DE2623802B2 - Verfahren zur Beschichtung von Papier zwecks Herstellung von Nehmerblättern von Farbreaktionspapieren und Beschichtungsmasse zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Beschichtung von Papier zwecks Herstellung von Nehmerblättern von Farbreaktionspapieren und Beschichtungsmasse zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft den in den Patentansprüchen
angegebenen Gegenstand.
Farbreaktionspapiere haben in jüngster Zeit weltweit eine weitverbreitete Anwendung gefunden und sie
werden gewöhnlich bedruckt und in Form von Mehrfachsets zur Erzeugung von Mehrfachkopien
verwendet.
Das oberste Papierblatt, aiuf welches der Maschinenanschlag oder der Druck unmittelbar ausgeübt wird, ist
gewöhnlich auf seiner Rückseite mit mikroskopisch kleinen Kapseln beschichtet, die eine der zur Erzeugung
einer Markierung befähigten reaktiven Komponenten erzeugt. Ein Nehmerblatt, das im Kontakt mit einer
derartigen Rückseite des Deckblattes angeordnet ist, trägt auf seiner Vorderseite eine Schicht aus einem
Material, das eine zur Umsetzung mit dem Inhalt der Kapseln befähigte Komponente aufweist, so daß beim
Bruch von Kapseln durch Druckeinwirkung mit Hilfe
eines Schreibstiftes oder einer Schreibmaschinentaste
der ursprünglich farblose oder praktisch farblose Kapselinhalt ausläuft und mit dem auf dem Nehmerblau
befindlichen Reaktionspartner reagiert
-. Auf dem Fachgebiet der Farbreaktionspapiere werden Übertragungsblätter mit den Bezeichnungen
CB, CFB und CF versehen, die für »auf der Rückseite beschichtet«, »auf der Vorder- und Rückseite beschichtet« bzw. »auf der Vorderseite beschichtet« stehen.
ι ο Beim CB-Blatt handelt es sich somit in der Regel um das
oberste Blatt, auf das die Druckeinwirkung direkt ausgeübt wird; die CFB-Blätter sind die Zwischenblätter, von denen jedes ebenso wie das CB-Blatt den Inhalt
von gebrochenen Kapseln von seiner Rückseite auf die
r> Vorderseite des nächsten darauf folgenden Blattes überträgt; und beim CF-Blatt handelt es sich um das
letzte Blatt, das als einziges in der Regel nur auf seiner Vorderseite zur Bilderzeugung beschichtet ist und
normalerweise auf seiner Rückseite nicht beschichtet ist,
Obwohl in der Regel die Kapsel auf der Rückseite und
der Reaktionspartner für den Kapselinhalt auf der Vorderseite jedes Zwischenblattes schichtförmig aufgebracht werden, kann gewünschtenfalls auch umgekehrt
r> verfahren werden und bei einigen bekannten Produktionen werden überhaupt keine Schichten verwendet und
die als Reaktionspartner wirkenden Komponenten in den Blättern selbst untergebracht, wobei auch eine der
Komponenten in einem der Blätter untergebracht sein
in kann, während die andere in Form einer Oberflächenschicht vorliegt Ferner können beide Reaktionspartner
in Form von in Mikrokapseln untergebrachten Flüssigkeiten vorliegen. Zahlreiche derartige Farbreaktionspapiere des verschiedensten Typs werden z. B. in den
π US-PS 22 99 694, 27 12 507, 30 16 308, 34 29 827 und
37 20 534 beschrieben.
Die Farbreaktionspapiere erfreuen sich weitverbreiteter Anwendung, z. B. für Geschäftsaufzeichnungen, als
Auskopierpapiere für Computer und dergleichen, und es
4Ii gibt daher eine beträchtliche diesbezügliche Patentliteratur über deren Herstellung, angefangen von verschiedenen früheren Serien von Patenten, z. B. den US-PS
25 05 470 bis 25 05 489; 23 48 364 bis 23 48 366; und 25 50467 bis 25 50473. Alle diese Patente betreffen in
4~> der Regel Farbreaktionspapiere, die, in verschiedenen physikalischen Vereinigungen oder Anordnungen, von
einer farbbildenden Farbstoffvorläuferverbindung Gebrauch machen, die vorzugsweise farblos und aus einer
großen Zahl chemischer Klassen ausgewählt ist und in
><> Verbindung mit einem Nehmerblatt, das Feststoffpartikel aus einem zur Umsetzung mit der Farbvorläuferverbindung befähigten Material trägt, unter Erzeugung
eines sichtbaren farbigen Reaktionsproduktes reagiert. Die Farbvorläuferverbindung und reaktiver Ton bilden
v"> in der Regel die Komponenten einer chemischen
reaktion die beim Kontakt miteinander ein auffallend
farbiges Reaktionsprodukt ergeben.
w) zugleich derjenige Typ, der auch erfindungsgemäß in
besonders vorteilhafter Weise herstellbar ist, wird z. B. in den angegebenen US-PS 27 12 507 und 30 16 308
beschrieben, wonach mikroskopisch kleine Kapseln, die gefüllt sind mit einer Flüssigkeit aus einer Lösung einer
f-i ursprünglich farblosen, chemisch reaktiven, farbbildenden Farbstoffvorläuferverbindung, auf die Rückseite
eines Blattes in Form einer Schicht aufgebracht werden, und eine Trockenschicht aus einer als Reaktionspartner
für die Farbvorläuferverbindung wirkenden chemischen
Verbindung auf die Vorderseite eines Nehmerblattes aufgetragen wird.
Typische geeignete Farbvorläuferverbindungen sind z. B. solche des in der US-PS 34 55 721, insbesondere in
dem die Spalten 5 und 6 dieser Patentschrift überbrückenden Absatz, beschriebenen Typs. Andere
geeignete Farbvorläuferverbindungen sind bekannt aus den US-PS 37 03 39/ und 37 13 863. Diese Farbvorläuferverbindungen sind zur Reaktion mit einer
Empfangsschicht befähigt, die ein saures Material enthält, z. B. den mit Säure ausgelaugten Ton vom
Bentonittyp, der z. B. in der US-PS 39 63 852 beschrieben ist, auf die besonders Bezug genommen wird.
Zahlreiche der in den angegebenen Patentschriften beschriebenen Farbvorläuferverbindungen sind dazu
befähigt, mit einem sauren Material eine Reaktion vom Säure-Basentyp einzugehen. Andere bekannte Farbvorläuferverbindungen sind die Spiro-dipyranverbindungen, die z.B. in der US-PS 32 93 060 beschrieben
werden, wobei besonders auf die Ausführungen von Spalte 11, Zeile 32 bis Spalte 12, Zeiie 21 dieser
Patentschrift verwiesen wird. Die aus den angegebenen Patentschriften bekannten Farbvorläuferverbindungen
sind in der Regel ursprünglich farblos und werden stark farbig im Kontakt mit einer sauren Schicht, z. B. mit
einem mit Säure ausgelaugten Ton vom Bentonittyp. Andere geeignete Farbvorläuferverbindungen sind z. B.
solche des in den US-PS 3193404, 32 78 327 und
33 77 185 beschriebenen Typs.
In der Regel werden die Farbvorläuferverbindungen
in einem Lösungsmittel gelöst und die erhaltene Lösung wird eingekapselt nach Verfahren, wie sie z. B. in den
angegebenen US-PS 30 16 308 und 34 29 827 beschrieben werden. Andere Verfahren zum Einkapseln von
Farbvorläuferverbindungen sind z. B. aus den US-PS 27 12 507 und 35 78 605 bekannt. In diesem Zusammenhang verdient hervorgehoben zu werden, daß der
exakte Typ der Kapsel selbst für die vorliegende Erfindung in keiner Weise kritisch ist. Typische, zum
Lösen von Farbstoffvorläuferverbindungen bekanntermaßen geeignete Lösungsmittel sind z. B. chlorierte
Biphenyle, pflanzliche öle (z. B. Rizinusöl, Kokosnußöl und Baumwollsamenöl), Ester (z. B. Dibtuyladipat,
Dibutylphthalat, Butylbenzyladipat, Benzyloctyladipat, Tricresylphosphat und Trioctylphosphat), Erdölderivate
(z. B. Ligroin, Kerosin und Mineralöle), aromatische Lösungsmittel (z. B. Benzol und Toluol), Siliconöle oder
Kombinationen derselben. Besonders geeignet sind die alkylierten Naphthalinlösungsmittel, wie sie z. B. in der
US-PS 38 05 463 beschrieben werden.
In den angegebenen Farbreaktionspapieren werden die in Mikrokapseln eingeschlossenen Farbvorläuferverbindungen üblicherweise in den RUckschichten der
Blätter von Mehrfachsets untergebracht, während die sauren Schichten der Nehmerblätter in der Regel als
Vorderschichten angewandt werden, so daß nach Bruch der Kapseln die Farbvorläuferverbindung in einem
Lösungsmittel von einer benachbarten Rückschicht auf die Nehmerblattvorderschicht überführt wird.
Ein ernsthaftes Problem, das der Fachwelt bisher zumindest in den Fällen arg zusetzte, in denen
Nehmerblattschichten mit säureausgelaugten Bentonittonen Verwendung fanden, besieht darin, daß die
physikalischen Eigenschaften dieser Materialien deren Verarbeitung zu Aufschlämmungen mit hohem Feststoffgehalt nicht zulassen, weshalb sich frühere Beschichtungsverfahren als unwirtschaftlich erwiesen.
Ferner war es nicht möglich, Aufschlämmungen von säureausgelaugten Bentonittonen mit niedrigem Feststoffgehalt zum wirksamen Beschichten von Papier bei
linearen Beschichtungsgeschwindigkeiten zu verwenden, wie sie bei der Papierherstellung auf der
Papiermaschine, in der Regel auf einer Fourdrinier-Maschine, angewandt werden (460 m pro Minute oder
mehr). Es erwies sich daher in der Regel als erforderlich,
Nehmerblätter »außerhalb der Maschine« in einer
ι υ separaten Verfahrensstufe zu beschichten, was natürlich
wegen der zusätzlichen Verfahrensschritte von Haus aus eine weniger wirksame und Unwirtschaftliche
Verfahrensweise darstellt Zusätzliche Kosten fallen beim Beschichten außerhalb der Maschine auch deshalb
π an, weil bei Verwendung von Aufschlämmungen mit
niedrigem Feststoffgehalt extra getrocknet werden muß.
Beschichtungsmassen, die Calciumcarbonat in Verbindung mit verschiedenen Tonen enthalten, fanden
zwar bereits Verwendung, doch wurde noch niemals nahegelegt, daß Calciumcarbonat die Erzeugung von
Beschichtungsmassen aus säureausgelaugtem Bentonitton mit hohem Feststoffgehalt in irgend einer Weise
erleichtern könnte. So ist z. B. aus der US-PS 34 68 698
die Verwendung einer Ton-Calciumcarbonat-Masse zur
Herstellung beschichteter Papiere für den Offsetdruck bekannt, die eine verbesserte Festigkeit, Glätte und
dergleichen aufweisen. Die US-PS 36 22 364 zeigt, daß sich die Zugabe von Calciumcarbonat neben vielen
to anderen Zusatzstoffen als wirksam erweist zur Verbesserung des Farbentwiclclungseffekts von Farbreaktionspapieren. Die US-PS 36 61 610 lehrt die Verwendung
eines gemischten Kaolinton-Calciumcarbonatmaterials in Papierbeschichtungsmassen, Farben, Kautschuks und
Vy Kunststoffmaterialien, wobei sich diese Patentschrift
hauptsächlich mit den Glanzeigenschaften der Beschichtungsmasse befaßt.
Aus der US-PS 37 53 761 ist die Verwendung von Calciumcarbonat-Tongemischen zur Verbesserung des
Farbentwiclclungseffekts in Farbreaktionspapieren bekannt, wobei allerdings als Tonmaterial Montmorillonite ganz bestimmten Typs in zeit- und kostenaufwendiger Weise ausgewählt und vorbehandelt werden
müssen, und die anfallenden Beschichtungsmassen
4r> haben einen so niedrigen Feststoff gehalt, daß nur eine
Verarbeitung außerhalb der Papiermaschine in Frage kommt Eine Verbesserung des Farbentwicklungseffekts wird auch mit Hilfe der aus der DE-OS 22 13 130
bekannten Beschichtungsmasse angestrebt din säurebe
handelten Bentonit enthält deren Viskosität für eine auf
der Papiermaschine erfolgenden Beschichtung jedoch zu niedrig ist, wobei sich auch eine zu geringe
Bildbildungsfähigkeit der dabei erhaltenen Farbreaktionspapiere ergibt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches und wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung von Nehmerblättern von Farbreaktionspapieren sowie eine
verbesserte Beschichtungsmasse für dieselben auf der Basis von säurebehandeltem aktivem Bentonit anzuge-
bo ben, deren Farbstoffgehalt und Viskosität eine Beschichtung auf der Papiermaschine mit einem Messer- oder
Walzenbeschichter bei den bei der Papierherstellung üblichen hohen Produktionsgeschwindigkeiten ermöglichen, ohne daß die Bildbildungsfähigkeit und/oder
ti-> Kopierqualität des erhaltenen Nehmerblattes darunter
leidet.
Diese Aufgabe wird mit Hilfe eines Verfahrens gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Beschichtung in
an sich bekannter Weise in der Papiermaschine durchgeführt wird und die Bentonitmasse zusätzlich mit
inaktivem Material aus Calciumcarbonat und gegebenenfalls Kaolin in solcher Menge versetzt wird, daß die
Beschichtungsmasse bei einem Feststoffgehalt von 43 bis 60 Gew.-% eine Viskosität von 700 bis 7000 cps
aufweist
Erfindungsgemäß wird somit Calciumcarbonat und gegebenenfalls Kaolin als inaktives Material zu der
aktiven Bentonit-Beschichtungsmasse zugegeben, wodurch
deren Aufbringung auf das produzierte Papier direkt auf der Papiermaschine in zeit- und kostensparender
Weise unter Verwendung von Messer- oder Walzenbeschichtungstechniken erfolgen kann, so daß
die bisher notwendige separate Beschichtung des bereits hergestellten Papierschichtträgers mit Hilfe
einer Drahtrakel entfällt Um zur Beschichtung auf der Papiermaschine geeignet zu sein, muß die Beschichtungsmasse
einen Gesamtfeststoffgehalt von 43 bis 60 Gew.-Vo und eine Viskosität im Bereich von 700 bis
7000 cps (20 UpM Brookfield) aufweisen. Der hohe Feststoffgehalt der Beschichtungsmasse erleichtert das
Trocknen der Schicht unter leichter Entfernung der wäßrigen Phase. Sowohl der hohe Feststoffgehalt als
auch eine Viskosität im angegebenen Bereich sind erforderlich, um ein geeignetes Beschichtungsgewicht
bei den Hochgeschwindigkeits-Betriebsbedingungen einer typischen Papiermaschine, z. B. der Fourdrinier-Maschine,
welche bei Beschichtungsgeschwindigkeiten von 460 m pro Minute oder mehr arbeitet zu erzielen.
Bisher war es sehr schwierig, Beschichtungsmassen aus mit Säure ausgelaugtem Ton vom Bentonittyp mit
hohem Feststoffgehalt herzustellen. Bei Feststoffgehalten, die eindeutig unter denjenigen lagen, wie sie für eine
Messerbeschichtung und Trocknung bei einer linearen Produktionsgeschwindigkeit von 460 m pro Minute
gebraucht werden, wurden die Aufschlämmungen dick wie Pasten. Es zeigte sich, daß dieses Problem zumindest
teilweise überwunden werden kann durch Zugabe eines als Verdünnungsmittel wirkenden Tonmaterials solchen
Typs, daß hohe Gesamtfeststoffgehalte möglich sind. Wird jedoch ein derartiger Ton, z. B. Kaolin, in
ausreichender Menge angewandt, um eine geeignete Viskosität zu schaffen, so leidet darunter in der Regel
die Bildbildungsfähigkeit des aktiven Bentonits in der auf dem Nehmerblatt befindlichen Schicht. Ein Teil
dieser verloren gegangenen Bildbildungsfähigkeit ließ sich zwar wiedergewinnen durch Verminderung der
Bindemitteintenge, doch verminderte dies wiederum die Kopierfähigkeit, weil bei unzureichender Bindemittelmenge
der Ton während des Kopierens vom Papier abblättert.
Die erfindungsgemäße Beschichtungsmasse mit einer Kombination von aktivem Bentonit und Calciumcarbonat
zeichnet sich durch vorteilhafte Eigenschaften in bezug auf Bildbildungscharakteristika und Widerstandsfähigkeit
gegenüber Abblättern aus, was darauf zurückzuführen sein könnte, daß das Calciumcarbonat
als ein Separator zwischen aktiven Bentonitpartikeln in der Schicht wirkt, so daß die Dichtpackung der aktiven
Bentonitpartikel vermindert wird und die maximale Oberfläche an reaktivem Ton zugänglich ist, wenn die
Schicht mit einer Farbvorläuferverbindung und Lösungsmittel in bekannter Weise in Kontakt gelangt.
Es erweist sich oftmals als wünschenswert, den pH-Wert während der Herstellung der Beschichtungsmasse
mit hohem Feststoffgehalt zu steuern. So sollte vor der Zugabe des Calciumcarbonats zu der aktiven
Bentonitaufschlämmung der pH-Wert der Aufschlämmung vorzugsweise auf 7 bis 8 eingestellt werden. In der
Regel ist die aktive Bentonitaufschlämmung selbst leicht sauer, so daß diese Einstellung durch Zugabe einer Base,
z. B. von Ammoniak oder dergleichen, bewirkt werden kann. Geschieht dies, so bleibt die Dispersion flüssig und
es erfolgt keine Agglomeration.
Die erfindungsgemäße Beschichtungsmasse mit einem Gehalt an einem mit Säure ausgelaugten aktiven
Ton vom Bentonittyp enthält als inaktives Material entweder Calciumcarbonat oder ein Gemisch aus
Calciumcarbonat und Kaolin. Das inaktive Material liegt in der Masse in einer Menge vor, die einen
Gesamtfeststoffgehalt in der Aufschlämmung im Bereich von 43 bis 60 Gew.-% und eine Viskosität von 700
bis 7000 cps ergibt Während die Verwendung eines Calciumcarbonat-Kaolingemisches grundsätzlich die
Beschichtung auf der Papiermaschine erleichtert, führt das Vorliegen von Calciumcarbonat statt Kaolin als
Hauptbestandteil des inaktiven Materials zu einer Fertigschicht mit wesentlich verbesserten Bildbildungscharakteristika.
Typische erfindungsgemäß verwendbare aktive Tone sind die mit Säure ausgelaugten Tone vom Bentonittyp,
wie sie in der angegebenen US-PS 39 63 852 beschrieben werden.
Typische erfindungsgemäß verwendbare inaktive Materialien sind z. B. Kaolinite und Calciumcarbonai,
wobei es sich bei letzterem z. B. um natürliche Schlämmkreide, vermahlenem Marmor oder Calcit oder
ein chemisch ausgefälltes Calciumcarbonatmaterial handeln kann. In vorteilhafter Weise ist ein ausgefälltes
Albaglos-Calciumcarbonat, bekannt als Albaglos-Kreide, verwendbar.
Andere Zusätze, z. B. kolloidales Siliciumdioxid, feinteilige Kieselerdepulver, hydratisiertes Aluminium,
Aluminiumoxid und Kunststoffpigmente, z. B. Styrol-Butadien-Mischpolymerisate,
sind zur Verbesserung der Bildbildungscharakteristika von Tonaufschlämmungen mit hohem Feststoffgehalt wirksam.
Die Menge an inaktivem Material, das im Feststoffanteil der erfindungsgemäßen Beschichtungsmasse vorliegt,
reicht aus, um die Herstellung wäßriger Aufschlämmungen mit einem Gehalt an mindestens 43
Gew.-% Feststoffen zu gewährleisten. Vorzugsweise beträgt der Feststoffgehalt der Beschichtungsmasse
mindestens 44%, doch liegen nicht mehr als 60 Gew.-% vor. Zur Erzielung eines derartig hohen Feststoffgehaltes
kann der Feststoffanteil zu 10 bis 90 Gew.-Teile aus
inaktiven Materialien und dementsprechend zu 90 bis 10
Gew.-Teile aus aktivem Ton bestehen. Vorzugsweise bestehen die Feststoffe aus 25 bis 45 Gew.-Teilen
inaktiven Materialien und dementsprechend 74 bis 55 Gew.-Teile aktivem Ton. Das inaktive Material selbst
weist vorzugsweise 12,5 bis 100Gew.-% Calciumcarbonat
auf, wobei der Rest aus Kaolin besteht. Der Feststoffanteil einer besonders bevorzugten erfindungsgemäßen
Beschichtungsmasse enthält aktiven Ton und Calciumcarbonat in einem Verhältnis von 60 :40.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Beschichtungsmassen mit hohem Feststoffgehalt werden der
aktive Ton und inaktive Materialien in Wasser aufgeschlämmt und, nachdem die erhaltene Aufschlämmung
in einer Mühle behandelt oder anderweitig gründlich dispergiert worden ist, wird ein übliches
bekanntes Bindemittel zu der Aufschlämmung in einer Menge zugegeben, die ausreicht, um eine gegenüber
Abblättern widerstandsfähige Fertigschicht zu erzielen.
Typische geeignete Bindemittel werden z. B. in den US-PS 25 16 632, 25 16 633 und 25 16 634 beschrieben.
Verwendbar sind in der Regel Stärken, die durch Enzymumwandlung oder chemische Behandlung modifiziert
wurden, und ebenso Kasein, Polyvinylalkohol und synthetische Latexemulsionen mit einem Gehalt an
Styrol/Butadien- oder Acrylharzen. In der Regel beträgt die Menge an trockenem Bindemittel 15 bis 30
Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile Gesamtfeststoff, ausschließlich
des Bindemittels.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Zur Herstellung einer Beschichtungsmasse aus aktiven! Ton mit hohem Feststoffgehait, die sich zur
Messerbeschichtung auf der Papiermaschine eignet, wurden 165 g Wasser in einen mit einem Rührer
ausgestatteten Becher geschattet und das Wasser wurde mit 4,05 g handelsüblichem Komplexbildungsmittel auf
Natrium-Hexametaphosphat-Basis versetzt, worauf bis zur Lösung desselben gerührt wurde. Danach wurden
81,0g mit Säure aktivierter Bentonitton unter fortgesetztem Rühren in den Becher gegeben und die
erhaltene Aufschlämmung wurde mit Ammoniak versetzt, um den pH-Wert der Aufschlämmung in einen
Bereich von etwa 7,0 bis 8,0 einzustellen. Dann wurden 54,0 g Calciumcarbonat in Form von Albaglos-Kreide in
die erhaltene Aufschlämmung eingerührt und das erhaltene Gemisch wurde in einer Prozellangefäßmühle
etwa 2 Stunden lang bei etwa 58 bis 60 UpM gemischt Das Gewichtsverhältnis von trockenem Ton zu der
Albaglos-Kreide betrug 60:40. Die gemischte Aufschlämmung
wurde sodann in ein handelsübliches Mischgefäß dekantiert und eine wäßrige Lösung mit
einem Gehalt an 30 Gew.-% durch Hydroxyäthylierung modifizierter Stärke (Handelsprodukt) — bei 95° C
etwa 15 bis 30 Minuten lang gekocht — wurde darin in einer Menge dispergiert, die so berechnet war, daß 10
Trockengewichtsteile Stärke für je 100 Teile trockenen Feststoffe, ausschließlich des Bindemittels, entfielen.
Nachdem die Stärke vollständig eingemischt war, wurde eine wäßrige Emulsion mit einem Gehalt an 50 Gew.-%
eines Butadien/Styrol-Latex in die Aufschlämmung in solcher Menge eingerührt, daß eine Viskosität von etwa
750 cps bei 30UpM Brookfield erzielt wurde. Der Gesamt-Trockenfeststoffgehalt der Aufschlämmung
einschließlich aktiver Ton, Calciumcarbonat und Bindemitelle betrug etwa 44,4 Gew.-% und die verschiedenen
Komponenten sind in der folgenden Tabelle I aufgeführt.
Komponente | gesamt | trocken | naß |
Wasser | _ | 165,0 | |
Natrium-hexametaphosphat | 4,05 | 4,05 | |
(Komplexiermittel) | |||
Mit Säure ausgelaugter Bentonit | 81,0 | 81,0 | |
Cacliumcarbonat (Albaglos-Kreide) | 54,0 | 54,0 | |
Stärke (30 gew.-%ige Lösung) | 13,5 | 45,0 | |
Latex (50 gew.-%ige Lösung) | 20,25 | 40,5 | |
172,8 | 389,55 |
Das obige Beispiel wurde wiederholt unter Verwendung eines Verhältnisses von aktivem Bentonitton zu
Kaolin von 60:40 und einem Verhältnis von aktivem Bentonnitton zu Kaolin zu Calciumcarbonat von
60:20:20. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der
folgenden Tabelle II aufgeführt
25X38
Beschichtungsgewicht
Bild*)
1 min
20 min
Viskosität
cps
Kaolin | 5,2 | 61,1 | 59,4 | 4100 |
Kaolin + Calciumcarbonat | 5,3 | 51,4 | 49,1 | 5400 |
Calciumcarbonat | 4,5 | 49,7 | 47,9 | 5000 |
*) Die Bestimmung des prozentuellen Bild-Reflexionsvermögens erfolgte unter Verwendung eines handelsüblichen Opacimeters. Ein unbelichteter Bezirk des CF-beschichteten Nehmerblattes wurde auf der Rückseite mit dem Weißkörper versehen
und als 100 calibriert Die Reflexion des Bildbezirks im Verhältnis zu diesem Standard wurde sodann bestimmt durch Einbringen des Bildbezirks in die Meßzone unter Versehen der Rückseite mit dem Weißkörper. Der auf diese Weise erhaltene
Refiexionswert stellt das Verhältnis von Bild zu Hintergrund dar.
Die Ergebnisse der Tabellen lassen erkennen, daß bei
Verwendung von vorwiegend Calciumcarbonat statt überwiegend Kaolin als inaktives Material die Fertigschicht eine weitaus bessere Bildintensität aufwies. Der
pH-Wert der aktiven Tonaufschlämmung mußte jedoch auf Werte zwischen etwa 7,0 bis 8,0 eingestellt werden,
um ein starkes Eindicken zu verhindern.
Es wurde eine Beschkhtungsoperation auf der
Papiermaschine durchgeführt unter Verwendung einer Beschichtungsmasse, die gemäß Beispiel 1 hergestellt
worden war. Die Anwendbarkeit der Masse auf der Papiermaschine war sehr gut und Proben der beschichteten Blätter wurden auf ihre Bildbildungseigenschaften
getestet, wobei gefunden wurde, daß diese allgemein
zufriedenstellend waren. Die Bilder lagen innerhalb der erforderlichen Normanforderungen und die Durchschriften hätten eine blaue Farbe und das unbewaffnete
Auge konnte kein Rot erkennen, das üblicherweise bei der Bildbildung auf einem mit einer Drahtrakel
beschichteten Papier gesehen wird. Auch der Abrieb ergab gute Werte, was eine zufriedenstellende Kopierbarkeit anzeigte.
ίο
Zwei praktisch nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellte Heschichtungsmassen aus mit
Säure ausgelaugtem Bentonitton mit hohem Feststoffgehalt wurden mit einem Messerbeschichter auf einen
Papierschichtträger aufgebracht. Die auf Trockengewicht bezogene Zusammensetzung der beiden Massen,
die lediglich in bezug auf verwendetes Bindemittel variiert, ist in der folgenden Tabelle III aufgeführt. Es
wurde eine ausreichende Menge Wasser zugegeben, um den Gesamtfeststoffgehalt jeder Masse auf etwa 44
Gew.-% zu bringen.
Tabelle III | Masse | Masse |
Komponente | Nr. 1 | Nr. 2 |
5 | 5 | |
Natrium-hexametaphosphat | ||
(Komplexiermittel) | 60 | 60 |
Bentonitton | 40 | 40 |
Calciumcarbonat | 22 | 15 |
Latex | — | 10 |
Hydroxyäthylierte Stärke | ||
Mit jeder Beschichtungsmasse wurde soviel Papier beschichtet, daß ein Kopierversuch durchgeführt
werden konnte. Die erhaltenen Nehmerblätter ergaben ausgezeichnete Bildintensitätscharakteristika. Die Aufbringbarkeit jeder Masse wurde als sehr gut beurteilt
bei einer Produktionsgeiichwindigkeit von 460 m/min unter Verwendung einer Trockenofentemperatur von
etwa 168° C Die Masse Nr. 2 zeigte eine geringe
Kantenbildung bei der Anwendung, doch wurden beide
Massen als sehr gut beurteilt
Die Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäßen Beschichtungsmassen bei normalen Papiermaschinen-Betriebsgeschwindigkeiten durch Messerbeschichtung
in einer »Einstufen«-Operation gleichzeitig mit der Papierherstellung aufbringbar sind und sehr vorteilhafte
Nehmerblätter für Farbreaktionspapiere ergaben.
Claims (6)
1. Verfahren zur Beschichtung von Papier zwecks Herstellung von Nehmerblättern von Farbreaktionspapieren, wobei ein·; wäßrige Bcschichtungsmasse mit säureaktiviertem Bentonit mit Zusatzstoffen eingesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung in an sich bekannter
Weise in der Papiermaschine durchgeführt wird und die Bentonitmasse zusätzlich mit inaktivem Material
aus Calciumcarbonat und gegebenenfalls Kaolin in solcher Menge versetzt wird, daß die Beschichtungsmasse bei einem Feststoffgehalt von 43 bis 60
Gew.-% eine Viskosität von 700 bis 700OcPs aufweist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsmasse mit einem
Messerbeschichter aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Beschichtungsmasse eingesetzt wird, die durch Aufschlämmen des aktiven
Tons vom Bentonittyp mit Wasser, Einstellen des pH-Wertes der Tonaufschlämmung auf etwa 7 bis 8
und Zusetzen des inaktiven Materials hergestellt ist.
4. Beschichtungsmasse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 2 oder 3 mit einem
Gehalt an Wasser, einem mit Säure ausgelaugten aktiven Ton vom Bentonittyp und einem Bindemittel, sowie gegebenenfalls Zusatzstoffen wie inaktivem Ton und/oder Calciumcarbonat, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von aktivem Ton vom Bentonittyp zu inaktivem Material
auf 10 :90 bis 90 :10 eingestellt ist.
5. Beschichtungsmasse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmaterial Calciumcarbonat in einer Menge von 12,5 bis 100 Gew.-% und
ggf. Kaolin in einer Menge bis 87,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des inaktiven Materials,
enthält
6. Beschichtungsmasse nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gewichtsverhältnis von aktivem Ton vom Bentonittyp zu inaktivem Material in der Aufschlämmung
75 : 25 bis 55 :45 beträgt
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