DE2610314B2 - Antriebsvorrichtung für die Abreißwalzen von Kämmaschinen - Google Patents
Antriebsvorrichtung für die Abreißwalzen von KämmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für die Abreißwalzen von Kämmaschinen mit einem
Planetenraddiiferential, bei dem ein Koppelglied über eine Antriebskurbel oder einen Antriebsexzenter in eine
im wesentlichen schwingende Bewegung versetzt wird.
Die Abreißwalzen einer Kämmaschine führen bekanntlich zwei in einem bestimmten Verhältnis zueinander
stehende Drehbewegungen aus, nämlich eine nach vorwärts, um den gekämmten Faserbart von der
Wickelwatte abzutrennen und den Abzugswalzen zu übermitteln, und eine nach rückwärts, um den zum
Löten nötigen Faserstoff zurückzuliefern. Es ist bekannt, diese Pilgerschrittbewegung der Abreißwalzen
durch Überlagerung einer umlaufenden und einer schwingenden Drehbewegung mit Hilfe von Planetenraddifferentialen
zu erzeugen. Nach einem entsprechenden Vorschlag mit konstruktiv einfacher Differentialanordnung
wird die Schwingbewegung mittels eines vorgeschalteten Kurvengetriebes erzeugt und über das
einseitig auf der Antriebswelle gelagerte Planetenrad eingeleitet (DT-AS 10 08 624). Die Bewegungsübertragung
auf die Abtriebswelle erfolgt über eine nachgeschalteüe Zahnradstufe. Für höhere Maschinengeschwindigkeiten,
zu denen der Trend auch bei Kämmaschinen geht, ist ein solches Nutkurvengetriebe
wegen der ungünstigen Reibungs- und Passungsverhältnisse jedoch nicht geeignet. Ferner ist eine Änderung
der Art und Größe der Bewegung der Abreißwalzen umständlich und zeitaufwendig, da hierfür die Führungskurve bzw. das auf der Antriebswelle sitzende Ritzel
ausgewechselt werden muß. Ein gleichzeitig in der DT-AS 10 08 624 vorgeschlagenes kurvenloses Getriebe
ist demgegenüber aber vergleichsweise aufwendig. Zudem benötigt es zusätzliche Getriebeglieder, die
unter anderem in zwei Gleitsteinpaarungen miteinander und mit anderen Getriebegliedern zusammenwirken.
Dies führt zu einer erhöhten Gleitreibung, zu Schmierproblemen und zu einem erhöhten Verschleiß. Für
schneiiaufende Kämmaschinen ist daher auch diese Lösung ungünstig.
Konstruktiv aufwendig ist auch ein bereits bekanntes Planetenraddifferentialgetriebe mit zwei Planetenrädern,
denen von einem Kurbelgetriebe eine hin- und herschwingende Bewegung erteilt wird (DT-PS
2 75 375). Eine Änderung des Kurbelradius und damit der Höchstwerte der der gleichmäßigen Geschwindigkeit
zugefügten Schwinggeschwindigkeit ist bei diesem Getriebe nur grob in durch Bohrungen in der
Kurbelscheibe vorbestimmten Stufen möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Vorrichtungen
eine Antriebsvorrichtung für die Abreißwalzen von Kämmaschinen zu schaffen, die bei einfachem
Aufbau auch für hohe Maschinendrehzahlen einsetzbar ist und außerdem die Beeinflussung der Kenngrößen der
Pilgerschrittbewegung der Abreißwalzen auf einfache Weise und auch bei laufender Maschine ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Gelenkfünfeck mit einem einen innenverzahnten
Radkranz aufweisenden Koppelglied, das über ein weiteres Koppelglied mit einer ihm eine schwingende
Drehbewegung erteilenden ortsfesten Antriebskurbel drehbeweglich verbunden ist und als Planet eines mit
ihm in Eingriff stehenden, als Abtriebsglied dienenden Zentralrades mit einer zweiten ortsfesten Antriebskurbel als Steg geführt ist.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die trotz einfachen Aufbaues erreicht werden, sind darin zu
sehen, daß sie nur eine Zapfenreibung aufweist, die gegenüber Gleitreibungen, auch im Hinblick auf die
Schmierung, wesentlich günstiger ist, und einseitige Lagerungen vermeidet. Die Pilgerschrittbewegung des
Zentralrades kann unmittelbar an seiner Welle abgenommen werden, so daß zusätzliche Zahnradstufen zur
Bewegungsübertragung entfallen. Darüber hinaus kann der von dem innenverzahnten Radkranz des Koppelgliedes
und dem mit ihm in Eingriff stehenden Zentralrad gebildete Hohlraum auf einfache Weise
abgedichtet und geschmiert werden.
Eine einfache und schnelle Beeinflussung der Kenndaten der Abtriebsbewegung des Zentralrades
wird dadurch erreicht, daß die Gestellänge zwischen den beiden Antriebskurbeln und/oder der Kurbelradius
der die schwingende Drehbewegung erteilenden Antriebskurbel stufenlos einstellbar ist. Dadurch, daß
die beiden Antriebskurbeln über ein spielfreies Antriebsmittel miteinander verbunden sind, wird für
deren Antrieb nur ein Antriebsmotor erforderlich. Vorteilhaft ist das Antriebsmittel ein Zahnriemen. Eine
weitere Möglichkeit, die Kenndaten der Pilgerschrittbewegung stufenlos und während des Getriebelaufes zu
beeinflussen, wird durch einen dem Antriebsmittel zugeordneten und gegenüber diesem verschiebbar
gelagerten Spannhebel zur Beeinflussung der gegenseitigen Phasenlage der beiden Antriebskurbeln geschaffen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachstehend an Hand der Zeichnungen erläutert Es zeigt in
schematischer Darstellung
Fig. t das erfindungsgemäße Getriebe von der Seite
gesehen,
F i g. 2 das Getriebe nach F i g. 1 in der Draufsicht und
Fig.3 und 4 Weiterbildungen des Getriebes nach F i g. 1 und 2, von der Seite gesehen.
Gemäß F i g. 1 und 2 ist in einem Gestell 1 eine erste, mit einer Winkelgeschwindigkeit qpi2 antreibende
Antriebskurbel 2 in einem Gelenk A0 drehbar gelagert.
Ein Koppelglied 3 ist mittels des Kurbelzapfen A der Antriebskarbel 2 drehbeweglich mit der letzten und
mittels eines Drehgelenkes B mit einem Koppelglied 4 beweglich verbunden. Das Koppelglied 4 weist einen
innenverzahnten Radkranz 5 auf, den es umfaßt, und ist mit dem Kurbelzapfen JSb einer zweiten, im Gestell 1 in
einem Gelenk C0 drehbar gelagerten Antriebskurbel 6
drehbeweglich verbunden. Die Radachse des innenverzahnten Radkranzes 5 des Koppelgliedes 4 fällt mit dem
Kurbelzapfen B0 der Antriebskurbel 6 zusammen, die
mit einer Winkelgeschwindigkeit ςσιβ antreibt
Gleichachsig mit der Antriebsweife der Antriebskurbel 6 ist im Gestell 1 ein Zentralrad 7 drehbar
gelagert, dessen außenverzahnter Radkranz 8 mit dem innenverzahnten Radkranz 5 des Koppelgliedes 4 in
Eingriff steht Das Zentralrad 7 vollführt als Abtriebsglied mit einer Winkelgeschwindigkeit ψν die Pilgerschrittbewegung.
Die Antriebsdrehung der dem Koppelglied 4 eine schwingende Drehbewegung erteilenden
Antriebskurbel 2 und der dem Koppelglied 4 eine umlaufende Drehbewegung erteilenden Antriebskurbel
6 können durch zwei Antriebsmotoren eingeleitet werden oder auch nur von einem Antriebsmotor
unter Zwischenschaltung einer geeigneten Antriebsverbindung.
Das aus dem Gestell 1, den Antriebskurbeln 2 und 6 und den Koppelgliedern 3 und 4 gebildete Gelenkfünfeck
mit den fünf Drehgelenken A0, A, B, B0, C0 ist ein
Differentialgetriebe mit dem Laufgrad F= 2. Sein Bewegungszustand wird durch Einleitung der zwei
Bewegungsgrößen φΐ2 und φιβ der beiden Antriebskurbeln
2 und 6 definiert. Der Bewegungsverlauf jedes der Koppelglieder 3 und 4 ist dann eine Funktion dieser
beiden Bewegungsgrößen. Jedes von ihnen stellt ein Summenglied des Differentialgetriebes dar. Die im
Differentialgetriebe im Koppelglied 4 vollzogene Summenbildung wird durch den innenverzahnten
Radkranz 5 des Koppelgliedes 4 und den mit ihm in Eingriff stehenden äußeren Radkranzes 8 des Zentralrades
7 in eine als Drehung abnehmbare, unmittelbar nutzbare Abtriebsbewegung umgesetzt. Dies gelingt
dadurch, daß der innenverzahnte Radkranz 5 des Koppelgliedes 4 als Planet des Zentralrades 7 mit der
Antriebskurbel 6 als Steg geführt wird.
Die Abtriebsbewegung des Zentralrades 7 ergibt sich als Überlagerung der eingeleiteten Antriebsdrehungen
der Antriebskurbeln 2 und 6 und hängt von der Größe der Antriebsdrehungen und den Getriebeabmessungen
ab. Bei ganzzahligen Übersetzungen
i = ^- = 1,2,3...
Ί12
der beiden Antriebskurbeln 2 und 6 ergibt sich eine Einfachperiodizität, bei allen anderen Übeneczungen
eine Vielfachperiodizität der Abtriebsbewegung.
Bei der in F i g. 3 gezeigten vorteilhaften Ausgestaltung des oben beschriebenen Getriebes sind eine dem
Koppelglied 4 die schwingende Drehbewegung erteilende Antriebskurbel 20 und die Antriebskurbel 6 über
einen spielfreien Antrieb miteinander verbunden. Die Antriebsverbindung wird vorteilhaft durch einen Zahnriemen
11 hergestellt der über gezahnte Räder 21 und 61 mit gleicher Zähnezahl geführt wird, mit denen die
Antriebskurbeln 20 und 6 fest verbunden sind. Damit wird eine einfachperiodische Abtriebsbewegung des
Zentralrades 7 erzeugt Mittels eines im Gestell 1 in D angelenkten Spannhebels 12 mit Spannrollen 13 und 14,
an den eine Zugfeder 15 angreift wird der Zahnriemen 11 gespannt Der Gelenkzapfen A0 der Antriebskurbel
20 ist auf einem Stein 22 angeordnet, der in einer Kulisse 23 mittels Spannelementen 24 fixiert ist und nach Lösen
der Spannelemente 24 in der Kulisse 23 verschoben werden kann. Damit ist es möglich, die wirksame
Gestellänge Aq Co stufenlos veränderlich einzustellen.
Zweckmäßig ist auch der Kurbelzapfen A der Antriebskurbel 20 auf einem Stein 25 angeordnet, der
nach Lösen von Spannelementen 26 in einer Kulisse 27 der Antriebskurbel 20 verschiebbar ist so daß damit
auch der wirksame Kurbelradius Ao A der dem Koppelglied 4 die schwingende Drehbewegung erteilenden
Antriebskurbel 20 stufenlos veränderlich einstellbar ist.
Eine Verstellung des wirksamen Kurbelradius AoA
hat eine starke Änderung des relativen Schwingenhubwinkels des Koppelgliedes 4 gegenüber der Antriebskurbel 6 zur Folge. Sie ist mit der gezeigten
Verstellvorrichtung bequem im Stillstand des Getriebes durchführbar. Demgegenüber erfolgt durch eine Verstellung
der wirksamen Gestellänge A9 C0 nur eine
geringfügige Änderung des relativen Schwingenhubwinkels des Koppelgliedes 4 gegenüber der Antriebskurbel 6. Diese kann jedoch bei laufendem Getriebe
vorgenommen werden. Jede der Verstellmöglichkeiten beeinflußt die Kenndaten der Abtriebsbewegung des
Zentralrades 7. Gemeinsam erlauben sie eine Grobeinstellung im Getriebestillstand und eine Feineinstellung
bei laufendem Getriebe.
Eine weitere Möglichkeit, die Kennwerte der Pilgerschrittbewegung stufenlos und während des Laufs
des Getriebes zu beeinflussen, ist in Fig.4 gezeigt.
Hierbei ist der die Spannrollen 13 und 14 tragende Spannhebel 12, der den in die gezahnten, mit den
Antriebskurbeln 2 und 6 fest verbundenen Räder 21,61 eingreifenden Zahnriemen 11 spannt, in D auf einem
Stein 16 angelenkt. Ebenso ist die Zugfeder 15 am Stein 16 befestigt. Der Stein 16 ist in einer Kulisse 17, die im
wesentlichen quer zur Laufrichtung des Zahnriemens 11
angeordnet ist, mittels Spannelementen 18 fixiert. Nach Lösen der Spannelemente 18 kann der Stein 16 in der
Kulisse 17 verschoben werden. Eine solche Verschiebung gegen das zulaufende oder ablaufende Trum des
Zahnriemens 11 führt zu einer Veränderung der Phasenlage der Antriebskurbeln 2 und 6 zueinander und
damit zu einer Veränderung der Kennwerte der Pilgerschrittbewegung. Die verschiebbare Lagerung des
Spannhebels 12 gemäß F i g. 4 kann selbstverständlich auch bei der in F i g. 3 gezeigten Vorrichtung Anwendung
finden, ebenso wie eine gestufte Veränderung der Phasenlage der Antriebskurbeln 2 und 6 zueinander um
jeweils ganze Vielfache der Zahnteilung der Zahnriemenübertragung.
Das beschriebene Getriebe kann Abwandlungen erfahren. So kann an Stelle des Zahnriemens U ein
anderes spielfreies Antriebsmittel, zum Beispiel eine Kette, verwendet werden. Ebenso kann das Koppelglied
3 verkürzt werden, wodurch sich eine besonders raumsparende gedrungene Bauweise ergibt
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Antriebsvorrichtung für die Abreißwalzen von Kämmaschinen mit einem Planetenraddifferential,
bei dem ein Koppelglied über eine Antriebskurbel s oder einen Antriebsexzenter in eine im wesentlichen
schwingende Bewegung versetzt wird, gekennzeichnet durch ein Gelenkfünfeck mit einem
einen innenverzahnten Radkranz (5) aufweisenden Koppelglied (4), das über ein weiteres Koppelglied ι ο
(3) mit einer ihm eine schwingende Drehbewegung erteilenden ortsfesten Antriebskurbel (2; 20) drehbeweglich
verbunden ist und als Planet eines mit ihm in Eingriff stehenden, als Abtriebsglied dienenden
Zentralrades (7) mit einer zweiten ortsfesten Antriebskurbel (6) als Steg geführt ist
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gestellänge (Ao Ca) zwischen
den beiden Antriebskurbeln (20, 6) und/oder der Kurbelradius (A0A) der die schwingende
Drehbewegung erteilenden Antriebskurbel (20) stufenlos einstellbar ist
3. Antriebsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Antriebskurbeln (2, 6; 20, 6) über ein spielfreies Antriebsmittel miteinander verbunden sind.
4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsmittel ein Zahnriemen
(11) ist
5. Antriebsvorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, gekennzeichnet durch einen dem Antriebsmittel
zugeordneten und gegenüber diesem verschiebbar gelagerten Spannhebel (12) zur Beeinflussung
der gegenseitigen Phasenlage der beiden Antriebsku rbeln (2,6).
Priority Applications (7)
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