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Leuchtwurfkörper
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Die Erfindung betrifft einen Leuchtwurfkörper, der aus einer, an einem
Hubschrauber befestigten Abschuß einrichtung abfeuerbar ist und eine Wurfkörperhülle
besitzt, von der während des Fluges durch Zündung einer Ausstoßladung eine Leuchtkerze
mit Fallschirm und eingelagertem Leuchtsatz getrennt und gleichzeitig der Leuchtsatz
initiiert wird, der dann mit der-Letchtkerze an dem entfalteten Fallschirm zur Erde
schwebt.
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Durch die DT-OS 2 144 400 ist ein Leuchtgeschoß bekannt, bei dem während
des Fluges die aus-einem Brems- und Hauptfallschirm bestehende Inneneinrichtung
mittels einer den Leuchtsatz zündenden Ausstoßladung bodenseitig aus der Geschoßhülle
ausgestoßen und zunächst durch den Bremsfallschirm auf eine niedrige Fluggeschwindigkeit
gebracht wird. Dabei löst sich der Hauptfallschirm mit dem Leuchtsatz von einer
am Bremsfallschirm hängenden Hülle, worauf sich der Hauptfallschirm entfaltet und
mit dem Leuchtsatz zur Erde schwebt.
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Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin,
einen Leuchtwurfkörper zu schaffen, der von einem Hubschräuber aus mit dem Zweck
einer Einsatzort- bzw. Landeplatzbeleuchtung bei Rettungseinsätzen oder flotlandungen
während der Dunkelheit abfeuerbar und derart konstruiert ist, daß Verletzungen von
Personen oder Beschädigungen von Gegenständen durch dessen Abfeuerung und während
des Fluges weitgehend ausgeschlossen sind.
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Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen desselben sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung eines Teiles der Wurfkörperhülle als
Trägerfallschirm für die übrigen Einzelteile der Wurfkörperhülle, die an diesem
nach Ziindung der Ausstoßladung und Freigabe der Leuchtkerze hängen, gewährleistet,
daß alle Teile mit gleichmäßiger, relativ niedriger Sinkgeschwindigkeit zur Erde
schweben und dadurch auch eine ernsthafte Gefahr mehr für Personen oder Gegenstände
im Fall des Auftreffens bedeuten können.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Wurfkörperhülle erbringt aufgrund
der geringen Einzelteilkosten und äußerst einfachen Montage eine nicht unbeträchtliche
Herstellungskostenersparnis gegenüber vergleichbaren Einrichtungen. Der hauptvorteil
ist jedoch darin begründet, daß mit der erfindungsgemäßen Wurfkörperhüllenkonstruktion
eine generelle Kostenersparnis erzielbar ist, da diese es erlaubt, die Wurfkörperhülle
nach Abschuß jederzeit wieder zu verwenden, d. h. mit einer neuen Leuchtkerze, Ausstoßladung,
Verbindungselement u. dgl. zu bestücken und diesen so wieder komplettierten Leuchtwurfkörper
erneut abzufeuern.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigen:
Fig. 1 ein Vorderteil des erfindungsgemäßen
Leuchtwurfkörpers - teilweise im Schnitt - und einer Abschußeinrichtung, in eines
deren Abschußrohre er eingesetzt ist, im Längs-Schnitt Fig. 2 das Heck des in Fig.
1 dargestellten Leuchtwurfkörpers - teilweise im Schnitt - und das Heck der Abschuß
einrichtung, in eines deren Abschußrohre er eingesetzt ist, im Längs-Schnitt Figuren
3a bis 3f den Funktionsablauf einer Abfeuerung eines Leuchtwurfkörpers bis zur vollständigen
Öffnung des Fallschirmes, an dem die Leuchtkerze befestigt ist.
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In den Figuren 1, 2 und 3a ist eine mit 10 bezeichnete Abschußeinrichtung
dargestellt, die mit wenigen Handgriffen an einem Hubschrauber 1, wie in Fig. 3a
gezeigt am Hubschrauberhauptspant - oder an Teilen des Landegestells angebracht
werden kann - mehrere Abschußrohre besitzt und nachladbar ausgebildet ist. Im einzelnen
besteht die Abschußeinrichtung aus einem flachen Gehäuseblock 11 aus Kunststoff,
vornehmlich geschäumtem Polyurethan. Bei Herstellung des Gehäuseblocks 11 werden
gleichzeitig mehrere, gleich oder verschieden große Abschußrohre 12 aus glasfaserverstärktem
Kunststoff (GFK) sowie ein topfförmiges Armierungselement 13 aus Metall mit eingeschäumt,
wobei in die einzelnen Abschußrohre 12 Leuchtkerzen mit gleicher oder verschieden
starker Lichtstärke und/oder Brennzeit einsetzbar sind.
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Das Armierungselement dient zur Versteifung eines Gehäusebodens 14
und zur Armierung des Hinterteiles des eingeschäumten GFK-Abschußrohres, welches
es zu diesem Zweck radial umgreift. Außerdem besitzt das Armierungselement 13 einen
rohrförmigen, nach hinten gerichteten und nach vorne offenen Ansatz 13a, in dem
eine Hülse 15 mit einem Zündelement 16 und anderen, weiter hinten beschriebenen
Teilen eingesetzt und befestigt ist. Das Zündelement 16 steht in Kontaktverbindung
mit
einem elelctrischen Anschluß 17 in einer Anschlußplatte 18, die hinten àm Gehäuseblock
11 angeflanscht ist und diesen dicht abschließt. Der elektrische Anschluß 17 führt
dabei über eine nicht dargestellte Steckverbindung und eine elektrische Leitung
zu einem kleinen Bedienungsgerät 19 (Fig. 3a) im Cockpit des Hubschraubers.
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Ein Leuchtwurfkörper 20 besteht nun erfindungsgemäß aus mehreren lösbar
miteinander verbundenen Einzelteilen, so einer Leuchtkerze 21 mit eingelagertem
Leuchtsatz 21a, an deren Bodenplatte 21b über flexible Drähte 21c ein Fallschirm
21d befestigt ist, welcher in einem Packsack 22 eingeschlossen ist, der wiederum
über eine flexible Drahtverbindung 22a mit einer Frontplatte 23 verbunden ist. Diese
Frontplatte ist eines mehrerer Einzelteile einer Wurfkörperhülle, die die Leuchtkerze
21 und deren Fallschirm 21d in sich aufnehmen und so für diese beiden Teile einen
formstabilen Transportkörper bilden. Mit dieser Frontplatte 23, die zugleich als
Verschlußdeckel für das Abschußrohr 12, in das sie eingesetzt ist, dient und hierfür
eine Radialnut 23a mit eingesetztem Dichtungsring 23b aufweist, sind alle übrigen
Einzelteile der Wurfkörperhülle verbunden. Es sind dies ein Trägerfallschirm 24,
der aus mehreren flexiblen Spannstreben 24a mit großflächigen Auflageplatten 24b
und einem daran befestigten Fallschirmtuch 24c besteht, sowie zwei durch flexible
Drähte 25a miteinander und der Frontplatte verbundene Halbschalen 25 aus Metall,
die den Packsack 22 mit dem eingelagerten Fallschirm 21 d schützend umgeben, und
außerdem ein topfförmiger Wurfkörperboden 26, der ebenfalls über eine flexible Drahverbindung
26a mit der Frontplatte verbunden ist.
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Im einzelnen bestehen die mittels einer Schraube an der Frontplatte
23 befestigten Spannstreben 24a des Trägerfallschirmes 24 - siehe insbesondere Figuren
3d, 3e - aus zwei sich überkreuzenden
Federstahlblättern, an deren
äußeren Enden jeweils die, sie in der Breite überragenden, großflächigen Auflageplatten
24b befestigt sind. Die Auflageplatten bestehen aus Kunststoff, sind als segmentartige
Rohrausschnitte ausgebildet und der Außenform der Leuchtkerze angepaßt; ihre Länge
beträgt etwa 8/10 - 9/10 der Leuchtkerzenlänge. Die Auflageplatten dienen zur Halterung
und Abstützung des daran befestigten Fallschirmtuches 24c; außerdem dienen sie mit
zur Bildung eines weitgehend geschlossenen äußeren Schutzmantels für das zusammengefaltete
Fallschirmtuch 24c und zur Erzielung einer steifen Wurfkörperhülle für einen sicheren
Transport der eingeschlossenen Leuchtkerze; hierzu sind die stark vorgespannten
Spannstreben mit den Auflageplatten an der Außenwand der Leuchtkerze angelegt und
in einer Aufnahmeöffnung 26c im Wurfkörperboden 26 radial und axial nach hinten
abgestützt. Der Wurfkörperboden 26 besitzt außerdem noch eine zweite Aufnahmeöffnung
26b, die vorne offen und hinten durch eine Schubplatte 26d begrenzt ist. Diese zweite
Aufnahmeöffnung dient zur Aufnahme der Leuchtkerze 21, die dort eingeschoben und
radial sowie axial nach hinten fixiert ist.
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Darüber hinaus ist am Wurfkörperboden 26 für seine Abdichtung gegenüber
dem Abschußrohr 12 eine Radialnut 26e mit Dichtungsring 26f vorhanden. Nach hinten
setzt er sich ferner als rohrförmiger, an der Schubplatte 26d angeformter Ansatzbolzen
26g fort, in den eine Zünd- und Sicherungseinrichtung 26h, bestehend aus einem Schlagbolzen
mit Scherring und Zündhütchen, sowie nach vorne anschließend ein Verzögerungssatz
26i eingesetzt sind. Durch diesen Verzögerungssatz 26i ist eine Ausstoßladung 27
initiierbar, die sich in einem Behältnis 27a befindet, das in einer entsprechenden
Einformung 26k der Schubplatte 26d sitzt. An der Vorderseite diese Behältnisses
27a liegt die Leuchtkerze 21 mit einer Stirnplatte 21e an, in der zwei Anfeuerungssätze
21f für eine Zündung des Leuchtsatzes 21 sitzen, die wiederum durch die Ausstoßladung
27 zündbar sind.
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In den Ansatzbolzen 26g ist von hinten her ein Verbindungselement
28 mit einer Sollbruchstelle 28a eingeschraubt, an dessen anderem Ende die im Armierungselement
13 eingesetzte Hülse 15 befestigt und so der Leuchtwurfkörper 20 fest mit der Abschußeinrichtung
10 verbunden ist. Darüber hinaus ist das Verbindungselement 28 als Düse ausgebildet;
ferner begrenzt es eine in der Hülse 15 eingeformte Hochdruckkammer 15a mit eingelagerter
Auswurfladung 15b, die durch das Zündelement 16 initiierbar ist. Das Verbindungselement
28 besitzt außerdem mehrere Zündkanäle 28b zur Aktivierung der Zünd- und Sicherungseinrichtung
26h, und mehrere Gaskanäle 28c zur Füllung einer Niederdruckkammer 29 durch sich
beim Abbrand der Auswurfladung 15b entwickelnden Gase, durch deren Druck die Sollbruchstelle
28a am Verbindungselement 28 abtrennbar und der Leuchtwurfkörper aus dem Abschußrohr
12 austreibbar ist. Die Niederdruckkammer 29 ist dabei räumlich durch die Schubplatte
26d, die Innenwand des Abschußrohres 12 und einer Planplatte 13b am Armierungselement
13 begrenzt.
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Nachfolgend ist die Funktion des Leuchtwurfkörpers im Zusammenwirken
mit der Abschußeinrichtung bei und nach seiner Abfeuerung beschrieben.
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Nach Betätigung des Bedienungsgerätes 19 (Fig. 3a) durch den Piloten
wird über das Zündelement 16 die Auswurfladung 15b gezündet. Der dabei in der Hochdruckkammer
15a entstehende hohe Gasdruck aktiviert über die Zündkanäle 28b die Zünd-und Sicherungseinrichtung
26h, über welche wiederum der langsam abbrennende Verzögerungssatz 26i initiiert
wird.
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Gleichzeitig baut sich im Niederdruckraum 29 infolge des über die
Gaskanäle 28c einströmenden Gases ein Druck auf, dessen Druckraft das Verbindungselement
28 an der Sollbruchstelle 28a abschert und den Leuchtwurfkörper 20 aus dem Abschußrohr
12 treibt.
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Aus dem Abschußrohr 12 (Fig. 3a) ausgestoßen, fliegt der Leuchtwurfkörper
20 zunächst einige Zeit, wie in Fig. 3b gezeigt, als formstabiler Tranportkörper
für die eingeschlossene Leuchtkerze 21 weiter - und zwar so lange, bis über den
abbrennenden Verzögerungssatz 26i die Ausstoßladung 27 gezündet ist, die den Wurfkörperboden
26 in der wie in Fig. 3c dargestellten Weise abstößt und gleichzeitig die beiden
Anfeuerungssätze 21f für den in der Leuchtkerze eingelagerten Leuchtsatz 21a zündet.
Sofort nach Abstoßung des Wurfkörperbodens 26 entspannen sich die nun freigegebenen
Spannstreben 24a und öffnen den Trägerfallschirm 24, durch den die Wurfkörperhülle
abgebremst wird. Da jedoch die Leuchtkerze 21 das Bestreben hat, mit unverminderter
Geschwindigkeit weiterzufliegen, löst sich diese vom Trägeriallschirm - siehe Fig.
3d. Dabei öffnen sich die beiden Halbschalen 25; anschließend tritt der Leuchtkerzen-Fallschirm
21d aus dem Packsack 22 aus und öffnet sich.
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Nach Trennung voneinander schweben beide Fallschirme mit ihren angehängten
Traglasten zur Erde, und zwar wie in Fig.
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3e dargestellt, der Trägerfallschirm 24 mit dem Wurfkörperboden 26,
dem Packsack 22 und den beiden Halbschalen 25 -jeweils über Verbindungsdrähte an
der Frontplatte 23 hängend, und wie in Fig. 3f dargestellt - der Fallschirm 21d
mit der Leuchtkerze 21, deren Leuchtsatz nunmehr brennt und den darunterliegenden
Raum erhellt.
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Es wird darauf hingewiesen, daß sich die Erfindung nicht auf die vorstehend
beschriebene Ausführungsmöglichkeit beschränkt, sondern auch weitere sich im Rahmen
der Erfindung erstreckende Varianten umfaßt.
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L e e r s e i t e