DE2619271B2 - Vorrichtung und Verfahren zum Ziehen von Draht - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Ziehen von DrahtInfo
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Classifications
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Description
weit ansteigt, daß sie die mechanischen Eigenschaften
des Drahtes durch Stauchalterungshärtung verschlechtert. Pie Stauchalterungshärtung ist ein zeit- und
temperaturabhängiger Effekt, der die Zähigkeit des Metalldrahtes vermindert, insbesondere die Torsionszähigkeit,
aber auch die axiale Zähigkeit verringert, während er gleichzeitig die Zugfestigkeit des Drahtes
erhöht
Nach jedem Zug wird der Draht durch einen Schmiermittelbehälter geführt, in dem die Oberfläche ι ο
des Drahtes mit dem Schmiermittel überzogen wird. Dadurch wird das Gleitverhalten beim Ziehen durch das
nächste Zieheisen verbessert Als Ziehschmiermittel werden gebräuchlicherweise Streifen eingesetzt Vom
Zieheisen läuft der Metalldraht dann wieder auf die is hinter dem Zieheisen stehende Winde. Der Draht wird
in einigen Windungen um den Windenblock herumgeführt, ehe er von dort zum nächsten Schmiermittelbehälter,
Ziebeisen und zur nächsten Winde läuft
Die Winden einer Drahtziehmaschine sind gebrauchlicherweise durch in ihren Trommeln umlaufendes
Kühlwasser gekühlt Dieses Kühlwasser dient indirekt der Kühlung des Drahtes. Je mehr Windungen des
Drahtes auf jeder Winde liegen, desto länger ist die Kühlzeit des Drahtes und desto besser kann eine
allgemeine Temperaturüberwachung durchgeführt werden. Dabei müssen jedoch besondere Vorkehrungen
getroffen werden, um eine Kesselsteinbildung in der Windentrommel und eine Verunreinigung des Wassers
zu verhindern. Der Wärmeübergang durch die Wand der Windentrommel wird sowohl durch eine Kesselsteinbildung
als auch durch eine Schaumbildung verringert Dadurch wird der Wirkungsgrad der
Kühlung vermindert Für diese Art der Wasserkühlung ist eine vergleichsweise teure Anlage zur Behandlung
und Rückkühlung des Wassers erforderlich, um sowohl die erforderliche Rückkühlung als auch die erforderliche
Qualität des Wassers einzuhalten, insbesondere ein Wasser zu gewährleisten, das weder schäumt noch zu
einer Steinbildung auf den inneren Kühlflächen der Winde führt
Die praktische Erfahrung hat gezeigt, daß die indirekte Wasserkühlung mit in den Winder.trommeln
umlaufendem Kühlwasser nicht ausreicht, um die Temperatur eines Stahldrahtes so tief zu halten, daß
dieser nicht durch die Stauchalterungshärtung in seiner Qualität vermindert wird. Insbesondere reicht die
indirekte Wasserinnenkühlung nicht mehr aus, wenn höhere Ziehgeschwindigkeiten eingehalten werden
sollen und statt der früher gebräuchlichen bleigehärte- so ten Walzdrähte in zunehmendem Maße programmiert
und geregelt gekühlte Walzdrähte eingesetzt werden sollen. Vor allem aus wirtschaftlicher Sicht werden
möglichst hohe Ziehgeschwindigkeiten angestrebt. Je größer jedoch die Ziehgeschwindigkeit ist, desto größer
ist aber auch die je Zeiteinheit erzeugte Wärme, desto stärker muß also der Metalldraht beim Ziehen gekühlt
werden. In dieser Hinsicht verhalten sich bleigehärtete Drähte günstiger. Sie können beim Ziehen höheren
Temperaturen ausgesetzt werden, ohne daß sich diese höheren Temperaturen nachteilig auf die Qualität des
Fertigdrahtes auswirkt. Diese Unempfindlichkeit weisen Walzdrähte nicht auf, die aus kontrolliert abgekühlten
Stählen hergestellt sind. Dieses unterschiedliche Verhalten ist auf das feinere perlitische Gefüge in den
bleigehärteten Waizdrähten zurückzuführen. Andererseits werden jedoch zum Ziehen von Draht in
zunehmendem Maße programmiert abgekühlte Walzdrähte eingesetzt, da zur Herstellung dieser Drähte
keine aufwendigen Wärmebehandlungen erforderlich sind, die durch kontrolliertes und programmiertes
Abkühlen erhaltenen Walzdrähte also wesentlich billiger als die bleigehärteten Walzdrähte sind. Die
Beherrschung der Temperatur beim Ziehen von Draht ist also sowohl durch die zunehmende Verwendung
kontrolliert abgekühlter Walzdrähte als auch durch die Einhaltung immer höherer Ziehgeschwindigkeiten wieder
zu einem aktuellen Problem geworden.
Die in der Ziehtechnik auftretenden technischen Probleme sind vorstehend am Beispiel der Stahldrähte
eingehend erläutert Gleiche und analoge Probleme entstehen jedoch beim Ziehen von allen Metalldrähten,
bei denen die Qualität des Fertigdrahtes durch Wärmeeinfluß vermindert wird. Andererseits werden
jedoch eine Reihe von Werkstoffen, zu denen vor allem Wolfram gehört vorzugsweise warmgezogen. Die
Erfindung betrifft selbstverständlich diese Werkstoffe nicht es s?;i denn, daß selbst beim Ziehen solcher
Werkstoffe eine Ziehtemperatur err?'».ht wird, die sich ebenfalls bereits qüälitätsmindernd auf d'-n Feriigdrahi
auswirkt
Angesichts dieser höheren technischen Anforderungen müssen Lösungen geschaffen werden, die es
ermöglichen, den Metalldraht beim Ziehen auf so niedrigen Temperaturen zu halten, daß das Auftreten
der Stauchalterungshärtung zuverlässig ausgeschaltet werden kann, wobei dieser unerwünschte Verformungseffekt insbesondere bei hochgekohlte/i Stahldrähten
auftritt. Man verwendet deshalb bereits die gattungsgemäßen Kühlvorrichtungen, die zwischen der Ziehmatrize
und der Winde angeordnet sind. Diese sind jedoch wegen ihrer einfachen Bauart nicht wirksam genug.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die bekannte Kühlvorrichtung so auszugestalten, daß das
wirksame Kühlen des Drahtes möglich, technisch einfach und vergleichsweise billig wird und eine
zuverlässige und einfache Überwachung und Steuerung oder Regelung der Kühlung des Metalldrahtes während
des Ziehens ermöglicht wird.
Zli Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung
vorgeschlagen, die erfindungsgemäß die im Kennzeichen des Anspruchs 1 erfaßten Merkmale aufweist.
Die Erfindung schafft also eine Drahtziehmaschine, die eine Ziehmatrize und eine Winde enthält, die der. das
Zieheisen verlassenden Metalldraht in mehreren Windungen aufnimmt. Die Maschine enthält zwischen dem
Zieheisen und dem Block die Vorrichtung zur Kühlung des Metalldrahtes mit einem flüssigen Kühlmittel und
einen Wischer, der praktisch das gesamte flüssige Kühlmittel vom Metalldraht abträgt, bevor dieser auf
den Block läuft. Die Kühlvorrichtung ist als langgestreckte
Kammer ausgebildet, durch die der Metalldraht in axialer Richtung und geradlinig, zumindest praktisch
ungekrümmt, geführ', wird. In der Kammer sind Düsen so angeordnet, daß sie Strahlen des flüssigen Kühlmittels
auf den linear geführten Metalldraht strahlen. Die Kammer weist v/eiterhin einen axial durchgehenden
Schlitz auf. Dieser Schlitz ist mit einer verformbaren Abdeckung versehen, die sich als Teil der Kammerwand
quer über den Schlitz erstreckt Diese Kühlvorrichtung ist so ausgebildet, daß ein geradlinig verlaufender
Metalldraht durch den Schlitz hindurch in die Kammer eingesetzt und aus dieser entnommen werden kann,
indem die Kammer und der Draht in einer Relativbewegung senkrecht zur Längsachse des Drahtes und der
Kammer aufeinander zugeführt bzw. voneinander
fortgeführt werden, wobei beim Eintritt bzw. beim Austritt des Drahtes in die bzw. aus der Kammer die
Abdeckung verformt.
Bei Verwendung einer Kühlvorrichtung nach der Erfindung, in der der Metalldraht direkt durch ein
flüssiges Kühlmittel gekühlt wird, können wesentlich höhere Ziehgeschwindigkeiten ohne Verschlechterung
der mechanischen Eigenschaften des gezogenen Metalldrahtes erzielt werden als auf herkömmlichen Drahtziehmaschinen,
bei denen der Draht lediglich indirekt di.rch die Windeninnenkühlung gekühlt wird.
Durch die Ausbildung der Kühlkammer mit einem Axialschlitz und einer flexiblen Abdeckung des Schlitzes
kann die Kühlkammer beispielsweise bei einem Bruch des Drahtes rasch entfernt und rasch wieder in
Betriebsbereitschaft versetzt werden. Dabei braucht der Draht lediglich in der zuvor beschriebenen Weise durch
die Abdeckung geführt zu werden. Ein axiales Einziehen des Drahtes durch die Kühlkammer kann dadurch
entfallen. Auch ist es nicht erforderlich, das vordere Ende des Drahtes zu Zwecken des Einzugs in die
Kühlkammer zu verjüngen. Durch die flexible Abdekkung des Schlitzes wird weiterhin verhindert, daß das in
die Kammer gestrahlte Kühlmittel in die Umgebung versprüht wird.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung fließt das flüssige Kühlmittel vorzugsweise durch die verformbare
Abdeckung des Schlitzes hindurch aus der Kammer ab. Die Kammer selbst ist vorzugsweise als eine mit ihrer
öffnung nach unten gekehrte Rinne ausgebildet. Die abwärts; gerichtete öffnung der Rinne, die also
beispielsweise bei einer Ausbildung der Rinne mit rechteckigem Querschnitt gleich der Breite der Rinne
sein kann, bildet den »Schlitz« im Sinne dieser Beschreibung. Bei dieser Anordnung verhindert die
Abdeckung des Schlitzes ein direktes Herabtropfen des Kühlmittels vom Metalldraht und dient gleichzeitig
einer Verstärkung der Turbulenz des Kühlmittelstromes in der Kühlkammer, erhöht also vor allem durch diese
beiden Effekte den Wirkungsgrad der Kühlung. Die Abdeckung ist nach einer Weiterbildung der Erfindung
vorzugsweise als Bürstenpaar ausgebildet, dessen einzelne Bürsten ineinandergreifend und einander
gegenüberliegend an den Rändern des Schlitzes angeordnet sind.
Die Düsen sind vorzugsweise als axial ausgerichtete Schlitze ausgebildet, die parallel zur Längsachse des
geradlinig durch die Kühlkammer geführten Metalldrahtes ausgerichtet sind. Die von den Düsen erzeugten
Kühlmittelstrahlen sind vorzugsweise so gerichtet, daß sie, bezogen auf Jen Metalldraht, von entgegengesetzten
Richtungen im wesentlichen diametral zueinander auf den Draht gerichtet sind.
Die stirnseitigen Kammerenden sind nach einer Weiterbildung der Erfindung vorzugsweise mit V-förmigen
Führungskerben versehen, die eine Justierung der relativen Lage des durchlaufenden Metalldrahtes zu den
Kühlmitteldüsen gewährleisten.
Die Kühlvorrichtung kann oberhalb des Metalldrahtes an einem schwenkbaren und mit Gewichtsausgleich
versehenen Arm aufgehängt sein. Eine axiale Verschiebung der Kühlvorrichtung kann beispielsweise durch
eine lösbare Verbindung mit einem unmittelbar vor der Kühlvorrichtung liegenden Zieheisengehäuse erfolgen,
das das Zieheisen haitert, aus dem der zu kühlende Metalldraht austritt Diese lösbare axiale Verbindung ist
vorzugsweise in Form eines Hakens ausgebildet, der am Zieheisengehäuse eingehakt werden kann und an einer
Kette befestigt ist, deren anderes Ende an der Kühlvorrichtung befestigt ist. Die Aufhängung der
Kühlvorrichtung am Trägerarm erfolgt vorzugsweise über einen Schlauch, der gleichzeitig der Zuführung des
flüssigen Kühlmittels zu den Kühlmitteldüsen dient. Die Kühlvorrichtung wird typischerweise mit Kühlmitteldrücken
von 2,0 bis 3,8 bar betrieben, wobei sich der angegebene Druckbereich auf den Manometerdruck
unmittelbar vor den Düsen bezieht.
Der Abstreifer ist vorzugsweise als Druckluftabstreifer ausgebildet. Solche Abstreifer sind an sich bekannt,
gebräiichlicherweise jedoch mit Durchtrittsöffnungen
für den Metalldraht und den Druckluftaustritt versehen,
die einen wesentlich größeren Durchmesser als der Metalldraht aufweisen. Es ist ein wesentliches Merkmal
einer Weiterbildung der Erfindung, daß der Metalldraht durch mindestens zwei hintereinander liegende Öffnungen
gefühlt wird, die über eine gemeinsame Verteilerleitung mit Luft von überatmosphänschem Druck
beaufschlagt sind und deren Durchmesser vorzugsweise mindestens um 0,05 mm, höchstens um 0,51 mm größer
als der Durchmesser des Metalldrahtes ist. Vorzugsweise ist die zweite dieser beiden hintereinanderliegenden
öffnungen, durch die der Metalldraht geführt wird, in Laufrichtung des Drahtes langer als die erste öffnung
oder Bohrung. Der dem Luftstrom entgegengesetzte Strömungswiderstand ist also in der zweiten Öffnung
oder Bohrung des Abstreifers größer als in der ersten öffnung oder Bohrung, so daß dadurch der größte Teil
in der Luft und der mit dem einlaufenden Metalldraht
mitgeführten Flüssigkeit entgegen der Laufrichtung des Metalldrahtes durch die erste öffnung des Abstreifers
ausgetragen wird.
Vorzugsweise wird der Draht durch drei solche
j5 Abstreiferöffnungen geführt. Der Durchmesser jeder
dieser drei öffnungen liegt in den vorstehend genannten Grenzen. Die zusätzliche Abstreiferöffnung liegt, in
Laufrichtung des Drahtes gesehen, vor den beiden vorstehend beschriebenen Abstreiferöffnungen und
wird im Gegensatz zu diesen nicht mit Luft beaufschlagt. Diese vorgeschaltete zusätzliche Öffnung dient dem
direkten mechanischen Abstreifen der überschüssigen am Metalldraht haftenden Flüssigkeit. Vorzugsweise
weist die erste mit Luft beaufschlagte Abstreiferöffnung, bezogen auf die Laufrichtung des Drahtes, eingangsseitig
eine Schutzhaube auf, die sich über den Draht erstreckt und aus der ersten öffnung ausgetragene
Flüssigkeit abwärts ablenkt und ablaufen läßt Dadurch wird ein Versprühen der aus der ersten Abstreiferöffnung
ausgeblasenen Kühlflüssigkeit in die Umgebung hinein vermieden.
Vorzugsweise ist der Abstreifer an der Kühlvorrichtung
gehaltert, insbesondere mit dieser als Baueinheit zusammengefaßt
Die öffnungen oder Bohrungen, durch die der Metalldraht im Druckluftabstreifer geführt wird, sind
vorzugsweise im unteren Bodenbereich der Abstreifervorrichtung ausgebildet Der Bödenbereich weist einen
durchgehenden Axialschlitz auf, durch den hindurch der gestreckte Draht in den Abstreifer bzw. die Abstreiföffnungen
oder Kanäle eingesetzt werden kann.
Die Ausbildung der Kühlvorrichtung und des Abstreifers, wie sie in der Vorrichtung der Erfindung
verwendet werden, sind wesentliche Aspekte von Weiterbildungen der Erfindung.
Die Erfindung ist im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen
näher erläutert Es zeigt
Fig. 1 in Draufsicht ein Ausführungsbeispiel einer Zugeinheit der Drahtziehmaschine der Erfindung.
Fig. 2 die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung in Seitenansicht.
Fig.3 einen Schnitt nach 3-3 in Fig.2 durch das
Gehäuse der Kühlvorrichtung,
Fig.4 in Stirnseitensicht den in den Fig. t und 2 gezeifc/.'n Druckluftabstreifer im Schnitt nach 4-4 in
Fig. 6.
F i g. 5 einen Schnitt nach 5-5 in F i g. 6, F i g. 6 einen Schnitt nach 6-6 in F i g. 4.
F i g. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Druckluftabstreifers
im Schnitt nach 7-7 in F i g. 8,
F i g. 8 einen Schnitt nach 8-8 in F i g. 7,
F i g. 9 einen Schnitt nach 9-9 in F i g. 7 und |5
Fig. 10 in graphischer Darstellung die Oberflächentemperatur
de·. Metalldrahtes als Funktion seines Weges durch ein typisches Ausführtingsbeispiel für die
uriiptuürig
Über zwei L-förmige Zuleitungen 28 (Fig.2), die
axial horizontal über Schlauchstücke 29 mit einem T-Stück 30 verbunden sind, wird der Ausnehmung 17
Kühlmittel zugeführt. Das T-Stück 30 ist eingangsseitig über ein Schlauchstück 31 mit einer im wesentlichen
horizontal verlaufenden Zuleitung 32 verbunden, die an einem Arm 33 gehaltert ist. Der Arm 33 ist zwischen
seinen Endpunkten schwenkbar auf einem horizontalen Achszapfen 34 gelagert. Das, bezogen auf den
Achszapfen 34, der Kühlvorrichtung gegenüberliegende Ende 35 des Arms 33 dient als Gegengewicht. Der Arm
ist vorzugsweise durch in den Figuren nicht dargestellte Gegengewichte austariert. Durch eine geringfügige
Untertarierung kann die Last, mit der die Kühlvorrichtung auf dem Metalldraht aufliegt, genau eingestellt
werden. Eine Axialverschiebung der Kühlvorrichtung in Richtung des laufenden Drahtes wird dabei durch eine
Kette 36 verhindert, deren eines Ende an einer öse 37 3uf der Kühlvorrichtung 15 befesiiCTi ist und ^prpn
Die in den F i g. I und 2 dargestellte Drahtziehmaschi- M
ne zeigt ein Zieheisen 10 und eine Winde 11. Ein Metalldraht in Form eines Walzdrahtes oder eines
bereits zwischengezogenen Drahtes läuft auf der Bahn 12 durch das Zieheisen 10 auf die Winde 11. Der
Metalldraht läuft in einigen Windungen um die Winde 11 herum und verläßt diese dann auf der Bahn 13 zum
nächsten Zieheisen der Vorrichtung. Vor dem Einlaufen in das Zieheisen 10 läuft der Metalldraht durch einen
Seifkasten 13. der einen Teil der Ziehmatrizenbaugruppe bildet. Diese Baugruppe ist schwenkbar in einem
stehe..den Bock 14 gelagert.
Auf seinem Weg von der Ziehmatrize 10 zur Winde 11 wird der Metalldraht in dem Gehäuse 15 einer
Kühlvorrichtung gekühlt. Die Kühlvorrichtung 15 ist in der F i g. 3 im Querschnitt gezeigt. Das in der Fig. 3
dargestellte Gehäuse der Kühlvorrichtung besteht aus einem langgestreckten bearbeiteten Rahmenelement 16
mit einer axialen Ausnehmung 17 in seiner oberen Oberfläche. Die Ausnehmung 17 ist mit einer Deckplatte
18 verschlossen. Auch in der Unterseite des Rahmens *o
16 ist eine langgestreckte axial verlaufende Ausnehmung 19 ausgebildet. In dieser Ausnehmung sind zwei
parallel zueinander und in einem bestimmten Abstand voneinander axial verlaufende Stege 20 angeformt. Die
Ausnehmungen 17 und 19 sind durch mehrere in axialer 4^
Richtung verteilte öffnungen 17a miteinander verbunden. Die Ausnehmung 19 ist durch eine Bodenplatte 21.
in der ein durchgehender Schlitz 22 ausgebildet ist, teilweise verschlossen. Der Schlitz 22 ist gleichsinnig mit
der Rinne 23 ausgerichtet, die in der Ausnehmung 19 zwischen den Stegen 20 ausgebildet ist. Der Schlitz 22
und die flache Rinne 23 bilden gemeinsam eine Kühlkammer in Form einer sich abwärts öffnenden
Rinne. Die obere VerschluBplatte 18, der Rahmen 16 und die Bodenplatte 21 werden durch mehrere
Schraubbolzen 24 zusammengehalten, die über die axiale Länge der Kühlvorrichtung verteilt sind und von
denen in der F i g. 3 zwei dargestellt sind.
Zwischen den Stegen 20 und der Oberseite der Bodenplatte 21 sind sich axial erstreckende schlitzartige
Düsen 25 ausgebildet die unten näher beschrieben sind. Aus diesen Düsen austretendes Kühlmittel, vorzugsweise
Wasser, trifft den Metalldraht 26 auf zwei um 180° einander gegenüberliegenden Mantelflächenbereichen.
Die Kühlvorrichtung 15 ruht auf dem Metalldraht und wird an ihren beiden stirnseitigen Endflächen durch sich
nach unten öffnende V-förmige Führungskerben 27, die auf dem Metalldraht aufsitzen, gestützt.
anderes Ende einen Haken oder eine öse 38 trägt, die
lösbar an der Ziehmatrizenbaugruppe befestigt ist.
Das über die Zuleitung 32 zugeführte Kühlmittel fließt über die Leitungen 28 in die Ausnehmung 17 und
von dort durch die öffnungen 17a in die Ausnehmung 19. Es tritt dann in Form von vorzugsweise zwei
einander gegenüberliegenden dünnen und sehr breiten Kühlmittelstrahlen oder -schieiern 39 aus und trifft auf
einander gegenüberliegende Mantelflächen des Metalldrahtes 26. Die Kühlmittelstrahlen treffen, bezogen auf
die Längsrichtung und Laufrichtung des Drahtes, im wesentlichen senkrecht auf den Metalldraht auf.
Verformbare flexible Abdeckelemente verhindern, daß das Kühlmittel ungehemmt aus der von der flachen
Rinne 20 und dem Schlitz 22 gebildeten Kühlkammer austritt. In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
besteht diese untere Abdeckung der Kühlkammer aus zwei mit ihren Borsten gegeneinander gerichteten und
ineinandergreifenden Bürsten 40, die an der Unterseite der Bodenplatte 21 befestigt sind. Die Bürsten dienen
einer Einschränkung des freien Kühlmittelablaufs durch den Boden der Kühlkammer. Sie sind aufgrund ihrer
Struktur jedoch in der Weise elastisch oder verformbar, daß die Kühlvorrichtung von oben her im wesentlichen
rechtwinklig zur Längsrichtung des Metalldrahtes über den Metalldraht gehängt werden kann, so daß der
Metalldraht 26 durch die Bürsten 40 hindurch in die Kühlkammer eingeführt werden kann.
Bei dem in den F i g. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiei
der Erfindung ist ausgangsseitig an der Kühlvorrichtung 15 ein Luftabstreifer 41 gehaltert, der
in den F i g. 4 bis 6 im Detail dargestellt ist.
Der Körper 42 des Druckluftabstreifers besteht aus zwei fast gleichen Gehäusehälften 43 und 44. Während
des Betriebes des Abstreifers liegen die beiden Gehäusehälften 43 und 44 in einer Trennebene 55 fest
aneinander. Die Gehäusehälfte 43 ist am Kopf eines Hebelarms 46 befestigt, während die Gehäusehälfte 44
am Kopf eines Hebelarms 47 befestigt ist. Die beiden Hebelarme 46 und 47 sind nach Art einer Zange an
einem gemeinsamen Achszapfen 48 angelenkt Der Achszapfen 48 trägt eine Spiralfeder 49, die als
Spreizfeder ausgebildet ist und deren beide Arme 50 innenseitig den Armen 46 und 47 anliegen und sie so in
die in Fig.4 gezeigte Stellung zwingen. In dieser Stellung liegen die beiden Gehäusehälften 43 und 44 in
der in den F i g. 4 und 5 gezeigten Weise fest in ihrer Trennebene 45 aufeinander.
In dieser Betriebsstellung weist der Körper des
Abstreifers drei Öffnungen oder Bohrungen auf, durch die der Metalldraht hindurchläuft. In der Laufrichtung
54 (Fig.6) des Metalldrahtes sind dies eine erste öffnung 51, eine zweite öffnung 52 und eine dritte
öffnung 53. Die erste öffnung 51 des Abstreifers weist
eingangsseitig eine Einlauföffnung 55 auf. Zwischen den öffnungen 51 und 52 ist ein rinnenförmiger und mit
seiner öffnung 57 nach unten gerichteter Einschnitt 56 ausgebildet (F ι g. 5). Zwischen den öffnungen 52 und 53
öffnet sich eine Verteilerleitung 58, die mit einer Druckluftzuleitung 59 verbunden ist. Die über die
Zuleitung 59 zugeführte Druckluft strömt durch den Verteiler 58 und entweicht durch die öffnungen 52 und
53 aus dem Abstreifer. Die Öffnung oder Bohrung 53 ist axial in Vorschubrichtung des Metalldrahtes länger als
die Öffnung 52 ausgebildet.
Der Druckluftabstreifer 41 ist ausgangsseitig am Gehäuse der Kühlvorrichtung 15 (F i g. I und 2) mittels
eirier Hsltsrun" odsi* Klamme1* '^ KAfActjcrt Di*1
Druckluftzuleitung 59, die vorzugsweise nur als Einlaßstutzen ausgebildet ist, ist über einen flexiblen
Druckluftschlauch 61 mit einer in den Figuren nicht dargestellten Druckluftqtielle verbunden.
Die vorstehend beschriebene Drahtziehmaschine wird wie folgt betrieben: Vor dem Einziehen des
Metalldrahtes durch das Zieheisen 10 und auf die Winde 11 werden die Kühlvorrichtung 15 und der Druckluftabstreifer
41 durch Verschwenken des Arms 33 aus der Bahn des Metalldrahtes herausgehoben. Der Metalldraht
wird eingezogen und um die Winde 11 herumgeführt. Anschließend wird die Kühlvorrichtung
15 abgesenkt und so auf den Metalldraht 26 aufgesetzt, daß die V-förmigen Führungskerben 67 auf dem Draht
aufliegen. Dabei wird das Gegengewicht des Trägerarms 33 so eingestellt, daß eine nur mäßige Last, die den
Metalldraht nicht nachteilig belastet, auf den Metalldraht einwirkt. Beim Absenken der Kühlvorrichtung 15
tritt der vorgespannte Metalldraht zwischen den Bürsten 40 hindurch in die aus der flachen Rinne 23 und
dem Schlitz 22 gebildete Kühlkammer ein. Gleichzeitig werden die Arme 46 und 47 des Druckluftabstreifers so
verschwenkt, daß die be:den Gehäusehälften 42 und 43 geöffnet werden. Der Draht kann dann in die axial
geöffneten öffnungen 51, 52 und 53 eingelegt v/erden. Bei anschließender Freigabe der Arme 46 und 47
werden diese von der Feder 49 in die in F i g. 4 gezeigte Stellung rückgestellt.
Bei laufender Maschine läuft der Metalldraht durch das Zieheisen 10 auf die Winde 11. Über die
Versorgungsleitung 32 und die Verteilerleitungen 28 wird dem oberen Rahmenausschnitt 17 der Kühlvorrichtung
Wasser zugeführt. Das Wasser läuft in der beschriebenen Weise durch die öffnungen 17a hindurch
und bildet zwei einander gegenüberliegende vorhangartige Kühlmittelstrahlen, die von entgegengesetzten
Seiten auf den in axialer Richtung durch die Kühlkammer laufenden Metalldraht treffen. Dabei
werden die Strömungsgeschwindigkeit und bzw. oder der Druck des auf den Metalldraht gerichteten
Kühlmittels so eingestellt, daß die Bildung einer Dampfschicht auf der Drahtoberfläche sicher verhindert
wird. Die Ausbildung einer solchen Oberflächendampfschicht
vermindert spürbar den Wirkungsgrad der Kühlung durch das flüssige Kühlmittel. Bei
Verwendung von Wasser als Kühlmittel wird zur Einstellung eines ausreichenden Wirkungsgrades der
Kühlung in aller Regel ein Druck von mindestens 2 bar benötigt Vorzugsweise und typischerweise wird das
zuvor beschriebene Ausführungsbeispiel der Vorrichtung der Erfindung bei Verwendung von Wasser als
Kühlmittel bei einem Wasserdruck im Bereich von 3,1 bis 3,8 bar betrieben.
Nach dem Verlassen der Kühlvorrichtung 15 (in den F i g. 1 und 2 auf der rechten Seite) läuft der Metalldraht
der Reihe nach durch die öffnungen 51, 52 und 53 des Druckluftabstreifers. Dabei ist während des Abstreifbetriebes
der Verteiler 58 des Abstreifers mit Luft von einem Druck von etwa 1,7 bar beaufschlagt. Dabei sind
die öffnungen des Abstreifers, insbesondere die Öffnungen 52 und 53, so bemessen, daß nur ein kleines
Spiel zwischen der Innenwandung der öffnungen und dem Mantel des Metalldrahtes bleibt. Vorzugsweise sind
die Durchmesser der Öffnungen 52 und 53 so bemessen, daß sie mindestens 0,05 mm und höchstens 0,51 mm
größer als der Durchmesser des zu behandelnden Metalldrahtes sind. Dabei ist auch der Durchmesser der
öffnung 5! vnrviigswpisp vnn gleicher Größe. Die
Öffnung 51 dient der Entfernung überschüssigen Wassers, das auf der Oberfläche des Metalldrahtes
haften bleibt. Die öffnung 51 dient weiterhin der Abschirmung des Luft-Wasser-Gemisches, das eingangsseitig
aus der öffnung 52 austritt. Durch den zwischen dem Metalldraht und der Wandung der
Öffnung verbleibenden engen Zylinderringspalt wird die über den Verteiler 58 zugeführte Druckluft hoch
beschleunigt und bläst das auf der Oberfläche des Metalldrahtes verbleibende Wasser mit hoher Gcschwindigkeit
ab. Dieses abgeblasene Wasser wird im wesentlichen aus der öffnung 52, und zwar eingangsseitig,
ausgetragen, da der durch die öffnung 52 dem Druckluftstrom entgegengesetzte Strömungswiderstand
geringer ist als der Strömungswiderstand in der
axial länger ausgebildeten öffnung 53. Das entgegen der
Laufrichtung des Metalldrahtes, also entgegen dem Pfeil 54 in Fig. 6, in den Einschnitt 56 hinein ausgetragene
Wasser wird von den Wandungen des als Ablenkhaube oder Schutzhaube wirkenden Einschnitts 56 abgelenkt
und läuft an dessen Wänden abwärts in eine Auffangvorrichtung.
Wenn der Metalldraht die Öffnung 53 des Abstreifers verläßt, ist er praktisch trocken. Höchstens Feuchtigkeitsspuren
können noch auf ihm verblieben sein. Der Metalldraht läuft dann auf die Winde 11, wobei das
Verfahren so gesteuert wird, daß der Metalldraht noch eine ausreichend hohe Restwärme besitzt, um auch die
letzten Feuchtigkeitsspuren abzudampfen, während er um die Winde umläuft. Wenn der Metalldraht dann auf
der Bahn 13 (Fig. 1) die Winde zum nächsten Zug verläßt, ist er vollständig trocken. Üblicherweise wird
die Winde Ii zusätzlich in gebräuchlicher Weise innengekühlt. Außerdem kann erforderlichenfalls der
auf der Winde aufgenommene Metalldraht noch einem kühlenden Luftstrom ausgesetzt werden, wie das bei
einer Reihe gebräuchlicher Drahtziehmaschinen vorgesehen ist In vielen Fällen wird sich aber eine Kühlung
des auf die Winde aufgenommenen Metalldrahtes nicht nur erübrigen, sondern wird sich im Gegenteil sogar
empfehlen, eine solche Kühlung auszulassen, ja den Block unter Umständen sogar zu erwärmen, wenn die
Restwärme im Metalldraht so gering ist, daß sie zu einer vollständigen Trocknung des Drahtes nicht ausreicht,
also nicht gewährleistet, daß der Metalldraht vollständig
*5 trocken zum nächsten Zug läuft.
Das Verfahren umfaßt daher als wesentliche Verfahrensmerkmale und -stufen das Aufstrahlen des Kühlmittels,
vorzugsweise des Wassers, auf den Metalldraht,
während dieser geradlinig durch den Kühlmittelstrahl
geführt wird, Entfernen des Hauptanteils des Kühlmit tels vom Metalldraht durch einen Abstreifer, vorzugsweise
einen Druckluftabstreifer, und anschließendes Auflaufenlassen des Metalldrahtes auf einen Bl^ck oder
eine stehende Winde, auf der er vollständig getrocknet wird, ehe er die Winde zum nächsten Zug oder, wenn die
Kühlung im letzten Zug stattfindet, zur Auflaufhaspel verläßt.
Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß die Kühlkammer vom Ausgang des Zieheisens
getrennt ist. Beim Brechen oder Reißen des Metalldrahtes ist dadurch verhindert, daß das Kühlmittel aus der
Kühlkammer durch das Loch im Zieheisen in den angrenzenden Schmiermittelkasten läuft und so das
Schmiermittel, gebräuchlicherweise Seife, unbrauchbar werden läßt.
Der Druckluftabstreifer wird zwar vorzugsweise in Bniieinheit mit der Kühlvorrichtung, jedoch unter
Wahrung einzs gewissen Abstandes zu dieser hergestellt. Dadui :h ist ausgeschaltet, daß die Druckluft durch
den Ausgang der Kühlvorrichtung hindurch in die Kühlkammer gelangt. Dadurch wird eine Verminderung
der Kühlleistung auch am Ausgang der Kühlkammer vermieden.
Das zuvor beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vielfältig abgewandelt werden. So kann
beispielsweise auf zahlreichen Maschinen von einer Winde über eine Umlenkrolle auf eine zweite Winde
und erst von dieser auf das nachfolgende Zieheisen geführt werden. Auch bei den so aufgebauten
Drahtziehmaschinen erfolgt die Kühlung vorzugsweise zwischen dem Zieheisen und der ersten Winde.
Eine zweite Ausbildung des Druckluftabstreifers ist in den F i g. 7 bis 9 gezeigt. Dabei sind in diesen Figuren für
funktionell gleiche Teile die gleichen Bezugszeichen wie in den F i g. 4 bis 6 verwendet.
Der Körper des Abstreifers besteht wie in dem zuvor beschriebenen Abstreifer aus zwei Gehäusehälften 43
und 44, in denen drei öffnungen 51, 52 und 53 in Laufrichtung des Metalldrahtes hintereinanderliegend
ausgebildet sind. Die beiden Gehäusehälften werden in prinzipiell beliebiger Weise geschlossen gehalten,
vorzugsweise durch ineinandergreifende Paßstifte und Justierbohrungen in den beiden Gehäusehälften.
Der zusammengesetzte Körper ist in ei.ie hülsenartige
Buchse 66 eingepaßt, in die er in der in Fig. 7 gezeigten Darstellung von links eingeschoben wird. Die
Gehäusehälfte 44 trägt einen radial vorspringenden Führungsstift 63, der in eine Führungsnut 63a in der
Buchse 66 eingreift, um die öffnung 57 der beiden vjcnäüSehaiiten "Tj üiiu "t*t ΓΠΪL einer 5i5 oCiiiitZ ιλ3
ausgebildeten Öffnung der Buchse 66 ausgerichtet zu halten.
Der Stift 63 wird durch einen verschwenkbaren Riegel 64, der über einen Achszapfen 65 an der Buchse
66 angelenkt ist, in seinem Eingriff in der Nut oder Ausnehmung 63a gesichert Wenn der Riegel in der
Darstellung der F i g. 7 und 8 die offene linke Siite der
Nut 63a verschließt, verhindert er, daß der Körper des Abstreifers aus der Buchse 66 ausgeschoben werden
kann.
Die Buchse 66 ist mit Spiel in eine öffnung 69 in einer
Abschirmung 60 eingesetzt, die ausgangsseitig, in der Darstellung der F i g. 1 und 2 also an der rechten Seite
der Kühlvorrichtung 15, befestigt ist Ein Stift 62 an der Buchse 66 greift in einen Schlitz 62a in der Abschirmung
60 ein und verhindert so eine Verdrehung der Buchse 66 gegenüber der Abschirmung. Durch einen Kragen 6V
wird die Buchse 66 zusätzlich axial in der Abschirmung 60 fixiert.
des Druckluftabstreifers wird wie folgt gehandhabt: Beim Absenken der Kühlvorrichtung IJ (ritt der
Metalldraht durch die Bürsten 40 hindurch in die Kühlkammer der Kühlvorrichtung 15 ein. Gleichzeitig
tritt der Metalldraht dabei durch die Öffnung 68
ίο hindurch in die Buchse 66 ein. Die beiden Gehäusehälf
ten 43 und 44 des eigentlichen Druckabstreiferkörpers werden dann um den Metalldraht herumgelegt und
justiert zusammengefügt. Die zusammengefügten Gehäusehälften werden dann in die Buchse 66 geschoben.
Der Schwenkriegel 64 wird in die in den F i g. 7 und 8 gezeigte Stellung verschwenkt, in der der Stift 63 im
Schlitz 63,7 verriegelt ist. Der Druckluftabstreifer ist dann betriebsbereit und arbeitet bei der Beaufschlagung
mit Druckluft in der gleichen Weise wie zuvor im Zusammenhang mit den F i g. 4 bis 6 beschrieben.
In der Fig. 4 ist graphisch die Veränderung der
Oberflächentemperatur eines Metalldrahtes mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,78% dargestellt, dessen Ausgangsdurchmesser
9 mm beträgt. Dieser 9 mm starke Walzrtraht läuft dann durch eine Drahtziehmaschine der
Erfindung mit insgesamt sechs hintereinanderliegenden Zieheisen, wobei zwischen jedem der Zieheisen eine
Winde angeordnet ist. Die Fertigziehgeschwindigkeit des Metalldrahtes beträgt 311 m/min. In dieser Vorrichtung
sind alle den Zieheisen zugeordneten Ziehwinden innengekühlt. Der das dritte und das fünfte Zieheisen
verlassende Metalldraht ist außerdem direkt durch Kühlflüssigkeitsstrahlen gekühlt, wobei Kühlvorrichtungen
der vorstehend beschriebenen Ausbildung eingesetzt sind.
Die Abschnitte AB, CD, EF, HI, /K und MN der
Darstellung zeigen die Temperaturanstiege beim Durchlauf des Metalldrahtes durch die sechs Zieheisen.
Die Abschnitte BC, DE. GH, I] und LM zeigen die
Kühlwirkung der innengekühlten Ziehwinden zwischen den Zieheisen, während die Kurvenabschnitte FG und
KL die zusätzliche Kühlung des Metalldrahtes hinter dem dritten und dem fünften Zieheisen zeigen.
Versuche zeigen, daß die Ziehgeschwindigke,: auf der Drahtziehmaschine, auf der die in Fig. 10 gezeigtem
Messungen durchgeführt wurden, um rd. 50% größer gewählt werden kann als auf der gleichen mit sechs
Zieheisen versehenen Maschine, bei der die Kühlung des Metalldrahtes ausschließlich durch die innengekühiten
Winden bewirkt wird. Diese um 50% höhere Ziehgeschwindigkeit wird ohne jeden Nachteil auf die
mechanischen Eigenschaften des Fertigdrahtes errnög
lieht.
Weitere Versuche wurden auf einer mit vier Zieheisen ausgerüsteten Drahtziehmaschine mit innen gekühlten Ziehwinden zwischen den Zieheisen durchge führt. Durch zusätzliche Einschaltung einer einzigen Kühlvorrichtung hinter einem der vier Zieheisen und Kühlen des das Zieheisen verlassenden Metalldrahtes durch die Strahlen des flüssigen Kühlmittels kann eine Erhöhung der Ziehgeschwindigkeit um 40% gegenüber der gleichen Vorrichtung erzielt werden, die keine direkte Kühlung enthält Auch bei der um 40% höheren Ziehgeschwindigkeit in Gegenwart der Kühlvorrich tung bleiben die mechanischen Eigenschaften des Fertigdrahtes frei von jeder Qualitätsminderung.
Weitere Versuche wurden auf einer mit vier Zieheisen ausgerüsteten Drahtziehmaschine mit innen gekühlten Ziehwinden zwischen den Zieheisen durchge führt. Durch zusätzliche Einschaltung einer einzigen Kühlvorrichtung hinter einem der vier Zieheisen und Kühlen des das Zieheisen verlassenden Metalldrahtes durch die Strahlen des flüssigen Kühlmittels kann eine Erhöhung der Ziehgeschwindigkeit um 40% gegenüber der gleichen Vorrichtung erzielt werden, die keine direkte Kühlung enthält Auch bei der um 40% höheren Ziehgeschwindigkeit in Gegenwart der Kühlvorrich tung bleiben die mechanischen Eigenschaften des Fertigdrahtes frei von jeder Qualitätsminderung.
Es werden also ein einfaches Verfahren und eine vergleichsweise preiswerte Vorrichtung zur Kühlung
eines Metalldrahtes beim Drahtziehen geschaffen, die höhere Ziehgeschwindigkeiten einzuhalten ermöglichen,
ohne daß die mechanischen Eigenschaften des Fertigdrahtes ungünstig beeinflußt werden· Die Erfindung
wird vorzugsweise für hochgekohlte Stahldrähte 5 des Fertigdrahtes auswirken,
verwendet, bei denen eine Temperaturüberwachung
während des Ziehens besonders wichtig ist. Die
Erfindung ist jedoch auch für andere Werkstoffe einsetzbar, und zwar stets dann, wenn überhöhte
Ziehtemperaturen sich nachteilig auf die Eigenschaften
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (16)
- Patentanspruch«;:t. Vorrichtung zum Kühlen von Draht in einer Ziehmaschine zwischen einer Ziehmatrize und einer Winde, um die der die Ziehmatrize verlassende Draht herumgefohrt wird, wobei die Kühlvorrichtung eine langgestreckte geradlinige Kühlkammer zur Kühlung des Drahtes unter Verwendung eines flüssigen Kühlmittels aufweist, gekennzeichnet durch einen Abstreifer (41) zum Abstreifen praktisch des gesamten Kühlmittels vom Draht bevor dieser auf die Winde (11) läuft und durch eine Kühlkammer (22, 23) mit Düsen (25) zum Richten von Strahlen des flüssigen Kühlmittels auf den geradlinig geführten Draht, mit einem Schlitz (22), der sich axial durchgehend vom einen Ende bis zum anderen Ende der Kühlkammer erstreckt, und mit einer verformbaren Abdeckung (40), die einen Teil der Kammerwand bildet und sich über den Schlitz erstreckt, durch den hindurch der Draht in die Kühlkamrae* einführbar und aus dieser herausnehmbar ist
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlflüssigkeit durch die verformbare Abdeckung (40) hindurch aus der Kühlkammer (22,23) ablaufen kann.
- 3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlkammer (22, 23) in Form einer umgekehrten Rinne ausgebildet ist, deren abwärts weisende öffnung (22) den Schlitz bildet.
- 4. Vorrichtlog nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung in Form eines Bürstenpaares (40) ausgebildet ist, die mit ihren Borstenenden von de-Λ einander gegenüberliegenden Rändern des Schützes (22) einander zugekehrt aneinandergrcnzen oder Ineinandergreifen.
- 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlkammer (22, 23) zwei langgestreckte Düsen (25) aufweist, die sich parallel zur Längsrichtung des geradlinig geführten Drahtes erstrecken und die Kühlflüssigkeitsstrahler auf einander diametral gegenüberliegende Bereiche des Drahtes strahlen können.
- 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwände der Kühlkammer mit V-förmigen Führungskerben (27) versehen sind, die der justierung des geradlinig laufenden Drahtes relativ zu den Kühlmitteldüsen (25) dienen.
- 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlvorrichtung (15) an einem durch Gegenkräfte austarierten Trägerarm (33) über dem Draht aufgehängt ist.
- 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlvorrichtung (15) eine Haltevorrichtung (36, 37, 38) aufweist, mit der sie lösbar an einem Rahmen oder Gehäuse der Baugruppe befestigt ist, die die Ziehmatrize (10) trägt, wobei die Halterung eine Bewegung der Kühlvorrichtung in der Längsrichtung des Drahtes verhindert.
- 9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreifer (41) als Druckluftabstreifer ausgebildet ist und zwei Öffnungen (52,53) enthält, durch die der Draht nacheinander führbar ist, wobei zwischen den beidenöffnungen ein Verteiler (5S) ausgebildet ist, der mit Luft von überatmosphärischem Druck beaufschlagbar ist, wobei diese Druckluft den Abstreifer durch die öffnungen hindurch verläßt, deren Durchmesser um mindestens 0,05 mm und um höchstens 0,51 mm größer als der Durchmesser des durch sie geführten Drahtes ist
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Öffnung (52), durch die der Draht führbar ist, dem Druckluftstrom einen geringeren Widerstand entgegensetzt als die zweite Öffnung (53), so daß der größte Teil der Druckluft und der Flüssigkeit entgegen der Laufrichtung (54) des Drahtes durch den Abstreifer (41) aus dem Abstreifer ausgetragen werden.
- 11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, gekennzeichnet durch eine zusätzliche Öffnung (51), durch die der Draht führbar ist, bevor er die öffnungen (52,53) durchläuft, wobei diese zusätzliehe Öffnung dem direkten Abstreifen des überschüssigen Kühlmittels vom Draht dient und nicht mit Druckluft beaufschlagbar ist
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet daß die erste (52) der beiden öffnungen (52,53), die mit Druckluft beaufschlagbar ist eingangsseitig anschließend, bezogen auf die Laufrichtung des Drahtes, eine Schutzhaube (56) aufweist die sich über den Draht herüberzieht und diesen von oben übergreift und aus der ersten öffnung ausgetragene Flüssigkeit abwärts gerichtet umleitet und ablenkt zum Verhindern des Versprühens der abgestreiften Kühlflüssigkeit in die Umgebung und die umgebende Atmosphäre.
- 13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die öffnungen (51, 52,53), durch die der Draht im Druckabstreifer läuft in einem Körper des Abstreifers ausgebildet sind, der axial in zwei Gehäusehälften (43, 44) geteilt ist zum Einsetzen des Drahtes ir. den Abstreifer.
- 14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet daß die Gehäusehälften (43, 44) an Schwenkarmen (46,47) gehaltert sind, die durch eine Feder (50) beaufschlagt sind zum Aufeinanderpressen der beiden Gehäusehälften in ihre Betriebsstellung, die jedoch entgegen der Beaufschlagung durch die Feder unter öffnung des Körpers des Druckluftabstreifers verschwenkbar sind, wobei in dieser Öffnungsstellung der Draht in den Druckluftabstreifer einsetzbar ist
- 15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gehäusehälften (43, 44) durch eine mit einem Schlitz oder einer Nut versehene Buchse (66) in Betriebsposition gehalten werden, in die ein Abschnitt des Gehäusekörpers des Druckluftabstreifers eingeführt ist.
- 16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckluftabstreifer (41) von der Kühlvorrichtung getragen wird.Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.Bei der Herstellung von Drähten aus den verschiedensten Metallen, insbesondere jedoch bei der Herstellung von Stahldraht, muß sorgfältig darauf geachtet werden, daß die Temoeratur des Metalldrahtes nicht so
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
EGA | New person/name/address of the applicant | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ALLIED STEEL AND WIRE LTD., CARDIFF, GB |
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