DE2549404A1 - Verfahren zur bestimmung vollstaendiger flaechenpolfiguren von blechtexturen - Google Patents

Verfahren zur bestimmung vollstaendiger flaechenpolfiguren von blechtexturen

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DE2549404A1 DE19752549404 DE2549404A DE2549404A1 DE 2549404 A1 DE2549404 A1 DE 2549404A1 DE 19752549404 DE19752549404 DE 19752549404 DE 2549404 A DE2549404 A DE 2549404A DE 2549404 A1 DE2549404 A1 DE 2549404A1
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Description

  • Verfahren zur Bestimmung vollständiger Flächenpolfiguren von Blechtexturen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur mestimmung voll ständiger J?lächenpolfiguren von Blechtexturen mit einem Zählrohr, mit dessen hilfe die Intensität eises an einer als Rotationskörper ausgebildeten Blechprobe gebeugten Röntgenstrahles einer Röntgenröhre gemessen wird, deren Senderichtung gegenüber der Empfangsrichtung des Zählrohres um einen vom Werkstoff der Probe und der Wellenlänge des Röntgenstrahles abhängigen Winkel versetzt ist, wobei der Schnittpunkt der Empfangsrichtung des Zählrohres mit der Senderichtung der Röntgenröhre auf der Rotationsoberfläche der Probe liegt und die Probe einerseits um eine zur Symmetrieebene zwischen der Empfangsrichtung des Zählrohres und der Senderichtung der Röntgenröhre normale Achse und anderseits um eine in dieser Symmetrieebene liegende Achse gedreht wird, die zugleich Smmetrieachse des Probenrotationskörpers ist.
  • Metallische Werkstoffe weisen im allgemeinen eine Kornstruktur auf, wobei die die Kornstruktur bestimmenden Kristallite gegenüber dem Werkstück bzw. der Probe eine bestimmte Orientierung besitzen. Die Kristallachsen nehmen also gegenüber einem probenfesten Koordinatensystem bestimmte Lagen ein. Bei Blechen werden die Walzrichtung, die Querrichtung und die Blechnormale zur Festlegung des KoordinatensystemSverwendet.
  • Die Kristallite der meisten technisch verwendeten Werkstoffe sind jedoch nicht völlig regellos orientiert, sondern nehmen bestimmte Vorzugsorientierungen ein, die die technischen Eigenschaften des Werkstoffes richtungsabhängig machen. Die Gesamtheit aller im Werkstoff vorhandenen Kristallitorientierungen nennt man seine Textur. Entgegen dieser ursprünglichen Bedeutung wird jedoch der Begriff "Textur" meist nur für Orientierungsverteilungen mit gewissen Vorzugsorientierungen verwendet.
  • texturen entstehen zunschst durch die Eristallausscheidung einer erstarrenden Schmelze, wobei bei diesen Gußtexturen bestimmte Vorzugsorientierungen bezüglich der Kokillenwände wegen der Wachstumsanisotropie auftreten. Bei der plastischen Verformung eines Metalles werden die Kristallite in gewisse Vorzugsorientiarungen gedrängt. Von Bedeutung sind vor allem die Ziehtexturen bei gezogenen.
  • Drähten und die Walztexturen bei Blechen, exturen entstehen aber auch bei der Rekristallisation eines plastisch verformten Metalles. Man spricht in diesem Zusammenhang von Glüh- oder Rekristallisationstexturen.
  • Da auf Grund der Anisotropie von Kristallen deren physikalische Eigenschaften zum Teil richtungsabhängig sind, gewinnt eine bestimmte Vorzugsorientierung der Kristallite bei technisch verwendeten Werkstoffen eine große Bedeutung.
  • Je nach den besonderen Anforderungen ist daher eine Textur möglichst zu vermeiden, oder eine bestimmte Textur anzustreben. Bei einer regellosen Orientierungsverteilung der Kristallite werden sich die richtungsabhängigen Unterschiede der physikalischen Eigenschaften der einzelnen Kristallite aufheben, so daß der Werkstoff quasiisotrop wird. Werkstoffe mit einer starken Textur, also mit einer ausgeprägten Vorzugsorientierung der Kristallite, werden Amisotropien zeigen, wie sie einem Einkristall eigen sid.
  • Die Anisotropie des Elastizitätsmoduls, der Elastizitätsgrenze, der Zugfestigkeit und anderer ftigkeitswerte wird demnach von der Textur des Werkstoftes beeinflußt. Im besonderen sind die magnetischen Eigenschaften, vor allen der Verlauf der Magnetisierungskurve, von der Orientierungsverteilung der Kristallite abhängig wobei jedoch nicht übersehen werden darf, daß die Textur eines Werkstoffes nicht die einzige Ursache für eine makroskopische Anisotropie ist.
  • Um die physikalisch technischen Eigenschaften eines Werkstoffes voraussagen zu können, ist die Kenntnis seiner Textur von Bedeutung. Texturen konnen mit Hilfe von Flächenpolfiguren dargestellt werden, die tLe statistische Verteilung der Orientierungen bestimmte Kristallrichtungen bezüglich eines probenfesten Koordinatensystems graphisch zeigen.
  • Die Orientierung eines einzelnen Kristalliten kann an durch-die Lage der Durchstoßpunkte der Flächennormalen aller zu einer gewählten Retzebene kristallographisch gleichwertigen Netzebenen des Kristalliten durch eine Kugel, die sogenannte Lage- oder Polkugel, darstellen, wooei alle Flächennormalen durch den Mittelpunkt dieser Kugel gehen. Die als Flächenpole der zur Orientierungsbestimmung verwendeten Netzebenen bezeichneten Durchstoßpunkte ergeben ein Abbild der Orientierung dieses Kristalliten. Die auf der Kugeloberfläche befindlichen Flächenpole können auf die Äquatorebene der Kugel projiziert werden, wobei man sich der-stereographischen Projektion (einer Zentralprojektion aus dem Südpol der Lagekugel) bedient. Die Äquatorebene - dabei durch zwei Achsen des dem Werkstoff eigenen Koordinatensystems bestimmt, während sich der Südpol durch die dazu normale Koordinatenachse ergibt.
  • Liegt nun eine Vielzahl von verschieden orientierten Kristalliten einer Probe vor, 0 erhält nan auf der Lagerkugel bzw. in der Zentralprojektion eine Vielzahl vor Flächenpolen, die jedoch nicht einzeln bestimmt werden können. Die Dichte dieser Flächenpole läßt sich aber aufzeigen, so daß unterschiedliche Dichten der Flächenpole auf bestimmte Vorzugsorientierungen hinweisen.
  • Um die Dichte der Flächenpole zu bestimmer, macht mai sich die Tatsache zu eigen, daß ein monochromatischer Rönt-genstrahl al einem Kristallgitter gebeugt wird, wobei unter bestimmten Winkeln gegen de einfallende Strahl Beugungsmaxima auftreten, die als Refle-ionell an den verschiedenen Tetzebenen aufgefaßt werden können. Es muß daher das Reflexionsgesetz erfüllt sein. Die Winkelsymmetrale zwischen den einfallenden und dem reflektierten Strahl muß also normal auf die reflektierende Netzebene stehen. Eine notwerldige Bedingung für das Entstehen eines Beugungsmaximums kommt durch die Bregg' sche Gleichung 2d.sinv = n# zum Ausdruck, wobei unter d der Abstand der reflektierenden Netzebenen, unter 2v der Beugungswinkel, unter # die Wellenlänge des monochromatischen Röntgenstrahles und unter n die Ordnung der Interferenz (n = 1,2,3...) verstanden wird.
  • Da die Intensität des reflektierten Röntgenstrahles an Netzebenen in einer bestimmten Lage umso größer ist, je mehr Kristallite mit in dieser Lage befindlichen Netzebenen vorhemden sind, ergibt die gemessene Intensität des unter einen bestimmten Winkel gebeugten Röntgenstrahles ein Maß für die Dichte der Flächenpole der reflektierenden Netzebene. Dabei können kristallographisch gleichwertige Netzebenen natürlich nicht unterschieden werden.
  • Um zur Bestimmung der Flächenpoldichte nicht das zur Intensitätsnessung verwendete Zählrohr und die diesem Zählrohr fest zugeordnete Röntgenröhre entlang einer Halbkugel verschieben zu müssen, in deren Mittelpunkt die zu untersuchende Probe ruhend angeordnet ist, werden das Zählrohr und die Röntgenröhre ortsfest angeordnet und die Proben in alle mögliche Raumstellungen gebracht.
  • Um die Orientierungsverteilung einer bestimmten Netzebene einer Probe zu bestimmen, wird die Empfangsrichtung des Zählrohres gegenüber der Senderichtung der Röntgenröhre um einen für diese Netzebene charakteristischen Winkel versetzt, der sich aum der Bragg' schen Gleichung ergibt, und die Probe im Bereich des Schnittpunktes der Empfangsrichtung des Zählrohres mit der Senderichtung der Röntgenröhre im Raum be@egt, so daß die Winkelsymmetrale zwischen dem gebeugten und einfallenden Röntgenstrahl alle möglichen Winkelstellungen gegenüber dem probenfeste Koordinatensystem einnimmt. Die vom Zählrohr im den einzelnen Stellungen gemessene Intensität ist dann ein Maß für die Dichte der Flächenpole bei dieser bestimmten Winkelstellung. Die Intensität kann für jeden Meßpunkt auf einer stereographischen Projektion der Lagekugel eingezeichnet werden. Durch Verbindung von gleicher Intensität ergibt sich die Flächenpolfigur als Bild der Textur.
  • Am einfachsten ist es dabei, wenn die Probe als Plättoben ausgebildet ist, das in alle möglichen Raumstellunge gegenüber dem Röntgenstrahl gebracht wird. Nachteilig ist jedoch, daß die Intensität des reflektierten Röntgenstrahls nicht meh gemessen werden kann, wenn der einfallende Röntgenstrahl streifend auf die Probenoberfläche trifft. Die Bereiche nahe dem Äquator der Flächenpolfigur sind folglich mit diesen Verfahren nicht erfaßbar. Außerdem können wegen der geringen Eindringtiefe der strahlung in die Probe im wesentlichen nur Oberflächentexturen ermittelt werden. Das sich die textur über die Blechdicke aber stark ändern kann, ist es häufig erwünscht, die für das Verhalten des Bleches charakteristische mittlere textur aufzuzeigen.
  • Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen, eine sehr dünne probe im Durchstrahlverfahren zu untersuchen. Dieses Verfahren erlaubt zwar die Vermessung der äquatornaben Gebiete der Flächenpolfiguren, doch ist wiederum der mittlere Bereich der Polfiguren einer Messung nicht zugänglich. Durch Kombination des Rückstrahlverfahrens mit dem Durchstrahlverfahren lassen sich vollständige Polfiguren erhalten. Wegen der Aufwendigkeit der Probenvorbereitung (die Proben müssen durch Abätzen sehr dünn gemacht werden)ist das Durchstrahlverfahren für die Untersuchung von Blechen jedoch kaum geeignet.
  • wird die zu untersuchende Probe nach einer Kugel geformt, so kann eine vollständige Polfigur aufgenommen werden. Durch eine Bewegung der Probenkugel um eine Achse, die durch den Kugelmittelpunkt hindurchgeht und senkrecht auf die Symmetrieebene zwischen der Empfengsrichtung des Zählrohres und der Senderichtung der Röntgenröhre steht, sowie durch eine Drehung der Kugel um einer Durchmesser, der in der Symmetrieebene zwischen der Empfengsrichtung des Zählrohres und der Senderichtung der Röntgenröhre liegt, wird eine Kugelbewegung erreicht, bei der die Winkelsymmetrale zwischen dell gebeugte und einfallenden Röntgenstrahl alle möglichen Raumstellungen gegenüber dem probenfesten Koordinatensystem einnimmt. @lle möglichen Kristallitlagen können somit in einem Arbeitsgang erfaßt werden nachteilig bei diesem bekannten Verfahren ist vor allem, daß eine Kugel aus einem zusammengeklebten 3lechpaket hergestellt werden muß. Außerdem ist die Untersuchung von nur feinkörnigem Werkstoff möglich, da der Röutgenstrahl nur auf eine vergleichsweise kleine Fläche auftreffen kann Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bestimmung vollständiger Flächenpolfiguren von Blechtexturen anzugeben, das eine vergleichsweise einfache Probenvorbereitung gewährleistet und die Messung auch bei gröberen Kornstrukturen möglich macht.
  • Ausgehend von einem Verfahren der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, daß eine eine kegelförmige Oberfläche besitzende Probe verwendet und diese Probe sowohl um eine senkrecht auf die Symmetrieebene zwischen der Senderichtung der Röntgenröhre und der Empfangsrichtung des Zählrohres stehende, durch den Schnittpunkt dieser Sende- und Empfangsrichtung gehende Achse als auch um die Kegelachse gedreht wird. wird demnach die Probe um ihre Kegelachse um 360 gedreht, so wird die kegelförmige Oberfläche der Probe entlang eines Umfangkreises abgetastet, wobei die Intensität bz@. die Flächenpoldichte entlang eines zur Äquatorebene parallelen Kreises der Lagekugel bestimmt wird. Die zuSätzliche Drehbewegung um eine Achse, die durch den Schnittpunkt frische: zur Se-: derichtung der Röntgenröhre und der Empfangsrichtung des Zählrohres geht und Tangente an den Umfangakrei der Kegelfläche ist, bewirkt die vollständige Erfassung der Flächenpolfiguren, ohne daß es zu einem streifenden Einfall der Primärstrahlung kommt. Die Probe ist dabei einfach herzustellen, da die Kegelform der Probe durch einfaches Abdrehen eines entsprechenden Bleches bzw. eines entsprechende Blechpaketes hergestellt werden kann.
  • Ein weiterer Vorteil ergibt sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, wenn die Probe längs der durch den Schnittpunkt der Senderichtung der Röntgenröhre und der Empfangsrichtung des Zählrohres gehenden Kegelmantelerzeugenden oszillierend hin- und herbewegt wird. Die Hin- und Herbewegung des Probenkörpers entlang der durch den Schnittpunkt von Sende- und Empfangsrichtung gehenden Kegelmantelerzeugenden verändert die Orientierungsanlage der Winkelsymmetralen zwischen Sende- und Empfangs richtung bezüglich des probenfesten Koordinatensystems nicht, so daß ein größerer Flächenbereich und damit auch größere Kornstrukturen untersucht werden können. Außerdem erhält man dadurch über den Querschnitt gemittelte Texturen.
  • Gegenüber dem bekannten Verfahren, bei dem eine kugelförmige Probe entsprechend bewegt wird, ergibt sich beim erfindungsgemäßen Verfahren die Notwendigkeit einer Intensitätskorrektur, da sich beim Drehen der Probe um die Eegelmanteltangente die geometrischen Verhältnisse zwischen dem Röntgenstrahl und der Kegelfläche ändern. Um eine solche Intensitätskorrektur vornehmen zu können, wird eine Probe mit regelloser Orientierungsverteilung der Kristallite, also eine quasiisotrope Probe, verwendet und die beim Ausmessen dieser Probe vorhaldenen Intensitätsunterschiede, die nur auf die geänderten geometrischen Verhältnisse zurückzuführen sind, der Intensitätskorrektur zugrundegelegt.
  • An Hand der Zeichnung wird das erfindungsgemäße Verfahrer layer erläutert. Es zeigen: Fig. 1 die Lagekugel mit den Flächenpolen eines einzelnen Kristalliten im Schaubild, Fig. 2 eine schaubildliche Darstellung der stereographischen Projektion eines Flächenpoles, Fig. 3 den grundsätzlichen Aufbau einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Schaubild, Fig. 4 die Lage einer erfindungsgemäßen Blechprobe bezüglich des auf das zu untersuchende Blech bezogenen Koordinatensystems, Fig. = die Bahn der oszillierenden Hin- und Herbewegung der Probe entlang einer Kegelmantelerzeugenden und Fig. 6 nach verschiedenen Verfahren ermittelte Flächenpolfiguren einer Probe.
  • Wie man aus Fig. 1 ersehen kann, erhält man die Flächenpole eines einzelnen Kristalliten 1 als Schnittpunkte 2 der Flächennormalen der betrachteten, untereinander kristallographisch gleichwertigen Netzebenen des Kristalliten 1 mit einer sogenannten Lage- oder Polkugel 3, wobei die Flächennormalen durch den Mittelpunkt der Lagekugel 3 zehen. In Fia. 1 erden die Flächenpole 2 der Würfelebenen mit den Millerschen Indizes
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    gezeigt. Es lassen sich aber selbstverständlich auch die Flächenpole anderer Netzebenen zur Bestimmung der Orientierung des Kristalliten 1 bezüglich eines Koordinatensystems bestimmen. Bei der Bestimmung der Flächenpolfiguren von Blechtexturen werden üblicherweise die Walzrichtung WR des Bleches, die Querrichtung dazu QR und die Blechnormale BN zum Bezugskoordinatensystem zusammengefaßt. In Fig. 1 nehmen die Würfelebenen des Kristalliten 1 bezüglich des werkstückfesten Koordinatensystems WR, QR, BN eine bestimmte, durch die Lage der Flächenpole .2 definierte Lage ein.
  • Diese Flächenpole 2 können nun auf die durch die Koordinatenachsen WR, QR bestimmte Äquatorebene, die die Lagektigel 3 in zwei Hälften teilt und aus der Kugel 3 einen Äquator 4 ausschneidet, projiziert werden, um eine einfache Darstellungsart zu erhalten. Zu diesem Zweck wird wie dies i Fig. 2 dargestellt ist, die stereographische Projektion (eine Zentralprojektion aus dem Südpol 5 der Lagekugel) verwendet, wobei man sich wegen der Kristallsymmetrie auf die obere Halbkugel, also auf die Kreisfläche innerhalb des Äquators 4, beschränken kann. Der auf die Äquatorebene projizierte Flächenpol 2 ist in der Projektion mit 2' bezeichnet.
  • Wird nun eine Probe mit einer Vielzahl von Kristalliten untersucht, so lassen sich die Flächenpole der einzelnen Kristalliten nicht mehr feststellen. Es kann nur mehr die ;Dichte der Flächenpole bestimmt werden, wobei diese Dichte über die Orientierungsverteilung Aufschluß gibt.
  • Da der Beugungswinkel eines Röntgenstrahles au bestimmten Netzebenen eines Kristallgitters mit Hilfe der Bragg' schen Gleichung vorherbestimmt werden kann, kann durch Messung der Intensität des reflektierten Röntgenstrahles die Dichte der Flächenpole an einer bestimmten telle der Polkugel gemessen werden. Bei einem bestimmten Winkel zwischen dem einfallenden und dem gebeugten Röntgenstrahl tr?Cn nämlich nur jene Netzebenen der Kristallite zur Reflexion des Röntgenstrahles in der vorherbestimmten Richtung bei, welche senkrecht auf die Winkelsymmetrale zwischen dem gebeugten und einfallenden Röntgenstrahl s-tehen.
  • Da mit der Anzahl der diese Orientierung aufweisenden Netzebenen auch die Intensität des gebeugten Röntgenstrahles ansteigt, kann auch die Intensität des gebeugten Röntgenstrahles als Maß für die Dichte der Flächenpole gewertet werden.
  • Zur Bestimmung der Flächenpolfigur einer bestimmten Netzebene wird folglich ein Zählrohr 6 zur Messung der Intensität der gebeugten Röntgenstrahlung mit seiner Empfangsrichtsung so gegenüber der Sende richtung einer Röntgenröhre 7 versetzt angeordnet, daß der Winkel zwischen der Empfangsrichtung des Zählrohres 6 und der Senderichtung der Röntgenröhre 7 -2 beträgt, bei 2 der sich aus der Bragg' schen Gleichung ergebende Beugungswinkel ist.
  • Um einen entsprechend geriMteten Röntgenstrahl zu erhalten, wird dieser durch eine Aperturblende 8 und eine nachgeordnete Schlitzblende 9 geleitet. Der reflektierte Röntgenstrahl tritt durch eine Zählrohrblende 10 hindurch, bevor er das rTäh1rohr C erreicht.
  • Die Probe 11, die eine kegelförmige Oberfläche 12 besitzt, ist so aus dem zu untersuchenden Blech herausgearbeitet, daß die Blechnormale 3~ mit der Kegelachse 13 zusaemenfä'l-t, ie dies in. Fig. 4 angedeutet ist. Diese Probe 11, die aus einem einzigen Blech oder aus einem zusammengeklebten Blechpaket herausgearbeitet sein kann, wird nur so in den Strahlengang der Röntgenröhre 7 gebracht, daß der Schnittpunkt 14 zXiscnen der Se-derichtung der Röntgenröhre 7 und der Empfangsrichtung des Zählrohres 6 auf der Kegelfläche 12 liegt. Außerdem geht-die Symmetrieebene zwischen der Senderichtung der Röntgenröhre 7 und der Empfangsrichtung des Zählrohres 6, also die durch die Winkelsymmetrale 15 dieser Sende- und Empfangsrichtung gehende und auf die durch diese beiden Richtungen definierte Ebene senkrecht stehende Ebene, durch die Kegelachse 13. Die Tangente 15 an den Umfangekreis der Kegeloberfläche 12 durch den Schnittpunkt 14 steht daher senkrecht auf die Winkelsymmetrale 15.
  • Bei einer Drehung der Probe 11 einerseits um die Kegelachse 13 und anderseits um die Achse 16 nimmt die Winkelsymmetrale 15 alle möglichen Winkelstellungen bezüglich des mit der Probe 11 mitbewegten Koordinatensystems WR, QR, BN ein, so daß auch alle möglichen Orientierungen der durch den Winkel zwischen der Sende richtung der Röntgenröhre 7 und der Empfangsrichtung des Zählrohres 6 bestimmten Netzebenen erfaßt werden, da die Winkelsymmetrale 15 stets mit den Flächennormalen der den Röntgenstrahl gegen das Zählrohr 6 hin reflektierenden Netzebenen übereinstimmt.
  • Damit nic ht nur die Textur im Schnittpunkt 14, sondern auch ein größerer Bereich erfaßt werden kann, kann die Probe 11 zusätzlich entlang der jeweils durch den Schnittpunkt 14 hindurchgehenden Kegelmantelerzeugenden 17 oszillierend hin- und herbewegt werten. Diese Hin- und Herbewegung verändert die Lage der Kegelflächennormalen im Schnittpunkt 14 gegewdber dem mit der Probe mitbewegten Koordinatensystem WR, QR, BN nicht. Damit wird die mittlere Textur über den erfaßten Oberflächenbereich gemessen. In Fig. 5 ist diese Hin- und Herbewegung der Probe 11 angedeutet.
  • In Fia, 6 sind die nach verschiedenen Verfahren bestimmten Flächenpolfiguren der
    {100}-
    Netzebenen, also der Rhombendodekaederebenen, , einer bestimmten otahlblechprobe dargestellt, und zwar werden in den Quadranten I und II die Flächenpolfiguren gezeigt, wie sie an den beiden Oberflächen eines ebenen Probenplättchens nach dem herkömmlichen Rückstrahlverfahren erhalten werden. Deybesseren tbersichtlichkeit halber ist jeweils nur ein Quadrant der symmetrischen Polfiguren dargestellt. Die Linien gleicher Intensität sind mit den prozentuellen Intensitätsverhältnissen mit Bezug auf eine texturfreie Probe bezeichnet.
  • Im Quadranten III ist die im erfindungsgemäßen Verfahren bestimmte Flächenpolfigur gezeigt. Der wesentliche Unterschied zwischen dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem bekannten Verfahren liegt wohl darin, daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens eine vollständige Polfigur erhalten wird, während bei dem bekannten Verfahren die äquatornahen Ber e iche nicht bestimmt werden können, da der Röntgenstrahl bei der Bestimmung der äuatornahen Bereiche streifend auf die Oberfläche der Probenplättchen trifft, was eine Intensitätsmessung des reflektierten Röntgenstrahles unmöglich macht. Außerdem erkennt man, daß die Oberflächentexturen auf den beiden Seiten der Probe nicht gleich sind. Die Polfigur im Quadranten II läßt eine für die Rekristallisationstextur des Eisens bezeichnende Form mit einem Intensitätsmaximum 18 erkennen. Eine nähere Kennzeichnung ist jedoch wegen der fehlenden äquatornahen Bereiche nicht möglich.
  • Die Polfigur im Quadranten I kann durch die zur Walzrichtung parallel Kristallrichtung 11100] und die zur Blechebene parallelen Netzebenen (013) gekennzeichnet werden, was sich aus den dafür bezeichnenden Lagen der Intensitätsmaxima 19 ablesen läßt.
  • Aus der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gemessenen, vollständigen Polfigur der Querschnittstextur (Quadrant III) läßt sich erkennen, daß im Mittel die Textur der im Quadranten II geeigten Oberfläche deutlich überwiegt. Aus der Lage der aquatormaxima 20 geht hervor, daß die durch die Netzebenen (455) und die Kristallrichtungen [522] deffinierte Lage dominiert. Die auf einer Seite der Probe überwiegende Lage (i13) oo3 ict auf Grund der Lage des Maximums 21 ebenfalls noch erkennbar. Diese Lage ist jedoch im Mittel nur von geringer Bedeutung für die Anisotropie des untersuchten Bleches.

Claims (1)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e
    1. Verfahren zur Bestimmung vollständiger Flächenpolfiguren von Blechtexturen mit einem Zählrohr, mit dessen ilil e die Intensität eines an einer als Rotationskörper ausgebildeten Blechprobe gebeugten Röntgenstrahles einer Röntgenröhre gemessen wird, deren Senderichtung gegenüber der Empfangsrichtung des Zählrohres um einen vom Werkstoff der Probe und der Wellenlänge des Röntgenstrahles abhängigen Winkel versetzt ist, wobei der Schnittpunkt der Empfangsrichtung des Zählrohres mit der Senderichtung der Röntgenröhre auf der Rotationsoberfläche der Probe Liegt und die Probe einerseits um eine zur Symmetrieebene zwischen der Empfangsrichtung des Zählrohres und der Senderichtung der Röntgenröhre normale Achse und anderseits um eine in dieser Symmetrieebene liegende Achse gedreht wird, die zuzleinh Symmetrieachse des Probenrotationskörpers ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine eine kegelförmige Oberfläche (12) besitzende Probe (11) verwendet und diese Probe (11) sowohl um eine senkrecht auf die Symmetrieebene zwischen der Senderichtung der Röntgenröhre (7) und der Empfangarichtung des Zählrohres (6) stehende, durch den Schnittpunkt (14) dieser Sende- urd Empfangsrichtung gehenden Achse 16) als auch um die Kegelachse (13) gedreht wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Probe (11) längs der durch den Schnittpunkt (14) der Senderichtung der Röntgenröhre (7) und der Empfangsrichtung des Zählrohres (6) gehenden Kegelmantelerzeugenden (17) oszillierend hin- und herbewegt wird.
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