DE2549404C3 - Verfahren zur Bestimmung vollständiger Flächenpolfiguren von Blechtexturen - Google Patents

Verfahren zur Bestimmung vollständiger Flächenpolfiguren von Blechtexturen

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DE2549404C3 DE19752549404 DE2549404A DE2549404C3 DE 2549404 C3 DE2549404 C3 DE 2549404C3 DE 19752549404 DE19752549404 DE 19752549404 DE 2549404 A DE2549404 A DE 2549404A DE 2549404 C3 DE2549404 C3 DE 2549404C3
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Description

wobei man sich der stereographischen Projektion (einer Zentralprojektion aus dem Südpol der Lagekugei) bedient. Die Äquatorebene wird dabei durch zwei Achsen des dem Werkstoff eigenen Koordinatensystems bestimmt, während sich der Südpol durch die dazu normale Koordinatenachse ergibt.
Liegt nun eine Vielzahl von verschieden orientierten Kristalliten einer Probe vor, so erhält man auf der Lagekugel bzw. in der Zentralprojektion eine Vielzahl von Flächenpolen, die jedoch nicht einzeln bestimmt ro werden können. Die Dichte dieser Flächenpole läßt sich aber aufzeigen, so daß unterschiedliche Dichten der Flächenpole auf bestimmte Vorzugsorientierungen hinweisen.
Um die Dich'.e der Flächenpole zu bestimmen, macht man sich die Tatsache zu eigen, daß ein monochromatischer Röntgenstrahl an einem Kristallgitter gebeugt wird, wobei unter bestimmten Winkeln gegen den einfallenden Strahl Beugungsmaxima auftreten, die als Reflexionen an den verschiedenen Netzebenen aufgefaßt werden können. Es muß daher das Reflexionsgesetz erfüllt sein. Die Winkelsymmetrale zwischen dem einfallenden und dem reflektierten Strahl muß also normal auf die reflektierende Netzebene stehen. Eine notwendige Bedingung für das Entstehen eines Beugungsmaximums kommt durch die Braggsche Gleichung
2d · sin # = η λ
zum Ausdruck, wobei unter d der Abstand der reflektierenden Netzebenen, unter 2 & der Beugungswinkel, unter λ die Wellenlänge des monochromatischen Röntgenstrahl und unter η die Ordnung der Interferenz (n = 1,2,3 ...) verstanden wird.
Da die Intensität des reflektierten Röntgenstrahles an Netzebenen in einer bestimmten Lage um so größer ist, je mehr Kristallite mit in dieser Lage befindlichen Netzebenen vorhanden sind, ergibt die gemessene intensität des unter einen bestimmten Winkel gebeugten Röntgenstrahles ein Maß für die Dichte der Flächenpole der reflektierenden Netzebene. Dabei können kristallographisch gleichwertige Netzebenen natürlich nicht unterschieden werden.
Um zur Bestimmung der Flächenpoldichte nicht das zur Intensitätsmessung verwendete Zählrohr und die diesem Zählrohr fest zugeordnete Röntgenröhre entlang einer Halbkugel verschieben zu müssen, in deren Mittelpunkt die zu untersuchende Probe ruhend angeordnet ist, werden das Zählrohr und die Röntgenröhre ortsfest angeordnet und die Proben in alle mögliche Raumstellungen gebracht.
Um die Orientierungsverteilung einer bestimmten Netzebene einer Probe zu bestimmen, wird die Empfangsrichtung des Zählrohres gegenüber der Senderichtung der Röntgenröhre um einen für diese Netzebene charakteristischen Winkel versetzt, der sich aus der Braggschen Gleichung ergibt, und die Probe im Bereich des Schnittpunktes der Empfangsrichtung des Zählrohres mit der Senderichtung der Röntgenröhre im Raum bewegt, so daß die Winkelsymmetrale zwischen dem gebeugten und einfallenden Röntgenstrahl alle möglichen Winkelstellungen gegenüber dem probenfesten Koordinatensystem einnimmt. Die vom Zählrohr in den einzelnen Stellungen gemessene Intensität ist dann ein Maß für die Dichte der Flächenpole bei dieser bestimmten Winkelstellung. Die Intensität kann für jeden Meßpunkt auf einer stereographischen Projektion der Lagekugel eingezeichnet werden. Durch Verbindung von gleicher Intensität ergibt sich die Flächenpolfigur als Bild der Textur.
Am einfachsten ist es dabei, wenn die Probe als Plättchen ausgebildet ist, das in alle möglichen Raumstellungen gegenüber dem Röntgenstrahl gebracht wird. Nachteilig ist jedoch, daß die Intensität des reflektierten Röntgenstrahles nicht mehr gemessen werden kann, wenn der einfallende Röntgenstrahl streifend auf die Probenoberfläche trifft. Die Bereiche nahe dem Äquator der Flächenpolfigur sind folglich mit diesem Verfahren nicht erfaßbar.
Außerdem können wegen der geringen Eindringtiefe der Strahlung in die Probe im wesentlichen nur Oberflächentexturen ermittelt werden. Da sich die Textur über die Blechdicke aber stark ändern kann, ist •es häufig erwünscht, die für das Verhalten des Bleches charakteristische mittlere Textur aufzuzeigen.
Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen, eine sehr dünne Probe im Durchstrahlverfahren zu untersuchen. Dieses Verfahren erlaubt zwar die Vermessung der äquatornahen Gebiete der Flächenpolfiguren, doch ist wiederum der mittlere Bereich der Polfiguren einer Messung nicht zugänglich. Durch Kombination des Rückstrahlverfahrens mit dem Durchsirahlverfahren lassen sich vollständige Polfiguren erhalten. Wegen der Aufwendigkeit der Probenvorbereitung (die Proben müssen durch Abätzen sehr dünn gemacht werden) ist das Durchstrahlverfahren für die Untersuchung von Blechen jedoch kaum geeignet.
Wird die zu untersuchende Probe nach einer Kugel geformt, so kann eine vollständige Polfigur aufgenommen werden. Durch eine Bewegung der Probenkugel um eine Achse, die durch den Kugelmitielpunkt hindurchgeht und senkrecht auf die Symmetrieebene zwischen der Empfangsrichtung des Zählrohres und der Senderichtung der Röntgenröhre steht, sowie durch eine Drehung der Kugel um einen Durchmesser, der in der Symmetrieebene zwischen der Empfangsrichtung des Zählrohres und der Senderichtung der Röntgenröhre liegt, wird eine Kugelbewegung erreicht, bei der die Winkelsymmetrale zwischen dem gebeugten und einfallenden Röntgenstrahl alle möglichen Raumstellun gen gegenüber dem probenfesten Koordinatensystem einnimmt. Alle möglichen Kristallitlagen können somit in einem Arbeitsgang erfaßt werden. Nachteilig bei diesem bekannten Verfahren ist vor allem, daß eine Kugel aus einem zusammengeklebten Blechpaket hergestellt werden muß. Außerdem ist die Untersuchung von nur feinkörnigem Werkstoff möglich, da der Röntgenstrahl nur auf eine vergleichsweise kleine Fläche auftreffen kann.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bestimmung vollständiger Flächenpolfiguren von Blechtexturen anzugeben, das eine vergleichsweise einfache Probenvorbereitung gewährleistet und die Messung auch bei gröberen Konstrukturen möglich macht.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, daß eine kegelförmige Probe verwendet wird und die zu der Symmetrieebene zwischen der Sendrichtung der Röntgenröhre und der Empfangsrichtung des Zählrohres normale Achse durch den Schnittpunkt dieser Sende- und Empfangsrichtung geht. Wird demnach die Probe um ihre Kegelachse um 360° gedreht, so wird die kegelförmige Oberfläche der Probe entlang eines Umfangskreises abgetastet, wobei die Intensität bzw. die FlächennolHirhtp cntlano pinpc
zur Äquatorebene parallelen Kreises der Lagekugel bestimmt wird. Die zusätzliche Drehbewegung um eine Achse, die durch den Schnittpunkt zwischen der .Senderichtung der Röntgenröhre und der Empfangsrichtung des Zählrohres geht und Tangente an den Umfangskreis der Kegelfläche ist, bewirkt die vollständige Erfassung der Flächenpolfiguren, ohne daß es zu einem streifenden Einfall der Primärstrahlung kommt. Die Probe ist dabei einfach heizuütellen, da die Kegelform der Probe durch einfaches Abdrehen eines entsprechenden Bleches bzw. eines entsprechenden Blechpaketes hergestellt werden kann.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, wenn die Probe längs der durch den Schnittpunkt der Senderichtung der Röntgenröhre und der Ernpfangsriehiung des Zählrohres gehenden Kegelmantelerzeugenden oszillierend hin- und herbewegt wird. Die Hin- und Herbewegung des Probenkörpers entlang der durch den Schnittpunkt von Sende- und Empfangsrichtung gehenden Kegelmantelerzeugenden verändert die Orientierungslage der Winkelsymmetralen zwischen Sende- und Empfangsrichtung bezüglich des probenfesten Koordinatensystems nicht, so daß ein größerer Flächenbereich und damit auch größere Kornstrukturen untersucht werden können. Außerdem erhält man dadurch über den Querschnitt gemittelte Texturen.
Gegenüber dem bekannten Verfahren, bei dem eine kugelförmige Probe entsprechend bewegt wird, ergibt sich beim erfindungsgemäßen Verfahren die Notwendigkeit einer Intensitätskorrektur, da sich beim Drehen der Probe um die Kegelmanteltangente die geometrischen Verhältnisse zwischen dem Röntgenstrahl und der Kegelfiäche ändern.
Um eine solche Intensitätskorrektur vornehmen zu können, wird eine Probe mit regelloser Orientierungsverteilung der Kristallite, also eine quasiisotrope Probe, verwendet und die beim Ausmessen dieser Probe vorhandenen Intensitätsunterschiede, die nur auf die geänderten geometrischen Verhältnisse zurückzuführen sind, der Intensitätskorrektur zugrunde gelegt.
An Hand der Zeichnung wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 die Lagekugel mit den Flächenpolen eines einzelnen Kristalliten im Schaubild,
F i g. 2 eine schaubildliche Darstellung der stenographischen Projektion eines Flächenpols,
F i g. 3 den grundsätzlichen Aufbau einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Schaubild,
F i g. 4 die Lage einer Blechprobe bezüglich des auf das zu untersuchende Blech bezogenen Koordinatensystems,
Fig. 5 die Bahn der oszillierenden Hin- und Herbewegung der Probe entlang einer Kegelmantelerzeugenden und
Fig.6 nach verschiedenen Verfahren ermittelte Flächenpolfiguren einer Probe.
Wie man aus F i g. 1 ersehen kann, erhält man die Flächenpole eines einzelnen Kristalliten 1 als Schnittpunkte 2 der Flächennormalen der betrachteten, untereinander kristallographisch gleichwertigen Netzebenen des Kristalliten 1 mit einer sogenannten Lageoder Polkugel 3, wobei die Flächennormalen durch den Mittelpunkt der Lagekugel 3 gehen. In Fig. 1 werden die Flächenpole 2 der Würfelebenen mit den Millerschen Indizes [100] gezeigt. Es lassen sich aber selbstverständlich auch die Flächenpole anderer Netzebenen zur Bestimmung der Orientierung des Kristalliten 1 bezüglich eines Koordinatensystems bestimmen. Bei der Bestimmung der Flächenpolfiguren von Blechtexturen werden üblicherweise die Walzrichtung WR des Bleches, die Querrichtung dazu QR und die Blechriormale BN zum Bezugskoordinatensystem zusammengefaßt. In F i g. 1 nehmen die Würfelebenen des Kristalliten 1 bezüglich des werkstückfesten Koordinatensystems WR, QR, ß/Veine bestimmte, durch die Lage der Flächenpole 2 definierte Lage ein.
Diese Flächenpole 2 können nun auf die durch die Koordinatenachsen WR, QR bestimmte Äquatorebene, die die Lagekugel 3 in zwei Hälften teilt und aus der Kugel 3 einen Äquator 4 ausschneidet, projiziert werden, um eine einfache Darstellungsart zu erhalten. Zu diesem Zweck wird, wie dies in F i g. 2 dargestellt ist, die stereographische Projektion (eine Zentralprojektion aus dem Südpol 5 der Lagekugel) verwendet, wobei man sich wegen der Kristallsymmetrie auf die obere Halbkugel, also auf die Kreisfläche innerhalb des Äquators 4, beschränken kann. Der auf die Äquatorebene projizierte Flächenpol 2 ist in der Projektion mit 2' bezeichnet.
Wird nun eine Probe mit einer Vielzahl von Kristalliten untersucht, so lassen sich die Flächenpole der einzelnen Kristalliten nicht mehr feststellen. Es kann nur mehr die Dichte der Flächenpole bestimmt werden, wobei diese Dichte über die Orientierungsverteilung Aufschluß gibt.
Da der Beugungswinkel eines Rönlgenstrahles an bestimmten Netzebenen eines Kristallgitters mit Hilfe der Braggschen Gleichung vorherbestimmt werden kann, kann durch Messung der Intensität des reflektierten Röntgenstrahles die Dichte der Flächenpole an einer bestimmten Stelle der Polkugel gemessen werden. Bei einem bestimmten Winkel zwischen dem einfallenden und dem gebeugten Röntgenstrahl tragen nämlich nur jene Netzebenen der Kristallite zur Reflexion des Röntgenstrahles in der vorbestimmten Richtung bei, welche senkrecht auf die Winkelsymmetrale zwischen dem gebeugten und einfallenden Röntgenstrahl stehen. Da mit der Anzahl der diese Orientierung aufweisenden Netzebenen auch die Intensität des gebeugten Röntgenstrahles ansteigt, kann auch die Intensität des gebeugten Röntgenstrahles als Maß für die Dichte der Flächenpole gewertet werden.
Zur Bestimmung der Flächenpolfigur einer bestimmten Netzebene wird folglich ein Zählrohr 6 zur Messung der Intensität der gebeugten Röntgenstrahlung mit seiner Empfangsrichtung so gegenüber der Senderichtung einer Röntgenröhre 7 versetzt angeordnet, daß der Winkel zwischen der Empfangsrichtung des Zählrohres 6 und der Senderichtung der Röntgenröhre 7 180° -2 & beträgt, wobei 2 ft der sich aus der Braggschen Gleichung ergebende Beugungswinkel ist
Um einen entsprechend gerichteten Röntgenstrahl zu erhalten, wird dieser durch eine Aperturblende 8 und eine nachgeordnete Schlitzblende 9 geleitet. Der reflektierte Röntgenstrahl tritt durch eine Zählrohrblende 10 hindurch, bevor er das Zählrohr 6 erreicht.
Die Probe 11, die eine kegelförmige Oberfläche 12 besitzt, ist so aus dem zu untersuchenden Blech herausgearbeitet, daß die Blechnormale BN mit der Kegelachse 13 zusammenfällt, wie dies in Fig.4 angedeutet ist Diese Probe 11, die aus einem einzigen Blech oder aus einem zusammengeklebten Blechpaket herausgearbeitet sein kann, wird nun so in den Strahlengang der Röntgenröhre 7 gebracht, daß der
Schnittpunkt 14 zwischen der Senderichtung der Röntgenröhre 7 und der Empfangsrichtung des Zählrohres 6 auf der Kegelfläche 12 liegt. Außerdem geht die Symmetrieebene zwischen der Senderichtung der Röntgenröhre 7 und der Empfangsrichtung des Zählrohres 6, also die durch die Winkelsymmetrie 15 dieser Sende- und Empfangsrichtung gehende und auf die durch diese beiden Richtungen definierte Ebene senkrecht stehende Ebene, durch die Kegelachse 13. Die Tangente 16 an dem Umfangskreis der Kegeloberfläche 12 durch den Schnittpunkt 14 steht daher senkrecht auf die Winkelsymmetr?le 15. Bei einer Drehung der Probe 11 einerseits um die Kegelachse 13 und andererseits um die Achse 16 nimmt die Winkelsymmetrale 15 alle möglichen Winkelsteüungen bezüglich des mit der >.$ Probe 11 mitbewegten Koordinatensystems WR, QR, BN ein, so daß auch alle möglichen Orientierungen der durch den Winkel zwischen der Senderichtung der Röntgenröhre 7 und der Empfangsrichtung des Zählrohres 6 bestimmten Netzebenen erfaßt werden, da die Winkelsymmetrale 15 stets mit den Flächennormalen der den Röntgenstrahl gegen das Zählrohr 6 hin reflektierenden Netzebenen übereinstimmt.
Damit nicht nur die Textur im Schnittpunkt 14, sondern auch ein größerer Bereich erfaßt werden kann, kann die Probe 11 zusätzlich entlang der jeweils durch den Schnittpunkt 14 hindurchgehenden Kegelmantelerzeugenden 17 oszillierend hin- und herbewegt werden. Diese Hin- und Herbewegung verändert die Lage der Kegelflächennormalen im Schnittpunkt 14 gegenüber dem mit der Probe mitbewegten Koordinatensystem WT?, QR. BN nicht. Damit wird die mittlere Textur über den erfaßten Oberflächenbereich gemessen. In Fig. 5 ist diese Hin- und Herbewegung der Probe 11 angedeutet.
In Fig. 6 sind die nach verschiedenen Verfahren bestimmten Flächenpolfiguren der [1 !O]-Netzebenen, also der Rhombendodekaederebenen, einer bestimmten Stahlblechprobe dargestellt, und zwar werden in den Quadranten I und II die Flächenpolfiguren gezeigt, wie sie an den beiden Oberflächen eines ebenen Frobenplättchens nach dem herkömmlichen Rückstrahlverfahrcn erhalten wurden. Der besseren Übersichtlichkeit halber ist jeweils nur ein Quadrant der symmetrischen Polfiguren dargestellt. Die Linien gleicher Intensität sind mit den prozentuellen Intensitätsverhältnissen mit Bezug auf eine texturfreie Probe bezeichnet. Im Quadranten III ist die im erfindungsgemäßen Verfahren bestimmte Flächenpolfigur gezeigt. Der wesentliche Unterschied zwischen dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem bekannten Verfahren liegt wohl darin, daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens eine vollständige Polfigur erhalten wird, während bei dem bekannten Verfahren die äquatornahen Bereiche nicht bestimmt werden können, da der Röntgenstrahl bei der Bestimmung der äquatorn.ahen Bereiche streifend auf die Oberfläche der Probenplättchen trifft, was eine Intensitätsmessung des reflektierten Röntgenstrahles unmöglich macht. Außerdem erkennt man, daß die Oberflächentexturen auf den beiden Seiten der Probe nicht gleich sind. Die Polfigur im Quadranten Il läßt eine für die Rekristallisationstextur des Eisens bezeichnende Form mit einem Intensitätsmaximum 18 erkennen. Eine nähere Kennzeichnung ist jedoch wegen der fehlenden äquatornahen Bereiche nicht möglich.
Die Polfigur im Quadranten I kann durch die zur Walzrichtung parallele Kristallrichtung [100] und die zur Blechebene parallelen Netzebenen (013) gekennzeichnet werden, was sich aus den dafür bezeichnenden Lagen der Intensitätsmaxima 19 ablesen läßt.
Aus der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gemessenen, vollständigen Polfigur der Querschnittstextur (Quadrant III) läßt sich erkennen, daß im Mittel die Textur der im Quadranten II gezeigten Oberfläche deutlich überwiegt. Aus der Lage der Äquatormaxima 20 geht hervor, daß die durch die Netzebenen (455) und die Kristallrichtungen [522] definierte Lage dominiert. Die auf einer Seite der Probe überwiegende Lage (013) [100] ist auf Grund der Lage des Maximums 21 ebenfalls noch erkennbar. Diese Lage ist jedoch im Mittel nur von geringer Bedeutung für die Anisotropie des untersuchten Bleches.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Bestimmung vollständiger Flächenpolfiguren von Blechtexturen mit einem Zählrohr, mit dessen Hilfe die Intensität eines an einer als Rotationskörper ausgebildeten Blechprobe gebeugten Röntgenstrahles einer Röntgenröhre bei verschiedenen Orientierungen eines probenfesten Koordinatensystems gegenüber der Senderichtung der Röntgenröhre gemessen wird, wobei die Senderichtung der Röntgenröhre gegenüber der Empfangsnc!:tung des Zählrohres um das Doppelte des Braggschen Reflexionswinkels & für jene Netzebene versetzt ist, deren Polfigur bestimmt werden soll, und wobei der Schnittpunkt der Empfangsrichtung des Zählrohres mit der Senderichtung der Röntgenröhre auf der Rotationsoberfiäche der Probe liegt und die Probe einerseits um eine zur Symmetrieebene zwischen der Senderichtung der Röntgenröhre und der Empfangsrichtung des Zählrohres normale Achse und anderseits um eine in dieser Symmetrieebene liegende Achse gedreht wird, die zugleich Symmetrieachse des Probenrotationskörpers ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine kegelförmige Probe (11) verwendet wird und die zu der Symmetiieebene zwischen der Senderichtung der Röntgenröhre (7) und der Empfangsrichtung des Zählrohres (6) normale Achse (16) durch den Schnittpunkt (14) dieser Sende- und Empfangsrichtung geht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Probe (11) längs der durch den Schnittpunkt (14) der Senderichtung der Röntgenröhre (7) und der Empfangsrichtung des Zählrohres (6) gehenden Kegelmantelerzeugenden (17) oszillierend hin- und herbewegt wird.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung vollständiger Hächenpolfiguren von Blechtexturen mit einem Zählrohr, mit dessen Hilfe die Intensität eines an einer als Rotationskörper ausgebildeten Blechprobe gebeugten Röntgenstrahles einer Röntgenröhre bei verschiedenen Orientierungen eines probenfesten Koordinatensystems gegenüber der Senderichtung der Röntgenröhre gemessen wird, wobei die Senderichtung der Röntgenröhre gegenüber der Empfangsrichtung des Zählrohres um das Doppelte des Braggschen Reflexionswinkels # für jene Netzebene versetzt ist, deren Polfigur bestimmt werden soll, und wobei der Schnittpunkt der Empfangsrichtung des Zahlrohres mit der Senderichtung der Röntgenröhre auf der Rotations-Oberfläche der Probe liegt und die Probe einerseits um eine zur Symmetrieebene zwischen der Senderichtung der Röntgenröhre und der Empfangsrichtung des Zählrohres normale Achse und andererseits um eine ir. dieser Symmetrieebene liegende Achse gedreht wird, die zugleich Symmetrieachse des Probenrotationskörpers ist.
Metallische Werkstoffe weisen im allgemeinen eine Kornslruktur auf, wobei die die Kornstruktur bestimmenden Kristallite gegenüber dem Werkstück bzw. der Probe eine bestimmte Orientierung besitzen. Die Kristallachsen nehmen also gegenüber einem probenfesten Koordinatensystem bestimmte Lagen ein. Bei Blechen werden die Walzrichtung, die Querrichtung und die Blechnormale zur Festlegung des Koordinatensystems verwendet.
Die Kristallite der meisten technisch verwendeten Werkstoffe sind jedoch nicht völlig regellos orientiert, sondern nehmen bestimmte Vorzugsorientierungei; ein, die die technischen Eigenschaften des Werkstoffes richtungsabhängig machen. Die Gesamtheit aller im Werkstoff vorhandenen Kristallitorientierungen nennt man seine Textur. Entgegen dieser ursprünglichen Bedeutung wird jedoch der Begriff »Textur« meist nur für Orientierungsverteilungen mit gewissen Vorzugsorientierungen verwendet.
Texturen entstehen zunächst durch die Kristallausscheidung einer erstarrenden Schmelze, wobei bei dieSen Gußtexturen bestimmte Vorzugsorientierungen bezüglich der Kokillenwände wegen der Wachstumsanisotropie auftreten. Bei der plastischen Verformung eines Metalls werden die Kristallite in gewisse Verzugsorientierungen gedrängt. Von Bedeutung sind vor allem die Ziehtexturen bei gezogenen Drähten und die Walztexturen bei Blechen. Texturen entstehen aber auch bei der Rekristallisation eines plastisch verformten Metalls. Man spricht in diesem Zusammenhang von Glüh- oder Rekristallisationstexturen.
Da auf Grund der Anisotropie von Kristallen, deren physikalische Eigenschaften zum Teil richtungsabhängig sind, gewinnt eine bestimmte Vorzugsorientierung der Kristallite bei technisch verwendeten Werkstoffen eine große Bedeutung. Je nach den besonderen Anforderungen ist daher eine Textur möglichst zu vermeiden, oder eine bestimmte Textur anzustreben. Bei einer regellosen Orientierungsverteilung der Kristallite werden sich die richtungsabhängigen Unterschiede der physikalischen Eigenschaften der einzelnen Kristallite aufheben, so daß der Werkstoff quasiisotrop wird. Werkstoffe mit einer starken Textur, also mit einer ausgeprägten Vorzugsorientierung der Kristallite, werden Anisotropien zeigen, wie sie einem Einkristall eigen sind.
Die Anisotropie des Elastizitätsmoduls, der Elastizitätsgrenze, der Zugfestigkeit und anderer Festigkeitswerte wird demnach von der Textur des Werkstoffes beeinflußt. Im besonderen sind die magnetischen Eigenschaften, vor allem der Verlauf der Magnetisierungskurve, von der Orientierungsverteilung der Kristallite abhängig, wobei jedoch nicht übersehen werden darf, daß die Textur eines Werkstoffes nicht die einzige Ursache für eine makroskopische Anisotropie ist.
Um die physikalisch technischen Eigenschaften eines Werkstoffes voraussagen zu können, ist die Kenntnis seiner Textur von Bedeutung. Texturen können mit Hilfe von Flächenpolfiguren dargestellt werden, die die statistische Verteilung der Orientierungen bestimmter Kristallrichtungen bezüglich eines probenfesten Koordinatensystems graphisch zeigen.
Die Orientierung eines einzelnen Kristaliiten kann man durch die Lage der Durchstoßpunkte der Flächennormalen aller zu einer gewählten Netzebene kris'allographisch gleichwertigen Netzebenen des Kristaliiten durch eine Kugel, die sogenannte Lage- oder Polkugel, darstellen, wobei alle Flächennormalen durch den Mittelpunkt dieser Kugel gehen. Die als Flächenpole der zur Orientierungsbestimmung verwendeten Net?ebenen bezeichneten Durchstoßpunkte ergeben ein Abbild der Orientierung dieses Kristaliiten. Die auf der Kugeloberfläche befindlichen Flächenpole können auf die Äquatorebene der Kugel projiziert werden,
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