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Anhänge-Drehpflug für neben der Vorfurche fahrende
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Schlepper Die Erfindung betrifft einen Anhänge-Drehpflug für neben
der Vorfurche fahrende Schlepper, mit einem Vorderradkarren und einem Hinterradkarren
bzw. einem von einem Stabilisator gehaltenen Hinterrad, einer Dreheinrichtung für
die Pflugkörper, mit einer Deichsel für das Ankoppeln des Schleppers und mit einer
Zugstrebe, die einerseits mit dem Rahmen und andererseits über eine im wesentlichen
in Zugrichtung liegende und einen Abstand zum vorderen Drehlager aufweisende Achse
mit der Deichsel verbunden ist.
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Schlepper mit großen Leistungen benötigen Reifen, die nicht oder kaum
noch in der Vorfurche passen. Dies gilt insbesondere für Schlepper mit Zwillingsbereifung.
Diese Schlepper müssen neben der Vorfurche auf dem ungepflügten Land laufen, Hierdurch
wird
zwar der Boden in der Furchensole nicht von den Schlepperrädern verdichtet, jedoch
müssen die Schlepperreifen einen ausreichenden Abstand zur Furchenkante einhalten,
damit diese nicht zerstört wird. Hierdurch erhöht sich der Abstand des ersten Pflugkörpers
von der Schlepperlängsachse erheblich und beträgt in der Regel ca. 1,50m0 Im Vergleich
zu Pflügen, deren Schlepper in der Vorfurche fahren, haben Pflüge mit auf dem ungepflügten
Land laufenden Schlepperrädern einen um ca.
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1,20 m größeren seitlichen Abstand des ersten Pflugkörpers zur Schlepperlängsachse.
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Durch die sehr weit zur Seite reichenden vorderen Pflugkörper ergibt
sich ein sehr hohes moment um die Schlepperlängsachse, wodurch eine starke Belastung
der Pflugteile eintritt. Desweiteren ist eine hohe Drehenergie erforderlich, um
die Pflugkörper mit ihrem weit von der Drehachse liegenden Schwerpunkt zu wenden.
Zudem liegt der Schwerpunkt sehr nahe an der von einem Vorderrad und dem Hinterrad
bzw. der Lagerung des Hinterkarrens gebildeten Seite des Stützdreqeckes. Es besteht
somit eine hohe Kippgefahr für den Pflug. Desweiteren ist das Fahren eines neben
der Vorfurche laufenden Schleppers dann sehr anstrengend, wenn das furchenseitige
Vorderrad des Karrens nicht in der Vorfurche läuft. Ein in der Vorfurche laufendes
Rad des Vorderradkarrens gestattes es, die Schnittbreite des
vorderen
Körper genauer einzuhalten, jedenfalls soweit, das begrenzte Spiel des Dreipunktgestänges
oder des Zugpendels des Schleppers seitliche Bewegungen des Schleppers relativ zum
Pflug zuläßt. Durch das in der Vorfurche laufende Rad wird weiter die Kippsicherheit
des Pfluges erhöht, da der Schwerpunkt mehr in die Mitte des Stützdreieckes wandert.
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Da der Pflug auch auf der Straße transportiert werden muß, kann die
Breite des Vorderradkarrens nicht beliebig groß gewählt werden. Die Folge ist, daß
bei den bekannten Pflügen die Deichsel schräg zur Zugrichtung verläuft, so daß ein
hohes Moment auf den Pflug ausgeübt wird. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden,
die Deichsel in Zugrichtung anzuordnen und unter Zwischenschaltung eines Drehlagers
an einer mit dem Rahmen verbundenen Zugstrebe zu befestigen.
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Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß das Drehlager im Vorderradkarren
für das Drehen der Pflugkörper, Deichsel und Rahmen von seitlichen Momenten entlastet
wird.
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Jedoch muß ein solcher Karren mit einer erheblichen Bodenfreiheit
ausgebildet erden, damit das seitlich der Karrenmitte liegende Drehlager der Zugstrebe
beim Wenden der Pflugkörper unter dem Karren durchdrehen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anhängedrehpflug der
eingangs beschriebenen Art so auszubilden, daß dieser ein
hohe Standsicherheit
und eine gute Führung für eine gleichmäßige Einhaltung der Schnittbreite des vorderen
Pflugkörpers bei gleichzeitiger Entlastung des vorderen Drehlagers für das Wenden
der Pflugkörper von Biegemomenten aufweist und auch beim Drehen-der Pflugkörper
noch eine große Bodenfreiheit bei einem beliebig schmalen Vorderkarren vorhanden
ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die für das Wenden der Pflugkörper
erforderliche Drehenergie zu verringern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zugstrebe
am Rahmen über eine im wesentlichen lotreohtliegende Achse angeschlossen und über
eine Schwenkeinrichtung relativ zum Rahmen verschwenkbar ist. Die Deichsel kann
entweder in Fahrtrichtung angeordnet sein und unmittelbar an der Drehachse des mit
der Zugstrebe verbundenen Drehlagers angreifen, oder aber an der Traverse des Vorderradkarrens
gelenkig angreifen, wobei ein Zapfen der Zugstrebe in ein in der Deichsel angecfidnetes
Langloch eingreift.
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Durch das in der Vorfurche laufende Rad des Vorderradkarrens wird
eine Führung für eine gleichmäßige Einhaltung der Schnitt-Breite des vorderen Pflugkörpers
erreicht. Da die Zugstrebe am Rahmen angelenkt ist und während des Pflügen um dieses
Lager ein kleines Stück pendeln kann, ist das Fahren des Schleppers
wesentlich
erleichtert, da Lenkbewegungen des Schleppers nicht unmittelbar auf den Pflug übertragen
werden. Der Pflug ist vielmehr durch das in der Vorfurche laufende Rad und die Anlage
des hinteren Pflugkörpers geführt. Kleinere Fahrfehler wirken sich somit auf die
Führung des Pfluges nicht aus.
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Um das Drehlager im Vorderradkarren und andere Pflugteile von seitlichen
Momenten zu entlasten, muß die Zugkraft über die mit der Deichsel verbundene Zugstrebe
unmittelbar auf den Pflugrahmen übertragen werden. Dies bedingt einen Angriffspunkt
der Zugstrebe an der Deichsel, der weit seitlich neben dem Drehlager des Vorderradkarrens
liegt. Um die Bauhöhe und Spurweite des Vorderradkarrens klein zu halten und dennoch
die Pflugkörper wenden zu können, ist es erforderlich, vor dem Drehen die Zugstrebe
und das vordere Drehlager zueinander hin zu verschwenken. Zur Begrenz-ung des Schwenkbereiches
sind Anschläge vorgesehen, die auch durch die Schwenkeinrichtung selber ersetzt
werden können. Wird z.B. als Schwenkeinrichtung ein Hydraulikzylinder verwendet,
so können als Endanschläge für die Schwenkbewegung die eingefahrene und ausgefahrene
Stellung des Hydraulikzylinders dienen.
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Um den Pflug und die Deichsel sowie das vordere Drehlager von seitlichen
Biegemomenten zu entlasten, ist es vorteilhaft, wenn
die Deichsel
in Zugrichtung verläuft. Bei den für den Straßentransport geeigneten Karren mit
einer Breite von 2,0 m bis 2,50 m muß, um dies zu erreichen, das vordere Ende der
Zugstrebe leicht abgewinkelt werden. Die hierdurch. in der Zugstrebe selber auftretenden
Biegemomente kann man dabei in Kauf nehmen.
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Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist das vordere Ende
des Rahmens über eine im wesen-tlichen lotrecht liegende Achse mit der Drehachse
des vorderen Drehlagers in Vorderradkarren verbunden. Diese zusätzliche Achse bringt
den Vorteil, daß der Rahmen mit seinem Schwerpunkt naher in die ideelle Drehachse
für das Wenden der Pflugkörper verschoben werden kann. Hierdurch wird die Drehenergie
wesentlich verringert.
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Die Schwenkeinrichtung für das Verschwenken der Zugstrebe und des
Rahmens gegenüber dem vorderen Drehlager kann entweder zwischen dem Rahmen und der
Zugstrebe oder aber zwischen der Drehachse und dem Rahmen angeordnet sein. In beiden
Fällen wird als Schwenkeinrichtung vorteilhaft ein doppeltwirkender Hydraulikzylinder
verwendet.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden anhand
der Zeichnung näher beschrieben, in dieser zeigen: Fig. 1 eine Aufsicht auf einen
erfindungsgemäß ausgebildeten Pflug unter Weglassung der für das Verständnis der
Erfindung nicht erforderlichen Teile, Fig. 2 und 3 zwei weitere Ausführungsbeispiele
gemäß der Erfindung mit einer zusätzlichen Schwenkachse zwischen Rahmen und Drehachse,
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung, bei der die Schwenkeinrichtung
zwischen Rahmen und Drehachse angeordnet ist, und Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines effindungsgemäßen Pfluges mit einer schwenkbar an der Karrentraverse angreifenden
Deichsel.
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In Fig. 1, die einen erfindungsgemäßen Pflug in Draufsicht zwigt,
sind alle die Teile weggelassen worden, die für das Verständnis der Erfindung nicht
unbedingt erforderlich sind.
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So sind z.D. die Drehvorrichtung, der Aushebemechanismus für die Pflugkörper,
die Anschläge bzw. Spindeln zur Begrenzung
der Drehung und die
Pflugkörper weggelassen worden. Eine Einrichtung zur seitlichen Verschiebung des
Rahmens ist bei dem gezeigten Pflug dann nicht erforderlich, wenn sich der Pflug
im Acker so auf der Deichsel abstützt, so daß das landseitige Rad nicht trägt, und
das furchenseitige Vorderrad immer seine Stellung zum ersten Pflugkörper beibehält.
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Der insgesamt mit 1 bezeichnete Anhänge-Drehpflughat einen Rahmen
2, an dem die Pflugkörper 3 befestigt sind. Der Rahmen 2 wird von einem vorderen
Drehlager 4 und einem hinteren Drehrad lager 5 getragen. Das vordere Drehlager ist
im Vordeykarren 6 und das hintere Drehlager 5 im Hinterradkarren 7 gelagert. Die
Deichsel 8 wird mit ihrem Anlenkpunkt 9 mit dem nicht gezeigten Schlepper verbunden.
Die Deichsel 8 greift an eine gelenkig mit dem Rahmen 2 verbundene Zugstrebe 10
an. Zwischen Deichsel 8 und Zugstrebe 10 ist ein Drehlager 11 eingeschaltet, dessen
Drehachse 12 in etwa in Fahrtrichtung verläuft. Dieses Drehlager gestattet eine
Relativbewegung der Zugstrebe 10 zur Deichsel 8.
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Die Deichsel 8 weist an ihrem hinteren Ende eine Gabel 13 auf, die
an einem Bolzen 14 gelenkig befestigt ist. Der Bolzen 14 ist seinerseits in der
Drehachse 12 gelagert. Der Bolzen 14 bildet für die Deichsel 8 eine waagrechtliegende
Achse, so daß die Deichsel gegenüber der Zugstrebe einknicken kann. Gabel 13 und
Drehachse 12 weisen je einen Anschlag 15, 16 auf, die vorteilhaft
einstellbar
sind und den Knickwinkel von Deichsel und Zugstrebe nach unten begrenzen. Liegen
die beiden Anschläge 15, 16 aneinander, so kann über die Deichsel 8 ein Teil des
Pfluggewichtes auf den Schlepper übertragen werden und zur Belastung der Hinterräder
beitragen. Vorteilhaft wird die Einstellung so gewählt, daß das landseitige Rad
des Karrens beim Ackern über dem Boden schwebt.
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Die Zugstrebe 10 ist an ihrem hinteren Ende über ein im wesentlich
lotrecht liegendes Lager 17 am Rahmen 2 angelenkt.
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An einem Lagerauge 18 der Zugstrebe 10 und 19 des Rahmens 2 greift
ein doppeltwirkender Hydraulikzylinder 20 an, dessen Anschlüsse mit 21 bezeichnet
sind. Der Hydraulikzylinder 20 dient zum Verschwenken der Zugstrebe 10. Die Länge
der Kolbenstange 22 des Hydraulikzylinders 20 ist vorteilhaft;sogswählt, daß die
beiden Endstellungen der Zugstrebe10 durch die eingefahrene bzw ausgefahrene Stellung
des Kolbens des Hydraulikzylinders bestimmt wird. Die Räder 23, 24 des Vorderradkarrens
6 sind vorteilhaft als Nachlaufräderausgebildet, sa daß beim Verschwenken von Zugstrebe
10 und- Vorderradkarren6 .ein Radieren.derRäder des Vorderradk-arrensunterbleibt.
Beim Ackern wie der Nachlauf vorteilhaft gesperrt. Die in Fig. 1.-eingezeichnete
gestrichelte es gestrichelte~eingeschwenkte Stellung der Deichsel 8 und der Zugstrebe
10 zeigt,'daß das Drehlager 11 nur noch einen relativ geringen Abstand zur Drehachse
25 des Drehlagers 4 des
Vorderradkarrens 6 aufweist. Beim Drehen
der Pflugkörper wird die Zugstrebe 10 unter dem Drehlager 4 durchgedreht. In der
verschwenkten Stellung der Zugstrebe 10 ist die Bodenfreiheit unter dem Vorderradkarren
ausreichend, um die Zugstrebe 10 und das Drehlager 11 unter diesem wegzudrehen.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich von dem nach
Fig. 1 im wesentlichen dadurch, daß der Rahmen 2 über eine im wesentlichen lotrecht
liegende Achse 26 an einem mit der Drehachse 25 verbundenen Arm 27 angelenkt jist.Desweiteren
ist der Hydraulikzylinder 20 einerseits an einem Arm 28 der Zugstrebe 10 und andererseits
am Arm 27 angelenkt.
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Zwei Anschläge 29 und 30 dienen zur Begrenz-ung der Endstellungen.
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MitHilfe der Achse 26 kann der Rahmen 2 und damit der Schwerpunkt
näher in die ideelle Drehachse hinein verschoben werden, so daß die erforderliche
Dreharbeit verringert wird.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich von dem nach
Fig. 2 im wesentlichen dadurch, daß die Zugstrebe 10 mit der Drehachse 25 übereinenLenker
31 verbunden ist. Hierdurch sind der Rahmen 2, die Drehachse 25 und die Zug strebe
1-0 zu einem Gelenkviereck zusammengeschlossen, so daß deren Schwenkbewegung bei
Betätigung des Hydraulìkzylinders20 zwangsläufig synchron erfolgen. Der Lenker 31
kann vorteilhaftals Spannschloß
ausgebildet werden und zur Einstellung
der Schrittbreite des ersten Pflugkörpers dienen. Der Hydraulikzylinder 20 kann
zwischen Rahmen 2 und Zugstrebe 10 bzw. wie in Fig. 4 dargestellt ist, zwischen
Arm 27 und Rahmen 2 angeordnet sein.
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Bei dem AusfUbrungsbeispiel nach Fig. 5 ist der Rahmen 2 starr mit
dem auf der Drehachse 25 befestigten Arm 27 verbunden. Jedoch kann auch hier eine
Einstellbarkeit zwischen diesen beiden Teilen vorgesehen werden. Die Deichsel 8
ist an der Karrentraverse 32 angelenkt und weist eine Kulisse 33 mit einer Rastausnehmung
34 auf. In die Kulisse 33 greift ein Zapfen 35, der an einem Arm 36~angeordnet ist,
der fest mit der Drehachse 12 des Drehlagers 11 verbunden ist. Das Drehlager sitzt
auf der Zugstrebe 10, deren hinteres Ende um eine im wesentlichen waagrecht liegende
Achse 37 schwenkbar ist. Die Achse 37 wird von einer Gabel 38 getragen, deren Ausleger
39 um die lotrecht liegende Achse 17 am-Rahmen 2 schwenkbar ist. Der Hydraulikzylinder
20 greift an der Zugstrebe 10 und am Rahmen 2 an.
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In der Arbeitstellung greift der Zapfen 35 in die Rastausnehmung34
der Kulisse 33 und überträgt die Zugkräfte auf die Zugstrebe 10. Hierdurch wird
erreicht, daß das Drehlager 4 von Biegemomenten im wesentlichen frei bleibt. Beim
Verschwenken der Zugstrebe 10 zum Drehlager 4 hin und beim anschließenden Drehen
des Pflugrahmens 2 wandert der Zapfen 35 im Langloch 33. Die Deichsel 8 macht wie
beim Drehen lediglich eine Schwenklng, während die Zugstrebe 10 mitschwenkt.
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Der Hydraulikzylinder 20 für das Verschieben und der nichtgezeigten
Hydraulikzylinder für das Drehen der Pflugkörper können unabhängig voneinander geschlatet
sein, sie können jedoch auch miteinander gekoppelt werden, so daß zuerst das Verschwenken
und anschließend die Drehung der Pflugkörper erfolgt.
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Es ist auch denkbar, Drehen und Verschwenken gleichzeitig vorzunehmen.
Der Hydraulikzylinder kann z.B. über ein Umschaltventil mit dem Drehzylinder für
das Drehen der Pflugkörper gekoppelt sein, so daß Einschwenken, Drehen und Rückschwenken
bei nur einer Schaltbewegung nacheinander erfolgen.
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