DE1000680B - Dispergiermittel fuer insbesondere zur Herstellung von Papierstreichfarbe bestimmten Primaerton - Google Patents
Dispergiermittel fuer insbesondere zur Herstellung von Papierstreichfarbe bestimmten PrimaertonInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Dispergieren von Ton für Papieraufstriche und insbesondere auf
ein Dispergiermittel für primäre Tonsorten und ein Verfahren zu ihrer Dispergierung.
Die Papieraufstrichindustrie bedient sich heutzutage weitgehend des Streichens auf der Papiermaschine,
d. h.. das Streichen des Papiers erfolgt als Teilschritt der Papiererzeugung und ist ein Teil eines
fortlaufenden Verfahrens. Die zum Streichen benutzten Farben oder Stoffe bestehen aus Pigment, Bindemittel
und einem oder mehreren Zusätzen. Als Pigment dient für gewöhnlich Ton, und Casein oder
Stärke sind die üblichen Tonbindemittel. Die Zusätze dienen insbesondere zum Dispergieren des Pigments.
Bei dem Streichen auf der Papiermaschine besteht die Hauptschwierigkeit darin, die Pigmente in der
Bindemittellösung einwandfrei zu dispergieren, um eine Streichfarbe von ausreichend hohem Feststoffgehalt
und einwandfreien Fließeigenschaften zu erhalten. Da die Streichfarbe die Maschine durchläuft,
unterliegt sie beim Passieren der Rakel und Walzen bis zum Aufbringen auf das Papier zunehmenden
Scherkräften, die zu diesem Zeitpunkt plötzlich aufgehoben werden. Die Streichfarbe muß notwendigerweise
die richtigen Fließeigenschaften besitzen, damit sie die Maschine in flüssigem Zustande durchlaufen kann,
andererseits aber auch genügend thixotrop sein, um in ständigem Fluß eine glatte Oberfläche zu bilden und nach
Aufheben der Scherkraft in dieser Form zu erstarren.
Daher ist Thixotropie eine der wichtigsten Eigenschaften, die die Streichfarbe besitzen muß. Andere,
gleich wichtige rheologische Eigenschaften sind die Viskosität und der Feststoffgehalt der Farbe, und
zwar die Viskosität, weil die Farbe beim Auftragen auf die Papierunterlage durch die Maschine hindurchlaufen
und die Rakel und Walzen passieren muß, und der Feststoffgehalt, weil bei einem wirtschaftlichen
Hochleistungs-Papierstreichverfahren durch Erhöhen des Feststoffgehaltes in der Farbe die im letzten
Arbeitsschritt zu beseitigende Wassermenge entsprechend verringert wird. Diese Streichmaschinen
sind für gewöhnlich so gebaut, daß sie Streichfarben innerhalb eines Bereichs von rheologischen Eigenschaften
verarbeiten können. Im allgemeinen kann man sagen, daß beim Streichen auf der Papiermaschine
thixotrope Streichfarben mit einer Höchstviskosität von 3000 bis 4000 Zentipoise (cP) bei
100 U/min und mit einem Feststoffgehalt von 60 bis 65% verwendet werden. Da die Farbe aus Tonschlicker
oder dispersem Ton hergestellt wird, wird die Viskosität vergrößert und der Feststoffgehalt verkleinert,
und daher ist es erwünscht, Schlicker von möglichst niedriger Viskosität und möglichst hohem
Feststoffgehalt herzustellen. Auf Grund der heutigen Dispergiermittel für insbesondere
zur Herstellung von Papierstreichfarbe
bestimmten Primärton
Anmelder: MOORE & MUNGER,
New York, N. Y. (V. St. A.)
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. phil. G. Henkel, Patentanwalt,
Berlin-Schmargendorf, Auguste-Viktoria-Str. 63
Berlin-Schmargendorf, Auguste-Viktoria-Str. 63
George Douglas Fronmuller, Mamaroneck., N. Y.,
und Robert Anthony Gallino, Flushing, N. Y.
und Robert Anthony Gallino, Flushing, N. Y.
(V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Erfahrungen sollte der Schlicker keine höhere Viskosität als ungefähr 800 cP und einen Feststoffgehalt
von etwa 65 bis 70% besitzen, damit diese Werte beim Anstellen der Farbe innerhalb der für sie gegebenen
Grenzen erhöht oder erniedrigt werden können. Ebenso wird der — nachstehend definierte — thixotropische
Index des Schlickers vorzugsweise zwischen 3 und 5V2 gehalten. Man hat erkannt, daß der Zusatz
bzw. das Dispergiermittel die wirksame Komponente bei der Herabsetzung der Viskosität und Erhöhung
des Feststoffgehalts in der Streichfarbe ist.
Für die heutigen Papiermaschinenaufstriche werden als Pigment üblicherweise sekundäre Tone verwendet,
da deren physikalische und chemische Eigenschäften so sind, daß sie ausreichend dispergiert
werden können, um die geforderten Werte für Viskosität und Feststoffgehalt zu besitzen. Diese in
großem Umfang aus amerikanischer Erzeugung stammenden Tonsorten werden so im Vergleich zu
primären Tonen genannt.
Primäre Tone waren bisher für die Papiermaschinenstreichverfahren weitgehend unverwendbar,
weil man mit ihnen keine Tondispersion bzw. keinen Schlicker von ausreichend hohem, z. B. 65 bis 70%
!«tragenden Feststoffgehalt herstellen konnte. Der
englische Streichton ist der einzige, heutzutage bekannte primäre Streichton, obwohl es andere primäre
Tonsorten, z. B. Füll- oder Töpfertone, gibt. Diese anderen Sorten eignen sich aber nicht für den Papierstrich,
können jedoch ebenfalls nach dem Verfahren und mit dem Dispergiermittel nach der Erfindung
dispergiert werden. Primärer Streichton besitzt viele wünschenswerte Eigenschaften, wie hohe Weiße und
vergleichsweise hohe Freiheit von Fremdstoffen. Er
besitzt jedoch außer den bereits erwähnten Nachteilen noch mehrere weitere,, „schwerwiegende Nachteile,
nämlich: Er besitzt dilatente Fließeigenschaften, z. B. die Neigung, unter Druck abzusetzen, er erfordert
anomale Bindemittelmengen zur Bindung an das Papier, er besteht aus groben Aggregaten und besitzt
ungenügenden Glanz. Daher war bisher die Verwendung von primärem Streichton in Streichfarben
mit hohem Feststoffgehalt selbst in Gegenwart der üblichen Arten von Tondispergiermitteln unpraktisch.
Das Hauptziel der Erfindung besteht darin, die Eigenschaften primärer Tone so weit zu modifizieren,
daß sie auch für Streichfarben mit hohem Feststofrgehalt verwendet werden können.
Eine Spezialaufgabe der Erfindung besteht darin, primäre Tone so ausreichend zu dispergieren, daß
Tonschlicker mit vergleichsweise hohem Feststoffgehalt, vergleichsweise niedriger Viskosität und thixotropen
Fließeigenschaften hergestellt werden können. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Bindemittelmenge
zu verringern, die zum Binden von primärem Ton an Papier erforderlich ist.
Weiterhin bemüht sich die Erfindung, wäßrige Primärtondispersionen zu schaffen, die sich mit den
gängigen Bindemitteln vertragen.
Die Erfindung betrifft demgemäß ein Dispergiermittel für einen Primärton und ist dadurch gekennzeichnet,
daß dieses aus einer Kombination von Tetranatriumpyrophosphat und einem neutralem Salz des
Komdensationsproduktes aus Formaldehyd und einer Sulfosäure eines aromatischen Kohlenwasserstoffs besteht.
Die Erfindung betrifft fernerhin eine wäßrige, thixotrope Dispersion aus Primärton und dem vorstehend
gekennzeichneten Dispergiermittel und weiterhin eine thixotrope Streichfarbe, die eine wäßrige
Suspension eines primären Streichtons, ein Bindemittel und das vorerwähnte Dispergiermittel enthält.
Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Gewinnung von vordispergierteni Primärton, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß eine wäßrige Dispersion aus einem Primärton und dem vorerwähnten
Dispergiermittel hergestellt und anschließend bis zur Erzielung einer praktisch trockenen Masse heruntergetrocknet
wird, und ebenso auch den nach diesem Verfahren gewonnenen, vordispergierten Primärton.
Die Erfindung soll nun im einzelnen an Hand der Zeichnungen beschrieben werden. Es zeigt
Fig. ι ein Kurvenbild der Beziehungen zwischen der Feststoffkonzentration und dem Gehalt an Tetranatriumpyrophosphat
(TNPP), in Prozenten ausgedrückt,
Fig. 2 ein Kurveiibild der Beziehungen zwischen
dein Feststoffgehalt und Tamol N als Dispergiermittel, in Prozenten ausgedrückt,
Fig. 3 ein Kurvenbild der Beziehungen zwischen der Viskosität und dem Prozentgehalt an Dispergiermitteln
in einem Tonschlicker,
Fig. 4 ein Kurvenbild, das den Einfluß von TNPP auf die Viskosität eines Tonschlickers mit einer festgelegten
Menge von Tamol N zeigt,
Fig. 5 ein Kurvenbild, das den Einfluß von Tamol N auf die Viskosität eines Tonschlickers mit einer festgelegten
Menge von TNPP zeigt,
Fig. 6 ein Kurvenbild der Beziehungen zwischen der Schüttdichte und dem Feuchtigkeitsgehalt eines
vordispergierten Primärtons,
Fig. 7 eine Mikroaufnahme von undispergiertem Primärton und
Fig. 8 eine entsprechende Mikroaufnahme von dispergiertem
Primärton.
Tetranatriumpyrophosphat (Na4P2O7), vor- und
nachstehend als TNPP bezeichnet, ist eine Verbindung, die bekanntlich Pigmente zu benetzen und zu
dispergieren vermag. Wenn es als Dispergiermittel für Primärtone verwendet wird, kann man Tonschlicker
mit maximal etwa 61% Feststoffgehalt erhalten.
Die neutralen Salze der Kondensationsprodukte aus Formaldehyd und bi- oder tricycliischen Sulfosäuren,
wie z. B. Naphthalinsulfosäure und Anthrazensulfosäure, besitzen bekanntlich auch gewisse Tondispergiereigenschaften.
Eines dieser Materialien ist im Handel unter dem Warenzeichen Tamol N bekannt;
es wird von der Firma Rohm & Haas Co. in Philadelphia,
Pa, hergestellt und verkauft. Das Handelsprodukt Tamol N ist das Natriumsalz eines Gemisches
der Kondensationsprodukte aus Formaldehyd und Naphthalinmono- und -disulfosäure und wasserlöslich.
Es wurde gefunden, daß die Neutralsalzform des Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und Naphthalinmonosulfosäure
und das entsprechende Produkt aus Naphthalindisulfosäure im wesentlichen die gleichen Tondispergiereigenschaften besitzen, obwohl
Anzeichen dafür sprechen, daß mit der Erhöhung der Zahl der konjugierten Ringe auch das Dispergiervermögen
zunimmt, wenn auch nicht im gleichen Verhältnis. Der Einfachheit halber soll sich daher der
hier benutzte Ausdruck Tamol N auf ein wasserlösliches, neutrales Salz des Kondensationsproduktes aus
Formaldehyd und Naphthalinsulfosäuren beziehen.
Bei Verwendung von Tamol N als Dispergiermittel für Primärton läßt sich kein Tonschlicker mit mehr
als etwa 56'% Feststoffgehalt gewinnen. Die Dispergiereffekte von TNPP bzw. Tamol N je allein sind
in den Fig. 1 und 2 graphisch dargestellt. Die Kurven beruhen dabei auf den nachstehend aufgeführten
Daten, die durch Herstellung wäßriger Dispersionen von Primärton erhalten wurden, welche auf eine Viskosität
von etwa 650 bis 700 cP, gemessen mit einem Brookfield-Viskosimeter mit Spindel Nr. 5 bei
100 U/min und 250 C, eingestellt wurden.
Fig. ι
55
60
% TNPP | Fig. 2 | °/o Feststoff |
0,1 | 32 | |
0,2 | 54 | |
o,3 | 58 | |
0,4 | 60 | |
o,5 | 61 | |
0,6 | 61 | |
o,7 | 61 | |
0,8 | 61 | |
0,9 | 61 | |
1,0 | 60 | |
% Tamol N | % Feststoff | |
0,1 | 28 | |
0,2 | 44 | |
o,3 | 51 | |
0,4 | 52 | |
o,5 | 53 | |
0,6 | 54 | |
0,7 | 55 | |
0,8 | 56 | |
0,9 | 56 | |
1,0 | 55 | |
Wie man sieht, üben beide Verbindungen ein bestimmte Begrenzung des in der Dispersion erreich-
baren Feststoffgehaltes aus. Die höchste, erreichbare Dispergierbarkeit, die mit dem gleichen Ton und
unter den gleichen Bedingungen, aber ohne Zusatz eines Dispergiermittel erzielbar ist, war ein Schlicker
mit 20% Feststoffgehalt.
Offensichtlich ist keine der beiden Verbindungen allein dazu befähigt, eine Primärtondispersion mit so
hohem Feststoffgehalt zu ergeben, daß sie für das Streichen auf der Papiermaschine brauchbar ist. Es
wurde nun aber gefunden, daß ein aus beiden Verbindungen
kombiniertes Dispergiermittel unerwarteterweise Primärton stärker als jede Verbindung für
sich allein zu dispergieren vermag und daß dadurch wäßrige Dispersionen mit einem für das Streichen auf
der Papiermaschine genügend hohen Feststoffgehalt erzielt werden können. Dieses Dispergiermittel besteht
zu gleichen Teilen aus TNPP und Tamol N und wird für das Dispergieren von Primärton vorzugsweise in
einer Menge von 0,87%, berechnet auf das Tongewicht, angewendet. Die vorstehend angegebenen
Prozentzahlen werden bevorzugt, weil dabei erfahrungsgemäß die maximale Dispersion und die gewünschten
Toneigenschaften erzielt werden können. Solche Beträge ermöglichen die Herstellung von wäßrigen
Primärtondispersionen oder -schlickern mit 65 bis 70% Feststoffgehalt und niedrigster Viskosität.
Sowohl die Zusammensetzung als auch die Menge des benutzten Dispergiermittels kann geändert werden,
wie am besten aus den Fig. 3 bis 5 ersichtlich ist. Bei der Bestimmung dieser Beträge wurden die Daten
zusammengetragen, auf denen die Fig. 3 beruht. Vorversuche ergaben, daß ungefähr gleiche Anteile der
beiden Komponenten des Dispergiermittels die gewünschte Wirkung bezüglich Feststoffkonzentration
und Viskosität ergeben würden. In Fig. 3 wurde die mit einem Brookfield-Viskosimeter bei 220 C ermittelte
Viskosität eines Tonschlickers mit 70°/» Feststoffgehalt gegen wachsende Zusätze eines Beispiels
des Dispergiermittels nach der Erfindung aufgezeichnet. Alle Viskositäten wurden bei 100 U/min ermittelt,
und das Dispergiermittel bestand aus 52% Tamol N und 48% TNPP. Die so erhaltene Kurve
zeigt, daß Viskositäten von 800 cP und darunter innerhalb des Bereichs von etwa 0,4 bis 1,5% an dem
erwähnten Dispergiermittel erzielbar sind. Die niedrigste Viskosität liegt zahlen- wie auch kurvenmäßig
bei einem Punkt von etwa 0,87% Dispergiermittel. Dieser Betrag entspricht 0,42 % Tamol N auf der
Grundlage der angegebenen Zusammensetzung des Dispergiermittels.
Ein Verfahren zur Ermittlung des günstigsten Mengenverhältnisses der Komponenten im Dispergiermittel
besteht darin, die Viskosität eines Tonschlickers mit konstantem Gehallt an einer Komponente
und variablen Mengen der anderen Komponente zu messen. Fig. 4 gibt die Daten wieder, die bezüglich
der Viskosität eines Tonschlickers mit 70%'Feststoff und 0,42 % Tamol N bei wachsenden Zusätzen
von TNPP erhalten wurden. Der erste Zusatz von TNPP lag bei etwa 0,375%, weü dieser Punkt erfahrungsgemäß
innerhalb des Bereichs niedriger Viskosität bei 70% Feststoffgehalt liegen würde, und die
Fig. 4 soll bloß den Bereich niedrigster Viskositäten bei solchen Zusätzen aufzeigen. Die niedrigste, so erhaltene
Viskosität lag bei einem Punkt von etwa 0,43 % TNPP. Es ist zu beachten, daß an diesem
Punkt die Viskosität niedriger als der kleinste Viskositätswert war, der nach den Daten der Fig. 3 erreichbar
war. Daraus ließ sich erwarten, daß bei einer Umkehrung des Komponentenverhältnisses im Dispergiermittel,
wie es in Fig. 3 benutzt wurde, die niedrigste Viskosität noch tiefer als dargestellt gewesen
ware.
Fig. 5 beruht auf ähnlichen Zahlenwerten, bei denen 0,43 °/o TNPP als Konstante festgehalten und der
Anteil an Tamol N abgewandelt wurde, um die so erhaltenen, niedrigsten Viskositäten zu ermitteln. Die
niedrigste Viskosität wurde dabei an einem Punkt bei etwa 0,375 % Tamol N erhalten.
Daraus läßt sich also schließen, daß die niedrigsten Viskositäten sich mit den niedrigsten Komponentenanteilen
gemäß Fig. 4 und 5 erzielen lassen, deren Darstellungen eine graphische Vergrößerung der Wirkungen
dieser Komponenten im Minimalviskositätsbereich der Kurve nach Fig. 3 sind. Die in diesen
Fig. 4 und 5 gezeigten Kurven geben ebenfalls genaue Hinweise auf die vorteilhaftesten, einzuhaltenden Bereiche,
da hierdurch niedrigste Viskositäten erreichbar sind.
Aus der Fig. 3 ist ersichtlich, daß bei Verwendung eines Dispergiermittels, das zu gleichen Teilen aus
TNPP und Tamol N in einem Mengenbereich zwischen 0,4 und 1,5% Dispergiermittel, auf das Tongewicht
berechnet, besteht, ein Primärtonschlicker mit 70% Fest stoff gehalt und im Viskositätsbereich um
800 cP und darunter erzielt werden kann. Die Zahlenwerte der Fig. 4 und 5 helfen dabei, den Begriff »zu
ungefähr gleichen Teilen« zu definieren. Die Kurven zeigen, daß trotz an sich niedriger Viskosität noch
unter den Werten der Fig. 3 liegende Viskositäten erreicht werden können, wenn sich das TNPP gegenüber
dem Tamol N in leichtem Überschuß befindet.
Die Fig. 4 und 5 zeigen fernerhin, daß Viskositäten im niedrigsten Bereich erhalten werden, wenn das
gegenseitige Komponentenverhältnis zwischen 1 : 1 und ι : 2 liegt, und daher soll der Begriff »zu ungefähr
gleichen Teilen« diese Beziehungen decken. Wenn also beispielsweise insgesamt 1,2% Dispergiermittel
verwendet wird, so soll der Begriff 0,4 bis 0,8% Tamol N und 0,8 bis 0,4% TNPP umfassen. Diese
Variationen in den Relativbeträgen scheinen die niedrigsten Viskositäten zu ergeben, die durch Verwendung
von etwa 0,4 bis 1,5% an Gesamtdispergiermittel erhalten werden können. Der bevorzugte
Bereich an Gesamtdispergiermittel würde zwischen 0,60 und 0,95% bei ungefähr gleichen Anteilen der
entsprechenden Komponenten liegen. Dieser bevorzugte Dispergiermittelbereich kennzeichnet allgemein
den Punkt niedriger Viskosität oder den untersten Abschnitt der Parabelfunktion der Kurve nach Fig. 3.
Dieser Abschnitt stellt tatsächlich den Bereich niedrigster Viskosität und höchster Fließfähigkeit von in
vorstehend beschriebener Art dispergietrten Schlickern dar. Infolgedessen werden Schlicker, die mit Dispergiermitteln
in diesem Bereich hergestellt werden, die besten Ergebnisse bei der Zubereitung von Streichfarben
liefern.
Es mag darauf hingewiesen werden, daß nach den Erfahrungen der Erfinder ein Zusatz von anderen
Dispergiermitteln als den nach der Erfindung zu erfindungsgemäß dispergieren Schlickern eine Erhöhung
der Viskosität bewirkt.
Das Dispergiermittel nach der Erfindung kann dem Ton während der Zubereitung der Streichfarbe zugesetzt
werden. Dieses Verfahren ist aber nicht so wirkungsvoll, wie wenn der Ton zunächst vordispergiert
und erst in diesem Zustand für die Zubereitung der Streichfarbe benutzt wird, weil sonst die chemische
Reaktion des Dispergiermittels nicht Gelegenheit zur Erreichung des Gleichgewichtszustandes
haben würde und daher schwankende Ergebnisse bei den vergleichsweise hohen Tonkonzeotrationen entstehen
könnten.
Ein Beispiel für den direkten Zusatz des Dispergiermittels zum Ton während der Zubereitung der
Streichfarbe besteht in folgendem;
Beispiel ι
380 g ungetrockneter, englischer Streichton wurde in einer Lösung aus 163 g Wasser, 2,28 g TNPP und
3,04 g Taniol N dispergiert. Der erhaltene Schlicker besaß 70 %>
Feststoffgehalt. Die Viskosität wurde mit einem Brookfield-Viskosimeter mit Spindel Nr. 5 bei
250C gemessen und betrug
thixotrop, wie aus dem thixotropisehen Index (T. I.)
4,26 hervorgeht, der nach der Formel
T. I. =
Viskosität bei 10 U/min / i960
Viskosität bei 100 U/min
460
= 4,26
errechnet wurde.
bei U/min | cP |
IO | 6800 |
20 | 3800 |
50 | 1900 |
100 | 1180 |
Dieser Schlicker wurde dann als Grundlage für die herzustellende Streichfarbe bzw. -mischung verwendet.
Vorzugsweise wird jedoch ein vordispargierter Ton hergestellt und dieser Ton erst für die Zubereitung
der Streichfarben benutzt. Die nachstehenden Beispiele erläutern das anzuwendende Verfahren, wobei
Beispiel 2 auf laboratoriumsmäßiger und Beispiel 3 auf fabrikatarischer Größenordnung beruhen.
Die Mischungsbestandteile sind 420 g englischer Streichton mit 1 % Wassergehalt, 3,36 g Tamol N,
2,52 g TNPP, 178,32 g Wasser.
Das Tamol N und TNPP werden im Wasser aufgelöst, und der Ton wird in die Lösung eingebracht.
Die Suspension wird mit einem langsam laufenden Scherkraftrührer in Bewegung gehalten. Danach wird
der Ton auf einen Feuchtigkeitsgehalt nicht unter 3,5% heruntergetrocknet, so daß seine Schüttdichte
nach Vermählen oder Verschuppen auf einem Trommeltrockner zwischen 0,505 und 0,54 g/ccm beträgt.
Dieser Ton wird dann bei den verschiedenen Konzentrationen erneut dispergiert und besitzt dann
die nachstehend angegebenen, mit Hilfe eines Brookfield-Viskosimeters
festgestellten Viskositäten:
.Die Mischungsbestandteile sind: 1361 kg englischer
Streichton, 10,9 kg Tamol N, 8,2 kg TNPP, 730 kg Wasser.
Das Tamol N und TNPP wurden unter Umrühren zum Wasser gegeben. Der Lösung der Dispergiermittel
wurde dann der Ton zugesetzt und die Suspension ungefähr 2 Stunden lang mit 100 U/min gerührt.
Der Schlicker enthielt ungefähr 65,4% Feststoffgehalt und wurde auf einem Zwillingstrommeltrockner auf
einen Feuchtigkeitsgehalt von 5 bis 7% heruntergetrocknet. Dieser vordispergierte Ton wurde dann
zur Herstellung eines Schlickers von 70,1 % Feststoffgehalt verwendet, an dem folgende Viskositäten mit
einem Brookfkld-Viskosimeter gemessen wurden:
U/min
IO
20
50
100
Viskosität in cP
2300 1490
964
780 ·
Viskosimeter | zu | 55% | ■ |
Geschwindig | zu | normal | Viskosität in cP |
keit | zu | viskos | |
in U/min | zu | viskos | Dispersion |
IO | viskos | ||
20 | viskos | ||
SO | |||
IOO | |||
vordispergiert | |||
55 | |||
39 | |||
38 | |||
48 |
70% Dispersion vordispergiert
i960
1160
64O 460
Auj dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß der normale
oder undispergierte Ton bei 55% Feststoffgehalt
für die Untersuchung zu viskos war, während eine Dispersion mit 55% Feststoffgehalt eine bemerkenswert
niedrige Viskosität zeigte. Auch bei der Dispersion mit 70 % Feststoffgehalt war die Viskosität trotz
ihres natürlich gegenüber der 55%igen Dispersion höheren Wertes noch niedrig genug, um die Dispersion
für das Streichen auf der Papiermaschine verwenden zu können; die Fließeigenschaften waren
Thixotropischer Index (T. I.) = 2300 : 780 = 2,9.
Bei allen vorstehend beschriebenen Auisführungsbeispielen
wurde der Schlicker nach dem erstmaligen Dispergieren auf einen Feuchtigkeitsgehalt zwischen
etwa 3,5 und 8% und eine Schüttdichte zwischen 0,505 und 0,54 g/ccm heruntergetrocknet. Es wurde
gefunden, daß bei weitergeführter Trocknung auf beispielsweise ι % Feuchtigkeit und noch weniger der
Schlicker beim erneuten Dispergieren des vordispergierten Tons bei hoher Konzentration eine Gelphase
oder Inversion durchläuft, bevor er sich in die Solphase umwandelt. Dieser Zustand ist wegen des übermäßigen
Arbeitsaufwandes für das Zustandebringen -der Inversion unerwünscht. Dabei wurde insofern ein
Zusammenhang zwischen der Schüttdichte und dem Gelieren von aus vordiispergiertem Primärton hergestellten
Schlickern herausgefunden, als das Gelieren durch Einregeln der Schüttdichte vermieden werden
kann. Es besteht auch zwischen dem Feuchtigkeitsgehalt im Ton und seiner. Schüttdichte ein Zusammenhang,
der aus der Kurve in Fig. 6 ersichtlich ist, die an in früher beschriebener Art vordispergiertem
englischen Streichton als Primärton festgestellt und hei der die Schüttdichte in g Ton/ccm gegen den
55" Feuchtigkeitsgehalt aufgezeichnet wurde. Die Schüttdichte wurde dabei in der Weise festgestellt, daß der
Ton direkt in einen Behälter von bekanntem Fassungsvermögen einlaufen gelassen und dann ausgewogen
wurde.
Wie man sieht, steigt die Kurve in Fig. 6 stetig mit allmählich abnehmender Neigung an und flacht
sich bei etwa 0,54 g/ccm ab. Dieser Punkt entspricht ungefähr 8% Feuchtigkeit. Es wurde die Erfahrung
gemacht, daß bei Eingrenzung der in vorstehend be-
schriebener Art bestimmten Schüttdichte zwischen etwa 0,505 und 0,54 g/ccm die Gelierungsphase vollständig
vermieden werden kann. Daher sollte der vordispergierte Ton innerhalb dieses Dichtebereichs hergestellt
und dann ohne Beeinträchtigung der Viskosität und der thixotropen Eigenschaften bei höherem
Feststoffgehalt erneut dispergiert werden. In der Praxis entspricht der Wert von 0,505 g/ccm etwa
einem Feuchtigkeitsgehalt von 3,5% Gehalt, und daher läßt sich das Gelieren vermeiden, wenn der vordispergierte
Ton nicht unter 3,5% Feuchtigkeit heruntergetrocknet wird. Obwohl die Schüttdichte bei
Erhöhung des Feuchtigkeitsgehalts über 8°/» hinaus vergleichsweise konstant zu bleiben scheint, macht
eine höhere Feuchtigkeitsmenge den Ton aber feucht und klumpig, was im Handel unerwünscht ist, und
daher soll der vordispergierte Ton vorzugsweise auf nicht mehr als 8% Feuchtigkeit getrocknet werden.
Es wurde nachgewiesen, daß durch Anwendung der Dispergiermittel und des Dispergierverfahrens für
Primärton nach der Erfindung Tonschlicker erhalten werden können, die einen für das Streichen auf der
Papiermaschine genügend hohen Feststoffgehalt besitzen. Darüber hinaus sind solche Schlicker auch für
diesen Zweck ausreichend thixotrop, und ihre Viskositäten liegen gut zwischen den erlaubten Extremwertem.
Wenn beispielsweise englischer Streichton mit dem Dispergiermittel nach der Erfindung vordispergiert
und dann der Ton erneut mit hoher Rührgeschwindigkeit auf 70% Feststoffgehalt dispergieirt
wurde, so ergaben sich die nachstehenden Werte, wobei die Viskosität mit einem Brookfield-Viskosimeter
bei verschiedenen Geschwindigkeiten gemessen wurde.
Englischer Ton wurde einer Lösung von 0,9% Tamol N und 0,5 % TNPP, auf das Tongewicht berechnet,
zugesetzt. Der Schlamm wurde getrocknet, gemahlen und erneut auf 70% Feststoffgehalt dispergiert.
Der erneut dispergierte Schlicker besaß die folgenden Viskositäten, mit der Spindel Nr. 5 gemessen
:
Geschwindigkeit
IO
20
So
100
50
20
So
100
50
20
IO
Viskosität in cP
3000 1900 1080
772 . 1000 1640
2600
Thixotropischer Index = 4,0. Beispiel 5
Die gleiche Maßnahme wie in Beispiel 4 wurde mit einem Dispergiermittel durchgeführt, das aus 0,8%
Tamol N und 0,5 % TNPP bestand, und ergab, wieder mit der Spindel Nr. 5 gemessen, folgende
Werte:
Geschwindigkeit | Viskosität in cP |
IO | 2200 |
20 | 1300 |
50 | 800 |
100 | 500 |
50 | 736 |
20 | 1200 |
IO | 2000 |
Thixotropischer Index = 4,4.
Um einen Vergleich mit Dispersionen aus bekannten, handelsüblichen, vordrspergierten Sekundärtonen,
wie z. B. der in Amerika unter der Handelsbezeichnung H. T und Lustra bekannten Tone, zu gewinnen,
wurden aus ihnen nach dem Verfahren gemäß vorstehenden Beispielen 4 und 5 Schlicker mit 70% Feststoffgehalt
hergestellt. Die an ihnen festgestellten Werte sind in der nachstehenden Tabelle angegeben:
Viskositätsuntersuchungen an vordispergiertem Ton [1JO0J0 Feststoffgehalt)
Geschwindigkeit (U/min) Viskosität (cP)
Tonsorte | IO | 20 | 50 | 100 | 50 | 20 | (10 U/min) | T. I. |
H. T | 1480 1400 2200 |
980 900 1300 |
544 520 800 |
300 300 500 |
440 440 736 |
800 700 1200 |
1320 I2OO 200 |
4»7 4,67 4,4 |
Lustra | ||||||||
Englischer Streichton |
Die Tabelle beweist, daß der vordispergiarte primäre (englische) Streichton nach der Erfindung sowohl
bezüglich der Dispersionsviskosität als auch bezüglich des Thixotropieindex sehr günstig konkurrieren
kann.
Bei dem erneuten Dispergieren von Primärtonen sollte ein langsam laufender Rührer mit hoher
Scherwirkung verwendet werden, da festgestellt wurde, daß bei Benutzung eines schnell laufenden
Rührers der Schlicker Neigung zum Gelieren besitzt. Die beim Streichen auf der Papiermaschine benutzte
Rührgeschwindigkeit beträgt für gewöhnlich etwa U/min, und die vorstehend beschriebenen
Primärtondispersionen zeigen bei 100 U/min kein Gelieren.
Der mit dem Dispergiermittel nach der Erfindung behandelte Primärton unterliegt sowohl einer physikalischen
als auch chemischen Zustandsänderung. Bezüglich des physikalischen Zustandes werden Glanz,
Lackbeständigkeit, Fließeigenschaft und Bindemittel bedarf verbessert; in chemischer Beziehung scheinen
die Calcium- und Ferriionen durch die Natriuniionen des Dispergiermittels ersetzt zu sein. Die physikalische
Wirkung des Dispergiermittels nach der Erfindung ist aus den Fig. 7 und 8 ersichtlich. Fig. 7 zeigt
in 75oofacher Vergrößerung ein Mikrophoto einer i°/oigen wäßrigen Dispersion eines primären Streichtons,
während Fig. 8 ein ähnliches Mikropboto gleicher Vergrößerung einer iVoigen Dispersion des
gleichen, aber nach dem Verfahren und mit dem Dispergiermittel nach der Erfindung vordispergierten
Primärtons zeigt. Es ist deutlich erkennbar, daß die großen Agglomerate in Fig. 7 durch das Dispergiermittel
nach der Erfindung aufgebrochen und gleichförmig verteilt werden, wie es Fig. 8 zeigt.
Um die zusätzlich verbesserten Eigenschaften zu bestätigen, wurden mit dem erfindungsgemäß hergestellten
Tonschlicker Streichfarben angesetzt, und
dabei wurde gefunden, daß der Bindemittelbedarf normal ist und der Glanz verbessert wird. Die nachstehenden
Beispiele erläutern typische Streichfairbenansätze, von denen der eine das Verfahren und
Dispersionsmittel nach der Erfindung zusammen mit Primärton und der andere einen in Amerika allbekannten,
handelsüblich vordispergierten Sekundärton, der unter der Handelsbezeichnunig Lustra-Ton geführt
wird, benutzt. Es können auch andere Verfahren zum Ansetzen von Streichfarben verwendet werden, und
diese Beispiele sollen daher nur 'die Leistungsfähigkeit von Primärtonaufstrichen nach dem Verfahren und
mit dem Dispersionsmittel nach der Erfindung im Vergleich zu einem mit üblichen Mitteln vordispergierten
Sekundärton dartun.
Dieser Anstrich oder diese Farbe wurde durch Verwendung von Lustra-Ton, einem vordispergierten
Sekundärton, hergestellt. Die Mischungsbestandteile und das Herstellungsverfahren waren wie folgt:
Die Viskosität bei 60,4% Feststoffgehalt betrug: U/min Viskosität in cP
Lustra-Ton 250,0 g
Rohe Kornstärke (Fabrikat Clinton) .. 50,0 g
Calciumcarbonat 0,75 S
Amyliq., ein verflüssigendes, ameolytisches Enzym, hergestellt von Wall erstein
0,25 g
Wasser 200,0 g
Herstellungsverfahren: Die nachstehend angegebenen Werte für Zeit, Temperatur und Zusatz geben alle
erforderliche Information über das angewendete Verfahren
:
Zeit-—1 Temperatur — Zusatz —>
Zyklus
7pi-f- | Tempe | Zusätze | Bemerkungen |
(in see) | ratur (0C) |
Wasser zugegeben | |
O | 20 | CaCO3 zugegeben | |
40 | 2O | Ton zugegeben | |
189 | 2O | Stärke zugegeben | Ph = 7.5 |
430 | 20 | Amyliq. zugegeben | |
I52I | 66 | S tärkegelierung | |
173s | 71 | beginnt | |
1845 | 78 | S tärkegelierung | |
1950 | 78 | hört auf | |
Temperatur | |||
3345 | 79 | erhöhung | |
Zeit'zur "Tempe | |||
3600 | 95 | raturerhöhung | |
auf 9500 C | |||
Temperatur er | |||
4500 | niedrigt | ||
IO | 1500 |
20 | 1200 |
50 | 890 |
100 | 730 |
50 | 860 |
20 | 1190 |
IO | 1500 |
ipiscbi | it Index = 2,06. |
Beispiel 7 |
Als Ton wurde nach dem Verfahren und mit dem Dispersionsmittel nach der Erfindung vardispergierter
Primärton benutzt. Die Mischungsbestandteile und das Herstellungsverfahren waren wie folgt:
Primärton 250,0 g
Rohe Kornstärke (Clinton) 50,0 g
Amyliq. (Wa Her stein)
Wasser 200,0 g
Schließlich wurde Wasser zwecks Einstellung des Feststoffgehaltes zugesetzt und Viskosität und Feststoffgehalt
bestimmt.
Die Viskosität wurde mittels Brookfield-Viskoisimeter, Spindel Nr. 3, bei 350C und der Feststoffgehalt
durch azeotropische Destillation bestimmt.
Wegen der Alkalinität des Primärtons brauchte kein Calciumcarbonat zwecks Einstellung der p# zugesetzt
zu werden.
Das Verfahren war dem nach Beispiel 6 ähnlich.
30 | Zeit (see) |
Zeit — Temperatur — Zusat | Zusätze | 5 — Zyklus |
O | Wasser zugegeben | Bemerkungen | ||
35 | 184 | Ton zugegeben | ||
424 | Stärke zugegeben | |||
1534 | Amyliq. zugegeben | |||
1727 | ||||
40 | Stärkegelierung | |||
1855 | beginnt | |||
Temperatur er | ||||
1968 | reicht 780 C | |||
Λ Κ | S tärkegelierung | |||
45 | 3363 | hört auf | ||
Temperatur | ||||
3630 | erhöhung | |||
Zeitpunkt, wo | ||||
5° | 95° C erreicht | |||
4512 | wird | |||
Temperatur er | ||||
niedrigt | ||||
Tempe ratur (0C) |
||||
20 | ||||
2O | ||||
2O | ||||
65 | ||||
72 | ||||
78 | ||||
78 | ||||
79 | ||||
95 | ||||
Die Viskosität, mit Spindel Nr. 3 bei 250C gemessen,
war bei 59,5 % Feststoffgehalt die folgende:
U/min Viskosität in cP
1650 1060
600
385
550
970 1510
Der thixotropische Index war 4,4.
Es muß beachtet werden, daß zum vordispergierten Primärton kein zusätzliches Alkali zugegeben zu'
60
65 10
20
50
100
50
20
20
50
100
50
20
IO
werden brauchte, während dies bei dem vordispergierten
Sekundärton geschah. Der Grund hierfür liegt darin, daß der vordispergierte Primärton die enzymatische
Umwandlung der Rohstärke nicht beeinflußt, während der vordispergierte Sekundärton dies tut.
Die aus vordispergiertem Primärton hergestellten Streichansätze erscheinen auch thixotroper als die aus
vordispergiertem Sekundärton gewonnenen und sind auch unter Seherung zu niedrigerer Viskosität fähig.
Obwohl im allgemeinen Bindemittel die Viskosität der Streichfarbe über die des Tonsehlickers zu erhöhen
suchen, wurde festgestellt, daß die Viskosität von Streichfarben aus Primärtondispersionen nach der
Erfindung durch die verschiedenen, in Amerika im Handel erhältlichen Stärkesorten von dextrinierter
bis zu oxydierter Stärke nicht unzulässig beeinflußt wird. Ebenso kann auch Casein als Bindemittel für
den Ansatz von Streichfarben mit vordispergierten Primärtonen nach der Erfindung benutzt werden,
ohne daß ernsthafte Verarbeitungsprobleme auftreten.
Wie aus den vorstehenden Beispielen 6 und 7 hervorgeht,
sind die zum Verbinden des Primärtonstriches mit dem Papier erforderlichen Bitudemittelmengen
mit den bei Sekundärtonen verwendeten Mengen vergleichbar.
Weiterhin wurde gefunden, daß an Stelle der vorstehend beschriebenen Methode die Streichfarbe auch
in der Weise hergestellt werden kann, daß der vordispergierte Primärton in einen Mischer eingebracht
und nacheinander Wasser, Enzym, umgewandelte Stärke und Seifenlösung zugesetzt werden-. Die Viskositäten
liegen in derselben Größenordnung wie die bei der üblichen Mühlenzubereitung.
Obwohl bisher nur im besonderen von der Dispergierung von primärem Streichton gesprochen wurde,
ist das Dispersionsmittel nach der Erfindung auch bei anderen Primärtonsorten wirkungsvoll, d. h., sie ergeben
auch eine Erhöhung des Feststoffgehaltes und eine Verringerung der Viskosität gegenüber dem
normalerweise Erreichbaren, wie aus den nachstehendien Daten über Ansätze hervorgeht, in denen verschiedene,
angegebene Tonsorten in Wasser mit 1,4% Dispersionsmittel nach der Erfindung, ungefähr
je zur Hälfte aus Tamol N und TNPP bestehend, auf 70% Feststoffgehalt dispergiert wurden. Die ohne
Zusatz von Dispergiermitteln höchsterreichbaren Feststoffgehalte sind bei jeder Tonsorte angegeben.
Die Viskositäten wurden mit einem Brookfield-Viskosimeter bei etwa 220 C in Centipoisen ermittelt:
C. Hamecton (ziegelroter Farbton
nordamerikanischer Herkunft)
U/min Viskosität
A. Füllton: | Viskosität |
U/min | 5800 |
IO | 3800 |
20 | 2480 |
80 | 1980 |
100 | 2240 |
80 | 2660 26,3 % Feststoff allein |
20 | 4080 |
IO | |
B. Töpferton: | Viskosität |
U/min | 10400 |
IO | 7520 |
20 | 4840 |
80 | 3840 42 % Feststoff allein |
100 | 4576 |
80 | 6300 |
20 | 9520 |
IO | |
IO | 424O |
20 | 38OO |
80 | 3680 45 % Feststoff allein |
100 | 3600 |
80 | 3616 |
20 | 3640 |
IO | 3920 |
D. Lundayton (dunkellohfarbene, primäre Fülltonsorte nordamerikanischer Herkunft)
U/min Viskosität
IO | I44O |
20 | 1200 |
80 | IO4O |
100 | 924 40 % Feststoff allein |
80 | 1008 |
20 | 1120 |
IO | 1360 |
Die Viskositäten obiger Tonsorten bei 70% Feststoffgehalt
würden offensichtlich ihre Verwendung für den Papierstrich unmöglich machen, und dieser
Faktor ist noch mit Mangeln bezüglich Farbe und Struktur gekuppelt, die weiterhin zu ihrer Unbrauchbarkeit
für diesen Zweck beitragen.
Es wurde demnach ein Dispergiermittel beschrieben, das primäre Tone stärker als früher bekannte
Dispergiermittel dispergiert und gleichzeitig hohe Feststoffgehalte zuläßt. Die so erhaltenen Dispersionen
besitzen eine niedrige Viskosität und ausgezeichnete thixotrope Eigenschaften. Mit Hilfe des
neuen Dispersionsmittels wurden die ursprünglich dilatenten Fließeigenschaften von Primärtonen in
thixotrope Eigenschaften umgewandelt.
Fernerhin wurde festgestellt, daß sich durch Verwendung des neuen Dispersionsmittels und durch
Regelung des Schüttgewichts der Dispersion vordispergierte Primärtone herstellen lassen, bei dem das
Erzeugnis beim Erhitzen, Trocknen und erneuten Dispergieren seine Theologischen Eigenschaften nicht
ändert. Das Dispersionsmittel kann entweder dem Ton bei der Zubereitung der Streichfarben zugesetzt oder
zur Herstellung eines vordispergierten Tons verwendet werden. Die zweite Methode ergibt Farben mit
niedrigerer Viskosität.
Bekanntlich verdunkelt und schwächt Stärke den Glanz eines Anstrichs und macht das Kalandern
schwierig. Fernerhin ist das Eindringvermögen für Tinte um so besser, je weniger hydrophil die Stärke
ist. Wie bereits erwähnt, wurde erkannt, daß primärer Streichton mehr Bindemittel für die Haftung am
Papier benötigt als sekundäre Tone. Im Gegensatz zu dieser Tatsache können für das Streichen auf der
Papiermaschine geeignete Streichfarben aus Primärton zubereitet werden, die nach dem Verfahren und
mit dem Dispersionsmittel nach der Erfindung dispergiert sind. Solche Streichfarben mit vergleichsweise
hohem Feststoffgehalt benötigen für das Binden an das Papier keine anomalen Mengen an Bindemittel,
sei es Stärke oder Casein. Die ursprüngliche Weiße des Primärtons wird durch das neue Dispersionsmittel
nicht gemindert, und der Glanz wird beträchtlich verbessert.
Durch Zusatz von alkalischen Salzen über die im neuen Dispersionsmittel enthaltenen hinaus kann eine
sichtliche Zunahme der Viskosität bewirkt werden,
und daher werden bei der Behandlung des vorstehend beschriebenen Tons keine weiteren Dispersionsmittel
oder dispergierenden Zusätze benötigt, und tatsächlich läßt die Verwendung anderer Dispersionsmittel
den Primärton sich in seinen ursprünglichen physika-Mschen
Zustand zurückverwandeln.
Selbstverständlich kann erfmdungsgemäß dispergierter
Ton auch für Papieraufstriche außerhalb der Papiermaschine verwendet werden.
Im vorstehenden wurden zahlreiche Beispiele für Bindemittel und ihre Herstellung, für mit diesen
Dispergiermitteln hergestellte Tondispersionen und für Zubereitungen von Schlickern und Streichfarben
aus erfindungsgemäß dispergieren Primärtonen zur Erläuterung, aber nicht zur Begrenzung der Erfindung
beschrieben. Selbstverständlich können Abwandlungen innerhalb des Ernndungsgedankens oder
-bereichs vorgenommen werden.
20
Claims (14)
1. Dispergiermittel für insbesondere zur Herstellung
von Papierstreichfarbe bestimmten Primärton, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer
Kombination von Tetranatriumpyrophosphat und einem neutralen Salz des Kondensationsproduktes
. aus Formaldehyd und einer Sulfosäure eines aromatischen Kohlenwasserstoffs besteht.
2. Dispergiermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfosäure eine Naphthalin-
oder Anthrazensulfosäure ist.
3. Dispergiermittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfosäure eine Naphtha linmono-
oder -disulfosäure ist.
4. Dispergiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Tetranatriumphosphat
und das neutrale Salz je zu mindest einem Gewichtsmittel im Gemisch vorhanden sind.
5. Dispergiermittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ungefähr gleiche Gewichtsteile von Tetranatriumpyrophosphat und neutralem
Salz vorhanden sind.
6. Wäßrige, thixotrope Dispersion eines Primärtons, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein
Dispergiermittel enthält, das aus Tetranatriumpyrophosphat und einem neutralen Salz des
Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und einer Sulfosäure eines konjugierten aromatischen
Kohlenwasserstoffs gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 besteht.
7. Wäßrige Dispersion nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie etwa 0,4 bis 1,5 °/o
Dispergiermittel, auf Tongewicht berechnet, enthält.
8. Wäßrige Dispersion eines primären Streichtons nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Feststoffgehalt von nicht unter etwa 65 Gewichtsprozent besitzt.
9. Wäßrige Dispersion nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Viskosität von
nicht mehr als 800 cP, gemessen mit einem Brookfield-Viskosimeter bei 100 U/min und 220 C,
besitzt.
10. Thixotrope Streichfarbe aus einer Suspension von primärem Streichton und einem Bindemittel
in Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Dispergiermittel, bestehend aus Tetranatriumpyrophosphat
und einem neutralen Salz des Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und einer Sulfosäure eines konjugierten aromatischen
Kohlenwasserstoffs nach einem der Ansprüche 1 bis 5 enthält und einen Feststoffgehalt von nicht
weniger als' etwa 60 Gewichtsprozent und eine Viskosität von nicht mehr als etwa 400 cP, gemessen
mit einem Brookfield-Viskosimeter bei 100 U/min und 220 C, besitzt.
11. Verfahren zur Herstellung eines vordispergierten
Primärtons, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Dispersion eines Primärtons nach
einem der Ansprüche 6 bis 9 hergestellt und diese bis zur Erzielung einer praktisch trockenen Masse
heruntergetrocknet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die wäßrige Tondispersion auf nicht unter 3,5 Gewichtsprozent Wassergehalt heruntergetrocknet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die wäßrige Tondispersion auf eine Schüttdichte von 0,505 bis
0,540 g Ton/ccm heruntergetrocknet wird.
14. Vordispergierter Primärton, der praktisch agglomeratfrei ist und dessen Teilchen praktisch
gleichförmig dispergiert und verteilt sind, hergestellt nach den Verfahren der Ansprüche 11 bis 13.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
© 609 740/360 12.56
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM27120A DE1000680B (de) | 1954-04-13 | 1955-05-16 | Dispergiermittel fuer insbesondere zur Herstellung von Papierstreichfarbe bestimmten Primaerton |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US800493XA | 1954-04-13 | 1954-04-13 | |
DEM27120A DE1000680B (de) | 1954-04-13 | 1955-05-16 | Dispergiermittel fuer insbesondere zur Herstellung von Papierstreichfarbe bestimmten Primaerton |
US860672XA | 1956-03-12 | 1956-03-12 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1000680B true DE1000680B (de) | 1957-01-10 |
Family
ID=27211524
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM27120A Pending DE1000680B (de) | 1954-04-13 | 1955-05-16 | Dispergiermittel fuer insbesondere zur Herstellung von Papierstreichfarbe bestimmten Primaerton |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1000680B (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1181538B (de) * | 1960-04-23 | 1964-11-12 | Benckiser Gmbh Joh A | Satinweisshaltige Streichmasse mit verbesserter Viskositaetskonstanz |
FR2182014A1 (en) * | 1972-04-25 | 1973-12-07 | Ici Ltd | Naphthalene-2-sulphonic acid hcho cpds - used as dispersants esp in printing inks |
EP0285771A1 (de) * | 1987-04-10 | 1988-10-12 | Benckiser-Knapsack GmbH | Verwendung von Mischungen aus einem wasserlöslichen Diphosphat, einem anionischen Netzmittel sowie Alkalihydroxid als Dispergator |
-
1955
- 1955-05-16 DE DEM27120A patent/DE1000680B/de active Pending
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1181538B (de) * | 1960-04-23 | 1964-11-12 | Benckiser Gmbh Joh A | Satinweisshaltige Streichmasse mit verbesserter Viskositaetskonstanz |
FR2182014A1 (en) * | 1972-04-25 | 1973-12-07 | Ici Ltd | Naphthalene-2-sulphonic acid hcho cpds - used as dispersants esp in printing inks |
EP0285771A1 (de) * | 1987-04-10 | 1988-10-12 | Benckiser-Knapsack GmbH | Verwendung von Mischungen aus einem wasserlöslichen Diphosphat, einem anionischen Netzmittel sowie Alkalihydroxid als Dispergator |
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