10
worin R] und R2 die gleiche Bedeutung wie vorstehend
besitzen und Y eine hydroxylgruppenhaltige Seitenkette bedeutet, und an wiederkehrenden Struktureinheiten der allgemeinen
Formel
R1-CH = C
50
worin Ri und R2 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom,
einen niederen Alkylrest oder eine Carboxylgruppe und X eine Seitenkette, die eine
Carboxyl- oder Aminogruppe aufweist, bedeuten, oder (8) jeweils mindestens 2,5 Mol%, bezogen auf
das gesamte Monomergewicht, eines Vinylmonomeren der allgemeinen Formel
R1-CH = C
65 hend besitzen und Y eine hydroxylgruppenhaltige Seitenkette bedeutet,
und eines Vinylmonomeren der allgemeinen Formel
R3-CH=C
20
CH-C
Z )
worin R3 und R4 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom,
einen niederen Alkylrest oder eine Carboxylgruppe und Z eine Seitenkette, die eine
Carboxyl-, Amino-, substituierte Amino-, Epoxy- oder Tetrahydrofurylgruppe aufweist, bedeuten, enthält,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Vernetzungsmittels uiid eines Vernetzungskatalysators
überzogen wird, die erhaltene Grundierschicht getrocknet und gegebenenfalls bei einer Temperatur
unterhalb der Wärmeverforniung'+emperatur des
Harzformgegenstandes gebacken wird, anschlie-Bend eine Harzüberzugsmasse vom Melamintyp auf
die Grundierschicht aufgezogen und dann der Oberflächenüberzug bei einer Temperatur unterhalb der
Wärmeverformungstemperatur des Harzformgegenstandes gebacken wird.
10. Verfahren zur Herstellung eines Polycarbonatharzformgegenstandes
nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche eines Polycarbonatharzformgegenstandes mit (a) einer
Grundierüberzugsmasse, welche (A) mindestens 5 Mol%, bezogen auf das gesamte Monomergewicht,
eines Vinylmonomeren der allgemeinen Formel
worin R3 und R4 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom,
einen niederen Alkylrest oder eine Carboxylgruppe und Z eine Seitenkette, die eine
'Carboxyl-, Amino-, substituierte Amino-, Epoxy- oder Tetrahydrofurylgruppe aufweist, bedeuten, enthält,
und
(b) einem Polymerisationsinitiierungskataly-jator,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Vernetzungsmittels und eines Vernetzungskatalysators überzogen
wird, die erhaltene Grundierschicht getrocknet und gegebenenfalls bei einer Temperatur unterhalb der
Wärmeverformungstemperatur des Harzformgegenstandes gebacken wird, anschließend eine Harzüberzugsmasse
vom Melamintyp auf die Grundierschicht aufgezogen und dann der Oberflächenüberzug
bei einer Temperatur unterhalb der Wärmeverformungstemperatur des Harzfonngegenstandes
gebacken wird.
worin R1 und R2 die gleiche Bedeutung wie vorste-Die
Erfindung betrifft einen Polycarbonatharzformgegenstand
mit einem gehärteten Überzug aus einem Harz vom Melamintyp an seiner Oberfläche, sowie Verfahren
zu dessen Herstellung. Der Formgegenstaad besitzt überlegene Abriebsbeständigkeit und Lösungsmittelbeständigkeit.
Im allgemeinen haben Formgegenstände aus synthetischen Harzen vom Polycarbonattyp überlegene
Schlagfestigkeiten, sind jedoch, da ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften, wie Abriebsbeständigkeit
oder Lösungsmittelbeständigkeit, schlecht sind, anfällig für Oberflächenschädigung und Angriff durch
organische Lösungsmittel. Zur Behebung dieses Fehlers wurde bereit? vorgeschlagen, die Oberfläche eines
Polycarbonatharzformgegenstandes mit verschiedenen thermisch härtenden Harzen mit guter Abriebsbeständigkeit
oder Lösungsmittelbeständigkeit zu überziehen. Härtbare Oberflächenbehandlungsmittel für PoIycarb
anatharzformgegenstände, die jetzt im allgemeinen Gebrauch für diesen Zweck sind, umfassen beispielsweise
Melaminharze, wärmehärtbare Acrylatharze, Polyesterharze, Polyurethanharze und Organopolysiloxane.
Diese Harze führen jedoch nicht von sich aus zu einer ausreichenden Haftung an den Polycarbonatharzsubstraten,
und deshalb sind ncit diesen Überzugsmitteln behandelte Polycarbonatharzformgegenstände
hinsichtlich der Beständigkeit unzufriedenstellend, wozu beispielsweise auf die DE-OS 22 14 675 verwiesen
wird.
Gemäß der JP-AS 14 133/1961 wird ein Harz vom Melamintyp direkt auf die Oberfläche eines Formkörpers
aus Polycarbonatharz aufgebracht, wobei eine Grundierschicht nicht vorgesehen ist. Hierzu wird ein
Polyvinylalkohol und ein oberflächenaktives Mittel in eine Harzschicht vom Melamintyp eingemischt. Wenn
derartige Zusatzmittel mit der Harzschicht vermischt
werden, ist es jedoch nicht möglich, ein Produkt zu erhalten, das hinsichtlich Abriebfestigkeit, Widerstandsfähigkeit
gegenüber Lösungsmitteln sowie Dauerhaftigkeit zufriedenstellend ist
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Polycarbonatharzformgegenstandes mit verbesserter
Beständigkeit, wobei ein gehärteter Überzug eines Harzanstriches vom Melamintyp mit überlegener
Abriebsbeständigkeit und Lösungsmittelbeständigkeit fest an der Oberfläche anhaftet. Ferner bezweckt die
Erfindung die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung eines solchen Gegenstandes.
Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß eine Grundierschicht mit einer Substanz mit
guter Haftung sowohl zum Harz vom Polycarbonattyp als auch zum Harz vom Melamintyp zwischen der Oberfläche
eines Formgegenstandes aus dem Harz vom PoIycarbonattyp und einem auf dieser Oberfläche gebildeten
Überzug des Harzes vom Meiaminiyp eingeschaltet wird, so daß die Haftung des Harzüberzuges vom Melamintyp
an dem Polycarbonatharzsubstrat erhöht wird und infolgedessen die Abriebsbeständigkeit und
Lösungsmittelbeständigkeit des Polycarbonatharzformgegenstandes verbessert wird.
Gemäß der Erfindung wird somit ein Polycarbonatharzformgegenstand mit einem gehärteten Überzug aus
einem Harz vom Melamintyp an seiner Oberfläche geschaffen, der durch eine Grundierschicht zwischen
dem Polycarbonatharzformgegenstand und dem Oberflächenüberzug aus dem Harz vom Melamintyp, die aus
(A) einem Polymerisat mit mindestens 5 Mol% wiederkehrender Struktureinheiten der allgemeinen Formel
CH-C-
(D
worin Ri und R2 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom,
einen niedrigen Alkylrest oder eine Carboxylgruppe und X eine Seitenkette, die eine Carboxyl-
oder Aminogruppe enthält, bedeuten, oder (B) einem Polymerisat mit jeweils mindestens 2,5 Mol%
an wiederkehrenden Struktureinheiten der allgemeinen Formel
R1 K, ^
I I
CH-C
(ID
worin R1 und R2 die gleiche Bedeutung wie vorstehend
besitzen und Y eine hydrcxylgruppenhaltige Seitenkette bedeutet, und an wiederkehrenden Struktureinheiten
der allgemeinen Formel
R3 R4
CH-C-
(HD
worin R3 und R4 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom.
einen niedrigen Alkylrest oder eine Carboxylgruppe und Z eine Seitenkette, die eine Carboxyl-,
Amino-, substituierte Amino-, Epoxy- oder Tetrahydrofurylgruppe
enthält, bedeuten, besteht, welches gegebenenfalls jeweils in Gegenwart eines Vernetzungsmittels
und eines Vernetzungskatalysators vernetzt worden ist, gekennzeichnet ist.
Außerdem wird gemäß der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Formgegenstandes
geschaffen, wie dies in den Patentansprüchen 9 und 10 angegeben ist.
Es ist also wesentlich, daß ein Polymerisat eine Carboxylgruppe
oder Carbamoylgruppe enthält oder ein Polymerisat sowohl eine Hydroxylgruppe als auch eine
Carboxylgruppe, Aminogruppe, substituierte Aminogruppe, Epoxygruppe oder Tetrahydrofurylgruppe enthält,
da diese sich als sehr wirksam für derartige Grundierschichten erwiesen.
Es ist nicht vollständig geklärt, weshalb das Polymerisat (A) oder das Polymerisat (PA wirksam als Grundicrungsschicht
für Harzanstriche vom Melamintyp sind. Es dürfte jedoch auf folgende Ursache zurückzuführen
sein: Funktionelle Gruppen, wie Carboxylgruppen oder Carbamoylgruppen im Polymerisat (A) ode.· eine Carboxyl-,
Amino-, substituierte Amino-, Epoxy- oder Tetrahydrofurylgruppe
im Polymerisat (B) wirken physikalisch oder chemisch auf die Oberfläche des Polycarbonatharzformgegenstandes
ein und infolgedessen haftet die Grundierungsschicht fest an der Oberfläche des Polycarbonatharzformgegenstandes an. Andererseits
wird die Carboxyl- oder Carbamoylgruppe im Polymerisat (A) oder die Hydroxyl-, Carboxyl- oder Aminogruppe
des Polymerisats (B) chemisch an die funktioneile Gruppe, beispielsweise Methylolgruppe, des
Melaminharzanstriches gebunden und infolgedessen haftet die Grundierungsschicht fest an dem Melaminharzüberzug
an. Infolgedessen haften Polycarbonatharzsubstrat und Melaminharzüberz'ig fest aneinander
mittels einer Schicht der Polymerisate (A) und (B). Dies liefert infolgedessen einen Polycarbonatharzformgegenstand
mit einem Überzug eines Harzes vom Melamintyp, der fest an der Oberfläche des Polycarbonatharzgegenstandes
anhaftet.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Polymerisat (A) kann ein Homo- oder Copolymtrisat sein, das mindestens
5 Mol%, vorzugsweise 10 bis 100 Mol%, insbesondere 20 bis 100 Mol%, an wiederkehrenden Struktureinheiten
der vorstehenä angegebenen Formel (I) in den Molekülen enthält.
Der »niedrige Alkylrest« in der Formel (I) kann entweder ein geradkettiger Alkylrest oder ein verzweigter
Alkylrest sein und umfaßt beispielsweise Methyl-, Äthyl-, n- oder Isopropyl- oder n-, Iso-, sek.- oder tert.-Butylreste.
Von diesen wird der Methylrest besonders bevorzugt. Die carboxyl- oder carbamoyl-haltige Seitenkette
kann aus sämtlichen Arten von carboxyl- oder carbamoylhaltigen Seitenketten bestehen, die üblicherweise
in linearen Polymerisaten von hohem Molekulargewicht votiiegen. Beispielsweise kann es eine Carboxylgruppe
(-COOH) oder Carbamoylgruppe (-CONH2) selbst oder die Gruppe -R6-COOH oder
-R6-CONH2 darstellen, worin R6 eine niedere Alkylengruppe,
beispielsweise eine Methylen- oder Atbylengruppe bedeutet.
Bevorzugte Arten des Polymerisats (A) sind deshalb von der Art, die mindestens 5 Mol%, vorzugsweise 10
bis 100 Mol%, am stärksten bevorzugt 20 bis 100 Mol% an wiederkehrenden Struktureinheiten der folgenden
Formel
Ri \
CH2-C-
X'
enthalten, worin RZ2 ein Wasserstoffatom oder einen
Methylrest und X' eine Carboxyl- oder Carbamoylgruf>pe
bedeuten.
Polymerisate mit wiederkehrenden Struktureinheiten (I) oder (Ia) können leicht durch Polymerisation
eines Vinylmonomeren der folgenden Formel
kann weitere wiederkehrende Struktureinheiten enthalten.
(I-a) Die »hydroxylgruppenhallige Seitenkette« in der Formel
(II) kann aus sämtlichen Arten hydroxylgruppenhaltiger Seitenketten bestehen, die üblicherweise in
üblichen linearen Polymerisaten von hohem Molekulargewicht vorliegen und umfaßt ζ. B. die Hydroxylgruppe
(-OH) selbst oder die Gruppe R7-OH, worin R7
eine Kohlenwasserstoffkette, insbesondere eine niedere ίο Alkylengruppe, die Gruppe
R1-CH = C
(IV)
V^ ΓΙ? V^
(IV-a)
X'
20
25
worin R1, R2, X, R2 und X' die gleiche Bedeutung wie
vorstehend besitzen, entweder allein oder zusammen mit einem weiteren hiermit copolymerisierbaren
Monomeren hergestellt werden.
Beispiele für Vinylmonomere der Formeln (IV) oder (FVa), die erfindungsgemäß eingesetzt werden können,
umfassen Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Vinylessigsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, Acrylamid,
Methacrylamid und Crotonamid. Diese Vinylmönomeren
können allein oder im Gemisch von zwei oder mehreren eingesetzt werden.
Das weitere copolymerisierbare Monomere kann aus beliebigen Verbindungen bestehen, die mindestens
eine äthyienische NichtSättigung im Molekül enthalten. Beispiele für das Comonomere sind Olefine, wie Äthylen
oder Propylen, Diolefine wie Butadien oder Isopren, Vinylverbindungen wie Vinylchlorid, Vinylidenchlorid,
Vinylacetat oder Acrylnitril, Acryl- oder Methacrylsäureester, wie Methylacrylat, Äthylacrylat, Butylacrylat,
Octylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat, Butylmethacrylat, Dimethylaminomethylmethacrylat
oder Diäthylaminoäthylmethacrylat und Acrylamide oder Methacrylamide, wie Ν,Ν-Dimethylacrylamid,
Ν,Ν-Diäthylacrylamid, Ν,Ν-Dimethylmethacrylamid,
Ν,Ν-Diäthylmethacrylamid, N-Methoxymethylacrylamid
oder N-Äthoxymethylmethacrylamid. Diese Monomeren können sowohl allein als auch im Gemisch
von zwei oder mehreren eingesetzt werden.
Falls das Polymerisat (A) ein Copolymerisat ist, ist es
vorteilhaft, das Monomere der Formel (FV) oder (IVa)
in einer Menge bis zu 95 Mol%, vorzugsweise bis zu 90 Mol'/o, insbesondere 20 bis 80 Mol%, bezogen auf die
Gesamtmenge der eingesetzten Monomeren, zu verwenden.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Polymerisat (B) enthält mindestens 2,5 Mol%, vorzugsweise 5 bis 95
Moi%, insbesondere iO bis 90 Mo!% von jeder der vorstehend
angegebenen wiederkehrenden Struktureinheiten der Formeln (Π) und (ΠΓ).
Das Polymerisat (B) kann lediglich aus wiederkehrenden Einheiten der Formeln (Π) und (HI) bestehen oder
R,—OH
-CON
worin R8 eine Alkylengruppe und R9 die (jruppe
-Rg-OH oder einen Alkylrest oder die Gruppe -COO-Y', worin Y' einen hydroxylhaltigen Esterrest
angibt, bedeuten. Geeignete hydroxylgruppenhaltige Esterreste (Y1) sind die Gruppe -R10-OH, worin R!0
eine Kohlenwasserstoffkette, insbesondere eine Alkylengruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls
substituiert durch mindestens eine Hydroxylgruppe oder eine Polyoxyalkylengruppe darstellt, oder
die Gruppe
R12-OH
30
-Rn-N
worin R1, und R12 jeweils eine Alkylengruppe, insbesondere
erne Aikyiengruppc mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
und R13 die Gruppe -R12-OH oder einen Alkylrest
bedeuten.
In der Formel (III) haben R3 und R4 die gleiche
Bedeutung wie vorstehend und die Gruppe Z kann aus sämtlichen Arten von Seitenketten bestehen, die eine
Carboxyl-, Amino-, substituierte Amino-, Epoxy- oder
Tetrahydrofurylgruppe enthalten. Beispiele für carboxyl- oder aminobaltige Seitenketten sind die gleichen,
wie sie vorstehend hinsichtlich des Polymerisats (A) angegeben sind. Besonders bevorzugte Arten von substituierten
aminohaltigen Seitenketten sind solche der Formeln
50
— CON
R,
55
R,
oder
60
-COO-R16-N
R,
R„
worin einer der Reste Ru und R15 oder einer der Reste
R17 und Rjg ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest,
insbesondere einen Alkylrest, Alkoxyalkylrest oder Cycloalkylrest und der andere einen Kohlenwasserstoffrest,
insbesondere einen Alkyl-, Alkoxyal-
kyl- oder Cycloalkylrest bedeuten oder worin Ru und
Ris zusammen oder R17 und R,g zusammen einen stickstoffhaltigen
heterocyclischen Ring zusammen mit dem Stickstoffatom bilden können, während R16 eine Kohlenwasserstoffgruppe,
insbesondere eine Alkylengnjnpe, bedeutet.
iielspiele für epoxyhaltige Seitenketten sind die folgenden
stehend besitzen, oder
CH2=C
(Va)
— O — CH2-CH- CH2
-CH2-O-CH2-CH-CH2
— CoO — CH2—CH — CII2
10 COO-Y'
worin R2 und Y' die gleichen Bedeutungen wie vorstehend
besitzen,
und eines Vinylmonomeren der Formeln
R3-CH =
(VI)
Ein typisches Beispiel für die tetrahydrofurylhaltige 20 worin R3, R4 und Z die gleiche Bedeutung wie vorGruppe
ist die Tetrahydrofurfurylgruppe stehend besitzen, oder
25 2=== C
Geeignete Arten des Polymerisats (B) sind diejenigen, welche mindestens 2,5 MoIVo, vorzugsweise 5 bis
95 Mol'/o, insbesondere 10 bis 90 Mol% jeder wiederkehrenden
Struktureinheit der Formel
(VIa)
CO-Z'
CH2-C-
(Il-a)
30
35
worin R2 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe
und Y einen hydroxylgruppenhaltigen Esterrest bedeuten, and wiederkehrenden Struktureinheiten der
Formel
CH-C-
CO-Z'
(Ill-a)
45
worin Ri ein Wasserstoffatom oder einen Methylrest
und TJ eine Aminogruppe, eine Mono- oder Di-niedrig- so
alkyl-Aminogruppe, oder eine Mono- oder Di-niedrigalkoxyalkylaminogruppe
oder die Gruppe OR5, worin R5 ein Wasserstoffatom, eine Mono- oder Di-niedrigalkylaminoalkylgruppe,
eine Glycidylgruppe oder eine Tetrahydrofurfurylgruppe darstellt, enthalten.
Die Polymerisate (B), welche wiederkehrende Struktureinheiten der Formeln (II) oder (II a) und (ΙΠ) oder
(ΠΙ a) enthalten, können durch Copolymerisation eines Vinylmonomeren, beispielsweise eines Monomeren
der folgenden Formeln
60
R1-CH=C
(V)
65
worin R1, R2 und Y die gleiche Bedeutung wie vorworin
RJ und Z' die gleiche Bedeutung wie vorstehend besitzen,
gegebenenfalls zusammen mit einem weiteren mit diesen Vinylmonomeren copolymerisierbaren Monomeren
hergestellt werden.
Beispiele für Vinylmonomere der Formel (V) und (V-a). die erfindungsgemäß verwendet werden können,
sind Allylalkohol, N-Hydroxymethylacryiamid, N-Hydroxymethylmethacrylamid, N-(2-Hydroxyäthyl)-acrylamid,
Ν,Ν-Dihydroxymethylacrylamid und N,N-Di-(2-hydroxyäthyl)-aminornethacrylamid, 2-ilydroxyäthylacrylat,
2-Hydroxyäthylmethacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat,
2-Hydroxypropylmethacrylat, 1,4-Butylenglykolmonoacrylat, 1,4-Butylenglykolmethacrylat,
Glycerinmonomethacrylat, Hydroxyallylmethacrylat, Polyäthylenglykolmonoacrylat und Polypropylenglykolmonomethacrylat
und Hydroxymethylaminomethylacrylat, Hydroxymethylaminomethylmethacrylat,
2-Hydroxyäthylaminomethylacrylat, 2-(2'-Hydroxyäthylamino)-äthylmethacrylat,
N,N-Di-(hydroxymethyl)-aminomethylacrylat, N,N-Di-(hydroxymethyl)-aminomethylmethacrylat
und N,N-Di-(2-hydroxyäthyl)-aminomethylacrylat. Diese Vinylmonomeren werden entweder allein oder im Gemisch von zwei oder
mehreren eingesetzt.
Andererseits sind Beispiele für Vinylmonomere der Formeln (VI) oder (VI-a), die erfindungsgemäß eingesetzt
werden können, Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Vinylessigsäure, Maleinsäure und Itaconsäure,
Acrylamid, Methacrylamid und Crotonamid, N-Methylacrylamid, N-Methylmethacrylamid,
N-Äthylacrylamid, N-Äthylmethacrylamid, N-Propylacrylamid,
N-Butylacrylamid, N-tert-Butylmethacrylamid.
N^i-Dimethylacrylamid, N,N-Dimethylmethacrylamid,
NJ^-Diäthylacrylamid, N,N-Diäthylmethacrylamid,
Ν,Ν-Dipropylmethacrylamid, N,N-Dibutylacrylamid,
N^l-Dibutytoethacrylamid, N-Butoxymethylacrylamid
und N-Isobutoxymethylmethacrylamid,
2-(N-Methylamino)-äthylacrylat, 2-(Diäthylamino)-
'&
u
n
% äthylmethacrylat, 2-(N,N-Dimethylamino)-äthylacry- Grundsätzlich en'liält die Grundierüberzugsmasse
i| lat, 2-(N,N-Dimethylamino)-äthyImethacrylat, 2-(N1N- das Polymerisat (A) oder das Polymerisat (B) als über-
i;j! Diäthylaminoäthyl)-acrylat, 2-(N,N-Diäthylamino- zugsbildende Komponente.
'A äthyl)-methacrylat, 2-(N,N-Dibutylamino)-äthylacry- Die erfindungsgemäß eingesetzte Grundierüberzugs-Ij
lat, 2-(N,N-Dibutylamino)-äthylmethacrylat, 3-(N1N- 5 masse kann praktisch lediglich das Polymerisat (A) oder
fe-j Diäthylamino)-propylacrylat, 3-(N,N-Diäthylamino)- (B) umfassen und es ist nicht immer notwendig, daß sie
Ip propylmethacryla*, 2-(N,N-Dibutylamino)-propyl- ein Vernetzungsmittel enthält. Vorzugsweise enthält
6( methacrylat und 3-(N,N-Dibutylamino)-propylmeth- jedoch die Grundierüberzugsmasse ein Vernetzungssi
acrylat, Acryloylglycidyläther, Allylglycidyläther, GIy- mittel, um die Korrosion eines darüber befindlichen
cidylacrylat, Glycidylmethacrylat und Glycidylcrotonat ι ο Überzuges der Melaminharze zu hemmen, da das orga-
und Tetrahydrofurfurylacrylat und Tetrahydrofurfuryl- nische Lösungsmittel im darüber befindlichen Überzug
methacrylat. Diese Vinylmonomeren können sowohl leicht die Grundierüberzugsschicht korrodiert, so daß
allein als auch in Kombination von zwei oder mehreren die Haftung an der Decküberzugsschicht verringert
verwendet werden. wird.
Als mit diesen Vinylmonomeren copolymerisierbare 15 Somit besteht eine günstigerweise erfindungsgemäß
Monomere können ferner die unter den vorstehend hin- einsetzbare Grundierüberzugsmasse aus (i) dem Polysichtlich
des Polymerisats (A) als Beispiele aufgeführ- merisat (A) oder (B), (ii) einem Vernetzungsmittel und
ten Monomeren gewählt werden. Falls ein weiteres (iii) einem Vernetzungskatalysator.
Monomeres verwendet wird, ist es vorteilhaft, das Beispiele für Vernetzungsmittel sind Alkylenglykol-Vinylmonomere
der Formel (V) oder (V-a) in einer 20 dimethacrylate, beispielsweise Äthylenglykoldimeth-Menge
von mindestens 2,5 Mol%, vorzugsweise 5 bis 95 acrylat oder Propylenglykoldimethacrylat, Alkylengly-Mol%,
insbesondere 10 bis 90 Mol%, bezogen auf das koldiacrylate, beispielsweise Äthylenglykoldiacrylat
Gesamtgewicht der eingesetzten Monomeren, und die oder Propylenglykoldiacrylat, Divinylbenzol, Divinyl-Vinylmonomeren
der Formel (VI) oder (VI-a) in einer toluol, Triallylmelamin, alkylverätherte Methylolmel-Menge
von mindestens 2,5 Mol%, vorzugsweise 5 bis 95 25 amine, beispielsweise Hexamethoxymethylmelamin,
Mol% und insbesondere 10 bis 90 Mol%, bezogen auf Hexaäthoxymethylmelamin oder Hexabutoxymethyldas
Gesamtgewicht der eingesetzten Monomeren, zu melamin, Ν,Ν'-Alkylenbisacrylamide, z. B. N1N'-verwenden.
Methylenbisacrylamid oder N,N'-Äthylenbisacrylamid,
Die Polymerisation des Vinylmonomeren der Formel N.N'-Alkylenbismethacrylamide, z. B. N,N'-Methylen-
(IV) oder (IV-a) oder die Copolymerisation des Vinyl- 30 bismethacrylamid, Glycerintrimethacrylamid, Diallyl-
monomeren der Formel (V) oder (V-a) mit dem Vinyl- maleat, Divinyläther, Diallylmonoäthylenglykolcitrat,
monomeren der Formel (VI) oder (VI-a) kann nach an Allylvinylmaleat, Alkylenglykolvinylallylcitrate, z. B.
sich bekannten Verfahren ausgeführt werden, beispiels- Äthylenglykolvinylallylcitrat, Diallylitaconat, Alky-
weise nach Emulsions-, Lösungs-, Massen- und Suspen- lenglykoldiitaconate, z. B. Äthylenglykoldiitaconat,
sionspolymerisationsverfahren. Derartige Polymerisa- 35 Divinylsulfon, Hexahydro-l.S.S-triacryloyltriazin,
tionsverfahren sind im einzelnen beispielsweise in Triallylphosphit, der Diallylester der Benzolsulfon-
D. Braun, H. Cherdron und W. Kern. »Praktikum der säure, Polyester aus Maleinsäureanhydrid und Triäthy-
Makromolekularen Organischen Chemie«, Dr. Alfred lenglykol, Polyalkylenglykoldiacrylate, z. B. Diäthy-
Hüthig Verlag (1966) und W. R. Sorenson und lenglykoldiacrylat, Polyalkylenglykoldimethacrylate, z.
T. W. Campbell, »Preparative Methods of Polymer Che- 40 B. Diäthylenglykoldimethacrylat, Polyallylsucrose,
mistry«, John Wiley and Sons Inc. (1960) beschrieben. Polyallylglucose, Sucrosediacrylat, Glucosedimethyl-
Diese Literaturstellen werden anstelle der Beschrei- acrylat, Pentaerythritdiacrylat und Sorbitdimethacrylat.
bung des Verfahrens zur Herstellung der erfindungsge- Hiervon werden Hexamethoxymethylmelamin und
maß eingesetzten Polymeren (A) oder (B) zitiert. Hexabutoxymethylmelamin besonders bevorzugt.
Polymerisationsinitiierungskatalysatoren, wie Azo- 45 Diese Vernetzungsmittel können allein oder im
bisisobutyronitril, Ammoniumperoxid, Ammonium- Gemisch von zwei oder mehreren eingesetzt werden,
persulfat, Benzoeperoxid, Methylperoxid, Äthylper- Die Menge des Vernetzungsmittels ist nicht kritisch,
oxid, Cumolhydroperoxid oder tert-Butylperoxid kön- beträgt jedoch im allgemeinen 0,05 bis 0,7 Äquivalente,
nen vorteilhafterweise bei der Herstellung des Polyme- vorzugsweise 0,2 bis 0,4 Äquivalente je Äquivalent der
ren (A) oder (B) entsprechend der Erfindung verwendet so funktionellen Gruppe (Carboxyl-, Amino-, substi-
werden. Günstigerweise wird die Polymerisation in tuierte Amino-, Hydroxyl-, Epoxy- oder Tetrahydrofu-
einer Atmosphäre eines Inertgases durchgerührt. rylgruppen) im Polymerisat (A) oder (B).
Das Molekulargewicht der Polymerisate (A) oder (B) Beispiele für Vernetzungskatalysatoren, die zusamist
nicht kritisch, jedoch ist es günstig, wenn diese Poly- men mit dem Vernetzungsmittel verwendet werden
merisate ein Durchschnittsmolekulargewicht von 5000 55 können, sind saure Katalysatoren, wie Salzsäure,
bis 50 000, vorzugsweise 20 000 bis 40 000 besitzen. Es Ammoniumchlorid, Ammoniumnitrat, Ammoniumist
jedoch nicht notwendig, daß die Polymerisate (A) thiocyanate Ammoniumcarbonat, Methylaminhydro-
oder (B) aus vollständig polymerisierten Polymerisaten chlorid, Äthylaminhydrochlorid, Anilinhydrochlorid,
bestehen, sondern sie können auch in Form eines Prä- N,N- Dimethylanilinhydrochlorid, Ammoniumsulfid
Polymerisats vorliegen. 60 und primäres Ammoniumphosphat. Es besteht keine
Im allgemeinen zeigt das Polymerisat (B) eine bessere spezielle Beschränkung hinsichtlich der Menge des Ver-
Haftung an dem Polycarbonatharzsubstrat und der netzungskatalysators, sondern die Menge kann inner-
Grundierscnicht für das Harz vom Melamintyp als das halb eines weiten Bereiches variieren, beispielsweise in
Polymere (A), und infolgedessen wird das Polymerisat Abhängigkeit von der Art des eingesetzten Polymeri-
(B) für die Aufgaben der Erfindung bevorzugt. ; 65 saö (A) oder (B) uod Art und Menge des Vemetzungs-
Bei der Herstellung der PolycazboQatharzformgegen- mittels. Im allgemeinen beträgt die geeignete Menge
stände gemäß der Erfindung wird zunächst die Grün- des Katalysators 0,05 bis 0,8 Äquivalente je Äquivalent
dierüberzugsmasse hergestellt des eingesetzten Vernetzungsmittels.
Beim erfindungsgemäßen Gebrauch wird die Grundierüborzugsmasse
zu einer für das Überziehen geeigneten Konzentration verdünnt. Geeignete für diesen
Zweck verwendbare Verdünnungsmittel umfassen z. B. Alkohole, wie Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol
oder n-Butanol, Äther, wie Methylcellosolve, d. h. Äthylenglykolmonomethyläther, Äthylcellosolve, d. h.
Äthylenglykoimonoäthyläther oder Butylcellosolve, d. h. Äthylenglykolmonobutyläther, oder Methylcellosolveacetat,
d. h. Äthylenglykolmonomethylätheracetat, Ketone, wie Methyläthylketon oder Methylpropylketon
und Ester, wie Methylacetat, Äthylacetat, Propylacetat, Isopropylacetat oder Butylacetat. Diese Verdünnungsmittel
können allein oder im Gemisch von zwei oder mehreren verwendet werden.
Das Ausmaß der Verdünnung kann innerhalb eines weiten Bereiches entsprechend beispielsweise der
angewanüitMi UbeiY.ügscini'ichUmg variiert werden. Im
allgemeinen ist es günstig, daß die Konzentration der Polymerisate (A) und (B) 0,1 bis 10 Gew.%, insbesondere
0,5 bis 5 Gew.%, bezogen auf das Gewicht der Masse nach der Verdünnung, beträgt.
Gewünschtenfalls kann die Grundierüberzugsmasse geringe Mengen üblicher Anstrichzusätze, wie Strömungsregelungsmittel,
z. B. oberflächenaktive Mittel der Fluorreihe oder hochmolekulare Vinylpolymerisate
enthalten.
Die Grundierüberzugsmssse kann durch Auflösung
oder Dispersion der Polymerisate (A) oder (B) in dem Verdünnungsmittel, gewünschtenfalls zusammen mit
dem Vernetzungsmittel, Vernetzungskatalysator und anderen Zusätzen hergestellt werden.
Die auf diese Weise hergestellte Grundierüberzugsmasse
wird auf die Oberfläche des zu behandelnden Polycarbonatharzformkörpers aufgetragen. Das Überziehen
kann nach sämtlichen gewünschten Verfahren in bekannter Weise erfolgen, beispielsweise nach dem
Eintauchverfahren, dem Sprühverfahren, dem Walzenüberziehverfahren oder dem Flußüberziehverfahren.
Die Stärke der Grundierschicht ist nicht beschränkt, jedoch kann, falls sie zu gering ist, eine ausreichende
Haftung nicht erzielt werden. Falls sie andererseits zu dick ist, zeigt die Grundierschicht eine Neigung zum
inneren Bruch, wenn eine äußere Kraft auf den Decküberzug ausgeübt wird. Da sich hierdurch eine verringerte
Haftungsfestigkeit ergibt, sollte die Stärke der Grundierschicht üblicherweise auf 0,1 bis 3 μηι, vorzugsweise
0,5 bis 1,0 μΐη eingestellt werden.
Die auf diese Weise aufgetragene Grundierschicht kann für die anschließende Decküberzugsstufe verwendet
werden, nachdem sie lediglich getrocknet wurde. Falls sie jedoch ein Vernetzungsmittel und einen Vernetzungskatalysator
enthält, ist es günstig, die Grundierschicht vor dem Aufbringen des Decküberzuges zu
backen. Die Backtemperatur differiert entsprechend der chemischen Zusammensetzung der Grundierüberzugsmasse,
jedoch werden im allgemeinen Temperaturen von mindestens 50° C günstigerweise angewandt.
Die obere Grenze der Backtemperatur ist eine Temperatur unterhalb der Wärmeverformungstemperatur
(üblicherweise mindestens 130° C) des Polycarbonatharzformgegenstandes.
Vorzugsweise wird das Backen der Grundierschicht bei einer Temperatur von 100° C
bis zu einer Temperatur unterhalb der Wärmeverformungstemperaiur der Polycarbonatharzformgegenstände
durchgeführt.
Das Backen ist üblicherweise in 10 bis 100 min beendet,
obwohl die Zeit in Abhängigkeit beispielweise von der Art des eingesetzten Polymerisats und Art und
Menge des Vernetzungsmittels variiert. Die Backstufe kann in einem gewöhnlichen Heizofen, wie Heißluftoien,
Infrarotheizofen oder Heizofen mit fernen Infrarotstrahlen bewirkt werden.
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Polycarbonatharzformgegenstandes
kann die Grundierüberzugsschicht auch unter Anwendung einer Grunc.V;erüberzugsmasse,
die aus (a) einem Vinylmonomeren der
ίο Formel (IV) oder (IV-a) oder einem Gemisch eines
Vinylmonomeren der Formel (V) oder (V-a) oder einem Gemisch derartiger Monomerer oder Monomerengemische
und weiterer copolymerisierbarer Monomerer der vorstehend geschilderten Art und (b) einem PoIymerisationsinitiator
der vorstehend geschilderten Art und gewünschtenfalls (c) einem Vernetzungsmittel der
angegebenen Art und (d) einem Vernetzungskatalysator der angegebenen Art besteht, gebildet werden·, in diesem
Fall werden die Komponenten (a) bis (d) in den vorstehend geschilderten Verhältnissen vermischt und das
Gemisch wird im Verdünnungsmittel gelöst oder dispergiert. Die erhaltene Lösung oder Dispersion wird
auf die Oberfläche des Polycarbonatharzformgegenstandes aufgezogen und getrocknet und gegebenenfalls,
insbesondere wenn das Vernetzungsmittel verwendet wird, in der vorstehend geschilderten Weise gebacken.
Günstigerweise werden Trocknung und Backung in einer Atmosphäre eines Inertgases durchgeführt.
Dieses Backen induziert die Polymerisation und Vernetzung gleichzeitig unter Bildung der Grundierüberzugsschicht.
Diese Ausfuhrungsform ist jedoch nicht frei von Nachteilen, wie Notwendigkeit für eine Behandlung in
einer Atmosphäre eines Inertgases.
Dann wird ein Harzanstrich vom Melamintyp auf die Oberfläche der auf diese Weise ausgebildeten Grundierüberzugsschicht
aufgezogen.
Die im Rahmen de' Erfindung eingesetzten Harzanstriche vom Melamintyp können handelsübliche
Anstriche sein, die ein alkylveräthertes Methylolmelamin als Hauptbestandteil enthalten, beispielsweise ein
selbstkondensierter Anstrich vom Melamintyp, der ein alkylveräthertes Methylolmelamin und Salzsäure oder
Di- oder Trimethylolmelamin-hydrochlorid als Kataiysator. enthält.
Ein im Rahmen der Erfindung besonders bevorzugter Anstrich vom Melaminharztyp ist von der in der deutschen
Offenlegungsschrift 24 17 915 angegebenen Art, d. h. eine Oberflächenhärtungsüberzugsmasse, die »...--.
Härtungskomponente ein Gemisch aus (1) Methylolmelamin, wobei mindestens einige der Methylolgruppen
gegebenenfalls alkylveräthert sind, und (2) 0,1 bis 1,5 Äquivalenten, insbesondere 0,8 bis 1,2 Äquivalente,
je Äquivalent des Metbylolmelamins, einer aliphatisehen oder alicyclischen Verbindung mit mindestens
zwei funktionellen Gruppen, die zur Umsetzung mit den Methylolgruppen oder deren Alkyläthern fähig
sind, und/oder einem Präkondensationsprodukt, welches zwischen den Komponenten (1) und (2) gebildet
ist, enthält.
Die Anzahl der Methylolsubstituenten in dem in der Härtungsmasse verwendeten Methylolmelamin kann
entsprechend dem gewünschten Ausmaß der Härtung und Flexibilität der erhaltenen Überzugsschicht variieren,
beträgt jedoch allgemein 3 bis 6, vorzugsweise 5 bis 6.
Die Methylolgruppen können alkylveräthert sein. Es ist nicht notwendig, sämtliche Methylolsubstituenten
15 16
mit Alkyl zu veräthem, sondern es können auch Methy- nach einem gewöhnlichen Überzugsverfahren, wie Ein-
lolmelaminverbindungen, worin einige der vorhande- tauchen, Aufsprühen, Walzenüberziehen oder Fluß-
nen Methylolgruppen alkylveräthert sind, gleichfalls im überziehen auf die vorbehandelte Oberfläche auf-
Rahmen der Erfindung eingesetzt werden. Das Ausmaß gebracht
der Alkylverätherung unterscheidet sich entsprechend 5 Die Stärke der Überzugsschicht ist nicht kritisch,
der Art der als Komponente (2) einzusetzenden alipha- jedoch ist es vorteilhaft; sie so einzustellen, daß die
tischen oder alicyclischen Verbindung, jedoch wird es, Stärke der Decküberzugsschicht nach dem Backen
um die Selbstkondensation des Methylolmelamins vor (Härtung) üblicherweise 3 bis 50 μΐη, vorzugsweise 5 bis
dem Gebrauch zu verhindern, bevorzugt, sämtliche 20 um beträgt.
oder einen größeren Teil der vorhandenen Methylol- ic Nach der Aufbringung wird die aufgezogene Schicht
gruppen mit Alkyl zu veräthern. gebacken. Die Backtemperatur differiert entsprechend j§j
Der Alkylanteil des alkylverätherten Methylols kann der Art der eingesetzten Überzugsmasse. Allgemein ist f|
1 bir, 6 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlen- es wirksam, den Überzug durch Erhitzen auf eine Tem- %
Stoffatome enthalten und kann geradkettig oder ver- peratur von mindestens 600C zu härten. Die obere |j
zweigtkettig sein. Beispiele für den Alkylanteil sind \s Grenze der Backtemperatur liegt bei einer Temperatur i
Methyl-, Äthyi-, n- oder Isopropyl-, und n-, Iso- oder unterhalb der Wärmeverformungstemperatur des Poly- i?f
tert-Butylgruppen. carbonatharzformgegenstandes. ?:>
Typische Beispiele für Methylolmelamine, die Das Backen kann allgemein in einem Heizofen durch- ϊ|
gewünschtenfalls alkylveräthert sein können, sind Tri- geführt werden und üblicherweise wird der überzogene ;
mcthyioiine'aiain, Tstramethyiclraelarnia, Pentarne- 20 Gegenstand auf 100 bis 130° C während 20 min bis -'
thylolmelamin, Hexamethyloimelamin, Pentamethy- 5 Std. zur Härtung der Decküberzugsschicht erhitzt. -
lolmelamintributyläther, Hexamethylolmelamimji- Anstelle des getrennten Backens von Grundierüber- k,
äthyläther, Tetramethylolmelamintetramethyläther zug und Decküberzug kann auch ein Verfahren ange- %j
und Hexakismethoxymethylmelamin. wandt werden, wobei der aufgetragene Grundierüber- "t\
Von den aliphatischen oder alicyclischen Verbindun- 25 zug bei Raumtemperatur oder einer Temperatur nahe ; |
gen, die mindestens zwei funktionelle Gruppen enthal- Raumtemperatur zur Entfernung des Verdünnungsmit- ^j
ten, können die funktioneilen Gruppen insgesamt tels getrocknet wird, die Decküberzugsmasse vom ;;
Gruppen sein, die die Fähigkeit zur Umsetzung mit den Melaminharztyp auf die Grundierschicht aufgetragen -λ
Methylolgruppen oder Alkyläthern derselben der Korn- wird und der überzogene Gegenstand zum Backen und ']
ponente (2) besitzen, und sie umfassen vorzugsweise 30 Härten von Grundierschicht und Überzugsschicht '
Hydroxyl-, Amino- und Carboxylgruppen. gleichzeitig wärmebehandelt wird. j
Bevorzugte aliphatische oder alicyciische Verbindun- Gemäß der Erfindung ergibt sich somit ein Polycarbo- \ί
gen sind Polyole, wie Äthylenglykol, Diäthylenglykol, natharzformgegenstand, der aus einem Polycarbonat- ;
Triäthylenglykol, Propylenglykol, 1,3- oder 1,2-Propan- harzformgegenstand und einem gehärteten Überzug ;
diol, IJ.-, 1,3-, 1,4- oder 2,3-Butandiol, 1,2 oder 1,8- 35 des Harzes vom Melamintyp mit überlegener Abriebs- ;'
Octandiolsorbit, Polyäthylenglykol, Polypropylengly- beständigkeit und Lösungsmittelbeständigkeit besteht, ;"
kol, Äthylenglykol/Propylenglykol-Copolymere, GIy- der fest auf der Oberfläche des Formgegenstandes ; :4
cerin, Digitoxose und Phloroglucit Hiervon werden durch die Grundierschicht gebunden ist. Beispiele für /i
Diole der Formel HO(CH2)^OH, worin η eine ganze Polycarbonatharze, die im Rahmen der Erfindung verZahl
von 3 bis 8 ist, besonders bevorzugt. Andere 40 wendet werden können, sind 4,4'-Isopropylidendiphe- _:
brauchbare aliphatische oder alicyciische Verbindun- nolpolycarbonat und andere Polycarbonate und Diäthygen
sind in der vorstehend aufgeführten deutschen lenglykolbisallylcarbonat, die beispielsweise in der US-Offenlegungsschrift
beschrieben. Patentschrift 33 05 520 und W. F. Christopher und
Das Vorkondensationsprodukt ist günstigerweise in D.W. Fox, Polycarbonat, Seite 161 bis 176, 1962,
dem eingesetzten Verdünnungsmittel löslich, d. h. 45 beschrieben sind.
lösungsmittellöslich, und hat ein Molekulargewicht von Die Polycarbonatharzformgegenstände mit verbes-
500 bis 100 000. serter Abriebsbeständigkeit, Lösungsmittelbeständig-
Die vorstehend geschilderte Oberflächenhärtungs- keit und Dauerhaftigkeit, wie sie erfindungsgemäß
überzugsmasse wird vor dem Gebrauch mit einem erhalten werden, finden einen weiten Anwendungsbe-
Katalysator und dem vorstehend hinsichtlich der Grün- 50 reich, beispielsweise als verschiedene Schutzmateria-
dierüberzugsmasse als Beispiel aufgeführten Verdün- Hen, wie Linsen für Sonnengläser, Linsen für indu-
nungsmittel zur Bildung einer Decküberzugsmasse mit strielle Schutzaugengläser und Flächenabschirmungen,
geeigneter Viskosität zum Überziehen vermischt. Als verschiedene Windschutzscheiben in Flugzeugen, HeIi-
Katalysatoren können sämtliche Verbindungen, die als koptern, Motorbooten, Schneefahrzeugen, Krafträdern
Härtungspromotoren für Melaminharze bekannt sind, 55 und Automobilen, Glasscheiben in Schulen, Fabriken,
eingesetzt werden. Geeignete Katalysatoren umfassen Warenhäusern, Kirchen, Lagern, Gymnasien und ande-
organische und anorganische Säuren oder Ammonium- ren Gebäuden, Instrumentenplatten und Staubab-
oder Aminsalze hiervon oder Basen oder Carbonate deckungen.
hiervon. Beispielsweise können wirksam p-Toluolsul- Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung im
fonsäure, Salpetersäure, Salzsäure, Ammoniumchlorid, 60 einzelnen.
Ammonium-p-toluolsulfonat, Methylaminhydrochlo- Beispiel 1
rid, Natriumhydroxid und Natriumcarbonat verwendet
werden. Um die Härtungsreaktion weiter zu begünsti- Ein mit Rührer, Thermometer und Stickstoffeinlaßgen,
kann ein Promotor, wie Wasser, erforderlichenfalls rohr ausgerüsteter Dreihalskolben wurde mit Stickstoff
einverleibt werden. Falls weiterhin gewünscht, kann ein 65 geipült und mit Stickstoff gefüllt und dann mit 320 g
Zusatz wie ein Pigment oder ein Oberfläcnenkonditio- Äthyteellosolve, 36 g (50 Mol%) 2-Hydroxyäthylmethnierungsmittel
in geringer Menge zugefügt werden. acrylat, 44 g (50 Mol%) Dimethylaminoäthylmethacry-
Die Oberflächenhärtungsüberzugsmasse wird dann lat und 0,4 g Azobisisobutyronitril beschickt. Unter
gelindem Rühren wurde die Temperatur im Inneren des Kolbens auf 90° C erhöht Während dieses Zeitraumes
wurde Stickstoff gelegentlich in den Kolben eingeleitet und die Umsetzung während etwa 4 Std. fortgesetzt
Das Gemisch im Kolben bildete eine klare blaBgelbe s
Flüssigkeit mit einer Viskosität von etwa 100 mPa · s, . welche aus einem Copolymeren von 2-Hydroxyäthylmethacrylat
und Dimethylaminoäthylmethacrylat mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa
30 000 bestand. Eine Grundierüberzugsmasse wurde ic durch Vermischen von 100 g dieses flüssigen Copolymeren,
0,4 g Hexaiflethoxymethylmelamin, 0,057 g
Ammoniumchlorid, 900 g Äthylcellosolve und einer geringen Menge eines Strömungsregelungsmittels hergestellt
und nach einem Eintauchverfahren auf eine 2 mm dicke Polycarbonatplatte, die gereinigt worden
war, aufgezogen. Die überzogene Platte wurde in einem Heizofen bei 130° C während 20 min zum Backen und
Härten des Grundierüberzuges wärmebehandelt
65 g Hexakismethoxymelhyiolmelamin wurden mit
50,5 g 1,4-Butandiol zur Bildung eines Präpolymeren
mit einem Molekulargewicht von etwa 5000 umgesetzt 1 g Äthylenglykol wurde zu 100 g des Präpolymeren
zugegeben. Das Gemisch wurde in 40 g Äthylcellosolve gelöst und 3 g p-Toluolsulfonsäure wurden als Katalysator
zur Bildung eines Melaminharzanstriches zugegeben. Der erhaltene Anstrich wurde auf den Grundierüberzug
aufgezogen und bei 120° C während 40 min zur Bildung eines Überzuges mit einer guten Abriebsbeständigkeit
Haftung und Witterungsbeständigkeit, wie aus Tabelle I ersichtlich, gebacken.
Tabelle I zeigt die Bleistifthärte (japanischer Industriestandard JIS K-5400), die Haftung, die thermische
Schockbeständigkeit, die Witterungsbeständigkeit, die
Tabelle I
Wasserbeständigkeit und die Lösungsmittelbeständigkeit der erhaltenen Polycarbonatplatte im Vergleich zu
einer unüberzogenen Polycarbonatplatte und einer lediglich mit dem Decküberzug überzogenen Polycarbonatplatte.
Die »Haftung« wird durch einen Gitterschnitt-Klebebandtest
in folgender Weise bestimmt Elf parallele Linien werden mit einem Messer sowohl längs als auch
quer auf der Oberfläche eines Probestückes mit Abständen von 1 mm zur Bildung von Quadraten ausgebildet
Ein Klebband wird auf der Querschnittoberfläche des Probestückes aufgebracht und dann abgezogen. Die
Anzahl an Quadraten, die abgeschält wurden, wird gezählt und tvird als »Haftung« bezeichnet
Die »thermische Schockbeständigkeit« wird durch Behandlung des Probestückes mittels eines Cyclus aus
Halten bei -30° C während 16 Stunden «sid dann bei
80° C während 8 Stunden bestimmt Die erforderliche Anzahl derartiger Cyclen, bis der Überzug oder die
Oberfläche des Probestückes abgeschält wird, wird bestimmt und bezeichnet die »thermische Schockbeständigkeit«.
Die »Witterungsbeständigkeit« bezeichnet die vergangene Zeit, bis eine Änderung im Überzug oder der
Oberfläche des Probestückes erfolgt, welches an ein Weather-O-Meter ausgesetzt ist.
Die »Wasserbeständigkeit« gibt die Anwesenheit oder das Fehlen einer Änderung der Oberfläche des
Probestückes an, nachdem es während 3 Std. in Wasser erhitzt wurde.
Die »Lösungsmittelbeständigkeit« entspricht der vergangenen Zeit bis eine Änderung auf der Oberfläche
oder dem Überzug des Probestückes erfolgt wenn es in ein Lösungsmittel eingetaucht wird.
Eigenschaften
Unüberzogene Polycarbonatplatte Überzogene Polycarbonatplatte
ohne Grundierung mit Grundierung
Bleistifthärte
Haftung
Thermische Schockbeständigkeit (Cyclen) Witterungsbeständigkeit (Std.)
Wasserbeständigkeit
Beständigkeit gegenüber 10% Natriumhydroxid
Beständigkeit gegenüber 10% Ammoniakwasser (Tage)
Beständigkeit gegenüber 10%iger Salzsäure (Tage)
Beständigkeit gegenüber 10%iger Schwefelsäure (Tage)
Beständigkeit gegenüber 5%igem Methanol (Tage)
Beständigkeit gegenüber 50%igem Äthanol (Tage)
Beständigkeit gegenüber 100%igem Toluol
Beispiel 2
In ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 wurde ein Kolben mit 320 g Äthylcellosolve, 51,5 g (50 Mol%) 2-Hydroxyäthylmethacrylat,
28,5 g (50 Mol%) Acrylsäure und 0,4 g
H
mehr als 30
mehr als 1000
keine Änderung
mehr als 18 |
5H
100
3
200
insgesamt abgeschält
mehr als 18 |
5H
100
mehr als 30
mehr als 1000
keine Änderung
mehr als 18 |
1 |
3 |
mehr als 18 |
3 |
3 |
9 |
mehr als 18 |
18 |
18 |
3 |
10 |
mehr als 18 |
18 |
18 |
mehr als 18 |
10 |
10 |
30 |
Azobisisobutyronitril beschickt. Unter Rühren wurde die Temperatur im Kolben auf 90° C in Stickstoffätmosphäre
erhöht. Die Umsetzung wurde während 4 Std. fortgesetzt. Das Gemisch im Kolben reagierte und bil-
dete eine transparente Flüssigkeit mit einer Viskosität von etwa 100 mPa - s, die aus einem Copolymerisat aus
2-Hydroxyäthylmethacrylat und Acrylsäure mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 30 000 bestand. Eine Grundierüberzugsmasse wurde durch
Verdünnen von 100 g der erhaltenen Flüssigkeit mit 0,6 g Hexamethoxymethylmelamin, 0,08 g Ammoniumchlorid und 900 g Äthylcellosolve und Zugabe
einer geringen Menge eines Strömungsregelungsmiitels
hergstellt Die erhaltene Grundierüberzugsmasse wurde nach einem Eintauchverfahren auf eine 2 mm
dicke Polycarbonatplatte, die gereinigt worden war, aufgetragen. Die überzogene Platte wurde bei 130° C während
50 min in einem Heizofen zum Backen und Härten des Überzuges wärmebehandelt
Eine Kunststoffoberflächen-Härtungs-Überzugsmasse, die in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 durch
Umsetzung von Hexamethoxymethylmelamin unij 1,4-Butandiol hergestellt worden war, wurde nach
einem Eintauchtcifahren auf den Grundierüberzug
aufgezogen. Die überzogene Platte wurde bei 130° C während 2 Std. zum Backen des Überzuges wärmebehandelt
Der erhaltene Überzug hatte eine gute Abriebsbeständigkeit, Haftung und Witterungsbeständigkeit
Beispiel3
In der gleichen Weise wie in Beispiel 1 wurden 320 g Äthylcellosolve, 38 g (50 Mol-%) 2-Hydroxyäthylmethacrylat,
42 g (50 Moi-%) Glycidylmethacrylat und 0,4 g Azobisisobutyronitril in einen Dre^alskolben eingebracht
und die Temperatur im Inneren des Kolbens wurde auf 80° C in Stickstoffatmospt ".ϊβ erhöht. Das
Gemisch wurde bei dieser Temperatur während 4 Std. gerührt. Das Gemisch im Kolben reagiert und bildete
eine transparente Flüssigkeit mit einer Viskosität von 100 mPa · s, die aus einem Copolymerisat von 2-Hydroxyäthylmethacrylat und Glycidylmethacrylat mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 30 000 bestand.
100 g der erhaltenen Flüssigkeit wurden aus dem Kolben abgezogen und mit 0,43 g Hexamethoxymethylmelamin
und 0,06 g Ammoniumchlorid als Katalysator vermischt und das Gemisch mit 900 g Methylcellosolve
verdünnt. Eine geringe Menge eines Strömungsregulierungsmittels wurde zur Bildung einer Grundierüberzugsmasse
zugesetzt. Die Überzugsmasse wurde nach einem Eintauchverfahren auf eine 2 mm dicke, vorhergehend
gereinigte Polycarbonatplatte aufgebracht und durch eine Wärmebehandlung bei 130°C während
50 min in einem Heizofen gebacken und gehärtet
Eine Kunststoffoberflächen-Härtungs-Überzugsmasse, die durch Umsetzung von Hexamethoxymethylmelamin
mit 1,4-Butandiol erbalten worden war, wurde auf die Grundierüberzugsschicht aufgetragen und bei
120° C während 40 min zur Bildung eines Überzuges mit guter Abriebsbeständigkeit, Haftung und Witterungsbeständigkeit
gebacken.
Beispiel 4
In der gleichen Weise wie in Beispiel 1 wurde ein Dreihalskolben mit 220 g Äthylcellosolve, 100 g Wasser,
51,7g (50 Mol-%) 2-Hydroxyäthylmethacrylat, 28,3 g (50 Mol-%) Acrylamid und 0,4 g Azobisisobutyronitril
beschickt Die Temperatur wurde auf 80° C in Stickstoffatmosphäre erhöht und bei dieser Temperatur
wurde das Gemisch während 6 Std. gerührt Das Gemisch im Kolben reagierte und bildete eine milchweiße
Flüssigkeit mit einer Viskosität von 240 mPa · s, die aus einem Copolymerisat von 2-Hydroxyäthylmethacrylat
und Acrylamid mit einem Durchschnittsmolekulargewicht von 40 000 bestand.
100 g der erhaltenen Flüssigkeit wurden aus dem Kolben abgezogen und 0,58 g Methoxymethylmelzrnin
und 0,08 g Ammoniurachlorid als Katalysator wurden
ίο zugesetzt Das Gemisch wurde mit 675 g Äthylcellosolve
und 225 g Wasser verdünnt und es wurde eine geringe Menge eines Strömungsregelungsmittels zugesetzt
Die erhaltene Grundierüberzugsmasse wurde nach einem Eintauchverfahren auf eine 2 mm dicke vorhergehend
gereinigte Polycarbonatplatte aufgebracht und bei 130° C während 50 min in einem Heizofen zum
Backen und Härten des Überzuges wärmebehandelt
Eine KunststofFoberflächen-Härtungs-Überzugsmasse,
die durch Umsetzung von 65 g Hexamethylolmelamin mit 150 g 1,4-Butandiol erhalten worden war,
wurde in gleicher Weise auf die Grundierüberzugsschicht aufgetragen und bei 120° C während 2 Std.
gebacken, so daß ein Überzug mit guter Abriebsbeständigkeit,
Haftung und Witterungsbeständigkeit erhalten wurde.
Beispiel 5
In der gleichen Weise wie in Beispiel 1 wurde ein
Dreihalskolben mit 320 g Äthylcellosolve, 45 g (50 Mol%) 2-Hydroxyäthylmethacrylat, 35 g (50 Mol-%)
N-Methylolacrylamid und 0,4 g Azobisisobutyronitril
beschickt und in Stickstoffatmosphäre wurde die Temperatur des Inneren des Kolbens auf 80° C erhöht bei
dieser Temperatur wurde das Gemisch während 6 Std. gerührt. Das Gemisch im Kolben reagierte und bildete
eine milchweiße nichttransparente Flüssigkeit mit einer Viskosität von 250 mPa · s, die aus einem Coporymerisat
von 2-Hydroxyäthylmethacrylat und N-Methylolacrylamid
mit einem Durchschnittsmolekulargewicht von 40 000 bestand.
100 g der Flüssigkeit wurden aus dem Kolben abgenommen und mit 0,51 g Methoxymethylmelamin,
0,07 g Ammoniumchlorid als Katalysator, 900 g Äthylcellosolve
als Verdünnungsmittel und einer geringen Menge eines Strömungsregelungsmittels vermischt.
Die erhaltene Grundierüberzugsmasse wurde nach einem Eintauchverfahr in auf eine vorhergehend gereinigte
2 mm dicke Polycarbonatplatte aufgetragen und
so bei 130° C während 50 min in einem Heizofen zum Backen und Härten des Überzuges wärmebehandelt.
Eine Kunststoffoberflächen-Härtungs-Überzugsmasse, die durch Umsetzung von 65 g Hexamethylolmelamin
mit 150 g 1,4-Butandiol erhalten worden war, wurde in gleicher Weise auf die Grundierüberzugsschicht
aufgetragen und bei 130° C während 2 Std. zur Bildung eines Überzuges mit guter Abriebsbeständigkeit,
Haftung und Witterungsbeständigkeit gebacken.
Beispiel 6
In der gleichen Weise wie in Beispiel 1 wurde ein Dreihalskolben mit 50 g Acrylamid, 200 g Wasser und
0,50 g Ammoniumpersulfat beschickt und unter geiindem Rühren wurde die Temperatur im Inneren des Kolbens
auf 80° C erhöht. Das Gemisch wurde bei dieser Temperatur während 2 Std. gerührt. Das Gemisch im
Kolben reagierte und bildete eine transparente Flüssig-
:eit mit einer Viskosität von etwa 200 mPa ■ s, die aus ünem Polymerisat von Acrylamid mit einem Durchchmttsmolekulargewicht
von 40 000 bestand.
100 g der Flüssigkeit wurden aus dem Kolben abgenommen und mit 0,2 g Hexamethoxymethylmelamin
und 0,08 g Ammoniumchlorid als Katalysator vermischt. Das Gemisch wurde mit 300 g Äthylcellosolve
und 600 g Wasser verdünnt und eine geringe Menge eines Strömungsregelungsmittels wurde zugesetzt Die
erhaltene Grundierüberzugsmasse wurde nach einem Eintauchverfahren auf eine 2 mm dicke vorhergehend
gereinigte Polycarbonatplatte aufgetragen und bei 130° C während 5 min in einem Heizofen zum Backen
und Härten des Überzuges wännebehandeiL
Eine KunststoQbberflächen-Kärtungs-Übe'zugsmasse,
welche aus einem modifizierten Melamin mit Selbstkondensationsfähigkeit, beispielsweise Trimethylolmelamin
oder Trimethoxymethylmethylmelamin, und einem geeigneten Katalysator bestand, wurde avf
die Grundierüberzugsschicht aufgetragen und bei 120° C während 40 min gebacken. Unter Anwendung
des erhaltenen Produktes wurden die gleichen Versuche wis in Beispiel 1 durchgeführt; die Ergebnisse sind in
Tabelle Π enthalten. Die Ergebnisse zeigen, daß der
erhaltene Überzug eine gute Haftung und Witterungsbeständigkeit hatte.
Tabelle Π
Eigenschaften
Unüberzogene Polycarbonatplatte
Überzogene Polycarbonatpiatte
ohne Grundierung mit Grundierung
Bleistifthärte |
Beispiel 7 |
H |
5H |
Haftung |
- |
100 |
Thermische Schockbeständigkeit (Cyclen) |
mehr als 30 |
3 |
Witterungsbeständigkeit (Std.) |
mehr als 100ύ |
200 |
Wasserbeständigkeit |
keine Änderung |
schälte insgesamt |
Beständigkeit gegenüber 10%igem Natrium |
mehr als 18 |
6 |
hydroxid (Tage) |
|
|
Beständigkeit gegenüber 10%igem Ammo |
1 |
3 |
niakwasser (Tage) |
|
|
Beständigkeit gegenüber 10%iger Salzsäure |
3 |
6 |
(Tage) |
|
|
Beständigkeit gegenüber 10%iger Schwefel |
mehr als 18 |
18 |
säure (Tage) |
|
|
Beständigkeit gegenüber 5%igem Methanol |
3 |
10 |
(Tage) |
|
|
Beständigkeit gegenüber 50%igem Äthanol |
18 |
18 |
(Tage) |
|
|
Beständigkeit gegenüber 100%igem Toluol |
10 |
10 |
(min) |
|
|
45 thylolmelaminhydrochloriden |
5H |
als |
30 |
0 |
als |
1000 |
mehr |
|
mehr |
|
|
|
In der gleichen V/eise wie in Beispiel 1 wurde ein Dreihalskolben mit 10 g Acrylsäure, 200 g Wasser und
0,5 g Ammoniumporoxid beschickt und unter mäßigem Rühren wurde die Temperatur des Inneren des Kolbens
auf 900C erhöht. Das Gemisch wurde bei dieser Temperatur
während 2 Std. {gerührt. Das Gemisch im Kolben bildete eine transparente Flüssigkeit mit einer Viskosität
von etwa 100 mPa - s, die aus einem Polymerisat der Acrylsäure mit einem Durchschnittsmolekulargewicht
von 30 000 bestand.
100 g dieser Flüssigkeit wurden aus dem Kolben abgezogen und mit 1,0 g Hexamethoxymethylmelamin
und 0,05 g Ammoniuimchlorid vermischt. Das Gemisch wurde mit 150 g Äthylcellosolve und 300 g Wasser verdünnt
und eine geringe Menge eines Strömungsregelungsrnittels wurde zugesetzt. Die erhaltene Grundierübertugsmasse
wurde nach dem Eintauchverfahren auf eine 2 mm ciicke Polycarbonatplatte aufgetragen und
bei 130° C während 50 min in einem Heizofen zum Backen und Härten des Überzuges wärmebehandelt.
Die KunststoiToberflächen-Härtungs-Überzugsmasxe.
die aus Triäthoxymelamin und Di- und Trime-
18
18
18
mehr als 18
20
als Hauptbestandteile hergestellt worden war, wurde in gleicher Weise auf die
Grundierüberzugsschicht aufgetragen und bei 120° C während 40 min unter Bildung eines Überzuges mit
guter Abriebsbeständigkeit, Haftung und Witterungsbeständigkeit gebacken.
Beispiel 8
In der gleichen Weise wie in Beispiel 1 wurde ein Dreihalskolben mit 360 g Äthylcsilosolve, 40 g
(50 Mol-%) 2-Hydroxyäthylmethacrylat, 52 g
(50 Mol-%) Tetrahydrofufurylmethacrylat und 0,45 g Azobisisobv '.yronitril beschickt und die Temperatur des
Inneren des Kolbens auf 80° C in Sticksioffatmosphäre
erhöht. Das Gemisch wurde bei dieser Temperatur während 2 Std. gerührt. Das Gemisch im Xoiben reagierte
und bildete eine transparente Flüssigkeit mit einer Viskosität von etwa 65 mPa · s, die aus einem Copolymerisat
von 2-Hyuroxyäthylmethacrylat und Tetrahydrofurfurylmethacrylat
mit einem Durchschnittsmolekulargewicht von 20 000 bestand.
100 g der Flüssigkeit wurden aus dem Kolben abgenommen und mit 0,4 g Hexamethoxymethylmelamin
23
und 0,06 g Ammoniumchlorid als Katalysator ver- einem Durchschnittsmolekulargewicht von 40
mischt. Das Gemisch wurde mit 900 g Äthylcellosolve bestand.
verdünnt und eine geringe Menge eines Strömungsre- 100 g der Flüssigkeit wurden aus dem Kolben abge-
gelungsmittels wurde zugesetzt. Die erhaltene Grün- nommen und mit 1,0 g Hexamethoxymethylmelamin
dierÜberzugsmasse wurde nach einem Eintauchverfah- 5 und 0,15 g Ammoniumchlorid als Katalysator verren
auf eine vorhergehend gereinigte 2 mm dicke Poly- mischt. Das Gemisch wurde mit 1700 g Äthylcellcsolve
carbonatplatte aufgetragen und bei 130° C während verdünnt und eine geringe Menge eines Strömungsre-50
min zum Backen und Härten des Überzuges wärme- gelungsmittels wurde zugesetzt. Die erhaltene Grunbehandelt.
dierüberzugsmasse wurde nach einem Eintauchverfah-
Eine Kunststoffoberflächen-Härtungs-Überzugs- io ren auf eine vorhergehend gereinigte 2 mm dicke PoIymasse,
die aus Triäthoxymelamin und Di- und Trime- carbonatplatte aufgetragen und bei 130°C während
thylolmelaminen als Hauptbestandteil bestand, wurde 20 min in einem Heizofen zum Backen und Härten des
in gleicher Weise auf die Grundierüberzugsschicht auf- Überzuges wärmebehandelt.
getragen und bei 120° C während 40 min zur Ausbil- Eine Kunststoffoberflächen-Häitungs-Überzugs-
dung eines Überzuges mit guter Abriebbeständigkeit, 15 masse, die durch Umsetzung von Hexamethoxymethyl-Haftung
und Witterungsbeständigkeit gebacken. melamin mit 1,4-Butandiol erhalten worden war, wurde
in gleicher Weise auf die Grundierüberzugsschicht auf-
Be is ρ ie! 9 getragen und b?i 130° C währ?nd 40 min zur Rildnng
eines Überzuges mit guter Abriebsbeständigkeit, Haf-
In gleicher Weise wie in Beispiel 1 wurde ein Drei- 20 tung und Witterungsbeständigkeit gebacken,
halskolben mit 230 g Äthylcellosolve, 100 g Wasser, 50 g (51 Mol-%) Tetrahydrofurfurylmethacrylat, 20 g
(49 Mol-%) Acrylamid und 0,35 g Azobisisobutyronitnl beschickt und unter Rühren wurde die Temperatur des
Inneren des Kolbens auf 90° C erhöht. Das Rühren wurde bei dieser Temperatur während 4 Std. fortgesetzt.
Das Gemisch im Kolben reagierte und bildete eine transparente Flüssigkeit mit einer Viskosität von
100 mPa · s, die auf einem Copolymerisat von Tetrahydrofurfurylmethacrylat
und Acrylamid mit einem Durchschnittsmolekulargewicht von 30 000 bestand.
100 g dieser Flüssigkeit wurden aus dem Kolben abgezogen und mit 1,36 g Hexamethoxymethylmelamin
und 0,20 g Ammoniumchlorid als Katalysator vermischt. Das Gemisch wurde mit 675 g Äthylcellosolve
und 225 g Wasser verdünnt und eine geringe Menge eines Strömungssteuerungsmittels wurde zugegeben.
Die erhaltene Grundierüberzugsmasse wurde nach dem Eintauchverfahren auf eine vorhergehend gereinigte
2 mm dicke Polycarbonatplatte aufgezogen und bei 1300C während 50 min in einem Heizofen zum
Backen und Härten des Überzuges wärmebehandelt.
Eine Kunststoffoberflächen-Härtungs-Überzugsmasse, die hauptsächlich aus Triäthoxymelamin und
Di- und Trimethylolmelaminen bestand, wurde in gleieher
Weise auf die Grundierüberzugsschicht aufgetragen und bei 120° C während 40 min zu einem Überzug
mit guter Abriebsbeständigkeit, Haftung und Witterungsbeständigkeit
gebacken.
50
Beispiel 10
In der gleichen Weise wie in Beispiel 1 wurde ein mit
Rührer, Thermometer und Stickstoffeinlaßrohr ausgerüsteter Dreihalskolben mit Stickstoff gefüllt und
dann mit 320 g Ähtylcellosolve, 35,4 g (40MoI-V.) 2-Hydroxyäthylmethacrylat, 10,6 g (10 Mol-%) Dimethylaminoäthylmethacrylat,
34 g (50 Mol-%) Methylmethacrylat und 0,4 g Azobisisobutyronitri! beschickt. Unter gelindem Rühren wurde die Temperatur des
Inneren des Kolbens auf 90° C erhöht Während dieses Zeitraums wurde Stickstoff gelegentlich in den Kolben
eingeblasen und die Umsetzung während etwa 4 Std. bei dieser Temperatur fortgeführt. Das Gemisch im Kolben
bildete eine transparente hellgelbe Flüssigkeit mit es einer Viskosität von etwa 200 mPa - s, die aus einem
Terpiymeren von 2-Hydroxyäthylmethacrylat, Dimethylaminoäthylmethacrylat
und Methylmethacrylat mit