DE2601989C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Verschluß­ vorrichtung für Flaschen und ähnliche Gefäße, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige Ver­ schlußvorrichtungen werden vor allem für Gefäße, die Pflegemittel, sirupartige Flüssigkeiten oder dergleichen enthalten, verwendet.

Es sind derartige Verschlußvorrichtungen bekannt, die im allgemeinen aus einem korkenartigen, auf dem Hals des Gefäßes befestigten Körper und einer Abdeckkappe bestehen, die eine in dem korkenartigen Körper vorgesehene Ausgießöffnung abdeckt und mit diesem durch eine flexible Lasche verbunden ist. Diese bekannten Verschlußvorrichtungen weisen den Nachteil auf, daß sich beim Ausgießen der Flüssig­ keit die Abdeckkappe meistens in einer in den Flüssig­ keitsstrahl eingreifenden Stellung befindet, wodurch ein einwandfreies Ausgießen behindert wird.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verschlußvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, die ein unbehindertes Aus­ gießen gestattet und gleichzeitig ein leichtes Öffnen und Schließen vorzugsweise mit einer Hand erlaubt, wobei eine einfache Herstellung möglich sein soll.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kenn­ zeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Durch Vorsehen einer flexiblen Zunge und einer flexiblen Lamelle, die während des Öffnens bzw. Schließens derart federnd in Eingriff treten, daß unter Biegung der Zunge bzw. Lamelle ein labiler Gleichgewichtspunkt überschritten wird und eine stabile Offenstellung bzw. eine stabile, fast geschlossene Stellung erreicht wird, ist das Öffnen und Schließen auch mit einer Hand außerordentlich leicht. Auch ist die Her­ stellung einfach und somit kostengünstig.

Durch die in den Unteransprüchen angegebenen Maß­ nahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen möglich.

Aus der GB 10 82 983 ist eine Verschlußvorrichtung bekannt, die einen am Deckel oder Kappe angeformten schmalen steifen Steg aufweist, der auf einem rundum laufenden Rand des Unterteils der Verschlußvor­ richtung aufliegt, um den Deckel im geöffneten Zustand zu halten, wobei der Steg gleichzeitig Führungsfunktionen beim Schließen des Deckels auf­ weist.

In der US 37 52 371 weist eine Verschlußkappe einen in etwa flexiblen Arm auf, an dessen Ende sich ein Gleitschuh befindet, der mit einer in dem zu verschließenden Körper vorgesehenen Ablaufpumpe zusammenarbeitet. Die Ablaufkante ist mit einer Kante für den Übergang in das labile Gleichgewicht für den Gleitschuh versehen, so daß der zweite Teil der Ablauframpe ein automatisches Öffnen der Verschlußkappe bis zu 90° erlaubt. Damit das automatische Öffnen funktioniert, muß der Arm relativ steif sein. Diese Steifheit stellt aber gleichzeitig eine Behinderung während des Schließens dar. Außerdem ist die Herstellung der Ablauframpe mit der Kante äußerst schwierig.

Die Zeichnung stellt eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung dar, und es bedeutet

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der Verschlußvorrichtung in vollständig geöffnetem Zustand nach Verlassen der Spritzgießform;

Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Verschluß­ vorrichtung in geschlossener Stellung auf dem Hals eines Gefäßes;

Fig. 3 eine Darstellung der teilweise ge­ öffneten Verschlußvorrichtung;

Fig. 4 Darstellung gemäß Fig. 3 bei vollständig geöffneter Verschlußvorrichtung in der Gießstellung.

Die Verschlußvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem korkenartigen Körper 1 und einer Abdeckkappe 2, die durch eine als Scharnier dienende Lasche 3 miteinander verbunden sind.

Der korkenartige Körper 1 besitzt einen Mantelteil 4, der an seiner Innen­ seite mit einem in eine auf der Außenwandung eines Halses 7 eines Gefäßes 8 angeordnete Nut 6 eingreifenden Ringwulst 5 versehen ist, wie Fig. 2 zeigt. Der Mantelteil 4 ruht mit einem oberen Teil 18 auf der Stirnfläche des Halses 7 und geht in eine ringförmige, in das Innere des Halses 7 eingreifende Bodenwand 9 über, in deren Mitte eine Öffnung 9 a vorgesehen ist, an die sich eine kegelstumpfförmige Gieß­ tülle 10 anschließt. Die Öffnung der Gießtülle 10 ist von Haus aus durch einen Deckel 11 verschlossen, der vor In­ benutzungsnahme abgeschnitten werden muß. An dem Umfang der Gießtülle 10 ist auf Höhe des Deckels 11 ein äußerer Ringwulst 12 vorgesehen, dessen Bedeutung nachfolgend näher be­ schrieben wird.

Die Lasche 3 erstreckt sich von dem oberen Rand des Mantelteiles 4 bis zur Basis der Umfangsfläche der Abdeck­ kappe 2. Die Abdeckkappe 2 ist mit einem inneren Ringwulst 13 ausgestattet, der einen oberhalb der Verbindungsstelle zwischen dem Mantelteil 4 und der ringförmigen Bodenwand 9 des korkenartigen Körpers 1 angeordneten äußeren Ringwulst 14 übergreift. Sobald der Deckel 11 abgetrennt und die Abdeckkappe 2 in der Schließstellung mit dem korkenartigen Körper 1 in Raststellung sich befindet, legt sich eine auf dem Boden der Abdeckkappe 2 angeordnete ringförmige Manschette 15 über das obere Ende der Gießtülle 10 und verschließt diese. Die Manschette 15 ist an ihrem freien Ende einge­ zogen, so daß eine elastische Halterung auf dem Ringwulst 12 erzielt wird.

Am oberen Teil 18 des Mantelteils 4 ist eine der Verbindungslasche 3 zugeordnete senkrecht angeordnete Zunge 16 vorgesehen, deren oberes Ende sich unterhalb der Öffnungsebene der Gießtülle 10 befindet, so daß bei geschlossener Abdeckkappe 2 ein Abstand zwischen dem Ende der Zunge 16 und dem Boden der Abdeckkappe 2 besteht. An dem Boden der Abdeckkappe 2 ist eine der Zunge 16 gegenüberliegend zugeordnete Lamelle 17 vorgesehen, die senkrecht zum Boden der Abdeckkappe 2 gerichtet und deren Länge derart bemessen ist, daß bei geschlossener Verschlußvorrichtung das freie Ende der Lamelle 17 sich in einem sehr geringen Abstand von der ringförmigen Bodenwand 9 befindet, wie Fig. 2 zeigt. Die Lamelle 17 weist somit eine wesentlich größere Länge als die Zunge 16 auf. Die Zunge 16 und die Lamelle 17 sind vorteilhafterweise konkav in Richtung auf den Mittel­ punkt der sie tragenden Elemente, nämlich des korkenartigen Körpers 1 und der Abdeckkappe 2 ausgebildet, um den Elastizitätsmodul zu steigern und damit einen gewünschten Federeffekt zu erhöhen.

Die Verschlußvorrichtung besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff, beispielsweise Polypropylen, damit einerseits die Verbindungslasche 3 unzerbrechlich ist und ein zuver­ lässiges Scharnier bildet, und andererseits die Zunge 16 und die Lamelle 17 die ihnen zufallende Federwirkung zu­ friedenstellend ausüben können.

Zur Öffnung der Verschlußvorrichtung wird eine vorstehende Lasche 2 a der Abdeckkappe 2 in Richtung des Pfeiles F (Fig. 3) betätigt, so daß die Abdeckkappe 2 von dem korken­ artigen Körper 1 abgeschwenkt wird. Während dieser Schwank­ bewegung tritt die Lamelle 17 mit einem freien oberen Rand 16 a der Zunge 16 in Anlage, wobei sich die Lamelle 17, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, biegt. Sobald die Schwenkstellung der Abdeckkappe 2 einen Winkel von 45° überschreitet, tritt die gewünschte Federwirkung zwischen der Zunge 16 und der Lamelle 17 ein, und eine vollständige Öffnung der Verschlußvorrichtung wird durch weitere Schwenkung der Abdeckkappe 2 erreicht, wobei unter Über­ schreitung des Gleichgewichtspunktes der Lasche 16 und der Lamelle 17 die Abdeckkappe 2 so fixiert wird, daß bei beliebiger Stellung des Gefäßes 8 und insbesondere dann, wenn der Hals des Gefäßes in Abwärtsrichtung geneigt ist, um den Inhalt in Richtung des Pfeiles F 1 ausfließen zu lassen, sich die Abdeckkappe 2 nicht vor den Flüssigkeits­ strahl legen kann, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist.

Bei der Verschlußvorrichtung nimmt die Abdeckkappe 2 somit zwei stabile Stellungen ein, von denen die eine der Freigabe, die andere dem Verschluß der Gießtülle 10 entspricht.

Claims (6)

1. Verschlußvorrichtung für Flaschen und ähnliche Gefäße, bestehend aus einem mit einer Ausgieß­ öffnung versehenen korkenartigen Körper und ei­ ner mit diesem durch eine Lasche verbundenen, der Abdeckung der Ausgießöffnung dienenden Kappe, wo­ bei bei geöffnetem Verschlußorgan die Kappe von einem an ihr angebrachten Steg in einer den aus der Ausgießöffnung austretenden Inhalt nicht be­ hindernden Stellung gehalten ist, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Steg als flexible, zungen­ förmige Lamelle (17) ausgebildet ist, und daß der korkenartige Körper (1) eine senkrecht hervorste­ hende, flexible Zunge (16) aufweist, wobei Zunge (16) und Lamelle (17) während des Öffnens bzw. des Schließens der Verschlußvorrichtung derart federnd in Eingriff treten, daß unter Biegung der Lamelle (17) bzw. Zunge (16) ein labiler Gleichgewichtspunkt überschritten wird und eine stabile Offenstellung bzw. eine stabile Stellung, in der die Kappe fast geschlossen ist, erreicht.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die flexible Zunge (16) des korkenartigen Körpers (1) von dem oberen Teil (18) des den korkenartigen Körper (1) umschließenden Mantelteils (4) ausgeht, und die Lamelle (17) an dem Boden der Abdeckkappe (2) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Lamelle (17) eine größere Länge als die Zunge (16) besitzt.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß bei geöffneter Stellung der Verschlußvorrichtung der zwischen der Senkrech­ ten zur Oberfläche der Abdeckkappe (2) und der Längsachse der Gießtülle (10) des korken­ artigen Körpers (1) gebildete Winkel nach der vom Gefäß (8) abgewandten Richtung größer als 90° ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Polypropylen besteht.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß die Zungen (16) und die Lamelle (17) in Richtung auf den Mittelpunkt des korkenartigen Körpers (1) bzw. der Abdeckkappe (2) konkav ausgebildet sind.