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Verfahren zum Reduzieren von Rohpellets zu metallisierten
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Pellets mit einem hohen Gehalt an metallischem Eisen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Reduzieren von Rohpellets zu metallisierten Pellets mit
einem hohen Gehalt an metallischem Eisen, bei dem man die eine geeignete Menge einer
Kohlenstoffquelle enthaltenden Rohpellets in einen Drehrohrofen einführt und die
in den Rohpellets enthaltenen Metalloxide mit dem Kohlenstoff reduziert; die Erfindung
betrifft insbesondere ein Verfahren zum Reduzieren von Metalloxide , wie Eisenoxid,
Chromoid, Zinkoxid und dgl., enthaltrend Rohpellets zu metallisierten Pellets mit
einem hohe Metallgehalt in einem Drehrohrofen ohne Herstellung eines Pulvers aus
den Pellets in dem Ofen oder ohne Rin0bildun? in d£m Ofen. Sie betrifft speziell
ein Verfahren zur Herstellung
der metallisierten Pellets durch
Einblasen von Luft oder Einsprühen von Wasser in den Abschnitt in der Nähe des Beschickungsendes
des Ofens zur Herstellung von metallisierten Pellets.
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Es ist zweckmäßig, den Eisen enthaltenden Staub aus einem Hochofen,
einem Konverterofen, einem Elektroofen und einem Siemens-Martin-Ofen und dgl. im
Kreislauf in den Hochofen zurückzuführen, um das darin enthaltene Eisen zurückzugewinnen
und eine Umweltverschmutzung zu verhindern. Außerdem ist die Wiederverwendung des
Staubes vom Standpunkt der Einsparung von Naterialkosten aus betrachtet zweckmäßig,
da der Staub etwa 50 Gew.% Eisen enthalt.
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Unter dem hier verwendeten Ausdruck "Rohpellets" sind Pellets zu verstehen,
die durch Pelletisieren des Eisenmaterialstaubes aus einem Hochofen, einem Elektroofen,
einem Konverterofen und/oder einem Siemens-Martin-Ofen und dgl. oder einer Mischung
davon und gegebenenfalls einer Kohlenstoffquelle, wie Kohle oder Koks, hergestellt
worden sind.
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Der hier verwendete Ausdruck "Eisen enthaltender Staub" steht für
pulverförmige Materialien, die als Nebenprodukte in einem Hochofen, einem Elektroofen,
einem Konverterofen oder einem Siemens-Martin-Ofen und dgl. beim Verhütten eines
Metalles oder bei der Herstellung eines Metalls anfallen.
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Der hier verwendete Ausdruck "metallisierte Pellets" steht für Pellets
mit einer hohen Eisenkonzentration, die durch chemische Reduktion der Itohpellets
erllalten werden.
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Es ist bekaiint, daß Pellets mit einem hohen Gehalt an metallischem
Eisen hergestellt werden können durch Reduzieren der Rohpellets in einem Drehrohrofen.
Ein Verfahren zum Reduzieren der Rohpellets in dem Ofen besteht darin, daß man die
Pellets in den Ofen einführt und die in den Rohpellets enthaltenen Metalloxide bei
einer hohen Temperatur reduziert, wobei gleichzeitig sich die anderen Metalle, insbesondere
Zink, verflüchtigen. Die Reduktion der Metalloxide mit Kohlenstoff kann durch die
folgende Gleichung dargestellt werden: MO + C
M + CO worin M ein elementares Metall bedeutet.
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Der Staub kann vor seiner Pelletisierung mit Kohle oder Kokos gemischt
werden. Wenn der Eisen enthaltende Staub einen hohen Kohlenstoffgehalt aufweist,
ist es nicht erforderlich, dem Staub Kohle oder Koks zuzumischen.
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Der Staub kann im allgemeinen auf eine Temperatur von 400°C oder weniger
vorerwärmt werden, so daß der Kohlenstoff in den Pellets oder das Metalloxid nicht
verbrennt. Insbesondere kann ein Wüstit oder metallisches Eisen enthaltender Staub
nur auf eine Temperatur unterhalb 200°C vorerwärmt werden, weil Wüstit oder metallisches
Eisen bei einer Temperatur oberhalb 200°C leicht oxydiert wird und einer exothermen
Reaktion unterliegt. Deshalb wird der Eisen enthaltende Staub vorzugsweise auf eine
Temperatur von weniger als 200°C vorerwärm Das bekannte Verfahren zum Reduzieren
der Rohpellets zu metallisierten Pellets hat die folgenden Nachteile: wenn die Rohpellets
in einen Drehrohrofen eingeführt werden, werden sie während ihres Durchganges durch
den Ofen gemalllen und
die Folge davon ist, dai; skch in detn Ofen
ein Ring bildet.
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Deshalb ist ein kontinuierlicher Betrieb des Drehrohrofens unmöglich.
Ein Grund für die Ringbildung ist bisher noch nicht angegeben worden. Es wurden
nundie verschiedensten Versuche durchgeführt, um diese unerwünschte Ringbildung
zu verhindern.
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Wenn die Rohpellets in einem Drehrohrofen auf erhöhte Temperatur erhitzt
werden, wird das in den Rohpellets enthaltene Eisen(III)oxid (Fe203) über Fe3O4
und FeO zu metallischem Eisen reduziert. So werden beispielsweise Rohpellets welche
die in der nachfolgenden Tabelle I angegebenen Komponenten enthielten, in einem
6,57 m langen Drehrohrofen mit einem Innendurchntesser von 0,46 m erhitzt, um das
darin enthaltene Eisenoxid zu metallischem Eisen zu reduzieren und das darin enthaltene
Zinkoxid zu reduzieren und das dabei erhaltene metallische Zink zu verflüchtigen.
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Tabelle I homponenten der Rohpellets (%) Al 203 SiO2 Zn C metallisches
Fe Fe2O3 FeO CaO 1,2 2,7 0,51 13,1 2,6 50,3 16,2 3,6 Diese Pellets enthielten 50,4
% Gesamteisen. Dann wurden der Zinkgehalt in den dabei erhaltenen metallisierten
Pellets und das Metallisierungsverhältnis (das Mengenverhältnis von metallischem
Eisen zu Gesamteisen) in den Pellets bestimmt.
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Die vorstehend beschriebenen Versuche wurden unter Verwendung von
Pellets mit werschiedenen Komponenten mehrmals wied@@holt.
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Dabei wurde gefunden, daß eine Beziehung zwischen dem Zi@@-gehalt
in
den dabei erhaltenen metallisierten Pellets und dem Eisenmetallisierungsverhältnis
besteht, das in Fig. 1 der weiter unten erlauterten Zeichnungen angegeben ist. Aus
dieser Fig. 1 ist zu ersehen, daß das Eisenoxid-Metallisierungsverhältnis einen
großen EinEluß auf den Zinngehalt in den metallisierten Pellets hat.
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Rohpellets mit den oben angegebenen Komponenten wurden in einem Drehrohrofen,
wie oben angegeben, bei einer Umdrehungseschwindigkeit von 0,33 UpM reduziert. Die
Reduktionsverfahren wurden mehrere Male bei verschiedenen Temperaturen des durch
das Beschickungsende des Ofens abgegebenen Gases durchgerührt.
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Die Beziehung zwischen dem Zinkgehalt in den dabei erhaltenen metallisierten
Pellets und der Temperatur ist in der Fig. 2 dargestellt. 1½ Hinblick auf die Bedingungen,
unter denen die dabei erhaltenen metallisierten Pellets verwendet werden, scheint
es notwendig zu sein, den Zinkgehalt der metallisierten Pellets auf einem Wert von
weniger als 0,1 Gew.% zu halten.
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Aus den Ergebnissen der Fig. 2 geht hervor, daß die Temperatur des
Abgases mehr als etwa 520°C betragen sollte zur Erzielung von Pellets mit einem
Zinkgehalt von weniger als 0,1 Gew.%.
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Die obigen Versuche wurden ohne Einblasen von Luft oder Einsprühen
von nasser in den Abschnitt in der Nähe des Beschikkungsendes des Ofens durchgeführt.
Deshalb bildete sich in einem Abstand von 2 m von den Austragsende des Ofens ein
Ring.
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Die Folge davon wlr, daß, wie gefunden wurde, ein kontinuierlicher
Betrieb des Drehrohrofens über einen Zeitraum von mehr 10 bis 12 Stunden nicht möglich
war.
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Das Verhältnis zwischen der Anzahl der Sauerstoffatome,die in den
@@hpellets an die Eisenatome gebunden sind, und der
Anzahl der Eisenatome
in den Rohpellets (nachfolgend abgekürzt als Verhältnis"At O/Át Fe" bezeichnet)
nimmt ab, wenn die Reduktion der Rohpellets fortschreitet.
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Es wurden nun die verschiedensten Versuche durchgeführt, um den Übergang
der Druckfestigkeit (Beständigkeit gegen Zerkleinerung) der Pellets zu untersuchen.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der Fig. 3 dargestellt. Aus diesen Ergebnissen
ist zu ersehen, daß die Druckfestigkeit der Pellets in der Magnetitstufe extrem
gering ist.
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Es slrde nun gefunden, daß dann, wenn die Temperatur der Pellets in
der Magnetitstufe,in der Magnetit gebildet wird, schnell erhöht wird, die Druckfestigkeit
der Pellets gering ist, d. h.
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mit anderen Worten, daß dann, wenn die Temperatur während der Magnetitstufe
schnell erhöht wird, die Pellets sehr leicht zu einem Pulver zerfallen und dann
in dem Drehrohrofen leicht eine Ringbildung auftritt.
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Es wurde nun gefunden, daß die Geschwindigkeit der Erhöhung der Temperatur
der Rohpellets in dem Bereich zwischen etwa 600 und etwa 8000C einen Einfluß auf
die Bildung des Ringes hat, d. h., wenn die Rohpellets schnell innerhalb dieses
Bereiches erhitzt werden, eine Ringbildung auftritt. Basierend auf diesen Versuchsergebnissen
wurde nun das Verfahren zum reduzieren der Rohpellets in einem Drehrohrofen ohne
Ringbildung weiter untersucht. Zu diesem Zweck wurden Rohpellets, welche die in
der vorstehenden Tabelle I angegebenen Komponenten enthielten, in einem Drehrohrofen
bei einer Drehgeschwindigkeit von C,25 UpS reduziert. Die Reduktionsverfahren wurden
mehrere
Male bei verschiedenen Temperaturen des Abgases durchgeführt.
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Die Beziehung zwischen dem Zinkgehalt in den dabei arhaltenen metallisierten
Pellets und der Temperatur ist in der Fig. 4 dargestellt.Die Verweilzeit der Rohpellets
bei einer Drehzahl von 0,25 UpM ist um etwa 4/3 länger als die Verweilzeit der Rohpellets
bei einer Drehzahl von 0,33 UpM. Aus den in der Fig. 4 dargestellten Ergebnissen
geht hervor, daß die Temperatur des durch das Beschickungsende des Ofens abgegebenen
Gases nur etwa 420 C zu betragen braucht zur Erzielung von Pellets mit einem Zinkgehalt
von weniger als 0,1 Gew.%.
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Es wurde nämlich gefunden, daß dann, wenn die Verweilzeit der Rohpellets
verlängert wurde, das Reduktionsverfahren ohne jede Störung, d. h. ohne Ringbildung,
fortgesetzt werden konnte.
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Wenn jedoch der Drehrohrofen bei geringer Umdrehungsgeschwindigkeit
betrieben wurde,erwies sich dies als kostspielig, weil dadurch die Produktivität
pro Volumeneinheit des Drehrohrofens verringert wurde. Bei Verwendung eines längeren
Drehrohrofens war zwar zu erwarten, daß die Temperatur in der ähe des Beschickungsendes
bis zu einem solchen Grade herabgesetzt wird, daß in dem Ofen kein Ring gebildet
wird, dies ist jedoch ebenfalls kostspielig, weil dadurch wiederum die Produktivität
pro Volumeneinheit des Drehrohrofens herabgesetzt wird.
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Es wurde nun gefunden, daß dann, wenn Luft oder Wasser in Form eines
Sprays in den Abschnitt in der Nähe des Beschik-!;ungsendes des Ofens eingeführt
wird, ein zu schnelles Ersitzen der Rohpellets in dem Ofen innerhalb des Bereiches
von etwa 600 bis etwa 3000C vermieden werden kann.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Reduzieren
von Rohpel@ets, die aus dem aus Eisenanlagen stammenden Eisen enthaltenden Staub
hergestellt worden sind, zu metallisierten Pellets in einem Drehrohrofen anzugeben,
bei dem keine Ringbildung in dem Ofen auftritt. Ziel der Erfindun ist es insbesondere,
ein Verfahren ziim Reduzieren der Rohpellets mit der gleichen Produkt@vität pr>
Volumeneinheit des Drehrohrofens wie bei der bekannten Verfahren zum Reduzieren
der Pellets anzugeben.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zu::1 chemischen Reduzieren
von Rohpellets zu metallisierten Pellets mit einem hohen Gehalt an metalLischem
Eisen, bei dei man die eine geeignete Menge einer Kohlenstoffquelle enthaltenden
Rohpellets in einen Drehrohrofen einrührt und die in den Rohpellets enthaltenen
Metalloxide ntit dem i-ohlenstoff reduziert, das ddurch gekennzeichnet ist, daß
man in den Abschnitt der sich in der Nähe des Beschickungsendes des Ofens befindet
und in dem keine Verbrennung auftreten kann, Luft einbläst oder Wasser einsprüht
oder daß man Luft oder Wasser in verspriihtem Zustand in den Abschnitt einführt,
in dem eine Verbrennung auftritt, jedoch mit der Maßgabe, daß durch Einführung der
Luft oder des Wassers im versprühten Zustand die Temperatur des Abschnittes gesenkt
werden kann.
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DieErfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen (auf die weiter oben bereits bezug genommen worden ist) näher erläutert,
ohne jedoch darauf beschr@nkt zu sein. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine
graphische Darstellung der Beziehung zwischen dem Zinkgehalt in den erhaltenen metallisierten
Pellets und dem Eisenmetallisierungsverhältnis; Fig. 2 eine graphische Darstellung
der Beziehung zwischen dem Zinkgehalt in den erhaltenen metallisierten Pellets und
der Temperatur des durch das Beschickungsende des Ofens abgegebenen Gases; Fig.
3 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen dprn Verhältnis At O/At Fe
und der Druckfestigkeit der pellets in jeder Reduktionsstufe; Fig. X ein graphische
Darstellung der Beziehung zwischen dem Zinkgehalt inden erhaLtenen rnetallisierten
Pellets und der Temperatur des durch das Beschickungsende des Ofens abgegebenen
Gases; Fig. 5 ein Fließdiagramm, welches die Stufen bei der Reduktion der Rohpellets
zeigt; und Fig. 6 eine graphische Darstellung der erfindunsgemäßen Temperaturverteilung
in dem Ofen und der Temperaturverteilung in dem Ofen, wenn weder Luft eingeblasen
noch Wasser eingesprüht wird.
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Wie in der Fig. 5 dargestellt,werden Kohlenstoff enthaltende Rohpellets
durch die Eintihrungsö.ffnung 3 für die Pellets in dem Drehrohrofen eingeführt und
sie bewegen sich zu der A@@@rittsöffnung 4 für die Peilets. Durch den Brenner S
wird Dieselöl zugeführt. Die Luft für die Verbrennung des Kohlenmonoxide
wird
durch die Zuführungsleitungen 5 in den Ofen 1 eingeführt und die Luft oder das Wasser
im versprühten Zustand wird dadurch den Einlaß 6 in den Ofen 1 eingeführt. Der Ofen
1 kann mit mehreren Einlässen ausgestattet sein. Wenn Luft oder Wasser in Form eines
Sprays in den Abschnitt in der Nähe des Beschickungsendes 7 des Ofens 1 durch die
Rohrleitung 6 eingeführt wird, sinkt die Temperatur dieses Abschnittes, wodurch
ein zu schnelles Erhitzen der Pellets 2 in der Nähe des Beschickungsendes 7 vermieden
werden kann. Die in den Pellets enthaltenen Metalloxide reagieren mit dem Kohlenstoff
unter Bildung von Metall und Kohlenmonoxid. Das Kohlenmonoxid verbrennt unter Bildung
von Kohlendioxid. Die Temperatur des Verbrennungsabschnittes des Ofens 1 beträgt
im allgemeinen mehr als 95O0C. Während der Reduktionsreaktion verflüchtigt sich
das Zink. Vor der Einführung der Rohpellets in den Ofen 1 kann den Pellets Kohle
oder Koks als Reduktionsmittel zugesetzt werden. Die Rohpellets können vor dem Einführen
derselben in den Ofen bis auf eine Temperatur von weniger als 4000C vorgetrocknet
werden, so daß der darin enthaltene Kohlenstoff nicht verbrennt.
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Die Fig. 6 zeigt die Temperaturverteilung in dem Ofen, wenn der Drehrohrofen
mit der gleichen UmdrehungsgeschwindigkeS betrieben wird. Die Kurve A stellt die
Temperaturverteilung des Gases dar, wenn keine Luft oder kein Wasser in der Nähe
des Beschikkungsendes eingeführt wird. Die Kurve B stelle die Temperaturverteilung
des Gases dar, wenn Luft oder Wasser in Form eines Sprays in der N?he des Beschickungsendes
eingeführt wird. Die Kurve A' stellt die Temperaturverteilung der Rohpellets dar,
wenn keine Luft oder kein Wasser in der Nähe des Beschiclxungsendes
eingeführt
wird. Die Kurve B' stelle die Temperaturverteilung der ohpellets dar, wenn Luft
oder Wasser in Form eines Sprays in der Nähe des Beschickungsendes eingeführt wird.
Die Temperatur der Rohpellets in dem Beschickungsende des Ofens betrug 20°C. Aus
der Fig. 6 ist zu ersehen, daß dann, wenn in der Nähe des Beschickungsendes Luft
eingeblasen oder Wasser eingesprüht wird, die Erhitzungskurve der Rohpellets innerhalb
des Bereiches zwischen etwa 600 und etwa 8000C weniger steil ist als dann, wenn
in der Nähe des Beschickungsendes weder Luft eingeblasen noch Wasser eingesprüht
wird.
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In dem in Fig. 6 dargestellten Beispiel ist die Atm.osphärentemperatur
des Beschickungsendes um etwa 1700C niedriger, wenn Luft oder Wasser in den Abschnitt
in der Nähe des Beschickungsendes eingeführt wird, als wenn weder Luft noch Wasser
in diesen Abschnitt eingeführt wird. Deshalb besteht hier nur eine geringe Möglichkeit,
daß die Pellets durch Wärmebeanspruchung zerbrechen. Die Atmosphärentemperatur des
Beschickungsendes kann jedoch bei Einführung von Luft oder Wasser in diesen Abschnitt
kontrolliert bzw. gesteuert werden durch Einstellung der in diesen Abschnitt eingeführten
Luftmenge. Außerdem ist die spezifische Wärme der Pellets höher als diejenige des
Gases, so daß die Temperatur der Pellets immer niedriger ist als die Temperatur
des Gases. Der Grund dafür, warum die Temperatur des Gases in dem Verbrennungsabschnitt
in dem erfindungsgemäßen Verfahren höher ist als die Temperatur des Gases bei dem
bekannten Verfahren ist der,daB erfindungsgemäß das gesamte Kohlenmonoxid in dem
Abschnitt zwischen dem Austragsende und dem Zentrum des Ofens verbrannt wird.
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Die Luft oder das Wasser wird in Form eines Sprays zura Kühlen dem
Abschnitt zugesetzt, in dem keine Verbrennung auftreten kann. d. h. mit anderen
Worten, daß die Luft oder das Wasser in Form eines Sprays in den Abschnitt des Ofens
so eingeführt wird, daß durch die Einführung der Luft oder des Wassers die Erhitzung
des Abschnittes nicht gefördert, sondern dieser Abschnitt gekühlt wird. Dehalb kann
die Luft oder das Wasser in Form eines Sprays (im versprühten Zustand) in der Nähe
des Beschickungsendes eingeführt werden.
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Alternativ kann die Luft oder das Wasser in Form eines Sprays in den
Abschnitt eingeführt werden, in dein eine Verbrennung auEtritti vorausgesetzt, daß
durch die Einführung der Luft oder des Wassers im versprühten Zustand die Temperatur
dieses Abschnittes gesenkt werden kann.
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Der abstand von dem Beschickungsende, an dem die Luft oder das Wasser
in Form eines Sprays eingeführt wird, und die eingeführte Luft oder Wassermenge
sind wechselseitig von-einander abhängige Variable. Die Luft oder das Wasser werden
jedoch in Form eines Sprays in den Abschnitt in der Nähe des Beschickungsendes eingeführt,
um sicherzustellen, daß die Neigung der Erhitzungskurve der Rohpellets innerhalb
des Bereiches von etwa 600 bis etwa 800°C geringer wird. Es ist zweckmäßig, die
Luft oder das Wasser in Form eines Sprays in den Abschnitt einzuftihren, der innerhalb
des Bereiches zwischen 3/7 der Gesanitlänge des Ofens,gemessen ab dem Beschickungsende,
und dem Beschickungsende liegt.
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Die in Form eines Sprays eingeführte Luft- oder Wassermenge kann vom
Fachmann leicht ermittelt werden. Die Gasmenge für die Verbrennungs-Beschickung
und die Umdrehungsgeschwindigkeit des Ofens sind nicht kritisch.
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Erfindungsgemäß können unter Verwendung eines Drehrohrofens metallisierte
Pellets mit einem Zinkgehalt von weniger als 0,1 Gew.XO und einem hohen lIetallisierungsverhältnis
mit der gleichen Produktivität pro Volumeneinheit des Drehrohrofens wie bei dem
bekannten Verfahren und ohne daß eine Ringbildung in dem Ofen auftritt, aus Rohpellets
hergestellt werden.
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Erfindungsgemäß kann der Drehrohrofen mit der gleichen Umdrehungsgeschwindigkeit
wie bei dem bekannten Verfahren betrieb werden.
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Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher erläutert, ohne
jedoch darauf beschränkt zu sein. Die darin angegebenen Prozentsätze und Teile beziehen
sich, wenn nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht.
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Beispiel Rohpellets, welche die in der weiter oben angegebenen Tabelle
I genannten Komponenten enthielten, wurden in einem 6,57 m langen Drehrohrofen mit
einem Innendurchmesser von 0,46 m erhitzt, um das Eisenoxid zu metallischem Eisen
zu reduzieren und das Zinkoxid zu reduzieren und das dabei erhaltene metallische
Zink zu verflüchtigen. Der Ofen war mit einem Wandgebläse (Mantelgebläse), einem
Thermometer, einer Koh lebe schickunsc inrizhtnng, einer Gasanalysiereinrichtung
und einerStaubsammeleinrichtung ausgestattet.
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In einem Abstand von 2 m von dem Beschickungsende des Ofens
wurde
Kühlluft eingeblasen. Die bei der Durchführung des Versuches anOewendeten Bedingungen
sind in der folgenden Tabelle II angegeben.
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Zur Durchführung von Kontrollversuchen wurden die vorstehend beschriebenen
Verfahren wiederholt, wobei diesmal keine Kühlluft eingeblasen wurde. Die bei der
Durchführung der Kontrollversuche angewendeten Bedingungen sind ebenfalls in der
folgenden TabeLe n angegeben. Die dabei erzielten Ergebnisse gehen aus der folgenden
Tabelle II hervor.
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Tabelle Bei- Kontr. Kontr.
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spiel Ver- Versuch 1 such 2 Temperatur der eingeführten Pellets (°C)
20 20 20 Menge der eingeführten Pellets (kg/Std.) 50 50 35 Umdrehungsgeschwindigkeit
des Ofens (UpM) 1/3 1/3 1/4 Venqeilzeit der Pellets in dem Ofen (Min.) 290 290 370
Menge des verwendeten Dieselöls (kg/Std.) 4,0 4,0 4,0 Temperatur des Abgases (°C)
400 570 420 Temperatur der erfindungsgemäßen Pellets (°C) 1120 1120 1110 Ringbildung
- + kontinuierliche Betriebsdauer, die möglich war (Std.) )200 10 >200 Einblasen
von Kühl luft + -Eisenmetallisierungsverhältnis (%) 94 94 93 Zinkgehalt in den reduzierten
Pellets (%) 0,04 0,06 0,06 Bei dem Kontrollversuch 1 bildete sich ein Ring in dem
Ofen.
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Deshalb war ein kontinuierlicher Betrieb des Ofens unmöglich.
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Bei dem Kontrollversuch 2 wurde der Drehrohrofen mit niedriger Umdrehungsgeschwindigkeit
betrieben. Dies war kostspielig, weil dadurch die Produktivität pro Volumeneinheit
des Drehrohrofens gesenkt wurde.
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Die Erfindung wurde zwar vorstehend unter Bezugnahme auf bevorzugte
Ausführungsformen näher erläutert, es ist jedoch für den Fachmann ohne weiteres
ersichtlich, daß diese in vielfacher Hinsicht abgeändert und modifiziert werden
können, ohne daß dadurch der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen wird.
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Patentansprüche:
L e e r s e i t e