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BildmischeinrichtunS für Fernseh-Studios
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Die Erfindung betrifft eine Bildmischeinrichtung für Fernseh-Studios,
bei der die Farbbildsignalgemische von mehr als drei Bildquellen zu einem Bildsignal
mosaikartig zusammengeschaltet werden und die Steuerung des Schal-tvorganges zwischen
zwei Bildquellen durch einen Trickgenerator erfolgt und die Steuerung des Schaltvorganges
zwischen dem neu entstandenen Gemisch und den restlichen Bildquellen du.rch die
in den Bildvorlagen der restlichen Bildquellen enthaltenen Farben verursacht wird.
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Mit den herkömmlichen Geräten lassen sich nur zwei Bildquellen zusammenschalten.
Sollen weitere Bildquellen mosaikartig zusammengefügt werden, so schaltet man mehrere
Geräte hintereinander. Die Steuerung des Umschaltvorganges durch einen Trickgenerator
ist schon vom Schwarz-lieiß-Fernsehen her bekannt; die Steuerung durch die Farben
wurde mit dem Farbfernsehen eingeführt. Das Verfahren wird als Blue-Key, Blauwandtechnik
oder Chroma-Key bezeichnet urid ist beschrieben in Aufsätzen von H. Fix und A. Kaufmann
"Hintergrundeinblendung im Fernsehstudio mit optischen und elektronischen Mitteln"
(Fernseh-und Kinotechnik 4/1970) und W. Weinlein "Elelrtronisches Stanzverfahren
bei der Szenengestaltung im Fernsehstudio" (Fernseh-und Kinotechnik 6/1973).
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Die Fig. 1 zeigt eine aus drei Trickmischern bestehende Bildmischeinrichtung
für vier Bildquellen. Die RJirkungswei.se soll
am folgenden Beispiel
erläutert werden: Der Videorecorder 4 gibt ein Farbbildsignalgemisch (FBAS) auf
den einen Eingang des Trickmischers 1. Der Filmabtaster 5 gibt über seinen Farbcoder
6 ein weiteres FBAS-Signal auf den zweiten Eingang des Trickmischers 1. Die Umschaltung
zwischen den beiden Bildquellen wird durch den Trickgenerator 11 gesteuert und kann
z.B. durch einen zeilenfrequenten Impuls derart verursacht werden, daß in jeder
ersten Zeilenhälfte das Signal des Videorecorders und in jeder zweiten Zeilenhälfte
das Signal des Filmabtasters auf den Ausgang durchgeschaltet wird.
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Damit entsteht ein Fernsehbild, dessen iinke Hälfte die linke Hälfte
des Videorecorder-Bildes und dessen rechte Hälfte die rechte Hälfte des Fill-Abildes
enthal£. Das zusammengesetzte Signal wird auf den ersten Eingang des Trickmischers
2 geführt.
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Der zweite Eingang erhält das von der Kamera 8 und dem nachgeschalteten
Farbcoder 9 kommende FBAS-Signal. Das Schaltsignal für den Trickmischer 2 wird aus
den Farbbildsignalen der Kamera 8 gewonnen; wobei üblicherweise eine blaue Fläche
in'der Vorlage ein Schaltsignal am Ausgang des Schaltsignalformers erzeugt. Bei
Vorhandensein des Schaltsignals wird nun der erste Eingang des Trickmischers 2 geöffnet
und der zweite Eingang gesperrt, während zu den anderen Zeiten das FBAS-Signal der
Kamera 8 durchgeschaltet wird. Am Ausgang des Trickmischers 2 entsteht damit das
Bild der Kamera 8, in dessen blaue Flächen das Ausgangsbild des Trickmischers 1
eingetastet ist. Ad Trickmischer 3 wird mit Hilfe der Kamera 7 der Vorgang noch
einmal
wiederholt. Am Ausgang des Trickmischers 3 entsteht damit
das Bild der Kamera 7, in dessen blaue Flächen das Ausgangsbild des Trickmischers
2 eingetastet ist. Für den Betrachter dieses Ausgangsbildes erscheint das Bild aus
drei Ebenen zu bestehen.
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Die Kamera 7 liefert hierzu den "Vordergrund", jedoch vermindert um
die blaue Fläche, in die das Bild der Kamera 8 als ''Mittelgrund'l und in dessen
blaue Fläche wiederum das vom Trickmischer 1 zusammengesetzte Bild vom Videorecorder
und vom Filmabtaster als 'tHintergrund" eingetastet ist. Die Signale der Kamera
7 und 8 werden über Laufzeitketten 10 geführt, um die Laufzeit in den Trickmischern
1 und 2 auszuggleichen.
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Der Mischvorgang in den Trickmischern 2 und 3 wurde bereits in der
Patentanmeldung P 25 08 712.1 vom 28.2.1975 beschrieben. Die Fig. 2 zeigt den dort
beschriebenen Mischer 14, erweitert um einen davorgeschalteten Trickmischer 1. Dieser
Trickmischer schaltet wie in Fig. 1 das Hintergrundsignal aus Videorecorder 4 und
Filmabtaster 5 zusammen. Das Ausgangssignal des Mischers 14 in Fig. 2 entspricht
damit in seiner Zusammensetzung dem Ausgangssignal des Trickmischers 3 in Fig. 1.
Die Laufzeit des Trickmischers 1 wird in den übrigen vier Eingängen des -Nischers
14 durch Laufzeitketten 10 ausgeglichen.
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Die hier beschriebene erfindungsgemäße Schaltung integriert die Wirkungsweise
des Trickmischers 1 in den Mischer 14 und wird anhand der Fig. 3 näher erläutert.
Die Farbildsignalgemische der vier Bildquellen 4,5,7 und 8 werden auf vier elektronische
Schalter
15, 16, 17 und 18 im Mischer 13 geführt. Die beiden Schaltsignale der Kameras 7
und 8 und das Schaltsignal des Trickgenerators 11 werden auf eine digitale Schaltung
19,2o, 21,22,23 und 24 geführt, die die Schaltsignale für die vier elektronischen
Schalter erzeugt. Das Schaltsignal der Kamera 7 wird invertiert und schaltet den
der Kamera 7 zugeordneten elektronischen Schalter 15. An den blauen Stellen der
Vorlage wird dadurch der Schalter gesperrt. Die Kamera 7 liefert damit den "Vordergrund".
Der elektronische Schalter 16 für das FBAS-Signal der Kamera 8 wird durch ein- Zweifach-NOR-Gatter
20 gesteuert, dessen Eingänge mit dem Schaltsignal der Kamera 8 und dem invertierten
Schaltsignal:der Kamera 7 beschickt werden.
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Der elektronische Schalter 16 öffnet dadurch an den Bildstellen an
denen im Kamerabild 7 blau vorhanden und im Kamerabild 8 kein blau enthalten ist.
Die Kamera 8 liefert damit den "Iwlittelgrundt'.
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Die elektronischen Schalter 17 und 18 für die FBAS-Signale des Filmabtasters
und des Videorecorders werden durch die beiden Dreifach~UND;Gatter 21 und 22 gesteuert,
deren eingänge die beiden Schaltsignäle der Kameras erhalten und zusätzlich über
die Gatter 23 und 24 das Schaltsignal des Trickgenerators 11 im Gegentakt erhalten.
Der elektronische Schalter 17 öffilet dadurch an den Bildstellen, an denen beide
Kameravorlagen gleichzeitig blau sind und der Trickgenerator ein negatives Schaltsignal
abgibt. Der elektronische Schalter 18 öffnet dagegen an den Bildstellen, an denen
die beiden Bildvorlagen der Kameras ebenfalls gleichzeitig blau sind, Jedoch der
Trickgenerator ein
positives Schaltsignal abgibt. filmabtaster und
Videorecorder liefern damit je nach Schaltweise des Trickgenerators das Hintergrundbild.
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Der Mischer erzeugt auf diese Weise ein Ausgangsbild, das in seiner
Zusammensetzung dem Ausgangsbild nach Fig. 1 und Fig. 2 entspricht. Die Laufzeit
durch die Mischeinrichtung ist gegen die in Fig. 2 gezeichnete nur etwa halb so
lang und gegen die in Fig. 1 gezeichnete nur etwa 1/3 so lang. Da Laufzeiten durch
Videogeräte und durch Laufzeitketten auch gleichzeitig Verzerrungen an den durchlaufenden
Signalen verursachen, werden diese Verzerrungen in der erfindungsgemäßen Schaltung
nach Fig. 3 wesentlich reduziert. Ebenso wird der Aufwand an elektronischen Schaltern
durch die erfindungsgemäße Schaltung verringert. Während nach Fig. 1 sechs elektronische
Schalter und nach Fig. 2 noch fünf elektronische Schalter zur Erzeugung des Ausgangsbil
des benötigt werden, kommt die erfindungsgemäße Schaltung mit vier elektronischen
Schaltern aus. Außerdem werden gegenüber der Anordnung in Fig. 2 vier Laufzeitketten
und gegenüber der Anordnung nach Fig. 1 sogar sechs Laufzeitketten eingespart. Die
erfindungsgemäße Mischeinrichtung läßt sich auf fünf oder mehr elektronische Schalter
enxeitern. So ist es auch möglich, zusätzliche elektronische Schalter für die Schrifteinblendung
vorzusehen.
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In diesem Zusammenhang sei bemerkt, daß bei den erläuterten Beispielen
das Schaltsiplal aus blauen Anteilen in der Bildvorw lage gewonnen wird. An sfch
ist es möglich, jede Farbe für die Erzeugung des Schaltsignales zu verwenden, jedoch
wird in der Praxis am häufigsten blau benutzt.
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- Patentansprüche -
L e e r s e i t e