DE2558082C2 - Synthetische Acrylfaser aus Acrylnitril, Vinylchlorid und Vinylidenchlorid mit verbesserten Flammwidrigskeitseigenschaften - Google Patents
Synthetische Acrylfaser aus Acrylnitril, Vinylchlorid und Vinylidenchlorid mit verbesserten FlammwidrigskeitseigenschaftenInfo
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Description
102,8 < A + B + i,29 C < 107,4
10
definiert 1st,
worin A die Gewichtsprozente an Acrylnitril und gegebenenfalls an Monomeren mit anfärbbaren Stellen
in Ihrer Molokülstruktur sowie weiteren olefinischen Monomeren außer Vinylchlorid und Vinylidenchlorid,
B die Gewichtsprozente Vinylchlorid und C die Gewichtsprozente Vinylidenchlorid angibt, und wobei
der Anteil an Acrylnitril 40 bis 65 Gew.-% des Acrylcopolymerisate ausmacht und die Faser außerdem
noch aus 0,3 bis 10 Gew.-% Antimonoxid und bzw. oder Zinnsäure besteht.
2. Synthetische Acrylfaser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faser zusätzlich noch
aus 0,2 bis 20 Gew.-% Homopolymerisat und bzw. oder Copolymerlsat von Glycldylmethacrylat besteht.
3. Synthetische Acrylfaser aus einem Acrylcopolymerisat, das aus Acrylnitril, Vinylchlorid und Vinylidenchlorid und gegenbenenfalls einer kleineren
Menge weiterer oleflnischer Monomerer besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung des
Acrylcopolymerisats In der Faser durch die Gleichung
102,8 < A+B+\,29C
< 107,4
35
definiert Ist, worin A die Gewichtsprozente an Acrylnitril und gegebenenfalls an Monomeren mit anfärbbaren Stellen In Ihrer Molekülstruktur sowie weiteren
olefinischen Monomeren außer Vinylchlorid und Vinylidenchlorid, B die Gewichtsprozente Vinylchlorid und C die Gewichtsprozente Vinylidenchlorid
angibt wobei der Anteil an Acrylnitril Im Acrylcopolymerlsat 40 bis 65 Gew.-% ausmacht und die Faser
zusätzlich noch aus 0,2 bis 20 Gew.-% Homopolymer!- sat und bzw. oder Copolymerlsat von Glycidylmethacrylat besteht.
50
Die Erfindung betrifft eine neue synthetische Acrylfaser mit verbesserten Flammwldrtgkeltselgenschaften
und vorzugsweise mit hervorragender Lichtbeständigkeit, Beständigkeit gegenüber Stockfleckbildung und gegen
Vergilben In der Wärme; sie betrifft Insbesondere auch
eine synthetische Acrylfaser mit diesen Eigenschaften,
kombiniert mit hervorragender Entglasungsfestigkelt.
Acrylfasern haben vorteilhafte chemische und physlka- eo
Ische Eigenschaften, z. B. hinsichtlich der Anfärbbarkelt, des Griffs und der Lichtbeständigkeit. Leider bedeutet die leichte Brennbarkelt von Acrylfasern eine starke
Einschränkung Ihrer Verwendungsmöglichkeiten, da die
übliche Acrylfaser wegen Ihrer mangelnden Flamm-Widrigkeit nicht für Inneneinrichtungsprodukte, wie Gardinen und Teppiche, und als Bekleidung für Säuglinge,
Kinder und ältere Menschen verwendet werden kann, wo
Brandgefahren möglichst ausgeschlossen sein sollten. Es
sind Versuche unternommen worden, die ungenügende Flammwidrigkeit von Acrylfasern zu beheben. Bekannt
sind Verfahren zum Verspinnen einer Acrylharzlösung, die ein flammwidrig machendes Mittel enthält, Verfahren unter Zugabe eines flammwidrigrnachenden Mittels
durch eine Nachbehandlung und Verfahren zum Verspinnen einer Spinnlösung, die ein Acrylharz und ein
flammwldrlges Polymerisat enthält. Voll befriedigende Ergebnisse sind hierdurch jedoch nicht erhalten worden.
Durch Zugabe eines flammwidrlgmachenden Mittels in den erforderlichen Mengen werden die charakteristischen
Eigenschaften der Acrylfaser, wie z. B. der Griff, erheblich beeinträchtigt. Außerdem Ist es nicht möglich, eine
andauernde permanente Flammwidrigkeit zu erhalten, well beim Färben und bei jedem Waschgang Verluste an
zugegebenem Mittel eintreten. Wenn Polymerisatgemische versponnen werden. Ist die industrielle Erzeugung
solcher flammwidrigen Acrylfasern schwierig, well die unverarbeitete Spinnlösung kaum In einem stabilen
gleichmäßigen Zustand gehalten werden kann.
Es 1st ein Verfahren zur Erzeugung einer Acrylfaser mit einer gewissen Flammwidrigkeit vorgeschlagen worden, bei dem Acrylnitril mit einem halogenhaltigen
Monomeren, wie Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylbromid und Vlnylldenbromld, copolymerlsiert wird.
Obwohl die Flammwldrigkelt der erhaltenen Faser mit zunehmenden Halogengehalt In dem Copolymerlsat
steigt, werden andererseits charakeristische Eigenschaften der Acrylfaser, wie Entglasungsfestigkelt, Lichtbeständigkeit, Stockfleckenbeständigkeit, Beibehalten der
weißen Farbe In der Wärme und Wärmebeständigkeit, beeinträchtigt.
Die aus der JP-Patentveröffentllchung 33 017/72
bekannten flammwidrig und farbaffin ausgerüsteten Acrylfasern bestehen aus Polymeren, die neben Acrylnitril und gegebenenfalls Vlnylhalogenld und/oder Vlnylldenhalogenld einpolymerlslerte Einheiten eines speziellen halogenlerten Vlnyphosphonatesters enthalten.
Fasern aus Copolymerlsaten des Acrylnitril mit Vinylchlorid und/oder Vinylidenchlorid sollen nach der DE-OS 22 13 412 aus Lösungen mit einem Zusatz von 0,1 bis
4,0 Gew.-% eines cyanoäthyllerten Phosphlns versponnen werden.
Die Modacrylholfasern der JP-Patentveröffentltchung
48-1220 bestehen zu 30-75% aus Acrylnitril und zu 25-7056 aus Vinylchlorid und/oder Vinylidenchlorid
sowie gegebenenfalls Vinylacetat oder Vinylpyridin; man erhält durch Verspinnen In ein 7-18%Iges wäßriges Aceton-Koagulierbad Fasern mit gutem GrIfI. Die JP-Patentveröffentlichung 47-29 630 sieht vor, Hohlfasern der gleichen Grundzusammensetzung und mit bis zu 10 Gew.-%
eines copolymerlslerten Vlnylmonomeren In einer wäßrigen, Aceton oder Acetonitril enthaltenden Spinnlösung
vorgegebener Konzentration mit einem in Aceton oder Acetonitril löslichen Koagulenz zu versetzen und in ein
Koagullerbad zu verspinnen.
In der DE-OS 20 14 763 werden vakuolenfreie Fäden und Filme aus Copolymerisatmlschungen beschrieben,
die 99,5-96 Gew.-96 eines Acrylnltrilcopolymerisats mit
20-80% Vinylidenchlorid und/oder Vinylchlorid und
0,5-4 Gew.-% eines Dimethylacrylamld-Copolymerlaats
mit 0-84 Mol-% Acrylnitril enthalten und gegebenenfalls
In der erstgenannten Polymerisatkomponente bis zu 5 96
einer die Anfärbbarkelt vermittelnden Monooleflnverblndung aufweisen.
Die JP-Patentveröffentllchung 48-29 502 (1973) bzw.
die BE-PS 8 02 314 gibt an, daß die Entglasungsfestigkelt
der Acrylfaser unzureichend Ist und schließlich die Faser Acrylfaser ist deshalb besonders bevorzugt,
völlig entglast wird, wenn der Gehalt an halogenhaltigen! Die erfindungsgemäße synthetische Acrylfaser besteht
merlsat 20-70 Gew.-% beträgt. Deshalb wird vorgeschla- tensystem, das aus 40 bis 65 Gew.-% Acrylnitril und
gen, eine Acrylharzlösung aus den genannten bikompo- 5 hauptsächlich Vinylchlorid und Vinylidenchlorid in dem
nentigen Copolymerisaten zu verspinnen, der eine durch die Formel (1) definierten Anteil besteht, und
bestimmte Menge Glycidylmethacrylatpolymerlsat züge- außerdem zusätzlich aus 0,3 bis 10 Gew.-S>
Antimonoxid
geben worden ist. und/oder Zinnsäure, vorzugsweise Zinnsäure, und bzw.
sehen Acrylfasern mit Modifizierungsmitteln der Vinyli- io bzw. oder eines Copolymerisate von Glycidylmethacrylat.
denchloridrelhe und mit einem erheblichen Anteil an Die bevorzugte synthetische Acrylfaser besteht aus
49-7523/1974), da sie leicht einer Farbänderung unterlie- oxid und bzw. oder Zinnsäurezusatz und zusätzlich 0,2
gen, wenn sie Licht oder Wärme ausgesetzt werden. bis 20 Gew.-% Glycidylmethacrylatpolymerisats. In
len der Maschinen zur Faserherstellung und der Spinn- Zusammensetzung der Bedingung
und Webmaschinen zur Herstellung gesponnener Garne
und Stoffe aus synthetischen Fasern. 102,8 < A + S+ 1,29 C<
107,4 (1)
1-2096 Bromchlorblphenyl zum Copolymeren vor; die JP- Oben wurde erwähnt, daß Fasern aus einem zwelkom-
rll-Copolymerisat mit 10-50 Gew.-% Vinylchlorid 25 rid oder aus Acrylnitril und Vinylidenchlorid gute
und/oder Vinylidenchlorldelnheiten mit 0,2-10 Gew.-% Flammwidrlgkeitseigenschaften zeigen. Vermutlich
eines feinen eutektischen Pulvergemisches aus Sb3O3 unterbindet der von dem Copolymerisat durch Wärme-
und Natriumtetraborat Im Verhältnis 3 :1 zu verspinnen; zersetzung erzeugte Halogenwasserstoff den Zutritt von
und nach der JP-Patentbeschreibung 48-73 521 werden atmosphä; Iscnem Sauerstoff zur Faser, weil Halogenwas-
die zu verspinnenden Modacrylfasern aus mehr als 50% 30 serstoff schwerer als Luft Ist, und gleichzeitig reagieren
einem Zusatz von 0,2-30« Antlmontrlchlorld versehen, In dem Polymerisatmolekül miteinander unter Bildung
das unter Bildung von HCl hydrolysiert. dreidimensionaler Netzstrukturen, d.h. es tritt eine Car-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine bonlslerung des Acrylcopolymerlsats ein; die weitere
synthetische Acrylfaser auf der Basis eines Copolymer!- 35 Verbrennung der Faser wird gehemmt,
sats aus Acrylnitril, Vinylchlorid und Vinylidenchlorid Bisher wurde angenommen, daß die Flammwidrigkeit
bereitzustellen, deren Zusammensetzung durch den von halogenhaltige Monomere aufweisendem Acrylco-Zusatz bestimmter Komponenten zu merklichen Verbes- polymerisat mit steigendem Halogengehalt zunimmt und
serungen hinsichtlich der eingangs erwähnten Eigen- daher Vinylidenchlorid wirksamer Ist als Vinylchlorid,
schäften führt. Insbesondere wird eine derartige Faser 40 well Vinylidenchlorid bei einem bestimmten Acrylnitrilangestrebt, die eine verbesserte Flammwidrigkeit (Nicht- gehalt je Gewichtseinheit mehr Chlor stellt als Vlnylbrennbarkelt) mit den Eigenschaften einer guten Lichtbe- chlorld. Dieses Ist jedoch nicht der Fall. Erflndungsgeständigkeit, Stockfleckbeständlgkelt, Gilbbeständigkeit in maß ist festgestellt worden, daß die Flammwidrigkeit
der Wärme, Wärmebeständigkeit und Entglasungsfestlg- von Acrylcopolymerisaten nicht nur von dem Chlorgekelt vereinigt. 45 halt des Copolymerisate abhängt, d.h. von der Menge des
1 Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die in den Patent- erzeugten nichtbrennbaren Gases, sondern auch davon,
ansprüchen 1 und 3 angegebenen Acrylfasern. Eine wo das nichtbrennbare Gas in der Faser durch Einwlrbevorzugte Acrylfaser ist Gegenstand des Anspruchs 2. kung von Wärme erzeugt wird, und außerdem von den
Erfindungsgemäß stellte sich überraschenderweise her- Carbonlslerungsbedlngungen des Polymerisats selbst,
aus, daß In einer Acrylnltrilfaser vom technischen Stand- so Daher kann der stärkste Effekt hinsichtlich der
punkt bisher als unvereinbar mit der Flammwidrigkeit Flammwidrigkeit erreicht werden, wenn sich die vorste-
angesehene charakteristische Eigenschaften, wie Entgla- hend angegebenen Bedingungen In einem ausgewogenen
sungsfestlgkelt, Lichtbeständigkeit, Stockfleckbeständig- Verhältnis befinden. Die erfindungsgemäße Faser aus
keit, Gilbbeständigkeit in der Wärme und Wärmebestän- einem Acrylcopolymerlsat stellt diese Ausgewogenheit
dlgkelt, die bei Textllmaterlallen als erforderliche Eigen- 55 zwischen den beiden Bedingungen sicher,
schäften gelten, realisiert werden können. Erflndungsge- Die Kombination eines Copolymerlsats aus einem
maß wurde Insbesondere gefunden, daß eine syntheti- Mehrkomponentensystem, das aus 40 bis 65 Gew.-%
sehe Acrylfaser, die aus einer Kombination aus einer Acrylnitril und hauptsächlich Vinylchlorid und Vlnyli-
klelnen Menge Antimonoxid und/oder Zinnsäure und denchlorld mit Gehalten Innerhalb des durch die Formel
einem Acrylcopolymerlsat besteht, in dem Acrylnitril, 60 (1) definierten Bereichs besteht, und 0,3 bis 10 Gew.-%
Mischungsbereich vorliegen, eine ausgezeichnete Flammwidrigkeit (Nlchtbrennbarkelt).
Flammwidrigkeit hat. Außerdem wurde gefunden, daß Das beim Verbrennen von Acrylcopolymerlsat zu
eine synthetische Acrylfaser, die die besagte Komblna- beobachtende Phänomen soll zum Verständnis der vor-
tlon und ein Glycidylmethacrylatpolymerlsat enthält, 65 stehenden Ausführungen näher erläutert werden. Wenn
sowohl eine ausgezeichnete Flammwldrigkelt (Nicht- die Menge von A+ B+ 1,29 C In der Gleichung (1) nicht
brennbarkelt) als auch die anderen oben erwähnten cha- größer als 102,8 ist, d. h. der Carbonlslerungszustand des
rakterlstlschen Eigenschaften In sich vereinigt. Diese Verbrennungsproduktes unvollständig und zu schwach
5 6
ist, und außerdem der Effekt des nichtbrennbaren Gases keit. Lichtbeständigkeit, Stockfleckbeständigkeit und
unzureichend 1st, kann eine brennende Flamme nicht Gilbbeständigkeit In der Wärme gelöst
automatisch verlöschen und der Effekt hinsichtlich der Erfindungsgemäß sind die angegebenen Probleme
Flammwidrigkeit ist schlecht. Wenn andererseits die bevorzugt auch dadurch zu lösen, daß zu dem Gemisch
besagte Menge nicht kleiner als 107,4 Irt, stellt sich beim 5 aus Copolymerisat aus dem Mehrkompohentensystem
Brennen schnell ein vollständiger Carbonisierungszu- und einer kleinen Menge Antimonoxid und bzw. oder
stand ein, der die Oberfläche von Textilmaterlalien Zinnsäure 0,2 bis 20 Gew.-% eines Glycidylmethacrylat-
bedeckt; die Flammwidrigkeit ist nicht so überragend. polymerisat zugegeben werden.
Vermutlich ist die wirksame Menge an erzeugtem nicht- Obwohl das Verfahren zur Verbesserung der Entgla-
brennbaren Gas ziemlich gering oder doch viel geringer, 10 sungsfestigkeit von einem bikomponentlgen Copolymeri-
als aufgrund der Zusammensetzung des Copolymerlsats sat aus Acrylnitril und Vinylchlorid oder aus Acrylnitril
erwartet werden mußte, weil das carbonisierte Material und Vinylidenchlorid durch Glycldylmethacrylatpolyme-
die Oberfläche des Textllmaterials bedeckt. risat aus der JP-Patentveröffentlichung 48-29 502 (1973)
Nur das Copolymerisat, dessen Zusammensetzung bekannt ist, unterscheidet sich das charakteristische
innerhalb des in der Gleichung (1) angegebenen Berei- 15 Merkmal der Erfindung vom Stand der Technik dadurch,
ches liegt, liefert daher den guten Ausgleich zwischen daß die Zugabe'des Glycidylmethacrylatpolymerisats zu
beiden Bedingungen, also der Erzeugung von nicht- einem speziellen Gemisch erfolgt, das aus dem schon
brennbarem Gas und der Carbonisierung, und deshalb eine überragende Flammwidrigkeit aufweist und aus dem
eine sehr gute Flammwidrigkeit (Nlchtbrennbarkeit). Der Mehrkomponentensystem zusammen mit einer bestimmtatsächliche
Grund hierfür ist unbekannt, allerdings 20 ten Menge Antimonoxid und/oder Zinnsäure besteht,
könnte es möglich sein, daß die Sequenz der Molekül- und daß durch die Zugabe ein zusätzlicher Effekt erzielt
' struktur Im Kohlenstoffkettengerüst von der eines übll- wird.
chen bikomponentigen Copolymerisate aus Acrylnitril Der Effekt der Zugabe des Glycidylmethacrylatpoly-
und Vinylchlorid oder aus Acrylnitril und Vinylidenchlo- merisats in einer Acrylfaser nach Anspruch 3 war überrarld
oder von der eines Copolymerisats aus einem Mehr- 25 sehend, weil nicht nur die Entglasungsfestlgkelt, sondern
komponentensystem mit einer Zusammensetzung, die auch die Wärmebeständigkeit und die Lichtbeständigkeit
außerhalb des durch Gleichung (1) definierten Bereichs des Polykomponentensystems, das aus 40 bis 65 Gew.-%
liegt, abweicht und daß das nichtbrennbare Gas gleich- Acrylnitril und hauptsächlich Vinylchlorid und Vlnyllmäßig
und kontinuierlich von einem niedrigem Tempe- denchlorid In Anteilen innerhalb des durch Gleichung (1)
raturbereich bis zu einem hohen Temperaturbereich 30 definierten Bereichs besteht, verbessert werden. Außererzeugt
wird und In einen geeigneten Carbonisierungszu- dem 1st es möglich, hierdurch Erosion und Rosten verstand
übergeht. schledener beim Herstellungsverfahren benutzter
Im Copolymerlsat ist die Acrylnltrllmenge auf den Maschinen völlig zu unterbinden. Aufgrund der JP-
Bereich von 40 bis 65% begrenzt, da bei einem Gehalt Patentbeschreibung 48-29 502 Ϊ1973) konnte aber die
kleiner als 40 Gew.-% keine synthetische Textilfaser mit 35 günstige Wirkung des Glycldylmethacrylatpolymerlsats
den erforderlichen Eigenschaften gebildet wird und bei auf die Verbesserung solcher Eigenschaften, wie der
einem Gehalt über 65 Gew.-% keine überragende Flamm- Stockfleckbeständigkeit In der Wärme, nicht erwartet
Widrigkeit erzielt wird. werden.
Die Antimonoxid- und/oder Zinnsäuremenge Ist auf Glycidylmethacrylatpoiymerisat verbessert somit die
den Bereich von 0,3 -10 Gew.-% (vorzugsweise auf den 40 eben genannten Eigenschaften des Polykomponenten-
Bereich von 0,5 bis 5 Gew.-%) begrenzt, well bei weniger systems mit der Zusammensetzung nach Gleichung (1)
als 0,3 Gew.-% keine synthetische Faser mit überragen- unabhängig von dem weiteren Zusatz einer kleinen
der Flammwidrigkeit erhalten wird und bei über 10 Menge Antimonoxid und/oder Zinnsäure, wenngleich
Gew.-% der Glanz und andere physikalische Eigenschaf- die Acrylfaser nach Anspruch 2 eine besonders günstige
ten der erhaltenen synthetischen Faser abfallen, ohne 45 Kombination aller fraglichen Eigenschaften hervorbringt
daß ein weiterer Vorteil zugunsten der Flammwidrigkeit und deshalb bevorzugt 1st.
gegeben 1st. Eine solche Menge ist außerdem wirtschaft- Durch Epoxyverblndungen, wie z. B. das Reaktlons-
lich nicht geboten. produkt von Bisphenol A und Epichlorhydrin oder
Gemäß der Erfindung verwendetes Antimonoxid und Phenylglycldyläther, kann man zwar in einer ein halo-
bzw. oder die verwendete Zinnsäure kann bzw. können 50 genhaltlges Monomeres enthaltenden synthetischen
mit anderen flammwidrig machenden Mitteln kombiniert Faser Eigenschaften wie Lichtbeständigkeit, Gllbbestänwerden.
Beispiele für solche Mittel sind z. B. anorgani- dlgkelt In der Wärme und Stockfleckbeständigkeit versehe
Metallverbindungen, wie z. B. Bariumborat, Zinkbo- bessern, jedoch 1st der Effekt beim Naßsplnnverfahren
rat und Zlnnoxld, aromatische Halogenverbindungen, nicht besonders groß, well die Verbindungen mit Epoxywle
z. B. Hexabrombenzol und 2,4,6-Tribromphenol, all- 55 gruppen aus der Spinnflüssigkeit in das Spinnbad herausphatlsche
Halogenverbindungen, wie z.B. 1,2,3,4-Tetra- gelöst werden und außerdem diese Epoxy verbindungen
brombutan, chloriertes Paraffin und halogenhaltige Phos- mit dem Copolymerisat In der Flüssigkeit schlecht verphorverblndungen,
wie z. B. Trts-(2,3-trlbrom- trägllch sind und kein Effekt hinsichtlich der EntglapropyDphosphat,
organische Phosphorverbindungen, wie sungsfestigkeit eintritt.
z. B. Dlbutylamlnophosphat, und anorganische Phos- 60 Demgegenüber 1st die Varträgllchkelt von Glydicyl-
phorverbindungen, wie z. B. Ammoniumpolyphosphat. methacrylatpolymerlsat mit dem gemäß der Erfindung
Mit der erfindungsgemäßen Acrylfaser aus einem verwendeten Copolymerlsat sehr gut, und es findet kein
Mehrkomponentensystem, das aus 40 bis 65 Gew.-% Herauslösen des Glycidylmethacrylatpolymerlsats In ein
Acrylnitril und hauptsächlich Vinylchlorid und Vinyll- Spinnbad statt; deshalb wird erfindungsgemäß eine
denchlorld mit Gehalten innerhalb des durch Gleichung 65 besonders günstige und starke Verbesserung der Lichtbeil)
definierten Bereichs besteht, und eine kleine Menge ständigkeit und Gllbbeständigkett In der Wärme und
Antimonoxid und bzw. oder Zinnsäure enthält, werden außerdem der Entglasunsfestigkelt erzielt,
die Probleme zur Verbesserung der Entglasungsfestlg- Das gemäß der Erfindung verwendete Glycidylmet-
die Probleme zur Verbesserung der Entglasungsfestlg- Das gemäß der Erfindung verwendete Glycidylmet-
hacrylatpolymerlsat kann entweder durch Elnkomponentenpolymerlsatlon
von Glycidylmethacrylat oder Copolymerisation eine Monomerengemisches, das mindestens
30 Gew.-% Glycidylmethacrylat und höchstens 70 Gew.-* mindestens einer Oleflnmonomerenart enthält,
die mit Glycidylmethacrylat copolymerisiert, hergestellt
werden.
Die für den Zweck der Erfindung anzuwendende Glycldylmethacrylatpolymerlsatmenge beträgt 0,2 bis 20
Gew.-96 und zweckmäßlgerwelse 0,3 bis 5 Gew.-9b, bezo- u>
gen auf die Menge des Acrylcopolymerisats. Wenn die verwendete Giycidylmethacrylatpolymerisatmenge weniger
als 0,2 Gew.-* ausmacht, tritt kein Effekt ein, und wenn diese Menge mehr als 20 Gew.-% beträgt, wird
zwar eine Verbesserung der Entglasungsfestlgkeit erzielt, r*
jedoch werden dann andere für eine Textilfaser erforderliche Eigenschaften beeinträchtigt; außerdem ist eine solche
Menge unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten unzweckmäßig.
Neben dem Glycldylmethacrylatpolymerlsat können andere Antigilbmittel verwendet werden, wie z. B.
Metallseifen, Alkylzlnnmaleat und Alkylzinnmercaptld, die häufig als Wärme- und Llchtstablllslerungsmlttel
benutzt werden.
Außer den drei Hauptbestandteilen Acrylnitril, Vinyl- 2r>
Chlorid und Vinylidenchlorid kann in dem Acrylcopolymerlsat eine kleine Menge monooleflnisches Monomerer,
das mit dem Mehrkomponentensystem copolymerlslerbar 1st, enthalten sein. Beispiele für copolymerlslerbare olefinische
Monomere sind Acrylsäure und deren Ester, J<> Acrylamid, Methacrylamid und Vinylacetat. Ferner können
auch Monomere mit anfärbbaren Stellen In ihrer Molekülstruktur verwendet werden, z. B. Vlnylsulfonsäure,
Methallylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure und verschiedene Salze von diesen Säuren. 3s
Das für die erfindungsgemäße Acrylfaser geeignete Copolymerlsat kann nach üblichen Polymerisationsverfahren,
wie Emulsionspolymerisation, Suspensionspolymerisation oder Lösungspolymerisation in einem wäßrigen
Medium, das gegebenenfalls ein organisches "o Lösungsmittel enthält, hergestellt werden.
Zur Polymerisation können übliche Initiatoren für die
radikalische Polymerisation ohne spezielle Beschränkung eingesetzt werden; Beispiele sind Persulfat oder eine
Kombination von Persulfat und schwefliger Säure oder *5
deren Salze, Azoverbindungen, wie z. B. Azoblsisobutyronltril,
und Peroxide, wie z. B. Benzoylperoxld.
Die synthetischen Fasern können aus dem Gemisch durch gewöhnliche Naßspinn- oder Trockenspinnverfahren
erhalten werden. Als Lösungsmittel für den Spinnlack können Lösungsmittel verwendet werden, die das
Acrylcopolymerisat lösen; Beispiele sind Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Aceton
und Acetonitril.
Im allgemeinen erfolgt die Bewertung der Flammwldrigkelt (Nlchtbrennbarkeit) einer Faser an einem aus der
Faser hergestellten Stoff. Diese übliche Bewertungsmethode führt jedoch manchmal zu Unstimmigkeiten, weil
die Flammwidrigkeit des Stoffes nicht nur von der Flammwidrigkeit (Nichtbrennbarkelt) der Faser selbst,
sondern auch von der Dicke, Dichte und Gleichmäßigkeit des Stoffes und ferner von der Verzwlrnungszahl
und der Feinheitsnummer des Garns, das zur Herstellung des Stoffes verwendet worden Ist, abhängt.
Die Bewertung der Faser selbst erfolgte hler deshalb
unter Benutzung von Proben des Seil- oder Strangtyps, der durch Verzwirnen der Fasern erhalten worden war,
nach der Methode des begrenzten Sauerstoffindex und der Sirangtestmethode. Bei der Methode des begrenzten
Sauerstoffindex wird die beobachtete Konzentration von mit Stickstoff gemischtem Sauerstoff, die gerade zur
Unterhaltung des Brennens ausreicht, ermittelt, wobei eine Probe in die aus Sauerstoff und Stickstoff bestehende
Atmosphäre gehalten wird, deren Konzentrationen kontinuierlich geändert werden kann.
Die Proben zur Bestimmung des begrenzten Sauerstoffindex wurden wie folgt hergestellt.
Zunächst wurden 6 Proben aus je 300 Einzelfäden einer Stärke von 3 Denier verzwirnt, so daß auf 63,5 cm
75 Umdrehungen kamen; dann wurden jeweils 2 von den derart verzwirnten Fäden zu einem Strang kombiniert.
Jede Probe vom Strangtyp wurde senkrecht in einen Behälter eines Sauerstoffindextestgeräts gebracht, so daß
die Länge der Probe eine 70%lge Kontraktion erfuhr. Dann wurde die Sauerstoffkonzentration In % bestimmt,
die erforderlich war, um ein Brennen über eine Länge jeder Probe von 5 cm zu unterhalten. Die größere Zahl
für den begrenzten Sauerstoffindex zeigt eine bessere Flammwidrigkeit der Faser an.
Jede Probe für den Strangtest wurde hergestellt, indem
zunächst 6 von den besagten vielfädlgen Proben (jeweils 3 Denier χ 300 Einzelfäden) mit 4 Baumwollfäden (Feinheitsnummer
30, 6 Schnüre) verzwirnt wurden, so daß 75 Umdrehungen auf 63,5 cm kamen, und dann zwei von
diesen verzwirnten Fäden zu einem Strang dupllert wurden. Der Grund, warum die Baumwollfäden In jeder
Strangprobe verwendet wurden. Hegt darin, daß ein Herabtropfen
von Probenmaterial durch Schmelzen von Acrylfasern während des Brennens verhindert werden
sollte.
5 Testproben wurden von jeder zu testenden vielfädigen Acrylprobe hergestellt und dann bei 1050C eine
Stunde lang vor dem Verbrennungstest getrocknet. Unter Benutzung eines Mikrobrenners für den Verbrennungstest wird eine Flamme mit einem Probenstrang, der frei
nach unten hängt, für 12 Sekunden in Kontakt gebracht, dieses viermal wiederholt und jeweils die Brenndauer bei
jedem Kontakt festgestellt und die längste von den vier ermittelten Brenndauern als Brenndauer dieses Probenstrangs
gewertet. Der vorstehend angegebene Test wird tünimal mit jeder zu testenden synthetischen Acrylfaserart
wiederholt. Anhand dieser ermittelten Werte wird die Flammwidrigkeit in 9 Grade eingeteilt, siehe Tabelle I,
wobei A-I der höchste Grad 1st und B-5 der niedrigste Grad 1st und anzeigt, daß die S Probenstränge vollständig
abbrennen.
Flammwidrigkett
(Nlchtbrennbarkelt)
A-I
A-2
Mittlere Daner von 5 Proben < 5 s
5 s < mittlere Dauer von 5 Proben < 10 s {keine Probe brennt völlig ab)
(keine Probe brennt völlig ab)
Fortsetzung
Fl am m-Widrigkeit
(NiC(H-brennbarkelt)
A-3
A-4
B-I
B-2
B-3
B-4
B-5
A-4
B-I
B-2
B-3
B-4
B-5
10 s < miniere Dauer von 5 Proben < 20 s 20 s < mittlere Dauer von 5 Proben
1 Probe von 5 Proben brennt völlig ab
2 Proben von 5 Proben brennen völlig ab
3 Proben von 5 Proben brennen völlig ab
4 Proben von 5 Proben brennen völlig ab
5 Proben νοη 5 Proben brennen völlig ab
(keine Probe brennt völlig ab)
(keine Probe brennt völlig ab)
(keine Probe brennt völlig ab)
Bei der Erfindung wurde die Flammwldrlgkelt von synthetischen Acrylfasern nach 2 Methoden bewertet,
der Methode des begrenzten Sauerstoff Index und der Strangtestmethode, wie oben ausgeführt ist. Die Anforderungen
an einen Stoff aus einer synthetischen Acrylfaser mit Flammwidrigkeit, der den Test nach beiden
Methoden besteht, sind besonders hoch. Wenn nach der Methode des begrenzten Sauerstoffindex und nach der
Strangtestmethode sehr gute Ergebnisse erhalten werden, muß deshalb ein überragendes flammwidrig gemachtes
Produkt vorliegen, wobei eine zuverlässige direkte Beziehung zwischen den beobachteten Ergebnissen und der
Faser bzw. der Flammwidrigkeit des Stoffes besteht.
Die Gilbbeständigkeit in der Wärme wurde durch Feststeilen
des Reflexionsgrades von sichtbarer Strahlung an der Oberfläche der Faser, die bei 145° C 5 Minuten lang
Im trockenen Zustand wärmebehandelt worden war, unter Verwendung eines Dlfferentlalkolorlmeters ermittelt.
Die Lichtbeständigkeit wurde anhand der Farbänderung einer Probe nach 80 Stunden Bestrahlen unter
Anwendung eines Ausbleichmeßgeräts ermittelt. Das Entglasen wurde durch Feststellen des Entglasungszu-
Tabeile II
stands der Probe nach 3 Stunden Sieden in Wasser ermlt-
:o telt, und die Stockfleckbeständigkeit wurde unter Benutzung
einer Probe, die 16 Stunden bei 1100C getrocknet
und dann 24 Stunden mit gesättigtem Wasserdampf bei 40° C behandelt worden war, bestimmt.
2j Beispiele 1 und 2
Vergleichsbeispiele 1 bis 4
In jedem Beispiel wird eine Emulsionspolymerisation wird unter Anwendung eines druckfesten Polymerlsationskessels
mit einer Innenkapazität von 15 Litern durchgeführt.
Polymerisationsbedingungen: Auf 100 Teile eines Monomerengemlsches kommen 700 Teile Wasser. Als
Polymerisationsinitiator dient ein Gemisch von Ammo-
J5 nlumpersulfat und Natriumhydrogensulfit und als Emulgator
Natrtumalkylbenzolsulfonat. Die Polymerisationstemperatur beträgt 43° C und die Polymerisationsdauer
war 5 Stunden. In der Tabelle Il sind 6 Arten von durch Emulsionspolymerisation unter den vorstehend angegebenen
Bedingungen erhaltenen Acrylcopolymerisaten aufgeführt.
Nr. | Zusammensetzung des Copolymerisate (Gew.-%) | να | VdCl2 | NaMAS | A+B+\,29C | Chlorgehalt |
AN | 28,5 | 13,1 | 0,4 | 103,4 | (Cl %) | |
Beispiel 1 | 58,0 | 20,3 | 21,0 | 0,5 | 105,6 | 25,8 |
Beispiel 2 | 58,2 | 36,3 | 5,4 | 0,5 | 101,1 | 26,9 |
Vergleichsbeispiel 1 | 57,8 | 0 | 42,1 | 0,3 | 111,9 | 24,6 |
Vergleichsbeispiel 2 | 57,6 | 41,3 | Ö | 0,6 | 99,4 | 30,8 |
Vergleichsbeispiel 3 | 58,1 | 10,9 | 30,2 | 0,4 | 108,4 | ^t C |
Vergleichsbelsplel 4 | 58,5 | 28,3 |
Nach Herstellung eines Spinnlacks durch Lösen der In
der Tabelle Π angegebenen Copolymerisate In Dimethylformamid unter Zugabe von 3Gew.-% Zinnsäure und
3 Gew.-* eines unverdünnten Glycidylmethacrylatpolymerisats wird In jedem Beispiel durch Extrudieren der
Flüssigkeit durch eine Düse in ein Koagulationsbad naßversponnen, das aus 60%iger wäßriger Losung von
Dimethylformamid besteht.
Die koagullerten Fasern werden hintereinander mit
Wasser gewaschen, getrocknet, verstreckt und schließlich wärmebehandelt-
Flammwidrigkelt (Nichtbrennbaricelt), Entglasungsfestlgkeit, Lichtbeständigkeit, Stockfleckbeständigkeit und
Gllbbestandlgkelt in der Wärme der so erhaltenen Acrylfasern werden geprüft. Diese Ergebnisse sind in
Tabelle ΙΠ zusammengefaßt
\2
A+B | X- Y- | Flamm- | Engla- | Llcht- | Stock- | GlIb- |
+ 1,29C | Methode1 Methode2 | wldrlgkelt | sungs | be- | flecken- | bestän- |
festig | stän- | bestän- | dlgkeit | |||
keit | digk. | dlgkelt |
Beispiel 1
Beispiel 2
Vergleichsbeisplel 1
Vergleichsbeisplel 2
Vergleichsbeisplel 3
Vergleichsbeisplel 4
'103,4
105,6
101,1
105,6
101,1
99,4
108,4
108,4
34
35
31
35
31
11,9 32
A-I
A-2
B-I
A-2
B-I
B-5
B-I
B-2
B-I
B-2
überragend 0·'
überragend 0
nicht gut 0
nicht gut 0
nicht gut 0
nicht gut 0
0
0
0
0
0
Δ4
0
0
0
0
0
Xs
') Methode des begrenzten Sauerstoffindex
') Strangtestmethode
J) O = gut
4) Δ
') X
unzureichend
Wie der Tabelle III klar zu entnehmen ist, ist die
Flammwidrigkeit der Fasern, die nach den Vergleichsbeispielen 1 bis 4 hergestellt worden sind, ziemlich
schlecht, well die Zusammensetzung dieser Fasern nicht
der erforderlichen Bedingung genügt, die die Erfindung vorgibt; Insbesondere wird bei den Verglelchsbelspielen 2
und 4 trotz des hohen Chlorgehaltes keine merkliche Verbesserung der Flammwidrigkeit erzielt. Andererseits
sind die nach den Verglelchsbelspielen 2 und 4 hergestellten Fasern, obwohl die Entglasungsfestlgkeit der
Faser gut ist (weil jede Faser eine geeignete Menge Glycidylmethacrylatpolymerisat enthält), hinsichtlich der
anderen Eigenschaften, wie der Lichtbeständigkeit, der Stockfleckenbeständlgkelt und der Gllbbeständigkeit in
der Wärme schlechter. Es 1st zu ersehen, daß nur die Faser, deren Zusammensetzung der gemäß der Erfindung
geforderten Bedingung entspricht, ein überragendes Produkt ist, das den Anforderungen an Flammwidrigkeit
(Nichtbrennbarkeit), Entglasungsfestigkeit, Lichtbeständigkeit, Stockfleckbeständigkeit und Gilbbeständigkeit In
der Wärme genügt.
Nach Herstellung eines Spinnlacks durch Lösen eines Acrylcopolymerisats, das aus 60,4 Gew.-S, Acrylnitril.
25,0 Gew.-% Vinylchlorid, 14,1 Gew-% Vinylidenchlorid (A+B+ 1,29C= 104,1) besteht, und 0,5 Gew.-% Natriumstyrolsulfat (nachfolgend kurz SSS bezeichnet) In
Dimethylformamid und Zugabe von Antimonoxid und bzw. oder unverdünntem Glycidylmetharcrylatpolymerisat wird In jedem Beispiel (wie In Beispiel 1) naßversponnen. Die erhaltenen Ergenlsse sind In Tabelle IV zusammengefaßt.
Tabelle IV |
Harzzusammensetzung
(Gew.-5b) AN VCI |
25,ö | VdCU | SSS |
Antimonoxid Polyglycldyl-
metharylat (Gew.-%) (Gew.-%) |
2,5 2,5 0 |
60,4 | y-Methode | Ί4,ϊ 14,1 14,1 |
0,5 | 7 0 7 |
Stockfleck- GlIb-
bestän- bestän- digkelt digkeit |
|
Bsp. 3 Bsp. 3 a Bsp. 3 b |
Af-Methode | A-I B-2 A-I |
Flamm-
widrig- kelt |
Ent
glasungs festlgkeit |
Licht
bestän digkeit |
0 0 0 0 X Δ |
36 29 36 |
Oberragend
nicht Oberragend überragend |
0 0 Δ |
0 0 X |
|||
Bsp. 3 Bsp. 3 a Bsp. 3 b |
||||||
14
Der Tabelle IV Ist zu entnehmen, daß die Beispiele 3 a
und 3 b, die nicht den bevorzugten Bedingungen gemäß der Erfindung genügen, in der Gesamtheit der Eigenschaften,
wie Flammwidrigkeil, Entglasungsfestigkelt. Lichtbeständigkeit, Stockfleckbeständigkelt und Gllbbeständigkeit
in der Wärme, schlechter sind als die Faser, deren Zusammensetzung den bevorzugten Bedingungen
gemäß der Erfindung genügt, die allen Anforderungen völlig entspricht, die an die Eigenschaften gestellt werden.
Bestimmte Einzeleigenschaften sind jedoch in Beispiel 3 a und 3 b ausgezeichnet (s. Tab. IV).
Beispiel 4 Vergleichsbeispiele 7 und
In jedem Beispiel wird eine Polymerisation wie in Beispiel
1 durchgeführt. Nach Herstellung eines Spinnlacks durch Lösen des erhaltenen Copolymerisats In Dimethylformamid
und nach Zugabe von 1,5 Gew.-",, Zinnsäure und 10 Gew.-% eines Copolymerisals, das aus 60 Gew.-%
Glycidylmethacrylat und 40 Gew.-% Methylacrylat bestand, wird wie in Beispiel 1 naßversponnen. Die erhaltenen
Ergebnisse sind In der Tabelle V zusammengefaßt wiedergegeben.
Tabelle V | X- Methode |
Harzzusammensetzung AN VCl VdCI2 |
38,1 15,3 | überragend | SPMA | Chlorgehalt ·) (Gew.-*,) |
/l+ß+l,29C | 0 |
37 | 46,2 | 46,2 7,2 | nicht überragend |
0,4 | 32,8 | 104,0 | 0 | |
Beispiel 4 | 34 | 46,0 | 21,3 32,6 | nicht überragend |
0,4 | 31,7 | 101,7 | Δ |
Vergleichsbeispiel 7 | 36 | 45,8 | Y- Flamm- Methode Widrigkeit |
von Sulfopropylmethacrylat | 0,3 | 36,0 | 109,2 | |
Vergleichsbeispiel 8 | A-I | Entgla- sungs- festlg- kelt |
Licht bestän digkeit |
Stock- GIIb- fleck- bestän- bestän- dlgkelt dlgkelt |
||||
B-I | 0 | 0 | 0 | |||||
Beispiel 4 | B-2 | 0 | 0 | 0 | ||||
Vergleichs beispiel 7 |
0 | Δ | Δ | |||||
Vergleichs beispiel 8 |
||||||||
*) SPMA: Natriumsalz | ||||||||
Der Tabelle V ist zu entnehmen, daß die Harze der m\
Vergleichsbeispiele 7 und 8, weil sie hinsichtlich ihrer Zusammensetzung den Bedingungen gemäß der Erfindung
nicht genügen. Fasern ergeben, die hinsichtlich der
Flammwidrigkeit schlechter sind, und daß die nach dem Vergleichsbeispiel 8 hergestellte Faser außerdem in den
anderen Eigenschaften wie Lichtbeständigkeit, der Stockfleckbeständigkelt, Gilbbeständigkeit in der Wärme
schlechter ist ohne Rücksicht darauf, ob sie eine genügende Menge Glycidylmethacrylatcopolymerisat enthält
oder nicht.
Andererseits ist aus den in Beispiel 4 erhaltenen Ergebnissen zu ersehen, daß eine synthetische Acrylfaser mit
überragender Flarnmwidrigkeit (Nichtbrennbarkeit) und
anderen überragenden Eigenschaften, wie Entglasungsfestigkeit. Lichtbeständigkeit, Stockfleckbeständigkeit
und Gilbbeständigkeit in der Wärme, erhalten wird, wenn die Zusammensetzung der Faser in dem gemäß der
Erfindung spezifizierten Bereich liegt.
Beispiele 5 bis Vergleichsbeispiele 9 bis
Eine Reihe von synthetischen Acrylfasern wird durch S5
Naßverspinnen von 7 Gemischen aus einem Copolymerisat, aus 54,4 Gew.-% Acrylnitril, 27,0 Gew.-% Vinylchlorid,
18,2 Gew.-% Vinylidenchlorid und 0,4 Gew.-% Natriummethallylsufonat
und weiteren Zusätzen wie AntiTabelle VI
monoxid, Zinnsäure und Polyglycidylmethacrylat, deren
Zusammensetzungen in Tabelle VI angegeben sind, hergestellt. Die festgestellten Eigenschaften der erhaltenen
Fasern sind in Tabelle VI zusammengefaßt.
Nr. |
5
6 |
Harzzusammensetzung AN VCi |
27,0 27,0 |
VdCl2 | NaMAS1 | Zusätze (Gew.-% bezogen Antimonoxid Zinnsäure |
auf das Harz) Polyglycidyl- metharcryiat |
Beispiel Beispiel |
54,4 54,4 |
18,2 18,2 |
0,4 0,4 |
5
5 |
4 4 |
||
Fortsetzung
Nr. Harzzusa AN |
!,.mensetzung
VCl |
VdCl2 | NsMAS' |
Zusätze (Gew.-% bezogen auf das Harz)
Amlmonoxld Zinnsäure Polyglycidyl- metharcrylat |
2 4 |
Beispiel 7 54,4 | 27,0 | 18,2 | 0,4 | 3 | 4 |
Vergleichs- 54,4 beisplel 9 |
27,0 | 18,2 | 0,4 | 5») | 53) 4 |
Vergleichs- 54,4 beisplel 10 |
27,0 | 18,2 | 0,4 | - | 5*) |
Vergleichs- 54,4 beisplel 11 |
27,0 | 18,2 | 0,4 | 5 | 5') |
Vergleichs- 54,4 beispiel 12 |
27,0 | 18,2 | 0,4 | 5 |
>) NaMAS Ist Natriummelhallylsulfonat
!) Aluminiumhydroxid wurde anstelle von Antimonoxid benutzt.
') Zirkoniumoxid wurde anstelle von Zinnsäure benutzt.
«) Handelsgängiges Epoxidharz (Epoxyäquivalentgewlcht 450-550) wurde anstelle von Polyglycldylmeth-
acrylat benutzt.
s) Handelsgängiges Epoxidharz (Epoxyäqulvalentgewicht 140-160) wurde a. stelle von Polyglycldylmeth -
acrylat benutzt.
χ. y. | Flamm- | Entgla- | Licht | Stock- | GiIb- |
Methode Methode | widrlgkelt | sungs- | bestän | fleck- | bestän- |
festlg- | digkeit | bestän- | dlgkelt | ||
kelt | dlgkelt |
Beispiel 5
Beispiel 6
Beispiel 7
Beispiel 6
Beispiel 7
-Vergleichsbeispiel 9
Vergleichsbelsplel 10
Verglelchsbelsplel 11
Vergleichsbeispiel 12
34 | A-2 | überragend | 0 | 0 | 0 | 0 |
36 | A-I | überragend | 0 | 0 | 0 | 0 |
35 | A-I | überragend | 0 | 0 | 0 | 0 |
32 | B-2 | nicht überragend |
0 | 0 | 0 | 0 |
35 | B-5 | nicht überragend |
0 | 0 | 0 | 0 |
34 | A-2 | überragend | X | X | X |
A-2 überragend
Der Tabelle VII Ist zu entnehmen, daß Fasern, die
nach den Verglelchsbelsplelen 9, 10, 11 und 12 hergestellt
worden sind. Fasern unterlegen sind, die nach den Beispielen 5, 6 und 7 hergestellt worden sind und den
gemäß der Erfindung spezifizierten Bedingungen genügen, und zwar hinsichtlich Flammwldrl£kelt und außerdem
hinsichtlich Entglasungsfestlgkeit, Lichtbeständigkeit, Stockfleckbeständigkeit und Gilbbeständigkeit in
der Wärme, well die erstere Gruppe nicht den gemäß der
Erfindung spezifizierten Bedingungen genügt.
Beisplel 8
Verglelchsbelsplele 13 und 14
Verglelchsbelsplele 13 und 14
Im allgemeinen wird angenommen, daß der Effekt von
Halogenatomen auf die Verbesserung der Flammwidrigkeit
stärker wird mit Zunahme des In der Molekülslruktur
der Faser enthaltenen Anteils an Halogenatomen und daß der Effekt von Bromatomen um das zwei- bis dreifache
größer 1st als der von Chloratomen. Daher werden Versuche durchgeführt, in denen die Flammwldrlgkelt
einer Acrylfaser, die den gemäß der Erfindung spezifierten Bedingungen genügt, mit der Flammwldrlgkelt von
anderen Acrylfaser^ die nicht den besagten Bedingungen
genügen, aber Acrylnitril In der gleichen Menge wie die erstere enthält, verglichen wird.
2 Verglelchsbelsplele sind In der Tabelle VIII angegeben,
von denen das eine ein Copolymerisat eines Dreikomponentensystems
Ist, das aus Acrylnitril, Vinylchlorid und Vinylbromid besteht, und das andere ein Copolymerlsat
Ist, das aus Acrylnitril und Vinylidenchlorid hergestellt worden Ist. Die In der Tabelle VIII angegebenen
Fasern werden aus den Copolymerlsaten unter Zusatz von jeweils 2,5 Gew.-% Antimonoxid hergestellt.
230 233/182
17 | Tabelle VIII | 25 | 58 082 |
AT-
Methode |
18 |
Flamm-
wldrlgkelt |
33 | überragend | |||||
Beispiel 8 |
Harzzusammensetzung
(Gew.-*) |
Halogenmenge *
(Gew.-*) |
29 |
Y-
Melhode |
nicht
überragend |
|
Vergleichs
beispiel 13 |
AN -VCl - VdCl2
58:27:15 |
26,1 | 33 | A-I |
nicht
überragend |
|
Vergleichs-
beisplel 14 |
AN - VCI - VBr
58 : 35 : 7 |
30,3-35,5 | A-3 | |||
*) Auf Cl umgerechnet |
AN - VdCl2
58:42 |
30,7 | B-5 | |||
Claims (1)
1. Synthetische Acrylfaser aus einem Acrylcopolymerisat, das aus Acrylnitril, Vinylchlorid und Vinylidenchlorid und gegebenenfalls einer kleineren Menge
weiterer oleflnlscher MonGmerer besteht.dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung des Acrylcopolymerisats In der Faser durch die Gleichung
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JP50001373A JPS5182022A (en) | 1974-12-23 | 1974-12-23 | Nannenseinisugureta akurirukeiseni |
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JP1266375 | 1975-01-29 |
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DE2558082C2 true DE2558082C2 (de) | 1982-08-19 |
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D4 | Patent maintained restricted |