DE2613939B2 - Verfahren zur herstellung von verschaeumten plastischen und plastisch-elastischen polyolefinmassen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von verschaeumten plastischen und plastisch-elastischen polyolefinmassenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von verschäumten plastischen und plastisch-elastischen
Massen auf der Grundlage von weitgehend amorphen Olefinpolymerisaten, die einen Anteil an kristallinen und flüssigen Polyolefinen,
Treibmitteln und ggf. üblichen Zusatzstoffen enthalten, durch Erwärmen.
Plastische und plastisch-elastische Massen auf der Grundlage von weitgehend amorphen Olefinpolymerisaten
werden zum Abdichten, !Beschichten und zum Verkleben gebraucht. Sie werden bevorzugt im Bausektor,
im Geräte- und Fahrzeugbau eingesetzt, als heißverarbeitbare Schmelzmassen, als kalt spritzbare
oder spachtelbare Pasten, als kalt spritzbare Lösungen, als Emulsionen sowie als Dichtungs- und Klebebänder.
Für verschiedene Einsatzgebiete wie Tür-, Tor- und Fensterabdichtungen beispielsweise von
Oberlichtern, Lichtkuppeln, Sonnenschutzscheiben und Scheiben von Gewächshäusern, Fugenabdichtungen,
Muffenverbindungen,'Wärmeisolierung, Behälterabdichtungen und rutschfeste Unterlagen von Bodenbelägen,
lose und in Verbund, sind verschäumte Dichtungs-und Beschichtungsmassen von großem Interesse.
Die guten Klebeeigenschaften der plastischen und plastisch-elastischen Massen auf der Grundlage von
weitgehend amorphen Olefinpolymerisaten haben bisher die Herstellung von verschäumten Dichtungsund
Beschichtungsmassen verhindert. Die große Haftfähigkeit bewirkt, daß beim Verschäumen mit
Treibmitteln wie beispielsweise Pentan oder Chlorfluormethan bzw. Dichlortetrafluoräthan eine grobporige
Masse entsteht, deren grobe Poren infolge der relativ geringen Festigkeit der plastischen und plastisch-elastischen
Massen leicht wieder einfallen.
Aus der DT-OS 1569310 ist ein Schaumstoff bekannt,
der aus kristallinem Polyolefin besteht, welches mit bis zu 100%, bevorzugt aber nur mit 3% amorphem
Polyolefin gemischt ist. Treibmittel und verschiedene Zusätze enthält und durch Erwärmen der
Mischung erhalten wird. Ein derartiger Schaumstoff hat jedoch keine ausreichende Haftfähigkeit. Zudem
sind die beanspruchten Mischungskomponenten in einem weiten Bereich der offenbarten Mischungsverhältnisse
unverträglich. Dies führt dazu, daß die flüssigen Komponenten zum großen Teil ausschwitzen und
bei Zusatz von festen amorphen Polyolefinen der Schaumstoff nur niedrige mechanische Festigkeitswerte hat. Es besteht daher weiterhin ein Bedarf an
verschäumten Dichtungs- und Beschichtungsmassen mit guter Haftfähigkeit.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem man eine Masse aus
a) 15 bis 90 Gewichtsprozent eines weitgehend amorphen Poly-«-olefins oder Poly-ot-olefingemisches
mit einem I-Wert von K) bis 400 cnrVg, wobei dieses Polyolefin bis zur Hälfte durch ein
Elastomeres ersetzt sein kann,
b) 5 bis 50 Gewichtsprozent eines ggf. trocknendes Öl enthaltenden Kohlenwasserstofföles, das ein
Polybutenöl oder ein Destillationsrückstand der Cyclododecatrien-Herstellung bzw. eine Mischung
von beiden sein kann,
c) 0 bis 15 Gewichtsprozent eines weitgehend kristallinen Polyolefins mit einem I-Wert von 100
bis 600 cmVg,
d) 0 bis 15 Gewichtsprozent eines Chlorparaffins mit einem Chlorgehalt von 45 bis 60% und/oder
einer aromatischen Bromverbindung.
e) 1 bis 50 Gewichtsprozent eines üblichen Zusatzstoffes,
f) 0 bis 5 Gewichtsprozent eines kationaktiven grenzflächenaktiven Stoffes und
g) 1 bis 3 Gewichtsprozent eines Treibmittelgemisches auf 160 bis 220° C erwärmt.
Als weitgehend amorphe Poly-«-olefine, die 15 bis 90, bevorzugt 25 bis 75, insbesondere 40 bis 60 Gewichtsprozent
der beanspruchten Massen ausmachen, eignen sich vorzugsweise weitgehend ataktisches Polypropylen,
Polybuten-2 und Poiyhexen-1 sowie deren Co- undTerpolymeren mit bis zu 20 Gewichtsprozent
Athen und/oder Propen bzw. Buten-1 oder Hexen-1, sowie Gemische aller Art aus diesen Stoffen.
Die weitgehend ataktische Struktur ist ausgedrückt durch einen ätherlöslichen Anteil über 50%, vorzugsweise
60 bis 99%. Diese Polyolefine haben I-Werte von K) bis 400 cnvVg, vorzugsweise von 20 bis 200
cnvVg, insbesondere 30 bis 100 cm Vg. Dies entspricht
Molekulargewichten, berechnet nach der Lösungsviskosität für Polybuten-1, von etwa 20000 bis 1 830000,
vorzugsweise von etwa 35 000 bis 7700i)0, insbesondere von etwa 60000 bis 310000. Beim Polypropylen
liegen die nach der Lösungsviskosität berechneten Molekulargewichte von etwa 5500 bis 500(K)O, vorzugsweise
von etwa 13 000 bis 220000, insbesondere
von etwa 35000 bis 100000. Diese Polyolefine haben
Schmelzviskositäten von etwa 500 mPas/17ü° C bis zu 1000000 mPas/170°C, insbesondere von 5000
mPas/170o C bis 50000 mPas/170° C.
Man erhält derartige weitgehend plastische amorphe Polyolefine, indem man beispielsweise Propen,
Buten-1 oder Hexen-1, ggf. mit Athen, Propen, Buten-1
oder Hexen-1 als Comonomere, mit Kontakten aus Titanhalogeniden wie TiCl4, TiCl3 oder vorzugsweise
TiCl3 · nAlCl3 (n = 0,2 bis 0,6) einerseits und
Aluminiumtrialkylen wie Aluminiumtriäthyl, Aluminiumtripropyl
oder vorzugsweise Aluminiumitriisobutyl andererseits im Moleverhältnis Al/Ti 1,5 bis
3,5 bevorzugt 2,0 bis 3,0 nach dem Ziegler-Niederdruckverfahren in Lösung oder in Masse bei Temperaturen
von 50 bis 120° C, insbesondere 60 bis 100° C bei Drücken bis etwa 50 bar polymerisiert.
Als Lösungsmittel kann man vorzugsweise die Monomeren selbst oder C4- bzw. Cj/C^-Kohlenwasserstoff-Schnitte
einsetzen. Auch die bei der Herstellung von isotaktischem Polypropylen und Polybuten-1 als
Nebenprodukt anfallenden weitgehend ataktischen Poly-ri-olefine sind geeignet.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Massen sind weiterhin Mischungen der vorstehenden genannten
amorphen Polyolefine mit Elastomeren, insbesondere mit gesättigten oder ungesättigten Polyolefinkautschuken
sowie mit Butylkautschuk geeignet. Von den Polyolefinkautschuken verwendet man bevorzugt
solche, die durch Polymerisation von Äthylen mit Propylen und/oder Buten-1 und ggf. einem Dien, wie
z.B. Dicyclopentadien, Methylen-, Äthyliden oder Propenyl-norbornen und Hexadien-1,4 nach einem
bekannten Verfahren des Standes der Technik hergestellt werden (DT-OSS 1595442, 1720450,
1570352). Bei den Mischungen aus weitgehend amorphem Polyolefin und Elastomer setzt man im allgemeinen
bis zu 1 Gewichtsteil, vorzugsweise 0,3 bis 0,6 Gewichtsteile, des Elastomeren auf 1 Gewichtsteil
des weitgehend amorphen Polyolefins ein.
Geeignete Kohlenwasserstofföle, welche die erfindungsgemäß verwendeten Massen zu 5 bis 50, vorzugsweise
zu 10 bis 40, insbesondere zu 15 bis 30 Gewichtsprozent
enthalten, sind Polybutenöle, ggf. in Mischungen mit trocknenden ölen, oder Destillationsrückstände
der Cyclododecatrien-Herstellung bzw. Mischungen von diesen.
Geeignete Polybutenöle sind solche mit Viskositäten von 500 bis 1000000 mPas/20° C, vorzugsweise
von 1000 bis 100000 mPas/20° C, insbesondere von 2000bis 30000 mPas/20° C. Sie haben Molekulargewichte
von 500 bis 1000. Sie sollen keine leichtsiedenden Anteile enthalten, die bei 15 mm Hg unter 100° C
sieden. Derartige Polybutenöle erhält man beispielsweise in an sich bekannter Weise durch Polymerisation
von Buten-1, Buten-2 und ggf. iso-Buten enthaltenden C4-Schnitten mit Friedel-Crafts-Katalysatoren,
vorzugsweise AlCI3. bei Temperaturen von 0 bis 100° C. Durch Zusätze von Dienen und/oder Acetylenen
kann die Viskosität der Polybutenöle stark erhöht werden (DT-AS 2005207). Nach der Polymerisation
und ggf. nach einer Wäsche, z.B. mit Wasser, werden die Niedrigsieder durch einfaches Erhitzen der
Polybutenöle auf 100 bis 150° C bei einem Druck von ca. 15 mm Hg entfernt.
Ersetzt man bis zu 30% des eingesetzten Polybutenöles
durch ein trocknendes Öl, wobei das trocknende Ol bis zu 12% der masse ausmachen kann, so
erhält man plastische bzw. plastisch-elastische Massen, die an der Oberfläche bei Luftzutritt aushärten.
Als trocknende öle eignen sich insbesondere Polybutadienöle
und trocknende natürliche oder synthetische "· Triglyceride, z.B. Leinöl, bzw. Mischungen von diesen.
Als Polybutadienöle sind vorzugsweise solche mit Molekulargewichten von 1500 bis 3000, Viskositäten
von 750 bis 3000 mPas/20° C und Jodzahlen zwischen 400 und 500 g Jod/100 g geeignet, wie sie nach dem
Verfahren der DT-PS 1186631 hergestellt werden können.
Der einsetzbare Destillationsrückstand der Cyclododecatrien-Herstellung
hat ein mittleres Molekulargewicht von 400 bis 600, eine Dichte von etwa 0,93
ι "· g/cm3 und eine Viskosität von 400 bis 2500 mPas/
20° C. Er besteht zu 5 bis 10% aus Cyclododedactrien. Etwa 35 bis 38% des Rückstandes sind destillierbar,
davon sind ca. 11% C12-Kohlenwasserstoffe, ca. 12% C16-Kohlenwasserstoffe, ca. 10% C2u-Koh-
-'" lenwasserstoffe und ca. 5% C24- bis C32-Kohlenwasserstoffe.
Die Doppelbindungen des Cyclododeeatrien-Rückstandessind
überwiegend, über 80%, trans-Dippelbindungen und etwa 10 bis 15% cis-Doppelbin-
-'■> düngen. Der Destillationsrückstand fällt bei der
destillativen Reinigung des mit Titankontakten und aluminiumchganischen Verbindungen aus Butadien-1,3
hergestellten Cyclododecatrien an. Auch dieser Rückstand der Cyclododecatrien-Destillation wird zu
i" 5 bis 50, vorzugsweise zu 10 bis 40, insbesondere zu
15 bis 30 Gewichtsprozent eingesetzt. Er hat, wie die trocknenden öle, die Eigenschaft, an der Oberfläche
bei Luftzutritt auszuhärten.
Zur Beschleunigung der Härtung kann man den
π trocknenden Ölen Sikkative zusetzen, vorzugsweise Kobaltoctoat und Kobaltnaphthenat in Mengen bis zu
0,5%, insbesondere 0,02 bis 0,2%, bezogen auf das trocknende öl.
Als weitgehend kristalline Polyolefine, die in den
i" beanspruchten Massen zu 0 bis 15, vorzugsweise 2
bis 12, insbesondere zu 5 bis 10 Gewichtsprozent enthalten sind, eignen sich vorzugsweise Polyäthylen sowie
weitgehend isotaklischcs Polypropylen und Polybuten-1 sowie deren kristalline Copolymere mit bis
ι i zu 20 Gewichtsprozent Athen und/oder Propen bzw.
Buten-1 sowie Gemische aller Art aus diesen Stoffen, mit I-Werten von 100 bis 600 cm3/g, vorzugsweise
von 150 bis 500 cm3/g, insbesondere von 200 bis 400
cnvVg. Dies entspricht Molekulargewichten, berech-
■)ip net nach der Lösungsviskosität für Polypropylen von
etwa 95 000 bis 730000, vorzugsweise von etwa 150000 bis 600000, insbesondere von etwa 220000
bis 470000. Das eingesetzte Polyäthylen hat eine Dichte von 0,92 bis 0,96 g/cm3, das Polypropylen eine
ν, Dichte von 0,90 bis 0,91 g/cm3 und das Polybuten-1
hat eine Dichte von 0,91 bis 0,92 g/cm3. Die weitgehend
isotaktische Struktur ist ausgedrückt durch einen ätherunlöslichen Anteil über 50%, vorzugsweise über
80%. Man erhält diese kristallinen Polyolefine in be-
wi kannter Weise z. B. durch Polymerisation von Athen,
Propen und/oder Buten-1 mit Kontakten aus Titanhalogeniden wie TiCl3 und TiCI, 11AlCI3 (n = 0,2
bis 0,6) einerseits und Aluminiumalkylhalogeniden wie Diäthylaluminiummonochlorid und Äthylalumi-
h> niurnsesquichlorid bei Temperaturen von 20 bis 80 " C
und Drücken bis etwa 50 bar.
Als Chlorparaffine und/oder aromatische Bromverbindungen, die in Mengen bis 15 Gewichtsprozent.
vorzugsweise von 1 bis 6, insbesondere von 2 bis 3 Gewichtsprozent, eingesetzt werden, eignen sich
Chlorparaffine mit einem Chlorgehalt von 45 bis 60%, vorzugsweise von 50 bis 55%, insbesondere von 52
bis 54%, und aromatische Bromverbindungen wie bromierte Amine gemäß DT-PS 1127582 oder Tribromanilin
gemäß DT-PS 1103020, bromierte aromatische
oder aromatisch-aliphatisnhe Äther wie Penta- oder Decabromdiphenyläther gemäß DT-PS
1123 823 und 1135654, Bromverbindungen des
Cu-Ringes z.B. gemäß DT-AS 1128975, bromierte
Diaromaten gemäß DT-PS 1135653, die alle gewünschtenfalls gemäß DT-PS 1230209 gemeinsam
mit Chorparaffinen eingesetzt werden können, bevorzugt jedoch Bromverbindungen wie der 2, 4, 6-Tribromphenyl-/3,
y-dibrompropyläther oder das 2,2- bis -4- (ß, y-dibrompropoxy)-3,5-dibromphenyl-propan
gemäß der DT-AS 1669811. Man verwendet die Bromverbindungen in Mengen bis 15 Gewichtsprozent,
vorzugsweise von 1 bis 5, insbesondere von 1,5 bis 2,5 Gewichtsprozent. Man kann diese Bromverbindungen
auch im Gemisch mit den genannten Chlorparaffinen im Verhältnis 95 :5 bis 30:70 einsetzen.
Solche Gemische verwendet man in Mengen bis 15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 10, insbesondere
2 bis 5 Gewichtsprozent. - Diese Halogenverbindungen machen die Massen schwerentflammbar.
Übliche Zusatzstoffe, die man den erfindungsgemäßen Massen von 1 bis zu 50 Gewichtsprozent zusetzen
kann, sind z.B. Füllstoffe wie Talkum, Schwerspat, Kreide, Quarzmehl, Basaltmehl und Kieselsäure,
Pigmentfarbstoffe wie Ruß und Eisenoxid, Gleitmittel wie Zinkstearat und Kalziumstearat, Stabilisatoren
wie z.B. 4,4-Thio-bis (ö-tert.-butyl-S-methylphenol),
insbesondere auch anorganische Flammschutzmittel wie Zinndioxid, Antimontrioxid oder modifizierte
Tone. Der Anteil dieser Flammschutzmittel soll allein oder neben anderen üblichen Zusatzstoffen 10,
insbesondere 5% nicht überschreiten. Überraschenderweise haben die Massen bereits ohne Zusatz von
Stabilisatoren eine ausgezeichnete Witterungsstabilität auch gegenüber UV-Bestrahlung. Feinverteilte
Zusatzstoffe wie Talkum, insbesondere Mikrotalkum, Kreide, Ruß, Kieselsäure wie Aerosil wirken als passive
Porenregler. Bei Korngrößen unter 10 μίτι reichen
schon Mengen von 1 bis 3 Gewichtsprozent als Porenregler. Größere Mengen sind ebenfalls geeignet.
Brauchbare kationaktive grenzflächenaktive Stoffe, die man den erfindungsgemäßen Massen ggf.
bis zu 5, vorzugsweise zu 0,5 bis 3 Gewichtsprozent zusetzen kann, sind kationaktive Netzmittel wie kondensierte
Aminoalkylphenole, Aminoariiide und Polyaminoamide wie z.B. Fettsäureaminoamide.
Diese kationaktiven Emulgatoren bewirken eine besonders gute Haftung der Massen.
Geeignete Treibmittelgemische, die zu 1 bis 3 Gewichtsprozent vorzugsweise zu 1 bis 2,5 Gewichtsprozent,
insbesondere zu 2,0 Gewichtspiozent eingesetzt werden, bestehen aus
a) dem eigentlichen Treibmittel wie z. B. Azodicarbonamid, das zu 0,5 bis 1,0 Gewichtsprozent,
vorzugsweise zu 0,7 bis 0,8 Gewichtsprozent eingesetzt wird, oder z.B. einer Mischung von 0,5
bis 1,0 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 0,7 bis 0,8 Gewichtsprozent Natriumhydrogencarbonat
mit 0,3 bis 0,8 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,5 bis 0,6 Gewichtsprozent einer organischen
Säure, vorzugsweise Citronensäure, und
b) einem leicht alkalischem Metalloxid, vorzugsweise Zinkoxid in einer Menge von 0,1 bis 0,8
Gewichtsprozent, insbesondere von 0,3 bis 0,5 Gewichtsprozent als Aktivator.
Man verschäumt diese Massen bei Temperaturen von 160 bis 220° C, vorzugsweise von 180 bis 200° C.
Hierbei kann man das Verfahren der freien Expansion anwenden. Man kann aber auch in Extrudern üblicher
Bauart, sowohl in Ein- als auch in Doppelschneckenpressen, arbeiten. Geeignet sind weiterhin herkömmliche
sowie speziell für das thermoplastische Schaumspritzgießverfahren entwickelte Spritzgießanlagen.
Hierbei ist es wesentlich, daß die Temperatur im Schneckeneinzugsbereich unter 50° C gehalten wird.
Am Spritzkopf des Extruders soll die Massetemperatur unter 1000C betragen. Die Wärmebehandlung bei
160 bis 220° C, vorzugsweise bei 180 bis 200° C, erfolgt in der mittleren Zone des Extruders bzw. beim
Spritzgießverfahren in der Form. Die Form wird vorzugsweise gekühlt. Sehr günstig ist auch die Verarbeitbarkeit
der Massen in Gelierkanälen oder Wärmekanälen, z. B. bei der Teppichrückenbeschichtung.
Man erhält verschäumte Massen mit gleichmäßigen, feinporigen, geschlossenen Zellen, die trotz einer
festen Außenhaut eine ausgezeichnete Haftfähigkeit besitzen. Die Dichte dieser Schäume liegt im allgemeinen
zwischen 0,3 und 0,5 g/cm3; natürlich ist es leicht möglich, durch geeignete Wahl der Art und
Menge der Bestandteile und durch die angewendete Verarbeitungstechnik diese Dichten gewünschtenfalls
zu erniedrigen oder zu erhöhen. Als besonders überraschend hat zu gelten, daß die Zellen des Schaumes
trotz dessen hervorragender Klebeeigenschaften beim Zusammendrücken nicht zusammenkleben.
Die verschäumten Massen sind witterungsstabil, beständig gegenüber UV-Licht, bei geeigneten Füllstoffen
unempfindlich gegen Säuren und Laugen. Sie nehmen kein Wasser auf, sind vielmehr wasserabweisend
und wasserunempfindlich. Sie dienen vorzugsweise als selbstklebende Wärmeisolatoren. Ir folge ihrer
ausgezeichneten Tieftemperatureigenschaften (Brechpunkt nach Fraass unter —40° C) sind sie insbesondere
für die Tiefkühltechnik geeignet. In Abhängigkeit der Zusammensetzung können die verschäumten
Massen bei Temperaturen von etwa —60 bis etwa 120° C eingesetzt werden. Daher lassen sich
die erfindungsgemäß hergestellten verschäumten Massen für Verpackungen, im Fahrzeugbau, im Bausektor,
für Bodenbeläge und allgemein für Isolierungen und Abdichtungen verwenden.
Ein plastisches Granulat aus 30 GeWichtsteilen eines
weitgehend amorphen Polypropylens mit einem I-Wert von 35 cm3/g, einer Schmelzviskosität von
10000 mPas/170° C und einem ätherlöslichen Anteil von 96%, 30 Gewichtsteilen eines Polybutenöles mit
einer Viskosität von 24000 mPas/20° C und einem Molekulargewicht von 930, 5 Gewichtsteilen eines
teilkristallinen Polybuten-1 mit einem I-Wert von 300
cm3/g und einem ätherlöslichen Anteil von 4%, 31,75
Gewichtsteile Kreide, einem Treibmittelgemisch aus 0,75 Gewichtsteilen Azodicarbonamid und 0,5 Gewichtsteilen
Zinkoxid und 2 Gewichtsteilen Mikrotalkum mit einer Korngröße von 0,5 μηι bis 10 μνη
als Porenregler wird in einem Einschneckenextruder plastifiziert. Hierbei hält man die Temperatur in der
Schneckeneingangszone unter 50° C. Anschließend
wird die Masse auf 190° C aufgeheizt. Am Schnekkenaustrag
wird das Produkt so weit heruntergekühlt, daß es an der Düse eine Temperatur unter 50° C hat.
Man erhält einen Schaumstrang mit einer Dichte von 0,45 g/cm1, der zum selbstklebenden Abdichten von
Lichtkuppeln, Fugen, Behältern u.a. geeignet ist. Der Schaumstrang hat eine ausgezeichnete Haftfähigkeit
sowie Wärme- und UV-Beständigkeit.
Eine plastisch-elastische Masse aus 32 Gewichtsteilen eines weitgehend amorphen Polybuten-1 mit
einem I-Wert von 40 cm3/g und einem ätherlöslichen Anteil von 98%, 10 Gewichtsteilen eines amorphen
Polyhexen-1 mit einem I-Wert 100 cnvVg, das vollständig
in siedendem Diäthyläther löslich ist, 15 Gewichtsteile
eines unvernetzten Äthylen-Propylen-Kautschuks mit einer Mooney-Viskosität ML-1,4 von
70, gemessen nach der DIN 53523, und einem Doppelbindungsgehalt von 8 DB/1000 C, 25 Gewichtsteilen
eines Polybutenöles mit einer Viskosität von 8000 mPas/20° C, 10 Gewichtsteilen eines Destillationsrückstandes der Cyclododecatrien-Herstellung mit einer
Dichte von 0,93 g/cm3, einer Viskosität von 2000 mPas/20° C und einem Molekulargewicht von 530,
1,46 Gewichtsteile eines teilkristallinen Polybuten-1
mit einem I-Wert von 400 cmVg und einem ätherlöslichen Anteil von 2% und einem Treibmittelgemisch
aus 0,7 Gewichtsteilen Natriumbicarbonat, 0,54 Gewichtsteilen Citronensäure und 0,3 Gewichtsteilen
Zinkoxid sowie 5,0 Gewichtsteilen Ruß als Porenregler wird in einen Doppelschneckenextruder in die unbeheizte
Einzugszone eindosiert. Anschließend heizt man bis auf 210° C. Im Schneckenaustrag wird das
Produkt auf Temperaturen unter 50° C heruntergekühlt. Aus einer Breitschlitzdüse erhält man ein plastisch-elastisches
Band mit einer Dichte von 0,35 g/ cm1, das für rutschfeste Unterlagen, elastische
Fugenabdichtungen und Abdichtungen von Säuren- und Laugenbehältern, beispielsweise Batteriekästen
geeignet ist. Die verschäumte Masse hat einen Brechpunkt nach Fraass von —45° C und eignet sich daher
auch besonders für Isolierungen in der Tiefkühltechnik.
Ersetzt man die 25 Gewichtsteile des Polybutenöles durch 25 Gewichtsteile des weitgehend amorphen Polybuten-1
mit einem I-Wert von 40 cm3/g und einem ätherlösüchen Anteil von 98%, so erhält man einen
plastisch-elastischen Schaumstoff mit erhöhter Festigkeit und Härte.
Eine schwerentflammbare Masse aus 34 Gewichtsteilen eines weitgehend amorphen Buten-1-Propen-
Copolymeren mit einem Propengehalt von 12%, einem I-Wert von 50 Cm1Zg und einem ätherlöslichen
Anteil von 98%, 36 Gewichtsteilen eines Polybutenöles mit einer Viskosität von 15000 mPas/20° C,
"' f) Gewichtsteilen eines teilkristallinen Polybuten-1 mit
einem I-Wert von 200 Cm1Zg und einem ätherlösüchen
Anteil von 12%, 5 Gewichtsteilen Antimontrioxid, 5 Gewichtsteilen eines Chlorparaffins mit einem
Chlorgehalt von 54%, 2,25 Gewichtsteile eines Stearinsäureaminoamids, 1,0 Gewichtsteilen Azodicarbonamid,
0,75 Gewichtsteilen Zinkoxid und 10,0 Gewichtsteilen des in Beispiel 1 eingesetzten Mikrotalkums
gibt man in die unbeheizte Schneckeneingangszone. Im mittleren Teil des Extruders wird die Masse
1> auf 180° C aufgeheizt und im Schneckenaustrag wieder
auf Temperaturen unter 50° C abgekühlt. Man erhält verschäumte, selbstklebende, schwerentflammbare
Platten, Bänder oder Stränge einer Dichte von 0,45 g/cm1.
-'" Ersetzt man die K) Gewichtsteile des Mikrotalkums
durch 10 Gewichtsteile feinverteilter Kieselsäure, so erhält man Extrudate mit vergleichbarer Schaumstruktur.
_>-, Beispiel 4
Die in Beispiel 2 eingesetzte plastisch-elastische Masse wird nach Zusatz von 0,3 Gewichtsteilen Zinkstearat
als Gleitmittel in die auf 80° C aufgeheizte Einzugszone einer Spritzgießmaschine gegeben, aul
>" eine Massetemperatur von 180° C aufgeheizt und be:
dieser Temperatur in die auf 10° C gekühlte Form gespritzt. Man erhält geschäumte Formteile mit plastisch-elastischen
Eigenschaften und einer Dichte vor 0,35 g/cm3.
Eine plastisch-elastische Masse aus 20 Gewichtsteilen eines weitgehend amorphen Buten-1-Hexen-1-Copolymeren
mit einem Hexen-1-Gehalt von 20%
■ι» einem I-Wert von 200 cnrVg und einem ätherlöslicher
Anteil von 97%, 45 Gewichtsteilen eines Polybutenöles mit einer Viskosität von 72000 mPas/20° C um
einem Molekulargewicht von 950, 15 Gewichtsteiler eines teilkristallinen Polybuten- 1-Äthen-Copolyme-
r> ren mit einem Äthengehalt von 5%, einem 1-Wen
von 450 Cm1Zg und einem ätherlösüchen Anteil vor
15%, 18,5 Gewichtsteile einer feinkörnigen Kreide und einem Treibmittelgemisch aus 0,8 Gewichtsteiler
Azodicarbonamid und 0,7 Gewichtsteilen Zinkoxit
jo wird mit Hilfe eines Walzenstuhles auf eine Textilun
terlage aufkaschiert. Hierbei hält man die Walzen temperatur auf 100° C. Anschließend schäumt mar
die Polyolefinmasse in einem Wärmekanal bei Tem
peraturen von 180 bis 200° C.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von verschäumten plastischen und plastisch-elastischen Massen auf der Grundlage von weitgehend amorphen Olefinpolymerisaten, die einen Anteil an kristallinen und flüssigen Polyolefinen, Treibmitteln und ggf. üblichen Zusatzstoffen enthalten, durch Erwärmen dadurch gekennzeichnet, daß man eine Masse ausa) 15 bis 90 Gewichtsprozent eines weitgehend amorphen Poly-«-olefins oder Poly-rr-olefingemisches mit einem I-Wert von 10 bis 400 cnrrVg, wobei dieses Polyolefin bis zur Hälfte durch ein Elastomeres ersetzt sein kann,b) 5 bis 50 Gewichtsprozent eines ggf. trocknendes Öl enthaltenden Kohlenwasserstofföles, das ein Polybutenöl oder ein Destillationsrückstand der Cyclododecatrien-Herstellung bzw. eine Mischung von beiden sein kann,c) 0 bis 15 Gewichtsprozent eines weitgehend kristallinen Polyolefins mit einem I-Wert von 100 bis 600 cm Vg,d) 0 bis 15 Gewichtsprozent eines Chlorparaffins mit einem Chlorgehalt von 45 bis 60% und/oder einer aromatischen Bromverbindung,e) 1 bis 50 Gewichtsprozent eines üblichen Zusatzstoffes,f) 0 bis 5 Gewichtsprozent eines kationaktiven grenzflächenaktiven Stoffes undg) 1 bis 3 Gewichtsprozenit eines Treibmittelgemisches auf 160 bis 220° C erwärmt.
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