DE2609549A1 - Verfahren zum anodischen polieren von oberflaechen aus intermetallischen niobverbindungen und nioblegierungen - Google Patents

Verfahren zum anodischen polieren von oberflaechen aus intermetallischen niobverbindungen und nioblegierungen

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DE2609549A1 DE19762609549 DE2609549A DE2609549A1 DE 2609549 A1 DE2609549 A1 DE 2609549A1 DE 19762609549 DE19762609549 DE 19762609549 DE 2609549 A DE2609549 A DE 2609549A DE 2609549 A1 DE2609549 A1 DE 2609549A1
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Description

SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT Unser Zeichen 26 09 5 4 9
Berlin und München VPA 76 P 7505 BRD
Verfahren zum anodischen Polieren von Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen und Nioblegierungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum anodischen Polieren von Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen und Nioblegierungen.
Für verschiedene Anwendungen, insbesondere Wechselstromanwendungen, von Supraleitern, die ganz oder wenigstens an ihrer Oberfläche aus einer intermetallischen Niobverbindung, beispielsweise Nb^Sn, oder aus Nioblegierungen, wie etwa Niob-25 At.?f> Zirkon oder Ni ob-Titan-Legierung en mit etwa 25 bis 60 Gevr.-% Titan, bestehen, sind möglichst glatte, von Verunreinigungen und Störungen freie Oberflächen von Interesse. Beispielsweise ist bei supraleitenden Hohlraumresonatoren aus Niob, die an ihrer dem Hochfrequenzfeld ausgesetzten Innenfläche mit einer Nb^Sn-Schicht versehen sind, eine glatte und störungsfreie Oberfläche dieser Nb,Sn-Schicht Voraussetzung dafür, daß eine hohe Güte und eine hohe kritische Flußdichte erreicht werden können. Die hochfrequenten elektromagnetischen Wechselfelder dringen nämlich nur
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einige 10" m tief in die Supraleiteroberfläche ein. Ähnliches gilt für die Eindringtiefe von Wechselströmen bei anderen Wechselstromanwendungen von Nb^Sn, beispielsweise bei Supraleiterkabeln, wo Nb^Sn insbesondere wegen seiner im Vergleich zu Niob erheblich höheren kritischen Stromdichte Vorteile bringen kann. Wegen dieser geringen Eindringtiefe ist gerade der physikalische Zustand der Nb^Sn-Oberfläche von entscheidender Bedeutung für deren Anwendung als Wechselstromsupraleiter. Eine beispielsweise durch Rauhigkeiten und Verunreinigungen gestörte
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Oberfläche kann insbesondere zu einer Erhöhung des Oberflächenwiderstandes und damit zu erhöhten WechselStromverlusten in der Oberfläche führen. Hohe Verluste haben aber eine unerwünschte Wärmeentwicklung und insbesondere bei supraleitenden Resonatoren eine Verringerung der Güte und eine Herabsetzung der kritischen Flußdichte zur Folge.
Mechanische Polierverfahren sind zur Erzielung der gewünschten glatten und störungsfreien Oberflächen nur wenig geeignet. Das gleiche gilt für chemische Polierniethoden, die zu einer Ätzung der Oberfläche führen.
Gut geeignet für die Behandlung von supraleitfähigen Nb^Sn-Oberflachen, insbesondere zur Entfernung von Verunreinigungen von solchen Oberflächen, ist zwar ein aus der Zeitschrift "IEEE Transactions on Magnetics", Vol. IlAG-11, Nr. ?., März 1975, Seiten 420 bis 422 bekanntes Verfahren, bei dem durch anodische Oxidation in einer wäßrigen Ammoniaklösung auf der Nb^Sn-Uberfläche eine Oxidschicht erzeugt und anschließend mittels Flußsäure chemisch wieder abgelöst wird. Da die bei diesem Verfahren gebildete Oxidschicht ,jedoch nur Bruchteile von /um dick ist, wird beim Auflösen der Oxidschicht eine ebenfalls nur Bruchteile von /um dicke Oberflächenschicht abgehragen. Zur Abtragung von Oberfläclienschichten mit einer Dicke von 1 /Um und mehr müßte daher das anodische Oxidieren und das nachfolgende Auflösen der Oxidschicht viele Male wiederholt werden. Dies ist insbesondere wegen des dabei erforderlichen ständigen Wechsels zwischen Ammoniaklösung und Flußsäure sehr aufwendig und zeitraubend. Außerdem lassen sich mit diesem bekannten Verfahren auch aus der Oberfläche herausragende Spitzen oder Kanten nur durch vielfach wiederholtes Oxidieren und chemisches Ablösen der Oxidschicht abtragen. Wegen der Feldkonzentration an einer solchen Spitze wird dort zwar zunächst die Oxidschicht bevorzugt gebildet. Sobald diese jedoch eine bestimmte Dicke erreicht hat, kommt das Dickenwachstum an der Spitze zum Stehen, bis die Oxidschicht auf der restlichen Oberfläche eine en1sprechende Dicke erreicht hat. Die nach dem Ablösen der Oxidschicht verbleibende Oberfläche ist
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daher bei diesem Verfahren zumindest nach wenigen Wiederholungen von Oxidieren und Ablösen noch ein verhältnismäßig genaues Abbild der ursprünglichen Oberfläche.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum anodischen Polieren von Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen und Nioblegierungen anzugeben, welches sehr glatte Oberflächen ergibt und eine rasche Abtragung von Schichten mit einer Schichtdicke von 1 /um und mehr erlaubt.
Beim anodischen Polleren von Niobteilen werden diese Forderungen durch ein aus der DT-PS 2 027 156 bekanntes Verfahren erfüllt, bei welchem ein Niobteil als Anode zusammen mit einer Kathode in einen Elektrolyten aus 86 bis 93 Gew.-$ H2SO^, 1,5 bis 4,0 Gew.-% HF und 5,5 bis 10,0 Gew.-9o H-O mit einer Temperatur zwischen 15 und 500C eingebracht und zwischen dem Niobteil und der Kathode eine konstante Spannung zwischen 9 und 15 V derart eingestellt wird, daß dem Elektrolytstrom überlagerte gedämpfte Stromschwingungen auftreten, und spätestens nach vollständigem Abklingen der Stromschwingungen die Spannung solange abgeschaltet wird, bis die während der Stromschwingungen aufgebaute Oxidschicht aufgelöst ist, anschließend erneut eine konstante Spannung zwischen 9 und 15 V so eingestellt wird, daß gedämpfte Stromschwingungen auftreten und die Folge von Zuständen mit eingeschalteter und abgeschalteter Spannung noch mehrfach durchlaufen wird.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich dieses bekannte Verfahren zum anodischen Polieren von Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen und Nioblegierungen dann einsetzen läßt, wenn erfindungsgemäß die zu polierende Oberfläche aus der intermetallischen Niobverbindung bzw. Nioblegierung zu dem Niobteil elektrisch parallelgeschaltet wird.
Die zwischen dem· Niobteil und der Kathode auftretenden Stromschwingungen werden bei dieser Verfahrensweise dem zwischen Kathode und der zu polierenden Oberfläche aus der Niobverbindung bzw. Nioblegierung fließenden Strom aufgeprägt und führen an
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dieser Oberfläche zu einer Polierwirkung, die praktisch ebenso gut ist, wie die an der Oberfläche des Niobteils,
Eine besonders starke Aufprägung der ütromschwingungen zwischen Niobteil und Kathode auf die zu polierende Oberfläche erreicht man durch Verwendung eines Niobteils, dessen der Kathode zugewandte Oberfläche wenigstens so groß ist, wie dit* zu polierende Oberfläche aus der intermetal.lischpn Wiobverbindung bzw. der Nioblegierung.
Besonders günstig ist das erfindungsgemäße Verfahren zum anodischen Polieren von Nb,Sn-Oberflächen, es eignet .sich beispielsweise aber auch zum Polieren von Oberflächen von anderen intermetallischen Niobverbindungen mit A "Iv-Kri εtal!struktur, wie Nb,Ge, oder zum Polieren der Oberflächen der bereits erwähnten Nioblegierungen.
Ebenso wie bei dem aus der DT-PS 2 0?7 156 bekannten Verfahren zum anodischen Polieren von Niobteilen sind von der jeweils eingestellten konstanten Spannung Abweichungen von etwa +0,1 V zulässig. Bei stärkeren Abweichungen treten keine Schwingungen mit ausreichender Amplitude mehl- auf. Durch das Abschalten der Spannung wird erreicht, daß die während der Stromschwingungen aufgebaute Oxidschicht, die zum Abklingen der Schwingungen führt, aufgelöst wird, so daß beim erneuten umschalten der Spannung wiederum Stromschwingungen ermöglicht werden. Durch die mehrfache Wiederholung der Perioden mit eingeschalteter und abgeschalteter Spannung werden in kurzer Zeit spiegelblanke Oberflächen erzielt. Durch zahlreiche Wiederholungen dieser Perioden korinen ferner auch verhältnismäßig dicke Schichten ohne störendes Ätzen der Oberfläche abgetragen werden.
Die günstigste Spannung zur Herbeiführung der Stromschwingungen hängt etwas von der Zusammensetzung und der Temperatur des Elektrolyten ab und kann in einfacher Weise durch Hochfahren der Spannung bis zum Einsetzen der gewünschten Schwingungen experimentell ermittelt werden. Ebenso wie beim ariodIschen Polieren von
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Niobteilen ist es besonders vorteilhaft, mit einem Elektrolyten aus 89,0 bis 90,5 Gev.-% H2SO^, 2,2 bis 3,0 Gev,-% HF und den restlichen Gewichtsanteilen HpO mit einer Temperatur von 20 bis 35°C und mit konstanten Spannungen zwischen 11 und 13 V zu arbeiten. Unter diesen Bedingungen treten besonders schnelle Stromschwingungen auf, die eine besonders gute Polierwirkung ergeben.
Mit dem Abschalten der Spannung braucht nicht gewartet zu werden, bis die Stromschwingungen vollständig abgeklungen sind. Um die während der Stromschwingungen auftretende Polierwirkung nicht zu schlecht auszunutzen, sollte die Spannung jedoch frühestens jeweils erst dann abgeschaltet werden, wenn die Maximalamplitude der Stromschwingungen überschritten ist. Der früheste Zeitpunkt zum Wiedereinschalten der Spannung kann im Einzelfall ebenfalls leicht experimentell ermittelt werden. Solange nämlich noch eine Oxidsclicht vorhanden ist, können beim Einschalten der Spannung keine erneuten Stromschwingungen auftreten. Um eine vollständige Auflösung der während der Stromschwingungen aufgebauten Oxidschicht zu gewährleisten, sollte die Spannung bei ruhendem Elektrolyten vorzugsweise jeweils wenigstens etwa 4 Minuten abgeschaltet bleiben. Die Auflösung der Oxidschicht kann beschleunigt werden, wenn man den Elektrolyten während der Phase mit abgeschalteter Spannung in Bewegung hält. In diesem Fall sollte die Spannung vorzugsweise jeweils wenigstens etwa 1,5 Minuten lang abgeschaltet bleiben.
Anhand einer Figur und eines Ausfuhrungsbeispieles soll das erfindungsgemäße Verfahren noch näher erläutert werden.
Die Figur zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Bei dieser Vorrichtung ist das Niobteil 1 in einem Trog 2 angeordnet, der einen Elektrolyten 3 enthält. Außerdem befindet sich im Trog 2 eine Kathode 4, die vorzugsweise aus Platin oder reinem Aluminium bestehen kann. Als Material für den Trog 2 eignet sich ebenfalls Aluminium, da sich dieses mit einer Passivierungsschicht überzieht. Über Zuleitungen
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5 und 6, die "beispielsweise ebenfalls aus Aluminium "bestehen können, sind das Niobteil 1 und die Kathode 4 mit den Ausgängen eines Netzgerätes 7 verbunden. Mit Hilfe des Netzgerätes 7 kann zwischen dem Niobteil 1 und der Kathode 4 eine Gleichspannung eingestellt und auf einem konstanten Wert gehalten werden. In die Zuleitung 6 zur Kathode 4 ist ein Gerät 8 zur Aufzeichnung des Stromes, beispielsweise ein Blattschreiber, eingeschaltet. Die Stromschwingungen und die Einhaltung der Parameter des Verfahrens werden mit Hilfe der Aufzeichnungen dieses Blattschreibers überwacht. Durch eine in eine Rohrleitung 9 eingeschaltete Pumpe 10 kann der Elektrolyt 3 im Trog 2 während der Phasen mit abgeschalteter Spannung umgewälzt werden. Die Rohrleitung 9 wird zweckmäßigerweise durch einen Wärmetauscher 11 geführt, in dem der Elektrolyt, der sich beim Stromdurchgang erwärmt, beispielsweise mittels Wasser gekühlt werden kann. Die anodisch zu polierende NbxSn-Oberfläche 12, die sich auf einem Träger 13» beispielsweise aus Niob oder einem anderen geeigneten Metall, befindet, ist zu dem Niobteil 1 elektrisch parallelgeschaltet und zusammen mit diesem gegenüber der Kathode 4 angeordnet. Die der Kathode 4 zugewandte Oberfläche des Niobtells 1 ist dabei etwas größer als die zu polierende Nb,Sn-Oberfläche 12.
Das folgende Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Verfahren wurde mit der in der Figur schematisch dargestellten Vorrichtung durchgeführt.
Zu polieren war die Oberfläche einer etwa 10 /um dicken Nb^Sn-Schicht 12, die auf einer Seite einer Niobplatte 13 durch Eindiffundieren von Zinn bei einer Temperatur von etwa 10000C hergestellt worden war. Die Kantenlänge der Nb^Sn-Schicht 12 betrug 20 mm χ 100 mm. Parallelgeachaltet zu dieser Nb,Sn-Oberflache und neben dieser angeordnet wurde ein Nlobblech 1 mit einer Kantenlänge von 25 mm χ 100 mm. Als Kathode 4 wurde ein Aluminiumblech mit einer Kantenlänge von 55 mm χ 100 mm verwendet und gegenüber der Nb,Sn-Oberflache 12 und dem Niobblech 1 in einem Abstand von 3 cm angeordnet. Der Elektrolyt 3 bestand aus 90 Vol.-96 96 #iger Schwefelsäure und 10 Vol.-# 40 tfiger Fluß-
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säure. Dies entspricht einer Zusammensetzung von etwa 89,8 Gew.-% H2SO^, 2,6 Gew.-% HF und 7,6 Gew.-% H2O. Die Badtemperatur betrug 250C. Das Elektrolytvolumen betrug 6 1 und wurde während der Phasen mit abgeschalteter Spannung mit einer Geschwindigkeit von 1 l/min durch die Pumpe 10 umgewälzt. Mit Hilfe des Netzgerätes 7 wurde zwischen der Nb,Sn-Oberflache 12 und dem Niobblech 1 einerseits und der Aluminiumkathode 4 andererseits zunächst eine Gleichspannung von 12,8 V angelegt und zunächst konstant (i 0,05 V) gehalten. Unmittelbar nach dem Ariegen dieser Spannung traten dem Elektrolytstrom überlagerte, gedämpfte Stromschwingungen auf, die zur Kontrolle mit dem Blattschreiber 8 aufgezeichnet wurden.
Die Amplitude dieser Stromschwingungen steigt nach einem Einschwingvorgang rasch auf einen Maximalwert an und wird dann langsam kleiner. Der mittlere Strom betrug beim vorliegenden Ausführungsbeispiel etwa 10 A, die Maximalairplitude der dem Strom überlagerten Schwingungen etwa 2 A. Pro Minute traten etwa 20 Schwingungen auf. Als nach etwa 4 Minuten die Stromschwingungen abgeklungen waren, wurde die Spannung abgeschaltet, um die Auflösung der während der Schwingungen sowohl auf der Nb,Sn-Oberflache 12 als auch auf dem Niobblech 1 gebildeten Oxidschicht zu ermöglichen. Gleichzeitig wurde zur Spülung der Elektrolyt umgewälzt. Nach etwa 3 Minuten wurde erneut die Spannung von 12,8 V eingeschaltet, was wiederum die bereits geschilderten Stromschwingungen zur Folge hatte. Nach 4 Minuten wurde die Spannung erneut 3 Minuten lang abgeschaltet und dann die Folge der Zustände mit eingeschalteter und abgeschalteter Spannung noch viermal wiederholt. Nach diesen insgesamt sechs Polierperioden, also sechs Zuständen mit eingeschalteter Spannung, die jeweils von einem Zustand mit abgeschalteter Spannung gefolgt waren, war von d^r Nb,Sn-Oberflache 12 eine etwa 5 /um dicke Schicht abgetragen. Wie Rasterelektronenmikroskop-Aufnahmen zeigen, waren die zahlreichen Spitzen, Vertiefungen und Kanten, die zunächst auf der NtuSn-Oberfläche infolge der kristallinen Struktur des Nb,Sn vorhanden waren, nach den sechs Polierschritten sehr stark verrundet und die Oberfläche - abgesehen von einer leichten
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Hügelstruktur, bei der die Abstände der Hügelkuppen voneinander zwischen etwa 1 /um und 5 /um betragen - völlig glatt. Der Höhenunterschied zwischen Hügelkuppe und benachbarter Talsohle beträgt, soweit sich dies aus den Rasterelektronenmikroskop-Aufnahmen abschätzen läßt, weniger als 0,1 /um.
Die Stromschwingungen während der Phasen mit eingeschalteter Spannung kommen wie bei dem aus der DT-PS 2 027 156 bekannten Verfahren zum anodischen Polieren von Niob dadurch zustande, daß an der Oberfläche des Niobteils 1 durch Oxidations- und Aboxidationsvorgänge Widerstandschichten auf- und abgebaut werden, wobei insgesamt die Oxidation etwas überwiegt und die Dämpfung und das schließliche Abklingen der Schwingungen hervorruft. Verwendet man eine Nb^Sn-Oberfläche bzw. eine Oberfläche aus den anderen bereits genannten Niobverbindungen bzw. Nioblegierungen allein als Anode, so treten keine Stromschwingungen auf. Offenbar ergeben sich aufgrund der anderen Zusammensetzung der Oberfläche an diesen Oberflächen allein keine zur Erzeugung solcher Schwingungen geeigneten sich auf- und abbauenden Widerstandsschichten.
Schaltet man jedoch erfindungsgemäß der Nb,Sn-Oberfläche bzw. einer der anderen genannten Oberflächen eine Nioboberfläche parallel, so werden die durch die chemischen Vorgänge an der Nioboberfläche gesteuerten Stromschwingungen auch dem Strom zwischen der Nb,Sn-Oberfläche bzw. den anderen Oberflächen und der Kathode aufgeprägt. Dadurch finden während der Zustände mit eingeschalteter Spannung offenbar auch an der Nb^Sn-Oberfläche bzw. den anderen Oberflächen wechselweise Oxidations- und Aboxidationsvorgänge statt, die zu einer hervorragenden Polierwirkung führen und insbesondere eine rasche Einebnung von Spitzen und Kanten zur Folge haben.
Außer bei den eingangs erwähnten Anwendungen in der Supraleitungstechnik kann das erfindungsgemäße Verfahren mit Vorteil immer dann eingesetzt werden, wenn Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen bzw. aus Nioblegierungen mit sehr hoher Glätte benötigt werden.
3 Patentansprüche
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Leerseite

Claims (3)

Patentansprüche ι.
1. Verfahren zum anodischen Polieren von Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen und Nioblegierungen, bei welchem in an sich bekannter Weise ein Niobteil als Anode zusammen mit einer Kathode in einen Elektrolyten aus 86 bis 93 Gew.-% HpSO., 1,5 bis 4 Gew.-% HF und 5,5 bis 10,0 Gew.~% H2O mit einer Temperatur zwischen 15 und 500C eingebracht und zwischen dem Niobteil und der Kathode eine konstante Spannung zwischen 9 und 15 V derart eingestellt wird, daß dem Elektrolytstrom überlagerte gedämpfte Stromschwingungen auftreten, und spätestens nach vollständigem Abklingen der Stromschwingurigen die Spannung solange abgeschaltet wird, bis die während der Stromschwingungen aufgebaute Oxidschicht aufgelöst ist, anschließend erneut eine konstante Spannung zwischen 9 und 15 V so eingestellt wird, daß gedämpfte Stromschwingungen auftreten und die Folge von Zuständen mit eingeschalteter und abgeschalteter Spannung noch mehrfach durchlaufen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die zu polierende Oberfläche aus der intermetallisehen Niobverbindung bzw. Nioblegierung zu dem Niobteil elektrisch parallelgeschaltet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Niobteil verwendet wird, dessen der Kathode zugewandte Oberfläche wenigstens so groß ist, wie die zu polierende Oberfläche aus der intermetallischen Niobverbindung bzw. der Nioblegierung,
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Nb^Sn-Oberfläche poliert wird.
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