DE2601383C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Ablösen von Reißverschlußgliedern aus thermoplastischem Kunststoff von ihren Tragbändern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ablösen von Reißverschlußgliedern aus thermoplastischem Kunststoff von ihren TragbändernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zum Ablösen von Reißverschlußgliedern aus
thermoplastischem Kunststoff, die mit Befestigungsschenkeln auf Tragbandkanten reiterartig (im Wege des
Spritzgießens) aufgespritzt sind und mit ihren Eingriffsteilstücken über die Tragbandkante vorstehen, von
ihren Tragbändern. Die Erfindung bezieht sich fernerhin auf eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen
Verfahrens. Im allgemeinen werden gleichzeitig mehre- <*>
re nebeneinanderliegende Reißverschlußglieder von ihren Tragbändern abgelöst, um freie Tragbandabschnitte
zu schaffen, die für die Schiebermontage erforderlich oder heim Einnähvorgang erwünscht sind.
Im Rahmen der bekannten Maßnahmen zum Ablösen 6S
von Reißverschlußgliedern aus thermoplastischem Kunststoff von ihren Tragbändern werden entweder die
abzulösenden Reißverschlußglieder erwärmt oder aber es wird mit Stan?- und Trennschnitten gearbeitet Durch
die Erwärmung Ivifd die Haltekratt der aus thermoplastischem Kunststoff bestehenden Reißverschlußglieder
und damit auch die Klemmkraft der Befestigungsschenkel
herabgesetzt, so daß die erwärmten Reißverschlußglieder von den Tragbandkanten abgezogen werden
können. Wird mit Stanz- und Trennschnitten gearbeitet,
so werden durch solche Maßnahmen die über die Tragbandkanten vorstehenden Eingriffsteilstücke entfernt und gleichzeitig der thermoplastische Kunststoff
im Bereich der Wurzel der Befestigungsschenkel entfernt, so daß diese abgezogen werden können. Das
alles ist nachteilig. Thermoplastische Kunststoffe sind schlechte Wärmeleiter, so daß die Erwärmung bis in den·
Plastifizierungsbereich bei konvektiver Wärmezufuhr zeitaufwendig ist. Die Erwärmung mittels Hochfrequenz
oder Ultraschall ist kostenaufwendig. Wird mit Stanz- oder Trennschnitten gearbeitet, so erfolgt häufig
eine Verletzung der zugeordneten Tragbandabschnitte, und zwar insbesondere dann, wenn die Trennmesser
stumpf geworden sind.
Zur technologischen Erläuterung sei darauf hingewiesen, daß Reißverschlüsse mit Reißverschlußgliedern des
beschriebenen Aufbaus hauptsächlich für Militär- und Sportbekleidung Verwendung finden. Die Reißverschlußglieder
werden auf die Tragbänder aufgespritzt, deren Kanten im allgemeinen verdickte Etefestigungswülste
aufweisen. Das thermoplastifizierte Material wird mittels Kolben in die Spritzform gepreßt, die
entsprechende Formbetten aufweist und fließt über Angußkanäle in diese Formbetten. Die Tragbänder, an
denen die Reißverschlußglieder zu befestigen sind, werden durch die Spritzform geführt, so daß in der
beschriebenen Weise ein Anspritzen, Aufspritzen oder Umspritzen erfolgt. In der Regel können so 20 bis 30 cm
lange Reißverschlußabschnitte hergestellt werden. Wesentlich größere Längen sind bei den zur Zeit
verwendeten Kunststoffen und eingesetzten Spritzgießinaschinen wirtschaftlich nicht realisierbar. Zwar ist es
heute technisch möglich, bis auf den aufgesetzten Reißverschlußschieber komplette Reißverschlußabschnitte,
also solche mit Anfangsstoppteilen und Endstoppteilen, im Wege des Anspritzens von Reißverschlußgliedern
und des Anspritzens von Stoppteile« herzustellen, wobei für die Anfangsstoppteile und
Endstoppteile mit steuerbaren Spritzkanalschiebern gearbeitet wird, nichtsdestoweniger wird in der Praxis
»endlos« gearbeitet, wobei kontinuierliche Reißveischlußketten aus Tragbändern und angespritzten
Reißverschlußgliedern entstehen. Das ist bezüglich der Herstellung wirtschaftlicher und vereinfacht die Lagerhaltung,
da je nach Abruf vom Lager erst Reißverschlüsse vorgegebener Länge gefertigt werden. Dazu müssen
dann bereichsweise in der schon angedeuteten Weise die Reißverschlußglieder von den Tragbändern entfernt
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Ablösen von Reißverschlußgliedern aus
thermoplastischem Kunststoff von ihren Tragbändern anzugeben, welches es erlaubt, unter Verzicht ami
zeitaufwendige oder komplizierte Erwärmung und unter Verzicht auf Stanz- und Schneidarbeiten die
abzulösenden Reißverschlußglieder von dem zugeordneten Tragbandabschnitt zu enifernen, und zwar nach
Möglichkeit in vollautomatischer Arbeitsweise.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daC auf die abzulösenden Reißverschlußglieder im Bereich
der Eingriffsteilstücke orthogonal zur Reißverschluß-
ebene ein Preßdruck ausgeübt wird, der eine Fließ verformung
bewirkt, und daß dadurch die Befestigungsschenke! gespreizt sowie dabei oder oänach die Tragbandkanten
aus den gespreizten Befestigungsschenkeln herausgezogen oder die gespreizten Befestigungsschenkel
von den Tragbandkanten abgezogen werden. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird
der Preßdruck auf etwa die halbe Länge der Eingriffsteilstückfc, beginnend an dar Wurzel der Befestigungsschenkel ausgeübt. Eine Verformung der Kuppelköpfe
der Reißverschlußglieder ist also nicht erforderlich.
Die Erfindung geht von der überraschenden Tatsache aus, daß bei Ausübung eines Preßdruckes der beschriebenen
Richtung, der eine Fließverformung bewirkt, sich die Befestigungsschenkel der abzulösenden Reißver-Schlußglieder
spreizen, so daß ein Ablösen vom Tragband erfolgen kann, und zwar auch dann, wenn das
Tragband mit einem Befestigungswulst an der zugeordneten Tragbandkante versehen ist und wenn eine
beachtliche adhäsive Verbindung der Reißverschlußglieder mit dem zugeordneten Tragband beim Aufspritzen
oder Anspritzen erzeugt worden ist. Fließverformung bezeichnet dabei einen Preßvorgang, bei dem der
Werkstoff aus dem die Reißverschlußglieder bestehen, unter plastischer Verformung verdrängt wird. Durch
geeignete Einstellung des Preßdruckes einerseits, der Verformungsgeschwindigkeit andererseits läßt sich
stets ohne Schwierigkeiten eine solche Fließveiiormung mit Spreizung der Befestigungsschenkel erreichen.
Die erreichten Vorteile sind zunächst darin zu sehen, daß bei Verwirklichung des erfindungsgemäßen Verfahrens
die Anwendung von Wärme zur Reduzierung der Haltekraft der Befestigungsschenkel der abzulösenden
Reißverschlußglieder nicht mehr erforderlich ist, daß darüber hinaus auch Stanz- und Trennschnitte nicht
mehr durchgeführt werden. Es wird vielmehr mit der Fließverformung ein ganz neuer Bearbeitungsvorgang
eingerichtet. Zwar ist die Fließverformung auch thermoplastischer Kunststoffe zur Formgebung von
thermoplastischen Kunststoffen an sich bekannt, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist jedoch nicht die
Formgebung, sondern ein Sekundäreffekt die Folge, der in der Spreizung der Befestiguingsschenkel liegt. Dieser
Effekt war nicht zu erwarten. Von besonderem Vorteil ist die Tatsache, daß das erfindungsgemäße Verfahren
mit einer sehr einfachen Vorrichtung, auch vollautomatisch, verwirklicht werden kann. Das wird im folgenden
anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt in
schematischer Darstellung und in gegenüber der Natur wesentlich vergrößertem Maßstab
F i g. 1 einen Ausschnitt aus einem Reißverschluß mit Tragband und angespritzten Reißversc'nlußgliedern,
Fig.2 eine Reißverschlußhälfte mit abzulösenden Reißverschlußgliedern beim Einführen in eine ausschnittsweise
dargestellte Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
F i g. 3 den Gegenstand nach F i g. 2 bei der Einleitung des Preßdruckes,
F i g. 4 den Gegenstand nach F i g. 2 nach Beendigung der Fließverformung,
F i g. 5 den Gegenstand nach F i g. 4 beim Abziehen des Tragbandes,
Fig.b einen Vertikaischniit durch Preßwerkzcugc
einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit Ausziehzange und
Fig.7 den Gegenstand nach Fig.5 in anderer
Funktionsstellung.
In Fig. 1 erkennt man zunächst einen Ausschnitt aus
einem Reißverschluß 1 mit Tragband 2, rechte ReiQverschlußhälfte, wobei auf die Tragbandkante 3
Reißverschlußglieder 4 aus thermoplastischem Kunststoff aufgesprit2:t sind. Die Tragbandkante 3 besitzt
einen Befestigungswulst 5 und die Reißverschlußglieder 4 sind mit Befestigungsschenkeln 6 auf die Tragbandkanten
3 reiterartig aufgespritzt Mit ihren Eingriffsteilstücken 7 stehen sie über die Tragbandkante 3 vor,
wobei die Eingriffsteilstücke 7 in die Kuppelköpfe 8 übergehen. Von Eingriffsteilstücken 7 wird im Rahmen
der Erfindung auch dann gesprochen, wenn diese Teilstücke 7 länger sind als der eigentliche Eingriffsbereich
im gekuppelten Zustand
Aus einer vergleichenden Betrachtung der F i g. 2 und 3 entnimmt man zunächst, daß auf die abzulösenden
Reißverschlußglieder 4 im Bereich der Eingriffsteilstükke 7 und orthogonal zur Reißverschlußebene ein
Preßdruck ausgeübt wird, der in diesen Figuren durch die Pfeile 9 angedeutet ist Dieser Preßdruck bewirkt
eine Fließverformung, die in den F i g. 3 und 4 dargestellt ist und bewirkt, daß die Befestigungsschenkel
6 gespreizt werder. Dabei oder danach kann die Tragbandkante 3 aus den gespreizten Befestigungsschenkeln 6 herausgezogen werden oder können
umgekehrt die gespreizten Befestigungsschenkel 6 von der Tragbandkante 3 abgezogen werden, und zwar trotz
des Befestigungswulstes 5 an der Tragbandkante 3. Das erläutert die F i g. 5. Der Preßdruck wird auf etwa die
halbe Länge der Eingriffsteilstücke 7, beginnend an der Wurzel 10 der Befestigungsschenkel 6 ausgeübt, er
könnte jedoch auch die Kuppelköpfe 8 erfassen. Letzteres wird im allgemeinen dann verwirklicht, wenn
nicht von einer Reißverschlußhälfte die Reißverschlußglieder 4 abzulösen sind, sondern wenn ein Reißverschluß
1 im gekuppelten Zustand dem erfindungsgemäßen Verfahren unterworfen wird und im Bereich der
abzulösenden Reißverschlußglieder 4 in einem Arbeitsgang die Ablösung von beiden Tragbändern 2 erfolgen
soll.
Aus den Fig.6 und 7 wird unmittelbar deutlich, daß
eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sehr einfach gestaltet werden kann.
In ihrem grundsätzlichen Aufbau ist eine solche Vorrichtung als Presse gestaltet, und zwar mit festem
Preßtisch 11 und bewegtem Preßholm 12, der wegen der
Kleinheit der Presse insgesamt als Preßblock bezeichnet werden mag. Insoweit ist die Vorrichtung an sich
bekannt und folglich auch in der Zeichnung nicht dargestellt. An den Preßtisch 11 und an den Preßblock
12 sind die Preßwerkzeuge 13, 14 angeschlossen. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß die Preßwerkzeuge
13, 14 zum Aufsetzen auf die Eingriffsteilstücke 7 der abzulösenden Reißverschlußglieder 4 eingerichtete
Preßstempel 15, 16 und zwischen sich einen Führungsspalt 17 für einen parallel zur Reißverschlußebene
bewegbare Ausziehzange 18 aufweisen, die zum Ausziehen des Tragbandes 2 aus den gesprei2:ten
Befestigungsschenkeln 6 der abzulösenden Reißverschlußglieder 4 eingerichtet ist. Es versteht sich von
selbst, daß die Preßstempel 15, 16 orthogonal zur Zeichenebene der Fig.6 und 7 diejenige Erstreckung
aufweisen, die der Länge der freizulegenden Tragbandabschnitte entspricht. Dabei sind im Ausführungsbeispiel
und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung die Preßwerkzeuge 13,14 gleichzeitig für die
Zangenbetätigung der Ausziehzange 18 eingerichtet, die zum Abziehen der Tragbänder 2 an einen in der
Reißverschlußebene arbeitenden Stelltrieb angeschlossen ist, der eine Bewegung in Richtung des Doppelpfeiles
19 bewirkt. Ohne weiteres kann die Vorrichtung mit einer nicht dargestellten, dem Preßtisch 11 und dem
Preßblock 12 zugeordneten. Transporteinrichtung für die Reißverschlußkette ausgerüstet sein, vo
Abständen Reißverschlußglieder 4 zu entfer Die Transportvorrichtung für das Tragband :
daran befestigten Reißverschlußgliedern 4 isi der Betätigung des Preßtisches 11 gesteuert.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Ablösen von Reißverschlußgliedern
aus thermoplastischem Kunststoff, die mit S Befestigungsschenkeln auf Tragbandkanten reiterartjg
im Wege des Spritzgießens aufgespritzt sind und mit ihren Eingriffsteilstücken über die Tragbandkante
vorstehen, von ihren Tragbändern, dadurch gekennzeichnet, daß auf die abzulösenden Reißverschlußglieder im Bereich der
Eingriffsteilstücke orthogonal zur Reißverschlußebene ein Preßdruck ausgeübt wird, der eine
Fließverformung bewirkt, und daß dadurch die Befestigungsschenkel gespreizt sowie dabei oder
danach die Tragbandkanten aus den gespreizten Befestigungsschenkeln herausgezogen oder die
gespreizten Befestigungsschenkel von den Tragbandkanten abgezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Preßdruck auf etwa die halbe Länge der Eingriffsteilstücke, beginnend an der
Wurzel der Befestigungsschenkel, ausgeübt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach den Ansprüchen 1 oder 2 mit festem Preßtisch, bewegtem Preßblock und an Preßtisch und Preßblock
angeschlossenen Preßwerkzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßwerkzeuge (13, 14)
zum Aufsetzen auf die Eingriffsteilstücke (7) der abzulösenden Reißverschlußglieder (4) eingerichtete
Preßstempel (15, 116) und zwischen sich einen Führungsspalt (17) für eine parallel zur Reißverschlußebene
bewegbare Ausziehzange (18) aufweisen, die zum Ausziehen des Tragbandes (2) nach
Spreizung der Befestigungsschenkel (6) eingerichtet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßwerkzeuge (13,14) gleichzeitig
für die Zangenbetätigung der Ausziehzange (18) eingerichtet sind, die für ihre Ausziehbewegung an
einen entsprechenden Stelltrieb angeschlossen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Preßtisch (11)
und dem Preßblock (12) eine Transportvorrichtung für das Tragband (2) mit den daran befestigten
Reißverschlußgliedern (4) zugeordnet und die Transportvorrichtung im Takt der Betätigung des
Preßtisches (11) gesteuert ist.
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