsmittel Dimethylformamid ist und daß das Nitrilmonomer Acrylnitril
oder Methacrylnitril ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch g e kennz ei chnet , daß das Hitrilmonomer Acrylnitril ist und das Nitrilpolymerisat ein Mischpolymerisat
• , -16-
609848/0908
von Styrol, alpha-Methylstyrol, Niedrig-alpha-olefinen
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, Acryl- und Methacrylsäure, Alkylester von Acryl- und Methacrylsäure, worin die Alkylgruppe
1 bis 4 Kohlenstoffatome enthält, Vinylacetat und
Alkylvinyläther, worin die Alkylgruppe 1 bis 4- Kohlenstoffatome
enthält, umfaßt.
4-. Verfahren gemäß einem der vorausgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Verarbeitungsvorrichtung im wesentlichen mit dem Lösungsmittel
für einen Anfangskontakt befüllt, dann mit 5 bis 25 Vol.% frischem Lösungsmittel spült und danach die
Vorrichtung mit erhitztem Wasser im wesentlichen befüllt.
5· Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet
, daß man.wenigstens eine Kaltwasserspülung der Verfahrensvorrichtung vor dem Kontakt der
Vorrichtung mit heißem Wasser durchführt.
60984 8/0908
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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---|---|
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GB1495249A (en) | 1977-12-14 |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OHJ | Non-payment of the annual fee |