DE1595027A1 - Acrylnitrilmischpolymerisate und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Acrylnitrilmischpolymerisate und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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- C08F220/42—Nitriles
- C08F220/44—Acrylonitrile
Description
DR. E. WIEGAND DIPL-ING. W. NIEMANN DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT
• MÖNCHEN HAMBURG
4. September 1969
W. 12 420/65 13/Ko/Loe ' ' P 15 95 027.3
Monsanto Company St. Louis, Missouri, (V.St.A.)
Acrylnitrilmischpolymerisate und Verfahren zu deren Herstellung.
Die Erfindung bezieht sich auf Acrylnitrilmischpolymerisate sowie auf ein Verfahren zu deren Herstellung und insbesondere auf ein Verfahren zur Erniedrigung der Heißwasserschrumpfung
von Pasern oder Fäden aus chlorierte Monomere enthaltenden
Aerylnitrilpolymerisaten.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf bestimmte,
neuartige, flammfeßte Textilfasern oder -fäden mit erniedrigter
Schrumpfung in heißem Wasser, sowie auf Verfahren zu ihrer Herstellung, ' .
Acrylnitrilfasern haben in der Textilindustrie für die
Verwendung bei der Herstellung von Decken, Teppichen, Kleidungsstücken
und ähnlichen Verbraucherprodukten eine wesent- ,
liehe Stellung eingenommen. Diese hervortretende Bedeutung
beruht auf dem ausgezeichneten Gesamtgleichgewicht von
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Eigenschaften, welches diese Fasern oder Fäden aufweisen.
Derartige Eigenschaften umfassen Farbe, Dehnungseigenschaften, ,Wärme- und Lichtstabilität, Abriebsfestigkeit und Beständigkeit
gegenüber mikrobiologischem Wachstum* Es gibt jedoch gewisse, dem Polyacrylnitril anhaftenden Eigenschaften, die
dessen Brauchbarkeit nicht vergrößern· Hierzu gehört der Widerstand gegenüber Farbstoffen und das 'Vermögen, die Verbrennung
zu unterhalten. Der Widerstand gegenüber Färbungen
von
ist in vielen Fällen durch, die Einverleibung/gewissen Monomeren
mit farbstoffaufnahmefähigen Gruppen in das Polymerisatmolekül
überwunden worden. Diese Monomeren werden nachstehend besonders erläutert·
In ähnlicher V/eise wurden Acrylnitri!polymerisate mit
einem Grad v-~n Flammfestigkeit auf verschiedenen Wegen hergestellt.
Beispielsweise ist in der Technik das Mischen von vielen anorganischen und Chlor enthaltenden monomeren organischen
Verbindungen mit dem Polymerisat beschrieben, um die Polyme±±satmassen gegenüber dem Verbrennen beständiger
zu machen. Außerdem wurden auch Chlor enthaltende Polymerisate,
z.B. Polyvinylchlorid, mit Acrylnitrilpolymerisaten gemischt, um die Polymerisatmassen gegenüber Verbrennen beständiger
zu machen. Ein anderes Verfahren zur Steigerung der Flammfestigkeit ist die Mischpolymerisation von Vinylchlorid
oder Vinylidenchlorid in das Polymerisatmolekül unter Bildung ■
909885/1690 &AD
s- 3 as
liiäehpölyffleri&ätä Iföö Acrylnitril; obgleich bei dieieffi
:verfähr@ü diö Schwierigkeiten der Unverträglichkeit und
de* Beibehaltung des? flammf esten Pölymerisatkompönentet die
böi Po lymerisatgeiiäisöhen auf traten , überwunden v/erden und
uM ansetfaflaöüä üM iöeignete tlaamföstigkeitsöi^onöcliaftön
dsö i*ölyffieriöaten erteilt «erden (oder flammenverzögernde
ligenoGhaften), werden dabei Mischpölyaeriaate erhalten, die
neue» sieh, aus der Mischpolymerißation ergebende Eigenschaften
annehmen. Insbesondere schafft die Mischpolymerisation von Acrylnitril und Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid ein
flammfestes Polymerisat, welches bei Verwendung zur Herstelluno;
von Textilfasera oder -fäden bestimmte unerwünschte
Eigenschaften aufweist, die ursprünglich in dem Acrylnitrilpolymerisat
nicht vorhanden waren· Bei der Herstellung von Acrylnitrilpolymerisaten zur Anwendung bei der Herstellung
von TextilfasexiA öder -faden ist in dieser Weise die Verbesserung der Fasereigenschaft hinsichtlich der Flammbeständigkeit durch Mischpolymerisation von Vinylchlorid oder
Vinylidenchlorid lediglich unter Befcinträchtigung oder
Verschlechterung von anderen Fasereigenschaften erceichbar.
Die Mischpolymerisation von Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid mit Acrylnitril ist in der US-Patentschrift t ?63 631
beschrieben ι worin ausgeführt ist, daö durch diese Misch-
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polymerisation die Klebrigkeitstemperaturen und Schrumpf- :...
eigenschaften bei erhöhten Temperaturen auf ein Ausmaß
verschlechtert v/erden, daß die aus derartigen Mischpolymerisaten bestehenden Fasern und Fäden für die meisten Textilzwecke
ungeeignet sind·
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens
zur Herstellung von neuartigen und verbesserten« flammbeständigen, faserbildenden Mischpolymerisaten von Acrylnitril
und Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid, um die Heißwasserschrumpfung
von aus derartigen Mischpolymerisaten hergestellten Fasern oder Fäden herabzusetzen} insbesondere
soll ein Verfahren zur Herabsetzung der Schrumpfung unter Einwirkung von trockener Hitze oder heißem Wasser und zur
Erhöhung der Klebrigkeitstemperaturen von Fasern oder
Fäden, die aus Mischpolymerisaten von Acrylnitril und Vinylchlorid
oder Vinylidenchlorid erhalten wurden, geschaffen
werden. -
im allgemeinen
Diese Zwecke werden gemäß der Erfindung/dadurch erreicht,
daß man ail geringere Mengen von Vinylbromid· der
Polymerisationsmischung einverleibt« die Acrylnitril und Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid enthält, um Mischpolymerisate
von Acrylnitrilf Vinylbromid und Vinylchlorid oder
Vinylidenchlorid herzustellen· Es wurde festgestellt, daß
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, die Mischpolymerisation von Vinylbromid in diesen Systemen Polymerisate liefert, die bei der Herstellung von flammenverzögernden
oder flammfesten Textilfasern oder -fäden mit
verbesserten Schrumpfverhalten unter trockener Hitze oder
der Einwirkung von heißem Wasser und mit verbesserten Klebrigkeitstemperaturen
verwendet werden können.
Bei dem Verfahren gemäß der«Erfindung wird insbesondere
eine Monomerenmischung aus wenigstens etwa 60 Gew.-% .
Acrylnitril, 1 bis etwa 30 Gew.-% Vinylbromid und etwa 5
bis 40 Gew,-% Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid der Mischpolymerisation
unterworfen. .
Die besondere Gewichtsverteilung der verschiedenen
Monomeren in den Polymerisaten gemäß der Erfindung hängt ·
zweck ·
von dem Faserendgebeae&fe ab· Beispielsweise ist bei der .
von dem Faserendgebeae&fe ab· Beispielsweise ist bei der .
Herstellung von Teppichfasern der erwünschte Grad an l?lammfestigkeit
normalerweise nicht so hoch wie er für solche Pasern verlangt wird, die bei der Herstellung von Kleidungsstücken verwendet werden. Zusätzlich sind die neuartigen
Mischpolymerisate gemäß der Erfindung mit anderen Polymerisaten von Acrylnitril verträglich, die keine halogenierten
Monomeren enthalten· Beispielsweise bilden die neuartigen
Polymerisate gemäß der Erfindung verjfcrägliche flammen-·
verzögernde oder flammfeste Gemische mit Polyacrylnitril
90988S/.1690. . .. bad
und Mischpolymerisaten von Acrylnitril, die keine halogeniert
en Monomeren enthalten·
Bei Polymerisatgemischen kann ein Mischpolymerisat gemäß der Erfindung zur Anwendung gelangen, das einen höheren
Halogengehalt als Vinylbromid enthaltende Polymerisate^, die allein zur Bildung von Textilfasern verwendet werden, aufweist
D.h. der Grad der Flammfestigkeit ist auf den Gesamthalogengehalt der Paser bezogen.
Ein mit der Einverleibung von Vinylbromid in die Kette
der Polymerisate gemäß der Erfindung Verbundener Vorteil ist.
darin zu sehen, daß 4er erforderliche Gesamtgehalt, bezogen
auf Gewicht, an Halogen, um ein Polymerisat zu schaffen, das einen gegebenen-Grad an Flammenverzögerung oder Flammfestigkeit
aufweist, erniedrigt ist, da Vinylbromid ein wirksameres flammenverzögerndes Monomeres, bezogen auf Gewichtsbasis,
als Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid ist· D.h. wenn ein Acrylnitrilpolymerisat mit einem Gehalt von wenigstens 20
Gew.-% Vinylchlorid einen gegebenen Grad an Flammenverzögerung oder Flammfestigkeit 'aufweisen soll, dann ist bei
einem Polymerisat gemäß "der Erfindung mit nur 10 Gew.-/<?
Vinylchlorid wesentlich weniger als 10 Gew.-% an Vinylbromid in dem Polymerisat erforderlich, um das Vinylchlorid
zu ersetzen, und dennoch ein den gegebenen Gsad an Flammfestigkeit aufweisendes Mischpolymerisat zu ergeben. Wie vor-*
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stehend angegeben, wird durch die^ Mischpolymerisation von
Vinylbromid auch die Schrumpfung unter Einwirkung von trockener Wärme oder heißem Wasser -der aus den Polymerisaten hergestellten
F0βera oder Fäden verbessert. Außerdem sind
gemäß der Erfindung solche Acrylnitrilpolymerisate vorgesehen,
die zusätzlich zu den Vinylchlorid- oder Vinylidenchlorid- und Vinylbromid-Monomeren Monomere enthalten , die aus
neutralen, nieht-halogenierten, äthylenische ungesättigten,
mit Acrylnitril mischpolymerisierbaren Monomeren bestehen. Derartige
Monomere umfassenStyrol, Uethylacrylat, Vinylacetat od.dgl· Die Anwesenheit dieser Monomeren ist in der Schaffung
einer angemessenen Faseranfärbbarkeit wertvoll und sie sind in der Polymerisatkette in Konzentrationen von weniger als
etwa 10%, vorzugsweise 3 bis 7 %, bezocen auf das Gewicht .
des Polymerisats t vorhanden. Außerdem kann bei Verwendung von
derartigen neutralen, nicht halogenierten, äthylenisch ungeesättigten
Monomeren die<basische>
Aufnahmefähigkeit für <—> Farbstoffe der Faserstruktur noch* weiter durch Einverleiben
in das Polymerisatmolekül von Monomeren der allgemeinen
Formel .
SO3M . '
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verbessert werden» in welcher R einen einwertigen Rest, bestehend aus Vinylosqr, Aiiyloxy, Methyllyloxy, Vinyl, Allyl
oder Methallyl und M Wasserstoff oder ein Alkalimetall darstellen· Diese Monomeren sind in dem Polymerisatmolekül in
en
Konzentration zwischen etwa 0,25 und 1,0 Gew.-%, bezögen auf das Polymerisatgewicht, vorhanden. Größere Konzentrationen dieser Sulfensäurederivate neigen dazu, eine Farbbildung in der Faser herbeizuführen und bieten keine zusätzliche Verbesserung der Aufnahmefähigkeit für basische Farbstoffe. Wie vorstehend angegeben, werden die durch die Einverlei- bung von geringen Mengen des SuIfonsäuremonomeren hervorgebrachten Vorteile einer verbesserten Anfärbbarkeit nicht , erreicht, wenn nicht die Polymerisatmoleküle wenigstens , etwa 3% eines neutralen, nicht-halogenlerten, äthylenisch ungesättigten Monomeren enthalten.
Konzentration zwischen etwa 0,25 und 1,0 Gew.-%, bezögen auf das Polymerisatgewicht, vorhanden. Größere Konzentrationen dieser Sulfensäurederivate neigen dazu, eine Farbbildung in der Faser herbeizuführen und bieten keine zusätzliche Verbesserung der Aufnahmefähigkeit für basische Farbstoffe. Wie vorstehend angegeben, werden die durch die Einverlei- bung von geringen Mengen des SuIfonsäuremonomeren hervorgebrachten Vorteile einer verbesserten Anfärbbarkeit nicht , erreicht, wenn nicht die Polymerisatmoleküle wenigstens , etwa 3% eines neutralen, nicht-halogenlerten, äthylenisch ungesättigten Monomeren enthalten.
Die vorstehend beschriebenen Polymerisate können nach gebräuchlichen Polymerisationsverfahren, wie Blockpolymerisation,
. Lösungspolymerisation, oder Polymerisationsarbeitsweisen,
bei welchen die Monomeren in dem Reaktionsmedium disporgiert, ,entweder daach Suspension oder Emulsion,
sind, hergestellt werden* Die Polymerisation,wird normalerweise
durch bekannte Katalysatoren katalysiert und in allgemein»verwendeten Vorrichtungen<in der Technikausgeführt.
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t % I · ■ V
■'■/-·'*■■ " 159&027
Jedoch wird gemäß der bevorzugten praktischen Ausführungsform die Suspensionspolymerisation angewendet, bei welcher
das Polymerisat in feinteiliger Form für den unmittelbaren
Gebrauch bei den faden- oder faserbildenden Arbeitsgängen hergestelltwird. Das bevorzugte Suspensionspolymerisationsverfahren
umfaßt absatzweise Arbeitsweisen, bei welchen die . Monomeren mit eineÄ wäßrigen, den erforderlichen Katalysator
und Dispergiermittel enthaltendem Medium als Beschickung
zugeführt. we'rden.Gemäß einer ervJnnsohteren Arbeitsweise wird
das halbkontinuierliche Verfahren angewendet, bei welchem der Polymerisationsreaktor, der das wäßrige Medium enthält, mit
den erwünschten Monomeren allmählich während des Reaktionsverlaufs beschickt wird. Es können auch völlig kontinuierliche
Arbeitsweisen angewendet werden, bei welchen die Monomeren allmählich zugeführt und das Polymerisat kontinuierlich
abgezogen wird· ,
Die Polymerisation wird mittels gebräuchlicher, freie
Radikale liefernder Katalysatoren, die in der !Technik bekannt
sind, katalysiert, Hierzug gehören die organischen und anorganischen Peroxyd% welche die Peroxygruppe '
._(—0 —0 \—r-, '
enthalten· Die Peroxyverbindung kann innerhalb eines großen
Mensenbereichs angewendet werden· Beispielsweise können 0,1
bis 3,0%, bezogen auf das Gewicht des polymerisierbären Mo-
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nomeronmaterials angewendet werden. Auch das allgemein bekannte Redox-Katalysator-System kann zur Anwendung gelangen,
Redox-Mittel sind im allgemeinen Verbindungen in einem niedrigeren
Wertigkeitszustand, die mühelos zu dem höheren Wertigkeitszustand
<oxydiert werden können>unter den Reaktionsbedingungen
<——> . Durch die Anwendung dieses Reduktions-Oxydations-Systems
ist es möglich, die Polymerisation bis zu einem wesentlichen Ausmaß bei niedrigeren Semperaturen
als sie andererseits erforderlich sind, zu erhalten. Geeignete "Redox"-Mittel sind Schweföldioxyd, die Alkali- und
Ainmoniumbisulfite und Natriumformaldehydsulfosylat. Der Katalysator
kann zu Beginn der Reaktion oder kontinuierlich oder in Anteilen während der Reaktion zugegeben werden, um
eine gleichförmigere Konzentration des Katalysators in der
Reaktionsinasse zu erhalten. Das letztere Verfahren wird bevorzugt, da es zur Bildung eines Foiymerisatprodukts mit
gleichförmigeren chemischen und physikalischen Eigenschaften neigt.
Obgleich die gleichförmige Verteilung der Reaktionsteilnehmer innerhalb der Reaktionsmasse für die Suspensionsarbeitsweise
durch kräftiges Rühren erreicht werden kann, ist es im allgemeinen zweckmäßig und erwünscht, die gleichförmige
Verteilung der Reaktionsteilnehmer durch Verwendung eines inerten Netzmitteis, Emulsionsstabilisators oder Dis-pergiermitteis
zu fördern. Geeignete Reagenzien für diesen
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Zweck sind die wasserlöslichen Salze von Fettsäuren, z.B.
Hatriumoleat und Kaliunstearat, Mischungen dieser wasserlöslichen
FettcHuresalze, z.B. die durch die Verseifuns ^on
tierischen und pflanzlichen Ölen hergestellten,.gebräuchlichen Seifen, diellAminseifen", z.B."Salze von Triethanolamin
und Dodecylmethylamin, Salze von Harzsäuren und Gemische davon die wasserlöslichen Salze von Halbestern· von Sulfonsäuren und
langkettigen, aliphatischen Alkoholen, sulfonierte Kohlenwasserstoff
o, z.B. Aikylary!sulfonate und andere einer großen
Vielzahl von Iietzmitteln, die im allgemeinen aus organischen
Verbindungenibestehen, die sowohl hydrophile als auch Hydrophobe
Reste aufweisen. Sie Menge an Emulgier- oder Dispergiermittel
hängt von dem jev7eiligen gewählten Kittel, dea zu
verwendenden Uonomerenverhältnis und den Polymerisationsbedingunoen
ab. Im allgemeinen können jedoch 0,1 bis 1,0 Gen.-$», bezogen ^uf das Gewicht der Monomeren, verwendet
werden·
Die Dispersionspolymerisationen v/erden vorzugsweise In Glas- oder mit Glas ausgekleideten Gefäßen ausgeführt, die
mit einer Einrichtung zum Rühren des Inhaltd ausgestattet
sind. Im allgeneinenWind drehende oder umlaufende Rühreinrichtungen
die wirksamcten Mittel, um· die innige Berührung
der -veaktionsteilnehmer sicherzustellen} os können jedoch auct
andore Verfahren erfolgreich angewendet werden, z.B. Hin-
BAD 0R16JNAI*
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-is- ■■ ■ ■- A .·;·>·
■ · ■ ■ ■■ . . . , ■■:.■/·■.'"->"
und Herbewegen oder Schütteln oder Umlaufen oder Drehen der |
Reaktionsbehälter. Die Polymeiisationseinriohtung,* die im
■ ..'.·■··■ - ■. 1
allgemeinen „verwendet wird, ist von gebräuchlicher, in der
Technik bekannter Art·. . · ■
Das Polymerisationsverfahren zur Herstellung von faserbildenden
Acrylnitrilpolymerisaten unter.Verwendung von organischen
Peroxydinitiatoren, kann beispielsweise die Verwen^- :
dung von Polymerisationsreglern zur Vermeidung der Bildung ,
von Polymerisateinheiten mit übermäßig hohem Molekularge- j
wicht umfassen. Geeignete Begier sind die Alkyl- und Arylmerkaptande,
Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Dithiofelyöidil
und Alkohole^ Die Begier können in Mengen im Bereich von 0,00*1
bis 2 %, bezogen auf das Gewicht der zu polymerisierenden :
Monomeren, verwendet werden. . }
Die Polymerisate, aus welchen Fasern oder Fäden gemäß j
der Erfindung hergestellt werden, besitzen spezifische. Viskositäten innerhalb des Bereichs von 0,10 bis 0,40. Der
hier verwendete Wert der spezifischen Viskosität wird durch die nachstehende Gleichung dargestellt:
w m Strb'muntTszeit der PolymerisatlÖsimreen in "sek. _ *
SP Strömun^ßzeit des Lösungsmittels in sek.
Die ViskositätsbostiEaanngen der Po lymeri sat lösungen und
des LÖ3uncsaittela werden dadurch ausgeführt, daß man die Losunken
unter Wirkung der Schwerkraft bei 250C durchein
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kapillares Viskositätsrohr fließen laßt.* Bei diesen Bestim-"
münzen wurde eine Polyme±±satlösung mit einem Gehalt von
0,1 s Polymerisat, gelöst in 100 ml N1N1-Dimethylformamid,
verwendet. Die wirksamsten Polymerisate für die Herstellung von Fasern oder Fäden sind solche mit gleichförmigen physikalischen
und Chornischen Eigenschaften und von verhältnismäßig hohem Molekulargewicht· · · ■ .
Neben den verbesserten Schrumf^ungseigenschaften unter
Einwirkung von trockner Hitze und heißem Wässer besitzen die
aus den Mischpolymerisaten gemäß der Erfindung hergestellten Fäden ausgezeichnete Zug- und Festigkeitseigenschaften, sowie
eine gute Farbe, Wärme- und Lichtbeständigkeit, die von dem Polymerisat übermittelt werden.Polymerisatspinnflüssigkeiten,
die 10 bis 25 % Feststoffe von Mischpolymerisat allein oder
Gemische^ des liischp'oihymerisats gemäß der Erfindung mit
anderen Polymerisaten enthalten, können gemäß der gebräuchlichen Naß-, (Procken- oder (Trockendüsö^-ilaßspinnverfahren
unter Bildung von wertvollen Textllfasern oder -fäden gesponnen werden. Beispielsweise wurden brauchbar© ^textilfaden
durch' Auflösen des Yinylbromidpolymerisats in einem polaren organischen Lösungsmittel, z.B. DimethyIacetamid, Dimethylform
amid und Dimathylsulfoxyd, und Einstellen des. Polymerisatfeststoff
gehalts auf etwa 25% hergestellt. Die Polymerisatspinnflüssigkeit
kann dann in ein Koagulierbad ausgespritzt,
""·■,-■ 909885/1690 ^
. . ' 1"59-5Ό27
gewaschen, getreckt und durch. einAusrüstungsbad vor dem
Trockenen geführt werden. Abänderungen in dem Verfahren zur
Herstellung von Fasern oder Fäden sind in der Technik allgemein
bekannt.
Obgleich die Verwendung von Wärme- und lichtetabiIisierungsniitteln
bäi dem Verfahren gemäß der Erfindung
nicht ausgeschlossen ist, erwies es sich im allgemeinen als unnötig, derartige Mittel aufzunehmen, wenn die Halogenkonznetration
des Mischpolymerisats unterhalb etwa 20 Gew.-%
Ky '
ist. Es kann jedoch erwünscht sein, geringe Mengen von bekannten Wärme- und Lichtstabilisierun^smitteln, z.B. Organozinnderivate
· öder andere 'gebräuchliche:. Stabilisatoren einzuverleiben,
wenn höhere Konzentrationen an Halogen in den Micchpolymerisaten verwendet werden. ·
Decken und Teppiche, die aus den Fasern oder Fäden gemäß
der Erfindung hergestellt wurden, besitzen ausgezeichneten Abnutzungs- und Stabilitätseigenschaften unter starker ■
Betretung und anderen Umgebungsbedingungen.
Die Erfindung wird -nachstehend anhand von Beispielen
näher erläutert.
9 0 9 8 8 57 16 9 0 BAD
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- 15 -
Sin unter'-Druck gesetztes Reaktions&efäß, das mit Einlaßeinrichtungenrür
Stickstoff, Monomere und Katalysatorbeöchickuncen
versehen war, wurde mit 600 ml Wasser beschickt. Während einer Dauer von 2 Stunden wurde eine Monomerenbeßchickung
aus 120 g Acrylnitril CAN),. 40.g Vinylidenchlorid
(VOl2) und 40 g Vinylbromid (VBr) zugeführt, wobei gleichzeitig,d-edoch getrennt davon eine Katalysatorbeschickung
aus 2 g KgSgOj in 250 ml Wasser und 2 g ILaHSOz in· 250 g'Waeser
zugegeben wurden. Die Temperatur wurde bei etwa 40°0 aufrechterhalten.
Bei Vervollstöndisunc der Zugabe der Monomeren- und Katalysatbrbeschickuns wurde die Reaktionsmischung
während weiterer 30 Minuten bei 4O0C gehalten, um die Vervollständigung der Reaktion zu erlauben. Die Reaktionsbiai- ν
schung wurde dann gekühlt und das im Verlauf der Reaktion gebildete feste Polymerisat wurde durch Filtration gesammelt,
mit/Wasser- gewaschen und in.einem. Ofen bei 5O0C getrocknet·
Die Ausbeute an gesammeltem Polymerisat betrug 76,? CA%
besoden auf die Monomeren. Die spezifische Viskosität des
Polymerisats wurde bestimmt und war 0,155. Die Analyse zeigte,
daß das terpolymerisat 11,2 % VBr und, 15.7.# VCl2 enthielt·
Das Polymerisat xmrde zu cekühltöm Dimethylacetamid
(DItAc) .gehoben und zur Schaffung einer Polymerisat spinnflüssigkeit'ait
einem'Festgtoffgolia-lt von etwa 25% erwärmt.
BADORiGINAL 909885/169 0
Bio Spinnflüssigkeit wurde dann durch eine Spinndüse in eiii - ·
Eoagulierbad von DHA.C (Dimethylacetamid) und Wasser (4-5/55)
ausgespritzt. Die koagulierten Fäden wurden mit Wasser gewä- . j
sehen und einer um das 5-fache betragenden Streckung zur
Orientierung in heißem Wasser unterworfen· Die gestreckten ' \.
.' ■■■■■■--. ' ■ -, ι
Fäden wurdeneiner weiteren Wasserwäsche unterworfen und ■· j
dann auf erhitzten Walzen getrocknet. Die'Fäden wurden bei
Aussetzen an eine Flamme als selbstauslöschend beobachet^j
außerdem besaßen sie gute Dehnungseigenschaften und eine
gute Farbe. ■ .
Beispiel 2 . ·
Gemäß der in Beispiel Λ beschriebenen Arbeitsweise wurden weitere Polymerisate hergestellt und unter Bildun; von
Fäden mit der nachstehend' angegebenen Zusammensetzung gesponnen
Proben der so erhaltenen Fäden wurden unter Bedingungen von etwa 1,41 und 2,46 kg/cm(20 und 35 Pßi) Wasserdampf
behandelt und die Fadenschrumpfung wurde festgestellt.
Zucaimonsctzunft Gew.—Verhältnis ' . Schrumpfung,^
.. 1,41 2,46 kg/
■ cm
AHACl2 60/ÄO 28,5 42,7
A2i/VCl2/Vi3r 63,9/32,5/3,6 14,5' 18,5
AiT/YGl2/VBr · 66,9/23,8/9,3 14,0 1?,8
r 73,1/15,7/11,2 14,0 17,1
BAD
t I t ( st kl
t *L L.. . L U I'.i
ti. I ( ι
Alle die vorstehend angegebenen, geprüften Polymerisat^
proben sind hinsichtlich ihrer. Flammbeständigkeit gleichwertig.
Die angegebenen Werte zeigen, daß die Heißschrumpfungswerte
wesentlich verbessert sind, ohne Einbuße an Flammfestigkeit,
durch die Einverleibung von Vinylbromid in das Polyme-.
risatmolekül. · . .
\ Die Schrump^ungswerte sind in ähnlicher Weise in Fasern
oder Faden verbessert, in welchen die Anfärbbarkeit durch die '
Aufnahme oder Einverleibung eines neutralen, nicht"halogenier-. ten, äthylenisch ungesättigten Monomeren allein, oder mit einer
geringen Menge eines SuIfonsäuresalzes der vorstehend beschriebenen Art verbessert worden ist« Beispielsweise besitzen
Fasern der nachstehend, angegebenen Zusammensetzung nicht nur j
eine Flammfestigkeit und verringerte Schrumpfung unter Einwirkung von heißem Wasser, sondern sie weisen auch ein verbessertes
Aufnahmevermögen für basische Farbstoffe auf.· . '
AB
Monomere a --... ' "■"■""■ -. -
Acrylnitril ,; . . 67 70
Vinylchlorid . 15 /~. .
.Vinylidenchlorid · — : 20
Vinylacetat , ' . 50 5,0
JSratrium^p-methallylo^ybenzol- ■ t
sulfonat ■ 0,5
Vinylbromid ..'.'.- 12,5 5,0
909885/1690 ''.■■>.-
/ · ν .BAD
Claims (5)
1) Acrylnitrilmischpolymerisate,dadurch gekennzeichnet,
daß sie wenigstens etwa 6o Gew.-96 Acrylnitril, etwa 1 bis 3o "
Gew.-96 Vinylbromid und etwa 5 bis 4o Gew.-56 Vinylchlorid
oder Vinylidenchlorid umfassen. . ■
2) Acrylnitrilmischpolymerisate nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie etwa 3 bis 7 Gew.-96 eines verschiedenen
neutralen,nicht-halogeniertsn,äthylenisch ungesättigten
Monomeren, das mit den übrigen Komponenten mischpolymerisierbar ist, umfassen.
3) Acrylnitrilmischpolymerisate nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie etwa 0,25 bis 1,0 Gew.-96
einer Verbindung der allgemeinen Formel
SO3M
R
umfassen, worin M ein Kation, bestehend aus Wasserstoff oder einem Alkalimetall und' R einen Vinyl-, Allyl-, Methallyl-, Vinyloxy-, Allyloxy- oder Methallyloxyrest darstellen,
umfassen, worin M ein Kation, bestehend aus Wasserstoff oder einem Alkalimetall und' R einen Vinyl-, Allyl-, Methallyl-, Vinyloxy-, Allyloxy- oder Methallyloxyrest darstellen,
4) Acrylnitrilmischpolymerisate nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form von Textilfaden vorliegen.
909885/1690 ^Tr ,
h^^^ **m original
5) Verfahren zur Herstellung von Äcrylnitrilmischpolymerisaten,
insbesondere von faserbildender Qualität, mit verbesserten Schrumpfungseigenschaften unter Einwirkung
von trockener Hitze und heißem Wasser nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß man ein Monomer
engemisch aus wenigstens etwa 60 Gew.-% Acrylnitril,
1 bis etwa 30 Ge\t»~% Vinylbromid und etwa 5 bis 40 Gew.-%
von Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid,, und gegebenenfalls
etwa 3 bis 7 Gew«-# eines verschiedenen neutralen, nichthalogenierten,
äthylenisch ungesättigten mischpolymerisierbaren Monomeren, sowie gegebenenfalls etwa 0,25 bis 1, ρ Gew.-96
einer Verbindung der allgemeinen Formel
SO3M
in welcher M Wasserstoff oder ein Alkalimetall und R einen Vinyl-, Allyl-, Methallyl-, VinylOKy-, Allyloxy- oder MethaUyloxyrest
bedeuten, in Gegenwart eines freie Radikale liefernden Polymerisationskatalysators der Mischpolymerisation
■unterwirft.
BAD ORIGINAL
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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