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Seitliche Abdeckschürze an Schienenfahrzeugen.
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Bei Schienenfahrzeugen sind häufig die Seitenwände nach unten über
die Unterkanten des Wagenkastens hinaus verlängert zu sogenannten Abdeckschürzen,
durch die unterhalb des Wagenkastens angeordnete Vorrichtungen verdeckt und vor
Einwirkung von außen geschützt werden. Diese bekannten Abdeckschürzen sind aber
im Bereich der Drehgestelle unterbrochen, da im Bereich der Drehgestelle durch die
Abdeckschürze die Achslager, Bremsvorrichtungen und sonstige Teile des Fahrgestelles,
die ständig beobachtet und gewartet werden müssen, verdeckt werden. Da aus Sicherheitsgründen
solche Kontrollen regelmäßig vorgenommen werden müssen, wurden Abdeckschürzen, die
die Drehgestelle abdecken, grundsätzlich abgelehnt.
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Andererseits ist aber die Unterbrechung der Abdeckschürzen im Bereich
der Drehgestelle nicht nur unschön, es wäre gerade an diesen Stellen besonders wichtig,
Abdeckschürzen anzuordnen, da insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten von den Laufwerken
erhebliche Schallenergien abgestrahlt werden, die durch die rollende Berührung zwischen
Rad und Schiene entstehen. Dazu kommen noch Schallenergien, die von unterflurangeordneten
Maschinenanlagen,
z.B. bei Triebdrehgestellen, ausgehen. Die Schallenergie, die von diesen Stellen
der Schienenfahrzeuge ausgeht, überschreitet oft die vom Gesetzgeber für Schallimmissionen
festgelegten Grenzwerte.
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Die Erfindung betrifft seitliche Abdeckschürzen an Schienenfahrzeugen,
durch die die Wagenseitenwände nach unten verlängert sind und bei der die Aufgabe
einerseits die Abstrahlung von Schallenergie abzuschirmen und andererseits sicher
zustellen, daß die Achslager, Bremsvorrichtungen, Federn und Pendelaufhängungen
und gegebenenfalls Maschinenanlagen gut gelöst wird beobachtbar und zur Wartung
zugängig sind, dadurch) daß Teile der Abdeckschürze im Bereich der unter dem Wagenkasten
befindlichen Bauteile, die einer Beobachtung oder Wartung bedürfen, insbesondere
im Bereich der Drehgestelle, schwenkbar oder verschiebbar angeordnet sind. Dabei
können die schwenkbar oder verschiebbar angeordneten Teile der Abdeckschürze durch
einen pneumatischen Zylinder oder elektrischen Motor angetrieben sein, so daß sie
leicht und schnell zu öffnen sind.
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Diese verschiebbaren Teile der Abdeckschürze müssen während der Fahrt
geschlossen sein und sollen nur bei haltendem Zug geöffnet werden können. Dies kann
gemäß der weiteren Erfindung dadurch erreicht werden, daß sich die schwenkbaren
oder verschiebbaren Teile der Abdeckschürzen beim Anhalten oder bei Unterschreitung
einer bestimmten Geschwindigkeit, z.B. einer Geschwindigkeit von 7 km/h, selbsttätig
öffnen. Dabei würden sich aber die Abdeckschürzen bei jedem Anhalten des Zuges und
bei jeder langsamen Fahrt öffnen, was nicht erforderlich ist und zu einem starken
Verschleiß der beweglichen Teile führen würde*. Nach einer zweiten Ausführungsform
kann daher ein zusätzlicher Schalter vorgesehen werden, der das Öffnen der schwenkbaren
oder verschiebbaren Teile der Abdeckvorrichtung nur beim Anhalten ermöglicht. Die
bewegbaren Schürzen bleiben in diesem Fall geschlossen, sie sind aber in Bereitschaft
zum Öffnen und die Öffnung kann dann beispielsweise durch Betätigen des genannten
Schalters bewirkt werden. In
beiden Fällen soll aber sichergestellt
sein, daß während der Fahrt alle beweglichen Teile der Abdeckschürze geschlossen
sind und dies kann dadurch erreicht werden, daß die schwenkbaren oder verschiebbaren
Teile der Abdeckschürze beim Anfahren des Zuges oder bei Überschreiten einer bestimmten
Fahrgeschwindigkeit selbsttätig geschlossen werden, soweit sie geöffnet sind.
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Die Abdeckschürzen selbst sind zweckmäßig mindestens im Bereich der
Schallabstrahlung der Drehgestelle schalldämpfend ausgebildet. Zu diesem Zweck können
die Abdeckschürzen an der Innenseite mit schallabsorbierendem Material und/oder
einer Entdröhnungsschicht ausgekleidet sein. Um diese schalldämpfenden Schichten
vor mechanischer Beschädigung zu schützen, sind zweckmäßig die schall absorbierenden
oder entdröhnenden Schichten mit einer schalldurchlässigen, feuchtigkeitsbeständigen
Abdeckung aus einem hinreichend widerstandsfähigen Material, z.B. durch ein gelochtes
Blech, abgedeckt.
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Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind in den Figuren
dargestellt.
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Fig. 1 zeigt in Seitenansicht den unteren Teil eines Schienenfahrzeuges
im Drehgestellbereich, t Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch die Anordnung nach
Fig. 1 nach der Linie II-II in Fig. 1 bei geöffneter Abdeckschürze, Fig. 3 zeigt
einen Schnitt durch die Anordnung nach Fig. 1 nach der Linie III-III, Fig. 4 zeigt
einen Schnitt durch die Anordnung nach Fig. 1 nach der Linie IV-IV, Fig. 5 zeigt
einen Schnitt durch eine Abdeckschürze, Fig. 6 zeigt in Seitenansicht eine andere
Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung, Fig. 7 zeigt einen Schnitt durch
die Anordnung nach Fig. 6 nach der Linie VII-VII,
Fig. 8 zeigt eine
weitere Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung in Seitenansicht, Fig. 9
zeigt einen Schnitt nach der Linie IX-IX in Fig. 8, Fig. 10 zeigt eine weitere Ausführungsform
des Gegenstandes der Erfindung in Seitenansicht, Fig. 11 zeigt einen Schnitt durch
die Anordnung nach Fig. 10 nach der Linie XI-XI, Fig. 12 zeigt in Seitenansicht
eine weitere Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung, Fig. 13 zeigt in Seitenansicht
eine weitere Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung mit zwei verschiebbar
angeordneten Teilen.
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Bei der Anordnung nach Fig. 1 ist am Wagenkasten 1 ein im einzelnen
nicht dargestelltes Drehgestell angeordnet, mit den Rädern 2, die auf den Schienen
3 rollen, Luftfedern 4 und Drehgestellrahmen 5. Die Seitenwände des Wagenkastens
sind außerhalb des Bereiches des Drehgestelles in bekannter Weise in seitlichen
Abdeckschürzen 6 nach unten verlängert. An den Stellen, an denen sich die Radachslager
7 befinden, ist die fest angeordnete Abdeckschürze 6 unterbrochen und hier sind
gemäß der Erfindung zwei bewegliche Teile 8 vorgesehen, die, 'wie aus den Fig. 3
und 4 ersichtlich, durch Lenker 9 so geführt sind, daß sie sich beim Öffnen nach
beiden Seiten vor die feste Abdeckschürze 6 schieben, wie in Fig. 3 und 4 strichpunktiert
gezeichnet. Der Antrieb erfolgt mittels der Druckluftzylinder 10 und der Stangen
11. Zum Öffnen der Klappe ist ein Druckknopf 12 zur Betätigung des Schalters vorgesehen.
Der nicht dargestellte Schalter bewirkt, daß sich die beweglichen Teile 8 der Abdeckschürzen
bei Betätigung des Druckknopfes 12 öffnen, wenn das Fahrzeug steht. Durch eine nicht
dargestellte Verriegelung wird verhindert, daß sich die beweglichen Teile der Abdeckschürzen
während der Fahrt durch irgend eine Einwirkung von außen, sei es durch Erschütterung
ioder durch gegen den Druckknopf 12 prallende Steine öffnen.
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Zur wirksamen Lärmbekämpfung können die Abdeckschürzen, und
zwar
sowohl die beweglichen Teile als auch die festen, isbesondere die sich im Bereich
des Drehgestelles befindenden Teile der Abdeckschürzen, schall absorbierend ausgebildet
sein.
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Eine solche Ausbildung ist in Fig. 5 im Schnitt dargestellt.
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Das Blech 13 der festen oder beweglichen Abdeckschürze ist an der
Innenseite mit einem Entdröhnungsbelag 14 versehen, der Schwingungen des Abdeckbleches
13 dämpft, und mit einer schallabsorbierenden Schicht 15. Damit diese Auskleidung
genügend widerstandsfähig, beispielsweise gegen Steinschlag, Eis oder Schnee ist,
befindet sich an der Innenseite als schalldurchlässige aber mechanisch feste Schicht
noch ein gelochtes Blech 16.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist als bewegbarer Teil der seitlichen
Abdeckschürze ein sich über die ganze Länge des Drehgestells erstreckender Teil
18 vorgesehen, der durch Antriebshebel 19 und Führungsrollen 20, die auf Laufflächen
21 laufen, nach oben bewegt werden kann, wie in Fig. 7 strichpunktiert dargestellt.
Durch Federelemente 22 werden die beweglichen Teile 18 mit den Rollen 20 gegen die
Laufflächen 21 gedrückt. Der Antrieb zum Öffnen und Schließen erfogt über die Antriebswelle
23 mittels eines nicht dargestellten elektrischen Motors oder pneumatischen Zylinders.
Wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 4 ist auch hier ein Druckknopf 12 vorgesehen,
durch den die Abdeckschürze geöffnet werden kann, wenn sie sich in Bereitschaftsstellung
zur Öffnung befindet.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 ist wieder ein beweglicher Teil
der Abdeckschürzef 25 vorgesehen, der sich über die ganze Länge des Drehgestelles
erstreckt und, ähnlich wie bei der Ausführungsform nach Fig. 6 und 7, mittels der
Antriebshebel 19, die durch die Antriebswelle 23 angetrieben werden können, nach
oben bewegt wird. Zum Unterschied von der Ausführungsform nach Fig. 6 und 7 ist
hier in der Wand des Wagenkastens eine Tasche 26 vorgesehen, in die beim Öffnen
der bewegliche Teil 25 hineingeschoben wird, wobei er mittels der Rollen 27 an Schienen
28 in den Taschen geführt ist. Zum Öffnen ist
wieder ein Druckknopf
12 vorgesehen. Der Antrieb zum Öffnen und Schließen kann wieder mittels elektrischem
Motor oder pneumatischem Zylinder über die Antriebswelle 23 erfolgen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 10 erstreckt sich der bewegliche
Teil 30 wieder über die ganze Länge des Drehgestelles.
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Bei dieser Ausführungsform ist der bewegliche Teil 30 um Drehlager
31 schwenkbar, so daß er, wie in Fig. 11 dargestellt, nach dem Öffnen hochgeschwenkt
ist. Der Antrieb erfolgt wieder über eine durch einen elektrischen oder pneumatischen
Motor, z.B. einen Zylinder, angetriebene Antriebswelle 32.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 12 ist der sich über die ganze Länge
des Drehgestelles erstreckende bewegliche Teil 35 in ähnlicher Weise wie bekannte
Schwenkschiebetüren in seiner Längsrichtung verschiebbar. Dabei wird er durch obere
Rollen in oberen Schienen 37 und durch untere Rollen 38 in Schienen 39 so geführt,
daß er sich am Anfang der Bewegung aus der Ebene der festen Abdeckschürze 6 heraushebt
und sich in Richtung des Pfeiles 40 vor diese feste Abdeckschürze schiebt.
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Zur weiteren Führung bei dieser Bewegung dienen die Schwenkrollen
41 auf denen die Führungsschiene 42 am beweglichen Teil 35 läuft. Zusätzlich kann
eine Arretierfalle 43 vorgesehen sein. Der nicht gezeichnete Antrieb kann durch
einen Luftdruckzylinder mit genügend langem Hub oder durch eine mittels en oder
eines elektrisch ''pneumatischen Motors angetriebene Gewindespindel erfolgen.
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Die Ausführungsform nach Fig. 13 unterscheidet sich von der Ausführungsform
nach Fig. 12 nur dadurch, daß der bewegliche Teil in zwei in entgegengesetzter Richtung
verschiebbare bewegliche Teile 35a und 35b unterteilt ist, die sich in Richtung
der Pfeile 40a und 40b seitlich verschieben. Die übrigen Teile sind mit den gleichen
Bezugsziffern versehen wie die entsprechenden Teile in Fig. 12. Bei allen dargestellten
Ausführung
sbei spielen können die Abdeckschürzen in gleicher Weise schalldämpfend ausgebildet
sein, wie in Fig. 5 dargestellt.
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Patentansprüche
L e e r s e i t e