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Sichtumroller
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Die Erfindung betrifft einen Sichtumroller gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1.
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Sichtumroller dieser Art dienen zum Umrollen von Bahnmaterial von
größeren auf kleinere Wickel, zur Fehlerkontrolle, zum eichgenauen Messen, zum Ablängen
in verkaufsfähige Einheiten, zum Verpacken in Verpackungsmaterial, wie Papier oder
Kunststoffolie, zum Längskantenbeschneiden sowie Aufteilen in verschiedene Bahnbreiten,
zum Heraustrennen von Makulaturabs chnitten usw.
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Die auf dem Sichtumroller der hier zur Rede stehenden Art umgerollten
Bahnmaterialien sind insbesondere Transferdruckpapiere und Thermodruckpapiere, jedoch
auch bedruckte Dekorpapiere, Dekorfolien, Tapeten usw. Hierbei werden insbesondere
rie Transfer- oder Thermodruckpapiere für ein Trockendruckverf&nren verwendet,
bei dem im Gegensatz zu dem eine Trockeneinrichtung und einen Spannrahmen erfordernden
Naßdruckverfahren die Papiere zum indirekten, jedoch trockenen Stoffdruck verwendet
werden. Hierbei wird die Farbe des mit Spezialfarben bedruckten Papiers durch Wärme
in gasförmigen Zustand gebracht und auf die Textilfaser oder sonstige Oberfläche
des zu bedrukkenden Gutes übertragen, in der es dann sublimiert. Derartige Thermodruckpapiere
werden üblicherweise auf einem Rohwickel aufgewikkelt angeliefert und müssen daher
vor ihrer eigentlichen Verwendung oder vor ihrem Versand den oben erwähnten Arbeitsgängen
auf einem Sichtumroller unterworfen werden. Die hierzu bisher verwendeten Sichtumroller
sind jedoch nicht nur umständlich in der Handhabung, sondern lassen sich auch in
ihrer Leistung, d.h. in ihrer Arbeitsgeschwindigkeit bzw. Laufges chwindigkeit nicht
steigern. Diese ist nämlich dadurch begrenzt, daß eine Beobachtung des Bahnmaterials
nach Art des Dessins und der Farbstellung erforderlich ist und deswegen eine durch
die den Sichtumroller bedienende sowie beobachtende Bedienungsperson natürlich vorgegebene
Grenze vorhanden ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Sichtumroller
der gattungsgemäßen Art derart auszugestalten, daß er bei einfacherer Handhabung
und gleichzeitig gedrängter Bauart eine Leistungssteigerung ohne Beeinträchtigung
seiner eigentlichen Funktionen ermöglicht.
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Die Merkmale der zur Lösung dieser Aufgabe geschaffenen Erfindung
ergeben sich aus den'Ansprüchen.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Handhabung des Sichtumrollers
dadurch zu vereinfachen und dessen Leistung bei gleichzeitig gedrängterer Bauart
dadurch zu steigern, daß die zur Durchführung von einzelnen Arbeitsvorgangen oder
Ptüstvorgängen erforderliche Zeit erheblich verkürzt wird, indem die an den betreffenden
Stellen vorgesehenen Einrichtungen entweder arbeitsfreundlicher oder arbeits intensiver
oder aber mechanisiert bzw. automatisiert werden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Diese zeigt in: Fig. 1 schematisch in Seitenansicht bzw. im Schnitt
den Sichtumroller; Fig. 2 in Draufsicht die Fertigwickelentnahmeeinrichtung und
Fig. 3 schematisch in perspektivischer Darstellung die Einrichtung zur automatischen
Regelung der Bahnmaterialspannung.
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Wie aus der Zeichnung, insbesondere aus Fig. 1, ersichtlich, weist
der dargestellte Sichtumroller einen Maschinenrahmen 1 auf, der im wesentlichen
durch zwei in parallelem Abstand zueinander vorgesehene und durch nicht dargestellte
Quertraversen miteinander verbundene Seitenwände gebildet ist. An der Hinterseite
des Maschinenrahmens 1 ist eine Abwickelstelle 2 sowie an der Vorderseite des Maschinenrahmens
eine Aufwickelstelle 3 für das den Sichtumroller durchlaufende Bahnmaterial 4, wie
beispielsweise Thermodruckpapier oder dgl., vorgesehen.
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Die Abwickelstelle 2 weist eine quer im Maschinenrahmen 1 gelagerte
Abwickelwelle 5 auf, die den sich bei Vorwärtslauf des Bahnmaterials 4
in
Richtung des Pfeils A drehenden und aus dem zu sichtenden Bahnmaterial 4 gebildeten
Rohwickel 6 trägt sowie mittels üblicher Schnellspannlager 7 schall und sicher in
ihren Lagerstellen verriegelt bzw.
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hiervon gelöst oder entnommen werden kann.
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Vom Rohwickel 6 läuft das zu sichtende Bahnmaterial 4 über zwei Leitwalzen
8, 9, zwischen denen winklig ein Sichtfeld 10 zur visuellen Kontrolle des Bahnmaterials
4 angeordnet ist. Von der Leitwalze 9 läuft das Bahnmaterial 4 über eine zur automatischen
Regelung der Bahnmaterialspannung vorgesehene Tänzerwalze 11, eine weitere Leitwalze
12, eine Abtrenn- und Klebeinrichtung 13 und zwei weitere Leitwalzen 14, 15 zur
Aufwickelstelle 3. Hierbei dient die Leitwalze 15 in Verbindung mit einer oberen
Schneidwalze 15' als Längskantenschneideinrichtung. Die Aufwickelstelle 3 enthält
beim dargestellten Ausführungsbeispiel zwei quer an der Vorderseite des Maschinenrahmens
1 in vertikalem Abstand voneinander gelagerte Aufwickelwellen 16, 17 für auf einen
Fertigwickel 18 aufzuwickelnde Gutware bzw. für auf einen Fertigwickel 19 aufzuwickelnde
Makulatur. Hierbei wird die Gutware der Aufwickelwelle 16 bzw. dem hierauf angeordneten
Gutwarenwickel 18 über die Leitwalze 15 zugeführt, während die Zufuhr der Makulatur
zur Aufwickelwelle 17 bzw. zum Makulaturwickel 19 über die Leitwalze 14 und eine
weitere Leitwalze 20 erfolgt.
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Zum Vorwärtslauf bzw. gegebenenfalls erforderlichen Rückwärtslauf
des Bahnmaterials 4 ist ein in seiner Geschwindigkeit nach Bedarf regelbarer Antrieb
21 vorgesehen, der über einen Riementrieb 22 für Vorwärtslauf auf die Aufwickelwellen
16, 17 bzw. über einen Riementrieb 23 für Rückwärtslauf auf die Abwickelwelle 5
einwirkt.
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Im Bedienungsbereich, d.h. in Reichweite einer üblicherweise an der
Vorderseite des Maschinenrahmens 1 bzw. des Sichtumrollers stehenden Bedienungsperson
sind weiterhin eine Längenmeßeinrichtung 24 für
die Gesamtmetrage,
ein Schaltkasten 25, eine geeichte Längenmeßeinrichtung 26 für dasjenige Bahnmaterial
4, das als Gutware auf den Fertigwickel 18 aufgewickelt wird, und schließlich ein
Geschwindigkeitsschalthebel 27 angeordnet. Außerdem ist auch noch an der aus Fig.
1 ersichtlichen Stelle im Maschinenrahmen 1 eine Verpackungsma£erialabwickeleinrichtung
28 vorgesehen.
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Ausbildung der Aufwickelstelle 3 Im folgenden wird lediglich die sich
auf die Aufwickelwelle 16 beziehende Ausbildung der Aufwickelstelle 3 beschrieben,
da die Aufwickelstelle 3 im Hinblick auf die Aufwickelt elle 17 eine im wesentlichen
hierzu identische Ausbildung aufweist.
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Wie aus Fig. 1, und insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, ist die Aufwickelwelle
16 an ihrem einen Ende 29 drehbar im Maschinenrahmen 1 angelenkt und an bzw. nahe
ihrem anderen Ende 30 horizontal aus dem Maschinenrahmen 1 herausschwenkbar in diesem
gelagert, und zwar derart, daß die Aufwickelwelle 16 mittels ihres herausverschwenkbaren
Endes 30 zwischen einer in Fig. 2 mit vollausgezogenen Linien gezeigten Wickelstellung
und einer in Fig. 2 strichpunktiert gezeigten Entlade- bzw. Beladestellung bewegbar
ist. An ihrem ortsfest angelenkten Ende 29 ist die Aufwickelwelle 16 in einem mit
dem Maschinenrahmen 1 verbundenen Kugelgelenk 31, das auch jedes andere geeignete
Gelenk, beispielsweise ein Kardangelenk oder dgl., sein kann, gelagert und grundsätzlich
unlösbar mit diesem Gelenk 31 verbunden, so daß die Aufwickelwelle 16 lediglich
in der in Fig. 2 angedeuteten Weise aus dem Maschinenrahmen 1 herausverschwenkbar,
jedoch von diesem nicht ablösbar ist.
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An ihrem herausverschwenkbaren Ende 30 ruht die Aufwickelwelle 16,
wenn sie sich in der Wickelstellung befindet, in einem Lager 32, das beispielsweise
ein Gleitlager sein kann, beim dargestellten Ausführungsbeispiel jedoch die Lagerschale
eines mit Kugellagerlaufringen 33 des betreffenden Wellenendes 30 zusammenwirkenden
Lagers darstellt. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist hierbei das Ende 30 der Aufwickelwelle
16 in der Wickelstellung mittels einer üblichen Schnellspanneinrichtung 34 verriegelbar.
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Das das schwenkbare Ende 30 der Aufwickelwelle 16 aufnehmende Lager
32 ist vom Maschinenrahmen 1 zusammen mit einer hiervon nach vorn ragenden Tragkonsole
35 gebildet, an der ihrerseits vorderseitig eine Schwenkkonsole 36 angelenkt ist.
Hierbei bildet die Oberkante der Schwenkkonsole 36, wie aus Fig. 1 ersichtlich,
zusammen mit der Oberkante der Tragkonsole 35 eine etwa waagrechte Auflagekante
zum Heraus -verschwenken und Führen des betreffenden Endes 30 der Aufwickelwelle
16. Die Schwenkkonsole 36 weist an ihrem freien Ende eine nach oben ragende Anschlagschulter
37 für das in die Entlade- bzw. Beladestellung verschwenkte Ende 30 der Aufwickelwelle
16 auf.
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Die Schwenkkonsole 36 ist in waagrechter Ebene zwischen einer Außerbetriebsstellung,
in der sie seitwärts wegverschwenkt ist, und einer Betriebsstellung verschwenkbar,
in der sie mit der Tragkonsole 35 etwa fluchtet. Die Verschwenkbewegung der Schwenkkonsole
36 kann vorzugsweise kraftbetätigt, und zwar mittels eines nicht dargestellten Druckmittelzylinders,
erfolgen.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist das herausverschwenkbare Ende 30
der Aufwickelwelle 16 zur leichten Aufnahme einer Papphülse 38 oder dgl.
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für den gesichteten Fertigwickel 18 sich verjüngend ausgebildet und
weist beispielsweise die Form eines Kegelstumpfes oder dgl. auf.
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Zur Entnahme des Fertigwickels 18 wird, nachdem zuvor die Schwenkkonsole
36 aus ihrer Außerbetriebsstellung in die mit der Tragkonsole 35 fluchtende Betriebsstellung
verschwenkt und die Schnellspanneinrichtung 34 gelöst wurde, das Wellenende 30 aus
der Wickelstellung in die Entladestellung verschwenkt, wobei bei dieser Verschwenkbewegung
das Wellenende 30 auf den Oberkanten von Tragkonsole 35 und Schwenkkonsole 36 aufruht
und entlang diesen bis zum Anschlag an die Anschlagschulter 37 gleitend geführt
wird. In dieser Entladestellung, in der ein Hub- und Transportwagen 39 mit einer
höhenverstellbaren Aufnahmewanne 40 für den Fertigwickel 18 an der entsprechenden
Stelle angeordnet worden ist, wird der Fertigwickel 18 durch den Hubwagen 39 angehoben,
die Schwenkkonsole 36 in die Außerbetriebsstellung verschwenkt und der Fertigwickel
18 sodann zusammen mit der Papphülse 38 von der Aufwickelwelle 16 durch entsprechend
seitwärts erfolgendes Wegfahren des Wagens 39 abgezogen. Sodann ist es lediglich
erforderlich, eine neue Papphülse 38 zur Aufnahme eines weiteren Wickels 18 über
das entsprechend ausgebildete Wellenende 30 auf die Aufwickelwelle 16 zu schieben
und letztere wieder in ihre Wickelstellung zu verbringen, wozu die Schwenkkonsole
36 in ihre Betriebsstellung zurückverschwenkt wird.
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Ausbildung der Verpackungsmater ialabwickeleinrichtung 28 Die Verpackungs
materialabwickeleinrichtung 28 ist hinter der untersten, zur Aufnahme der Makulaturware
dienenden Aufwickelwelle 17 sowie unterhalb dieser quer innerhalb des Maschinenrahmens
1 gelagert und weist einen aus Verpackungsmaterial 41, wie beispielsweise Papier
oder Kunststoffolie, gebildeten Wickel 42 auf. Dieser ist auf einer drehbar gelagerten
Welle 43 angeordnet und mit seinem jeweiligen Wickelanfang 44 aus dem Maschinenrahmen
1 herausgeführt. Dies erfolgt über eine Umlenkwalze 45, der ein mechanisch betätigbarer
Klemmbalken
46 oder eine sonstige Klemmeinrichtung für den Wickelanfang 44 des lTerpackungsmateriais
41 zugeordnet ist.
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Der Verpackungsmaterialwickel 42 ist zusammen mit der ihn Xragenden
Welle 43 an seine vorbestimmte Stelle in den Maschinenrahmen 1 auf einer Einrolleinrichtung
47 bewegbar, die aus zwei beidseits des Maschinenrahmens 1 angeordneten Gleitbahnen
besteht. Diese Gleitbahnen 47 verlaufen von der Rahmeevorderseite aus leicht nach
unten geneigt ins Innere des Maschinenrahmens 1 bis zur Lagerstelle der Welle 43
des Verpackungsmaterialwickels 42.
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Aufgrund dieser Ausbildung ist es nicht nur in einfacher Weise möglich,
den Verpackungsmaterialwickel 42 an seine vorbestimmte 3Lagerstelle innerhalb des
Maschinenrahmens 1 zu verbringen, sondern auch den jeweils gesichteten Wickel 18
bzw. 19 nach seiner Fertigstellung in bequemer Weise zu verpacken.
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Ausbildung der Abwickelstelle 2 Zum leichteren und schnelleren Einheben
des zu sichtenden Rohwikkels 6 ist der Abwickelstelle 2 eine Rohwickeleinhebevorrichtung
48 zugeordnet, die zwei kraftbetätigte Hebearme 49 aufweist. Diese sind jeweils
mit ihrem unteren Ende bei 50 beidseits des Maschinenrahmens 1 an dessen Hinterseite
angelenkt, und zwar nahe des Bodens.
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An ihrem oberen Ende weisen die Hebearme 49 jeweils eine Aufnahme
für das betreffende Ende der in die Abwickelstelle 2 zusammen mit dem Rohwickel
6 einzuhebenden Abwickelwelle 5 auf, wobei diese Aufnahme in der aus Fig. 1 ersichtlichen
Weise aus der waagrecht verlaufenden Oberkante 51 der Hebearme 49 und einer sich
hieran außenseitig anschließenden, nach oben ragenden Anschlagschulter 52 gebildet
ist.
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An einer geeigneten Stelle beidseits des Maschinenrahmens 1 ist jeweils
bei 53 ein Druckmittelzylinder 54, insbesondere ein Hydraulikzylinder, angelenkt,
dessen Kolbenstange 55 bei 56 an einer geeignete: Stelle des Hebearms 49 zwischen
dessen oberem und unterem Ende angelenkt ist.
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Mittels dieser Druckmittelzylinder 54 und den ihnen zugeordneten Kolbenstangen
55 sind daher die Hebearme 48 gemeinsam zwischen ihrer in Fig. 1 strichpunktiert
gezeigten Stellung, in der sie den RoLwickel 6 an den Enden seiner Abwickelwelle
5 vom Boden oder von der betreffenden Halterungswanne 40 des Transportwagens 39
aufheben, und einer in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien gezeichneten Stellung verschwenkbar,
in welcher der Rohwickel 6 zusammen mit seiner Abwickelwelle 5 an die vorgesehene
Lagerstelle der Abwickelstelle 2 verbracht werden kann. Hierbei ist die Abwickelwelle
5 ebenfalls - ähnlich der Ausbildung der Aufwickelstelle 3 - auf einer etwa waagrecht
verlaufenden Führungskante oder Führungsfläche rollbar, die durch die Oberkante
51 der Hebearme 49 und eine entsprechende Oberkante bzw. Oberfläche des Maschinenrahmens
1 gebildet wird.
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Anordnung und Ausbildung der Längskantenschneideinrichtung 15, 15'
Die Längskantenschneideinrichtung ist am Ende des aus Fig. 1 ersichtlichen und etwa
waagrecht verlaufenden Teiles des Transportweges des Bahnmaterials 4 angeordnet,
wobei das Bahnmaterial 4, bevor es in die Längskantenschneideinrichtung 15, 15'
eintritt und dort an seinen Längskanten zum Abtrennen von beidseits unregelmäßig
verlaufenden Randstreifen 57 geschnitten wird, das Sichtfeld 10, die sich an dessen
unteres Ende anschließende Leitwalze 9, die Tänzerwalze 11 und die Abtrenn- und
Klebeeinrichtung 13 passiert hat. Wesentlich ist, daß die Längskantenschneideinrichtung
15, 15', wie aus Fig. 1 ersichtlich, im Bedienungsbereich des Sichtumrollers, d.
h. in Reichweite einer üblicherweise vor der Vorderseite des Maschinenrahmens 1
stehenden Bedienungsperson, angeordnet ist. Die Längskantens chneideinrichtung 15,
15'
besteht aus einer Obermesserwelle 15' und einer dieser unterseitig
zugeordneten Untermesserwelle 15, wobei letztere gleichzeitig als Leitwalze für
das an diese Stelle um mehr als 90° umzulenkende Bahnmaterial 4 dient. Jede Messerwelle
15, 15' ist in üblicher Weise mit zwei oder mehr nicht dargestellten, eine umlaufende
Schneidkante aufweisenden Messern versehen, die in einem der abschließend gewünschten
Breite des Bahnmaterials 4 entsprechenden Abstand voneinander angeordnet sind und
mit den Messern der betreffenden anderen Messerwelle 15 bzw. 15' nach Art eines
Scherenschnitts zusammenwirken. Selbstverständlich sind die Messer sowohl in ihrem
horizontalen als auch in ihrem vertikalen Abstand voneinander einstellbar, wobei
die Verstellung des vertikalen Abstandes zwischen den Messern der beiden Messerwellen
15, 15' beispielsweise durch entsprechendes Abheben oder Andrücken der Obermesserwelle
15' mittels einer Gewindespindel erfolgt.
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Der jeweils beidseits des Bahnmaterials 4 abgeschnittene Randstreifen
57 wird mittels an entsprechender Stelle unterseitig nach der Untermesserwelle 15
angeordneter Absaugdüsen 60 abgesaugt und über ein nicht weiter dargestelltes Leitungssystem
zu einer geeigneten Stelle innerhalb oder außerhalb des Sichtumrollers transportiert.
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In jedem Fall ist aufgrund der gewählten Ausbildung und Anordnung
der Längskantenschneideinrichtung 15, 15' gewährleistet, daß diese leicht und bequem
zugänglich sowie bedienbar ist, was insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn der
abgeschnittene Randstreifen 57 zu Beginn des Schneidens oder zu Beginn eines neuen
Vorwärtslaufes nach einem Rückwärtslauf des Bahnmaterials 4 von Hand in die Absaugdüsen
60 eingeführt werden muß.
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Die Messerwellen 15, 15' können außer zum Abschneiden des Randstreifens
57 auch noch mit weiteren Schneidmessern, z. B. zur Durchführung eines Mittenschnitts,
ausgestattet sein.
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Abtrenn- und Klebeeinrichtung 13 Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist in
Transportrichtung des Bahnmaterials 4 nach der Leitwalze 12 ebenfalls im leicht
zugänglichen Bedienungsbereich des Sichtumrollers die Abtrenn- und Klebeeinrichtung
13 für das Bahnmaterial 4 angeordnet, die im wesentlichen aus zwei durch Druckmittel
betätigbaren Klemmbalken 61 zum Festklemmen des Bahnmaterials 4 sowie aus einem
eine Schneideinrichtung chneidrlult zur Führung des Schneidmessers) aufweisenden
Klebetisch 62 besteht.
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Einrichtung zur automatischen Regelung der Bahnmaterialspannung Diese
aus Fig. 1 sowie im einzelnen s&nematisch aus Fig. 3 ersichtliche Einrichtung
weist die Tänzerwalze 11 auf, die zwischen der am Ende des geneigten Sichtfeldes
10 vorgesehenen Leitwalze 9 und der Leitwalze 12 im Weg des Bahnmaterials 4 vertikal
höhenverstellbar zwischen zwei in geeignetem Abstand voneinander senkrecht angeordneten
Führungsplatten 63 oder dgl. geführt ist und demgemäß unter der direkten Einwirkung
der vom Bahnmaterial 4 ausgeübten Zugspannung steht. Die die Tänzerwalze 11 lagernde
horizontale Welle 64 ist ihrerseits an ihren beiden Enden mit den freien Enden von
Kolbenstangen 65 verbunden bzw. an diesen gelagert. Die Kolbenstangen 65 sind zusammen
mit Kolben 66 in beidseits des Kolbens 66 mit Druckmittel beaufschlagten bzw. beaufschlagbaren
Zylindern 67 verschieblich, wobei vorzugsweise Pneumatikzylinder zur Anwendung gelangen.
Eine der beiden Kolbenstangen 65 ist über eine starr und winklig hierzu vorgesehene
Verbindungsstange 68 mit einer Nockenschrägfläche 69 verbunden, die sich längs eines
entsprechenden Abtastgliedes 70 verschieben kann. Dieses wirkt seinerseits über
eine noch zu beschreibende regelbare Betätigungseinrichtung auf den Druckmittelzylinder
71 einer Bremszange 72 ein, und zwar im Sinne deren Entlüftens oder Anziehens, so
daß dadurch eine mit der Bremszange 72
zusammenwirkende Bremsscheibe
73 mehr oder weniger stark abgebremst oder aber freigegeben werden kann. Dies erfolgt
demnach jeweils in Abhängigkeit von der Höheusteflung der Tänzerwalze 11, die einerseits
durch die von der Tänzerwalze 11 gemessene tatsächliche Bahnmaterialspannung und
andererseits durch den beidseits der Kolben 66 in den Zylindern 67 einstellbaren
Druck (zur Erzeugung der gegewünschten Bahnmaterialvorspannung) bestimmt ist. Wie
im übrigen aus Fig. 3 ersichtlich, ist die Bremsscheibe 73 drehfest mit dem einen
Ende der den zu sichtenden Rohwickel lagernden Abwickelwelle 5 verbunden.
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Die von der Tänzerwalze 11 entsprechend der jeweils herrschenden Bahnmaterialspannung
über die Nockeneinrichtung 69, 70 beeinflußte, regelbare Betätigungseinrichtung
für die Bremszange 72 bzw. deren Druckmittelzylinder 71 weist im wesentlichen ein
Druckminderventil DRV 1 auf, das konstant von einer Druckluftquelle 74 beaufschlagt
ist. Zur umfassenden Erläuterung der zur automatischen Regelung der Bahnmaterialspannung
vorgesehenen Einrichtung werden der Einfachheit halber im folgenden die verschiedenen
wesentlichen Betriebszustände unter ausdrücklicher Bezugnahme auf die aus Fig. 3
ersichtlichen Merkmale beschrieben: a) Ausgangsstellung Ein zwischen der Druckmittelquelle
74 sowie einer Wartungseinheit einerseits und dem Betätigungszylinder 71 der Bremszange
72 andererseits vorgesehenes 3/2 -Wegeventil S t befindet sich in der Nullstellung,
in der es stromlos ist, wobei der Anschluß P gesperrt und der Anschluß A nach dem
Anschluß R entlüftet ist. Demgemäß ist auch der Anschluß X eines zwischen dem Ventil
S 1 und dem Betätigungszylinder 71 vorgesehenen Wechselventils WV drucklos.
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Ein zwischen Druckmittelquelle 74 und Wechselventil WV parallel zum
Ventil S 1 angeordnetes 3/2-Wegeventil 5" 2, das den von der Druckmittelquelle 74
kommenden Luftdruck bzw. Netzdruck zum Druckminderventil DRV 1 überträgt, befindet
sich ebenfalls in der Nullstellung, d. h. es ist stromlos. In dieser Stellung ist
der Anschluß T des Ventils S 2 gesperrt, während die Anschlüsse P und A miteinander
verbunden sind und den Netzdruck zum Anschluß P des Druckminderventils DRV 1 übertragen.
In diesem Druckminderventil DRV 1 ergibt sich der zum Anschluß Y des Wechselventils
WV und damit zum Betätigungszylinder 71 der Bremszange 72 übertragene Ausgangsdruck
am Anschluß A entsprechend der jeweiligen Höhenstellung der Tänzerwalze 11 bzw.
entsprechend der Stellung der Kolben 66 in den Zylindern 67, wobei diese Stellung
unmittelbar vom Abtastglied 70 an der Nockenschrägfläche 69 abgetastet wird und
der am Anschluß A des Druckminderventils DRV 1 jeweils herrschende Ausgangsdruck
in Abhängigkeit von der gewählten Länge, Steigung und jeweiligen Stellung der Nockenschrägfläche
69 beispielsweise von 0, 1 - 7, 1 bar geregelt werden kann. Ein weiterhin an die
Druckmittelquelle 74 angeschlossenes 4/2-Wegeventil S 3 befindet sich ebenfalls
in der Nullstellung, in der es stromlos ist.
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Hierbei sind die Anschlüsse P und B des Ventils S 3 miteinander verbunden,
so daß der Netzdruck an denAnschluß P eines dem Ventil S 3 nachgeschalteten Druckminderventils
DRV 2 geleitet wird.
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Dieses Druckminderventil DRV 2, bei dem der Netzdruck am Anschluß
P anliegt, ist zur Erzeugung der vorab gewünschten Bahnmaterialvorspannung einstellbar
und liefert demgemäß einen vorgewählten Ausgangsdruck über seinen Anschluß B sowie
über ein Drosselrücks chlagventil an die Kolbenstangenseite des Zylinders 67.
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b) Ruhezustand Bei dem oben unter a) erläuterten Schaltungszustand
der Einzelteile der Vorrichtung ist der Betätigungszylinder 71 für die Bremszange
72 über den Anschluß Y des Wechselventils WV mit demjenigen Druck beaufschlagt,
der vom Ausgangsanschluß A des Druckminderventils DRV 1 freigegeben wird. Da die
Zylinder 67 kolbenstangenseitig mit dem am Druckminderventil DRV 2 ausgangsseitig
eingestellten Druck beaufschlagt und somit die Kolben 66 ganz in die Zylinder 67
eingefahren sind, ist auch das Abtastglied 70 aufgrund der maximal nach unten verschobenen
Nockenschrägfläche 69 vollständig in das Druckminderventil DRV 1 eingedrückt, so
daß letzteres den Höchstdruck von beispielsweise 7, 1 bar an den Betätigungszylinder
71 für die Bremszange 72 abgibt. Die Bremszange 72 befindet sich daher bezüglich
der Bremsscheibe 73 in ihrer maximalen Bremsstellung.
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c) Anfahren Durch Einschalten des aus Fig. 1 ersichtlichen Antriebsmotors
21 für den Sichtumroller wird das Bahnmaterial 4 angezogen und demgemäß die Tänzerwalze
11 vom Bahnmaterial 4 gegen die Wirkung des kolbenstangenseitig in den Zylindern
67 herrschenden Druckes vertikal nach oben verschoben, bis Gleichgewicht herrscht.
Die dadurch kolbenstangenseitig in den Zylindern 67 höher komprimierte Luft wird
über die Entlüftungsbohrung des Druckminderventils DRV 2 abgeleitet. Gleichzeitig
wird über die Nockeneinrichtung 69, 70, da sich die Nockenschrägfläche 69 nach oben
verschiebt, der Ausgangsdruck am Anschluß A des Druckminderventils DRV 1 vermindert,
so daß sich auch der Bremsdruck im Betätigungszylinder 71 fiir die Bremszange 72
absenkt und die durch die Teile 72, 73 gebildete Bremse entlüftet wird. Dadurch
kann sich auch der Rohwikkel 6 zum Abwickeln des zu sichtenden Bahnmaterials 4 drehen.
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Da der vom Druckminderventil DRV 2 am Anschluß B abgegebene Druck
sowie die Flächen der Zylinder 67 und der Kolben 66 konstant sind, jedoch bei der
Durchführung des Betriebs des Sichtumrollers der Durchmesser des Rohwickels 6 während
des Abwickelvorgangs stetig kleiner wird, wird das im Laufe des Betriebs von der
Bremszange 72 auf die Bremsscheibe 73 ausgeübte Bremsmoment größer als zulässig,
so daß die Tänzerwalze 11 nach oben gezogen wird.
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Dadurch wird aber in der erläuterten Weise über die Nockeneinrichtung
69, 70 der Ausgangsdruck am Anschluß A des Druckminderventils DRV 1 vermindert,
so daß der auf den Betätigungszylinder 71 für die Bremszange 72 ausgeübte Bremsdruck
abfällt, bis wieder Spannung bzw. Druckgleichgewicht herrscht.
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d) Anhalten Nach dem Abschalten des Antriebsmotors 21 wird zwar das
Bahnmaterial 4 angehalten, jedoch dreht sich der Rohwickel 6 noch etwas weiter.
Hierdurch sinkt sofort die Tänzerwalze 11 nach unten, so daß der Ausgangsdruck am
Druckminderventil DRV 1 über die Nokkeneinrichtung 69, 70 erhöht wird. Dadurch erhöht
sich auch sofort das von der Bremszange 72 auf die Bremsscheibe 73 ausgeübte Bremsmoment,
so daß der Rohwickel 6 verstärkt abgebremst wird und sich aufgrund der kurzen Reaktionszeiten
keinerlei durchhängendes Bahnmaterial 4 ergibt.
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e) Schneiden und kleben Durch Einschalten des Magneten des Ventils
S 3 wird dessen Ausgang A über den Anschluß P mit dem Netzdruck beaufschlagt, so
daß der an einem gesonderten Druckminderventil DRV 3 am Ausgang B eingestellte Druck
auf die Unterseite der Zylinder 67, d. h.
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auf die der Kolbenstange 65 abgewandte Seite jedes Kolbens 66 wirkt
und
die über das Druckminderventil DRV 2 eingestellte Bahnmaterialspannung aufhebt.
Dadurch kann das Bahnmaterial 4 manuell auf dem Klebtisch 62 der Abtrenn- und Klebeinrichtung
13 nach Wunsch zur Durchführung der verschiedenen Abtrenn-, Kleb- und Klemmvorgänge
verschoben werden.
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f) Notstop Wenn ein Notstop durchgeführt werden muß, wird der Magnet
des Ventils S 1 erregt, so daß dessen Anschlüsse P und A miteinander verbunden werden.
Dadurch gelangt der Netzdruck an den Eingang X des Wechselventils WV und von hier
unmittelbar an den Betätigungszylinder 71 für die Bremszange 72.
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In jedem Fall ist durch die beschriebene Einrichtung gewährleistet,
daß eine selbsttätige Regelung der Bahnmaterialspannung auf einen konstanten Wert
erfolgt, wobei anstelle einer Tänzerwalze auch eine Pendelwalze oder dgl. zur Anwendung
gelangen könnte. Während des Transports des Bahnmaterials 4 von der Abwickelstelle
2 zur Aufwikkelstelle 3 ist keinerlei Nachregeln der Bahnmaterialspannung nötig,
wobei als weiterer Vorteil hinzukommt, daß die Bahnmaterialspannung je nach Materialart
dadurch einstellbar ist, daß der kolbenstangenseitige Druck in den Zylindern 67
über das einstellbare Druckminderventil DRV 2 regelbar ist.
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Anstelle des mit der Nockenschrägfläche 69 zusammenwirkenden Abtastgliedes
70 kann selbstverständlich auch eine andere Übertragung der jeweiligen Höhenstellung
der Kolbenstange 65 auf das Druckminderventil DRV 1, beispielsweise mittels Exzenter,
Hebel usw., zur Anwendung gelangen.