DE2600923C2 - Verfahren zum Spritzgießen von Polyäthlen mit sehr hohem Molekulargewicht - Google Patents
Verfahren zum Spritzgießen von Polyäthlen mit sehr hohem MolekulargewichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spritzgießen von Polyäthylen, bei dem das geschmolzene Polyäthylen in einen Formhohlraum eingespritzt wird, dessen Volumen 1,5- bis 3,0maI größer ist als das des eingespritzten
Polyäthylens und bei dem das Volumen des Formhohlraums anschließend auf ein Volumen verringert wird, das
kleiner als das l,5fache des eingespritzten Polyäthylens ist
Polyäthylen mit sehr hohem Molekulargewicht (im folgenden: ultrahochmolekulares Polyäthylen) besitzt
ausgezeichnete Schlagzähigkeit, Abriebfestigkeit, Selbstschmienn irkung und Chemikalienbeständigkeit, so daß
es für zahlreiche Anwendungsbereiche geeignet ist Andererseits besitzt es jedoch gegenüber anderen Kunststoffen eine sehr hohe Schmelzviskosität und geringe Fließfähigkeit Es ist daher sehr schwierig, ultrahochmolekulares Polyäthylen durch Strangpressen oder Spritzgießen zu verformen. Bisher wurde es daher gewöhnlich
durch Pressen verformt, obwohl die Leistungsfähigkeit dieses Fonnverfahrens so gering ist, daß seit langem
nach einem Spritzgießverfahren mit kurzen Formzyklen und hoher Leistungsfähigkeit gesucht wird.
Beim Verformen von ultrahochmolekularem Polyäthylen nach einer üblichen Spritzgießtechnik treten während des Einfüllens des Polyäthylens in den Formhohlraum Schmelzfrakturen auf und das Produkt bildet leicht
abschälbare, glimmerartige Schichten aus. Ferner sind die im Formhohlraum zusammengebrachten geschmolzenen Polyäthylene oft nicht vollständig geschmolzen, so daß es zu einem Blockbruch kommt Ferner bildet
Polyäthylen, das durch eine übliche Spritzdüse eingespritzt wird, keine kontinuierlichen Stränge wie gewöhnliche Kunststoffe. Es zerstäubt vielmehr beim Einspritzen in den Formhohlraum, so daß die Entlüftung oft nur
unvollständig durchgeführt werden kann. Der erhaltene Formkörper zeigt somit nicht die ausgezeichneten
Eigenschaften des ultrahochmolekularen Polyäthylens, sondern besitzt im Vergleich zu gewöhnlichen Polyäthylenprodukten schlechtere mechanische Eigenschaften, z. B. im Hinblick auf die Zugfestigkeit, Schlagzähigkeit
und Abriebfestigkeit
Es sind bereits verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden, die Spritzgießeigenschaften von Kunststoffen
mit hoher Schmelzviskosität zu verbessern. Bei der Anwendung derartiger Verfahren auf ultrahochmolekulares
Polyäthylen werden jedoch nicht immer zufriedenstellende Ergebnisse erzielt So lassen sich z. B. die vorstehend
geschilderten Nachteile, d. h. das schichtartige Abschälen, das unvollständige Schmelzen und die ungenügende
Entlüftung, in gewissem Ausmaß dadurch verbessern, daß man die Form beim Spritzgießen auf hohe Temperatur erhitzt und nach dem Spritzgießen abkühlt Die erzielte Verbesserung reicht jedoch nicht aus, um Produkte
von hoher Qualität herzustellen. Außerdem erfordert das Verfahren lange Formzyklen und ist daher unwirtschaftlich.
Es ist bereits bekannt, das Volumen des Formhohlraums nach dem Einspritzen des Hochpolymeren zu
verringern; vgl. zum Beispiel JA-AS 1664/65 und JA-OS 43 047/72. Diese Verfahren eignen sich jedoch nicht zur
Herstellung von Produkten aus ultrahochmolekularem Polyäthylen mit hoher Qualität
Spritzt man das Polymere mit einer Schergeschwindigkeit wie sie mit in üblicherweise zum Spritzgießen
verwendeten Spritzdüsen erzielt wird, in einen Formhohlraum, dessen Volumen etwas größer ist als das Volumen des schließlich erhaltenen Formkörpers, und verringert das Hohlraumvolumen dann auf einen bestimmten
Poröse Formkörper aus ultrahochmolekularem Polyäthylen können durch Sintern eines Pulvermaterials
hergestellt werden, jedoch ist die Leistungsfähigkeit dieses Verfahrens für die Massenproduktion zu gering.
In »Plastverarbeiter«, 1968, Heft 11, Seiten 863 bis 872, werden die Ergebnisse der Qualitätsuntersuchungen
von spritzgegossenen u«id spritzgeprägten Formteilen gegenübergestellt Hinsichtlich der Verfahrenstechnik
eo wird unter anderem ausgeführt, daß beim Spritzprägen, im Gegensatz zum Spritzgießen, die zur Ausbildung des
Formteils notwendige Masse in ein während des Einspritzvorganges sich öffnendes oder schon vorher wenig
geöffnetes Werkzeug eingespritzt und anschließendd durch völliges Schließen unter Erhöhung der Werkzeugzuhaltekraft ausgeformt wird. Als Versuchswerkstoffe wurden einerseits Polystyrol und andererseits Niederdruckpolyäthylen mit einem Schmelzindex von 0,2 g/10 min, d. h. Polymere mit gewöhnlichen Strömungscharakteristi-
ka, verwendet. Das Spritzgießen von Polyäthylen mit sehr hohem Molekulargewicht und die damit verbundenen
Probleme werden in dieser Druckschrift nicht erwähnt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spritzgießverfahren für ultrahochmolekulares
Polyäthylen mit sehr geringer Fließfähigkeit zu schaffen, mit dem sowohl poröse als auch nichtporöse Formkör-
26 OO 923
per hoher Festigkeit und mit gutem Aussehen erhalten werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
man beim Spritzgießen von Polyäthylen mit sehr hohem Molekulargewicht mit einer Grenzviskositätszahl [ή\
von 3 bis 30 (gemessen in Decalin bei ί 35°C) und mit einem Schmelzindex (MI») von bis zu 0,01 das Polyäthylen
zur Bildung pulverförmiger Teilchen mit einer Schergeschwindigkeit von 50 000 bis 1 000 000 see-', gemessen
am Steg der Spritzdüse, und bei einer Temperatur von 140 bis 300° C einspritzt
Wird nach Beendigung des Spritzvorgangs die Kompression zu einem Punkt durchgeführt, bei dem das
Volumen des Formhohlraums dem des eingespritzten Polyäthylens entspricht, so entstehen nicttporöse Formkörper.
Wird andererseits das Volumen des Formhohlraums nach dem Spritzvorgang gemäß der in Patentanspruch
? angegebenen Ausfuhrungsforcn auf ein Volumen verringert, das kleiner als das l,5fache, jedoch nicht
kleiner als das l.lfache Volumen des eingespritzten Polyäthylens ist, so entstehen dahingegen poröse Produkte.
Gemäß vorliegender Erfindung wird ein vollständig neues Formgebungsverfahren für ultrahochmolekulares
Polyäthylen mittels Spritzgießen geschaffen. Nach dem Stand der Technik war es nicht möglich, ultrahochmolekulares
Polyäthylen in zufriedenstellender Weise mittels herkömmlicher Spritzgißtechniken zu verformen.
In den Zeichnungen wird das Spritzgießen von Polyäthylen gemäß der Erfindung anhand beispielhafter
Ausführungsformen näher erläutert Es zeigen
F i g. 1 und 2 einen schematischen Querschnitt durch eine für das Spritzgießen verwendbare Spritzgießmaschine,
F i g. 3,4 und 5 Photographien von Produkten, die durch Einspritzen von ultrahcchmolekularem Polyäthylen
in eine zahnradartige Form, deren Anfangsvolumen doppelt so groß ist wie die des eingespritzten Polyäthylens,
und Verfestigen hergestellt worden sind.
Ultrahochmolekulares Polyäthylen hat ein weit höheres Molekulargewicht als gewöhnliches Polyäthylen und
zeichnet sich insbesondere durch sein schwieriges Formverhalten aus. Es kann z. B. nach dem Ziegler-Verfahren
hergestellt werden.
Das Verfahren der Erfindung eignet sich für alle ultrahochmolekularen Polyäthylene mit einer Grenzviskositätszahl
[9] von 3 bis 30 (gemessen in Decalin bei 135"C). Besonders geeignet ist Polyäthylen mit einer Grenzviskositätszahl
[9] von 10 bis 30.
Die Spritztemperatur ist nicht kritisch, solang sie zumindest höher als der Schmelzpunkt des ultrahochmolekularen
Polyäthylens und niedriger als dessen Zersetzungstemperatur ist
Ultrahochmolekulare Polyäthylene mit einem MI»-Wert von bis zu 0,01 haben eine außerordentlich niedrige
Fluidität im geschmolzenen Zustand, die von Temperaturänderungen praktisch nicht beeinflußt wird. Im allgemeinen
wird ein Spritztemperaturbereich von 140 bis 3000C für Grenzviskositätszahlen von 3 bis 30 und 150 bis
3000C für Grenzviskositätszahlen von 10 bis 30 angewandt Für Polyäthylene mit Grenzviskositätszahlen von 3
bis 10 sind Temperaturen von 140 bis 200° C bevorzugt
Es hat sich gezeigt, daß die Schmelzfluidität des Polyäthylens bei hohen Spritztemperaturen bis zu einem Wert
steigt, bei dem es manchmal schwierig ist den Formhohlraum mit feinteiligem und gleichmäßig pulverartigem
geschmolzenem Polyäthylen zu füllen.
Das in einem geschmolzenem Zustand befindliche ultrahochmolekulare Polyäthylen besitzt jedoch beim
Durchtritt durch die Spritzdüse und den Steg in den Formhohlraum eine relativ niedrige Fluidität Die Schergeschwindigkeit
an der Spritzdüse beträgt daher 50 000 bis 1 000 000 see-1 und vorzugsweise 200 000 bis 500 000
see-'.
Für Düsen mit kreisförmigem Querschnitt errechnet sich die Schergeschwindigkeit nach folgender Formel:
Für Düsen mit kreisförmigem Querschnitt errechnet sich die Schergeschwindigkeit nach folgender Formel:
γ - AQ/m*
wobei γ die Schergeschwindigkeit (see-1) bedeutet <? die eingespritzte Polyäthylenmenge (cmVsec) darstellt
und r der Querschnittsradius der Spritzdüse (cm) ist
Nach der vorstehenden Formel kann die gewünschte Schergeschwindigkeit eingestellt werden, indem man
eine geeignete Düsengröße und Spritzgeschwindigkeit wählt
Es wurde gefunden, daß beim Einspritzen von ultrahochmolekularem Polyäthylen in die Form der gesamte
Formhohlraum mit pulverartigem Polyäthylen von feinteiliger Form und gleichmäßiger Größe ausgefüllt wird,
wenn man die Schergeschwindigkeit auf dem genannten Wert hält Die dadurch hergestellten Produkte haben
eine glatte Oberfläche und verbesserte mechanische Eigenschaften, insbesondere gute Schlagzähigkeit.
Spritzt man dagegen dieselben Materia'ien mit einer Schergeschwindigkeit unterhalb 50 000 see-', wie dies
bei herkömmlichen Spritzgießverfahren üblich ist so füllt das geschmolzene ultrahochmolekulare Polyäthylen
den Formhohlraum in Form von relativ großen Strängen oder Blöcken. Es ist daher schwierig, das geschmolzene
Polyäthylen gleichmäßig im Formhohlraum zu verteilen, insbesondere in den äußersten Enden und den schmaleren
Bereichen der Form. Die erhaltenen Formkörper weisen daher nicht voll ausgeformte Bereiche und eine
rauhe Oberfläche auf. Gegenstände mit besserem Aussehen und guten mechanischen Eigenschaften lassen sich
dagegen nur schwer herstellen. Das Formhohlraumvolumen der verwendeten Formen ist 1,5- bis 3,0mal größer
als das Volumen des eingespritzten Polyäthylens (bezogen auf Normaltemperatur). Dies beschleunigt das
Zerstäuben des eingespritzten geschmolzenen Polyäthylens in feinpulvrige Form und ermöglicht eine gleichmäßige
Verteilung des Polyäthylenpulvers im Formhohlraum.
Nach beendetem Spritzvorgang wird das Formhohlraumvolumen auf das weniger als l,5fache Volumen des
eingespritzten Polyäthylens verringert Vorzugsweise erfolgt dies unmittelbar nach dem Einspritzen, um eine
höhere Produktionsgeschwindigkeit zu erzielen. Es ist jedoch weder für das Verfahren noch für die erhaltenen
Produkte von Nachteil, v»enn das Polyäthylen kurze Zeit nach dem Einspritzen, z. B. bis zu 1 Minute oder mehr in
geschmolzenem Zustand gehalten wird.
26 OO 923 vi
Nach beendeter Verdichtung ist das Polyäthylenpulver zu einem harten Formkörper verschmolzen, der exakt
die Konturen des Formhohlraums wiedergibt und eine glatte Oberfläche sowie gute mechanische Eigenschaften
aufweist . . . ί:Ί
Um eine möglichst wirksame Entlüftung zu erreichen, wird vorzugsweise ein Kompressionsdruck von minde- /;
stens 4,9 bar angewandt Der Druck kann auch bis zu 980 bar betragen. S.v
Es können übliche Formen mit einem direkten Durckspannsystem verwendet werden. Bei Anwendung eines g.
kniehebeiartigen Spannsystems wird vorzugsweise zum Verdichten eine Hilfsform eingesetzt; vgl. F i g. 1 und 2. ? ■;
Der Formvorgang wird so durchgeführt daß man eine dem gewünschten Produkt entsprechende Menge an >;
ultrahochmolekularem Polyäthylen einwiegt und in einen Formhohlraum einspritzt der das 1,5- bis 3,Ofache, <|
vorzugsweise 1,7- bis 2,5fache Volumen des Produkts aufweist wobei die Schergeschwindigkeit an der Spritzdü- V
se mindestens 50 000 see-1, vorzugsweise nicht weniger als 200 000 see-1, beträgt $
Bei Verwendung eines kleineren Formhohlraumvolumens wird der Fluß des Polyäthylens in der Form durch
die Formoberfläche gehemmt so daß es zu einer laminaren Strömung kommt, die die genannten glimmerartigen
Eigenschaften des Produkts zur Folge hat Andererseits wird bei größerem Formhohlraumvolumen die Form
nicht vollständig gefüllt
Nach beendetem Einfüllen des Polyäthylens in den Formhohlraum wird das Formhohlraumvolumen sofort auf ^
den gewünschten Wert verdichtet und der Formvorgang abgebrochen. Da das Einspritzen und Verdichten V
innerhalb kurzer Zeit erfolgen, lassen sich selbst bei niedrigen Formtemperaturen Produkte mit gleichmäßigen ||
Eigenschaften herstellen. . p
Das verwendete ultrahochmolekulare Polyäthylen kann gegebenenfalls mit üblichen Zusätzen vermischt
werden. Beispiele für derartige Komponenten sind Antioxidantien der Phenolreihe, Wärmestabilisatoren aus der
Reihe der organischen Schwefelverbindungen, Gleitmittel, wie Fettsäureseifen und Amide, Füllstoffe, wie Siliciumdioxid,
Calciumcarbonat oder gebrannter Ton, und verschiedene organische oder anorganische Pigmente.
Die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten Formkörper eignen sich z. B. als Maschinenteile, Filter,
Gehäuse, Behälter und als Haushaltswaren.
Folgende Beispiele erläutern das Spritzgießen von hochmolekularem Polyäthylen ,
B e i s ρ i e 1 1 :
und Vergleichsbeispiel 1
F i g. 1 zeigt eine Spritzgießvorrichtung nach dem Spritzen von hochmolekularem Polyäthylen, während ■,
F i g. 2 den Zustand nach dem Verdichten zeigt
An der feststehenden Formplatte 2 eines Formöffnungs- und -schließmechanismus 1 ist ein feststehendes
Formteil 3 mit einer Spritzdüse 14 und einem Steg 15 befestigt Eine bewegliche Formplatte 4 weist ein erstes ,
bewegliches Formteil 5 mit einem nicht gezeigten Öldruck-Kolbenzylinder und ein zweites bewegliches Form- ,
teil 7 auf, die durch einen Kolben 6 miteinander verbunden sind. Das bewegliche Formteil 7 und das feststehende
Formteil 3 bilden zusammen eine trennbare Form.
8 bedeutet geschmolzenes ultrahochmolekulares Polyäthylen (Mho: nicht oberhalb 0,01; η in Decalin bei
135° C = 18), 9 einen Spritzkolben, 10 einen Heizzylinder und 11 das genannte geschmolzene, ultrahochmolekula-
re Polyäthylen mit niedriger Schüttdichte, das durch die Spritzdüse in den Formhohlraum eingespritzt worden
In F i g. 2 bedeutet 12 das zum Bewegen des zweiten beweglichen Formteils 7 zugeführte öl aus der öldruckvorrichtung
und 13 das auf diese Weise verdichtete, geschmolzene und entlüftete Polyäthylen.
Der Spritzvorgang erfolgt bei einer Temperatur des geschmolzenen Polyäthylens von 250°C, einer Formtem-
peratur von 700C sowie einer Schergeschwindigkeit des durch die Spritzdüse 14 tretenden Polyäthylens und
einem Formhohlraumvolumen, wie sie in Tabelle 1 angegeben sind. Nach Beendigung des Spritzvorgangs wird
das zweite bewegliche Formteil 7 mit einem Druck von 98 bar bewegt bis das Formhohlraumvolumen dem des
eingespritzten Polyäthylens entspricht Das Polyäthylen wird dann noch 3 Minuten abgekühlt Es wird ein
zahnradartiger Spritzling von 144 mm Außendurchmesser, 13 mm Zahnabstand, 7,5 mm voller Tiefe und 15 mm
Dicke erhalten. Die physikalischen Eigenschaften sind in Tabelle 1 genannt
Die in den F i g. 3 bis 5 wiedergegebenen Photographien zeigen den Füllungszustand der Form nach dem
Einspritzen, Abkühlen und drucklosen Verfestiger, des Polyäthylens. Das Formhohlraumvolumen ist jeweils
doppelt so groß wie das Volumen des eingespritzten Polyäthylens. Die Schergeschwindigkeit in der Spritzdüse
beträgt 30 000 sec-1 (F i g. 3), 70 000 see-· (F i g. 4) bzw. 250 000 see-· (F i g. 5).
Aus den in Tabelle 1 genannten Ergebnissen und den Photographien geht hervor, daß der in F i g. 3 gezeigte v,
Formkörper einen schlechten Füllungsgrad an den Zahnspitzen aufweist und daher geringe Schlagzähigkeit in £
diesem Bereich besitzt Die in den F i g. 4 und 5 dargestellten Formkörper weisen dagegen einen guten Füllungs- -fi
grad auf und jeder der Preßlinge besitzt hohe Schlagzähigkeit in den Zahnspitzen. \;;
Arbeitsbedingungen | Volumenver- | 26 OO | 923 | zentraler | Aussehen | schicht- | Ober- | |
Tabelle 1 | Scherge | hältnis | Bereich | Füllungs | ähniches | flächen- | ||
schwin | Formhohlraum/ | Produkteigenschaften | grad der | Abschälen | zustand | |||
digkeit | eingespritztes | Schlagzähigkeit (1) | Zahnspitze | (3) | (4) | |||
ander | Kunstharz | Zahn | 124 | (2) | O | O | ||
Spritzdüse | 1,6 | spitze | 130 | O | O | O | ||
2,5 χ ΙΟ5 | 2,0 | 132 | O | O | O | |||
2,5 χ 1O5 | 2,8 | 118 | O | O | O | |||
Beispiel 1 | 2,5 χ 1O5 | 1,7 | 128 | 126 | O | O | O | |
7XlO4 | 2,0 | 134 | 127 | O | O | Δ | ||
7XlO4 | 2,5 | 130 | 80 | O | Δ | O | ||
7 χ 10" | 1,4 | 110 | 120 | O | O | O | ||
2,5 χ 105 | 3,2 | 118 | 83 | Δ | X | O | ||
2,5 χ 105 | 1,4 | 110 | 120 | O | O | Δ | ||
Vergleichs | 7XlO4 | 3,2 | 110 | 71 | X | X | X | |
beispiel 1 | 7XlO4 | 1,4 | 94 | 90 | O | X | X | |
3XlO4 | 1,6 | 91 | 108 | Δ | Δ | X | ||
3XlO4 | 2,0 | 86 | 115 | Δ | O | X | ||
3XlO4 | 2,5 | 40 | X | |||||
3XlO4 | 39 | |||||||
32 | ||||||||
24 | ||||||||
(1) bestimmt nach ASTM D 256
(2) bewertet an einem ohne Preßdruck verfestigten Produkt
O: gute Zahnspitze
X: Zahnspitze fehlt
Δ: zwischen O und X
(3) O: kein Abschälen
Δ: nur die Oberflächenschicht ist abgeschält
X: starkes Abschälen
(4) O: sehr glatt, glänzend
Δ: etwas rauh
X: uneben
Beispiel und Vergleichsbeispiel 2
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt, wobei jedoch eine Formtemperatur von 25° C angewandt wird
und die Verdichtung bis zum !^fachen Volumen des eingespritzten Polyäthylens durchgeführt wird. Es entsteht
ein poröses Zahnrad von 20 mm Dicke. Die Eigenschaften und das Aussehen des Produkts sind in Tabelle
angegeben.
Arbeitsbedingungen | Volumen | Schlagzähigkeit*) | Produkteigenschaften | schicht |
Scher | verhältnis | (zentraler Bereich) | Aussehen | ähnliches |
geschwindigkeit | Formhohlraum/ | Form der | Abschälen*) | |
an der Spritzdüse | eingespritztes | Zahnspitze*·) | ||
nunsinarz | ||||
2J5 χ 105
23 χ ΙΟ5
25 χ 105
7XlO4
7XlO4
7 χ 104
1,6 2,0 2» 1,7 2,0 25
24 27 22 15 22 20
O
O
O
O
O
O
O
O
O
O
O
O
^-..nil Il . | -ι -ι · ««- ι. | 26 | 00 923 |
Produkteigenschaften
Aussehen Form der schicht- Zahnspitze**) ähniiches Abschälen*) |
Δ Ι
I ο I χ I • |
Tabelle 2 (Fortsetzung) | O Δ O X O Δ Δ X |
||||
5 |
Arbeitsbedingungen
Scher geschwindigkeit an der Spritzdüse |
Volumen
verhältnis Formhohlraum/ eingespritztes Kunstharz |
Schlagzähigkeit*)
(zentraler Bereich) |
||
10
15 |
Vergleichs- 2,5 χ ΙΟ5
beispiel2 2,5 χ ΙΟ5 7 χ 10" 7 χ 10" 3 χ 10" 3 χ 10" 3 χ 10" 3 χ 10" |
1,4
3,2 1,4 3,2 1,4 1,6 2,0 2,5 |
10
22 5 8 3 3 7 5 |
||
20 |
·) wie in Tabelle 1
**) O: gute Zahnspitzen Δ: teilweise gebrochene Zahnspitzen X: zahlreiche gebrochene Zahnspitzen |
||||
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen | |||||
25 | |||||
30 | |||||
35 | |||||
40 | |||||
45 | |||||
50 | |||||
55 | |||||
60 | |||||
65 | |||||
6 | |||||
Claims (3)
1. Verfahren zum Spritzgießen von Polyäthylen, bei dem das geschmolzene Polyäthylen in einen Formhohlraum eingespritzt wird, dessen Volumen 1,5- bis 3,0mal größer ist als das des eingespritzten Polyäthylens
und bei dem das Volumen des Formhohlraums anschließend auf ein Volumen verringert wird, das kleiner als
das l^fache des eingespritzten Polyäthylens ist dadurch gekennzeichnet, daß man beim Spritzgießen von Polyäthylen mit sehr hohem Molekulargewicht mit einer Grenzviskositätszahl [17] von 3 bis 30
(gemessen in Decalin bei 135° C) und mit einem Schmelzindex (MI») von bis zu 0,01 das Polyäthylen zur
Bildung pulverförmiger Teilchen mit einer Schergeschwindigkeit von 50000 bis 1000000 see-', gemessen
amStegderSpritzdüse,undbeieinerTemperaturvonl40bis300°Ceinspritzt
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Herstellen poröser Produkte
den Formbohlraum auf ein Volumen verringert, das nicht kleiner als das l.lfache Volumen des eingespritzten
Polyäthylens ist
3. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyäthylen mit einer
Schergeschwindigkeit von 200 000 bis 500 000 see-· eingespritzt wird.
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