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Farbbandkassette für Schreib- oder ahnliche Büromaschinen
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Die Erfindung betrifft eine Farbbandkassette für Schreib- oder ähnliche
Büromaschinen der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Es ist Ja bekannt, daß Schreibmaschinenfarbbänder des öfteren ersetzt
werden mEssen. Das Herausnehmen und Einsetzen dieser Farbbänder führt gewöhnlich
dazu, daß die Finger der die Maschiene bedienenden Person, welche die Farbbänder
einsetzt oder herausnimmt, verunreinigt werden. Um dieses zu verhindern, werden
in der Büromaschinentechnik statt loser Farbbandspulen Farbbandkassetten verwendet.
So ist durch die US-PS 2 986 260 eine Farbbandkassette bekannt, bei der das Farbband
innerhalb der Kassette von einer Spule auf eine zweite umgespult wird. Derartige
Farbbandkassetten erleichtern das Einsetzen der Farbbänder in die Maschinen und
verhindern eine Verschmutzung der Finger während dieses Vorgangs. Außerdem haben
sich derartige Kassetten als nützlich erwiesen, um die Lebensdauer der Farbbänder
und die Gleichmäßigkeit des Drucks zu erhöhen, indem das Farbband gegen äußere Einflüsse
abgeschirmt wurde. Allerdings benötigt die bekannte Anordnung noch eine Vielzahl
von Einzelteilen und eine Umschalteinrichtung, um beide Farbbandspulen in verschiedenen
Richtungen antreiben zu können.
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Auch sind Farbbandkassetten mit endlosen Farbbändern nicht mehr neu.
Eine derartige Kassette ist z. B. durch die DT-OS 2 412 762 bekannt, bei der ein
großer Speicherraum für das in zahlreichen Schleifen gelegte Farbband erforderlich
ist. Derartige Farbband kassetten mit gestoppter Bandfüllung haben den Nachteil,
daß das
Farbband den Ausgang der Kassette leicht verstopft. Auch
ist hierbei ein Zerreißen, Ausfransen oder Überdehnen des Farbbandes nicht auszuschließen.
Um einen gleichmaßigen Druck erzeugen zu kannen muß außerdem eine möglichst große
Farbbandlänge speicherbar sein. Dieses bedingt auch ein entsprechend groß ausgebildetes
Volumen der Farbbandkassette, was sich besonders bei kleinen Flachschreibmaschinen
störend auswirkt.
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Um die Standzeit bei endlosen Farbbändern mit kleiner Länge zu erhöhen,
ist bei dem Gegenstand der US-PS 3 621 968 eine Einrichtung zum kontinuierlichen
Auftragen einer Tintenschicht auf das Farbband vorgesehen, sobald dieses aus dem
Anschlagbereich der Bchreibmaschine herausgelangt. Hierbei gleitet das Farbband
tangential übereine mit Tinte getränkte Vorratsrolle, so daß eine Tintenschicht
auf demselben aufgetragen wird. Bei längerem Nichttransport des Farbbandes wird
dieses durch Sapillarwirkung mit mehr Tinte getränkt, so daß trotz eines Abstreifers
für überschüssige Tinte ein gleichmmßiger Druck nicht möglich Ist. Da außerdem die
heutzutage benutzten Farbbänder - um eine lange Lebensdauer zu erlangen - aus einem
besonders verschleißfesten Fasermaterial, z. B. Nylon, bestehen, das bekanntlich
eine wesentlich schlechtere Saugwirkung als bisher übliche Materialien besitzt,
ist diese Einfärbevorrichtung für schnelle Schreibmaschinen nicht geeignet.
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Weiterhin ist durch die deutsche Patentschrift 2 128 144 eine Farbbandkassette
mit einem Endlosfarbband bekannt, bei. der die Antriebsrolle für das Farbband direkt
als mit Farbstoff getränkte Vorratsrolle ausgebildet ist und aus stark elastischem
Schwammmaterial besteht. Auchdiese Anordnung ist für eine gleichmäßige Farbstoffübertragung
nicht geeignet.
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rufgabe Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Farbbandkassette
gemaß
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung mit einer Farbauftragsvorrichtung
zu versehen, welche eine gleichmäßige Farbmenge an das Farbband abgibt. Außerdem
soll diese Farbbandkassette aus einfachen und wenigen Einzelteilen bestehen und
eine flache Bauweise ermöglichen. Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch
angegebene Erfindung gelöst.
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Vorteile Die erfindungsgemäße Farbbandkassette ermöglicht eine lange
Lebensdauer, wobei stets ein gleichmäßiges Druckbild erzielt wird. Außerdem wird
durch die Farbauftragsvorrichtung der Farbbandkassette stets eine gleichmäßige Farbmenge
an das Farbband abgegeben. Durch das kleine Volumen der erfindungsgemäßen Farbbandkassette
ist sie auch in kleinen Flachschreibmaschinen vorteilhaft einsetzbar.
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Erläuterung der Erfindung Die Erfindung wird nachstehend anhand von
Ausführgsbeispielen näher erläutert. Es zeigt Figur 1 eine Draufsicht auf die Farbbandkassette,
teilweise geschnitten, Figur 2 eine Einzelheit aus Figur 1, Figur 3 eine Draufsicht
auf ein zweite Ausführungsbeispiel und Figur 4 eine Einzelheit aus Figur 3,
Die
in Figur 1 gezeigte Farbbandkassette für eine Maschine, beispielsweise eine Schreibmaschine
besteht vorzugsweise aus gespritztem Kunststoff und weist im wesentlichen ein Gehäuse
1 mit einem Speicherraum 3 für ein Endlosfarbband 5 auf. Die Schreibmaschine ist
nicht gezeigt, außer einer angedeuteten Schreibwalze 7 und einem Typenträger 9.
Die Kassette hat einen Arm 11, um das Endlosfarbband 5 zu der Sehretbstelle 13 der
Schreibmaschine zu führen. Der Arm 11 ist mit dem Gehäuse 1 verbunden und ist über
eine nicht gezeigte Hubeinrichtung in bekannter Weise vor die Schreibstelle anhebbar.
Das Gehause weist einen Eintrittsbereich 15 und einen Austrittsbereich 17 auf. Im
Eintrittsbereich 15 ist eine Umlenkrolle 19 drehbar gelagert, von dem das Endlosoarbband
5 zu einer geriffelten Antriebsrolle 21 und um diese umgelenkt und in den Speicherraum
3 geführt wird. Die Antriebsrolle 21 ist in dem Gehause 1 ortsfest drehbar gelagert
Auf der Drehachse 23 der Antriebsrolle 21 ist ein sweiarmiger Schwenkhebel 27 mit
einem Führungsschlitz 25 verschwenk- und verschiebbar gelagert A.n einem Arm 29
des Schwenkhebels 27 ist eine Feder 31 angelenkt, mittels der eine auf dem anderen
Arm 33 drehbar gelagerte Farbauftragsrolle 35 unter Aufrechterhaltung der ständigen
Berührung mit dem Endlosfarbband 5 nachgiebig in Richtung zur Antriebsrolle 21 ge
drückt wird. Außerdem ist die Feder 31 derart angelenkt, daß der Schwenkhebel 27
bei Stillstand der Antriebsrolle 21 an dem ortsfesten Anschlag 37 in dem Gehäuse
1 zur Anlage kommt, wobei die Farbauftragsrolle 35 außer Eingriff mit einer mit
Farbe getränkten Farbvorratsrolle 39 gebracht wird. Diese Farbvorratsrolle 39 beo
steht aus einem schwammartigen, saugfähigen Material und ist auf einer ortsfesten
Achse 41 in dem Gehäuse 1 drehbar gelagert. Die Antriebsrolle 21 und die Farbauftragsrolle
35 bestehen übrigens aus einem nicht saugfähigen Material. Die Antriebsrolle 21
ist
über eine nicht gezeigte Steuervorrichtung in Pfeilrichtung
43 gemäß Figur 1 schrittweise angreifbar. Diese Steuervorrichtung kann z. B. aus
einem Rlinkengetriebe oder aus einem Freilaufgetriebe, s. B. einem Schlingfedergetriebe
bestehen. Gegen RUckdrehung kann die Antriebsrolle 21 mit einem Sperrad fest verbunden
sein, welchesin bekannter Weise mit einer federnden Sperrklinke zusammenwirkt.
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Wird die als Sonnenrad ausgebildete Antriebsrolle 21 durch die Steuervorrichtung
in Pfeilrichtung 43 angetrieben, so wird - bedingt durch die Haftreibung zwischen
der Antriebsrolle 21 und dem Farbband 5, und der Farbauftragsrolle 33 und der Lagerreibung
34, 36 - der Schwenkhebel 27 ohne Drehung der Farbauttragsrolle 35 so weit verschwenkt,
bis der Schwenkhebel 27 an dem ortsfesten Anschlag 45 in dem Gehäuse 1 zur Anlage
kommt, siehe Figur 2. Hierbei gelangt die Farbauftragsrolle 35 mit der Farbvorratsrolle
39 in Berührung, wodurch diese beiden Rollen 55, 39 entsprechend den Pfeilrichtungen
gemäß Figur 2 in Drehungen versetzt werden. Die schwammartige Farbvorratsrolle 39
wird bei der Berührung mit der Farbauftragsrolle 35 auf seiner Oberfläche etwas
eingedräckt, wodurch ein guter Farbübertrag erzielt wird. Durch die ständige Verformung
- Walkung - der Vorratsrolle wird auch der Vorteil erzielt, daß der Farbstoff nicht
verkrusten kann und beim Zusammendrücken der Vorratsrolle regelrecht nach außen
gegen die Farbauftragsrolle 35 gedrückt wird. Von der Parbauftragsrolle 35 wird
dann eine immer gleichmäßige Farbstoffmenge an dae Farbband 5 abgegeben, wodurch
eine lange Standzeit des Farbbandes bei immer gleichbleibender sauberer Schrift
erzielt wird. Durch Sapillarwirkung gelangt immer wieder neue Tinte an die Oberfläche
der Farbvorratsrolle 39. Wenn das schwammartige Material der Farbvorratsrolle 39
mit einem Tintenvorratsbehälter in kapillarrirksamer Verbindung steht, ist es sogar
möglich, das Farbband solange zu benutzen, bis das Farbbandgewebe durch die Typenanschläge
abgenutzt worden ist
Sobald die DreBbewegung der Antriebsrolle 21
durch die Steuert vorrichtung in Pfeilrichtung 43 unterbrochen wird, bringt die
Feder 31 den Schwenkhebel 27 wieder in seine Ausgangsstellung, wobei dieser wieder
an dem Anschlag 37 anliegt. Bei diesem Zurückschwenken rollt die as Umlaufrad ausgebildete
Farbauftragsrolle 35 auf dem Umfang der Antriebsrolle 21 ab, wobei die Farbauftragerolle
35 Farbe an das Farbband 5 abgibt und außer Berührung mit der Farbvorratsrolle 39
gelangt. Bei Stillstand der Antriebsrolle 21 wird also die Farbvorratsrolle 39 nicht
verf ormt.
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Die erfindungagemäße Vorrichtung ermöglicht eine saubere und klare
8chrift während einer sehr langen Zeit, wobei während des Schreibvorganges stets
eine gleichmäßige Farbmenge an das Farbband wieder übertragen wird.
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In den Figuren 3 und 4 ist ein zweites Ausführungsbeispiel zarge stellt,
wobei in einem Gehäuse 51 eine Antriebsrolle 53 und eine Farbvorratsrolle 55 ortsfest
gelagert sind. Die Farbauftrags rolle 57 ist auf einem Schwenkhebel 55 mittels einer
Stift-Schlitz-Verbindung 59, 61 verschieb- und drehbar gelagert. Der Schwenkhebel
55 ist um die Drehachse 63 der Antriebsrolle 53 schwenkbar angeordnet. Durch die
eine an dem Schwenkhebel 55 angelenkte Feder 65 wird die Farbauftragsrolle 57 ständig
nachgiebig in Richtung zur Antriebsrolle 53 unter Aufrechterhaltung der Berührung
mit dem Farbband 67 gedrückt wird. Die Antriebsrolle 53 ist in Drehrichtung mit
einem Zahnrad 69 formschlüssig verbunden. Dieses Zahnrad 69 ist über ein Klinkengetriebe
zum Antreiben der Antriebsrolle 53 in Pfeilrichtung 71 antreibbar, welches einen
konzentrisch zu der Drehachse 63 der Antriebsrolle 53 gelagerten Schwenkhebel 73
mit einer schwenkbar (76) gelagerten Antriebsklinke 77 aufweist.
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Der Schwenkhebel 73 ist durch eine Steuervorrichtung 79 in Antriebsrichtung
antreibbar und durch eine Rückstellfeder 81 in die Ausgangslage rückstellbar. Hierbei
liegt der Schwenkhebel 73 an einem ortsfesten Anschlag 75 an. Die Antriebsklinke
77 auf dem Schwenkhebel 73 ist bei Rückstellung des Schwenkhebels 73 gegen
die
Rraft einer Bier 83 aus dem Bereich der Schaltzähne des Zahnrades 69 bringbar. Die
Rückdrehung des Zahnrades 69 entgegen der Antriebsrichtung gei§B Pfeilrichtung 71
wird durch eine Sperrklinke 85 verhindert. Das Farbband 67 wird in dem Gehäuse zwischen
der Umlenkrolle 87 und der Antriebsrolle 53 durch eine federnde Zunge 89 stets stramm
gehalten.
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Wird das Zahnrad 69 und damit die Antriebsrolle 53 in Pfeilrichtung
71 durch das Klinkenschaltgetriebe aus der gestrichelten in die ausgezogene Darstellung
gemäß Figur 4 bewegt so wird zunächst wieder der Schwenkhebel 55 ohne Drehbewegung
der Farbauftragsrolle 57 so weit bewegt, bis diese wieder mit der Farbvorratsrolle
55 in Berührung gelangt. Der Farbübertrag von der Farbvorratsrolle 55 auf die Farbauftragsrolle
57 und von dieser auf das Farbband 67 erfolgt wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel.
Das Klinkengetriebe soll das Zahnrad 69 in Antriebsrichtung so weit antreiben, daß
die Sperrklinke 85 die in Figur 4 dargestellte Lage einnimmt. Hierbei liegt die
Sperrklinke 85 mit ihren Sperrzahn 86 auf dem Rücken eines Zahnes und zwar in der
Mitte zwischen zwei Zähnen. Kehrtnun das Klinkengetriebe in seine Ausgangslage zurück,
dann dreht die Sperrklinke 85 das Zahnrad und damit die Antriebsrolle 53 um eine
halbe Zahnteilung entgegen der Antriebsrichtung 71 zurück. Hierbei wird bedingt
durch die Haftreibung auch der Schwenkhebel 55 mit der Farbauftragsrolle 57 so weit
zurückgeschwenkt, daß die Farbauftragsrolle 57 außer Eine griff mit der Farbvorratsrolle
55 ist. Auch dieser Gegenstand ermßglicht eine Übertragung einer stets gleichmäßigen
Farbmenge an das Farbband, wodurch eine lange Lebensdauer des Endlosfarbbandes bei
immer gleichbleibender sauberer Schrift erzielt wird Durch das ständige Walken der
Oberfläche der Farbvorratsrolle 55 wird auch hierbei ein Eintrocknen der Farbe verhindert.
Ebenfalls kann auch hierbei die Farbvorratsrolle 55 mit einem Farbbehälter in kapillarwirksamer
Verbindung stehen.