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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Stoppteilen an Reißvers.chlüssen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Stoppteilen an
Reißverschlüssen mit textilen Tragbändern und daran befestigten Verschlußgliederreihen,
wobei aus Fremdmaterial die Stoppteile geformt und an den Tragbändern mit Hilfe
einer Matrize, die den Stoppteilen angepaßte Formräume aufweist, unter Durchfassung
von Maschen der Tragbänder befestigt werden Die Erfindung bezieht sich außerdem
auf eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens. - Die textilen Tragbänder
mögen im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens als Webware oder als.Wirkware aufgebaut
seinD als Werkstoff für die Tragbänder kommen Baumwolle und Kunststoffe oder Egischung2n
dar aus in Frage. Die Reißverschlüsse selbst können metallische oder
aus
Kunststoff bestehende Verschlußgliederreihen aufweisen, vorzugsweise ist das erfindungsgemäße
Verfahren jedoch bestimmt für Reißverschlüsse mit Verschlußgliederreihen aus thermoplastischem
Kunststoff in Form von Kunststoffmonofilament. Stoppteile meint im Rahmen der Erfindung
Anfangsstoppteile, Endstoppteile, aber auch solche Bauteile, die zum Anschluß der
Elemente einer Teilbarkeitseinrichtung in Form von Stecker und Steckerkasten erforderlich
sind oder endlich solche Stecker selbst.
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Bei (aus der Praxis) bekannten Maßnahmen der beschriebenen Gattung
ist der Fremdwerkstoff ein metaliischer Werkstoff in Form eines Blechzuschnittes,
wobei der Blechzuschnitt in der Matrize mehr oder weniger zu einer Krampe geformt
und mit dem Tragband vernietet oder durch Umbördeln mit dem Tragband verbunden wird.
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Häufig besitzt der Blechzuschnitt gleichsam fingerartige Fortsätze,
die die Maschen der Tragbänder durchfassen. Entsprechend sind die Vorrichtungen
aufgebaut, deren Matrize also dazu dient, eine rein mechanische Formgebung im Sinne
einer klassischen Verformung eines Blechzuschnittes durchzuführen. - Das alles ist
aus mehreren Gründen nachteilig. Einerseits ist die Herstellung besonderer Blechzuschnitte
kostenaufwendig. Darüber hinaus kann nicht verhindert werden, daß bei der beschriebenen
Befestigung der Blechzuschnitte unter Formung der Stoppteile an den Tragbändern
Fäden der Tragbänder zerstört werden. Das hat zur Folge, daß bei extremen Beanspruchungen,
die die Stoppteile von schnell bewegten Schiebern oder aus anderen Gründen aufzunehmen
haben, die Stoppteile ausreißen.
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Im übrigen kennt man Verfahren zur Herstellung von Stoppteilen an
Reißverschlüssen (vgl. DT-PS 1 064 895), bei denen auf die Reißverschlüsse im Bereich
der herzustellenden Stoppteile aufgelegte thermoplastische Runststoffolie und aus
thermoplastischem Kunststoff bestehende Verschlußglieder unter Anwendung von Druck
und Wärme zu Stoppteilen gleichsam zusatnmengeschweißt werden. Dabei arbeitet man
mit beheizten Formwerkzeugen oder führt die für die Formgebung erforderliche Energie
in Form von hochfrequenten elektromagnetischfn Wellen zu. Das hat sich an sich sehr
bewährt und führt zu Reißverschlüssen mit aus thermoplastischem Kunststoff bestehenden
Stoppteilen, deren Stoppteile alle Beanspruchungen an£nehnenO Zuweilen stört jedoch,
daß Material der Verschlußglieder selbst für die Herstellung der Stoppteile erforderlich
ist. Darüber hinaus läßt die beschriebene Formgebung eine beliebig feingliedrige
Gestaltung und damit eine entsprechend feingliedrige konstruktive Ausbildung-der
Stoppteile regelmäßig nicht zu.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
von Stoppteilen an Reißverschlüssen anzugeben, welches es ermöglicht, Stoppteile
beliebiger Gestaltung-und auch beliebig feingliedriger konstruktiver Gestaltung
aus thermoplastischem Kunststoff herzustellen, und zwar so, daß die Stoppteile ohne
weiteres alle Beanspruchungen aufnehmen. Darüber hinaus soll eine einfache Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens angegeben werden.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Stoppteilen
an Reißverschlüssen mit textilen Tragbändern und daran befestigten Verschlußgliederreihen,
wobei aus Fremdmaterial die Stoppteile geformt und an den Tragbändern mit Hilfe
einer Matrize, die den Stoppteilen angepaßte Formräume aufweist, unter Durchfassung
von Maschen der Tragbänder befestigt werden. Die Erfindung besteht darin, daß das
Fremdmaterial in Form von nicht klassifiziertem thermoplastischen Kunststoff von
der Unterseite der mit den Stoppteilen auszurüstenden Tragbänder her und unter Zwischenschaltung
der Tragbänder in die Formräume der Matrize eingedrückt und in den Formräumen mit
Ultraschallenergie plastifiziert sowie zumindest teilweise durch die Maschen der
Tragbänder hindurchgedrückt und auf der Oberseite der Tragbänder in den Formräumen
zu den Stoppteilen geformt wird, während auf der Unterseite der Tragbänder Werkstoffreste
als Verankerungsflüsse bleiben. - Oberseite der Tragbänder bezeichnet, ohne Rücksicht
auf die Anordnung der Verschlußgliederreihen, im Rahmen der Erfindung diejenige
Seite, auf der sich bei den fertigen Reißverschlüssen die über die Tragbandebene
erhaben vorstehenden Stoppteile befinden, mit denen der Schieber wechselwirkt. -
Im allgemeinen sind auf dieser Seite der Tragbänder auch die Verschlußgliederreihen
angeordnet und ist diese Seite der Tragbänder die sichtbare Seite beim eingenähten
Reißverschluß. Das gilt insbesondere dann, wenn die Verschlußgliederreihen aus Kunststoffmonofilament
kontinuierlich geformt und mittels Nähnaht auf den Tragbändern befestigt sind. Unterseite
bezeichnet entsprechend die andere Seite. Die Verankerungsflüsse, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren auf der Unterseite der Tragbänder entstehen, sind im allgemeinen gegenüber
der
Tragbandebene nur wenig erhaben.
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Die Erfindung geht von der überraschenden Tatsache aus, daß mit Hilfe
von Ultraschallenergie, die durch die Matrize zufließt, nicht plastifizierter thermoplastischer
Kunststoff auch dann plastifiziert werden kann, wenn sich zwischen der Matrize und
dem zu plastifizierenden thermoplastischen Kunststoff noch das Tragband befindet,
wobei die Plastifizierung so erfolgt, daß der plastifizierte Kunststoff durch Maschen
des Tragbandes hindurchdringt. Das bedingt gleichzeitig, daß Fäden der Tragbänder
in die Stoppteile eingebettet werden und bewirkt folglich in festigkeitsmäßiger
Hinsicht gleichsam eine Integration der Stöppteile mit den Tragbändern. Folglich
sind die Stoppteile nicht nur adhäsiv an den Tragbändern befestigt, sondern durch
die Fäden der Tragbänder selbst in den Tragbändern verankert.
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Sie nehmen ohne weiteres alle Beanspruchungen auf.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Fremdmaterial
in beliebiger Form zugeführt werden. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
wird das Fremdmaterial in Form von Kunststoffmonofilamentabschnitten axial in Richtung
der Achse des Kunststoffmonofilamentes zugeführt, wobei diese Achse dann orthogonal
auf der Tragbandachse steht. Das ermöglicht in vorrichtungsmäßiger Hinsicht eine
besonders einfache Gestaltung.
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Eine solche Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist im einfachsten Falle gekennzeichnet durch einen Arbeitstisch für die Auf-nahme
und Führung der mit Stoppteilen zu versehenden Reißverschlüsse, eine gegenüber dem
Arbeitstisch heb- und senkbare Matrize mit Formräumen für die Bildung der
Stoppteile,
wobei der Arbeitstisch als Amboß, die Matrize als Sonotrode einer Ultraschallmesseinrichtung
ausgebildet sind und wobei der Amboß mit einer Einrichtung zur Zuführung des Fremdmaterials
unter die Tragbänder sowie einer Vorrichtung zum Eindrücken des Fremdmaterials,
unter Zwischenschaltung der Tragbänder, in die Formräume ausgerüstet ist. Das kann
im einzelnen auf verschiedene Weise gestaltet werden. Eine Ausführungsform der Erfindung,
die sich in Bezug auf die Gestaltung der Einrichtung zur Zuführung des Fremdmaterials
durch Einfachheit in baulicher und in kinematischer Hinsicht auszeichnet, ist dadurch
gekennzeichnet, daß diese Einrichtung parallel zur Arbeitstischebene geführte, unter
dem Amboß angeordnete ZufUhrungskanäle für das Fremdmaterial aufweist und in den
Zuführungskanälen je ein Schneid- und Zuführungsmesser hin- und herbewegbar ist,
und daß jedem Zuführungskanal eine orthogonal zum Zuführungskanal verlaufende Einführungsbohrung
für das Fremdmaterial in Form von Kunststoffmonofilament zugeordnet ist, während
die Vorrichtung zum Eindrücken des Fremdmaterials in die Formräume aus unter den
Formräumen angeordneten, zu den Zuführungskanälen orthogonalen Bohrungen mit darin
geführtem Druckstift besteht, der einen in dem zugeordneten Zuführungskanal vorgeschobenen
Abschnitt aus Monofilament in der Bohrung vorschiebt und in den Formraum eindrückt.
Das Schneid- und Zufthrmesser arbeitet bei dieser Anordnung abscherend. Antrieb
und Steuerung lassen sich auf sehr einfache Weise verwirklichen, wie anhand einer
Zeichnung noch ausführlicher erläutert wird.
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Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung und beispielhaft
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 eine Aufsicht auf einen Reißverschluß, der nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Anfangsstoppteilen und Endstoppteilen versehen
worden ist, Fig. 3 den vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach Fig. 2
und Fig. 4 im Maßstab der Fig. 3 einen Schnitt in Richtung B-B durch den Gegenstand
nach Fig. 3.
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Die in der Fig. 1 dargestellte Vorrichtung dient zur Herstellung von
Stoppteilen 1 an Reißverschlüssen 2 mit textilen, als Web- oder Wirkware aufgebauten
Tragbändern 3 und daran befestigten Verschlußgliederreihen 4, die im Ausführunqsbeispiel
aus thermoplastischem Kunststoff in Form von Kunststoffmonofilament bestehen mögen.
Es werden mit der Vorrichtung aus Fig. 1 Stoppteile 1 aus Fremdmaterial geformt
und an den Tragbändern 3 mit Hilfe einer Matrize 5, die den Stoppteilen 1 angepaßte
Formräume 6 aufweist, unter Durchfassung von Maschen 7 der Tragbänder 3 befestigt.
Dazu ist die Vorrichtung in ihrem grundsätzlichen Aufbau gekennzeichnet durch einen
Arbeitstisch 8 für die Aufnahme und Führung der mit Stoppteilen 1 zu versehenden
Reißverschlüsse 2 und gekennzeichnet durch eine gegenüber dem Arbeitstisch 8 heb-
und senkbare Matrize 5 mit Formräumen 6 für die Bildung der Stoppteile 1. Dabei
ist der Arbeitstisch als Amboß 8, die Matrize als Sonotrode 5 einer Ultraschallschweißeinrichtung
ausgebildet. Der Amboß 8 ist mit einer Einrichtung 9 zur Zuführung des Fremdmaterials
lo unter die Tragbänder 3 des mit Stoppteilen 1 auszurüstenden Reißverschlusses
2 versehen, außerdem ist eine Vorrichtung 11 zum Eindrücken des Fremdmaterials
lo
in die Formräume 6 vorgesehen. Die Einrichtung 9 zur Zuführung des Fremdmaterials
lo besitzt parallel zur Arbeitstischebene geführte, unter dem Amboß 8 angeordnete
Zuführungskanäle 12 für das Fremdmaterial lo, wobei in diesen Zuführungskanälen
12 je ein Schneid- und Scherenzuführmesser in Richtung des Doppelpfeiles 14 hin-
und herbewegbar ist. Außerdem ist jedem dieser Zuführkanäle 12 eine orthogonal zum
Zuführkanal 12 verlaufende Einführungsbohrung 15 für das Fremdmaterial lo in Form
von Kunststoffmonofilament zugeordnet. Die Vorrichtung 11 zum Eindrücken des Fremdmaterials
lo in die Formräume 6 besteht aus unter den Formräumen 6 angeordneten, zu den Zuführungskanälen
12 orthogonalen Bohrungen 16 mit darin geführtem Druckstift 17, der einen in den
Zuführungskanälen 12 zunächst vorgeschobenen Abschnitt des Fremdmaterials lo aus
Kunststoffmonofilament in die Formräume 6 eindrücken kann. Antrieb und Steuerung
der beschriebenen Vorrichtung sind grundsätzlich beliebig. Im Ausführungsbeispiel
arbeiten die linke Seite und die rechte Seite der dargestellten Vorrichtung im Wechseltakt
oder im Gleichtakt, wobei die Bewegung eingeleitet wird durch eine auf- und niedergehende
Bewegung des Antriebstößels 18, der Schrägflächen 19 aufweist, die mit Rollen 20
wechselwirken, so daß über diese auf- und niedergehende Bewegung des Antriebstößels
18 die Bauteile 13, die schon beschriebene, in Richtung des Pfeiles 14 hin- und
hergehende Bewegung ausführen. Gleichzeitig wird von dem niedergehenden Antriebstößel
18 der Hebel 21 betätigt, der folglich das Druckstück 22 mit dem Druckstift 17 bewegt
und das Einführen des Fremdmaterials lo in die Formräume 6 bewirkt. Selbstverständlich
könnte der Antrieb auch auf andere Weise gelöst sein. Das Kunststoffmonofilament,
welches
als Fremdmaterial lo dient, wird über federnde Klemmbacken
23 zugeführt und ist folglich ohne weiteres festgehalten, wenn es von oben mit permanentem
Andruck eingedrückt wird. Die Höhe der Zuführungskanäle 12 und damit die Länge der
zugeführten Abschnitte des Kunststdffmonofilamentes sind so gewählt, daß Stoppteile
1 ausreichender Größe entstehen.
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Im Ergebnis wird eine Arbeitsweise verwirklicht, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß das Fremdmaterial 10 in Form von nicht plastifiziertem thermoplastischen
Kunststoff von der Unterseite der mit den Stoppteilen 1 auszurüstenden Tragbändern
3 her und unter Zwischenschaltung der Tragbänder 3 in die Formräume 6 eingedrückt
und in den Formräumen 6 mit Ultraschallenergie plastifiziert sowie durch Maschen
7 der Tragbänder 3 hindurchgedrückt und auf der Oberseite, der Tragbänder 3 in den
Formräumen 6 zu den Stoppteilen 1 geformt wird, während auf der Unterseite der Tragbänder
3 Werkstoffreste als Verankerungsflüsse 24 bleiben. Fäden der Tragbänder sind folglich
in die Stoppteile 1 eingebettet, wie es die Fig. 3'und 4 erkennen lassen. -