DE2609549B2 - Verfahren zum anodischen Polieren von Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen und Nioblegierungen - Google Patents
Verfahren zum anodischen Polieren von Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen und NioblegierungenInfo
- Publication number
- DE2609549B2 DE2609549B2 DE2609549A DE2609549A DE2609549B2 DE 2609549 B2 DE2609549 B2 DE 2609549B2 DE 2609549 A DE2609549 A DE 2609549A DE 2609549 A DE2609549 A DE 2609549A DE 2609549 B2 DE2609549 B2 DE 2609549B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- niobium
- voltage
- switched
- intermetallic
- cathode
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25F—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC REMOVAL OF MATERIALS FROM OBJECTS; APPARATUS THEREFOR
- C25F3/00—Electrolytic etching or polishing
- C25F3/16—Polishing
- C25F3/22—Polishing of heavy metals
- C25F3/26—Polishing of heavy metals of refractory metals
-
- H—ELECTRICITY
- H10—SEMICONDUCTOR DEVICES; ELECTRIC SOLID-STATE DEVICES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- H10N—ELECTRIC SOLID-STATE DEVICES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- H10N60/00—Superconducting devices
- H10N60/01—Manufacture or treatment
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S204/00—Chemistry: electrical and wave energy
- Y10S204/07—Current distribution within the bath
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Electrochemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Electrical Discharge Machining, Electrochemical Machining, And Combined Machining (AREA)
- Electrolytic Production Of Metals (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum anodischen Polieren von Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen
und Nioblegierungen.
Für verschiedene Anwendungen, insbesondere Wechselstromanwendungen,
von Supraleitern, die ganz oder wenigstens an ihrer Oberfläche aus einer intermetallischen
Niobverbindung, beispielsweise Nb3Sn, oder aus Nioblegierungen, wie etwa Niob-25 At.% Zirkon oder
Niob-Titan-Legierungen mit etwa 25 bis 60Gew.-% Titan, bestehen, sind möglichst glatte, von Verunreinigungen
und Störungen freie Oberflächen von Interesse. Beispielsweise ist bei supraleitenden Hohlraumresonatoren
aus Niob, die an ihrer dem Hochfrequenzfeld ausgesetzten Innenfläche mit einer Nb3Sn-Schicht
versehen sind, eine glatte und störungsfreie Oberfläche dieser NbßSn-Schicht Voraussetzung dafür, daß eine
hohe Güte und eine hohe kritische Flußdichte erreicht werden können. Die hochfrequenten elektromagnetischen
Wechselfelder dringen nämlich nur einige 10~8 m tief in die Supraleiteroberfläche ein. Ähnliches gilt für
die Eindringtiefe von Wechselströmen bei anderen Wechselstromanwendungen von Nb3Sn, beispielsweise
bei Supraleiterkabeln, wo Nb3Sn insbesondere wegen seiner im Vergleich zu Niob erheblich höheren
kritischen Stromdichte Vorteile bringen kann. Wegen dieser geringen Eindringtiefe ist gerade der physikalische
Zustand der NbsSn-Oberfläche von entscheidender Bedeutung für deren Anwendung als Wechselstromsu-Draleiter.
Eine beisDielsweise durch Rauhigkeiten und Verunreinigungen gestörte Oberfläche kann insbesondere
zu einer Erhöhung des Oberflächenwiderstandes und damit zu erhöhten Wechselstromverlüsten in der
Oberfläche führen. Hohe Verluste haben aber eine unerwünschte Wärmeentwicklung und insbesondere bei
supraleitenden Resonatoren eine Verringerung der Güte und eine Herabsetzung der kritischen Flußdichte
zur Folge.
Mechanische Polierverfahren sind zur Erzielung der gewünschten glatten und störungsfreien Oberflächen nur wenig geeignet. Das gleiche gilt für chemische
Mechanische Polierverfahren sind zur Erzielung der gewünschten glatten und störungsfreien Oberflächen nur wenig geeignet. Das gleiche gilt für chemische
Poliermethoden, die zu einer Ätzung der Oberfläche führen.
Gut geeignet für die Behandlung von supraleitfähigen NbaSn-Oberflächen, insbesondere zur Entfernung von
Verunreinigungen von solchen Oberflächen, ist zwar ein aus der Zeitschrift »IEEE Transactions on Magnetics«,
Vol. MAG-Il, Nr. 2, März 1975, Seiten 420 bis 422 bekanntes Verfahren, bei dem durch anodische Oxidation
in einer wäßrigen Ammoniaklösung auf der Nb3Sn-Oberfläche eine Oxidschicht erzeugt und anschließend
mittels Flußsäure chemisch wieder abgelöst wird. Da die bei diesem Verfahren gebildete Oxidschicht
jedoch nur Bruchteile von μπι dick ist, wird beim Auflösen der Oxidschicht eine ebenfalls nur Bruchteile
von μη dicke Oberflächenschicht abgetragen. Zur Abtragung von Oberflächenschichten mit einer Dicke
von 1 μηη und mehr müßte daher des anodische Oxidieren und das nachfolgende Auflösen der Oxidschicht
viele Male wiederholt werden. Dies ist insbesondere wegen des dabei erforderlichen ständigen
Wechsels zwischen Ammoniaklösung und Flußsäure sehr aufwendig und zeitraubend. Außerdem lassen sich
mit diesem bekannten Verfahren auch aus der
3j Oberfläche herausragende Spitzen oder Kanten nur
durch vielfach wiederholtes Oxidieren und chemisches Ablösen der Oxidschicht abtragen. Wegen der Feldkonzentration
an einer solchen Spitze wird dort zwar zunächst die Oxidschicht bevorzugt gebildet. Sobald
diese jedoch eine bestimmte Dicke erreicht hat, kommt das Dickenwachstum an der Spitze zum Stehen, bis die
Oxidschicht auf der restlichen Oberfläche eine entsprechende Dicke erreicht hat. Die nach dem Ablösen der
Oxidschicht verbleibende Oberfläche ist daher bei diesem Verfahren zumindest nach wenigen Wiederholungen
von Oxidieren und Ablösen noch ein verhältnismäßig genaues Abbild der ursprünglichen Oberfläche.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum anodischen Polieren von Oberflächen aus intermetallisehen
Niobverbindungen und Nioblegierungen anzugeben, welches sehr glatte Oberflächen ergibt und eine
rasch Abtragung von Schichten mit einer Schichtdicke von 1 μίτι und mehr erlaubt.
Beim anodischen Polieren von Niobteilen werden diese Forderungen durch ein aus der DT-PS 20 27 156
bekanntes Verfahren erfüllt, bei welchem ein Niobteil als Anode zusammen mit einer Kathode in einen
Elektrolyten aus 86 bis 93 Gew.-0/0 H2SO4, 1,5 bis
4,0 Gew.-% HF und 5,5 bis 10,0 Gew.-% H2O mit einer
Temperatur zwischen 15 und 50°C eingebracht und zwischen dem Niobteil und der Kathode eine konstante
Spannung zwischen 9 und 15 V derart eingestellt wird, daß dem Elektrolytstrom überlagerte gedämpfte Stromschwingungen
auftreten, und spätestens nach vollständigern Abklingen der Stromschwingungen die Spannung
so lange abgeschaltet wird, bis die während der Stromschwingungen aufgebaute Oxidschicht aufgelöst
ist, anschließend erneut eine konstante Spannung
zwischen 9 und 15 V so eingestellt wird, daß gedämpfte Stromschwingungen auftreten und die Folge von
Zuständen mit eingeschalteter und abgeschalteter Spannung noch mehrfach durchlaufen wird.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich dieses bekannte Verfahren zum anodischen Polieren
von Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen und Nioblegierungen dann einsetzen läßt, wenn
erfindungsgemäß die zu polierende Oberfläche aus der intermetallischen Niobverbindung bzw. Nioblegierung
zu dem Niobteil elektrisch parallelgeschaltet wird.
Die zwischen dem Niobteil und der Kathode auftretenden Stromschwingungen werden bei dieser
Verfahrensweise dem zwischen Kathode und der zu polierenden Oberfläche aus der Niobverbindung bzw.
Nioblegierung fließenden Strom aufgeprägt und führen an dieser Oberfläche zu einer Polierwirkung, die
praktisch ebenso gut ist, wie die an der Oberfläche des Niobteils.
Eine besonders starke Aufprägung der Stromschwingungen zwischen Niobteil und Kathode auf die zu
polierende Oberfläche erreicht man durch Verwendung eines Niobteils, dessen der Kathode zugewandte
Oberfläche wenigstens so groß ist, wie die zu polierende Oberfläche aus der intermetallischen Niobverbindung
bzw. der Nioblegierung.
Besonders günstig ist das erfindungsgemäße Verfahren zum anodischen Polieren von NbaSn-Oberflächen,
es eignet sich beispielsweise aber auch zum Polieren von Oberflächen von anderen intermetallischen Niobverbindungen
mit /US-Kristallstruktur, wie NbsGe, oder zum Polieren der Oberflächen der bereits erwähnten
Nioblegierungen.
Ebenso wie bei dem aus der DT-PS 20 27 156 bekannten Verfahren zum anodischen Polieren von
Niobteilen sind von der jeweils eingestellten konstanten Spannung Abweichungen von etwa ±0,1 V zulässig. Bei
stärkeren Abweichungen treten keine Schwingungen mit ausreichender Amplitude mehr auf. Durch das
Abschalten der Spannung wird erreicht, daß die während der Stromschwingungen aufgebaute Oxidschicht,
die zum Abiingen der Schwingungen führt, aufgelöst wird, so daß beim erneuten Einschalten der
Spannung wiederum Stromschwingungen ermöglicht werden. Durch die mehrfache Wiederholung der
Perioden mit eingeschalteter und abgeschalteter Spannung werden in kurzer Zeit spiegelblanke Oberflächen
erzielt. Durch zahlreiche Wiederholungen dieser Perioden können ferner auch verhältnismäßig dicke
Schichten ohne störendes Ätzen der Oberfläche abgetragen werden.
Die günstigste Spannung zur Herbeiführung der Stromschwingungen hängt etwas von der Zusammensetzung
und der Temperatur des Elektroden ab und kann in einfacher Weise durch Hochfahren der
Spannung bus zum Einsetzen der gewünschten Schwingungen experimentell ermittelt werden. Ebenso wie
beim anodischen Polieren von Niobteilen ist es besonders vorteilhaft, mit einem Elektrolyten aus 89,0
bis 90,5 Gew.-% H2SO4,2,2 bis 3,0 Gew.-% HF und den
restlichen Gewichtsanteilen H2O mit einer Temperatur von 20 bis 35°C und mit konstanten Spannungen
zwischen 11 und 13 V zu arbeiten. Unter diesen Bedingungen treten besonders schnelle Stromschwingungen
auf, die eine besonders gute Polierwirkung ergeben.
Mit dem Abschalten der Spannung braucht nicht gewartet zu werden, bis die Stromschwingungen
vollständig abgeklungen sind. Um die während der Stromschwingungen auftretenden Polierwirkung nicht
zu schlecht auszunutzen, sollte die Spannung jedoch frühestens jeweils erst dann abgeschaltet werden, wenn
die Maximalamplitude der Stromschwingungen überschritten ist. Der früheste Zeitpunkt zum Wiedereinschalten
der Spannung kann im Einzelfall ebenfalls leicht experimentell ermittelt werden. Solange nämlich
noch eine Oxidschicht vorhanden ist, können beim
ίο Einschalten der Spannung keine erneuten Stromschwingungen
auftreten. Um eine vollständige Auflösung der während der Stromschwingungen aufgebauten Oxidschicht
zu gewährleisten, sollte die Spannung bei ruhendem Elektrolyten vorzugsweise jeweils wenigstens
etwa 4 Minuten abgeschaltet bleiben. Die Auflösung der Oxidschicht kann beschleunigt werden, wenn
man den Elektrolyten während der Phase mit abgeschalteter Spannung in Bewegung hält. In diesem
Fall sollte die Spannung vorzugsweise jeweils wenigstens etwa 1,5 Minuten lang abgeschaltet bleiben.
Anhand einer Figur und eines Ausführungsbeispiels soll das erfindungsgemäße Verfahren noch näher
erläutert werden.
Die Figur zeigt schematisch eine Vorrichtung zur
2"> Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Bei
dieser Vorrichtung ist das Niobteil 1 in einem Trog 2 angeordnet, der einen Elektrolyten 3 enthält. Außerdem
befindet sich im Trog 2 eine Kathode 4, die vorzugsweise aus Platin oder reinem Aluminium
iu bestehen kann. Als Material für den Trog 2 eignet sich
ebenfalls Aluminium, da sich dieses mit einer Passivierungsschicht überzieht. Über Zuleitungen 5 und 6, die
beispielsweise ebenfalls aus Aluminium bestehen können, sind das Niobteil 1 und die Kathode 4 mit den
Ausgängen eines Netzgerätes 7 verbunden. Mit Hilfe des Netzgerätes 7 kann zwischen dem Niobteil 1 und
der Kathode 4 eine Gleichspannung eingestellt und auf einem konstanten Wert gehalten werden. In die
Zuleitung 6 zur Kathode 4 ist ein Gerät 8 zur
-ίο Aufzeichnung des Stromes, beispielsweise ein Blattschreiber,
eingeschaltet. Die Stromschwingungen und die Einhaltung der Parameter des Verfahrens werden
mit Hilfe der Aufzeichnungen dieses Blattschreibers überwacht. Durch eine in eine Rohrleitung 9 eingeschaltete
Pumpe 10 kann der Elektrolyt 3 im Trog 2 während der Phasen mit abgeschalteter Spannung umgewälzt
werden. Die Rohrleitung 9 wird zweckmäßigerweise durch einen Wärmetauscher 11 geführt, in dem der
Elektrolyt, der sich beim Stromdurchgang erwärmt,
so beispielsweise mittels Wasser gekühlt werden kann. Die anodisch zu polierende NbjSn-Oberflache 12, die sich
auf einem Träger 13, beispielsweise aus Niob oder einem anderen geeigneten Metall, befindet, ist zu dem
Niobteil 1 elektrisch parallelgeschaltet und zusammen mit diesem gegenüber der Kathode 4 angeordnet. Die
der Kathode 4 zugewandte Oberfläche des Niobteiles 1 ist dabei etwas größer als die zu polierende NbsSn-Oberfläche
12.
Das folgende Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Verfahren wurde mit der in der Figur
schematisch dargestellte Vorrichtung durchgeführt.
Zu polieren war die Oberfläche einer etwa 10 μπι
dicken NbsSn-Schicht 12, die auf einer Seite einer Niobplatte 13 durch Eindiffundieren von Zinn bei einer
Temperatur von etwa 10000C hergestellt worden war.
Die Kantenlänge der NbjSn-Schicht 12 betrug 20 mm χ 100 mm. Parallelgeschaltet zu dieser NbßSn-Oberfläche
12 und neben dieser angeordnet wurde ein
Niobblech 1 mit einer Kantenlänge von 25 mm χ 100 mm. Als Kathode 4 wurde ein Aluminiumblech
mit einer Kantenlänge von 55 mm χ 100 mm verwendet und gegenüber der NbjSn-Oberfläche 12 und
dem Niobblech 1 in einem Abstand von 3 cm angeordnet. Der Elektrolyt 3 bestand aus 90 Vol.-% 96%iger
Schwefelsäure und 10 Vol.-% 40°/oiger Flußsäure. Dies entspricht einer Zusammensetzung von etwa
89,8Gew.-% H2SO4, 2,6 Gew.-% HF und 7,6Gew.-%
H2O. Die Badtemperatur betrug 25°C. Das Elektrolytvolumen
betrug 6 1 und wurde während der Phasen mit abgeschalteter Spannung mit einer Geschwindigkeit
vonl l/min durch die Pumpe 10 umgewälzt. Mit Hilfe des Netzgerätes 7 wurde zwischen der NbjSn-Oberfläche
12 und dem Niobblech 1 einerseits und der Aluminiumkathode 4 andererseits zunächst eine Gleichspannung
von 12,8 V angelegt und zunächst konstant (±0,05 V) gehalten. Unmittelbar nach dem Anlegen
dieser Spannung traten bei dem Elektrolylstrom überlagerle,
gedämpfte Stromschwingungen auf. die zur Kontrolle mit dem Blattschreiber 8 aufgezeichnet wurden.
Die Amplitude dieser Stromschwingungen steigt nach einem Einschwingvorgang rasch auf einen Maximalwert
an und wird dann langsam kleiner. Der mittlere Strom betrug beim vorliegenden Ausführungsbeispiel etwa
10 A, die Maximalamplitude der dem Strom überlagerten Schwingungen etwa 2 A. Pro Minute traten etwa
20 Schwingungen auf. Als nach etwa 4 Minuten die Stromschwingungen abgeklungen waren, wurde die
Spannung abgeschaltet, um die Auflösung der während der Schwingungen sowohl auf der NbjSn-Oberflächc 12
als auch auf dem Niobblech 1 gebildeten Oxidschicht zu ermöglichen. Gleichzeitig wurde zur Spülung der
Elektrolyt umgewälzt. Nach etwa 3 Minuten wurde erneut die Spannung von 12,8 V eingeschaltet, was
wiederum die bereits geschilderten Stromschwingungen zur Folge hatte. Nach 4 Minuten wurde die Spannung
erneut 3 Minuten lang abgeschaltet und dann die Folge der Zustände mit eingeschalteter und abgeschalteter
Spannung noch viermal wiederholt. Nach diesen insgesamt sechs Polierperioden, also sechs Zuständen
mit eingeschalteter Spannung, die jeweils von einem Zustand mit abgeschalteter Spannung gefolgt waren, war
von der NbjSn-Oberfläche 12 eine etwa 5 μπι dicke
Schicht abgetragen. Wie Rasterelektronenmikroskop-Aufnahmen zeigen, waren die zahlreichen Spitzen,
Vertiefungen und Kanten, die zunächst auf der NbiSn-Oberfläche infolge der kristallinen Struktur de
NbjSn vorhanden waren, nach den sechs Polierschritten
sehr stark verrundet und die Oberfläche — abgesehen von einer leichten Hügelstruktur, bei der die Abstand
der Hügelkuppen voneinander zwischen etwa 1 μπι unc
5 μηι betragen — völlig glatt. Der Höhenunterschiec
zwischen Hügelkuppe und benachbarter Talsohli beträgt, soweit sich dies aus den Rasterelektronenmi
kroskop-Aufnahmen abschätzen läßt, weniger al
H) 0,1 μΐη.
Die Stromschwingungen während der Phasen mi eingeschalteter Spannung kommen wie bei dem aus de
DT-PS 20 27 156 bekannten Verfahren zum anodischer Polieren von Niob dadurch zustande, daß an de
Oberfläche des Niobteils 1 durch Oxidations- un< Aboxidationsvorgänge Widerstandschichten auf- unc
abgebaut werden, wobei insgesamt die Oxidation etwa überwiegt und die Dämpfung und das schlicßlichc
Abklingen der Schwingungen hervorruft. Verwende
2n man eine Nbs-Sn-Oberfläche bzw. eine Oberfläche au
den anderen bereits genannten Niobverbindungen bzw Nioblegierungen allein als Anode, so treten kein
Stromschwingupgcn auf. Offenbar ergeben sich auf grund der anderen Zusammensetzung der Oberfläche
an diesen Oberflächen allein keine zur Erzeugung solcher Schwingungen geeigneten sich auf- unc
abbauenden Widerstandsschichten. Schaltet man jedoch erfindungsgemäß der NbiSn-Oberfläche bzw. einer de
anderen genannten Oberflächen eine Nioboberflächc
3d parallel, so werden die durch die chemischen Vorgänge
an der Nioboberfläche gesteuerten Stromschwingunger auch dem Strom zwischen der Nb3Sn-Oberfläche bzw
den anderen Oberflächen und der Kathode aufgeprägt Dadurch finden während der Zustände mit eingeschalte
ter Spannung offenbar auch an der Nb3Sn-Oberflächc bzw. den anderen Oberflächen wechselweise Oxida
tions- und Aboxidationsvorgänge statt, die zu eine hervorragenden Polierwirkung führen und insbesonde
re eine rasche Einebnung von Spitzen und Kanten zu Folge haben.
Außer bei den eingangs erwähnten Anwendungen ir der Supraleitungstechnik kann das erfindungsgemäßi
Verfahren mit Vorteil immer dann eingesetzt werden wenn Oberflächen aus intermetallischen Niobverbin
düngen bzw. aus Nioblegierungen mit sehr hoher Glatt«
benötigt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum anodischen Polieren von Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen
und Nioblegierungen, bei welchem in an sich bekannter Weise ein Niobteil als Anode zusammen
mit einer Kathode in einen Elektrolyten aus 86 bis 93 Gew.-% H2SO4, 1,5 bis 4 Gew.-% HF und 5,5 bis
10,0 Gew.-% H2O mit einer Temperatur zwischen 15
und 50°C eingebracht und zwischen dem Niobteil und der Kathode eine konstante Spannung zwischen
9 und 15 V derart eingestellt wird, daß dem Elektrolytstrom überlagerte gedämpfte Stromschwingungen
auftreten, und spätestens nach vollständigem Abklingen der Stromschwingungen die
Spannung so lange abgeschaltet wird, bis die während der Stromschwingungen aufgebaute Oxidschicht
aufgelöst ist, anschließend erneut eine konstante Spannung zwischen 9 und 15 V so
eingestellt wird, daß gedämpfte Stromschwingungen auftreten und die Folge von Zuständen mit
eingeschalteter und abgeschalteter Spannung noch mehrfach durchlaufen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu polierende Oberfläche aus der intermetallischen Niobverbindung bzw. Nioblegierung
zu dem Niobteil elektrisch parallelgeschaltet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Niobteil verwendet wird, dessen
der Kathode zugewandte Oberfläche wenigstens so groß ist, wie die zu polierende Oberfläche aus der
intermetallischen Niobverbindung bzw. der Nioblegierung.
3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 zum Polieren einer NbaSn-Oberfläche.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2609549A DE2609549C3 (de) | 1976-03-08 | 1976-03-08 | Verfahren zum anodischen Polieren von Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen und Nioblegierungen |
US05/768,829 US4072588A (en) | 1976-03-08 | 1977-02-15 | Method for the anodic polishing of surfaces of intermetallic niobium compounds and niobium alloys |
FR7705796A FR2343830A1 (fr) | 1976-03-08 | 1977-02-28 | Procede pour le polissage anodique de surfaces constituees par des composes intermetalliques de niobium et alliages de niobium |
GB8896/77A GB1558848A (en) | 1976-03-08 | 1977-03-02 | Electrolytic polishing |
JP2371177A JPS52108333A (en) | 1976-03-08 | 1977-03-04 | Method of polishing anode of surface made of niobium intermetallic compound or niobium alloy |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2609549A DE2609549C3 (de) | 1976-03-08 | 1976-03-08 | Verfahren zum anodischen Polieren von Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen und Nioblegierungen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2609549A1 DE2609549A1 (de) | 1977-09-22 |
DE2609549B2 true DE2609549B2 (de) | 1978-07-27 |
DE2609549C3 DE2609549C3 (de) | 1979-04-12 |
Family
ID=5971814
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2609549A Expired DE2609549C3 (de) | 1976-03-08 | 1976-03-08 | Verfahren zum anodischen Polieren von Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen und Nioblegierungen |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4072588A (de) |
JP (1) | JPS52108333A (de) |
DE (1) | DE2609549C3 (de) |
FR (1) | FR2343830A1 (de) |
GB (1) | GB1558848A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3438433A1 (de) * | 1983-10-26 | 1985-05-15 | Mitsubishi Jukogyo K.K., Tokio/Tokyo | Verfahren zur reproduktion der zusammensetzung einer elektrolytischen poliermittelloesung fuer niobmaterial |
Families Citing this family (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2743715A1 (de) * | 1977-09-29 | 1979-04-12 | Hoechst Ag | Verfahren zum elektropolieren |
US5378330A (en) * | 1993-05-07 | 1995-01-03 | Panasonic Technologies, Inc. | Method for polishing micro-sized structures |
US6337160B1 (en) | 1997-01-31 | 2002-01-08 | Merck Patent Gesellschaft Mit Beschrankter | Manganese dioxide electrodes, process for producing the same and their use |
US7151347B1 (en) * | 2005-06-28 | 2006-12-19 | Jefferson Science Associates Llc | Passivated niobium cavities |
US20110017608A1 (en) * | 2009-07-27 | 2011-01-27 | Faraday Technology, Inc. | Electrochemical etching and polishing of conductive substrates |
US11464102B2 (en) | 2018-10-06 | 2022-10-04 | Fermi Research Alliance, Llc | Methods and systems for treatment of superconducting materials to improve low field performance |
US11266005B2 (en) | 2019-02-07 | 2022-03-01 | Fermi Research Alliance, Llc | Methods for treating superconducting cavities |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2044431A (en) * | 1932-03-05 | 1936-06-16 | Anaconda Copper Mining Co | Method of electroplating metal |
US3627648A (en) * | 1969-04-09 | 1971-12-14 | Bell Telephone Labor Inc | Electroplating method |
DE2027156C3 (de) * | 1970-06-03 | 1975-05-22 | Siemens Ag, 1000 Berlin Und 8000 Muenchen | Verfahren zum anodischen Polieren von Niobteilen |
-
1976
- 1976-03-08 DE DE2609549A patent/DE2609549C3/de not_active Expired
-
1977
- 1977-02-15 US US05/768,829 patent/US4072588A/en not_active Expired - Lifetime
- 1977-02-28 FR FR7705796A patent/FR2343830A1/fr not_active Withdrawn
- 1977-03-02 GB GB8896/77A patent/GB1558848A/en not_active Expired
- 1977-03-04 JP JP2371177A patent/JPS52108333A/ja active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3438433A1 (de) * | 1983-10-26 | 1985-05-15 | Mitsubishi Jukogyo K.K., Tokio/Tokyo | Verfahren zur reproduktion der zusammensetzung einer elektrolytischen poliermittelloesung fuer niobmaterial |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2609549A1 (de) | 1977-09-22 |
DE2609549C3 (de) | 1979-04-12 |
FR2343830A1 (fr) | 1977-10-07 |
US4072588A (en) | 1978-02-07 |
JPS52108333A (en) | 1977-09-10 |
GB1558848A (en) | 1980-01-09 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE102013109394B4 (de) | Anodische Oxidschicht und Verfahren zur Herstellung derselben | |
DE2420704C3 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen Eloxieren eines Aluminiumbandes und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens | |
DE2259829C3 (de) | Verfahren zur anodischen Bildung einer Oxidschicht auf mindestens 5% Gallium enthaltenden Verbindungshalbleitern, insbesondere GaP1GaAs, AlGaP, InGaP und InGaAs in einem wässrigen Elektrolyten | |
DE2714245B2 (de) | Verfahren zur Dekontamination von Metalloberflächen | |
DE3046213C2 (de) | ||
DE2609549C3 (de) | Verfahren zum anodischen Polieren von Oberflächen aus intermetallischen Niobverbindungen und Nioblegierungen | |
DE102010013415B4 (de) | Beschichtung aus anodischem Oxid und Verfahren zum anodischen Oxidieren | |
DE2239425C3 (de) | Verfahren zur elektrolytischen Behandlung von Nioboberflächen für Wechselstromanwendungen | |
DE2027156B2 (de) | Verfahren zum anodischen Polieren von Niobteilen | |
DE3706711A1 (de) | Verfahren zum reinigen von oberflaechen eines aluminiumgegenstandes | |
DE4033355A1 (de) | Verfahren zum elektrolytischen aetzen von siliziumkarbid | |
DE3243265C2 (de) | Supraleitende Materialien und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE2438870C3 (de) | Elektolytkondensator | |
DE2201015C2 (de) | Verfahren zur Herstellung einer Bleidioxydelektrode | |
EP0112439B1 (de) | Verfahren zur anodischen Oxydation von Aluminiumlegierungen | |
DE2635741B1 (de) | Verfahren zum herstellen einer supraleitfaehigen nb tief 3 sn-schicht auf einer nioboberflaeche fuer hochfrequenzanwendungen | |
DE2025670A1 (de) | Kontinuierlich durchgeführtes Plattierungsverfahren | |
DE1160547B (de) | Verfahren zum elektrolytischen AEtzen eines Halbleiterbauelementes mit einem im wesentlichen einkristallinen Halbleiterkoerper und einem an die Oberflaeche tretenden pn-UEbergang | |
Essmann et al. | Abhängigkeit der Versetzungsanordnung in Kupfereinkristallen von der Verformungstemperatur/Influence of Deformation Temperature on the Dislocation Arrangement of Copper Single Crystals | |
DE1916292B2 (de) | Verfahren zum Beschichten von Niob mit Kupfer | |
EP0224443A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Mikrofilters | |
DE2226264C2 (de) | Verfahren zum zweistufigen Ätzen einer Ausnehmung | |
DE1916293A1 (de) | Verfahren zum Herstellen einer Niobschicht durch schmelzflusselektrolytische Abscheidung auf einem Kupfertraeger | |
DE2522926A1 (de) | Verfahren zur herstellung metallplattierten langgestreckten aluminiummaterials | |
DE2105816A1 (de) | Verfahren zur Entfernung von Eisenverunreinigungen aus Nitrisierungssalzbädern |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |