DE2614797C3 - Aromakomposition bzw. Verwendung von 2-Phenyl-3-(fur-2-yl)-prop-2-en-l-al als Aroma- bzw. Geschmackstoff - Google Patents
Aromakomposition bzw. Verwendung von 2-Phenyl-3-(fur-2-yl)-prop-2-en-l-al als Aroma- bzw. GeschmackstoffInfo
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Description
Es ist bekannt, daß der zum Beispiel für die Herstellung von Zigaretten verwendete Tabak aus einer
Mischung von verschiedenen Arten besteht, damit dem
Rauch der gewünschte charakteristische Geschmack bzw. Aroma verliehen wird. Auf diese Weise enthalten
die laufend hergestellten Zigaretten Mischungen von Virginia, Maryland oder Kentucky Tabak in Kombinationen mit Orient- oder Türkischem Tabak.
Die betreffenden Mengen der verschiedenen Tabakarten werden variiert um den gewünschten besonderen
Geschmack bzw. Aroma zu erhalten. Es ist ebenfalls üblich, Geschmackssubstanzen und Befeuchtungsmittel
als Zusätze zu diesen Tabakmischungen zu verwenden um die organoleptischen Eigenschaften weiter zu
verstärken.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind die in
den Ansprüchen definierten Gegnstände.
Es wurde überraschend gefunden, daß in Anbetracht der besonderen organoleptischen Eigenschaften von
2-PhenyI-3-(fur-2-yl)-prop-2-en-1-al, dieses in der Industrie für die Aromatisierung einer großen Anzahl von
Materialien, nämlich Nahrungsmitteln und Getränken, vorteilhaft verwendet werden kann.
In reiner Form besitzt das 2-PhenyI-3-(fur-2-yl)-prop-2-en-l-al einen ausgeprägten süßen, an Honig erinnernden Charakter. Diese Geschmacksnote ist besonders
angenehm und wird insbesonders auf dem Gebiet der Aromatisierung von Tabak sehr geschätzt Wenn die
erfindungsgemäße Verbindung als Geschmacksstoffkomponente in Nahrungsmitteln und Getränken verwendet wird, so verstärkt sie deren süße Noten,
gleichermaßen wie jene, die in Tabakprodukten entwickelt worden sind. Das dabei erhaltene Aroma
erinnert gleichzeitig an Honig und an Dörrobst und zeigt im Hinblick auf seinen geschmacklichen Charakter
eine Ähnlichkeit mit Muskateller Salbei.
2'Phenyl-3*(fur*2-yl)-prop*2-en'f-al kann in reiner
Form oder noch häufiger in Mischungen mit anderen Geschmacksstoffkomponenten, Trägermaterialien oder
Verdünnungsmitteln verwendet werden und besitzt überdies noch vielfältige Verwendungsformen. Der
chemische Charakter, Löslichkeit und Stabilität sind bestimmend für die Form, in welcher die genannte
Verbindung oder Zusammensetzung derselben verwendet werden soll. Vorzugsweise wird die genannte
Verbindung oder Zusammensetzung in Lösung der gebräuchlichsten inerten Lösungsmittel, wie Äthanol,
Propylenglykol oder Triacetin verwendet.
Die Mengen der neuen Verbindungen, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden, kön
20
21
40
4>
en nen innerhalb weiter Grenzen variieren. Diese Mengen
sind insbesondere von den spezifischen organoleptischen Eigenschaften, die man zu erhalten wünscht und
vom Ursprung der Produkte, denen die erwähnte Verbindung zugegeben wird, abhängig. Wird z. B. die
erfindungsgemäße Verbindung als Geschmacksstoffkomponente in einem Grundtabak oder einem Tabakersatz verwendet, so kann ihr Anteil in einem Bereich von
etwa 10 bis 100TpM, bezogen auf das Gesamtgewicht des aromatisierten Materials, liegen. Für Tabakprodukte wird die erfindungsgemäße Verbindung vorzugsweise in einer Menge zwischen 10 und 30 TpM verwendet
Interessante Aromatisierungseffekte werden beispielsweise mit Mengen im Bereich von 1 und 10 TpM
beobachtet, wenn die erfindungsgemäße Verbindung zur Aromatisierung von Nahrungsmitteln und Getränken verwendet wird. In allen Fällen tonnen die
angegebenen Bereiche verändert werden, je nach dem spezifischen Aromatisierungseffekt, den man zu erhalten wünscht Der Begriff »Nahrungsmittel«, wie er in
der vorliegenden Ausführung immer wieder vorkommt, ist nicht begrenzt aufzufassen. Darunter fallen z. B. auch
Kaffee, Tee und Schokolade. Dank seiner besonderen organoleptischen Eigenschaften ist das 2-Phenyl-3-(fur-2-yl)-prop-2-en-1-aI zur Aromatisierung von festen oder
flüssigen Nahrungsmitteln, wie Milchprodukten, z. B. von Speiseeis, Pudding und Yoghurt, außerdem von
Gebäck und Konditorwaren oder Fruchtsäften und Sirup geeignet
2-PhenyI-3-(fur-2-yl)-prop-2-en-l-al ist eine chemische Verbindung, die bereits in der Fachliteratur
bekannt und beschrieben worden ist Seine Synthese kann nach den herkömmlichen technischen Verfahren
und mit den verfügbaren handelsüblichen Produkten durchgeführt werden [siehe z.B. Chem. Ber. 90, 1730
(1957)].
Nachfolgend wird anhand eines Beispiels eines der Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung erläutert.
(Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben und die Abkürzungen habe die allgemein bekannte
Bedeutung.)
48 g(03 M) Furfural werden unter starkem Rühren zu einer Lösung von 5 g Natriumhydroxid in 350 ml Wasser
und 150 ml Äthanol zugegeben. 70 g (0,584 M) Phenylacetaldehyd wurden dann im Zeitraum von 3 Stunden zu
der so erhaltenen Mischung zugesetzt, wobei das Reaktionsgemisch 15 Stunden lang bei 20" unter Rühren
gehalten wurde. Nach Neutralisieren mit Essigsäure, Ätherextraktion und anschließender Abtrennung der
organischen Phase, wurde diese mit einer wäßrigen NaCI-Lösung ausgewaschen und dann nach den
üblichen Methoden weiterbehandelt.
Der nach dem Verdampfen der flüchtigen Bestandteile erhaltene Rückstand wurde in Petroläther (K.p.
30-50°) umkristallisiert und ergab 60,6 g (61% Ausbeute) des gewünschten Aldehyds.
Ein weiterer Reinigungsvorgang wurde durch Sublimieren bei einer Temperatur von 55" und bei 0,001 Torr
durchgefohrt. Eine andere Möglichkeit zur Reinigung des Aldehyds bestand darin, das Produkt bei K.p.
85—87°/O,OO1 Torr zu destillieren und es anschließend
ein zweites Mal in Petroläther umzukrisiallisieren. Eine auf diese Weise gereinigte Probe wies folgende
analytische Daten auf:
Fp.: 58,5-59°
IR (CCI4): 1680,1620.1595,1465,1220,
1090 und 1020cm':
NMR(CDCIi): 6.20(1 H,d, J = 3,5 Hz):
6,38(1 H.d/d,) = 3.5:1, = 1.8 Hz);
7.40 (7 H. m); 9,75 (IH, s)o TpM-
7.40 (7 H. m); 9,75 (IH, s)o TpM-
Die vorliegende Erfindung wird durch die nachfolgenden
Beispiele besser veranschaulicht aber keineswegs begrenzt.
einer l%o-Lösung aus 2-Phenyl-3-(fur-2-yl)-prop-2-en-l-al
in 95%igem Äthanol wurden auf eine Tabakmischung (100 g) der Art »American Blend«
geprüft. Der auf diese Weise aromatisierte Tabak wurde dann zur Herstellung von »Test«-Zigaretten verwendet
und der Rauch wurde dann einer organoleptischen Auswertung durch ein Expertenteam unterzogen. Die
Sachverständigen erklärten alle einstimmig, daß die »Test«-Zigaretten gegenüber den »Kontrolk-Zigaretten
einen besonders angenehmen, süßer schmeckenden Rauch besaßen. Bei Tabak der »Kontroll«-Zigaretien
war zuvor einfach mit 95%igem Äthanol behandelt
worden.
Eine Grundkomposition des »Vanilla« Types wurde durch Vermischen der folgenden Bestandteile (Gewichtsteile)
hergestellt:
Vanillin
Heliotropin
Vanitrop
Buttersäure 10%*
Heliotropin
Vanitrop
Buttersäure 10%*
90
25
65
35 Acetoin
Diacetyl
Benzylalkohol
Propylenglykol
25
65
35 Acetoin
Diacetyl
Benzylalkohol
Propylenglykol
insgesamt
' in 95%igem Äthanol
40 5
340 400
1000
Die obige Grundkomposiiion wurde zur Herstellung in der folgenden Geschmacksstoffkompositionen (Gewichtsteile)
verwendet:
Λ (Kontrolle) B (Tesi)
Grundkomposition | 200 | 2(K) |
2-Phenyl-3-{lur-2-yl)- | - | 5 |
prop-2-en-l-al | ||
95%iges Äthanol | 800 | 795 |
Insgesamt | 1000 | 1000 |
Die »Test«-Koiiposition wies im Vergleich zur »Kontrollw-Komposition einen sehr ausgeprägten, süß-
2ί liehen, an Honig erinnernden Geschmack und Aroma
auf.
Diese neue Komoesition findet ein geeignetes
Anwendungsgebiet in der Aromatisierung von Speiseeis, Pudding und Koncitorwaren. Für all diese Zwecke
jo werden vorzugsweise Konzentrationen im Bereich von
100—200 g Komposition pro 100 kg fertige Nahrungsmittel verwendet.
Claims (2)
1. Eine Aromakomposition, dadurch gekennzeichnet, daß sie als einen ihrer wirksa- ί
men Bestandteile eine geringe aber geschmacksverändernde Menge von 2-Phenyl-3-(fur-2-yl)-prop-2-en-1-al enthält.
2. Verwendung von 2 Phenyl-J-(fur-2-yI)-prop-2-en-l-al in Nahrungsmitteln für Mensch und Tier, in
Getränken, pharmazeutischen Präparaten oder Tabakprodukten als Aroma- bzw. Geschmacksstoffkomponente.
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