DE2551689A1 - Verfahren zur erzeugung von bunten farbtoenen und grundfarbensatz zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur erzeugung von bunten farbtoenen und grundfarbensatz zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Frankfurt/Main, 17· November 1975
ES/SFF
25b'lt>83 / ) Λ
Verfahren zur Erzeugung von bunten Farbtönen und Grundfarbensatz zur Durchführung des Verfahrens
In zahlreichen Füllen und Anwendungsgebieten sollen bunt· Farbtöne In
vielfältigen Nuanoen aus wenigen Grundfarben «mlaoht werden. Es gibt
hler verschiedene Arten des Vorgehens:
1. Anreibungen von Grundfarbenpigmenten mit Bindemitteln werden
miteinander in geeiBietern Mengenverhältnis in Substanz vermischt und die Mischung wird auf die Oberfläche des Materials,
die farbig erscheinen soll, durch Malen, Streichen, Spritzen, Drucken oder ira Tauchverfahren aufgetragen.
2· Farbstofflösungen der Grundfarben werden miteinander in geeIgnetem Mengenverhältnis gemischt. Die so entstandenen FKrbelösungen werden den Aus^anssprodukten der zu fKrbenden Materialien (z.B. Kunststoffen) in der Masse beigegeben, oder die fertigen Materialien, z.B. Textilgeweb·, werden duroh Behandlung
mlt'den FMrbelösungen gefSrbt. !
3. Farbteilbilder Jeder Grundfarbe werden im Druckverfahren (Hochdruck, Flachdruck, Tiefdruok, Siebdruck, Spritzdruok,
elektrostatischer Druok usw.) passgenau auf den Bedruokstoff
Übertragen.
4. Farbteilbllder Jeder Grundfarbe werden unter Anwendung photomeohanisoher Kopierverfahren oder Diffusionsverfahren nachein·
ander auf ein geeignetes Trägermaterial Übertragen.
Dl· allgearaln· Aufgabenstellung besteht nun darin, einen solchen Grundfarbensatz zu schaffen, bei den mit *in«r minimalen Zahl von Grundfarben
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eine maximale Zahl unterscheidbarer Farbtöne bei minimalem Verschwärzlichungsgrad
erzielt wird.
Alle bisher vorgeschlagenen und in die Praxis eingeführten Farbsysteme
basieren auf 3 bunten Grundfarben, z.B. in der Drucktechnik auf den
Grundfarben Cyan, Magenta, Gelb nach DIN 16533.
Bei der praktischen Arbeit mit dem Dreifarbensystem treten jedoch regelmässig Schwierigkeiten auf: Es ist ausserordentlich schwierig,
Pigmente zu beschaffen, die den Sollwerten eines Dreifarbenverfahrens
exakt entsprechen. Einige Mischfarben entstehen nur in stark getrübten, nicht jedoch in brillanten Farbtönen. Im Mehrfarbendruck unvermeidlieherweise
auftretende Parbgebungsschwankungen wirken sich in deutlichen Aenderungen der erzielten Farbnuance aus; besonders schwierig ist die Farbton-Konstanthaltung
bei Neutraltönen, die aus annähernd gleichen Anteilen der drei Grundfarben ermischt werden müssen.
Alle derartigen Schwierigkeiten werden bei dem erfindungsgemMssen Verfahren
dadurch überwunden, dass ein Satz von vier bunten Grundfarben verwendet
wird, aus dem die jeweils zur Erzielung des gewünschten Farbtons erforderlichen Mischkomponenten in den entsprechenden Mengenanteilen zur
Mischung gelangen.
Die Voraussetzungen für die Beschaffung geeigneter Farbstoffe oder Pigmente
sind beim Vierfarbenverfahren bedeutend günstiger, weil hinsichtlich der spektralen Eigenschaften grössere Toleranzen zugelassen werden können als
bei den Grundfarben des Dreifarben-Verfahrens.
Die Erzielung reiner, ungetrübter Mischfarben ist beim Vierfarbenverfahren
deshalb leichter zu erreichen^ als beim Dreifarbenverfahren, weil das spektrale
Intervall zwischen benachbarten Grundfarben nennenswert kleiner gehalten werden kann. Die benachbarten Grundfarben haben also eine grössere
Affinität zueinander, die Mischfarben zeigen eine wesentlich geringere Trübung.
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Farbgeburigsschwankungen im Auflagedruck wirken sich ebenfalls infolge
der grösseren Affinität der Mischkomponenten weniger stark auf den erzielten Farbton aus.
Die Schwierigkeiten hinsichtlich der Farbkonstanz im Auflagedruck wachsen beim Dreifarbensystem genau in dem Masse, indem sich der zu
erzeugende Farbton einem Neutralton nähert, zu dessen Erzielung bekanntlieh
annähernd gleiche Anteile aller drei Grundfarben gemischt werden müssen. Schon längst ist die Praxis dazu übergegangen, neben den drei
Buntfarben ein Schwarz als vierte Farbe mitzudrucken, um dadurch das
Problem der Neutralton-Wiedergabe zu lösen. Eine solche Notwendigkeit entfällt bei dem erfindungsgemässen Vlerfarbensystem völlig, weil aus
den vier vorgeschlagenen bunten Grundfarben Neutraltöne mit grosser
Sicherheit selbst bei Auftreten gewisser Farbgebungsschwankungen erzielt werden können.
Bei der Festlegung eines optimalen Grundfarbensatzes für das Vierfarbenverfahren
wird nun erfindungsgemäss davon ausgegangen, dass ein Grundfarbensatz nur dann richtig konzipiert ist, wenn aus der annähernd
gleichanteiligen Mischung aller bunten Grundfarben mit Sicherheit Neutraltöne entstehen. Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
dass die vier bunten Grundfarben den Farbtönen Goldgelb, Karmin, Violett, Türkis entsprechen und dass aus je zwei dieser vier Grundfarben die
Farbenpaare Goldgelb-Türkis und Karmin-Violett gebildet werden, wobei die Spektraldichtekurven der beiden Komponenten beider Farbenpaare zumindest
im Bereich mittlerer und höherer Dichte annähernd spiegelsymmetrisch zu einer gemeinsamen gedachten "Farbachse" im Wellenlängenbereioh 535 - 5 nm
verlaufen.
Das Diagramm zeigt beispielhaft die Spektraldichtekurven der vier bunten
Grundfarben gemäss der Erfindung, wobei die Wellenlängen auf der Abszisse
in logarithmischem Massstab eingetragen sind. Durch die Einhaltung der
Symmetriebedingung mischen sich die beiden Komponenten des Farbenpaares
Goldgelb und Türkis zu einem Mittelgrün mit den Dichtemaxima Im Rot und
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im Violett und mit dem Dichteminimum im Bereich zwischen 530 und
5^-0 nm. Die beiden Komponenten des Farbenpaares Karmin mid Violett
mischen sich zu Rotviolett, mit den Dichteminima im Rot und im Violett und dem Dichtemaximum im Mittelgrün 530 bis 540 nm. Die Mischungen
der beiden Farbenpaare sind somit zueinander praktisch komplementär, womit die Mischung aller vier Komponenten die physikalische
Definition des Neutraltons mit optimaler Annäherung erfüllt.
Nach Festlegung dieser Symmetriebedingung der Spektraldichtekurven
der Grundfarbenpaare muss nun die spektrale Lage der Dichtemaxima der vier erfindungsgemässen Grundfarben bestimmt werden.
Es wurde gefunden, dass die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn
das spektrale Intervall der Dichtemaxima der Grundfarben des Farbenpaares
Goldgelb-Türkis mögliehst gross gewählt wird, das spektrale
Intervall der Dichtemaxiraa der Grundfarben des Farbenpaares Karmin-Violett
dagegen verhältnismässig klein. Unter Berücksichtigung dieser Feststellung und unter gleichzeitiger Einhaltung der oben erläuterten
Symmetriebedingung wurde erfindungsgemäss der aus vier bunten Grundfarben bestehende Grundfarbensatz so festgelegt, dass die Dichteraaxima
der beiden Komponenten des Farbenpaares Karmin-Violett bei den Wellenlängen 510 -10 nm bzw. 56O - 10 nm liegen und dass die Dichtemaxima
der beiden Komponenten des Farbenpaares Goldgelb-Türkis bei den Wellenlängen 450 nm oder kurzwelliger bzw. 620 nm oder langwelliger
liegen.
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Leerseite
Claims (2)
1. Verfahren zur Erzeugung einer sehr grossen Zahl unterscheidbarer
Farbton· im gesamten Farbbereich durch Mischung von Färbemitteln
in bunten Grundfarben ,gekennzeichnet dadurch,
dass ein Satz von vier bunten Grundfarben verwendet wird, aus den.
die jeweils zur Erzielung des gewünschten Farbtons erforderlichen -_:: ~~ Mischkonsponent^n in den entsprechenden 1-langenanteilen zur Mischunggelangen.
2. Au3 vier bunten Gz-undfarben bestehender 3rundfarbensat2 zur_DurehfUhrunp; des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet
dadurch , dass die vier bunton Grundfarben den Farbtönen.
- Goldfi'ilb, Κηπ::1η>
Violett, TUrkis entsprochen und das?3 nun --}« zwot . '
ate:—-—ai: eser- viir 'Üivuf.ifartGM^aie'-l^t^er^äärS'irSIcT^ T1 "1<
Violett gebildet werden, wobei die Spektraldichtekurven der beiden
Kooiponenten beider Farbenpaare zumindest im Bereich mittlerer und
höherer Dichten annähernd splegelsymmetrisoh zu einer gemeinsamen
gedachten "Farbachse* Im WellenlSngenbereioh 555 -5 nm verlaufen·
5« Aus vier bunten. Grundfarben bestehender Grundfarbensatz najch. An-•pruch 2, gekennzeichnet dadurch, dabs die
Dichtemaxiraa der beiden Komponenten des Farbenpaares Karmin-Violett
bei den Wellenlängen 510 £ 10 nm bzw. 560 £ 10 nra liegen, und dass
die Diehtemaxima der beiden Komponenten des Farbenpaares Goldgelb-TUrkis
bei din Wellenlinien 450 nra oder kurzwelliger bzw. 620 nm oder langwelliger liefen«
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