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Beschreibung für Satent- und HGM-Anmeldung.
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Rollvorrichtung als Kombination für Sicherheits-Skibindungs-Vorderbacken
Sicherheits-Skibindungs-Vorderbacken sind heute alle auf bestimmte individuelle
Auslösekräfte einstellbar. Ein ganz wesentliches Merkmal ist auch ein sogenannter
Dämpfungsweg bis zur Auslösung und damit Freigabe des Skistiefels. Dieser Dämpfungsweg
kann ca. 15 mm nach jeder Seite betragen. Ungefährliche Stöße.während der Fahrt
werden hier aufgefangen, die Bindung stellt sich automatisch immer wieder in die
Mittellage. Es ist dabei die ungestörte Rückholung in die Mittellage genau so wichtig,
wie die ungestörte Einleitung einer eventuellen Auslösung.
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Dieser gewollte Vorgang, also Auffangen von Stößen (Rückholeffekt)
und Auslösung der Binaung bei andauernder Belastung, z.B. bei Sturz. spielt sich
dann am idealsten ab, wenn nur die eingestellten Federkräfte wirken. Sind aber noch
unbekannte
Kräfte vorhanden, die sich zu einer individuell eingestellten
Auslösekraft addieren können, so ist die Sicherheitsfunktion eines Skibindungs-Vorderbackens
beeinträchtigt oder gar in Frage gestellt.
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Solche unbekannte kräfte können z.B. durch die Reibung zwischen okistiet'elsohle
und Ski durch das Körpergewicht des Skifahrers auftreten, oder durch Einspannkräfte
von nicht vorschriftsmäßig eingestellten Sohlenniederhaltern verursacht werden.
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Bei bekannten Ausführungen von Vorrichtungen zur Verminderung der
Reibung zwischen Schuhsohle und Ski handelt es sich meistens um Elatten oder Streifen,
die unter dem Fußballen am Ski befestigt werden und aus einem Material mit einem
günstigeren Reibungskoeffizienten hergestellt sind. Oder aber es werden schwenkbare
Platten montiert, die eine Anfangsbewegung zulassen, so daß bei Auslösung der Bindung
zuerst die günstigeren Reibungsverhältnisse, z.B. Ski - Alu, und nicht Ski - Gummisohle
zur Wirkung kommen.
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In der Offenlegungaschrift 1478088 ist ebenfalls eine Vorrichtung
zur Verminderung der Reizung beschrieben. Diese sogenannte Rollplatte besteht aus
zwei Stahlplatten, die durch butenführungen miteinander verbunden sind und durch
Flachnadel- oder Plachkugelkäfige. die zwischengeschaltet sind, eine Reibungsininderung
erreichen. Diese Ausführung hat aber den Nachteil, daß die blachnadel- bzw. Flachkugelkäfige
nur eine Geradführung zulassen
Damit aber eine Funktion überhaupt
möglich ist, müssen diese Käfige jeweils mitwandern und können deshalb nur kurz
ausgeführt werden. AuBerdem werden sie bei der Auslösung freigelegt, so daß Schnee
und Eis eindringen kann. Ganz wesentlich ist auch die Lage des Käfigs zum Zeitpunkt
der Auslösung.
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Dei der beschriebenen Rollplatte wird der Käfig durch Flachfedern
mittig gehalte. Dies bedeutet, daß eine echt rollende Reibung nur über die halbe
Auslösestrecke möglich ist und dann durch den Käfig blockiert wird. Für die zweite
Hälfte der Auslösestrecke werden Nadeln bzw. Kugeln am Rollen gehindert und in eine
gleitende Reibung übergeführt. was nachteilig ist.
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Ebenfalls ist eine gewisse Verkantungsgefahr gegeben, da der Käfig
nicht über die ganze Breite des Skis reicht.
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Ein weiterer hachteil ist darin zu sehen, daß der eXusgelöste Teil
nicht selbständig in der mittigen Gebrauchslage gehalten wird. lurch die gewollte
leichte Verschiebbarkeit ist zu befürchten, daß vor jedem Einstieg die Rollplatten
erst vcn Hand in die richtige Lage gebracht werden müssen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Reibungskräfte zwischen
Schuh und Ski jeweils über die ganze Auslösestrecke in beiden Richtungen hinweg
auf ein .iiindestmaB zu reduzieren, die Funktionasicherheit und den Gebrauchswert
solcher Vorrichtungen durch eine selbständige Rückkehr in die Mittellage weseitlich
zu erhöhen. Darüber hinaus soll durch eine zweckmäßige
0'ormgestaltung
die Kraftübertragung vom Schuh auf die Rollvorrichtung an die günstigste Stelle
gelegt werden.
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Die Aufgabe wird bei der erfindungsgemäßen-Rollvorrichtung dadurch
gelöst, daß zwei durch Nutenführungen verbundene, gegeneinander verschiebbare Teile
aus Kunststoff - Alu oder anderem Material (als Fräs-. Kaltschlag-, Stanz- oder
Spritzgußteil) angeordnet sind wobei das untere Teil einen über die ganze Breite
reichenden, schmalen, o-förmigen Aufnahmekanal für lose Kugeln aufweist. Bei Verschieben
der beiden Teile gegeneinander können sich die losen Kugeln, die den Kanal lückenlos
-ausfüllen, rollend beliebig verschieben. Es ist also eine im o-förmigen Kanal Rundumwanderung
der Kugeln möglich. Dies bedeutet. daß immer die ganze Breite der Vorrichtung für
den Rollvorgang bereit ist und nicht eine, um den Auslöseweg verkürzte. Es kann
auch zu keinem Zeitpunkt die rollende Bewegung der Kugeln blokkiert werden, da keine
Käfige vorhanden sind.
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Damit sich die Kugeln im o-förmigen Kanal nicht gegenseitig blockieren
können, ist nach einem weiteren Merkmal der Brfindung mindestens eie Hälfte des
Kanals tiefer gelegt, oder im oberen Teil eine Erhöhung im Rollbereich vorgesehen.
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Nach einem anderen ivIerkmal der Erfindung können an einer Rollvorrichtung
auch mehrere solcher o-förmiger Kanäle angeordnet sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist parallel zum o-förmigen
Kanal ein weiterer Kanal oder eine Bohrung für die Aufnahme von zwei Druckfedern
vorgesehen. Durch einen Stift der mit dem oberen Teil fest verbunden ist. urd zwischen
die im unteren Teil eingelegten Druckfedern greift, stellt sich das obere Teil beim
Verschieben immer wieder selbständig mittig. Dieser Stift übernimmt auch eine Anschlagfunktion
und begrenzt den Auslöseweg.
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In weiterer Fortbildung der Erfindung können die Rollflächen für die
Kugeln, insbesondere bei Verwendung von weicherem material, wie z.B. kunststoff,
im oberen und unteren Teil durch Belegen mit einem dünnen, aber harten Material
rollgünstiger gestaltet'werden.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist. daß die schmalen, o-förmigen
Kanäle auch formmäßig veränderbar sind. Sie können beispielsweise in einem Kreisbogen,mit
dem Mittelpunkt im Schuhabsatzbereich,geführt werden, was die Rolleigenschaft noch
begünstigt, da auch die Schuhspitze in einem Kreisbogen ausschwenkt.
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In anderer Ausbildung der Erfindung kann die Rollvorrichtung direkt
mit einem Sicherheits-Skibindungs-Vorderbacken als Einheit gestaltet werden und
damit Montage- und Herstellungskosten senken.
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Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
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In der Zeichnung zeiger: Fig. 1 die Vorderansicht Fig. 2 die Seitenansicht
nach Fig. 1 Fig, 3 die Draufsicht nach Fig. 1 Fig. 4 eine Seitenansicht mit einer
anderen Rollauflage Fig. 5 Ansicht der Platte (14) zum besseren Verständnis demontiert
gezeichnet Fig. 6 und 7 schematische Darstellungen von anderen Kugelkanalformen
Fig. 8 Anordnung der Rollvorrichtung auf einem Ski Fig. 9 Anordnung der Rollvorrichtung
in Kreisbogenform und kombiniert mit einem Sicherheits- Skibindungs-Vorderbacken
angeordnet auf einem Ski Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, ist das untere Teil (1) bei
(2)(3) auf dem Ski (4) befestigt und das obere Teil (5) über butenführungen (6)
(7) in Richtung x und y um den Weg a bzw. b verschiebbar. Der untere Teil (1) besitzt
einen o-förmigen Kanal (8), in dem die Kugeln (9) ruhen. Die Grundfläche des Kanals
(8) ist im Bereich z um das Maß c höher, so daß die eingelegten Kugeln (9) über
das Teil (1) herausragen. Der übrige Bereich des o-förmiger Kanals ist so tief gelegt.
daß die Kugeln (9) unter die Abdeckplatte (14) zu liegen kommen. Der Stift (13)
ist mit dem oberen Teil (5) fest verbunden und greift zwischen die Druckfedern (11)
(12)
so daß beim Verschieben des oberen Teils (5) in Richtung x
y von diesem immer die mittellage eingenommen wird.
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Am unteren Teil (1) ist eine dünne Abdeckplatte (14) angeordnet, die
zum Schutz vor Eis und Schnee sowohl den o-förmigen Kanal (8) als auch den Kanal
(10) für die Druckfeder (11) und (12) abdeckt. Die Öffnungen (15) sind für die Schraubendurchführung,
die Öffnung (16) gibt die Kugeln (t') im Bereich z frei. hindert sie jedoch am Herausfallen,
und die Öffnung (17), durch die der Stift (13) greift, dien als Anschlag und begrenzt
die seitliche Verschiebbarkeit auf die Strecke a und b. Die Platte (14), als Fig.
5 gezeichnet, gehört eigentlich in die Fig. 3 eingezeichnet, ist aber zum besseren
Verständnis demontiert. dargestellt.
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Die Fig. 6 und 7 zeigen mögliche andere Formen des o-förmigen Kanals
(8). Bei Fig. 7 ist ein Teil kreisbogenförmig ausgestaltet, wobei der mittelpunkt
ï etwa im Schuhabsatzbereich liegt und in Fig. 6 sind engere Radien R vorgesehen,
was zu einer günstigeren Rollänge z1 führt.
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Das obere Teil (5) weist, wie die Fig. 2 und 4 zeigen, eine Erhöhung
(22) auf, wodurch-eine Kraft p vom aufliegenden Schuh ausgehend, genau huber der
Kugelreihe wirkt.
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Wenn das obere Teil (5), wie in Fig. 4 dargestellt, außerdem eine
erholung (18) aufweist, so kann der o-förmige Kanal (8) eine Grundebene mit gleichen
Niveau haben.
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Fig. 8 zeigt die Rollvorrichtung (20) in Bartnerschaft mit einem Sicherheits-Skibindungs-Vorderbacken
(19) auf einem Ski (4) angeordnet. Fig. 9 zeigt auch die Möglichkeit einer kreisbogenförmigen
Rollvorrichtung (21) und zusätzlich die direkte Kombination mit einem Sicherheits-Sibindungs-Vcrderbacken
(19) als Einheit.
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8 Patentansprüche 9 Figuren
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