DE2554031A1

DE2554031A1 - Vorrichtung zum zwirnen und aufspulen von garnen, insbesondere tauwerks- und bindegarnen

Info

Publication number: DE2554031A1
Application number: DE19752554031
Authority: DE
Inventors: Arnold Beck
Original assignee: Neumuenstersche Maschinen und Apparatebau GmbH
Current assignee: Neumuenstersche Maschinen und Apparatebau GmbH
Priority date: 1975-12-02
Filing date: 1975-12-02
Publication date: 1977-06-08

Description

Neumünstersche Maschinen- und
Apparatebau Gesellschaft mbfi, Neumünster Vorrichtung zum Zwirnen und Aufspulen von Garnen, insbesondere Tauwerks- und Bindegarnen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zwirnen und Aufspulen von Garnen, i.nsbesorldere Tauwerks- und Bindegarnen unter Verwendung einer rotierenden Trommel und eines verschiebbaren Garnführungsrohres.
Im allgemeinen wird die Zwirnung von Garnen, insbesondere von Tauwerks- und Bindegarnen auf Glockenzwirnmaschinen oder auf Doppeldraht-Zwirnaggregaten hergestellt. Dieser Arbeitsgang ist aufwendiy und teurer.
Zum Verzwirnen einzelner oder mehrerer aus Natur- oder Kunstfasern bestehender Garne ist es des weiteren bekannt, eine rotierende Trommel zu verwenden, in die über ein verschiebbares Führungsrohr das Garn eingeführt wird, das sich infolge der Zentrifugalkraft in Schraubenwindungen an die Innenwand der Trommel anlegt. Zum Aufspulen des Garnes dient eine außerhalb der Trommel vorgesehene Aufspulvorrichtung. Hierzu ist neben dem erforderlichen Platzbedarf und der zusätzlichen Vorrichtung auch noch mindestens ein Lieferwalzenpaar erforderlich.
Des weiteren ist eine Vorrichtung bekannt, die zum gleichzeitigen Zwirnen und Aufspulen von Fäden dient. Bei dieser Vorrichtung sind eine Aufwickelwalze und eine ggf. als Changiervorrichtung ausgebildete Reibantriebwalze vorgesehen, die jeweils unabhängig voneinander antreibbar sind.
Obwohl mit dieser Vorrichtung ein gleichzeitiges Zwirnen und Aufspulen von Fäden möglich ist, muß zum Spulenwechsel der Arbeitsgang unterbrochen werden, d.h. ein kontinuierliches Zwirnen und Aufspulen ist nicht möglich. Außerdem sind zur Gewährleistung der Funktionsfähigkeit bestimmte konstruktive Maßnahmen, z.B. die Anordnung von Druckfedern, die an sich einem zusätzlichen Verschleiß unterliegen, erforderlich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Zwirnen und Aufspulen von Garnen zu schaffen, die konstruktiv einfach ist und die einen kontinuierlichen Ablauf hinter einer Streckstraße ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst, indem bei einer Vorrichtung der genannten Gattung die rotierende Trommel aus zwei getrennt antreibbaren Trommelhälften besteht, deren Umdrehungsgeschwindigkeit wesentlich größer ist als die Zuführgeschwindigkeit des Garnes und ein dem Durchmesser der Trommelhälften entsprechender Preßstempel über die Trommelhälften axial verschiebbar angeordnet ist.
Durch die wesentlich größere Umdrehungsgeschwindigkeit der Trommelhälften gegenüber der Zuführgeschwindigkeit des Garnes entsteht beim Ablegen an die Trommelinnenwand die gewünschte Verzwirnung.
Der Preßstempel kann zusammen mit den Trommelhälften rotierbar angeordnet sein. Es ist zweckmäßig, für die Verschiebungen des Garnführungsrohres und des Preßstempels zwei unabhängig voneinander wirksame Changierungen anzuordnen. Zur Gewährleistung eines Gleichlaufs der Trommelhälften ist es vorteilhaft, mechanische Sicherungen am Umfang derselben vorzusehen. Dieser Gleichlauf der Trommelhälften ist vor allem dann erforderlich, wenn der entstandene Wickel unter Verwendung des Preßstempels von der einen Trommelhälfte in die andere verschoben wird.
Zur Gewährleistung eines kontinuierlichen Betriebes ist es u.a. auch erforderlich, das Garn zwischen dem fertigen Wickel und dem neu im Aufbau befindlichen Wickel zu trennen.
Hierzu kann zwischen den beiden Trommelhälften eine Schere angeordnet sein. Damit der fertige Wickel entnommen werden kann, ist es vorteilhaft, wenn in der der Garnzuführung entgegengesetzt angeordneten Trommelhälfte die Mantelfläche aufklappbar ausgebildet ist. Auf der freien Stirnseite der Trommelhälfte kann ein synchron mitrotierender Fänger zur Arretierung des Garnes angeordnet sein.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erfordert relativ geringe Investitionskosten, erbringt eine Platzersparnis und ergibt eine schonendere Zwirnung sowie ermöglicht vor allem eine kontinuierliche Zwirnung und Aufspulung, wodurch sich wesentliche Kosteneinsparungen ergeben.
In einem Ausführungsbeispiel sollen Einzelheiten der Erfindung erläutert werden. Die Zeichnung stellt einen Längsschnitt durch die Vorrichtung dar.
Das ungezwirnte Garn 10, das mit einer Geschwindigkeit von ca. 100 m/min von der Streckstraße kommt, wird über das Garnzuführrollenpaar 11 mit Hilfe einer Anlegestange durch das changierende Führungsrohr 1 gezogen und auf den Abfallwickler 2 angelegt. Dann werden die Trommelhälften 3 und 4, die in Kugellagern 12 drehbar gelagert sind, in eine Drehbewegung von ca. 3.000-4.000 U/min gebracht. Das Garn 10 wird in den Fänger 5 gelegt, zum Abfallwickler 2 hin gekappt und von der Trommelhälfte 3 mitgenommen. Durch die Zentrifugalkraft wird das Garn an die Außenwand in der Troininelhälfte 3 abgelegt. Das Garn 10 wird über das Garnführungsrohr 1 durch die Changierung 7 laufend in der Trommel 3 verlegt, so daß ein zylindrischer Kreuzwickel entsteht. Ist der Wickel halb voll, wird er von der Changierung 6 über den mitlaufenden Preßstempel 8 in die Trommelhälfte 4 gedrückt. Während des DrUckvorganges läuft die Changierung 7 und beide Trommelhälften 3 und 4 weiter, so daß der Wickel ohne Unterbrechung weiter aufgebaut werden kann.
Während über das Garnführungsrohr 1 der Wickel weiter aufgebaut wird, geht der Preßstempel 8 in seine ursprüngliche Stellung zurück. Das Garnführungsrohr 1 wird nach völligem Aufbau des Wickels in die Trommelhälfte 3 zurückgezogen und beginnt mit dem Aufbau eines neuen Wickels in dieser Trommelhälfte. Durch das Zusammenfahren der Schere 9 wird das gezwirnte Garn zwischen dem vollen und dem neuen Wickel getrennt. Nach Anhalten der Trommelhälfte 4 wird diese Trommelhälfte geöffnet und der fertige Wickel entnommen. Zwischenzeitlich wurde in der Trommelhälfte 3 ein neuer Wickel aufgebaut, der nach Wiederngangbringung der Trommelhälfte 4 erneut verschoben werden kann. Das Ausführungsbeispiel zeigt einen halbaufgebauten Wickel unmittelbar nach der Verschiebung in die Trommelhälfte 4, wobei der Preßstempel 8 bereits wieder in seine Ausgangslage zurückgefahren ist.
Dieser Vorgang läßt sich ohne Unterbrechung wiederholen, so daß die Vorrichtung erfindungsgemäß kontinuierlich betrieben werden kann.
Patentansprüche:

Claims

Neumünstersche Maschinen- und Apparatebau Gesellschaft mblI, Neumünster Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Zwirnen und Aufspulen von Garnen, insbesondere Tauwerks- und Bindegarnen unter Verwendung einer rotierenden Trommel und eines verschiebbaren Garnführungsrohres, wobei sich das Garn infolge der Zentrifugalkraft in Schraubenwindungen an die Innenwand der Trommel anlegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel aus zwei getrennt antreibbaren Trommelhälften (3; 4) besteht, deren Umdrehungsgeschwindigkeit wesentlich größer ist als die Zuführgeschwindigkeit des Garnes (10) und daß ein dem Durchmesser der Trommelhälften (3; 4) entsprechender Preßstempel (8) über die Trommelhälften (3; 4) axial verschiebbar angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßstempel (8) zusammen mit den Trommelhälften (3; 4) rotierbar angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Verschiebungen des Garnführungsrohres (1) und des Preßstempels (8) zwei unabhängig voneinander wirksame Changierungen (6; 7) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mechanische Sicherungen am Umfang der Trommelhälften (3; 4) angeordnet sind, die deren Gleichlauf garantieren.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Trommelhälften (3; 4) eine Schere (9) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelfläche der der Garnzuführung entgegengesetzt angeordneten Trommelhälfte (4) aufklappbar ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf der freien Stirnseite der Trommelhälfte (4) ein synchron mitrotierender Fänger (5) zur Arretierung des Garnes (10) angeordnet ist.