DE2620775C3 - Anaerob härtende, gegenüber Luft stabile Klebe- und Dichtungsmittel - Google Patents
Anaerob härtende, gegenüber Luft stabile Klebe- und DichtungsmittelInfo
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Description
13
OH
worin
A einen aliphatischen oder aromatischen Rest mit 1
bis 18 C-Atomen,
X ein Wasserstoff-, Chlor-, Fluor- oder Bromatom oder einen Hydroxy-, Nitro-, Alkyl-, Alkoxy-,
Aryloxy-, Carboalkoxy- oder Arylrest und
Y ein Wasserstoffatom oder einen Alkyl- oder
Arylrest, der mit Chlor, Brom, Fluor, Hydroxy, Dialkylamino oder Alkoxy substituiert sein kann,
bedeuten.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Monomer a) polymerisierbares Hydroxyäthylacrylat ist
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Monomer a) polymerisierbares Hydroxypropylmethacrylat ist.
4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Monomer a) das polymerisierbare
Reaktionsprodukt aus 2 MoI Toluoldiisocyanat, 1 Mol Poly(propylenglykol) und 2 Mol Hydroxyäthylacrylat ist
5. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem 0,05 bis 5 Gew.-*',, bezogen
auf Monomere, ortho-Sulfobenzimid enthalten.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem 0,1 bis 10
Gew.-%, bezogen auf die Gesamtformulierung, eines Dialkylperoxids enthalten.
Die erfindungsgemäßen Mittel sind '/2 Jahr lang oder
mehr in Gegenwart von Luft oder Sauerstoff stabil, härten jedoch schnell, wenn sie zwischen luft- oder
sauerstoffundurchlässigen Oberflächen, wie Metall oder
jo Glas, gebracht werden, wodurch sie Verwendung als
anaerobe Klebe- und Dichtungsmittel Finden. Diese Mittel eignen sich besonders zum Verbinden von
benachbarten oder dichtgegenüberliegenden Flächen, wobei mindestens eine Metall sein kann, beispielsweise
zusammengehörende Gewinde einer Mutter und einer Schraube.
Es wurde außerdem gefunden, daß die Zugabe von 0,1
bis 10 Gew.-% der Gesamtformulierung eines Dialkylperoxids als fakultative Komponente zu diesen an-
aerobhärtenden Mitteln eine beachtliche Erhöhung der Scherkraft der dabei entstehenden Bindung bewirkt,
obgleich erfindungsgemäß diese Verwendung nicht notwendig ist Außerdem erhöht die Verwendung der
Diacylperoxide die Lagerfähigkeit dsr Mittel auf 1 Jahr
4-, oder mehr, ohne die Fähigkeit des Klebstoffs, unter
Ausschluß von Luft oder Sauerstoff schnell zu härten, zu beeinträchtigen.
Eine Klasse der erfindungsgemäß verwendbaren polymerisierbaren Monomere besitzt die allgemeine
ίο Formel:
C-C=CH,
worin R ein Wasserstoffatom, einen Methyl- oder R' ein Wasserstoff- oder Chloratom oder den Methyl-Äthylrest, oder den Rest oder Äthylrest;
ho R" ein Wasserstoffatom, einen Hydroxyrest oder den
("11,DII Rcsi
Anaerobhärtende Mittel sind bekannt und werden in der Technik beschrieben. US-PS 26 28 178 beschreibt
die Herstellung von anaerobhärtenden Mitteln, die von der Oxidierung gewisser Monomerer abhängen, bis
mindestens 0,1% aktiver Sauerstoff in das Monomer eingeführt worden ist Das oxidierte Monomer bleibt
stabil, bis die Polymerisation durch Abwesenheit von Luft eingeleitet wird. US-PS 28 95 950 beschreibt Mittel,
die bestimmte polymerisierbare Polyacrylsäureestermonomere zusammen mit Hydroperoxidkatalysatoren
enthalten. Weitere Patente, die sich mit anaerobhärtenden Dichtemitteln beschäftigen, beschreiben die Verwendung von Stabilisatoren und Beschleunigern im
Zusammenhang mit Peroxid-, Perester- oder Hydroperoxidkatalysatoren. Die neueren US-PS 37 75 385 und
38 80 956 beschreiben weitere Katalysatoren, die nicht die Gegenwart von Peroxidverbindungen erfordern.
Die Verwendung von «-Hydroxysulfonen als Beschleuniger für Peroxide in Redoxsystemen ist bereits
beschrieben worden, jedoch gibt es bisher keine Angaben, daß diese Sulfone ohne die Notwendigkeit
von Peroxiden als zufriedenstellende Katalysatoren zum Härten von Acrylsäuremonomergemischen in einer
anaeroben Umgebung funktionieren würden.
Die Erfindung betrifft den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
ii
HX-C-C O
R1 | F | : | o- | |
KH2L | C ι |
— ( | ||
I R- |
P ' | I | ||
(II, () C ( (
u
O C C (II, K
m eine ganze Zahl von mindestens 1, z, B, 1 bis 8 oder
darüber und vorzugsweise 1 bis 4;
η eine ganze Zahl von mindestens 1, z, B, 1 bis 20 oder
darüber und
ρ 0 oder I bedeuten.
Unter die vorstehende Formel fallende erfindungsgemäß verwendbare Monomere sind beispielsweise
Äthylenglykoldimethacrylat, Äthylenglykoldiacrylat,
Polyäthylenglykoldiacrylat, Tetraäthylenglycoldiinethacrylat, Diglycerindiacrylat, Diäthylenglykdldimethacrylat, Pentaerythritriacrylat oder andere Polyätherdiacrylate und -dimetltacrylate.
Die vorstehende Klasse an Monomeren wird im wesentlichen in der US-PS 30 43 820 beschrieben.
Eine zweite Klasse von erfindungsgemäß verwendbaren polymerisierbaren Monomeren besitzt die allgemeine Formel:
H2C=C C-CH2
C-O-(-R'-O-^-C—R"-C-(—O-R'-),-O-C
O OO O
worin Die vorstehend genannte Klasse von Monomeren
* Außerdem eignen sich im vorliegenden FaIi Monome
re, die Isocyanathydroxyacrylat- oder Isocyanataminoacrylat-Reaktionsprodukte sind, die als Polyurethane
und Polyureide oder Polyharnstoffe mit endständigen Acrylatgruppen bezeichnet werden können. Diese
Monomere besitzen die allgemeine Formel:
R' einen Alkylenrest mit 2 bis 6 C-Atomen,
R" {CH2)m worin m eine ganze Zahl von 0 bis 8 ist, oder
die Reste
o, m, ρ
C = C
C C
H CH3
CH3
C = C
und
A— X—C—ΝΗ
worin
X -O-oder
η eine ganze Zahl von I bis 4 bedeuten.
Zu den typischen Monomeren dieser Klasse gehören beispielsweise Dimethacrylat von Bis(äthylenglykol)adipat, Dimethacrylat von Bis(äthylenglyko!)maleat, Di
methacrylat von Bis(diathylenglykol)phthalat, Dimethacrylat von Bis(tetraäthylenglykol)pnthalat, Dimethacrylat
von ßis(tetraäthylenglykol)malonat, Dimethacrylat von Bis(tetraäthylenglykol)sebacat, Dimethecrylat
von Bis(äthylenglykol)pnthalat, Dimethacrylate von Bis(tctraäthylenglykol)maleat und Diacrylate und
a-Chloracrylate entsprechend den genannten Dimethacrylaten.
—N—
R ein Wasserstoffatom oder einen Niederalkylrest mit
1 bis 7 C-Atomen,
A den organischen Rest eines Acrylsäureester? mit
einem aktiven Wasserstoffatom, worin das aktive Wasserstoffatom entfernt worden ist, wobei der
Ester am Alkylteil hydroxy- oder aminosubstituiert ist oder die Methyl-, Äthyl- oder Chlorhomologen
davon,
η eine ganze Zahl von 1 bis 6 und
B ein ein- oder mehrwertiger organischer Rest, wie
einen Alkyl-, Alkylen-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Cycloalkylen-, Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl-, Polyoxyalkylene,
Poly(carboalkoxyalkylen)- oder heterocyclische Reste bedeuten, die sowohl substituiert als auch nicht
substituiert sein können.
Zu den typischen Monomeren dieser Klasse gehören das Reaktionsprodukt von Mono- oder Polyisocyanate
beispielsweise Toiuoldiisocyanat mit einem Acrylsäureester, der eine Hydroxy- oder Aminogruppe an dessen
Nichtacrylatteil enthält, beispielsweise Hydroxyäthylmethacrylat.
Die vorstehende Klasse von Monomeren wird im ο wesentlichen in der US-PS 34 25 988 beschrieben.
Eine andere Klasse von erfindungsgemäß verwendbaren Monomeren sind die Mono- und Polyacryisäure-
und -methacrylsäureester von Bisphenolverbindungen.
R4 O
I Il
CH2=C-C
worin
R1 den Methyl-, Äthyl- oder Carboxylrest oder ein
Wasserstoffatom,
R2 ein Wasserstoffatom oder den Methyl- oder
Hydroxylrest,
R* ein Wasserstoff- oder Chloratom oder den Methyloder Äthylrest und
π eine ganze Zahl von Obis 8 bedeuten.
Zu den repräsentativen Monomeren dieser vorstehend beschriebenen Klasse gehören Dimethacrylsäure-
und Diacryisäurester von 4,4-'-Bishydroxyäthoxybisphenol A, Dimethacrylsäure- und Diacrylsäureester von
Bisphenol A usw. Diese Monomere werden im wesentlichen in der bekanntgemachten japanischen
Patentanmeldung 70-15540 beschrieben.
Außer den bereits beschriebenen Monomeren gehören zu den anderen geeigneten Monomeren monofuktionelle Acrylsäure- und Methacrylsäureester und die
hydroxy-, amid-, cyano, chlor- und substituierten Derivate davon. Zu diesen Monomeren gehören
beispielsweise
2-Äthylhexylacrylat, Decylmethacrylat,
tert-Butylmethacrylat, Acrylamid,
y-Methacryloxypropyltrimethoxysilan,
2-Cyanoäthylacrylat,3-CyanopropylacΓyIat,
Glycidylacrylat oder Glycidylmethacrylat.
Die hier verwendbaren Monomere sind polymerisierbare Monomere, die eine oder mehrere Acrylsäure-
oder substituierte Acrylsäuregruppen als übliches einheitliches Merkmal aufweisen und zweckmäßigerweise allgemein als »Acrylsäure- und substituierte
Acrylsäuremonomere« bezeichnet werden, obgleich es vorgezogen wird, daß die verwendeten Acrylsäuremonomeren oder -comonomeren mindestens 50 Gew.-%
eines Monomers auf der Basis von Methacrylsäureester enthalten.
Um anaerobhärtende Mittel herzustellen, die sich durch außergewöhnlich hohe Bindekraft des dabei
entstehenden gehärteten Polymers auszeichnen, kann das jeweilig verwendete Monomer so ausgewählt
werden, daß es eine alkoholische oder andere relativ polare Gruppe als Substituenten enthält. Beispiele für
derartige polare Gruppen sind außer der Hydroxygruppe Amino-, Amido-, Cyano-, Carboxy-, Mercapto- und
Halogengruppen. H/u'roxygruppenhaltige Monomere werden bevorzugt. Ester mit einem labilen Wasserstoff
atom oder -atome sind ebenfalls geeignet Beispiele für
Acrylsäuremonomere innerhalb dieser Kategorie sind
Hydroxyäthylmethacrylat,
Hydroxypropylmethacrylat,
2-Cyanoäthylacrylat,
3-Cyanopropy!acrylat,2-Chloräthylacrylat,
Glycerinmonomethacrylat oder
2-Hydroxy-3-chlorpropyteie',hiicryIaL
Die erfindungsgemäß verwendbaren verschiedenen Monomeren müssen nicht in einem hochreinen Zustand
vorliegen. Die Monomeren können in handelsüblicher
Reinheit vorliegen, wobei Inhibitoren, Stabilisatoren
oder andere Zusatzstoffe oder Verunreinigungen vorhanden sein können, es können außerdem solche
verwendet werden, wie sie im Laboratorium oder in einer Versuchsanlage hergestellt wui den.
jo Die als Katalysator geeigneten «-Hydroxysulfone
besitzen die folgende allgemeine Formel:
X-A-SO2-CH-OH
worin
A ein aliphatischer oder aromatischer Rest mit 1 bis 18
C-Atomen,
X ein Wasserstoff-, Chlor-, Brom- oder Fluoratom oder einen Hydroxy-, Nitro-, Alkyl(Ci _ ie)-,
Carboalkoxy(Ci _4)-, Alkoxy(Ci _4)-,
Aryloxy^- to)- oder Aryl(Ce_ loj-r^t und
Y ein Wasserstoffatom einen Alkyl(Ci_ie)- oder
Aryl(C6- io)-rest der mit Chlor, Brom, Fluor, Hydroxy, Dialkylamino oder Alkoxy substituiert sein kann,
bedeuten. Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare
so Sulfone sind
p-Tolyl-a-hydroxymethylsulfon,
p-Tolyl-a-hydroxybenzyJsulfon,
Phenylhydroxymethylsulfon,
p-ToIyl-«-hydroxy(p'-chIorbenzyl)si.iron oder
p-ToIyl-a-hydroxy(p'-N,N'-dimethylamin)benzyl·
sulfon.
6Q nen ebenfalls verwendet werden.
Diese «-Hydroxysulfone lassen sich nach bekannten Methoden herstellen, die im allgemeine!, darin bestehen,
daß man aliphatische oder aromatische Aldehyde mit aromatischen oder aliphatischen Sulfonsäuren umsetzt.
Η-, Die in den erfinclungsgiimäßen Mitteln verwendbaren
relativen Mengen «-Hydroxysulfonen sollten ausreichen, um die Polymerisation des Monomers einzuleiten,
wenn die Mittel in eine anaerobe Umgebung getan
werden. Diese wirksamen Mengen an katalytischer)
Bestandteilen schwanken in der Hiiuptsache in Abhängigkeit
von der Monomerenkomponente des Mittels, den strukturellen Änderungen im Katalysator und dem
jeweiligen Substrat, mit dem sie in Kontakt kommen. Der Sulfonkatalysator wird daher in Mengen von 0,05
bis 5,0 Gew.-% des Monomers, <. u-zugsweise etwa 0.1
bis 2 Gew.-%, verwendet.
Die genannten Katalysatoren können im anaeroben System alleine verwendet werden, oder aber es kann ein
Beschleuniger, wie o-Sulfobenzirnid (Saccharin) in Mengen von etwa 0,05 bis 5,0 Gew.-% des Monomers
verwendet werden. Die Zugabe von Saccharin verringert die Zeit, die erforderlich ist, um zufriedenstellende
»fingerfeste (finger-tight)« Qualitäten zu erzielen.
Außerdem können etwa 0,1 bis 10 Gew.-% der Gesamtformulierung eines Dialkylperoxids der Formel
mehr als 30 Gew.-% des Monomergemischs aus.
Gegebenenfalls können die Mittel auch eine k'einerc Menge, bis zu 50 Gew.11/!. eines polymeren Verdikkungsrnittels
enthalten, beispielsweise ein Polymer oder Vorpolymer mit niedrigem oder hohem Molekulargewicht.
Beispiele für solche polymeren Verdickungsmittel sind ein handelsübliches Methacrylatpolymer sowie
Styrol- Methylmethacrylat-Copolymere.
Es kann außerdem erwünscht sein, übliche Antioxidantien.
Wärmestabilisatoren oder radikalische Inhibitoren /u verwenden, um die Lagerfähigkeit des Mittels
zu verlängern. Insbesondere kann es bevorzugt werden, ein sterisch behindertes Phenol zuzusetzen, z. B.
butyliertes Hydroxytoluol (BHT), butyliertes Hydroxyanisol (BHA) oder handelsübliche Stabilisatoren.
Um die Eigenschaften dieser Mittel weiterhin zu modifizieren, können außerdem Weichmacher vorlie
Klebemittels und die Scherkraft der sich damit bildenden Bindung zu erhöhen. Geeignete Diacylperoxide
sind diejenigen, in denen R und R' unabhängig voneinander Kohlenwasserstoffreste mit bis zu 18
C-Atomen, vorzugsweise bis zu etwa 12 C-Atomen sind.
Typischerweise lassen sich
Dicumylperoxid, Di-t-butylperoxid,
2,5-Dimethyl-2,5-di-t-butylperoxyhexan,
2,2-Dimethyl-2,5-di-t-butylperoxyhexan,
I,l-Bis-(t-butylperoxy)-3,3,5-trimethyl-
2,5-Dimethyl-2,5-di-t-butylperoxyhexan,
2,2-Dimethyl-2,5-di-t-butylperoxyhexan,
I,l-Bis-(t-butylperoxy)-3,3,5-trimethyl-
cyclohexanund
2,2-Bis(t-butylperoxy)-4-methylpentan
verwenden.
verwenden.
Es können selbstverständlich auch größere Mengen an Katalysator, Saccharin oder Dialkylperoxid verwendet
werden, jedoch ist damit kein zusätzlicher Vorteil verbunden.
Da die hier verwendeten Katalysatoren im allgemeinen in den Monomerensystemen auf Basis von Acrylat
oder Methacrylat sehr löslich sind, ist es im allgemeinen nicht erforderlich, ein Lösungsmittel zu verwenden, um
ein zufriedenstellendes Dichtungsmittel zu erhalten. Wenn jedoch die Anwesenheit eines Lösungsmittels
erwünscht ist, dann kann jedes Lösungsmittel verwendet werden, das das a-Hydroxysulfon und den
gegebenenfalls vorliegenden Beschleuniger löst und das selbst im Monomeren löslich ist. Übliche Lösungsmittel
werden in der Literatur beschrieben und sind beispielsweise Alkanole, wie Methanol, Äthanol und Butanol,
sowie substituierte oder nichtsubstituierte Formamide, wie Formamid und N.N-Dimethylformamid.
Das Acrylsäuremonomer kann ein Gemisch aus
Acrylsäuremonomeren sein und muß nicht ein einziges Acrylsäuremonomer sein, und es können ferner in
Kombination damit andere äthylenisch ungesättigte copolymerisierbare Comomere, die keine Acrylsäure
sind, verwendet werden, wie ungesättigte Kohlenwasserstoffe,
ungesättigte Ester und Äther sowie Vinylester. Typische gegebenenfalls zu verwendende Comonomere
sind Vinylacetat, Methylvinyläther, Methylvinylketon. Poly(äthylenmaleat), Allylalkohol, Allylacetat, ί-Octen
oder Styrol.
Für gewisse Zwecke und weitestgehend in Abhängigkeit vom jeweiligen zu verwendenden Acrylsäuremonomer
können diese polymeriserbaren Nichtacrylsäure-Comonomeren in einer Menge zugesetzt werden, daß
sie etwa 60 Gew.-% des rvfonomergemisens ausmachen.
Vorzugsweise macht das gegebenenfalls zuzusetzende Nichtacrylsäure-Comonomer nicht mehr als 50 Gew.-%
des Monomergemischs und besonders bevorzugt nicht kol und/oder klebrigmachende Harze, wie beispielsweise
Styrol/A-Methylstyrol-Copolymer. Andere gegebenenfalls
verwendbare Bestandteile sind anorganische Verdickungsmittel, organische und anorganische Füllstoffe,
Stapelglasfasern sowie sichtbare Farbstoffe oder ultraviolett fluoreszierende Farbstoffe.
Um die erfindungsgemäßen anaerobhärtenden Mittel herzustellen, ist es lediglich erforderlich, die gewünschte
Menge am Katalysator mit dem ausgewählten Acrylsäuremonomer oder -monomeren, die gegebenenfalls
copolymerisierbare Nichtacrylsäure-Monomeren enthalten können, zu vermischen. Gegebenenfalls zuzusetzende
Bestandteile können mit dem Monomer vorvermischt oder gegebenenfalls dem hergestellten Mittel
zugemischt werden.
Das Härten oder Polymerisieren dieser Mittel wird durch Abwesenheit von Luft oder Sauerstoff entweder
bei Umgebungs- oder erhöhten Temperaturen eingeleitet. Mittel, die wesentliche Mengen an hydroxysubstituierten
Acrylsäuremonomeren enthalten, werden ferner durch Anwendung von Hitze vernetzt, woraus eine
erhöhte Bindefestigkeit resultiert.
Obgleich die erfindungsgemäßen Mittel unter jeder Art von anaeroben Bedingungen zufriedenstellend
härten, erhöht die Gegenwart von bestimmten Metallen an der Oberfläche der zu verbindenden Komponenten
die Härtegeschwindigkeit erheblich. Geeignete Metalle, die zusammen mit diesen anaeroben Mitteln wirksam
sind, sind Eisen, Kupfer, Zinn, Aluminium, Silber und Legierungen davon. Die Oberflächen, die durch die
Metalle, Legierungen und deren Oberzüge geliefert werden, eignen sich zur Beschleunigung des Härten,
dieser Mittel und werden zweckmäßigerweise als »Aktivmetalk-Oberflächen bezeichnet und umfassen
sämtliche vorstehend genannten Metallarten, sind jedoch nicht auf diese beschränkt Beim Verbinden von
Komponenten, die nicht diese Aktivmetalle umfassen (z. B. Kunststoff, Glas, Nichtaktivmetall-Oberflächen)
kann es erwünscht sein, das Härten dadurch zu beschleunigen, daß man diese Oberflächen mit einer
Aktivmetallverbindung vorbehandelt, die in dem Monomer/Katalysatorgemisch
löslich ist, wie Ferrichlorid und Cobalt-, Mangan-, Blei-, Kupfer- und Eisenseifen, wie
Cobalt-2-äthyIhexoat, Cobalt-2-äthylbutyrat, Cobaltnaphthenat,
Cobaltiaurat, Mangan-2-äthylhexoat, Mangan-2-äthylbutyrat,
Mangannaphthenat, Manganlaurat, Biei-2-äthyihexoat, Biei-2-äthyibutyrat, Bieinaphthenat
oder Bleilaurat und Gemische davon. Diese Aktivmetallverbindungen lassen sich leicht auf die Oberflächen
aufbringen, beispielsweise durch Benetzen der Oberflä-
ctien mit einer verdünnten Lösung der Mctallvcrbin
duny in einem flüchtigen Lösungsmittel, wie Trichlorethylen,
und Verdampfenlassen des Lösungsmittels. Die auf diese WeLe behandelten nichtaktiven Oberflächen
lassen sich mit den erfindungsgemäßen Klebe- und ■
Dichtungsmitteln genauso schnell verbinden wie Aktivmetalloberflächen.
! den Beispielen bedeuten die angegebenen Mengen Ge>v;chtsteile, außer wenn etwas anderes angegeben
wird. in
Libelle I
Tabelle I erläutert die Λ-Hydroxysulfonkatalysatoren
der Formel
X Λ SO, CH N'
Oll
worin X und Y die angegebene Bedeutung besitzen. Tabelle IA zeigt die verschiedenen Monomeren, die
zusammen mit den Katalysatoren der Tabelle I in den nachstehenden Beispielen verwendet wurden.
Kalalysatorbe/cichnung in
den Beispielen
Bedeutung von X Hedeutung von A
Bedeutung von Y
A
B
C
I)
B
C
I)
i:
Il
I
I
K
L
L
Il P-Cu1
P-CH,
p-CH,
P-CH3
P-CH,
p-CH.,
P-CH.,
P-CH,
P-CIL,
Il
Il
P-Cl Phenylen
riienyitri
Phenylen
Phenylen
Phenylen
Phenylen
Phenylen
Phenylen
Phenylen
Phenylen
U-C8H16
Naphthalin
Phenylen
Il
CII,
n-C,M7
C6H5
(Z-C1nII7
P-CI-C6H4
P-CH3O-C6H4
0-CH1O-CH4
P-N(CILO2C6H4
Il
Il
Monomerbezeichnung in den
Beispielen
Beispielen
Monomer
/\ in ν ICiIgI)XUiU 11 neu UiL iy mi
Diäthylenglycoldimethacrylat Tetraäthylenglycoldimethacrylat
Hydroxyäthylmethacrylat Poly(butylenmaleat)dimethacrylat (M.G. 2000)
PolyfpropylenglycoOdimethacrylat (M.G. 1025)
Bis(methacryloxy-2-hydroxypropyl)-äther von Bisphenol A
Reaktionsprodukt aus 2 Mol Hydroxyäthylacrylat und 1 Mol Toluoldiisocyanat
Hydroxyäthylacrylat Beispiele 1 bis 20
Diese Beispiele erläutern erfindungsgemäße reprä sentative anaerobhärtende Mittel mit einer Vielzahl von
Katalysatoren und Monomeren. In diesen Beispielen wurde der Katalysator im Monomer gelöst, und de
angegebene Menge an o-Sulfobenzimid (Saccharin) wurde gegebenenfalls zugesetzt.
Die so hergestellten Mittel wurden dann in einem in der Technik bekannten »finger-tightw-Verschlußtest
getestet. Etwa 2 bis 3 Tropfen jedes Mittels wurden auf die freiliegenden Gewinde von einzelnen 3/g-24
Eisenschrauben (entfettet) getan, und sofort danach wurde eine Mutter (entfettet) mit dazu passenden
Gewinden auf die Schraube aufgeschraubt, so daß die Mutter direkt im Gewindebereich des aufgebrachten
Mittels saß. Es wurden Messungen des Zeitabschnitts durchgeführt, der bei jedem Mittel bei Raumtemperatur
erforderlich war, um einen »fingerfesten« (finger-tight)-Verschluß zu erzielen, so daß die Mutter nicht mit den
Fingern auf den Gewinden bewegt werden konnte.
Die einzelnen Mittel, Mengen und Testergebnisse werden in Tabelle II wiedergegeben.
Beispiel Monomer
Katalysator Saccharin Minuten bis zur Erzie-
% % lung der Fingerfestigkeit
1 | CC | B 0,1 | 0 | 15 |
2 | cc | B 0,25 | 0,50 | 12 |
3 | cc | B 0,50 | 0,50 | 7 |
■ortscl/iini!
Heispiel Monomer
kalal\sator
4 | CC | Ii | 1,00 |
5 | CC | H | 2,0 |
6 | CC | c: | 0,25 |
7 | CC | I) | 0,25 |
8 | CC | i·: | 0,25 |
« | cc | E | 0.25 |
10 | cc | K | 0,50 |
Il | cc | L | 0.5 |
12 | cc | M | 0,5 |
13 | AA | A | 0,25 |
14 | DD | F | 0,25 |
i5 | HE | i) | ü,jü |
16 | FF | B | 0,50 |
17 | BB | B | 0,25 |
18 | GG | B | 0,25 |
19 | HH | B | 0,25 |
20 | Gemisch aus | B | 0,50 |
55% AA | |||
45% II |
Bezeichnung der
Zusatzstoffe in
den Beispielen
III
IV
V
VI
IV
V
VI
Polyäthylmethacrylat (Verdickungsmittel)
Butyliertes Hydroxytoluol (Stabilisator)
Di-t-butylperoxid Auramin-Farbstoff Klebrigmacher Diisodecylphthalat (Weichmacher)
Fingerfestigkeitszeit
III
V/2
11 12 Saccharin
Beispiele 21 bis 28
Diese Beispiele erläutern die Verwendung einer Vielzahl von gegebenenfalls zuzusetzenden Komponenten
bei der Herstellung der erfindungsgemäßen anaerobhärtenden Mittel.
In Tabelle III sind die verschiedenen Bestandteile aufgeführt, die der anaeroben Grundformulierung von
Beispiel 2 zugesetzt wurden.
Tabelle IV zeigt die anaerobhärtenden Mittel, die mit diesen gegebenenfalls zuzusetzenden Komponenten
hergestellt wurden und die Fingerfestigkeitszeiten, die erzielt wurden, als diese Mittel auf die in den Beispielen
1 bis 20 beschriebene Weise getestet wurden.
Minuten his zur Krzielung
der l-ingcrfesligkcit
ι ,00 | 3 | 0,1 | Fingerfestig keitszeit |
0,50 | 5 | 0,05 | 14 |
0,50 | 5 | 5 | 16 |
0,50 | 3 | 8 | 14 |
0 | 2 | 10 0,2 10 6 |
13 |
0,50 | I | 7 0,05 5 0,05 15 |
17 |
0,25 | 9 | 22 | |
0 | 12 | ||
0,25 | 18 | ||
0,50 | 13 | ||
0,50 | 8 | ||
0,50 | t η I 7 |
||
2,0 | 10 | ||
0.50 | 10 | ||
0,50 | 8 | ||
0,50 | 4 | ||
0,0 | 14 | ||
Beispiel | Zusatzstoff | ||
23 | II | ||
24 | IV | ||
25 | V | ||
26 | VI | ||
27 | I II III V |
||
28 | I II III IV VI |
||
Dieses Beispiel erläutert die Wirkung der Zugabe von d-t-Butylperoxid auf die Drehkraft, die erforderlich ist,
um das hydroxyalkylsulfon-katalysierte anaerobe Klebstoffsystem aufzubrechen.
Die nachstehenden Formulierungen wurden hergestellt und als Gewindeverschluß-Klebstoffe für Eisenmuttern
und Schrauben getestet
Probe A
Polyäthylenglykoldimethacrylat 7,9 7,9
Hydroxyäthylmethacrylat 1,0 1,0
St,-roI-ff-Methylstyrol- 0,5 0,5
Copolymer
Polymethacrylat (Verdicker) 0,6 0.6
l'onsct/unt! | Probe Λ | '.1 |
Heslarulteile | 0,025 | 0,025 |
p-Toly 1 hydroxy methyl sul fön | 0,03 | 0,03 |
Saccharin | 0,30 | - |
Di-t-butylperoxid | ||
Außer auf »Fingerfestigkeitszeiten« wurden diese beiden Mittel auch auf Bindefestigkeit der Bindung
getestet und verglichen, die sich zwischen Mutter und
Schraube mit den Mitteln nach Härten bei Raumtemperatur über Nacht gebildet hatte. Die aus nachstehender
Tabelle ersichtlichen »Drehkraft«-Maße zeigen die Drehkraft an, die erforderlich für einen Schraubenschlüssel
ist, um die Mutter auf com Gewinde ursprünglich zu entfernen (aufzubrechen) sowie die
geltende Durchschnittsdrehkraft, die dadurch berechnet wird, daß man den Durchschnittswert der Drehkrvft
nimmt, der für den Schraubenschlüssel erforderlich ist, um eine Reihe von drei Schrauben um V4 Umdrehung,
"Λ Umdrehung, V4 Umdrehung und eine volle Umdrehungzudrehen.
Probe | Fingerfesti^keitszeit | Drehkran zum Aurbrechen nach 24stüncligem Härten |
Cicltende Durchschnitts drehkran |
(Min.) | (kpm) | (kpm) | |
Λ | 7 | 1,73-2,02 (in-lb 150-175) |
4,44 |
Ii | 7 | 0,58-0,86 | 3,77 |
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen an, daß Di-t-butylperoxid sowohl die Aufbrauchsdrehkraft als auch die
geltende Drehkraft der Λ-hydroxysulfon-katalysierten anaeroben Klebstoffsysteme bessert.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Wirkung der Zugabe von Di-t-butylperoxid auf die Stabilität bei 50° C
auf das Λ-hydroxysulfon-katalysierte anaerobe Klebstoffsystem.
Die nachstehenden Formulierungen wurden hergestellt und getestet als Gewindeverschluß-Klebstoffe für
Eisenmuttern und Schrauben unter Verwendung von frischen und gealterten Proben.
Bestandteile
Probe Λ
Tetraäthylenglykoldimethacrylat | 10 | 10 |
p-Tolylhydroxymethylsulfon | 0.025 | 0,025 |
Saccharin | 0,025 | 0,025 |
Di-t-butylperoxid | - | 0,3 |
Die Ergebnisse der Gewindeverschluß-Klebstofftests waren folgende:
Probe | Gealtert | Fingerfestigkeit | Härtung | Cieltende Drehkraft |
(Tage bei 50 C) | (Min.) | (Std.) | (kpm) | |
A | 0 | 7-8 | 24 | 1,73 |
A | 5 | 5-6 | 24 | 2.47 |
A | U | 15 | 24 | 2,52 |
A | 20 | 20-30 | 24 | 0.77 |
B | 0 | 7 | 20 | 3,15 |
B | 2 | 6 | 26 | 3,35 |
B | 9 | 6-7 | 177; | 2,86 |
B | 23 | 5 | 237: | 3,79 |
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen an, daß die Ofenstabilität (500C) des Λ-hydroxysulfon-katalysierten
anaeroben Klebstoffsystems merklich verbessert wird, wenn Di-t-butylperoxid dem System zugesetzt wird.
Vergleichbare Ergebnisse werden erzielt, wenn Di-t-butylperoxid in den Formulierungen durch eine
kleine Menge an Dicumylperoxid ersetzt wird.
Um zu zeigen, daß die erfindungsgemäßen Klebstoffe unter anaeroben Bedingungen auf einer Oberfläche
härten, die kein Aktivmetall enthält, wurde die
Klebstoff-Formulierung des Beispiels 2 verwendet, um zwei Glasscheiben zu verbinden. Nach 10 Minuten
wurde eine zufriedenstellende Bindung erzielt
Claims (1)
1, Anaerob härtende, gegenüber Luft stabile Klebe- und Dichtungsmittel, bestehend aus einem
Gemisch aus a) einem oder mehreren, gegebenenfalls substituierten Acrylsäuremonomeren, b) einer
Schwefelverbindung als Polymerisationskatalysator, gegebenenfalls c) weiteren äthylenisch ungesättigten
copolymerisierbaren Monomeren und gegebenenfalls d) üblichen Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Polymerisationskatalysator
b) 0,05 bis 5,0 Gew.-%, bezogen auf Monomere, eines a-Hydroxysulfons der folgenden Formel enthalten:
X-A-SO2-CH-Y
Patentansprüche;
IO
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