DE2601865A1 - Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
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Description
Anlage zur Eingabe vom 16.Januar 1976
Aufzeichnungsmaterial
Die Erfindung betrifft ein Aufzeichnungsmaterial, insbesondere
ein Farbreaktionspapier mit Parbakzeptoreigenschaften für die Herstellung von Vervielfältigungen und Durchschriften nach
dem Farbreaktionsverfahren, bei dem Farbakzeptoren zusammen mit FarbbildungsVorläufern die Farbe und damit die Vervielfältigung
oder Durchschrift entstehen lassen.
Zur Herstellung von Vervielfältigungen und von Durchschriften ohne Verwendung von Kohlepapier wird in immer stärkerem Ausmaß
von dem Prinzip der Farbreaktion Gebrauch gemacht. Diese Vervielfältigungs- und Durchschreibeverfahren beruhen im
wesentlichen darauf, daß bestimmte farblose chromogene Verbindungen wie Kristallviolettlacton, Malachitgrünlacton,
Benzoylleucomethylenblau, N-Phenyl-leukaurämin u.a.. durch
eine Ele&tronen-Donator-Reaktion zu den entsprechenden
Farbstoffen wie Kristallviolett, Malachitgrün usw. führen. Dabei wird der FarbstoflVorläufer auf den Farbakzeptor übertragen
und damit die Farbreaktion ausgelöst. Der Farbakzeptor ist zur Ausbildung einer möglichst klaren und deutlichen Farbe
üblicherweise ein gutes Adsorbensmaterial. Die bekanntesten Beispiele für Farbakzeptoren sind auch heute noch saure Tonpigmente,
wie Attapulgit und Silton-Clay, die üblicherweise
mit einem Bindemittel als Streichmasseschicht auf ein Trägerblatt aus Papier aufgetragen werden.
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"Γ" 260186S
Den sauren Tonmineralien als Färbakzeptoren haftet aber z.B. der Nachteil an, daß diese eine verhältnismäßig
schlechte Alterungsbeständigkeit haben'. Das gilt sowohl für die beschrifteten Papiere, bei denen nach einer gewissen
Zeit in sehr unangenehmer Weise der Kontrast zwischen Schrift und Aufzeichnungsträger zurückgeht, als auch für
die unbeschrifteten Papiere, bei denen nach längerer Lagerung
sich eine Farbe von geringerer Intensität entwickelt als bei einem weniger lange gelagerten Aufzeichnungsmaterial.
Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß die daraus unter Mitverwendung von Bindemitteln hergestellten BeSchichtungsmasseη
verhältnismäßig hochviskos sind, so daß nur in unerwünscht geringen Konzentrationen gearbeitet werden kann.
Es existiert eine Vielzahl von Vorschlägen, mit diesem Problem fertig zu werden.^ die im wesentlichen in zwei Richtungen
gehen. Einmal hat man versucht, durch Zusätze zu den sauren Tonmineralien deren Farbak-zeptoreigenschaften zu
verbessern, insbesondere hinsichtlich der Licht- und Alterungsbeständigkeit. Hierfür sind insbesondere Metallsalze
wie Zinkchlorid und Zinkacetat vorgeschlagen worden, durch die sich auch eine Verbesserung erreichen läßt, freilich
wiederum erkauft mit dem großen Nachteil, daß die damit aufbereiteten Streichmassezubereitungen noch schwieriger verarbeitbar
werden und andere unangenehme Begleiterscheinungen in Kauf genommen werden müssen. So werden durch diese Metallsalze
die Be Schichtungsmas sen zum sauren pH-Bereich hin verschoben
und das Farbentwicklungsvermögen des beschichteten Papieres reduziert. Außsdem ist die Verträglichkeit mit einer
ganzen Reihe von Bindemitteln schlecht, insbesondere mit solchen auf Kunststoffbasis, weil die Metallsalze diese
Bindemittel ausflocken und damit deren Bindefähigkeit herabsetzen
und außerdem wieder zu einer Viskositätserhöhung beitragen.
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·* 26Q1865
Der andere Weg, die Nachteile von sauren Tonmineralien als Farbakzeptoren zu beseitigen, besteht in der Suche
nach gänzlich andersgearteten Farbakzeptoren, wie beispielsweise Phenolen und Phenolderivaten, deren Einsatz jedoch
wiederum gesundheitlichen Bedenken begegnet. Von den gelegentlich
noch in Vorschlag gebrachten weiteen anorganischen .Adsorben£ien wie Kieselgel, Aluminiumoxid und Calciumphosphat
hat keines Eingang als Farbakzeptor in nennenswerten Umfang finden können, weil die Alterungsbeständigkeit unbefriedigend
ist. -
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Aufzeichnungsmaterial
mit Farbakzeptoreigenschaften zu schaffen, das die oben aufgezeigten Nachteile nicht aufweist und sich
insbesondere durch nachfolgende Eigenschaftskombination auszeichnet:
gute primäre Farbentwicklung und primäre Farbentwicklungsgeschwindigkeit
gutes Alterungsverhalten des beschrifteten Aufzeichnungsmate
rials
gutes Alterungsverhalten von uribeschriftetem Aufzeichnungsmaterial,
d.h. gute.Lagerstabilität
gute Tageslichtbeständigkeit
hoher Farbkontrast zwischen Aufzeichnungsmaterial und
Schriftbild
gute Verarbeitbarkeit der Farbakzeptoren in Verbindung mit
. ihren Bindemitteln bei möglichst hohem Gehalt an Farbakzeptoren.
Überraschenderweise wird diese Vielzahl von angestrebten,
optimalen Eigenschaften durch ein Aufzeichnungsmaterial mit
Farbakzeptoreigenschaften für die Herstellung von Vervielfältigungen und von Durchschriften nach dem Farbreaktionsverfahren,
dessen Farbakzeptoren zusammen mit Farbbildungsvorläufern die Farbe entstehen lassen dadurch erreicht, daß das
Aufzeichnungsmaterial als Farbakzeptor ^«-Aluminiumoxid enthält,
vorzugsweise ein γ-Aluminiumoxid, das einen Glühverlust von
bis 1 Gewichtsprozent aufweist.
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Es ist im einzelnen noch nicht abgeklärt und durchaus überraschend,
daß eine ganz bestimmte Modifikation des Aluminiumoxids, näml^idi V-Aluminiumoxid - und dabei vorzugsweise noch
ein solches, das einen gewissen GlUhverlust aufweist - als
Farbakzeptor zusammen mit Parbbildungsvorläufern geeignet ist.
Erhalten wird ein solches ^-Aluminiumoxid aus Aluminiumhydroxid bzw. Aluminiumoxidhydraten durch Glühen vorzugsweise bei einem
ο Temperaturbereich zwischen 500 und 750 C, optimal geeignet
ist ein solcher von 600 - 710°G. Ein bei diesen Temperaturen
zum ^-Aluminiumoxid umgewandeltes Aluminiumhydroxid weist bei einem Glühverlust von annähernd 10 % optimale Theologische
Eigenschaften auf. Das Farbentwieklungsvermögen wird durch eine weitere Dehydratisierung nicht verbessert. Bevorzugt hat
dieses ^-Aluminiumoxid eine durchschnittliche Korngröße von
0,2 bis 0,8/um, wobei der Anteil von Körnern oberhalb von O,8yüm
zweckmäßig weniger als 10 % beträgt. Die BET-Oberfläe he beträgt
vorteilhaft mehr als 100 m /g, zweckmäßig liegt sie bei l4o m /g<
Dieser Modifikation des Aluminiumoxids kommt wesentliche Bedeutung
zu, denn es hat sich ergeben, daß ^weder Aluminiumhydroxid
oder Aluminiumoxidhydrate allein, noch die gebräuchlichste Form des Aluminiumoxids, die^C-^modifikation, eine
brauchbare und einigermaßen vertretbare Farbintensität ergeben, woraus sieh voraussichtlich auch erklärt, warum der gelegentlich
schon gemachte Vorschlag , Aluminiumoxid als Farbakzeptor einzusetzen, ohne Erfolg blieb.
Dem erfindungsgemäß als Earbakzeptor eingesetzten ^•Aluminiumoxid
können in einer zweckmäßigen weiteren Ausgestaltung der Erfindung 10 - 4o Gew.}6 Aluminiumhydroxyd bzw. Aluminiumoxidhydrate
wie beispielsweise Hydrargillit beigegeben sein. Durch diese Maßnahme wird eine Verbilligung des Produktes erreicht,
ohne daß die durch das ^-Aluminiumoxid erreichten Kontrastwerte'
vermindert werden. Darüberhinaus läßt sich im Zusammenwirken mit den weiter hinten noch beschriebenen Zusätzen von
Metallverbindungen die Lichtbeständigkeit erhöhen.
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Zur Klarstellung wird jedoch nochmals betont, daß Aluminiumhydroxyd
und Aluminiumoxidhydrat lediglich zur Verbesserung des nach der Erfindung eingesetzten ^-Aluminiumoxids dienen und
nicht für sich allein ausreichende Farbakzeptoreigenschaften entwickeln. Der Farbakzeptor ^"-AIpO, kann auch in vorteilhafter
Weise zusammen mit anderen als Farbakzeptoren geeigneten Pigmenten eingesetzt werden.Bereits ab 10 Gew.%
^-AIp(X bezogen auf den Gesaratpigmentgehalt an Farbakzeptoren
ergibt sich eine deutliche Verbesserung der Farbakzeptoreigensela
schäften, insbesondere hervorragende Primärentwicklung des sich bildenden Farbstoffes. Bevorzugt liegt der Anteil bei Mitverwendung
anderer Farbakzeptoren bei mindestens einem Drittel 'j'-AlpO-, bezogen auf das Gesamtpigment, zweckmäßig sogar bei mehr
als 50 Gew.%.
Als weitere Farbakzeptoren neben dem erfindungsgemäß eingesetztei
^AIpO, kommen insbesondere die üblichen sauren,aktiven Tone wie
Silton-Clay (ein spezieller saurer japanischer Ton), Attapulgit
und Montmorillonit in Betracht, die in Mengen von 10 - 90 Gew.^,
vorzugsweise von 20 - 50 Gew.% bezogen auf das Gesamtpigment
gegenüber reinem K-AIpO^, als Farbakzeptor zusätzlich die Lichtbeständigkeit
verbessern, so daß durch die Kombination beider Farbakzeptoren eine gute primäre Farbentwicklung gepaart ist mit
hoher Alterungsbeständigkeit und großer Lichtbeständigkeit.
Die Eigenschaften des Aufzeichnungsmaterials nach der Erfindung insbesondere hinsichtlich ihrer Lichtbeständigkeit und ihres FarbentwicklungsVermögens
lassen sich wesentlich noch dadurch steifen
daß den Farbakzeptoren zusätzlich Zinkoxid und/oder Zinkhydroxid und/oder basische Zinksalze zugesetzt sind. Die basischen Zinkverbindungen
werden, als Zinkoxid gerechnet, in Mengen von 2 bis 50 Gew.% bezogen auf den Gesamtgehalt an Pigment zugesetzt. Das
Optimum der Eigenschaftsverbesserung durch diese Maßnahme wird bei ca. 10 Gew.% Zinkoxidanteil erhalten. Durch die Mitverwendurg
der basischen Zinkverbindungen wird insbesondere die Alterungsbeständigkeit des Aufzeichnungsmaterials zusätzlich verbessert,
insbesondere auch hinsichtlich der Wiederbeschreibbarkeit, also
der Verwendung nachlängerer Lagerzeit.Eine bsonders kostengünstig
Ausführungsform für Farbakzeptoren im Sinne der Erfindung mit
überraschenderweise weiter verbesserten BeständigkeitseigenschäSfcen
709829/0882 ....6
wird erreicht, wenn vor Zugabe der Zinkverbindungen ein Aluminiumoxid, vorzugsweise Hydrargill'it zugemiseht wird.
Besonders vorteilhaft ist es, die basischen Zink-Verbindungen in äußerst feinverteilter Form den übrigen Farbakzeptor-Pigmenten
zuzumischen oder auf diesen niederzuschlagen. Das erfolgt in besonders vorteilhafter Weise, indem der Aufschlämmung
der Farbakzeptoren aus V'-Aluminiumoxid bzw. Aluminiumhydroxid
und -oxidhydraten allein oder zusammen mit Tonen eine Zinksalzlösung zugegeben und durch Hinzufügen von
Basen die basischen Zinkverbindungen in feinster Verteilung auf diesen Pigmenten niedergeschlagen werden. Die Reihenfolge
der Zugabe der Zinksalzlösungen und Basen kann auch umgekehrt
werden.
Um auch die Tageslichtbeständigkeit noch weiter zu erhöhen, was insbesondere deshalb wichtig ist, damit entsprechende
Durchschriften oder Vervielfältigungen beim Liegen an Licht nicht mit der Zeit verblassen, hat sich als sehr vorteilhaft
herausgestellt, daß die Farbakzeptoren zusätzlich 0,1 bis 10 · Gew.-% bezogen auf das Gesamtpigment an Farbakseptoren an Verbindungen
von Metallen enthalten, die oxidativ wirken. Hierfür kommen insbesondere Metalle der 2.Webengruppe des Periodischen
Systems und der Übergangsmetalle in Betracht, vor allem des Eisens, Chroms, Kobalts, Mangans und Nickels. Ganz bevorzugt
eignen sich Kupferverbindungen, die gegenüber den vorgenannten
Metallen den Vorteil haben, daß ihre Eigenfärbung
wesentlich geringer ist. Der bevorzugte Anteil solcher Kupferverbindungen am Ge samt gehalt an Farbakzeptoren liegt bei 0,1
bis 2 Gew.-%, gerechnet als Kupferoxid.
Wie befeits oben ausgeführt, werden die vielfältigen Anforderungen,
die an ein solches Aufzeichnungsmaterial gestellt werden, am besten von einer Farbakzeptor-Zusammensetzung erfüllt,
die neben dem erfindungsgemäßen ^-Aluminiumoxid noch einen
gewissen Prozentsatz an aktivem Ton, Aluminiumhydroxid bzw. Oxydhydraten, e»w4# an basischen Zinkverbindungen, sowie an
oxydativ wirksamen Metallverbindungen enthält. Eine besonders vorteilhafte Zusammensetzung der Farbakzeptoren besteht aus
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50 - 75 Gew.—% ^-Aluminiumoxid, gegf . mit Anteilen iron
Aluminiumh.ydr0x3a.und -oxidhydrat
20 - 4-5 Gew.-% aktivem Ton
5 - 30 Gew.-% Basisehe Zinkverbindungen, gerechnet als
Zinkoxid
0,1 - 3 Gew.-96 Kupferverbindungen, gerechnet als lupfer-II-
Oxyd
bezogen auf den Gesamtpigmentgenalt, wobei sieh natürlich alle
Verte auf jeweils 100 ergänzen«
Der übliche Aufbau der vorbekannten Aufzeiebnungsmaterialien
besieht darin, daß die. Farbakzeptoren auf die Oberfläche eines
Trägerstoffes aufgebracht sind. Έβ gibt schon Bemühungen, den
Träger als solchen farbreaktiv zu machen. . V--Al2Ox als Parbakzeptor im Sinne dieser Erfindung gibt nur
in einer besonders vorteilhaften weiteren Ausgestaltung der
Erfindung eine bevorzugte Möglichkeit, über die Zugabe zum
!Faserstoff, . ein Papier in sich reaktiv zu machen.
Hierbei ergibt sich überraschenderweise, daß die Retention des äußerst feinteiligen ^-Aluminiurnoxids am Faserstoff äußerst
hoch ist. Darüber hinaus hat sich gezeigt, ohne daß die Zusammenhänge
im einzelnen schon geklärt sind, cü.e Einbindung
des 3^-AIgO, sehr gut ist und trotz der Eeinteiligkeit keine
besondere Staubneigung entsteht.
Selbstverständlich können die übrigen vorerwähnten zusätzlichen
Ifarbäkzeptoren mit ^—Aluminiumoxid kombiniert - als
Füllstoffe dem Papierstoff zugegeben sein, lediglich die Metallverbinungen
werden, wie später noch beschriebenwird, bevorzugt mit einem Oberflächenauftrag wie beispielsweise ait
einer Iieimpressenpräparation aufgebracht.
-S-
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Eine andere bevorzugte Möglichkeit zur Einbringung des Tf -Aluminiumoxid? als Farbakzeptor besteht darin, daß es als
Beschichtung, vorzugsweise in Form einer bindemittel- und pigmenthaltigen Streichmasseschicht auf ein Trägermaterial,
insbesondere ein Papier aufgebracht wird - zweckmäßig zusammen mit den oben aufgeführten zusätzlichen weiteren
Farbreaktoren. Ein ganz besonderer Vorteil des ^-Aluminiumoxids liegt dabei darin, daß die rheologischen Eigenschaften
daraus hergestellter Streichmasseschichten wesentlich günstiger sind als die von sauren,adsorptiv wirkenden Tonmineralien,
so daß es möglich ist, Streichmasseschichten mit wesentlich höherem Pigmentgehalt einzusetzen und sie trotzdem
einwandfrei mit den üblichen Streichvorrichtungen der Papierindustrie wie Rakelstreichanlagen oder der Luftbürste
aufzutragen.
Ein ganz besonders günstiges Verfahren zur Herstellung einer BeSchichtungsmasse für das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial
besteht darin, daß Zinksalze mit Ammoniak in einen Zinkaminkomplex übergeführt werden und diese in dieser
Form den Farbakzeptoren aus ^-Aluminiumoxid bzw. Aluminiumhydroxyd
und -oxidhydraten allein oder zusammen mit Tonen zugegeben werden. Durch diesen Kunstgriff läßt sich die
Rheologie der BeSchichtungsmassen sehr vorteilhaft verbessern
und eine BeSchichtungsmasse erhalten, die trotz hohen Feststoffgehaltes
niedrig viskos ist, so daß sie sogar mit der Leimpresse oder anderen üblichen Streichanlagen sehr gut
auf das Trägerpapier aufgetragen werden kann. Dem kommt ganz besondere Bedeutung zu bei der Verwendung von Kunststoff—
dispersionen als Bindemittel, deren Rheologie bei Verwendung von Zinksalzen deshalb äußerst schlecht ist, weil diese
die Kunststofflatices zur Koagulation bringen können und dadurch die Rheologie in einer Weise verschlechtert
wird, die die Anwendung von Kuns tsto ff dispe rsionen schwierig macht. Es läßt sich so der Bindemittelanteil verhältnismäßig
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niedrig halten. Er liegt bei ca. 10 bis 25 Gew.-% bezogen
auf die Trockensubstanz der Gesamtstreichmasse. Durch die
bevorzugte Mitverwendung von Dispergierhilfsmitteln, wie polycarbonsäuren Salzen und/oder Harnstoff läßt sich der
Bindemittelanteil vorteilhaft noch weiter nach der Uhtergrenze
hin verschieben.
Ein besonders zweckmäßiges Verfahren liegt dabei darin, die Dispergierhilfsmittel dem y-Aluminiumoxid bzw. Aluminiumhydroxid
und -oxidhydrat noch vor der Zugabe von Tonen zuzugeben. Auf diese Weise wird verhindert, daß die an sich
zur Erhöhung der Viskosität erheblich beitragenden Tone für diesen Anwendungszweck diese negativen Eigenschaften entwickeln
können.
Hinsichtlich des Aufbaues und der Wirkungsweise des erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsmaterials mit Farbakzeptoreigenschaften
sind die verschiedenartigsten Ausgestaltungen möglich, von denen die wichtigsten nachfolgend aufgeführt sind.
Im einfachsten Falle hat das Aufzeichnungsmaterial keine
andere Funktion als die, als Nehmerblatt in Vervielfältigungs- und Durchschreibesystemen zu dienen, beispielsweise
als Schlußblatt in Durchschreibesätzen. Es handelt sich dabei also um die einfachste Form eines Nehmerpapieres, das
selbst keinerlei Gebereigenschaften aufweist. Um zu einer Farbentwicklung im Zusammenwirken mit Farbbildungsvorläufern
zu gelangen, wird dieses bloße Nehmerpapier beispielsweise verwendet zusammen mit einem Geberpapier, das rückseitig
eine Geberschicht mit den entsprechenden Farbbildungsvorläufern
enthält, beispielsweise in Form einer Schicht eingekapselter Farbbildungsvorläufer. Die Farbbildungsvorläufer
können beispielsweise aber auch in einer Schmelze aus Wachs enthalten oder zusammen mit einem Lösungsmittel in
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einem Kunststoff schaum verteilt in diesem enthalten sein.
Ein weiterer Verwendungszweck als bloßes Eehmerpapier in der einfachsten Ausgestaltungsform besteht im Zusammenwirken
mit einem Einmal-Kohlerohpapier mit rückseitig auf diesem aufgetragener Schicht eines farblosen Farbbildungsvorläufers
oder aber als Umdruckpapier für das hektografische Vervielfaltigungsverfahren mit farblosen Farbbildungsvorläufern.
Einen noch breiteren Anwendungszweck findet das Aufzeichnungsmaterial
als sogenanntes Mittelblatt für Durchschreibesätze zum Erstellen einer Mehrzahl von Durchschriften. Als solches
Mittelblatt enthält es rückseitig eine die Farbbildungsvorläufer enthaltende Schicht, sei es in bekannter Weise in
Form eingekapselter Farbbildungsvorläufer oder aber in der
oben bereits beschriebenen zweckmäßigen Form, daß die Farbbildungsvorläufer
in einer Wachs- oder Kunststoffschicht enthalten sind. Unter Druckanwendung werden die Farbbildungsvorläufer
dann auf das nachfolgende ganz entsprechend aufgebaute Aufzeichnungsmaterial oder aber ein entsprechendes als
Schlußblatt wirkendes Aufzeichnungsmaterial übertragen. Die Oberseite eines solchen Mittelblattes enthält dann das
farbreaktive ^-Aluminiumoxid und die eventuellen weiteren
farbreaktiven Substanzen und wirkt damit als Kehmerpapier im
Sinne der Erfindung. Das Aufzeichnungsmaterial im Sinne der
Erfindung läßt sich in vorteilhafter Weise auch dahingehend
ausgestalten, daß sowohl der Farbbildungsvorläufer als auch der erfindungsgemäße Farbakzeptor, d.h. das ^-Aluminiumoxid
zweckmäßig zusammen mit weiteren Pigmenten mit Nehmereigenschaften wie sauren Tonen in einem einzigen Papierblatt
zusammenwirken und so die Vervielfältigung unmittelbar in diesem Blatt selbst ergeben. In diesem Fall ist das Trägerpapier
zunächst mit der Schicht versehen, die die Farbbildungs
vorlauf er, vorzugsweise wieder in eingekapselter Form
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enthält. Auf diese ist dann aufgetragen die Beschichtungsmasse
aus ^ -Aluminiumoxid und gegf. weiteren farbreaktiven
Substanzen.
Die nachfolgend aufgeführten Beispiele erläutern die Erfindung und ergeben weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, ohne
diese auf die Ausführungsbeispiele zu beschränken.
Eine Beurteilung der aufgeführten Beispiele kann durch die nachfolgenden Prüfungen durchgeführt werden:
1. Änderung des Kontrastes zwischen Schriftbild und Papier bei Belichtung
2. Änderung des Kontrastes zwischen Schriftbild und Papier bei thermischer Alterung
3. Beschreibbarkeit des Nehmers nach thermischer Alterung.
Zu 1 und 2:
Ein Prüfling wird z.B. als zweiter Durchschlag in einem Standard-Formularsatz mit dem kleinen χ einer Schreibmaschine
flächig beschrieben. Anschließend wird durch Tagesoder Kunstlicht belichtet oder bei 70° G und 75 % relativer
Feuchte gealtert. Durch die vor und nach der Belichtung bzw. Alterung erfolgte Messung der Weiße läßt sich die Änderung
des Kontrastes nach folgender Formel berechnen:
(Va- WbJ, 100 m E(%)
Vu
Vu « Veiße des unbeschriebenen Prüflings
Vb » Veiße des beschriebenen Prüflings
K « Kontrast des beschriebenen Prüflings in %
Die Prüfergebnisse der Beispiele 1-14 sind in Diagrammform festgehalten.
Die beigefügten Diagramme zeigen:
Diag. 1) Den Einfluß von Tageslicht auf den Kontrast zwischen Schriftbild und Nehmerpapier für die Beispiele
1-6;
Diag. 2) den Einfluß verschiedener Mengen eines Zinkaminkomplexes auf zwei Tone, bzw. die Belastbarkeiten
eines so hergestellten Farbaufzeichnungsmateriales nach den Beispielen 7-10
_ 12 -
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Mag. 3) den Einfluß von Tageslicht auf den Kontrast zwischen
Schriftbild und Nehmerpapier für die bevorzugten Ausführungsformen der Beispiele 11 -
Diag. 4) den Einfluß von künstlichem Licht auf den Kontrast zwischen Schriftbild und Nehmerpapier für die bevorzugten Ausführungsformen der Beispiele 11 -
Diag. 5) den Einfluß einer thermischen Alterung bei 70° C
und 75 % relativer Feuchte auf den Kontrast zwischen Schriftbild und Nehmerpapier für die bevorzugten
Ausführungsformen der Beispiele 11 - 14;
Diag. 6) den Einfluß der thermischen Alterung auf die Beschreibbarkeit
des Nahmers bei den Beispielen 11 - 14.
Für die Geberschicht des in den vorher beschriebenen Standard-Formular
sätzen verwendeten Papieres wurde folgende Rezeptur
eingesetzt:
100 Gew.Teile Mikrokapseln
100 Gew.Teile Mikrokapseln
40 " " Zellulosepulver
30 " " oxidativ abgebaute Stärke.
Die Streichfarbe hatte einen Feststoffgehalt von 15 %. Die
p Auftragsstärke betrug 4 g Kapseln pro m . Die Mikrokapseln
enthalten die Farbstoffvorläufer Kristallviolettlacton, und
N-Beriibyl-Leukomethylenblau in einem Verhältnis von 3:1.
Die Konzentration der Farbstoffvorläufer in <km in den Kapseln
enthaltenen Lösungsmittel betrug 6 %.
Die Beispiele 1 bis 6 Zeigen die Wirkung von γ-Aluminiumoxid
mit einem Glühverlust von 10 % als Farbakzeptor, sowie die Verbesserungen, die durch den erfindungsgemaßen Zusatz von
Kupfer- und Zinkverbindungen erreicht werden.
Das nachfolgend beschriebene Streichrohpapier dient auch in
den Beispielen 2 - 14 als Beschichtungstrager.
Ein Streichrohpapier von 45 g/m , das aus 40 % gebleichtem
Nadelsulfat-Zellstoff und 60 % gebleichtem Laubzellstoff be-
- 13 -
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steht, wird auf der Oberseite mit einem Walzenauftragswerk und nachgeschalteter Luftbürste zur Feindosierung mit der
nachstehend aufgeführten Rezeptur beschichtet:
Io6 Gew.Teile Wasser
200 " " X-A-1?0* mit einem Glühverlust von 10 %
21 " " carb&xylierter Butadienstyrol-Latex 50 %-ig.
pH » 8,5
Alle Angaben beziehen sich auf Naßteile.
Die aufgebrachte Schicht beträgt 6 g/m atro. Das beschichtete
Papier wird getrocknet und satiniert. Das geglättete Papier kann als solches als Schlußblatt in einem Durchschreibesatz
verwendet werden. Zur Herstellung von Mittelblättern wird die Rückseite mit einer Mikrokapseln enthaltenden Streichfarbe,
bei der die Mikrokapseln den Farbbildungsvorlaufer
enthalten, beschichtet.
Eine Beschriftung und Belichtung bei Tageslicht, wie oben beschrieben, zeigt, daß die Kontraständerung zwischen Schriftbild
und Papier durch den Einfluß von Tageslicht sehr schnell eintritt. Siehe Diagramm 1.
Auf ein Streichrohpapier wie in Beispiel 1 wird eine Streichfarbe gemäß Beispiel 1 aufgetragen, die zusätzlich zu der
Streichfarbe aus Beispiel 1
94 Gew.Teile einer 10 %-igen Lösung von CuSO2,.5H2O sowie 0,3 " " polycarbonsaures Salz enthält.
94 Gew.Teile einer 10 %-igen Lösung von CuSO2,.5H2O sowie 0,3 " " polycarbonsaures Salz enthält.
2
Die Auftragsmenge beträgt 6 g/m .
Die Auftragsmenge beträgt 6 g/m .
Der Gehalt an Kupferoxid beträgt 3 Teile je 100 Teile
y-Al0O* mit einem Glühverlust von 10 %. Der pH-Wert der fertigen
Streichfarbe beträgt 5,4. Die Kurve in Diagramm 1 zeigt, daß durch den Einfluß einer oxidierenden Substanz, in diesem
Fall einer Cu++-Verbindung die Lichtbeständigkeit verbessert
- 14 -
709829/0882
Es wird eine Streichfarbe hergestellt, die im wesentlichen
der in Beispiel 2 beschriebenen entspricht. Es wird jedoch zusätzlich ZnSO. . 7HoO zugesetzt und zwar in einer Menge,
daß 2 g ZnO bezogen auf 100 Teile ^-Al2O, resultieren. Durch
die Zugabe von ZnSQ^ · 7H2O wird auch eine höhere Zugabe des
carboxylierten Butadienstyrol-Latex notwendig, da ein Teil
des Latex koaguliert. Die Streichfarbe hat dann folgende Rezeptur:
106 Gew.Teile Wasser
94 " " 10 %-iges CuSO. . 5HP0
100 " " y-AlpO, mit eiäem Gluhverlust von 10 %
70 '· " 10 %-iges ZnSO. '. 7H.0
Wasser
H.0
0,3 " " polycarbonsaures Salz 49 " " carboxylierter Butadien-Styrollatex 50 %-ig
pH - 5,5
Es wird ein Streichrohpapier wie in Beispiel 1 mit 6 g/m
Auftragsmenge beschichtet.
Der Ausgangswert des Kontrastes eines so erhaltenen üTahmerpapiers
liegt über den bisher erhaltenen Ergebnissen, sinkt aber nach ca. 5 Tagen ebenfalls stark ab. Siehe Diagramm 1.
An Stelle der in Beispiel 3 eingesetzten Zinksulfatlösung
wird ein Zinkaminkomplex, dargastellt aus ZnCl2 und NH,,
eingesetzt. Als Substrat wird das in Beispiel 1 beschriebene
ο Streichrohpapier verwendet. Es werden 6 g/m der folgenden
Streichfarbe aufgetragen.
200 Gew.Teile Wasser
/-AIpO, mit einem Glühverlust von 10 %
35,7 %2ige Lösung von (Zn(NH,).OH(NH^Cl)~
polycarbonsaures Salz 2^z* έ
carboxylierter Butadien-Styrollatex, 50 %-ig
Wasser
- 15 -
100 | ,22 | Il | Il |
13 | ,3 | It | Il |
0 | ,8 | Il | Il |
43 | Il | ti | |
140 | - 9, | Il | It |
pH ■■ | 9 | ||
709829/0882
Auf 100 Teile χ-Aluminiumoxid kommen 2 Teile ZnO.
Die Kurve im Diagramm 1 zeigt zwar anfänglich einen höheren
Wert als die Kurve aus Beispiel 1, nähert sich ihr aber mit fortlaufender Belichtung.
Der Anteil an Zn-Aminkomplex wird gegenüber Beispiel 4- so
erhöht, daß das Verhältnis ZnO : J-Al2O5 10 Teile auf
beträgt. Die Rezeptur hat dann folgenden Aufbau:
200 Gew.Teile Wasser
100 " " /-AIpO, mit einem Glühverlust von 10 %
66,6 " " 35,7 %2ige Lösung von (Zn)NH7P4OHp(NH4Cl)P
0,3 " " polycarbonsaures Salz °
53 " " carboxylierter Butad-ien-Styrollatex, 50 %-ig
80 " " Wasser
pH » 10
Es wird ein Streichrohpapier wie in Beispiel 1 mit 6 g/m
beschichtet.
Wie die Kurve in Diagramm 1 zeigt, -"-erbessert sich die Lichtbeständigkeit
nur geringfügig.
In eine Streichfarbe gemäß Beispiel 5 werden 26 Gew.Teile einer 23 %-igen Lösung von CuSO4 . 5H2O und
10 " ■ " Wasser zusätzlich eingebracht, so daß
1,9 " " CuO bezogen auf
100 " " V"A-12°3 mit einem Gluhverlust von 10 %
resultieren.
Der pH-Wert beträgt 9,5·
Mit dieser Rezeptur wird ein Streichrohpapier wie in Beispiel 1 beschrieben, beschichtet. Auflage 6 g/m .
Der Kurvenverlauf in Diagramm 1 entspricht im wesentlichen dem Verlauf der Kurven aus Beispiel 2 und 3·
Das Diagramm 1 läßt deutlich erkennen, daß durch den Einsatz von Y-AI2O3 besonders aber durch Zusätze gemäß Beispielen
- 16 -
709829/Q882
2 bis 6 ein wesentlich höherer Kontrast zwischen dem Schrift«
bild und einem auf diese Weise hergestellten Aufzeichnungträger im Vergleich zu einem Standardprodukt entsteht.
Die Kurven der Beispiele 2, 3 und 6 zeigen darüber hinaus, daß der Kontrast der nach diesen Beispielen hergestellten Aufzeichnungsträger
in dem besonders wichtigen Zeitraum der ersten 7 Tage über dem des Standards liegt und dann erst
diesen erreicht.
Die Beispiele 7 bis 10 zeigen die Wirkung verschiedener Mengen des in Beispiel 4· beschriebenen Zinkaminkomplexes auf
einen säurebehandä-ten Ton und auf einen eisenhaltigen säurebehandelten
Ton.
Beispiel 7 8 9 10
Wasser 257 273 350 300
35*7 %-ige Lösung von
(Zn(NH3)40H2(MH4Cl)2 77,58 155,2 77,58 155,2
NH4OH , konz. - - 6 -
saurer aufgeschlossener
Ton 100 100
saurer aufgeschlossener
Ton, eisenhaltig - - 100 100 polycarbonsaures Salz 0,3 0,3 0,3 0,3
carboxylierter Butadien-
styrollatex, 50 %-ig - 4-5 50 55 55
pH » 9,95 9,75 9,75 9,75
Gewichtsteile ZnO/
100 Teile Pigment 10 20 10 20
Mit den Streichfarben der Beispiele 7 bis 10 werden Streichrohpapiere
wie in Beispiel 1 beschrieben mit einer Auflage
- 17 -
709829/0382
von 6 g/m beschichtet.
Das Diagramm 2 zeigt keine Verbesserung der Lichtbeständigkeit
durch Zusätze des Zinkaminkomplexes. Die Kurve der Alterung
des Nehmerpapieres und der Kontraständerung des Schriftbildes bei thermischer Alterung zeigen dagegen einen deutlichen
Anstieg.
Die nachfolgenden Beispiele 11 bis 14· sollen die weitere
Verbesserung von Licht- und Alterungsbeständigkeit des erfindungsgemäßen Nehmerpapieres durch die Zumischuhg von
versiiiedenen Pigmenten zu y-Aluminiumoxid zeigen.
312,5 Gew.Teile Wasser
25,^-5 " " ZnCl2, technisch
41,35 " " NH4OH, konz.
22,73 " " Harnstoff
1,6 " " Natriumsalz einer Polycarbonsäure
27,3 " " Hydrargillit
40,9 " " y~A12°3 mit einem Glühverlust von 10 %
31,8 " " Silton-Olay, ein säurebehandelter japanischer
Ton
47,73 " " carboxylierter Butadien-Styrollatex mit
47,73 " " carboxylierter Butadien-Styrollatex mit
50 %- Farbstoffgehalt.
Diese Teile werden in einem Rührwerk miteinander vermischt. Das Zinkchlorid wird in schwer lösliche basische Zn-Verbindungen
übergeführt und scheidet sich dabei in feinster Verteilung auf dem V-Aluminiumoxid und dem Hydrargillit ab,
soweit es nicht in einen wasserlöslichen Zinkaminkomplex übergeführt ist.
Mit der fertigen Streichfarbe wird ein Papier wie in Beispiel
1 beschrieben beschichtet.
Beim Trocknen der aufgetragenen Streichfarbe in der Trockenpartie
der Streichmaschine zerfällt der nur in wässriger Lösung beständige Zinkaminkomplex und scheidet sich in äußerst
- 18 -
.709829/0882
feiner Verteilung als Zinkoxid, Zinkhydroxyd oder Zinkoxidhydrat
oder basisches Zinksalz auf dem V-Aluminiumoxid bzw. Hydrargellit ab.
Die Kurve in Diagramm 3 zeigt:
a) einen höheren Kontrast zwischen Schriftbild und Nehmerpapier als die Kurve eines ebenfalls in das Diagramm 3 eingezeichneten
Standard-Nehmerpapiers;
b) ein weniger starkes Absinken des Kontrastes bei Belichtung durch Tageslicht innerhalb von 14- Tagen. Auch eine Belichtung
in einem Xenon-BeliJhtungsgerät zeigt gegenüber einem
Standardprodukt eine bessere Lichtbeständigkeit bis zu einer Belichtungsdauer von 1/2 Mlxh. Siehe Diagramm 4. ·
Noch deutlichere Verbesserungen gegenüber einem Standardprodukt hinsichtlich der Alterungsbeständigkeit des Schriftbildes
und des Nehmerpapieres zeigen die Diagramme 5 und 6.
Es wird eine Streichfarbe hergestellt, bei der jedoch im Gegensatz zum Beispiel 7 kein Hydrargillit eingesetzt wird,
sondern die Pigmente nur aus X-Aluminiumoxid und Silton-Clay
bestehen. Der Anteil des Jf-AIoO^ wurde dabei um den Anteil des
Hydrargillits aus Beispiel 7 erhöht. Die Streichfarbe hat folgende Zusammensetzung:
390 Gew.-Teile Wasser
390 Gew.-Teile Wasser
'+1,36 " " HäXSäBSIX NH4OH, konz.
22,73 n " Harnstoff
36,36 " " techn. Zinkchlorid
1,59 " " Natriumsalz einer Polycarbonsäure 68,18 " ." y-Al2O, mit einem Glühverlust von 10 % 31,82 " " Silton-Clay
1,59 " " Natriumsalz einer Polycarbonsäure 68,18 " ." y-Al2O, mit einem Glühverlust von 10 % 31,82 " " Silton-Clay
4-7,73 " " carboxylierter Butadien-Styrollatex, 50 %-ig.
- 19 709829/08Ö2
Mit dieser Streichfarbe wird ein Rohpapier wie in Beispiel 1 beschrieben mit 6 g/m beschichtet.
Die Kurven in ^n Diagrammen von 3 bis 6 zeigen, daß die hiermit
erhaltenen Ergebnisse nur unwesentlich verbessert, bzw. geringfügig sche^Lchter als die in Beispiel 11 erhaltenen sind.
Beispiel 13;.
Statt des in den Beispielen 11 und 12 eingesetzten Silton-CTays
wird ein sauer aufgeschlossener eisenhaltiger Montmorillonit
eingesetzt.
135 Gew.Teile Wasser
" " ZnCl2
" " ZnCl2
66,6 " " V-Al2O5 mit einem Glühverlust von 10 %
4-3,4- " " sauer aufgeschlossener eisenhaltiger
Montmorillonit
0,6 " " UaSaIz einer Polycarbonsäure
200 " " Wasser
4-2,4- " " carboxylierter Butadien-Styrollatex, 50 %-ig
4-2,4- " " carboxylierter Butadien-Styrollatex, 50 %-ig
Das Eisen wirkt oxydierend und übernimmt die Funktion der in
den Beispielen 2, 3 und 6 aufgeführten Kupferverbindungen.
Die Diagramme 3-6 zeigen eine deutliche Verbesserung gegenüber einem Standard-Nehmerpapier, sowie gegenüber den entsprechenden
Beispielen U und 12 hergestellten Materialien.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung des erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsmaterials enthält zusätzlich zu den in Beispiel 13 aufgeführten Komponenten einen Zusatz von Harnstoff. Mit
dieser Rezeptur kann die Bindermenge pro Ansatz erheblich ver« ringert werden. Neben den Verbesserungen im Vergleich, zu den
Beispielen 11 und 12, die aus den Diagrammen 3 — 6 zu entnehmen
sind, wird eine Kostenreduzierung gegenüber Beispiel 13 erreicht.
• - 2o -
709829/088 2
Die Streichfarbe hat folgenden Aufbau: 519,48 Gew.Teile Wasser
22,73 " " Harnstoff
22,73 " " Harnstoff
35,35 " " techn. Zinkchlorid
4-5,19 " " HB4OH konz.
68,18 " " »-Al2O^ mit einem Glühverlust von IO %
31,82 " " sauer aufgeschlossener eisenhaltiger
Montmorillonit
1,56 " " NaSaIz einer Polycarbonsäure
4-7,79 " " carboxyliert er Butadien-Styrollatex, 50 5£-ig
Kit dieser Streichfarbe xd.rd ein Rohpapier wie in Beispiel 1
beschrieben, mit 6 g/m beschichtet. . .
Den Diagrammen 3 - 6 ist eine deutliche Verbesserung gegenüber
dein Standard-Produkt zu entnehmen.
Die nachfolgenden Beispiele 15 und 16 zeigen die erfindungsgemäße
Verwendung des y-AIpO7; als Zusatz zur Papiermasse.
BeisOiel
50 Gew.Teile gebleichter Nadelsulfat-Zellstoff von 60 SR
werden mit
50 " " gebleichtem Birkensulfat-Zellstoff, der
50 " " gebleichtem Birkensulfat-Zellstoff, der
aufgeschlagen und auf 25° SR angemahlen ist,
gemischt. Diesem Faserstoffgemisch werden in
einer Mischbütte 10 % /-Al2Oz mit einem Glühverlust von 10 %
u:ad 8 % eines aufgequollenen Attagels in einer 5 %-igen Lösung
z'ügemischt. Nach der üblichen Verdünnung auf eine Stoffdichte
von 0,5 % wird hieraus auf einer Papiermaschine ein Papier mit
einem Flächengewicht von 50 g/m hergestellt.
Beispiel 16:
Ein Papier gemäß Beispiel I5 wird mit einer Leimpressenpräparation
aus
30 Gew.Teilen filmbildender Stärke
50 " " Zinkcaorid
50 " " Zinkcaorid
5 " " CuSO4 . 5H2O
IS " " ^~A12°3 mit einem Glühverlust von 1Q_ % die
IS " " ^~A12°3 mit einem Glühverlust von 1Q_ % die
mit V/asser auf 9 % Pe st stoff gehalt verdünnt wurde,
behandelt.
103829/0892
Das Auftragsgewicht dieser Präparation beträgt 1,25 s/m
und Seite.
In die Diagramme 1 und 3-6 wurden zum Vergleich die Werte
eines Standard-Nehmerpapiers eingezeichnet. Die Si&ichfarbe
dieses Standard-Produktes hatte folgende Zusammensetzung:
2.8oo Gew.Teile Wasser
370 " " Natronwasserglas 34- %-ig
88 " " Attagel
I.06O " " eines sauren jap. Tones
I.06O " " eines sauren jap. Tones
45O " " carboxylierter Butadien-Styrollatex 50 %-ig.
Es stellt sich ein pH-Wert von 9,6 ein.
Zu diesem Gemisch weren 18 Gew.Teile einer 33 %-igen Natronlauge
gegeben, wobei sich ein pH-Wert von 10,4- ergibt.
7Q9829/QB92
Claims (6)
12.536
Anmelder: Feldmühle Anlegen- und Produksionsgesellschaft
mit beschränkter Haftung
4 Düsseldorf-Oberkassel, Fritz-Vomfelde-Platz 4
4 Düsseldorf-Oberkassel, Fritz-Vomfelde-Platz 4
Anlage zur Eingabe vom
Patentansprüche
„ Aufzeichnungsmaterial, insbesondere Farbreaktionspapier
mit Farbakzeptoreigenschaften für die Herstellung von Vervielfältigungen und Durchschriften nach dem Farbreaktionsverfahren,
dessen Farbakzeptoren zusammen mit Farbbildungsvorläufern die Farbe entstehen lassen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Aufzeichnungsmaterial als Farbakzeptor ^-Aluminiumoxid enthält.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das y-Aluminiumoxid einen Glühverlust von 30 bis
1 Gewichtsprozent aufweist.
3. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das ^-Aluminiumoxid mindestens
1/10 des Gesamtpigmentes ausmacht.
4. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß dem ^Aluminiumoxid 10 bis
40 Gew.% Aluminiumhydroxyd bzw. Aluminiumoxidhydrate bezogen auf /-Al2O, beigemischt sind.
5. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß dem ^-AIpO-, farbaktive Tone
in Mengen von 10 bis 90 Gew.% bezogen auf das Gesamtpigment
beigemischt sind.
2·
709829/0882 ORIGINAL INSPECTED
6. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbakzeptoren zusätzlich
basische Zinkverbindungen enthalten, die als Zinkoxid gerechnet 2 bis 50 Gew.% bezogen auf das Gesamtpigment
betragen.
7. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die basischen Zinkverbindungen
den übrigen Pigmenten in fein verteilter Form zugemischt oder auf diesen niedergeschlagen werden.
8. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Parbakzaptoren zusätzlich
0,1 bis 10 Gew.$ , gerechnet als Metalloxid, bezogen auf
das Gesamtpigment an Verbindungen solcher Metalle enthalten, die oxidativ wirken können.
9· Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennz3.ch.net, daß die Farbakzeptoren zusätzlich
Kupferverbindungen enthalten.
10. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch nachfolgende Zusammensetzung der
Farbakzeptoren bezogen auf den Gesamtpigmentgehalt:
Aluminiumoxid bzw. Aluminiumoxidhydrat Ton basische Zinkverbindungen gerechnet als
Zinkoxid
0,1 -3 " " Kupferverbindungen, gerechnet als
Kupfer(II)oxid.
11. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß von den Farbakzeptoren zumindest
das ^-Aluminiumoxid im Papierstoff enthalten ist.
12. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbakzeptoren als Beschich
tung auf einem Träger aufgebracht sind.
709829/0882
13· Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Farbakzeptoren als bindemittel- und pigmenthaltige Streichmasseschicht auf einem
Träger aufgebracht sind.
14. Verfahren zur Herstellung einer BeSchichtungsmasse für
ein Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche- 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufschlämmung der
Pigmente aus ^-AIpO-* bzw. Aluminiumhydroxid und -oxidhydraten
allein oder zusammen mit Tonen eine Zinksalzlösung zugegeben und durch Zufügen von Basen als schwer lösliche
basische Zinkverbindungen in feinster Verteilung auf den Pigmenten niedergeschlagen wird.
15. Verfahren zur Herstellung einer BeSchichtungsmasse für ein
Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß Zinksalze mit Ammoniak in einen Zinkaminkomplex übergeführt und in dieser Form den Pigmenten
aus J-AIgO-, bzw. Aluminiumhydroxyd und -oxidftydraten allein
oder zusammen mit Tonen zugegeben werden.
1.6. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 und 15, zur Herstellung
einer BeSchichtungsmasse nach einem der Ansprüche 1
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der BeSchichtungsmasse
Harnstoff oder ein Harnstoffderivat zugesetzt wird.
17· Verfahren nach Anspruch 16, dadurch, gekennzeichnet, daß
das Harnstoffderivat Thioharnstoff ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 und 17, dadurch gekennzeichnet,
daß das Harnstoffderivat Diphenylthioharnstoff
ist.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis l8 zur Herstellung
einer Beschichtungsmasse für ein Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Dispergierhilfsmittel zugegeben wird.
• · * ■ Γ
709829/0882
260186S
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
das Dispergierhilfsmittel dem y-Al^CU bzw. dem Aluminiumhy&roxyd
und -oxidhydrat vor der Zugabe von Tonen zugegeben wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 und 20, dadurch gekennzeichnet,
daß als Dispergierhiflsmittel polycarbonsäure
Salze zugegeben werden.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche Ik bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zinkverbindungen und/oder oxidativ wirkenden Metallverbindungen in Form einer Lösung oder
Dispersion auf das Aufzeichnungsmaterial aufgebracht werden.
709829/0882
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OGA | New person/name/address of the applicant | ||
BHN | Withdrawal |