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Vorrichtung zum Reinigen der Abtastnadel
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eines Schallplattenabspielgerätes Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Reinigen der Abtastnadel eines Schallplattenabapielgerätes, bestehend aus einer
auf dem Gerätechassis gelagerten Bürste.
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Das Reinigen der Abtastnadel ist wenigstens von Zeit zu Zeit erforderlich,
da sich die auf der Schallplatte befindlichen, durch elektrostatische Aufladung
aus der Luft angezogenen Stäubchen und Fusseln beim Abspielvorgang an der Abtastnadel
absetzen und sich allmählich zu einem kleinen Knäuel anhäufen, so daß schließlich
die einwandfreie Abtastung in Frage gestellt ist und Klangverzerrungen bei der Wiedergabe
auftreten. Da ein solches Knäuel unter Umständen schon beim Abspielen einer einzigen
Schallplattenseite zustandekommen kann, müßte die Abtastnadel sicherheitshalber
vor jedem neuen Abspielvorgang gereinigt werden. Erfahrungsgemäß unterbleibt dies
aber aus Unkenntnis oder Vergeßlichkeit, wenn es nicht selbsttätig geschieht, oder
wenigstens durch eine sehr einfache und bequeme Handhabung zu bewerkstelligen ist.
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Aus dieses Grunde hat man schon auf dem Chassis des Abspielgerätes
einen nach oben gerichteten Pinsel angebracht, durch welchen die Abtastnadel zwangsläufig
hindurchstreift, wenn der Tonarm zum Plattenteller einschwenkt. Es hat sich aber
gezeigt, daß hierbei sehr leicht die Abtastnadel beschädigt werden kann, denn die
derzeit gebräuchlichen fibtastnadeln sind wegen ihrer sehr nachgiebigen Lagerung
(compliance) schon gegen geringe Seitenkräfte sehr empfindlich.
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Die einzige Bürstenbewegung, welche die Abtastnadel ohne Schaden überstehen
kann, ist eine solche in der Richtung von der Lagerung der Nadel zur Abtastspitze
hin. Aufgrund dieser Erkenntnis ist auch bereits eine Vorrichtung zum Reinigen der
Abtastnadel bekanntgeworden, bei welcher eine als Bürstenwalze ausgebildete Reinigungsbürste
zum Reinigen der Abtastnadel außerhalb der Horizontalschwenkebene des Tonarmes vorgesehen
ist, welche Reinigungswalze mittels eines Handrades in eine Drehbewegung in Längsrichtung
zur Abtastnadel versetzt werden kann.
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Die Drehbewegung der Bürstenwalze ist nur aus Richtung der Nadellagerung
in Richtung Nadelspitze möglich, um zu verhindern, daß bei entgegengesetzter Drehrichtung
der Bürstenwalze die Bürstenhaare hinter das freie Ende der Abtastnadel haken und
diese verbiegen.
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Zur Benutzung dieser Vorrichtung ist es aber notwendig, daß der Tonarm
von der Tonarmstütze heruntergehoben und auf eine hierfür vorgesehene Auflagegabel
gelegt wird, so daß die Abtastnadel von oben in die Haare der Bürstenwalze eintaucht.
Durch Drehen der Bürstenwalze werden dann die Verunreinigungen von der Abtastnadel
abgebürstet.
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Diese umständliche Handhabung dieser Vorrichtung kann sehr leicht
dazu führen1 daß, zu Lasten der Wiedergabequalität, der Reinigungsvorgang der Abtastnadel
zu selten durchgeführt wird.
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Um diesem Mangel abzu'##elfen, hat sich die Erfindung die Aufgabe
gestellt, eine Vorrichtung der eingangs vorausgesetzten Art zu schaffen, die in
der Handhabung erheblich einfacher ist als die zuletzt erwähnte bekannte Vorrichtung,
und die, wie weiter unten erläutert wird, zudem die Möglichkeit einer automatischen
Betätigung bietet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bürste
hin- und herbeweglich gelagert ist, und zwar derart, daß sie sich -bei auf der Tonarmstütze
liegendem Tonarm - unterhalb des Abtastkopfes und in ihrer Ausgangs- bzw. Ruhestellung
innerhalb des Schvxenkradius' der Abtastnadel befindet, daß sie sich ferner -gegf.
gegen
die Kraft einer Rückstellfeder - in Längsrichtung des Abtastkopfes über den Schwenkradius
der Abtastnadel hinaus bewegen läßt, und zwar in solcher Höhe, daß sie die Abtastnadel
streift (Reinigungshub), und daß sie bei ihrer Rückstellbewegung eine zusätzliche,
der Abtastnadel ausweichende Bewegung ausführt.
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Zum Reinigen der Abtastnadel ist hier nur die Betätigung eines Auslöseorgans
erforderlich. Der Tonarm bleibt dabei auf der Tonarmstjjtze liegen. Es entfällt
also das umständliche Verschwenken des Tonarmß von Hand auf die Reinigungsgabel.
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Um zu gewährleisten, daß die Abtastnadel stets gereinigt auf der Schallplatte
aufsetzt, wird als weitere Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß die Bürste
über eine Steuerkulisse oder einen Servomotor mit dem Organ zum Ingangsetzen des
Plattenabspielgerätes (Startorgan) gekoppelt ist, derart, daß die Betätigung des
Startorgans gleichzeitig wenigstens den Reinigungshub bewirkt.
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Somit dient das Startorgan gleichzeitig als Betätigungsorgan für die
Reinigungsvorrichtung, d.h. daß diese beim Inbetriebsetzen des Plattenabspielgerätes
zwangsläufig in Tätigkeit tritt.
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Auf diese Weise wird die Abtastnadel regelmäßig vor jedem Abspielvorgang
einer Schallplatte gereinigt.
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Durch die Ausweichbewegung der Reinigungsbürste während der Rückstellbewegung
wird eine Nadelberührung in der schädlichen Richtung verhindert.
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Zweckmäßig wird vorgeschlagen, daß die Ausweichbewegung der Bürste
während ihrer Rückstellbewegung in einer seitlich zur Abtastnadel gerichteten Bewegung
besteht.
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Die Erfindung wird in einer zweckmäßigen Ausgestaltung dadurch verwirklicht,
daß die Bewegung der Bürste über eine auf einem unter der Federspannung einer Rückstellfeder
stehenden Schwenkhebel vorgesehene Steuerkulisse geführt wird, mit welcher das Startorgan
über einen, einen Gleitstift tragenden Kragarm in Verbindung steht daß auf diesem
Schwenkhebel, in einem begrenzten Bereich relativ zu diesem verschwenkbar und vertikal
verschiebbar, die Bürste gelagert ist, und daß zum Bewirken der vertikalen Verschiebung
der Bürste eine geeignet ausgebildete Schrägnut vorgesehen ist, in welche ein mit
dem Schwenkhebel fest verbundener Gleitstift eingreift.
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Eine weitere zweckläßige Verwirklichung der Erfindung besteht darin1
daß die Bürste auf dem einen Arm eines zweiarmigen, allseitig verschwenkbaren Hebels
sitzt, daß an den anderen Arm des
zweiarmigen Hebels eine Schubstange
angreift, daß die Schubstange einen Gleitstift aufweist, welcher in eine Steuerkurve
eingreift, die auf einer mit dem Startorgan fest verbundenen Steuerkulisse vorgesehen
ist, und die aus drei Steuerspuren besteht, und daß die bei der Rückstellbewegung
der Bürste von dem Gleitstift durchfahrene Steuerspur in ihrem mittleren Bereich
eine solche Erhöhung oder Vertiefung aufweist, daß die Bürste mit Sicherheit an
der Abtastnadel seitlich vorbeigeführt wird.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht schließlich
darin, daß zur Steuerung aller genannten Bewegungen der Bürste eine um einen zentralen
Punkt drehbar ausgebildete Steuerscheibe vorgesehen ist, welche mit den fiir die
Bewegungsabläufe der Bürste erforderlichen Steuerkurven versehen ist, und deren
Antrieb durch einen bei Betätigung des Startorgans inganggesetzten, an sich bekannten
Servomotor erfolgt.
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Die Erfindung wird anhand der gezeichneten Ausführungsbeispiele erläutert.
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Die Figuren 1, 2 und 3 zeigen drei verschiedene Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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In den drei Figuren sind übereinstimmende Teile mit gleichen Bezugszahlen
bezeichnet. Hierin sind mit 1 der angedeutet dargestellte Tonarm bezeichnet, an
welchem das Abtastsystem 2 mit der Abtastnadel 3 befestigt ist. 4 ist die außerhalb
des Schwenkrsdius der Abtastnadel 3 angeordnete Bürste, die aus dem Chassis 5 durch
den Schlitz 18 mit seinen beiden Anschlagkanten 19 und 20 herausragt.
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In den Fig. 1 und 2 ist mit 6 das Auslöseorgan für die Bürste 4 bezeichnet,
welches gegen die Kraft der Feder 7 betätigt werden kann.
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In Fig. 1 ist an dem Auslöseorgan 6 unterhalb des Chassis ein mit
diesem fest verbundener Kragarm 8 befestigt, an dessen freiem Ende ein Gleitstift
9 angeordnet ist. Dieser Gleitstift 9 greift in eine, auf dem um den Punkt 12 schwenkbar
ausgebildeten Schwenkhebel 11 angeordnete Steuerkulisse 10, die aus den Teilspurstücken
21, 22, 23 besteht ein, über welche der Bewegungsvorgang des Schwenkhebels 11 bei
Betätigung des Auslöseorgans 6 gesteuert wird. Die mit ihrem einen Ende am Chassis
5 und mit ihrem anderen Ende am Schwenkhebel 11 befestigte Rückstellfeder 13 wird
durch den in die Steuerkulisse 10 eingreifenden Gleitstift 9 in gespanntem Zustand
gehalten. Auf dem Schwenkhebel 11 ist die Bürste 4 relativ zu diesem verschwenkbar
gelagert.
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Die Schwenkbewegung der Bürste 4 relativ zum Schwenkhebel 11 wird
durch die Schlitze 14 und 15 gesteuert, in welche je ein Gleitstift 16 bzw. 17,
die auf dem Schwenkhebel 11 fest angeordnet sind, eingreifen.
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Wirkungsweise: Durch Herunterdrücken des Auslöseorgans 6 wird die
Feder 7 gespannt, und gleichzeitig wird der Gleitstift 9 in dem senkrecht verlaufenden
Steuerspurstück 21 so weit nach unten geführt, daß er bei seiner Aufwärtsbewegung
durch die Kraft der Federn 7 und 13 zangsläufig in das eine schräg nach oben verlaufende
Steuerspurstück 22 gleitet.
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Bei dessen Durchfahren verschwenkt er den Schwenkhebel 11 und bewirkt
somit den Reinigungthub der Bürste 4.
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Die Rückstellbewegung der Bürste-4 wird bewirkt, wenn der Gleitstift
9 unmittelbar anschließend das andere, schräg, aber entgegengesetzt gerichtet, nach
oben verlaufende Steuerspurstück 23 durchfährt, welches in der Ausgangsstellung
des Gleitstiftes 9 mündet.
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Der Schwenkweg der Bürste 4 wird durch die Anschlagkanten 19 und 20
des Schlitzes 18 begrenzt und ist so bemessen, daß der relativ zu der Bürste 4 bewegbare
Schwenkhebel 11 um die Länge der Schrägnut 14 in jeder der beiden Anschlagstellungen
der Bürste 4 weiterschwenken kann.
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Schlägt der Schaft der#Bürste 4 nach Beendigung des Reinigungshubes
gegen die Anschlagkante 19, so schwenkt der Schwenkhebel 11 weiter, bis der Gleitstift
16, der ja fest mit dem Schwenkhebel 11 verbunden ist, von der einen Endlage der
Schrägnut 14 in die andere bewegt wird. Aufgrund der Schrägung der Schrägnut 14
wird die Bürste 4 so weit abgesenkt, daß sie während ihrer Rückstellbewegung die
Abtastnadel 3 nicht berührt Beim Anschlagen des Schaftes der Bürste 4 gegen die
Anschlagkante 20 gleitet der Gleitstift 16 in seine ursprüngliche Endlage in der
Schrägnut 14 zurück, wodurch die Bürste 4 wieder angehoben wird.
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In Fig. 2 ist mit dem Auslöseorgan 6 eine Steuerkulisse 24 fest verbunden,
welche aus drei Steuerspuren 26, 27, 28 besteht, und wobei die Steuerspur 28 zur
Mitte hin im Niveau ansteigt. In diese Steuerspuren 26, 27, 28 greift ein Gleitstift
29 ein, welcher auf einer Schubstange 30 angeordnet ist.
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Mit 31 ist ein zweiarmiger, im Punkt 32 allseitig verschwenkbar gelagerter
Hebel bezeichnet, an dessen einem Arm 33 die Bürste 4 befestigt ist, und dessen
anderer Arm 34 mit der Schubstange 30 gelenkig verbunden ist.
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irkungsweise: Durch Herunterdrücken des Auslöseorgans 6 wird die Feder
7 gespannt, und gleichzeitig durchfährt der Gleitstift 29 die senkrecht verlaufende
Steuerspur 26. Befindet sich der Gleitstift 29 an dem oberen Ende der Steuerspur
26, so wird der Gleitstift 29 durch die Kraft der an der Schubstange 30 angreifenden
Feder 35 um die Länge der horizontal verlaufenden Steuerspur 27 in dieser Richtung
bewegt, wobei gleichzeitig die Bürste 4 vorwärts (in der Zeichnung von rechts nach
links) schwenkt und somit den Rcinigungshub ausführt.
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Mit dem Freigeben des Auslöseorgans 6 xird der Gleitstift 29 durch
die Kraft der Feder 7 über die Steuerspur 28 in seine Ausgangsstellung zurückgeführt,
und dadurch die Rückstellbewegung der Bürste 4 bewirkt.
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Durch den Niveauanstieg zur Mitte der Steuerspur 28, dem der Gleitstift
29 bei seinem Durchfahren folgt, macht die Bürste 4 eine solche seitliche Schwenkbewegung,
daß diese die Abtastnadel 3 während der Rückstellbeegung nicht berilhrt.
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In Fig. 3 wird die Bewegung der Bürste 4 von einer sich um den Punkt
36 drehenden Steuerscheibe 37 gesteuert, auf welcher zwei Steuerkurven, 38 und 39
vorgesehen sind.
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Uber die Steuerkurve 38 wird die Bewegung des Reinigungshubes und
über die Steuekkurve 39 die Absenkbewegung der Bürste 4 während der Rückstellbewegung
gesteuert.
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Die Bürste 4 ist auf dem einen Arm 40 eines zweiarmigen, um den Punkt
41 schwenkbar und um die Länge des Schlitzes 4kaxia1 verschiebbar gelagerten Hebels
42 befestigt. Auf dem anderen Ar« 43 sind zwei Gleitstifte 44 und 45 angeordnet,
von denen der Gleitstift 44 in die Steuerkurve 38 und der Gleitstift 45 in die Steuerkurve
39 eingreift. Mittels der Feder 46 wird die Bürste 4 in ihrer für den Reinigungshub
erforderlichen Höhe gehalten.
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Wirkungsweise: Wird die Steuerscheibe 37 in Drehung versetzt, was
mittels eines nicht dargestellten mechanischen oder elektrischen Servomotors geschieht,
so gleitet der Gleitstift 44 durch die Steuerkurve 38 und bewirkt zunächst den Reinigungshub
der Bürste 4. Mit Beginn der Rückstellbewegung greift außerdem der Gleitstift 45
in die Steuerkurve 39 ein, und senkt die Bürste 4 gegen die Kraft der Feder 46 so
weit ab, daß sie die Abtastnadel 3 nicht berührt.
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In der Ausgangsstellung der Bürste 4 wird diese durch die Feder 46
wieder angehoben.