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Die Erfindung betrifft eine in Drahtlackier-Anlagen verwendete Lackauftrag-Vorrichtung für mehrere, parallel hindurchlaufende Drahtzüge, mit einer für dieselben gemeinsamen Düsenbrücke, in welcher je Drahtzug eine Vordüse sowie eine Fertigdüse eingesetzt sind und mit einer darunter angeordneten Lackwanne, wobei
Düsenbrücke und Lackwanne als räumlich geschlossener Bauteil ausgebildet sind.
In der österr. Patentschrift Nr. 225259 ist beispielsweise eine derartige Lackauftrag-Vorrichtung beschrieben, bei welcher die unter der Düsenbrücke eingesetzte, offene Lackwanne von einem Tank aus im Umlauf mit Lack versorgt wird und auf die parallel hindurchlaufenden Drähte-beispielsweise mittels einer angetriebenen
Walze-Lack im Überschuss beauftragt wird ; diese mit Lack versehenen Drähte werden dann in den in der
Düsenbrücke ortsfest eingesetzten Vordüsen zugeführt, in welchen der Lackauftrag vorkalibriert und dabei das
Gewicht des Drahtes aufgefangen wird ;
die Lackschichte schützt sowohl das Kaliber der Düse als auch die Drahtoberfläche vor gegenseitiger Beschädigung, so dass in der anschliessenden, in der Düsenbrücke radial verschwenkbar eingesetzten Fertigdüse, der Lack zu einem zentrischen Auftrag von gewünschter Stärke abgestreift werden kann. Bei dieser Anordnung-für jeden Drahtzug mit eingesetzter Vordüse und Fertigdüse-können vor allem auch auf Drähten mit stärksten Durchmessern einwandfrei zentrische, hochwertige
Isolationsschichten erzeugt werden-ohne dass sich dabei etwa das Eigengewicht des hindurchlaufenden Drahtes nachteilig auswirkt.
Bei andern bekannten Lackauftrag-Vorrichtungen wird der Lack über einen Kanal in der
Düsenbrücke und durch in der Vordüse selbst angebrachte, senkrechte Bohrungen dem Draht in Überschuss zugeführt, wobei durch 90 ige Verschwenkung der Vordüsen dieser Lackdurchlauf geschlossen bzw. wieder geöffnet werden kann ; auch in diesem Fall wird der in Vordüsen und in Fertigdüsen anfallende Lacküberschuss in der Lackwanne gesammelt und in den Lacktank zurückgeleitet.
Solche Lackauftrag-Vorrichtungen mit Vordüse und Fertigdüse sind insbesonders zur Verwendung in
Drahtlackier-Anlagen mit horizontalen Trocken- und Einbrennretorten geeignet, wobei auf den Drähten einwandfreie, zentrische Lackschichten hergestellt werden. Diese Lackauftrag-Vorrichtungen haben jedoch den Nachteil, dass der in der Lackwanne in Umlauf befindliche Lack durch Verdunstung von Lösungsmittel seine Konsistenz sowie seine Eigenschaften ändert und auch der Verschmutzung ausgesetzt ist ; ausserdem können durch die gemeinsame Lackzuführung zu allen in einer Düsenbrücke eingesetzten Vordüsen weder einzelne derselben noch die zu einem Drahtgang gehörige Vordüsengruppe gemeinsam automatisch von der Lackzufuhr abgeschaltet werden-beispielsweise bei in einem Drahtgang auftretender Störung ;
weiters können auch in einer Düsenbrücke die den verschiedenen Drahtgängen zugehörigen Vordüsengruppen nur mit der gleichen Lacktype versorgt werden ; insbesondere kann auch eine etwa nachträglich gewünschte Korrektur der Lackauftragsstärke nur vorgenommen werden, wenn der Lackierprozess unterbrochen und die Düsen ausgewechselt werden-was also mit Leistungsverlust und Drahtabfall verbunden ist ; schliesslich muss der Draht sowohl in der Vordüse als auch in der Fertigdüse separat eingefädelt werden und ausserdem können örtliche Verdickungen des Materials-wie beispielsweise an der Verbindungsstelle zweier Drahtlängen-oder sonstige Unregelmässigkeiten, besonders bei dünnen Drähten mit ihren schwachen Einzelaufträgen leicht zu Drahtrissen führen ;
bei diesen Lackauftrag-Vorrichtungen wirkt sich auch ungünstig aus, dass für die verschiedenen Drahtdurchmesser entsprechend zahlreiche Vordüsen und Fertigdüsen erforderlich sind und mit denselben manipuliert werden muss.
Nach der Erfindung werden nun bei Lackauftrag-Vorrichtungen der eingangs beschriebenen Bauart für Drahtlackier-Anlagen alle diese oben erwähnten Nachteile in befriedigender Weise dadurch vermieden, dass die im Brückenkörper eingesetzten Vordüsen und bzw. oder die Fertigdüsen zweiteilig ausgebildet sind, wobei ihr Unterteil am Brückenkörper fest aufliegt-vorzugsweise zwischen Wangen eingeklemmt-und auf diesen unteren der Düsenoberteil lose aufliegt, entweder unter zusätzlichem Federdruck oder mit seinem Eigengewicht allein. Diese Anordnung bewährt sich insbesondere bei der Lackierung dünner Drähte, bei welchen durch die Führung des Drahtes in der Vordüse allein beim Durchgang durch die Fertigdüse bereits ein zentrischer Lackauftrag erreicht wird.
Zweckmässig können diese Fertigdüsen entlang einer, gegen ihre Austrittsseite hin ansteigenden, schiefen Ebene geteilt sein, wobei durch axiale Verschiebung des lose aufliegenden Düsenoberteiles eine nachträgliche Korrektur des Lackauftrages vorgenommen werden kann.
Eine bevorzugte Ausführungsform dieser Lackauftrag-Vorrichtung ergibt sich dadurch, dass die für mehrere
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einstückigen Düsenblock vereinigt sind, wobei gegebenenfalls die Anschlussbohrungen für die Lackzuführung in den Vordüsenunterteilen angebracht sind. Weiters kann bzw. können im Unterteil der Vordüse und bzw. oder der Fertigdüse bzw. im Unterteil des einstückigen Düsenblockes die gesamte Düsenbohrung bzw. beide Bohrungen eines Düsenpaares als offene, profilierte Einschnitte-vorzugsweise als Dreikant-oder Vierkantprofile-eingearbeitet und die Düsenoberteile als ebene Abdeckplatten, allenfalls für mehrere Düsen gemeinsam, ausgebildet sein.
Ausserdem kann vorteilhafterweise der Unterteil eines zusammengehörigen Düsenpaares-vorzugsweise derjenige eines ganzen Düsenblockes-aus einem Stück gearbeitet sein, wobei zwischen beiden Düsen bzw. beiden Düsenreihen ein längsgerichteter Durchbruch angebracht ist, welcher auf der im Brückenkörper vorhandenen Lackrückführrinne aufliegt.
Die speziellen Ausführungsformen der erfindungsgemässen Lackauftrag-Vorrichtung, bei welchen sowohl Vordüsen als auch Fertigdüsen zweiteilig ausgebildet sind, eignen sich besonders für die Behandlung von Drähten
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mit solchen Durchmessern, welche nicht mehr durch elektrische Schweissung miteinander verbunden werden können-sondern durch Lötung oder Knüpfstellen-wodurch am laufenden Draht Verstärkungen entstehen ; durch die geteilten Vordüsen sowie die geteilten Fertigdüsen können nun solche Verbindungsstellen durchgezogen werden, ohne dass der Drahtlauf unterbrochen werden müsste ;
hiebei müssen, u. zw. wegen der Entlastung des Drahtes und der dadurch bedingten Erzielung eines zentrischen Lackauftrages, in der Düsenbrücke die Unterteile sowohl der Vordüse als auch diejenigen der Fertigdüse bzw. des betreffenden Düsenblockes einwandfrei festliegen und ausserdem die Achsen der zusammengehörigen Düsenpaare im Verhältnis zur Drahtachse entsprechend eingestellt sein.
In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäss aufgebauten Lackauftrag-Vorrichtung für Drahtlackier-Anlagen veranschaulicht. Es zeigen : Fig. l eine solche Lackauftrag-Vorrichtung mit im Brückenkörper eingesetzten, geteilten Vordüsen und einteiligen, verschwenkbaren Fertigdüsen - im vertikalen Querschnitt-wobei die Düsenbrücke in Richtung senkrecht zur Bildebene in mehrere getrennte Lackführungsabschnitte unterteilt sein kann ; Fig. 2 eine Lackauftrag-Vorrichtung mit zweiteiligen Vordüsen und zweiteiligen Fertigdüsen ; Fig. 3a und 3b eine entlang einer geneigten Ebene geteilte Fertigdüse in zwei verschiedenen Betriebsstellungen ; Fig. 4 einen Düsenblock mit einstückigem Unterteil für mehrere benachbarte Vordüsen ;
Fig. 5 einen Düsenblock für geteilte Vordüsen und geteilte Fertigdüsen, mit einstückigem Unterteil für mehrere benachbarte Düsenpaare.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Lackauftrag-Vorrichtung besteht die Düsenbrücke --10-- aus einem
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--1311a---, in welchen einerseits (in--13--) horizontal geteilte Vordüsen --14a-14b-- bzw. anderseits (in --11a--) die einteiligen Fertigdüsen --16-- gelagert sind, u. zw. je in Abstand nebeneinander. Der Brückenkörper --11-- selbst kann an sich in mehrere, getrennte Lackzuführungs- und Lackrückführungsabschnitte unterteilt sein-welche je einem zusammengehörigen Drahtgang mit beispielsweise drei Durchzügen zugeordnet sind.
Bei jeder zweiteiligen Vordüse--14a-14b--liegt einerseits der Unterteil --14a-- auf dem Brückenkörper--11--fest auf und ist hier zwischen zwei parallelen, abnehmbaren Wangen--13a und 13b-eingeklemmt, und anderseits liegt auf diesem Unterteil--14a--der Düsenoberteil--14b--lediglich mit seinem Eigengewicht-bzw. allenfalls auch unter zusätzlichem Federdruck-lose auf und ragt aus der
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--14a-- bis in die Düsenbohrung reichen. In der andern, am Brückenkörper angearbeiteten Längsleiste --11a--, in Fig. l links, sind in durchaus bekannter Weise die mit einer Kugelführung versehenen Fertigdüsen --16-- radial verschwenkbar eingesetzt.
Auf der Sohle des Brückenkörpers befindet sich zwischen beiden Führungsleisten --13 und lla--der Vordüsen bzw. Fertigdüsen - wieder für jeden etwa vorhandenen Lackzuführungsabschnitt getrennt-eine Sammelrinne--17--, durch welche der Lacküberschuss des in der Vordüse --14a, 14b--aufgebrachten Lackes aufgefangen und in die Lackwanne zurückgeführt wird ; die an beiden Aussenseiten des Brückenkörpers --11-- angebrachten Längsrinnen --19-- sind lediglich zur Aufnahme von eventuell auftretendem Lecklack bestimmt.
Fig. 2 zeigt eine Düsenbrücke-30--, in welcher sowohl zweiteilige Vordüsen-34a-34b-als auch zweiteilige Fertigdüsen --36a-36b-- eingesetzt sind, wobei-in gleicher Weise wie bei der ersten Ausführungsform-die betreffenden Düsenunterteile --34a bzw. 36a-je zwischen zwei parallelen, abnehmbaren Wangen--33a und 33b bzw. 35a und 35b-- eingeklemmt sind und die Düsenoberteile --34b bzw. 36b--, welche zwecks Gewichtserhöhung über die Brückenabdeckung --38-- oben herausragen, lose
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Fig. l :--37-und die beiden seitlichen Lecklackrinnen--39--angebracht.
In Fig. 3a und 3b ist eine Variante der zweiteilig ausgebildeten Fertigdüsen --46a-46b-- dargestellt, welche entlang einer-zu ihrer Austrittsseite hin ansteigenden-schiefen Ebene hin geteilt ist ; bei dieser Ausführungsform kann also durch axiale Verschiebung des lose aufliegenden Düsenoberteiles --46b-- eine nachträgliche Vergrösserung des Kalibers zur Korrektur des Lackauftrages vorgenommen werden ; bei Verwendung solcher schräg geteilter Fertigdüsen --46a-46b-- muss von den zugehörigen Klemmwangen selbstverständlich eine entsprechend niedriger sein-bei der Anordnung gemäss Fig. 2 also sinngemäss die linke Klemmwange --35b--.
In Fig. 4 ist eine besonders vorteilhafte Ausbildung der zweiteiligen Vordüsen veranschaulicht, bei welcher die Unterteile mehrerer Düsen --45--, zweckmässig derjenigen für die aufeinanderfolgenden Drahtzüge eines vollständigen Drahtganges, zu einem einstückigen Vordüsenblock--54a--vereinigt sind ; in diesem blockförmigen Düsenunterteil --54a-- sind nun die Drahteinalufkanäle --54-- mit ihrem vollständigen-hier quadratischen-Querschnitt versenkt eingearbeitet und verengen sich gegen die Drahtauslaufseite hin zum gewünschten Kaliber, in diesem Fall also bis zu dem den Drahtdurchmesser
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umschreibenden Quadrat.
In diesem einstückigen Unterteil --54a-- des Vordüsenblockes sind ferner eine vertikale Lackzuführungsbohrung --52a-- und anschliessend an dieselbe etwa in der Längsmitte der Lackkanal --52b-- angeordnet, welcher die einzelnen Düseneinschnitte--54--miteinander verbindet ; der in eine Düsenbrücke eingesetzte Vordüsenblock--54a--wird durch einen entsprechenden, in der Brücke vorhandenen Kanal über die Lackzuführungsbohrung--52a--mit Lack versorgt-wobei diese Lackzufuhr z. B. in durchaus bekannter Weise dosiert werden kann.
Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist jeder dieser im einstückigen Düsenunterteil --54a-- angebrachten Düseneinschnitte --54-- mit einer einzelnen, lose aufgelegten Deckelplatte--54b--abgeschlossen ; die Deckelplatte kann selbstverständlich auch für mehrere Vordüsen gemeinsam einteilig sein.
In Fig. 5 ist weiters eine vorteilhafte-besonders für dünnere Drähte geeignete-Ausführungsform der erfindungsgemässen Lackauftrag-Vorrichtung mit geteilten Vordüsen und geteilten Fertigdüsen dargestellt, bei welcher in einem einstückigen, rahmenförmig ausgebildeten Unterteil--64a--eines Düsenblockes auf den voneinander distanzierten Längsholmen sowohl die Vordüsen --64-- als auch die Fertigdüsen --66--- als offene, entsprechend profilierte Einschnitte angebracht sind-im allgemeinen wieder als Vierkant- oder auch als Dreikantprofile ; die übrige Anordnung entspricht sinngemäss durchaus derjenigen bereits an Hand der Fig. 4 beschriebenen :
In dem den Unterteil der Vordüsen bildenden Längsholm des Düsenblockes ist wieder die Lackzuführungsbohrung--62a--angebracht, welche in die gemeinsame Lackrinne--62b--zu den einzelnen Vordüsen--64--mündet. Der einstückige Unterteil--64a--des Düsenblockes liegt wieder in einer Düsenbrücke fest auf, wobei der zwischen beiden Längsholmen des Düsenblockes --64a-- vorhandene Einschnitt--67--genau über der in der Sohle der Düsenbrücke eingearbeiteten Sammelrinne für die Rückführung des Lacküberschusses liegt.
Der Oberteil des gemeinsamen Düsenblockes besteht wieder aus Einzelplatten--64b--, welche die Düseneinschnitte--64 und 66--eines Düsenpaares abdecken und entweder lose aufgelegt oder auch mit zusätzlichem Federdruck gehalten sein können ; diese Deckplatten --64b-- können allenfalls durch den eigentlichen Deckel der Düsenbrücke herausragen, so dass das Kaliber von aussen her geöffnet werden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. In Drahtlackier-Anlagen verwendete Lackauftrag-Vorrichtung für mehrere, parallel hindurchlaufende Drahtzüge, mit einer für dieselben gemeinsamen Düsenbrücke, in welcher je Drahtzug eine Vordüse sowie eine Fertigdüse eingesetzt sind und mit einer darunter angeordneten Lackwanne, wobei Düsenbrücke und Lackwanne
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Brückenkörper (10 bzw. 30) eingesetzten Vordüsen (14 bzw. 34 bzw. 54 bzw. 64) und bzw. oder die Fertigdüsen (16 bzw. 36 bzw. 56 bzw. 66) zweiteilig ausgebildet sind, wobei ihr Unterteil (14a; 34a; 54a; 64a) am Brückenkörper (10 ; 30) fest aufliegt-vorzugsweise zwischen Wangen (13a-13b bzw. 33a-33b) eingeklemmt-und auf diese unteren der Düsenoberteil (14b ; 34b ; 54b ; 64b) lose aufliegt, entweder unter zusätzlichem Federdruck oder mit seinem Eigengewicht allein.
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