DE2615989C2 - Verfahren und Vorrichtung an einer Webmaschine zum Bilden einer Dreherleiste - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung an einer Webmaschine zum Bilden einer DreherleisteInfo
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Description
a. Fachbildebewegung des einen Leistenfadenpaares in die eine und des anderen Leistenfadenpaares
in die andere Richtung, anschließendes Verschwenken jedes Dreherfadens von der
einen Seite seines zugeordneten Steherfadens auf dessen andere Seite und Eintrag eines
Schußfadens (F), und
b. Fachbüdebewegung des einen Leistenfadenpaares in die andere und des anderen
Leistenfadenpaares in die eine Richtung und anschließender Eintragung eines Schußfadens;
und daß die Dreherfäden so geführt und verschwenkt werden, daß bei jeder auf das Verschwenken
der Dreherfaden folgenden Fachbüdebewegung der Dreherfaden jedes Leistenfadenpaares mit dem
Steherfaden des anderen Leistenfadenpaares überkreiizt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steherfäden (S], S2) während des
Verschwenkens der Dreherfaden (D], D2) gegensinnig
zu den letzteren verschwenkt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreherfäden (Du D2) führenden
ösen (6) jeweils um einen Winkel von 15° bis 45°, vorzugsweise um 32° verschwenkt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Dreherfaden (D\) in
einer Ebene oberhalb seines zugeordneten Steherfadens (S\) und der andere Dreherfaden (D2) in einer
Ebene unterhalb seines zugeordneten Steherfadens (S2) verschwenkt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit Haltemitteln für die Führungsösen der Dreher- und Steherfäden und mit mit
diesen Haltemitteln gekuppelten ersten und zweiten Antriebsmitteln, wobei die ersten Antriebsmittel für
die Fachbüdebewegung aller Haltemittel und die zweiten Antriebsmittel für das Verschwenken der
die Führungsösen der Dreherfäden tragenden Haltemittel vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten (23 bis 27) und die zweiten Antriebsmittel (13 bis 20) so gesteuert sind, daß die
Verschwenkung der Haltemittel (11, 12) für die Führungsösen (6) der Dreherfäden (Du D2) jeweils
nach jeder zweiten Fachbüdebewegung erfolgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltemittel für die Führungsösen (6) der Dreher- und Steherfäden (D1, D2; Su S^durch
geneigt zu den Kettfäden (1, 2) und parallel zueinander orientierte Stangen (7,8,11,12) gebildet
sind, daß die beiden Stangen mit den Führungsösen für ein Leistenfadenpaar jeweils über einen Tragarm
(9,10) fest miteinander verbunden sind und daß jeweils eine der beiden miteinander verbundenen
Stangen länger ist als die andere und mit ihrem einen Ende an die ersten Antriebsmittel (23 bis 27)
angschlossen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die die Führungsöse (6) für den
Steherfaden (Su S2) tragende Stange (7, 8) an die
ersten Antriebsmittel (23 bis 27) angeschlossen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stangen (7, 8, 11, 12) und die sie paarweise verbindenden Tragarme (9, 10) so
ίο ausgebildet sind, daß bei dem einen Stangenpaar (7,
11) der Tragarm (9) die oberen Stangenenden miteinander verbindet und die Stangen vom
Tragarm nach unten ragen und daß bei dem anderen Stangenpaar (8, 12) der Tragarm (10) an der an die
ersten Antriebsmittel (23 bis 27) angeschlossenen Stange (8) in einem der Länge der anderen Stange
(12) dieses Paares entsprechenden Abstand vom oberen Ende befestigt ist und das untere Ende der
anderen Stange dieses Paares trägt, so daß die
zo letztgenannte Stange sowie ein Teil der an die erster Antriebsmittel angeschlossenen Stange dieses Paares
vom Tragarm nach oben ragen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsöse (6) für den Leisten·
faden in jeder Stange (7,8,11,12) in einem etwa dei
Länge der kürzeren Stange jedes Paares entsprechenden Abstand vom jeweiligen Tragarm (9, 10;
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren dei Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
ersten Antriebsmittel durch mit ihrem einen Ende ar die jeweiligen Stangen (7,8) angelenkte, zweiarmige
um eine gemeinsame Achse (25) schwenkbare Hebe (23, 24) gebildet sind, deren anderes Ende mit je
einer Exzenterscheibe (27) verbunden ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren dei Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daC
jede der an die ersten Antriebsmittel (23 bis 27 angeschlossenen Stangen (7, 8) in ihrem die mit ihi
verbundene Stange (11,12) längenmäßig überragen
den Teil an einem festen Webmaschinenteil hubver schiebbar und drehbar gelagert und in Längsrich
tung verschiebbar durch ein Zahnrad (13,14) gefühn ist, weiche Zahnräder mit ihren Stangen au
Drehungsmitnahme gekuppelt sind und in Eingrif mit einer Zahnstange (15) stehen, an welch«
Zahnstange ein von einer Exzenterscheibe (20 gesteuerter Schwenkhebel (16) angelenkt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurtf
gekennzeichnet, daß der Umfang der Exzenter scheibe (20) aus zwei Halbkreisen mit verschiede
nem Radius gebildet ist und daß diese Exzenter scheibe im Betrieb mit der halben Drehzahl der di<
schwenkbaren Hebel (23, 24) der ersten Antriebs mittel steuernden Exzenterscheiben (27) angetriebei
wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eini Vorrichtung zum Bilden einer Dreherleiste mit je zwe
Dreher- und Steherfäden.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art sin< sowohl die Dreherfaden ais auch die Siehenäden in in
wesentlichen vertikal untereinander angeordnete! ösen geführt. Die Leistenbildung erfolgt durch Bewe
, steherfäden in die eine und der Dreherfaden in
• ndere Richtung zum Zwecke der Fachbildung und
** +,Hindurchführen der Dreherfaden durch den
T^chenraum zwischen den Steherfäden in gegensinni-
sich kreuzenden Bewegungen. Wie die praktische
g bung gezeigt hat, weist die auf diese Weise
büdete Dreherleiste nur eine relativ geringe Festig-
^Tfe Erfindung hat das Ziel, ein Verfahren und eine
Vorrichtung anzugeben, bei dessen (deren) Anwendung
H' Festigkeit der Dreherleisten stark verbessert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch ge-
zeichnet, daß je ein Dreher- und ein Steherfaden
nder als'Leistenfadenpaar zugeordnet und in im
Wesentlichen nebeneinander angeordneten ösen ge-
rhrt werden, daß die Leistenbildung durch die zyklische
Wiederholung der folgenden Verfahrensschritte erfolgt:
*) Fachbildebewegung des einen Leistenfadenpaares
in die eine und des anderen Leistenfadenpaares in die andere Richtung, anschließendes Verschwenken
jedes Dreherfadens von der einen Seite seines zugeordneten Steherfadens auf dessen
andere Seite und Eintrag eines Schußfadens, und
b) Fachbildebewegung des einen Leistenfadenpaares in die andere und des anderen Leistenfadenpaares
in die eine Richtung und anschließender Eintrag eines Schußfasens;
und daß die Dreherfäden so geführt und verschwenkt
werden, daß bei jeder auf das Verschwenken der Dreherfaden folgenden Fachbildebewegung der
Dreherfaden jedes Leistenfadenpaares mit dem Steherfaden des anderen Leistenfadenpaares überkreuzt wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren führen jeweils ein ein Leistenfadenpaar bildender Dreher- und
Steherfaden die gleiche Fachbildebewegung durch. Nach jeweils zwei Fachbildebewegungen werden die
beiden Leistenfadenpaare miteinander verschlungen. Eine auf diese Weise gebildete Dreherleiste weist eine
außerordentlich hohe Festigkeit auf und die aus der Leiste ragenden freien Schußfadenenden können
beträchtlich kürzer gehalten werden als bei bekannten Dreherleisten.
Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zur Durchführung des genannten Verfahrens, mit Haltemitteln
für die Führungsösen der Dreher- und Steherfäden und mit mit diesen Haltemitteln gekuppelten ersten und
zweiten Antriebsmitteln, wobei die ersten Antriebsmittel für die Fachbildebewegung aller Haltemittel und
die zweiten Antriebsmittel für das Verschwenken der die Führungsösen der Dreherfäden tragenden Haltemittel
vorgesehen sind.
Die erfindungsgemäße Anordnung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten und die zweiten Antriebsmittel so gesteuert sind, daß die Verschwenkung der
Haltemittel für die Führungsösen der Dreherfaden jeweils nach jeder zweiten Fachbildebewegung erfolgt.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen und der Figuren der Zeichnung
näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung an einer Wellenfachwebmaschine
in perspektivischer Ansicht,
Fig.2 bis 4 je einen Ausschnitt der in Fig.
dargestellten Vorrichtung in jeweils verschiedenen Arbeitsphasen,
F i B. 5 eine Draufsicht auf eine Dreherleiste, Fig.6a, 6b je eine schematische Draufsicht auf eine Variante der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung in zwei verschiedenen Schwenkstellungen der Dreherfäden, und
F i B. 5 eine Draufsicht auf eine Dreherleiste, Fig.6a, 6b je eine schematische Draufsicht auf eine Variante der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung in zwei verschiedenen Schwenkstellungen der Dreherfäden, und
Fig.7a, 7b eine Variante der in den Fig.6a, 6b
dargestellten Vorrichtung.
In Fig. 1 ist ein Ausschnitt aus den in einer Wellenfachwebmaschine eingezogenen Kettfaden 1 und
2 sowie aus dem aus den Kettfäden 1 und 2 und den ίο Schußfäden F gebildeten Gewebe 4 im Bereich der
rechten Gewebeleiste 3 dargestellt. Da die Wellenfachwebmaschine als bekannt vorausgesetzt werden kann,
ist sie lediglich durch einen Schützen 5 symbolisiert. Die Iransportrichtung des Schützens 5 beim Schußeintrag
ist mit einem Pfeil E bezeichnet.
Im Anschluß an die Kettfaden 1 und 2 sind vier Leistenfäden vorgesehen, zwei Dreherfäden Di und D2
und zwei Steherfäden S\ und S2, welche durch ösen 6
einer Leistenbiidevorrichtung geführt sind. Die Leistenbildevorrichtung
besteht im wesentlichen aus zwei annähernd vertikal orientierten, in ihrer Längsrichtung
verschiebbaren und um ihre Längsachse drehbaren ersten Stangen 7 und 8 sowie aus mit diesen über Arme
9 und 10 verbundenen zweiten Stangen 11 und 12. Die ersten Stangen 7 und 8, welche um ein Mehrfaches
langer sind als die zweiten Stangen 11 und 12, sind an einem fest mit dem Webmaschinengestell verbundenen
Teil (nicht dargestellt) in Längsrichtung verschiebbar gelagert.
Die Stange 7 trägt an ihrem oberen Ende den Arm 9, von welchem sich die Stange 11 nach unten erstreckt. Im
Bereich des freien Endes der Stange 11 ist eine öse 6 für
die Führung des Dreherfadens Di angeordnet. Die Stange 7 trägt eine öse 6 für die Führung des
Steherfadens Si, wobei der Abstand zwischen dieser öse und dem Arm 9 etwas größer ist als der Abstand
zwischen der öse 6 auf der Stange 11 und dem Arm 9.
Die Stange 8 ist im Bereich ihres oberen Endes über eine Länge, welche um einige Millimeter größer ist als
die Länge der Stange 12 etwa auf den Durchmesser der letzteren abgestuft und trägt an dieser Abstufung den
Arm 10. Die Stange 12 erstreckt sich vom Arm 10 nach oben und ist im Bereich ihres freien Endes mit einer öse
6 für die Führung des Dreherfadens D2 versehen. Die Stange 8 trägt an ihrem oberen Ende eine öse 6 für die
Führung des Steherfadens S2, wobei der Abstand zwischen dieser öse und dem Arm 10 um einige
Millimeter größer ist als der Abstand zwischen der öse 6 auf der Stange 12 und dem Arm 10.
Auf jeder der beiden Stangen 7 und 8 ist je ein Zahnrad 13 bzw. 14 auf Drehungsmitnahme jedoch in
Stangenlängsrichtung verschiebbar gelagert. Beide Zahnräder 13 und 14 stehen in Eingriff mit einer
Zahnstange 15, welche Zahnstangs an einen Schwenkarm 16 angelenkt ist. Der Schwenkarm 16 ist an einei
Schwenkachse 17 gelagert und wird durch die Krafi einer Feder 18 gegen eine im Betrieb in Richtung de;
Pfeiles A rotierende Exzenterscheibe 20 gedrückt. Dit Exzenterscheibe 20, welche fest mit einer Antriebsweih
19 verbunden ist, besteht im wesentlichen aus zwe konzentrischen Halbkreisen mit verschiedenen Radien
der Schwenkarm 16 mit der Zahnstange 15 wird als« jeweils nur an den Übergangsstellen zwischen dei
beiden Halbkreisen kurz verschwenkt und verbleib 65 dann für nahezu eine halbe Umdrehung der Exzenter
scheibe 20 in seiner Stellung. Bei der in der Figu dargestellten Drehstellung der Exzenterscheibe 20 wir
nach einer Vierteldrehung der letzteren die Zahnstang
15 in Richtung des Pfeiles B bewegt, wodurch die beiden Stangen 7 und 8 und damit auch die Arme 9 und 10 mit
den Stangen 11 und 12 eine ruckartige Drehung in Richtung des Pfeiles Cvollführen.
Die beiden Stangen 7 und 8 sind an ihrem unteren s Ende je mit einem Zylinder 21,22 versehen, an welchen
Zylindern je ein Arm eines zweiarmigen Antriebshebels
23, 24 angelenkt ist. Die Antriebshebel 23„ 24 sind an einer Achse 25 drehbar gelagert und sind, so wie dies
beim Antriebshebel 24 dargestellt ist, mit ihrem anderen Arm je an eine mit einer gemeinsamen Welle 26 fest
verbundene Exzenterscheibe 27 angelenkt. Die Welle 26 wird mit der halben Drehzahl der Hauptwelle der
Webmaschine angetrieben. Dies bedeutet, daß die beiden Leistenfadenpaare Di, S\ und D2, S2 jeweils nach
einer dem doppelten Zeitabstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schützendurchgängen oder
Schußeinträgen entsprechenden Zeit wieder die gleiche Hubstellung einnehmen. Die Antriebswelle 19 der
Exzenterscheibe 20 wird mit der halben Drehzahl der Welle 26 angetrieben und ist vorzugsweise über eine
entsprechende Untersetzung mit dem Antrieb der Welle 26 verbunden. Der Antrieb der Welle 26 ist
seinerseits über ein entsprechendes Untersetzungsgetriebe vom Antrieb der Hauptwelle der Webmaschine
abgeleitet.
An Hand der F i g. 1 bis 4 soll nun die Funktionsweise der Leistenbildeeinrichtung erläutert werden:
Unmittelbar nach dem in F i g. 1 dargestellten Momentanzustand tritt der Schützen 5 seitlich aus den
Kettfäden 1 und 2 heraus, womit der Eintrag des Schußfadens Fi beendet ist. Nun findet ein Fachwechsel
der Leistenfäden statt. Die Stange 7 und damit auch das Leistenfadenpaar D\ und Si werden durch den Antriebshebel 23 nach oben, die Stange 8 und damit auch das
Leistenfadenpaar D2 und S2 werden durch den Antriebshebel 24 nach unten bewegt. Wenn die Stange 7 ihren
oberen und die Stange 8 ihren unteren Hubwendepunkt erreicht hat, hat die Exzenterscheibe 20 in Richtung des
Pfeiles A um 90° weitergedreht und der Schwenkarm 16 gerät in Kontakt mit dem Bereich des Übergangs vom
größeren zum kleineren Radius der Exzenterscheibe 20. Dadurch werden die beiden Stangen 7 und 8 über den
Schwenkarm 16, die Zahnstange 15 und die Zahnräder 13 und 14 ruckartig in Richtung des Pfeils C
verschwenkt, wobei der Schwenkwinkel etwa 32° beträgt.
Dadurch wird der Dreherfaden Di über den
Steherfaden S\ an dessen andere Seite und der Dreherfaden D2 unter den Steherfaden S2 an dessen so
andere Seite geschwenkt. Mittlerweile ist mit dem Austritt des nächsten Schützens 5 aus den Kettfäden 1
und 2 der Eintrag des nächsten Schußfadens F2 schon
fast beendet und es ergibt sich der in F i g. 2 dargestellte Momentanzustand der Leistenbildevorrichtung.
Nach dem Eintrag des Schußfadens F2 findet
wiederum ein Fachwechsel der Leistenfäden statt. Das Leistenfadenpaar Di und S\ wird nach unten und das
Leistenfadenpaar D2 und S2 wird nach oben bewegt.
Wenn die Leistenfäden Di und S\ ihren unteren und die
Leistenfäden D2 und S2 ihren oberen Hubwendepunkt
erreicht haben, hat die Exzenterscheibe 20 (Fig. 1) in Richtung des Pfeiles A um 90° weitergedreht. Dieser
Momentanzustand, bei welchem mit dem Austritt des nächsten Schützens 5 aus den Kettfäden 1 und 2 der
Eintrag des nächsten Schußfadens F3 fast beendet ist, ist
in F i g. 3 dargestellt.
Nach dem Eintrag des Schußfadens Fj findet
wiederum ein Fachwechsel der Leistenfäden statt. Das Leistenfadenpaar Di und Si wird nach oben und das
Leistenfadenpaar D2 und S2 wird nach unten bewegt.
Wenn die Leistenfäden Di und Si ihren oberen und
Leistenfäden D2 und S2 ihren unteren Hubwendepunkt
erreicht haben, hat die Exzenterscheibe 20 (Fig. 1) in Richtung des Pfeils A um 90° weitergedreht. Nun gerät
der Übergangsbereich vom kleineren zum größeren Radius der Exzenterscheibe 20 in Kontakt mit dem
Schwenkarm 16 (F i g. 1) und über den letzteren wird die Zahnstange 15 entgegen der Richtung des Pfeils B
verschoben. Dadurch werden die beiden Stangen 7 und 8 über die Zahnräder 13 und 14 ruckartig entgegen der
Richtung des Pfeils C verschwenkt Dabei werden die beiden Dreherfäden Di und D2 über bzw. unter die
zugeordneten Steherfäden Si und S2 wieder zurückgeschwenkt
und es ergibt sich der in F i g. 4 dargestellte Momentanzustand. Mittlerweile wird mit dem Austritt
des nächsten Schützens 5 aus den Kettfäden 1 und 2 der Eintrag des nächsten Schußfadens F4 beendet.
Anschließend an den Eintrag des Schußfadens F4
findet wiederum ein Fachwechsel statt und die Leistenbildevorrichtung gelangt wieder in den in F i g. 1
dargestellten Zustand.
In F i g. 5 ist eine auf die an Hand der F i g. 1 bis 4 beschriebene Weise gebildete Dreherleiste 3 dargestellt,
wobei die verschiedenen Leistenfäden durch verschiedene Schraffuren gekennzeichnet sind.
Wie Fig. 5 zu entnehmen ist, liegt an den Kreuzungsstellen zwischen Schußfaden und Leisienfäden
jeweils ein Leistenfaden des einen Leistenfadenpaares neben einem solchen des anderen Leistenfadenpaares.
So ergibt sich beispielsweise an der Kreuzungsstelle mit dem Schußfaden F3 die folgende Reihenfolge
der Leistenfäden:
Ganz außen liegt der Dreherfaden Di des Leistenfadenpaares
im Unterfach, neben Dt liegt der Dreherfaden D2 des Leistenfadenpaares im Oberfach, neben D2
liegt der Steherfaden Si aus dem Unterfach und neben Si liegt der Steherfaden S2 aus dem Oberfach. Bei jedem
einer Verschwenkung der Dreherfäden vorangehenden Fachwechsel wird der Dreherfaden jedes Leistenfadenpaars
mit dem Steherfaden des anderen Leistenfadenpaares gekreuzt. Beim Fachwechsel zwischen dem
Eintrag der Schußfäden Fi und F2 bzw. F3 und F4 wird
jeweils Di mit S2 und D2 mit Si gekreuzt. Diese
Verknüpfung zwischen Dreher- und Steherfaden jedes Leistenfadenpaares einerseits und zwischen den
Leistenfadenpaaren andererseits ist der Hauptgrund für die große Festigkeit der Leiste 3.
Bei der Beschreibung zu F i g. 1 wurde ausgeführt, daC
der Abstand zwischen den Armen 9 und 10 und der Ösen 6 an den Stangen 7 und 8 größer ist als dei
Abstand zwischen den Armen 9 und 10 und den ösen <
an den Stangen 11 und 12. Infolgedessen wird de: Dreherfaden Di stets oberhalb des Steherfadens Si un(
der Dreherfaden D2 stets unterhalb des Steherfadens S
verschwenkt. Selbstverständlich kann die Leistenbilde vorrichtung auch so ausgelegt werden, daß beid
Dreherfäden oberhalb oder beide Dreherfäden unter halb ihrer Steherfäden verschwenkt werden, oder da
Di unterhalb Si und D2 unterhalb S2 verschwenkt wird.
Wenn beispielsweise beide Dreherfäden unterhal ihrer Steherfäden verschwenkt würden, dann müßte i
Fi g. 3 an den Kreuzungspunkten der beiden Fäden L
und Si der Dreherfäden Di stets unterhalb d(
Steherfadens Si eingezeichnet werden. Es ist leiel
einzusehen, daß sich dadurch am Prinzip des Verfahrcr
cur Leistenbildung und an den Eigenschaften der so gebildeten Leiste nichts ändern würde.
In den Fig.6a, 6b und 7a, 7b sind zwei zur Bildung
von Mittelleisten geeignete Ausführungsformen der in den F i g. 1 bis 4 gezeigten Anordnung dargestellt. Die
Figuren zeigen je eine schematische Draufsicht auf die Leistenfäden und auf die. die Stangen mit den
Führungsösen für die Leistenfäden tragenden Arme, wobei in den Fig.6a und 7a die Arme mit den
Leistenfäden in der einen und in den F i g. 6b und 7b in der anderen Schwenkstellung dargestellt sind.
Gemäß den F i g. 6a und 6b sind je vier je eine öse zur
Führung eines Leistenfadens tragende Stangen 30, 31, 32, 33 und 34, 35, 36, 37 auf einem gemeinsamen
Tragarm 28 bzw. 29 montiert. Die beiden Tragarme 28 und 29 bestehen je aus einem langen Schenkel von
dessen Enden je ein kurzer Schenkel wegführt. Beim Tragarm 28 sind die kurzen Schenkel gleich lang und der
Winkel zwischen diesen und dem langen Schenkel beträgt je 90°. Beim Tragarm 29 sind die kurzen
Schenkel verschieden lang und der Winkel zwischen dem einen kurzen Schenkel und dem langen Schenkel
beträgt 84° und der Winkel zwischen dem anderen kurzen Schenkel und dem langen Schenkel beträgt 90°.
Beide Tragarme 28 und 29 sind um eine in der Verlängerung der Stangen 31 und 35 liegende und
senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Achse schwenkbar. Von den vier auf jedem Tragarm
angeordneten Stangen 30 bis 33 und 34 bis 37 führen je zwei Leistenfäden zu jeder der beiden Mittelleisten M
und M'. Von den mit den Schwenkachsen der Tragarme fluchtenden Stangen 31 und 35 führt je ein Stehertaden
52' bzw. S\' zur Mittelleiste M', von den an den an die
Schwenkachsen anschließenden kurzen Schenkeln der Tragarme 28 und 29 befestigten Stangen 30 und 34 führt
je ein Steherfaden S\ bzw. S2 zur Mittelleiste M. Die
Stangen 30 und 34 werden zwar bei der Schwenkbewegung der Tragarme 28 und 29 verschwenkt, diese
Verschwenkung ist jedoch, wie ein Vergleich der beiden F i g. 6a und 6b zeigt, sehr gering, so daß die
Leistenfäden S\ und S2 mit Recht als Steherfäden
bezeichnet werden können. Von den Stangen 32 und 36 der beiden Tragarme 28 und 29 führt je ein Dreherfaden
D2 bzw. D\ zur Mittelleiste Wund von den Stangen 33
und 37 führt je ein Dreherfaden D\ bzw. Lh zur
Mittelleiste M.
Die Leistenbildung der in den F i g. 6a und 6b angedeuteten Vorrichtung erfolgt analog wie mit der in
den Fig. 1 bis 4 gezeigten Leistenbildevorrichtung und
es wird auch die in F i g. 5 dargestellte Leiste gebildet.
Bei dem in den Fig. 7a und 7b dargestellten Ausführungsbeispiel sind ebenfalls je vier eine öse zur
Führung eines Leistenfadens tragende Stangen 40, 41, 42, 43 und 44, 45, 46, 47 auf einem gemeinsamen
Tragarm 38 bzw. 39 montiert. Die Tragarme 38 und 39 sind von ähnlicher Form wie die in den F i g. 6a und 6b
dargestellten, weisen jedoch den wesentlichen Unterschied auf, daß ihre Schwenkachsen 48 bzw. 49 nicht mit
einer der Stangen fluchten, sondern etwa in der Mitte des langen Tragarmschenkels liegen. Dadurch werden
bei einer Schwenkbewegung der Tragarme 38 und 39 stets alle Leistenfäden verschwenkt, es werden also für
die Leistenbildung nur noch Dreherfäden und keine Steherfäden mehr verwendet.
Darstellungsgemäß führt von den Stangen 40 und 44 je ein Dreherfaden D* bzw. Di und von den Stangen 43
und 47 je ein Dreherfaden D2 bzw. D\ zur Mittelleiste M.
Von den Stangen 41 und 45 führt je ein Dreherfaden Da! bzw. Di und von den Stangen 42 und 46 je ein
Dreherfaden Di bzw. D\ zur Mittelleiste M'.
Wenn man die Fig.7a, 7b mit den Fig.6a, 6b
vergleicht, dann erkennt man, daß die Dreherfaden Di,
D4 und Di, Di! funktionsmäßig mit den Steherfäden Si,
£2 bzw. Si', S2' übereinstimmen. Somit ergibt sich auch
bei Verwendung der in den F i g. 7a und 7b schematisch angedeuteten Einrichtung die in F i g. 5 dargestellte
Leiste.
Aus den F i g. 6a, 6b und 7a, 7b ergibt sich, daß in der voranstehenden Beschreibung der Ausdruck »Steherfaden«
nicht in dem Sinne verstanden werden darf, daß dieser Faden keine Schwenkbewegung durchführt.
Vielmehr können auch die Steherfäden mehr oder weniger stark verschwenkt werden, ohne daß sich an
dem beschriebenen Verfahren etwas ändert. Denn wenn ein erster Faden von seiner Ausgangslage an der einen
Seite eines zweiten Fadens an dessen andere Seite geschwenkt und später wieder in seine Ausgangslage
zurückgeschwenkt wird, ist es grundsätzlich gleichgültig, ob der zweite Faden dabei ruht oder ebenfalls
bewegt wird.
In der voranstehenden Beschreibung wurde die erfindungsgemäße Leistenbildevorrichtung in Verbindung
mit einer Wellenfachwebmaschine beschrieben. Dies darf nicht einschränkend verstanden werden.
Vielmehr kann die beschriebene Leistenbildevorrichtung an jeder Webmaschine verwendet werden, wo eine
Dreherleiste, sei es in der Mitte oder am Rand des Gewebes, gebildet werden soll. Für den Antrieb der
Wellen 19 und 26 (F i g. 1) gilt in allen Fällen das in der Beschreibung zu F i g. 1 Gesagte.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zum Bilden einer Gewebeleiste mit je zwei Dreher und Steherfäden, dadurch gekennzeichnet,
daß je ein Dreher- und ein Steherfaden (D1, S\; D2, S2) einander als Leistenfadenpaar
zugeordnet und in im wesentlichen nebeneinander angeordneten ösen (6) geführt
werden, daß die Leistenbildung durch die zyklische Wiederholung der folgenden Verfahrensschritte
erfolgt:
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762615989 DE2615989C2 (de) | 1976-04-12 | 1976-04-12 | Verfahren und Vorrichtung an einer Webmaschine zum Bilden einer Dreherleiste |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762615989 DE2615989C2 (de) | 1976-04-12 | 1976-04-12 | Verfahren und Vorrichtung an einer Webmaschine zum Bilden einer Dreherleiste |
Publications (2)
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DE2615989B1 DE2615989B1 (de) | 1977-05-05 |
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DE19762615989 Expired DE2615989C2 (de) | 1976-04-12 | 1976-04-12 | Verfahren und Vorrichtung an einer Webmaschine zum Bilden einer Dreherleiste |
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1976
- 1976-04-12 DE DE19762615989 patent/DE2615989C2/de not_active Expired
Also Published As
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