DE2621348C2 - Zylinder mit trockener dünnwandiger Zylinderlaufbuchse für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Zylinder mit trockener dünnwandiger Zylinderlaufbuchse für BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Zylinder mit trockener dünnwandiger Zylinderlaufbuchse für Brennkraftmaschinen,
bei dem die Zylinderlaufbuchse mit einem Bund versehen und unmittelbar in der Bohrung des
Zylinderblockes eingesetzt ist, und bei dem im oberen, dem Zylinderkopf zugewandten Teil der Bohrung und/
oder der Zylinderlaufbuchse eine mit einer Zulaufleitung für die Zufuhr von Motorschmieröl in Verbindung
stehende Ringkammer vorgesehen ist, aus der das unter einem vorbestimmten Druck stehende Motorschmieröi
insbesondere zum Vermeiden von Passungsrost gleichmäßig am Umfang verteilt teilweise pulsierend langsam
durch den Passungsspalt zwischen Bohrung und Zylinderlaufbuchse nach unten sickert und in die Ölwanne
abfließt.
Ein derartiger Zylinder ist durch die DE-OS 19 55 805
und durch die DE-AS 15 76 407 bekannt. Dort wurde vor allem erstmalig dauerhaft die Bildung von Passungsrost zwischen der Bohrung des Zylinderblockes und der
Außenfläche der Zylinderlaufbuchse vermieden, so daß letztere auch nach langer Betriebszeit immer leicht auswechselbar
ist. Da sich keine Rostsiellen oder Verkokungen
mehr bilden können, ist auch die Gefahr von Einbeulungen der Zylinderlaufbuchse gebannt und die
Wärmeübertragung zwischen beiden Teilen evheblich verbessert worden.
Nachdem einige Erfahrungen mit so geölten Zylinderlaufbuchsen
vorlagen, hat sich schon bald herausgestellt, daß das Schmieröl nicht nur unter Druck zugeführt,
sondern daß es auch im Ringkanal unter einem -j/estimmten Druck gehalten werden muß, um eine gute
Zirkulation und ein ausreichend schnelles Durchsickern durch den Passungsspalt zu erzielen, damit auch etwaige
Verunreinigungen im Laufe der Zeit mit ausgespült werden und sich nicht festsetzen können. Man ist daher
wieder davon abgegangen, eine zusätzliche ölablaufleitung direkt von der Ringkarnrncr aus vorzusehen, wie es
die DE-OS 19 55 805 zeigt.
Inzwischen hat sich auch noch herausgestellt, daß das in der Ringkammer unter Druck stehende Motorschmieröl
durch die Kapillarwirkung infolge des Passungsspaltes und durch das »Atmen« der Zylinderlaufbuchse
infolge Gasömck- und Kolbennormalbeanspruchung nicht nur nach unten absickert, sondern auch
nach oben, d. h. in Richtung zum Zylinderkopf hin aus der Ringkammer gedrückt wird. Dieses emporsteigende
Motorschmieröl kann auch bei sehr solider Abdichtung des Büchsenbundes durch hohe Anpreßkräfte und die
Dichtwirkung der Zylinderkopfdichtung nicht daran gehindert werden, daß es zum Teil unterhalb des Dichtbördels
der Zylinderkopfdichtung infolge unvermeidbar vorhandener, sich durch die vom Druck im Zylinder
verursachte Abhub-Pulsation des Zylinderkopfes noch vergrößernde Mikrospalten sowohl nach außen in den
Kühlwasserraum als auch nach inn&· 'n den Brennraum
gelangt. Durch diese Ölundichtheit insbesondere zum Brennraum hin. stellen sich schlechte Emissionswerte
ein und am äußeren Rand des Kolbenbodens erfolgt ein Koksaufbau, wodurch ein regulärer Betrieb der Brennkraftmaschine
kaum oder nicht mehr möglich ist. Schließlich hat es sich bei den bekannten Ausführungen
noch als nachteilig erwiesen, daß insbesondere bei dünnwandigen Zylinderlaufbuchsen infolge Hohlliegens
im Bereich der Ringkammer die Gefahr eines Bruches bestehen kann.
Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, bei einem Zylinder der eingangs beschriebenen
A-t eine dauerhaft einwandfrei arbeitende Außenölung der gesamten Zylinderlaufbuchse zu erreichen, ohne
daß das Motorschmieröl an der Zylinderkopfseite austreten und in den Brennraum und/oder in den Kühlwasserraum
übertreten und die Zylinderlaufbuchse zu Bruch gehen kann.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß über der unter Druck stehenden Ringkammer
möglichst nahe am oberen Ende der Zylinderlaufbuchse zwischen dieser und der Bohrung des Zylinderblockes
ein nicht unter Druck stehender Ringraum vorgesehen ist, der eine ölablaufleitung aufweist, und
die Ringkammer so weit unterhalb der Zylinderkopfunterseite angeordnet ist, daß der oberste Kolbenring
des Kolbens bei dessen Expansionshub erst an ihr vorbeigleitet, wenn der Zunddruck im Brennraum wenig-
Zi 34Ö
stens um ein Viertel bis zu einem Drittel seines Maximalwertes
abgebaut ist.
Dadurch wird erreicht, daß in der das Motorschmieröl auf den gesamten Umfang der Zylinderlaufbuchse
verteilenden Ringkammer ein für die Funktion ausreichender Druck aufgebaut werden kann, und daß zwischen
der Zylinderkopfdichtung und dem Büchsenband kein Öl mehr austritt, weil es im Ringraum angesammelt
wird und drucklos jederzeit ablaufen kann. Die Ölabiaufleitung
muß dabei je nach Einbaulage des Motorblockes so angebracht werden, daß sie ein Gefälle aufweist,
welches eine zumindest weitgehende Entleerung des Ringraumes sicherstellt. Außerdem wird durch die
angegebene Anordnung der Ringkammer die Bruchgefahr der Zylinderlaufbuchse verringert. Eine solche Verlegung
der Ringkammer nach unten entsprechend der erfindungsgemäßen Anordnung kann bedenkenlos erfolgen,
weil das Motorschmieröl unter Druck steht und so mit Sicherheit eine einwandfreie Ölung herbeiführt.
Der das Motorschmieröl auffangende Ringraum wird zweckmäßigerweise durch den Spalt zwischen der Bohrung
des Zylinderblockes und dem Bund der Zylinderlaufbuchse oder durch den unterhalb des Bundes der
Zylinderlaufbuchse aus Herstellungsgründen ohnehin vorhandenen Hohlraum, der sich durch die Anfasung
der Bohrung ergibt, gebildet. In besonderen Fällen können auch beide Ringräume zusammen Anwendung finden,
wobei jedoch jeder Ringraum eine eigene Ablaufleitung hat.
Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenen Beschreibung eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispieles hervor. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch den oberen Teil eines Zylinderblockes mit der erfindungsgemäßen Einrichtung.
Fig. 2 einen Schnitt H-II durch den Zylinderblock
nach F i g. 1.
In F i g. 1 ist in einer Bohrung 1 eines Zylinderblockes 2 eine mit einem Bund 3 versehene Zylinderlaufbuchse 4
von oben eingesetzt, in der ein mit Kolbenringen 5 und einem Brennraum 18 ausgestatteter Kolben 6 verschiebbar
gelagert ist. Die obere Stirnfläche der Zylinderlaufbuchse 4 bzw. ihres Bundes 3 schließt bündig mit
der Oberkante des Zylinderblockes 2 ab und beide sind
von einer Fiachdichtung 7 überdeckt, welche durch den
darüberliegenden Zylinderkopf 8 fest an den Bund 3 gedrückt wird. Im Zylinderblock 2 ist ferner noch ein die
Bohrung 1 umgebender Kühlwasserraum 9 und seitlich ein Schacht 10 für die Ventilstößel 11 bzw. Stößelstangen
12 vorgesehen.
Außerhalb der Zylinderlaufbuchse 4 ist in die Bohrung 1 eine Ringkammer 13 eingearbeitet, die in der
oberen Totpunktstellunp des Kolbens 6 unterhalb des obersten Kolbenringes 5 liegt. Die Ringkammer 13 ist
über eine Zulaufleitung 14 mit einer Druckleitung 15 verbunden, die von der Ölpumpe kommt und durch den
Zylinderblock 2 in den Zylinderkopf 8 zur Schmierung der nicht dargestellten Kipphebel führt. Sofern die Zylinderlaufbuchse
4 dickwandige; ausgebildet ist. kann die Ringkammer 13;*. wie angedeute1., auch in dieser tu
angebracht werden.
Zwischen dem Bund 3 der Zylinderlaufbuchse 4 und
der Bohrung 1 befindet sich ein Spall bzw. Ringraum 16. von dem aus schräg nach unten verlaufend eine ölabliiufleit'jng
17 in den Schacht 10 führt. <.">
Schließlich befindet sich unterhalb des Bundes 3 duivh eine aus Rerstellungsgründen notwendige Anf;v
MIng der Bohrung ( zwangsläufig ein weiterer Ringraum
19, der an einer Stelle etwas erweitert ist und von dieser Stelle aus über eine schräg abfallende ölablaufleitung
20 mit dem Schacht 10 in Verbindung steht. Diese ölablnufleitung 20 kann, muß aber nicht vorhanden
sein, weil im allgemeinen eine solche Leitung 17 ausreicht.
In F i g. 2 sind Bohrungen 21 zur Befestigung des Zylinderkopfes 8 und Bohrungen 22 zu erkennen, die in
den Kühlwasserraum 9 münden. Ferner ist ersichtlich, wie die Ölablaufleitungen 17, 20 in den Schacht 10 und
die Zulaufleitung 14 in die Druckleitung 15 münden, die seitlich neben dem Schacht 10 verläuft.
Wirkungsweise:
Die Ölpumpe bringt das Motorschmieröl entsprechend den Pfeilen 23 über die Druckleitung 15 und die
Zulaufleitung 14 in die Ringkammer 13, wo es unter einem bestimmten Druck langsam zwischen der Zylinderlaufbuchse
4 und der Bohrung 1 nach unten sickert, bis es am Ende 24 der Bohrung 1 wieder austritt und in
die Ölwanne des Motors fließt. GkVhzeitig wandert es
an der Zylinderlaufbuchse 4 entlang nach oben, sammelt sich beispielsweise im Ringraum 16, der nicht unter
Druck steht und fließt dann durch die Ölablaufieitung 17
entsprechend dem Pfeil 25 durch den Schacht 10 ebenfalls Z'jr Ölwanne zurück. Somit kann es nicht auf die
Flachdichtung 7 drücken und unter dieser in den Brennraum 18 oder durch die Bohrungen 22 in den Kühlwasserraum
9 gelangen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Zylinder mit trockener dünnwandiger Zylinderlaufbuchse
für Brennkraftmaschinen, bei dem die Zylinderlaufbuchse mit einem Bund versehen und
unmittelbar in der Bohrung des Zylinderblockes eingesetzt ist, und bei dem im oberen, dem Zylinderkopf
zugewandten Teil der Bohrung und/oder der Zylinderlaufbuchse eine mit einer Zulaufleitung für die
Zufuhr von Motorschmieröl in Verbindung stehende Ringkammer vorgesehen ist, aus der das unter einem
vorbestimmten Druck stehende Motorschmieröl insbesondere zum Vermeiden von Passungsrost
gleichmäßig am Umfang verteilt teilweise pulsierend langsam durch den Passungsspalt zwischen Bohrung
und Zylinderlaufbuchse nach unten sickert und in die ölwanne abfließt, dadurch gekennzeichnet,
daß über der unter Druck stehenden Ringkammer (13, i3a) möglichst nahe am oberen Ende
der Zylindeilaufbuchse (4) zwischen dieser und der Bohrung (i) des Zyiinderbiockes (2) ein nicht unter
Druck stehender Ringraum (t6, 19) vorgesehen ist, der eine ölablaufleitung (17, 20) aufweist, und die
Ringkammer (13, \3a) so weit unterhalb der Zylinderkopfunterkante
angeordnet ist, daß der oberste Kolbenring (5) des Kolbens (6) bei dessen Expansionshub
erst an ihr vorbeigleitet, wenn der Zünddruck im Brennraum (18) wenigstens um ein Viertel
bis zu einem Drittel seines Maximalwertes abgebaut ist.
2. Zylindc- nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die ölablaufleitung (17, 20) ein Gefälle aufweist, über das der Ringraum (16, 19) zumindest
weitgehend entleerbar ist.
3. Zylinder nach den Ansprücuen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ringraum (16) durch den Spalt zwischen der Bohrung (1) des Zylinderblockes
(2) und dem Bund (3) der Zylinderlaufbuchse (4) gebildet ist.
4. Zylinder nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringraum (19) unterhalb
des Bundes (3) der Zylinderlaufbuchse (4) durch den bei der Anfasung der Bohrung (1) des Zylinderblokkes
(2) entstehenden Hohlraum gebildet ist.
5. Zylinder nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die ölablaufleitungen (17,20) in
den Schacht (10) für die Ventilstößel (11) bzw. Stößelstangen
(12) des Zylinderblockes (2) münden.
50
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Owner name: M.A.N. MASCHINENFABRIK AUGSBURG-NUERNBERG AG, 8500 |
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Owner name: M A N NUTZFAHRZEUGE GMBH, 8000 MUENCHEN, DE |
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