DE2619512B2 - Tarnfolie mit Lochmusterung - Google Patents
Tarnfolie mit LochmusterungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Tarnfolie mit einer Lochmusterung, welche die beabsichtigte Tarnwirkung
bewirkt oder hierzu beiträgt und sich über wenigstens einen bedeutenden Teil der Tarnfolie erstreckt und
welche aus regelmäßig oder unregelmäßig angeordneten Löchern geschlossener Kontur sowie beliebiger
Form und Größe besteht
Nachstehend wird nur der Ausdruck »Tarnfolie« für den Erfindungsgegenstand benutzt, obwohl es sich
hierbei auch um eine Kunststoffolie mit oder ohne Verstärkungsnetz, einen Persenning, eine biegsame
oder steife Platte o. ä. handeln kann.
Aus der DE-AS 10 28 020 ist eine Tarnfolie der eingangs genannten Art bekanntgeworden, die mit einer
Perforation versehen ist, die aus regelmäßig oder unregelmäßig angeordneten Löchern beliebiger Form
und Größe besteht Diese Perforation verbessert die Auflösung der Konturen zusätzlich zu einem aufgedruckten
Mimikrymuster. Weiterhin wird durch die Perforation der Luftwiderstand und das Gewicht der
Tarnfolie herabgesetzt. Auch ist die mechanische Festigkeit der Tarnfolie erhöht, weil die Perforierung
ein Einreißen weitgehend ausschließt, da ein Einriß nur bis zum nächsten Loch gehen kann.
Hierdurch kann man ein Verstärkungsnetz vermeiden oder sich mit einem leichteren und billigeren Netz als
sonst begnügen. Es bereitet aber rein praktisch und fertigungstechnisch gewisse Schwierigkeiten und zusätzliche
Kosten, eine Folie mit Öffnungen verschiedener Form und verschiedener Verteilung zu versehen,
besonders wenn der Rapport des Tuches groß sein soll. Der Rapport ist bekanntlich der Abstand, mit dem sich
ein gewisses Muster auf der Folie wiederholt, da maschineller Musterdruck, Applizieren, Lochen usw. mit
Werkzeugen (z. B. Druckplatten) begrenzter Größe erfolgen muß. Dies läßt sich zwar durch sukzessiv
arbeitende Werkzeuge vermeiden, z. B. solche die von einem Lochstreifen, einer datenverarbeitenden Einrichtung
o. ä. gesteuert werden. Eine solche Fertigung von Tamfolie wird jedoch teuer und verwickelt, u. a. da nicht
nur ein zu geringer Rapport sondern auch viele Muster vermieden werden sollen, welche für die beabsichtigte
Tarnung ungünstig sind.
Am einfachsten ist es, Tarnfolien mit einem ganz oder
teilweise aus Löchern bestehendem Tarnmuster tu
versehen, indem man eine mit Lochstempeln bestückte drehbare Trommel oder Platte benutzt, wobei das
Lochen eines Musters in gleicher Weise erfolgt wie
ίο beim Drucken eines Tarnmusters mit Hilfe einer
Druckplatte oder eines Druckzylinders, nur daß man locht statt druckt Die einzelnen Lochstempel auf der
Platte sollten jedoch umgesetzt werden können, damit man die Platte für verschiedene Muster benutzen kann.
Dies bedeutet, daß die Platte (oder Zylinder) mit Befestigungen (Fassungen) für auswechselbare Lochstempel
an all denjenigen Stellen, sog. Positionen, versehen ist, an denen Lochstempel anbringbar sein
sollen. Diese Befestigungen bilden daher ein Raster auf der Platte. Anstatt dessen können die Befestigungen nur
eine oder einige Reihen auf einer Art Schiene bilden, womit jedes Musterfeld — also der den Rapport
bestimmende, sich wiederholende Flächenbereich — Zeile um Zeile gelocht wird, und wobei gewisse
Locheisen durch Programmsteuerung wirksam oder unwirksam gemacht werden. Dies kann durch bekannte
mechanische, pneumatische und/oder elektrische Mittel bewirkt werden, und zwar jedesmal (oder beinahe
jedesmal) wenn eine neue Zeile des Musters gelocht wird, so daß sich die Verteilung der Löcher auf der Zeile
während des Lochens des gesamten Musterbereichs ändert In solchen Fällen müssen die Lochstempel
programmgesteuert sein, was bedeutet, daß die Stanzlöcher sich in Kreuzungspunkten eines rasterbildenden
rechteckigem Koordinatennetz (vgl. kariertes Papier) befinden. Beim Lochen mit der genannten Platte
ist es ebenso am naheliegendsten, die Befestigungen für Lochstempel in je einem Kreuzungspunkt eines
rechtwinkligen Koordinatennetzes anzuordnen. Aus bereits erwähnten Gründen sei hier davon abgesehen,
daß man die Löcher auch völlig unregelmäßig ohne gedachtes Raster verteilen kann.
Die Öffnungen oder Löcher sollten kreisrund, allenfalls elliptisch oder oval, sein und sollten keine ein
Einreißen begünstigende Stellen wie scharfe Konturekken oder andere Diskontinuitäten aufweisen. Die
Löcher sollen ferner weder zu groß noch zu klein sein, mit Rücksicht auf Tarnwirkung in gewünschter Entfernung,
die Größe des Tarngegenstandes und praktische Forderungen.
Es hat sich nun herausgestellt, daß die Anordnung sowie die Form und Größe der Löcher bei der Tarnfolie
der vorgenannten DE-AS 10 28 020 einen wesentlichen Einfluß auf die Tarnwirkung hat. Hierbei wurde
insbesondere gefunden, daß ein rechtwinkliges Raster, also ein Raster auf Grundlage eines kartesischen,
rechtwinkligen Koordinatensystems mit rechtwinkligen Rasterfeldern, einem ziemlich großen »Sichtabstand«
ergab, womit hier die geringste Entfernung gemeint ist, aus welcher man die Lochgruppen gerade nicht mehr als
künstliche Gebilde erkennt. Das Polar-Koordinatensystem ist dagegen aus verschiedenen Gründen wenig
zweckmäßig, sowohl in bezug auf Tarnwirkung wie auf Herstellung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Tarnfolie der eingangs genannten Art dahingehend
auszubilden, daß sie eine verbesserte Tarnwirkung hat.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Löcher
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Löcher
auf Schnittpunkten von unter Winkeln von 60° zueinander stehenden und gleichzeitige Dreiecke
bildenden Achsen bzw. Linien eines Rasters angeordnet sind.
Hierdurch wird erreicht, daß die spezifische Lochiingsdichte,
d. h. das Verhältnis zwischen Gesamtfläche aller Löcher in einem bestimmten Bereich und der
Gesamtfläche dieses Bereiches in sehr weiten Grenzen gewählt werden kann, womit beliebige Abstufungen
einer »Grauskala« und damit eine verbesserte Tarn wirkung erreicht werden kann.
Zusätzlich ist die Herstellung erleichtert gegenüber einer Anordnung der Löcher in einem rechtwinkligen
Koordinatensystem und es kann bei gleicher Lochgröße und gleichen minimalen Lochabstand und somit gleicher
Festigkeit die maximal ausgestanzte Fläche bei der Tarnfolie der Erfindung beträchtlich vergrößert werden.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind mindestens zwei Arten von Löchern vorgesehen,
von denen ein erster Teil kreisrund und von gleichem Durchmesser ist und ein weiterer Teil einen anderen
gemeinsamen Durchmesser hat, der mindestens 25 und höchstens 100% größer ist als der erstgenannte
Durchmesser. Hierdurch wird die Tarnwirkung ebenfalls verbessert.
Eine andere Ausgestaltung der Erfindung ordnet die Löcher in mindestens zwei verschiedenen Rastern mit
verschiedenen Dreiecksgrößen an, wobei diese Haster je einem eigenen Teil der Tarnfolie zugeordnet sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles im Zusammenhang mit den
Figuren ausführlicher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Lochrasterung für eine erfindungsgemäße Tamfolie;
Fig.2 ein Beispiel eines Loch-Musterbereiches in vereinfachter Form insofern, als das Muster in F i g. 2
bedeutend feiner und die Anzahl der Löcher bedeutend größer sein muß als dargestellt.
F i g. 1 zeigt eine Rasterung nach einem an sich bekannten zweidimensionalen Koordinatensystem mit
drei Koordinatenachsen, welche Winkel von 60° miteinander bilden. Diese Art von Raster wird
nachstehend »trianguläres« Raster genannt. Ein Rasternetz
nach F i g. 1 besteht daher aus zahlreichen gleichseitigen Dreiecken, könnte aber u. U. auch aus
gleichseitigen gleichwinkligen Sechsecken in gleicher Anordnung wie bei einer Honigwabe bestehen. Die
gleichseitigen Drei- oder Sechsecke brauchen nicht im ganzen Musterfeld gleich groß zu sein, d. h. in dem Feld,
dessen Muster sich mit Rapport auf der Tamfolie gegebenenfalls wiederholt. Oben in F i g. 1 ist ein
Dreiecknetz mit größeren Dreiecken als unten in F i g. 1 zu sehen.
Auf einer Lochungsplatte sind Befestigungen für Lochstempel in solchen Punkten vorgesehen, die den
Ecken der Dreiecke in F i g. 1 entsprechen. Dies bedeutet nicht unbedingt, daß Befestigungen in allen
solchen Eckpunkten vorgesehen sein müssen, und die Befestigungen brauchen mit den Eckpunkten nicht
genau übereinzustimmen. Etwaige Abweichungen sollten jedoch nicht so groß sein, daß eine größere Anzahl
Dreiecke rechtwinklige Dreiecke werden oder in anderer Art beträchtlich von der gleichseitigen Dreieck-Form
abweichen. Entsprechendes gilt für Rotationslochung mit einer mit Lochstempeln bestückten Trommel
und auch für Programmsteuerung nach dem bereits weiter oben erwähnten Verfahren, zeilenweise (oder
spaltenweise) zu lochen.
Die Löcher können verschiedene Größen haben, d. h.
verschiedene Durchmesser bei kreisrunden Löchern. F i g. 2 veranschaulicht ein Beispiel eines Lochmusterfeldes
mit zwei verschiedenen Lochgrößen aber mit einem einzigen triangulären Raster, während F i g. 1 zwei
solche Raster darstellt, die sich im ganzen Muster oder in einem Musterfeld aneinander anschließen. Die beiden
Pfeile 1 in F i g. 2 zeigen auf je einen Bereich, in welchem kleine Löcher ihre dichteste mögliche Verteilung haben,
d. h. so daß jede Ecke der Dreiecke des triangulären Rasters mit einem Loch besetzt ist, was mit gestrichelten
Linien unterhalb der Spitze des Pfeils 1 angedeutet ist Der Pfeil 2 zeigt auf einen Bereich mit kleineren
Löchern in spärlicherer Verteilung derart, daß die Löcher mit den Eckpunkten von Sechsecken zusammenfallen,
die ein trianguläres Wabenraster bilden. Die Pfeile 3 zeigen auf Bereiche mit größeren Löchern in
dichtestmöglicher Verteilung aber sonst in gleicher Weise wie die kleinen Löcher der mit den. Pfeilen 1
angezeigten Bereiche. Der Pfeil 4 deutet auf einen Bereich mit großen Löchern in spärlicherer Verteilung
als die dichtestmögliche.
Je nach Feinheit (Eckpunktabstand) des Rasters und je nach den für die gewünschte Tarnung geltenden
Bedingungen kann man sich aber auch mit einer einzigen Lochgröße begnügen oder mehr als zwei
verschiedene Lochgrößen wählen, vorzugsweise aber nicht mehr als drei verschiedene Lochgrößen.
Es ist leicht einzusehen, daß die spezifische Lochungsdichte, d. h. das Verhältnis zwischen Gesamtfläche aller
Löcher in einem bestimmten Bereich und der Gesamtfläche dieses Bereiches, in sehr weiten Grenzen gewählt
werden kann. Die untere Grenze ist natürlich Null, also kein Loch im Bereich, während die obere Grenze in
erster Linie von den Ansprüchen an die Festigkeit der Tamfolie und von seiner Konstruktion abhängig ist, z. B.
ob es mit Verstärkungsnetz versehen ist oder nicht. Betrachtet man beispielsweise den Bereich 3, kann man
sehen, daß benachbarte senkrechte Lochgruppen (Spalten) um einen halben Lochmittenabstand versetzt
sind. Bei einem entsprechenden rechtwinkligen (kartesischen) Raster würde eine dementsprechende Versetzung
der Löcher keine gleichseitigen Dreiecke ergeben, was bedeutet, daß bei gleicher Anzahl Löcher per
Flächeneinheit der Abstand zwischen zwei benachbarten Löchern merkbar geringer ist als bei dem
triangulären Raster nach F i g. 1 und 2, und daß die Festigkeit der Folie durch Lochung entsprechend einem
triangulären Raster wesentlich größer ist als bei einem rechtwinkligen Raster oder gar bei einem Polarkoordinatenraster.
Für eine Wintertarnung wurden günstige Ergebnisse beispielsweise mit zwei Lochdurchmessern von 32 und
40 mm auf ein und demselben Tarntuch erzielt. In anderen Fällen erwiesen sich zwei Lochdurchmesser
von 25 und 40 oder 25 und 45 mm als geeignet. Zum Tarnen sehr großer Objekte können größere Lochdurchmesser
infrage kommen. In einfacheren Fällen, z. B. bei Tarntuch für Einzelpersonen, erwies sich ein
einziger Lochdurchmesser als genügend.
Die Tamfolie besteht vorzugsweise aus Kunststoff-Folie,
gegebenenfalls aus Natur- oder Kunstfasergewebe odir Vlies.
Auch bereits vorhandene Tarntücher mit zusammenhängender Deckschicht, deren Tarnmuster nicht mehr
gebraucht wird oder unbrauchbar wurde, z. B. durch Verfärbung, Bleichung oder Auslaugung, können wieder
verwendbar gemacht werden, indem man sie so locht,
daß sie dann ein erfindungsgemäßes Tarntuch bilden.
Eine wichtige Anwendung der Erfindung besteht darin, daß ein Tarntuch bereits bekannter Art mit
bekanntem Tarnmuster, insbesondere ein Tarntuch für einförmige Umgebung (Schneelandschaft, Felder, Wüste
usw.) an einem oder besser mehreren seiner Randbereiche so gelocht wird, daß man gelochte
Tuchrandbereiche unregelmäßiger Form erhält, die sich vom Tuchrand aus mit einwärts immer weniger
werdenden Löchern erstrecken. Wenigstens die Mehrzahl der in Tuchrandnähe befindlichen Löcher haben
einen größeren Durchmesser als die vom Rand weiter entfernt vorgesehenen Löcher.
Indem eine übliche bekannte Tarnung mit derartigen Lochbereichen an ihrem Rand herum versehen wird,
erhält man einen konstrastausgleichenden und auch mechanisch geschmeidigeren Übergang zum umgebenden
Gelände, u. a. durch Vermeidung großer Falten, wodurch der Kontrast zwischen Farbe und etwaigem
Muster des Tarntuchs einerseits und Farbe und Muster der Umgebung andererseits gemildert oder verwischt
wird. Innerhalb eines gewissen Bereichs vom Rand an gerechnet, können Größe und Verteilungsdichte der
Löcher sehr wohl so groß sein, daß ein bedeutender Teil
des Hintergrundes hinter dem Tuch durchscheint, d. h.
durch die Löcher hindurch erkennbar ist, wobei es sich bei diesem Hintergrund meistens um das Gelände unter
den Randbereichen des Tarntuches handeln dürfte. Man erhält hierdurch einen einigermaßen gleichmäßigen und
kontrastarmen Übergang zwischen dem Aussehen des Geländes und demjenigen des Tarntuchs, wodurch der
etwaige, meist geringe (aber trotzdem sehr ungünstige) Kontrast verringert wird.
In den meisten Fällen sollten sich Verteilungsdichte und Durchmesser der Löcher nicht nur in Richtung vom
Tuchrand aus einwärts sondern auch in Richtungen parallel hierzu ändern, siehe beispielsweise Fig.2.
Wenn daher ein rechteckiges Tarntuch direkt auf dem Boden liegt, , sollen seine geradlinigen Ränder nicht
dadurch hervorgehoben werden, daß eine Reihe gleich großer und gleichmäßig verteilter Löcher sich parallel
zu den Tuchrändern erstreckt Auch in Umkreisrichtung des Tarntuchs sind daher ungleiche Lochgrößen und
unregelmäßige Verteilung der Löcher erstrebenswert. Auch aus diesem Grunde können zusätzliche Löcher
vorgesehen werden, die nicht in das trianguläre Lochraster des übrigen gelochten Tarnmusters eingeordnet
sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Tarnfolie mit Lochmusterung, welche die beabsichtigte Tarnwirkung bewirkt oder hierzu
beiträgt und sich über wenigstens einen bedeutenden Teil der Tarnfolie erstreckt und welche aus
regelmäßig oder unregelmäßig angeordneten Löchern geschlossener Kontur sowie beliebiger Form
und Größe besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Löcher auf Schnittpunkten von unter Winkeln von 60° zueinander stehenden und
gleichseitige Dreiecke bildenden Achsen bzw. Linien eines Rasters angeordnet sind.
2. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Löcher kreisrund und von gleichem
Durchmesser ist, und daß mindestens ein weiterer Teil der anderen Löcher einen anderen gemeinsamen
Durchmesser hat, der mindestens 25 und höchstens 100% größer ist als der erstgenannte
Durchmesser (F i g. 2).
3. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher mindestens zwei verschiedenen
Rastern mit verschiedenen Dreieck-Größen entsprechen, und daß diese Raster je einem eigenen Teil
der Folie zugeordnet sind (F i g. 1).
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