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Elektronisches Schloß für die Schärfung
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und Entschärfung von Alarmanlagen Die Erfindung betrifft ein elektronisches
Schloß für die Schärfung und Entschärfung von Alarmanlagen, insbesondere bei Kraftfahrzeugen.
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Es ist bekannt, daß die Schärfung und die Entschärfung von Alarmanlagen,
beispielsweise für die Einbruch-und Diebstahlsicherung von Räumen oder Kraftfahrzeugen,
über ein mecnanisches Schalterschloß mit einem herksnmlichen Schlüssel von außerhalb
des überwachten Raumes oder Kraftfahrzeuges durchgeführt werden kann.
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Angaben hierzu sind in der Zeitschrift "tcst" der Stiftung Warentest,
Heft 5, Mai 1975 auf den Seiten 254 bis 259 zu finden.
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Das Anbringen eines Schalterschlosses in einer Wand des durch eine
Alarmanlage überwachten Raumes führt insbesondere bei Kraftfahrzeugen zu einem relativ
hohen MontageaufwandsowiezudemProblem der Montageortwahl. Der Montageort muß hier
so gewählt werden, daß die von dem Schalterschloß im Kraftfahrzeug-Innenraum abgehenden
e~erischen Leitungen einerseits die normale Inbetriebnahme des Kfz sS nicht stören
und andererseits durch die normale Inbetriebnahme des Kfz s nicht gefährdet werden
(Kurzschluß und Bruchgefahr). Im Hinblick hierauf sind beispielsweise die sich anbietenden
Kfz-Türen als Montage orte für ein Schalterschloß wenig geeignet.
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Ein weiterer Nachteil bei Verwendung eines mechanischen Schalterschlosses
ergibt sich beim Kfz-Verkauf, wenn das fest installierte
Schalterschloß
nicht ausgebaut und zurückbehalten werden kann. Nachteilig ist auch die Verlustgefahr
für den Schalterschloß-Schlüssel sowie die Möglichkeit der mutwilligen äußeren Schloßbeschädigungen.
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Andere bekannte Verfahren für die Schärfung und Entschärfung von Alarmanlagen
benützen Funk-oder Ultraschallübertragungen, wobei das Funk-oder Ultraschallsignal
mit einer Schlüsselinformation moduliert wird, welche die Schärfung oder die Entschärfung
der Alarmanlage bewirkt. Diese Verfahren erfordern neben einem hohen technischen
Aufwand das Mitführen eines relativ großen "Schlüssels", der durch einen Funk-oder
Ultraschallsender dargestellt wird.
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Weiterhin ist bekannt das automatische, zeitverzögerte Schärfen von
Alarmanlagen nach dem manuellen Einschalten der Anlage, wodurch ein Verlassen des
Raumes oder Kraftfahrzeuges während der Schärfungs-Verzögerungszeit ohne Alarmauslosung
möglich ist.
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Derartig sich selbst schärfende Alarmanlagen arbeiten andererseits
meist auch mit einer verzögerten Alarmabgabe nach der Alarmauslösung, so daß im
Normalfall ein manuelles Entschärfen während der Alarmverzögerungszeit durchgeführt
werden kann.
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Nachteilig ist bei diesem Verfahren die Gefahr des Diebstahls von
Wertgegenstanden aus dem überwachten Raum oder Kraftfshrzeug während der Verzögerungszeiten,
sowie der zeitliche Zwang beim Verlassen und Betreten des Raumes oder Kraftfahrzeuges
nach dem manuellen Ein -bzw. vor dem Ausschalten der Alarmanlage.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektronisches Schloß
derart zu schaffen, daß eine Alarmanlage von außerhalb eines überwachten Raumes
oder Kraftfahrzeuges durch Wände hindurch berührungslos geschärft oder entschärft
werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen aufgeführten Merkmale
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die durch die Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß die
Montage des Schlosses innerhalb des überwachten Raumes an einer Wand, beispielsweise
an einer Fensterscheibe, einfach auszuführen ist und keinen teueren Montageeingriff
in die Wand erfordert. Weiterhin ist vorteilhaft, daß das Schloß mutwilligen Beschädigern
nicht direkt zugänglich ist und daß bei Verlust des "Schlüssels" -in diesem Falle
ein Magnet- keine Gefahr für eine Preisgabe der Schlüsselinformation besteht und
daß der Magnet problemlos ersetzt werden kann. Zusätzlicher Vorteil ist darin zu
sehen, daß die Verschlüsselung und die Entschlüsselung des elektronischen Schlosses
durch einfache Magnetannäherungen manuell auszuführen ist und hierdurch technischer
Aufwand für einen sonst erforderlichen elektronischen Schlüssel eingespart werden
kann.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung beispielsweise
erläutert. Darin zeigt Figur 1 eine grundsätzliche Anordnung der Erfindung mit einem
Teil einer im Schnitt dargestellten Fensterscheibe, Figur 2 die in dem. Gehäuse
2 gemäß Figur 1 untergebrachte elektronische Schaltung als Blockschaltbild, Figur
1 zeigt das praktische Anwendungsprinzip am Beispiel eines Kraftfahrzeug-Kurbelfensters
1, an welches ein elektronisches Schloß 2 mit einem Einhängebügel 3 während der
Überwachung des Kraftfahrzeuges angebracht ist. Ein Anschlußkabel 4 führt zu einem
hier nicht gezeigten Steckeranschluß im Armaturenbrett des Kfz \s, womit die elektrische
Verbindung zu einer Alarmanlage und zu der Kfz-Stromversorgung, der Fahrzeugbatterie,
hergestellt wird. Der normale Gebrauch des Kfz s wird durch das Anschlußkabel nichtgestört,
da im Falle der Kfz-Inbetriebnahme das Schloß von dem Kurbelfenster entfernt und
im Handschuhfach oder einer anderen Ablage im Kfz untergebracht wird. Zur optimalen
Handhabung des Schlosses wird das Anschlußkabel vorteilhafterweise als Spiralfederkabel
ausgebildet,
das bei Ablage im Handschuhf ach selbsttätig kleinsten Raum einnimmt.
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Zur Erläuterung der Schloßfunktion ist in Figur 2 ein Block -schaltbild
einer elektronischen Schloßschaltung aufgeführt, das ein Beispiel für eine mögliche
Ausführung zur Erfüllung der hier geforderten Funktionen darstellt.
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In Figur 2 können zwei magnetfeldabhängige Schaltkontakte 6 und 7
durch Annäherung eines Magneten 5 betätigt werden. Jede Betätigung dieser magnetfeldabhängigen
Schaltkontakte, die im weiteren als Magnetschalter bezeichnet werden, löst einen
elektri -schen Impuls aus, der von einem optischen und/oder akustischen Signalgeber
8 angezeigt wird und hierdurch eine Kontrolle für eine ausreichende Annäherung des
Magneten liefert.
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Die Montage orte der innerhalb des Schlosses 2 angebrachten Magnetschalter
werden vorteilhafterweise durch sichtbare Markierungen an dem Schloßgehäuse gekennzeichnet,
so daß eine gezielte Magnetannäherung durchgeführt werden kann. Bei einer Montage
des Schlosses hinter einer undurchsichtigen Wand kann eine irrtumsfreie Kontrolle
der Magnetannäherungen an den einen oder den anderen Magnetschalter 6 bzw. 7 durch
unterschiedliche akustische Signale des Signalgebers 8 ermöglicht werden.
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Durch die Betätigungen der Magnetschalter 6 und 7 soll das elektronische
Schloß zur Abgabe eines elektrischen Signals veranlaßt werden, welches die Schärfung
oder die Entschärfung einer angeschlossenen Alarmanlage bewirkt. Hierzu ist es erforderlich,
daß die Betätigung der Magnetschalter in Reihenfolge und Anzahl derart erfolgt,
daß die in dem Schloß elektronisch gespeicherte Schlüsselinformation wirksam wird
(Schärfung) oder daß eine Entschlüsselung dieser Schlüsselinformation erzielt wird
(Entschärfung).
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Geht man zunächst von dem Zustand einer geschärften Alarmanlage aus,
so erfolgt die Entschlüsselung der schloßeigenen Schlüsselinformation bei der vorliegenden
Schloßschaltung dadurch, daß ein einmaliges Betätigen des einen und anschließend
ein ein-oder
mehrmaliges Betätigen des anderen Magnetschalters durchgeführt
wird. Das einmalige Betätigen des einen Magnetschalters hat zur Folge, daß ein Digitalzähler
9 in seine Zählnullstellunggebracht wird; das anschließende ein-oder mehrmalige
Betätigen des anderen Magnetschalters wird von dem Digitalzähler gezählt und in
eine entsprechende binär codierte Zahl X umgesetzt, die einem Zahlenvergleicher
10 zugeführt wird.
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In dem Zahlenvergleicher erfolgt eine Vergleich zwischen der Zahl
X und einer Schlüsselzahl Y, die in einem Schlüsselzahl -geber 11 als binär codierte
Zahl elektronisch gespeichert ist.
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Der Zahlenvergleicher 10 wird hierbei aus einem integrierten Bit-Komparator-Baustein
und der Schlüsselzahlgeber 11 im wesentlichen aus einem binären Codierschalter aufgebaut.
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Nur bei Gleichheit der von dem Digitalzähler gezählten Zahl X mit
der im Schlüsselzahlgeber gespeicherten Schlüsselzahl Y entsteht am Ausgang des
Zahlenvergleichers ein elektrisches Signal, das die Entschärfung der Alarmanlage
bewirkt. Bei Ungleichheit der beiden Zahlen gibt der Zahlenvergleicher stets ein
elektrisches Signal ab, das die Alarmanlage schärft oder sie im geschärften Zustand
beläßt.
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Der Entschärfungsvorgang für eine Alarmanlage besteht demnach aus
einer einmaligen Annäherung des Magneten 5 an einen der beiden Magnetschalter 6
oder 7 (Zähler 9 auf Null setzen) und einer Y-maligen Annäherung des Magneten an
den entsprechend anderen Magnetschalter (Zähler 9 auf Y setzen). Die Schärfung der
Alarmanlage wird durch nur einmaliges Magnetannähern an einen der beiden Magnetschalter
ausgeführt, wodurch die Zahl X in jedem Fall ungleich der Schlüsselzahl Y wird und
der Zahlenvergleicher -wie schon oben beschrieben- ein elektrisches Scharfungssignal
für die Alarmanlage abgibt.
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Welcher der beiden Magnetschalter 6 und 7 für die Nullsetzung des
Digitalzählers 9 und welcher für die Eingabe der Schlüsselzahl in den Digitalzähler
innerhalb des Schlosses vorgesehen ist, wird nur dem Schloßbesitzer bekannt gegeben
und ist somit Bestandteil der geheimzuhaltenden Schlüsselinformation für die
Entschärfung
einer Alarmanlage. Die Schlüsselinformation für die Entschärfung beinhaltet demnach
folgende zwei Teilinformationen: Der erste Teil besteht aus der Kenntnis der einzuhaltenden
Reihenfolge für die Magnetannäherungen an die Magnetschalter 6 und 7, der zweite
Teil besteht aus der Kenntnis der Schlüsselzahl Y und der hiernach erforderlichen
Anzahl von Magnetannäherungen an den in der Reihenfolge an zweiter Stelle zu betätigenden
Magnetschalter.
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Die Schlüsselzahl Y kann mit dem Codi£rsc-nalter des Schlüsselzahlgebers
11 im Rahmen der durch die Kapazität des Digitalzählers 9 vorgegebenen Möglichkeiten
frei gewählt und fest eingestellt werden. Bei Verwendung eines preisgünstigen, integrierten
4-Bit-Binärzähler-Bausteins ergibt sich der maximale Einstellwert für die Schlüsselzahl
Y zu Ymax = 24 = 16.
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In Verbindung mit den zwei Einstellmöglichkeiten für die einzuhaltende
Reihenfolge der Magnetannäherungen an die Magnetschalter 6 und 7 erhält man insgesamt
2 x 16 = 32 mögliche Einstellkombinationen für die Schlüsselinformation des elektronischen
Schlosses.
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Die Wahrscheinlichkeit für ein unerlaubtes, zufälliges Entschärfen
einer Alarmanlage beträgt somit in diesem Fall 1:32.
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Die elektrische Leistungsaufnahme des elektronischen Schlosses wird
durch die Verwendung von integrierten Bausteinen der CMOS-Technik für den Digital
zähler 9 und den Zahleergleicner 10 so gering gehalten, daß sie im Uberwachungszustand
der Alarmanlage gegenüber der Selbstentladung üblicher Kraftfshrzeugbatterien zu
vernachlässigen ist. Dies ist von Bedeutung bei langen tfberwachungszeiten von Kraftfahrzeugen,
damit eine unzulässige Entladung der Kfz-Batterie vermieden wird.
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Eine bemerkenswerte teistungsaufnahme des elektronischen Schlosses
tritt nur bei einer Signalgabe des Signalgebers 8
auf, der eine
Lampe, eine Lumineszenzdiode, eine digitale Ziffernanzeige, einen elektrischen Summer
oder einen Kleinlautsprecher beinhalten kann.
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Der Signalgeber ist so ausgebildet, daß er nur bei Betätigung der
Magnetschalter 6 und/oder 7 eine Signalgabe ausführt und daß die Signalgabe zur
Einsparung elektrischer Energie vorteilhafterweise in ihrer zeitlichen Dauer begrenzt
wird.
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