DE2611938A1 - Vorrichtung zum verdrillen von faeden - Google Patents
Vorrichtung zum verdrillen von faedenInfo
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- B65H57/00—Guides for filamentary materials; Supports therefor
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Verdrillen von Fäden, insbesondere von als Festigkeitsträger in Gummi oder
Kunststoffartikeln dienenden Drahtseilen oder Litzen und anderen linienförmigen textlien Gebilden.
Zum Verdrillen von Fäden - "Fäden" im vorliegenden Zusammenhang nach der Definition gemäß DIN 60 900 im weitesten Sinne als
praktisch endlose oder auch längenbegrenzte linienförmige biegsame Gebilde aller Art und Provenienz zu verstehen -, zum Erteilen
oder Aufheben von bleibendem Drall oder sogenanntem Falschdrall und für ähnliche Zwecke der Textilverarbeitung ßind Vorrichtungen
bekannt und vielfach in Gebrauch, die sich zum Teil auch gut bewährt haben. Ein allen diesen Vorrichtungen gemeinsames Grundprinzip
ist das Anpressen der ablaufenden Fäden an relativ dazu bewegte Reibflächen, wobei durch die besondere Gestaltung und
den Antrieb der Reibflächen im Verein mit auf die Führung und die Pressung der Fäden hinzielenden Maßnahmen die jeweils erwünschten
Effekte hervorgerufen oder zumindest angestrebt werden. Die Eigenheiten der notwendigen Antriebs- und Steuerungseinrichtungen
machen die bekannten Vorrichtungen aber verschleiß- und störanfällig. Vielfach sind auch die gegebenen Beeinflussungsmöglichkeiten
nicht ausreichend; Abweichungen und Schwankungen der eingestellten Torsionswerte sind oft nur schwer
oder mit großem Zeitaufwand zu beseitigen; die Aufstellung der vergleichsweise umfangreichen Vorrichtungen oder ihre Unterbringung
an den Verarbeitungsmaschinen wirft unter Umständen Raumprobleme mit dem daraus folgenden Zwang zu unerwünschten
Umstellungen im Betriebsablauf auf, und schließlich beeinträchtigt auch der im allgemeinen hohe Anschaffungapreis die Wirtschaftlichkeit
der Gesamtanlage. Weitere Erschwernisse ergeben sich aus der unterschiedlichen Beschaffenheit der verarbeiteten
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Fäden: Während beispielsweise aus Naturfasern hergestellte Garne und Zwirne wegen ihrer leicht klebrigen Oberflächenbeschaffenheit
günstige Voraussetzungen für störungsfreie Fadenführungen auch über gekrümmte Reibflächen bieten, unterliegen etwa die im Vergleich
dazu glatten und steifen Stahldrahtseile, wie sie in zunehmendem Maße für Verstärkungseinlagen in Luftreifen und hoch
beanspruchten Fördergurten verwendet werden, wesentlich erschwerten Anfangsbedingungen. Aus allen diesen Gründen bestand in der Praxis
schon seit langem der Wunsch nach einer einfach aufgebauten, in der Anschaffung billigen und im Gebrauch störungsfreien, betriebssicheren
und über lange Zeiträume zuverlässig arbeitenden Verdreh-Vorrichtung, die mit geringstem Platzbedarf in bestehende Anlagen
einzuordnen ist und bei weitreichenden Hegelmöglichkeiten gleichzeitig den Vorteil universeller Anwendbarkeit bietet. Diese bisher
als Mangel empfundene Lücke zu schließen, ist als Aufgabe der Erfindung anzusehen.
Nach der Erfindung kennzeichnen sich Vorrichtungen der eingangs geschilderten Art durch eine zwischen zwei Führungen des ablaufenden
Fadens um eine im Winkel zu der Führungsstrecke verstellbare Achse frei drehbar gelagerte Reibscheibe mit einer von innen nach
außen sich erweiternden Umfangsnut, deren Flanken in änderbaren Durchmesserbereichen Anlageflächen für den Faden bilden. Die für
die Führung und die Einwirkung auf den die Reibscheibe tangierenden Faden wichtige Umfangsnut kann doppeltkegelige oder nach
anderen Gesetzmäßigkeiten sich ändernde Gestalt aufweisen. Zweckmäßig ist sie gemäß einem Teilmerkmal der Erfindung mit im inneren
Bereich geradlinig-kegelig, im äußeren Bereich dagegen mit konvexer Krümmung in den zylindrischen Außenmantel der Reibscheibe übergehend
verlaufenden Flanken ausgebildet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erfüllt die daran geknüpften Erwartungen in jeder Hinsicht. Ihr überraschend einfacher Aufbau
- neben den notwendigen, an sich bekannten Fadenführungen besteht
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sie praktisch nur aus einer antriebslos umlaufenden Reibscheibe macht
sie außerordentlich robust und unempfindlich gegen Störungen wie auch Abnutzungserscheinungen, und demzufolge kann auf die
sonst unerläßlichen Unterhaltungsarbeiten ganz verzichtet werden. Als allenfalls nach längerer starker Inanspruchnahme eventuell
doch notwendige Reparaturmaßnahme genügt es schon, die Reibscheibe als das einzige bewegliche Teil der Vorrichtung auszutauschen, was
sich angesichts der unkomplizierten, übersichtlichen Konstruktion einfach und schnell bewerkstelligen läßt. Andererseits begründet
die weite Verstellbarkeit der Reibscheibe, die ohne konstruktive Schwierigkeiten stufenlos nach beiden Richtungen über einen Winkelbereich
von 90 bis 0 gegen die Ablaufrichtung des Fadens in der Führungsstrecke getrieben werden kann, jede gewünschte Regelung
und außerdem die Möglichkeit zu beliebigen und unmittelbar sich auswirkenden Korrektureingriffen. Unter besonderer Betonung dieses
Aspektes kann es von Vorteil sein, gemäß einem Teilmerkmal der Erfindung mindestens eine der Führungen quer zur Ablaufrichtung
des Fadens verstellbar anzuordnen, so daß auf den Faden innerhalb der Führungsstrecke auf diese Weise zusätzlich eingewirkt
und neben der Verdrehung beispielsweise noch ein Richteffekt ausgeübt werden kann. Der im geometrischen Sinne in Form einer
Sehne durch die Umfangsnut der reibschlüssig mitgenommenen Reibscheibe laufende Faden schmiegt sich unter mehr oder weniger ausgeprägter
Verformung axial an die mit unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten relativ bewegten Durchmesserbereiche der Nutenflanken
an und erhält sowohl im Einlauf- wie in dem axial gegenüberliegenden Auslaufbereich gleichgerichtete, in ihrer
Wirkung sich summierende Verdrehimpulse, deren Größe und Ausmaß je nach der Schrägstellung der Reibscheibe ausfällt und daher
zwischen Null - dem Drehachsenwinkel von 90 entsprechend - und einem vom Durchmesser der Reibscheibe vorgegebenen Höchstwert
beliebig eingestellt werden kann. Die mögliche vergleichsweise starke Fressung des Fadens an den Flanken der Umfangsnut macht
die Vorrichtung auch und besonders zum Bearbeiten sonst schwierig
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zu behandelnder glattflächiger Stahldrahtseile und anderer metallischer Fäden geeignet.
Die Erfindung ist anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung verdeutlicht. Die einzige
Figur der Zeichnung zeigt eine Vorrichtung in Draufsicht mit einem durchlaufenden Stahldrahtseil.
Die gezeichnete Vorrichtung enthält als wesentlichen Bestandteil eine Reibscheibe 1, die an einer Welle 2 in nicht weiter dargestellten
Drehlagern innerhalb einer durch Stehbolzen 3 definierten Führungsstrecke für ein Drahtseil k antriebslos frei drehbar
gelagert ist. Die Stehbolzen 3 sind jeweils paarweise auf einer Grundplatte 13 untergebracht und können mit dieser in Richtung
der Pfeile III in wählbarem Ausmaß gleich- oder gegensinnig in Querrichtung zu der Führungsstrecke verschoben werden. Das zu
verdrillende Drahtseil *f wird der Vorrichtung unter der Wirkung
einer aufgegebenen Zugspannung in gestrecktem Zustand zugeführt und durchläuft die Führungsstrecke in Richtung des Pfeiles IV,
wobei es in eine Umfangsnut 11 der Reibscheibe 1 eintaucht und die letztere infolge der reibschlüssigen Berührung in Drehrichtung
mitnimmt. Die Umfangsnut 11 ist mit nach außen sich erweiterndem Querschnitt ausgebildet, und zwar eo, daß ihre Flanken in den
kleineren Durchmesserbereichen zunächst geradlinig-kegelig verlaufen, um erst in Umfangsnähe nach einem ballig gekrümmten
Linienzug in die Axialrichtung überzugehen. Durch nicht gezeichnete Stellmittel kann die Welle 2 der Reibscheibe 1 nach beiden
Richtungen winkelig in bezug auf die Führungestrecke verschwenkt werden, womit sich der Winkel ch zwischen der Drehachse II+II und
der Mittellinie V+V der Führungsstrecke zwischen 90 und einem
konstruktiv vorgegebenen Kleinstwert ändert.
In der gezeichneten Stellung ist die Reibscheibe 1 um einen Winkel cf\ mittlerer Größenordnung gegen die Führungsstrecke verschwenkt.
Das einlaufende Drahtseil k gelangt zunächst auf den
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"*■
mit größerer Umfangsgeschwindigkeit umlaufenden balligen Außenbereich
der in der Zeichnung rechtsseitigen Flanke der Umfangsnut 11, wird im Verlaufe seiner Fortbewegung an der Flanke in
Richtung nach innen verdreht und erhält im Auslaufbereich beim Anlaufen an die in der Zeichnung linksseitige Flanke der Umfangenut
einen zweiten gleich großen und gleichgerichteten Drehimpuls. Die allein aus der Längsbewegung (Pfeil IV) des Drahtseiles k
hergeleiteten Drehbewegungen bzw. der erzeugte Drall sind durch die der Welle 2 wie auch dem auslaufenden Drahtseil zugeordneten
Drehpfeile verdeutlicht.
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Claims (2)
1. Vorrichtung zum Verdrillen von Fäden, insbesondere von als Festigkeitsträger in Gummi- oder Kunststoffartikeln dienenden
Drahtseilen oder Litzen und anderen linienförmigen textlien
Gebilden, gekennzeichnet durch eine zwischen zwei Führungen (3) des ablaufenden Fadens (k) um eine im Winkel zu der Führungsstrecke verstellbaren Achse (II+II) frei drehbar gelagerte
Reibscheibe (1) mit einer von innen nach außen sich erweiternden Umfangsnut (11), deren Flanken in änderbaren Durchmesserbereichen
Anlageflächen für den Faden bilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsnut (11) mit im inneren Bereich geradlinig-kegelig, im
äußeren Bereich mit konvexer Krümmung in den zylindrischen Außenmantel der Reibscheibe (1) übergehend verlaufenden Flanken
ausgebildet ist.
3· Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehachse der Reibscheibe (1) um Winkel (ιτν)
zwischen 90 und 0 gegen die Ablaufrichtung des Fadens (k)
in der Führungsstrecke verstellbar ist.
k. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3i dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Führungen (3) quer zur Ablaufrichtung des Fadens (1O verstellbar ist.
Hannover, 19· März 1976
76-16 P /18 G Sü/Lo/Fr
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