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VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR HERSTELLUNG VON
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MEHRFELDRIGEN SPANNBETONBRÜCKEN AUS FERTIGTEILEN IM ABSCHNITTSWEISEN
FREIVORBAU Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von gelenkig gelagerten mehrfeldrigen Spannbetonbrücken, wobei die aus Fertigteilen
bestehenden Uberbauabschnitte von den Pfeilern aus wechselweise nach beiden Seiten
fortschreitend durch Anspannen an die zuvor eingebauten Fertigteilabschnitte frei
vorgebaut werden. Dazu wird ein Versetzgerät verwendet, das die Fertigteile von
dem bereits fertiggestellten Überbau aus aufnimmt, über die Baulücke hinweg zur
Einbaustelle an dem Doppelkragarm heranschafft und ausrichtet. Die Fertigteile werden
zweckmässigerweise in der sogenannten Kontaktbauweise hergestellt und die einzelnen
Kontaktflächen vor dem Zusammenspannen mit einer dünne3 Klebeschicht versehen. Nach
dem Schliessen der Lücke im Überbau wird das Versetzgerät um eine Feldlänge in die
neue Arbeitsstellung weitergeschoben.
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Das Bauverfahren bzw. das diesem Bauverfahren angepasste Gerät zum
Versetzen der Fertigteile muss also neben der Längsverschieblichkeit im wesentlichen
drei Forderungen erfüllen:
1. Übernahme des Fertigteils vom bereits
fertiggestellten Brückenüberbau aus, horizontaler Längs transport desselben über
die Baulücke hinweg bis zur Einbaustelle.
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2. Bewegen und Verdrehen des Fertigteiles in alle drei Richtungen
und um alle drei Achsen solange, bis es genau an das vorausgehende, bereits versetzte
Fertigteil passt, damit es dort angespannt werden kann.
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3. Stets mittige und freidrehbare Auflagerung des Versetzgerätes und
des aus den einzelnen Fertigteilen zusammengesetzten Doppelkragarmes auf dem Pfeiler,
auch im Bauzustand, d.h. beim Freivorbau.
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Die bisher bekanntgewordenen Konstruktionen bzw. Bauweisen, bei denen
die Fertigteile vom bestehenden Überbau aus horizontal zur Einbaustelle gebracht
werden, erfüllen jeweils nur einzelne dieser Forderungen.
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Bei dem einen Verfahren dieser Art (Fr-?S 1 392 587) wird ein weit
oberhalb des zu montierenden Brückenüberbaus angeordneter in sich ausgesteifter
Fachwerkträger mit einer Länge von etwas mehr als eine Feldweite verwendet. Ein
Laufkran mit einem Hubwerk, welches um die lotrechte Achse gedreht werden kann,
ist am Untergurt des Fachwerkträgers in der Längsrichtung verfahrbar aufgehängt.
Der Fachwerkträger ist schmäler als die zu errichtende Spannbetonbrükke und ist
mit zwei portalartigen Fahrwerken auf den bereits hergestellten Überbauteilen abgestützt.
Zwischen den Portalstützen ist gerade soviel Raum vorhanden, dass ein Fertigteil
mit seiner Schmalseite meistens der Länge hindurch passt. Nachdem es an dem Laufkran
hängend über der Einbaustelle angekommen ist, wird es um 9o° in die richtige Lage
gedreht, abgesenkt und anschliessend an den Überbaukragarm angespannt. Dieses Verfahren
wurde bei den mei-Sten Ausführungsbeispielen für freivorgebaute Brücken aus Fertigteilen,
die in horizontaler Richtung herangeschafft werden, angewandt.
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Das zweite Verfahren (vgl. Travaux, Avril 1974, S. 47) wurde durch
den Bau der Rhonebrücke in Vienne bekannt. Dort wurden zwei in sich ausgesteifte
Längs träger verwendet, die auf den beiden zu errichtenden getrennten Überbauten
direkt auflagerten. Auf den Obergurten der beiden Längsträger verkehrte ein sie
verbindender Laufkran mit querverfahrbarer Laufkatze. Da der gegenseitige lichte
Abstand der beiden Fachwerkträger grösser als die Breite eines Bberbauquerschnittes
war, konnten die querschnittsbreiten Fertigteile zwischen den beiden Hilfsbrücken
hängend an die Einbaustelle gefahren, dort abgesenkt und anschliessend in der Querrichtung
mit der Laufkatze an die richtige Stelle gebracht werden. Mit dem Wachsen der Kragarmlänge
der Üb erbauten wurden dabei die beiden Längs träger abschnittsweise vorgefahren,
um ihre Beanspruchung zu begrenzen.
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Bei der Vorrichtung zum ersten Verfahren sind hohe, portalartige Abstützungen
notwendig und der Zugang zum nächsten Pfeiler ist deshalb nur über grössere Höhenunterschiede
möglich. Der Laufkran muss seine schweren Lasten über Zug an die Untergurtflansche
des Fachwerkträgers abgeben, wobei auch eine kleine Querfahrt und das auf Zug beanspruchte,
lotrechte Drehgestell konstruktive Schwierigkeiten bereiten. Ausserdem muss auf
dem vorderen Pfeiler zuerst eine Plattform aus ein oder mehreren Fertigteilen bzw.
aus einem Ortbetonabschnitt errichtet werden, bevor dort eine Stützkonstruktion
mit oberen Rollenlagern aufgestellt wird, auf der dann das Versetzgerät um ein weiteres
halbes Feld in die endgültige Arbeitsstellung verschoben werden kann. Zumindest
während des Montagevorganges ist dabei eine Einspannung des Überbaus in dem Pfeiler
zur Aufnahme der ausmittigen Lasten notwendig.
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Das zweite Verfahren ist an die Existenz zweier jeweils für sich tragfähiger
Überbauten gebunden. Es setzt wie bei dem ersten Verfahren eine Übernahme der ausmittigen
Lasten durch den Pfeiler
voraus, weil es ebenfalls auf der zuerst
zu schaffenden Plattform über dem Pfeiler aufbaut und weil beim abschnittsweisen
Vorfahren der Längsträger diese den Überbau allein nicht festhalten können. Durch
die grosse Querfahrt der belasteten Laufkatze muss jeder Längsträger beinahe die
volle Last eines Fertigteilelementes übernehmen.
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Desweiteren soll der Vollständigkeit halber ein Verfahren erwähnt
werden, das zwar die beiden ersten Forderungen nicht einhält, also nicht zu der
angestrebten Bauweise gehört, jedoch die 3. Forderung teilweise erfüllt. Es handelt
sich um das Verfahren gemäss der DT-PS 1 255 695. Dort wird in dem Unteranspruch
6 festgestellt, dass der Doppelkragarm durch Abstützen gegen das Gerüst stabilisiert
werden kann. Eine gelenkige Lagerung des über dem Pfeiler befindlichen Mittelteiles
ist dort erst dann möglich, wenn das Gerüst seine endgültige Arbeitsstellung erreicht
hat. Während des Verschiebens stützt es sich auf einen Rollenbock ab, der auf dem
Mittelelement gelagert ist. Letzteres muss also in diesem Zustand bereits vorhanden
und im Pfeiler eingespannt sen. Auch in dem Zusatzpatent gemäss DT-PS 1 534 461
wird dieses Prinzip nicht verändert.
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Durch die exzentrisch auf dem Pfeiler stehende Hilfsstütze wird lediglich
erreicht, dass das Mittelteil mit Hilfe des Gerüstes hergestellt werden kann. Das
Mittelteil wird also hier geländeunabhängig hergestellt - es muss aber beim weiteren
Darüberhinwegschieben des Gerüstes ebenfalls eingespannt sein.
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Soll das Mittelteil als Fertigteil ausgebildet sein, dann muss es
vom Gerüst aus am Pfeiler lotrecht nach oben gezogen werden.
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Oben angelangt, muss eine Vorrichtung vorhanden sein, die die 2. Forderung
erfüllt. Dieses ist aber bei der gegebenen Gerüstkonstruktion nur sehr schwer realisierbar.
Ausserdem steht dabei die Hilfsstütze beim Versetzen des Mittelteiles im Wege.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannten Verfahren und Vorrichtungen
so ZU verbessern, dass die geschilderten Nachteile nicht mehr vorhanden sind und
alle drei eingangs aufgestellten Forderungen erfüllt werden. Insbesondere müssen
also auch gelenkig gelagerte Durchlaufträgerbrücken, welche in der überwiegenden
Zahl verlangt werden, hergestellt werden können. Auch eine nur vorübergehende Aufnahme
der beim Versetzen von Fertigteilen unumgänglichen grösseren Lastausmittigkeiten
durch die Pfeiler führt zu grossen Abmessungen der Pfeiler und deren Gründungen.
Bei hohen Talbrücken kommen ausserdem aus gestaltlichen Gründen nur schlanke Pfeiler
infrage. Aber gerade dort ist das Freivorbauverfahren, wenn Fertigteile und Arbeitskräfte
in Höhe des Überbaues herangebracht werden können, wenn also die Herstellung des
Überbaues vollkommen unabhängig vom Gelände erfolgt, sehr wirtschaftlich und sollte
nicht durch teure und unförmige Unterbauten infrage gestellt werden.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung mehrfeldriger
Spannbetonbrücken im abschnittsweisen Freivorbau aus horizontal herbeigeschafften,
mindestens einen Hauptträgerquerschnitt umfassenden Betonfertigteilen mittels eines
längsverschiebbaren Versetzgerätes, das aus zwei mindestens eine Brückenfeldweite
langen parallelen Längs trägern besteht, die einen lichten Abstand besitzen, der
grösser als die Querschnittsbreite der zu versetzenden einzelnen Fertigteile ist,
und auf deren Obergurte Laufkrane verkehren, welche die Lasten zwischen den beiden
Längs trägern hängend zur Einbaustelle transportieren und dort durch die Untergurtebene
absenken, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Längsträger ihre Lasten einerseits
über bewegliche Querträger also indirekt von oben auf den bereits fertiggestellten
Überbau abtragen, andererseits in Längsrichtung gelenken und mittig über ein im
Grundriss ausserhalb der Hauptträger und Auflagerquerträger des überbau
Stütztragwerk auf den nächsten Pfeiler direkt das heisst, ohne Zwischenschaltung
von
Überbauteilen abgeben, und dass sämtliche Überbauabschnitte eines Doppelkragarmes
einschliesslich des Mittelteiles als Fertigteile nacheinander ohne zeitliche Unterbrechung
versetzt werden können, wobei die Längs träger des Versetzgerätes eine stationäre
Stellung besitzen und über die Querträger und das Stütztragwerk den Überbau so festhalten,
dass dieser von vornherein über das oder die endgültigen Brückenlager um alle Achsen
frei drehbar und zentrisch auf dem Pfeiler gelagert werden kann.
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Dieses Verfahren hat gegenüber dem Verfahren von Vienne den Vorteil,
dass sich damit auch Brückentragwerke herstellen lassen, die aus nur einem Überbau
bzw. Hauptträger bestehen. Es erfüllt alle drei eingangs aufgestellten Forderungen,
wobei sogar eine punktförmige Lagerung des überbau bzw. der Hauptträger möglich
ist.
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Es vermeidet ausserdem die geschilderten Nachteile der beiden bekannten
geländeunabhängigen bauwesen. Sämtliche Abschnitte eines Doppelkragarmes, auch das
Mittelelement, können als Fertigteile in einer bestimmten Reihenfolge nacheinander
versetzt werden, wobei das Gerät eine stationäre Arbeitsstellung besitzt.
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Während das Versetzgerät in die neue Arbeitsstellung über dem nächsten
Pfeiler verschoben wird, gibt es keine Unterbrechung durch die Herstellung von Überbauteilen
über diesem Pfeiler.
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Werden in einer Arbeitsstellung des Gerätes die Fertigteile nur eines
überbau oder Hauptträgers versetzt, dann bewegen sich die lotrechten Lasten stets
nur etwa in der Mitte zwischen den beiden Längs trägern. Letztere beteiligen sich
daher etwa zu gleichen Teilen an deren Abtragung. Geringe Querfahrten der Kranlaufkatzen
sind nur bei im Grundriss gekrümmten Überbauten notwendig.
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Ein weiteres Verfahrensmerkmal besteht darin, dass die beiden vorderen
beweglichen Querträger beim Freivorbau zur Begrenzung der Schnittkräfte in den beiden
Längsträgern schrittweise der Auskragung des überaus folgen, wobei dieser mindestens
über die beiden Querträger oder bei der Lageveränderung eines Querträgers über den
anderen Querträger und das Stütztragwerk gegen Kippen
gesichert
ist. Die gelenkige Lagerung des überbau und des Versetzgerätes ergibt in diesen
Fällen statisch bestimmte Schnittkräfte in den beiden Längsträgern des Versetzgerätes,
und zwar unabhängig von der Verdrehung des Doppelkragarmes. Bei grösser werdendem
Abstand der beiden vorderen Querträger empfiehlt es sich, ausserdem das Lager über
dem Stütztragwerk zur Vermeidung von positiven Biegemomenten in den Längs trägern
unter eine bestimmte Kraft zu setzen.
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Zum Längsverschieben des Versetzgerätes werden die beweglichen Querträger
benützt, indem'sie an den Längsträgern befestigt und mit Fahreinrichtungen versehen
werden. Es werden vorteilhafterweise dafür zwei Paare von beweglichen Querträgern
verwendet, die etwa unter den beiden Drittelspunkten der Längs träger angeordnet
sind. Die Beweglichkeit der Querträger erlaubt es, in einem bestimmten Verschiebezustand
ihre Lage in der Längsrichtung zu verändern, wenn dies statische Gründe erfordern.
Ausserdem kann das gan ze Versetzgerät auf diesen Querträgern zur Anpassung an Krümmungen
des überbau querverschoben werden. Anstelle der beiden vorderen beweglichen Querträger
können auch die beiden Querträger des Stütztragwerkes, wenn es mit solchen ausgestattet
ist, zum Längsverschieben des Versetzgerätes, bis dessen Spitze den nächsten Pfeiler
erreicht, herangezogen werden. Das Versetzgerät wird dann zweckmässigerweise auf
diesen Querträgern im Grundriss neu ausgerichtet.
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Ein weiteres erfindungsgemässes Merkmal des Verfahrens besteht darin,
dass, nachdem die Spitze des Versetzgerätes den nächsten Pfeiler erreicht hat und
dort vorläufig abgestützt ist, das Stütztragwerk zusammen mit dem vordersten beweglichen
Querträger an den Längsträgernoder an dem Laufkran hängend zu diesem Pfeiler transportiert
wird und dort sowohl dem Weiterschieben des Versetzgerätes in seine neue Arbeitsstellung
als auch der Abstützung des Versetzgerätes in dieser stationären Stellung dient.
Das Stütztragwerk wird beim Längstransport vorteilhafterweise an seinen beiden Querträgern
aufgehängt.
Durch seine Lastübertragung auf den Pfe.-ler im Grundriss ausserhalb der Haupt träger
und der Auflagerquerträger des überaus und wegen seiner beweglichen Lager in der
Pfeilerachse kann das Stütztragwerk die Doppelfunktion der Verschiebung und der
stationären Abstützung des Versetzgerätes übernehmen.
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Zur Ausübung des beschriebenen Bauverfahrens wird eine Vorrichtung
benützt, die aus zwei mindestens eine Btückenfeldweite langen, parallelen Längsträgern
besteht, mit einem lichten Abstand, der grösser als die Querschnittsbreite der zu
versetzenden einzelnen Fertigteile ist und deren Obergurte Fahrschienen für Laufkrane
besitzen, die erfindugsgemäss dadurch gekennzeichnet ist, dass die beiden Längsträger
im Grundriss ausserhalb des damit in einer Arbeitsstellung herzustellenden überaus,
der aus einet oder mehreren nebeneinander angeordneten Ketten von Fertigteilen besteht,
angeordnet sind, in der Untergurtebene aussteifende feste Querverbindungen besitzen,
die über dem Pfeiler in zwei Teilen mit einem solchen Abstand ausgebildet sind,
dass dazwischen der mittlere Uberbauteil Platz findet und über obere Gabelungen
an diesen Querverbindungen befestigt und so in jeder Richtung gegen Kippen gesichert
ist. dass unter den beiden Lännstränern in Vor-
vor dem Stütztragwerk ein Querträger und dahinter mindestens zwei Querträger frei
verschieblich angeordnet sind und dass das StUtztragwerk in der Pfeilerquerachse
höhenverstellbare bewegliche Lager besitzt und beiderseits des mittleren Überbauteiles
an dem darunterstehenden Pfeiler befestigt ist.
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pa die Längsträger des Versetzgerätes sich im Grundriss auserhalb
des damit aus Fertigteilen herzustellenden oberbau befinden, müssen die lastabtragenden
Querträger mindestens um die Breite der Längsträger über diesen Überbau hinausragen.
Bei einem hohlkastenförmigen Uberbauquerschnitt ist es daher zweckmässig, zur Verringerung
der Kragmomente in den Querträgern an dem Fertigteil die Konsolplatten wegzulassen.
Diese können in einem späteren Arbeitstakt nach bekannten Verfahren ergänzt werden.
Wenn der Überbau
aus mehreren Hauptträgern besteht, kann es vorteilhaft
sein, diesen aus Gewichtsgründen in jeweils nur einen Hauptträgerquerschnitt umfassende
Fertigteile aufzuteilen und so viele Fertigteile in einer Arbeitsstellung des Versetzgerätes
nebeneinander zu versetzen, wie zwischen den beiden Längs trägern abgesenkt werden
können. Die zweiteilige Ausbildung der festen Querverbindung über dem Pfeiler erlaubt
das Versetzen des mittleren Überbauteiles auf einem um jede Achse frei drehbaren
Lager und die dabei erforderliche Kippsicherung. Das Stütztragwerk wird entweder
bei breitem Pfeiler unmittelbar auf dessen Kopf abgesetzt, oder sonst über angepresste
Auflagernasen an den Pfeilerflanken befestigt. Bei kurzem Pfeiler hingegen empfiehlt
sich eine direkte Auflagerung des Stütztragwerkes auf dem Pfeilerfundament bzw.
auf dem Gelände.
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Das Stütztragwerk besteht entweder aus einer zweiteiligen Stützscheibe
in der Pfeilerquerachse oder aus zwei symmetrisch dazu angeordneten zweiteiligen
Stützscheiben, deren Stützen jeweils unter jedem Längsträgeruntergurt durch Stütztraversen
und unter den zwei Querverbindungen der Längs träger durch zwei Querträger miteinander
verbunden sind. Die Stütztraversen geben ihre Lasten an die Stützen entweder direkt
ab oder indirekt über die beiden Querträger. Dieser Trägerrost erlaubt eine weitgehende
Verschiebung der Stützen des Stütztragwerkes in die für die Lastabtragung günstigste
Grundrisslage. Da die Querträger unter den beiden mittleren festen Querverbindungen
der Längsträger angeordnet sind, eignen sie sich gut zur Übertragung der Auflagerkräfte.
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Sie dienen weiter zur Kraftumlenkung der Auflagerkräfte zur Brükkenachse
hin, wenn die Stützen nicht lotrecht stehen.
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Im Normalfall sind die beiden Längs träger in sich ausgesteift und
besitzen einen dreieckigen oder mehreckigen Querschnitt.
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Die Längsträger können aber auch als lotrechte Scheiben ausgebildet
sein, die neben der zweigeteilten Mittelverbindung in regelmässigem Abstand, zweckmässigerweise
gleich der doppelten Länge eines Fertigteiles, miteinander in der Untergurtebene
rahmenförmig verbunden sind, so dass ein trogförmiger Gesamtquerschnitt
entsteht.
Diese Ausbildung hat den Vorteil, dass die Kragarmlängen der Quer träger kleiner
werden und zur Aufnahme der Kragmomente auch die Tragfähigkeit der festen Querverbindungsträger
herangezogen werden kann, weil sich die beweglichen Querträger stets unter diesen
Verbindungen anordnen lassen.
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Bei grösseren Überbauspannweiten bietet die erfindungsgemässe Vorrichtung
die Möglichkeit, jeden Längs träger mit einem darunter, also seitlich des überbau,
angeordneten weiteren Längsträger zu einem stärkeren Tragwerk zu verbinden. Dies
kann auch nur örtlich im Bereich der grössten Stützmomente geschehen.
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Am vorderen Ende des Versetzgerätes hängt eine Hilfsstütze, welche
während des Verschiebevorganges vorübergehend auf dem nächsten Pfeiler aufgesetzt
wird und so abgewinkelt ist, dass das Stütztragwerk zusammen mit dem vordersten
beweglichen Querträger über dem Pfeiler Platz findet. Unter dieser räumlichen Voraussetzung
ist ein geländeunabhängiges Heranschaffen des Stütztragwerkes in die Achse des nächsten
Pfeilers und die dortige Befestigung in einfacher Weise möglich, bevor das Versetzgerät
auf den beweglichen Lagern des Stütztragwerkes vollends in die neue Arbeitsstellung
geschoben wird.
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Die Einzelheiten des Verfahrens und der dazugehörigen Vorrichtung
seien erläutert an: Figur 1 - Längsansicht in der Endstellung des Versetzzeitraumes,
Figur 2 - Draufsicht zur Figur 1, Figur 3 - Querschnitt I-I, Figur 4 - Querschnitt
bei trogförmiger Ausbildung des Versetzgerätes, Figur 5 - Querschnitt II-II, Figur
6 - Längsansicht eines aus zwei Scheiben bestehenden Stütztragwerkes Figur 7 - Längs
ansicht des Versetzgerätes beim Erreichen des nächsten Pfeilers,
Figur
8 - Längs ansicht des Versetzgerätes in der neuen Arbeitsatellung> Figur 9 -
Beispiel für die Kombination von oberhalb und unterhalb der Querträger angeordneten
Längsträgern, Figur 1o - Beispiel für das Versetzen von drei parallelen Haupt trägern.
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In Figur 1 und 2 ist der Überbau 1 um das Teil 2 verlängert dargestellt.
Dieser Teil 2 wurde von dem Pfeiler 3 aus nach beiden Seiten mittels des Versetzgerätes
4 hergestellt. Dieses besteht aus zwei in sich ausgesteiften Längs trägern 5 und
5, welche nach Figur 3 einen dreieckigen Querschnitt besitzen.
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Sie sind im Grundriss ausserhalb und oberhalb des damit herzustellenden
überbau 1 bzw. 2 angeordnet und besitzen in der Untergurtebene aussteifende feste
Querverbindungen 6.1, 6.2, 6.3, 6.4 und 6.5. Die Längsträger 5 und 5' können nach
Figur 4 auch als lotrechte Scheiben ausgebildet sein, die in regelmässigem Abstand,
zweckmässigerweise gleich der doppelten Länge eines Fertigteilelementes, miteinander
in der Untergurtebene durch feste Querträger 6 rahmenförmig verbunden sind, so dass
ein trogförmiger Gesamtquerschnitt entsteht. Die bei beiden Querschnittsarten über
der Stütze 3 angeordnete feste Querverbindung der beiden Längsträger wird in zwei
Teilen 6.2 und 6.3 ausgebildet mit einem solchen Abstand, dass dazwischen das mittlere
Fertigteilelement 7 nach Figur 5 auf die endgültigen Bruckenlager 8 abgesenkt werden
kann. Dieses lehnt sich über Gabelungen 9 an die Querverbindungen 6.2 und 6.3 und
ist so gegen Kippen gesichert.
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Wenn das Mittelelement nur über ein Punktkipplager 8 z.B. auf einer
Rundstütze gelagert wird, übernimmt die Gabelung 9 auch die Kippsicherung in der
Querrichtung.
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Zwischen den Längsträgern 5 bzw. 5' und dem Überbau 1 und 2 sind normalerweise
4 bewegliche Querträger lo.l, 10.2, 10.3 und 10.4 angeordnet. Davon befindet-sich
nur der Querträger lo.l in
richtung vor dem Stütz tragwerk . Dieses
nach Figur 5 sym1etrisch zur Pfeilerachse beiderseits des Mittelelementes 7 M zwei
11 und 11'
Es besitztYin der Pfeilerquerachse unter jedem Längsträgeruntergurt höhenverstellbare
bewegliche Lager 12. Bei hohem Pfeiler 3 der nicht wesentlich breiter als das Mittelelement
7 ist.
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lotrechten Lasten über Auflagernasen 13 und 13', die in entsprechende
Aussparungen der Pfeilerflanken greifen, ab. An den Längsseiten des Pfeilers führen
in Höhe der Aussparungen Traversen 14 und 14' und in Höhe des Pfeilerkopfes Traversen
15 und 15' vorbei, durch die hindurch untere Zugstangen 16 und obere Zugstangen
17 fassen.
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Das Stütztragwerk kann auch aus zwei symmetrisch zur Pfeilerquerachse
angeordneten jeweils zweiteiligen Stützscheiben 11.1 und 11.2 bestehen. In Figur
6 ist deren Längsansicht für den Fall dargestellt, dass sie bei niedrigem Pfeiler
3 auf dessen Fundament aufgestellt sind. Die beiden Stützscheiben sind oben unter
den Untergurten der Längs träger 5 und 5' durch Stütztraversen 18 verbunden, worauf
die höhenverstellbaren Lager 12 ruhen. Über jeder Stützscheibe befindet sich ein
Querträger 19.1 bzw. 19.2 mit der gleichen Grundrisslage wie die darüberbefindlichen
festen Querverbindungen 6.2 und 6.3. In der rechten Bildhälfte geben die Stütztraversen
ihre Lasten an die Stützen direkt, in der linken Bildhälfte indirekt über die Querträger
6.2 und 6.3 ab. Im letzteren Fall müssen die Stütztraversen an die Querträger angehängt
oder wie in der Darstellung nach oben abgewinkelt werden.
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Die Querträger lo.l bis 1o.4 werden zum Längsverschieben des Versetzgerätes
4 benutzt, indem sie zweckmässigerweise paarweise etwa unter den beiden Drittelspunkten
der Längs träger 5 an diesen befestigt und mit Fahreinrichtungen 20 versehen werden.
Anstelle der beiden vorderen beweglichen Querträger 1o. 1 und 10.2 können auch die
beiden Querträger 19.1 und 19.2 des Stütztragwerkes 11 zum Längsverschieben herangezogen
werden.
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Die Fahreinrichtungen So laufen vorteilhafterweise auf Schienen 21,
welche bei langen Überbauten feldweise umgesetzt werden.
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Figur 7 zeigt eine Längsansicht, wenn das Versetzgerät soweit vorgerückt
ist, dass sein vorderes Ende gerade den nächsten Pfeiler 22 erreicht. Dort hängt
am Versetzgerät eine Hilfsstütze 23, welche vorübergehend auf diesen Pfeiler aufgesetzt
wird. Diese
ist so abgewinkelt, dsss dasrStütztragwerk FF zusammen mit dem vordersten beweglichen
Querträger in. 1
an dem Laufkran 24 hängend in die Achse des Pfeilers 22 transportiert und dort befestigt
werden kann. Darauf wird das Stütztragwerk ++ durch Anheben der Lager 12 belastet.
Beim Weiterschieben bewegen sich die Untergurte der Längsträger 5 mit 5' auf den
Lagern 12 des Stütztragwerkes D;. Der rückwärtige Teil des Versetzgerätes läuft
auf den Fahreinrichtungen 20 der beiden Querträger 10.3 und 10.4, während der Querträger
1o.2 an den Untergurten der Längsträger frei hängt. In einer Verschiebepause wird
die Lage der beiden Querträger 10.3 und 10.4 nacheinander so verändert, dass die
restliche Verschiebung möglich ist.
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Die Figur 8 zeigt die neue Arbeitsstellung des VersetzgeYätes.
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Sein Eigengewicht setzt sich dabei vorteilhaft nur über dem Querträger
10.3 auf dem Überbau 2 ab. Die Unterstützung des am hinteren E-nde befindlichen
Querträgers 1o.4 wird in der Höhe so eingestellt, dass sie nur die Nutzlasten, und
zwar nur auf Druck, an den Überbau überträgt. Die beweglichen Querträger lol bis
10.4 sind also zu ihrem Umsetzen und zur Beeinflussung der Lastgrössen mit höhenverstellbaren
Stützmitteln 25 ausgestattet. Nachden das Mittelelement 7 mit Hilfe des Laufkrans
24 versetzt worden ist, werden die benachbarten Fertigteile in gleicher Weise nacheinander
herbeigeschafft und beiderseits des Pfeilers 22 wechselweise in bekannter Weise
angeschlossen. Dabei wird zweckmässigerweise jeweils das in
vorne liegende Element zuerst versetzt. Das dabei erzeugte Kippmoment wird durch
die Querträger lo.l und lo.2 an die Längsträger 5 und 5' abgegeben. Diese beiden
Querträger folgen jeweils im symmetrischen Kragzustand schrittweise der wachsenden
Auskragung-Die Endlage der Querträger in. 1 und 1o.2 ist in der Figur 1 dargestellt.
Nach Fertigstellung des Doppelkragarmes 26 bedarf es noch eines bekannten Verfahrens,
die
Durchlaufwirkung zum Überbauteil 2 herzustellen, bevor das
Versetzgerät 4 weiter geschoben werden kann.
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Die Figur 9 zeigt, wie die Längs träger 5 und 5' mit darunter, also
seitlich des überbau, angeordneten zusätzlichen Längsträgern 27 und 27' zu einem
stärkeren Tragwerk verbunden werden. Die Querverbindungen 6 und die Querträger lo
behalten dabei ihre Lage gegenüber den Längsträgern 5 und 5' bei. In den Figuren
3, 4 und 9 ist weiterhin dargestellt, wie der Laufkran 24 ein Fertigteil 28 auf
den Kranbahnschienen 29 zur Einbaustelle transportiert. Zum Absenken und Ausrichten
sind die beiden Laufkatzen 30 und 30' vorgesehen. In diesen drei Figuren sind ausserdem
die höhenverstellbaren Stützmittel 25 unter den Querträgern 1o und die Fahreinrichtungen
20 mit den darunter befindlichen Schienen 21 zu erkennen. In den Figuren 3 und 9
ist ersichtlich, wie das Fertigteil 28 ohne seine Gehwegkonsolen 31 und 31' versetzt
wird, während in Figur 4 das Versetzen des vollen Überbauquerschnittes gezeigt wird,
was wegen der geringeren Breiten der Längsträger 5 und 5' und der 4-fachen Unterstützung
der Querträger io möglich ist.
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In der Figur lo ist noch dargestellt, wie mit dem Versetzgerät 4 in
einer Arbeitsstellung abwechslungsweise die Fertigteile von drei parallelen Hauptträgern
28 versetzt werden können. Dabei stützen sich die beweglichen Querträger lo auf
den beiden äusseren Hauptträgern ab. Die Querfahrt der Fertigteile 28 geschieht
vor dem Absenken in ihre Einbaulage.
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