DE2548740C2 - Verfahren zur Herstellung von Körpern aus Siliziumnitrid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Körpern aus SiliziumnitridInfo
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Description
indem ein poröser Körper aus Siliziumpulver gefertigt wird, der anschließend mit Stickstoffgas nitriert wird.
Der Körper kann vor dem Nitrieren leicht verformt werden und verändert seine Form während des Nitrierens
nur unbedeutend. Die Porosität des fertigen Körpers übersteigt 15%. Die Festigkeit von Körpern aus
reaktionsgesintertem Siliziumnitrid ist im Gegensatz zu
der Festigkeit von Körpern aus heißgepreßtem Siliziumnitrid von der Temperatur nahezu unabhängig, zumindest
bis zu Temperaturen von 1600° C. Das Fesiigkeitsniveau
liegt jedoch bedeutend niedriger als bei heißgepreßtem Siliziumnitrid. Reaktionsgesintertes Siliziumnitrid
ist daher für stark beanspruchte Konstruktionsteile nicht geeignet
Aus der US-PS 36 22 313 ist ein Verfahren bekannt, bei welchem Pulver in einen aus glasartigem Material
bestehenden Behälter eingefüllt wird und dann heißisostatisch zu einem Körper zusammengepreßt wird. In der
Druckschrift wird zwar beiläufig generell gesagt, daß das Verfahren für Metalle, anorganische Nichtmetalle
und Kombinationen aus Metallen und anorganischen Nichtmetallen, also praktisch für jedes beliebige Pulver
nichtorganischer Art angewendet werden kann; konkrete Verfahrensangaben finden sich indessen jedoch
nur für Superlegierungen, wobei die angegebenen Drücke und Temperaturen relativ niedrig sind. Als weitere
Materialien werden konkrete metallische Metallverbindungen wie Wolframkarbid und Berylliumoxyd
genannt und zwar ohne nähere Verfahrensangaben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zuer Herstellung von Körpern aus Siliziumnitrid
zu entwickeln, deren Festigkeit der bei Raumtemperatur heißgepreßten Körper aus Siliziumnitrid ebenbürtig
ist und die diese hohe Festigkeit auch bei höheren Temperaturen beibehalten.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 vorgeschlagen, welches
die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 genannten Merkmale aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens nach der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.
Bei der erfindungsgemäßen Behandlung bei hoher Temperatur und hohem Druck findet ein Zusammensintern
der Partikel aus Siliziumnitrid statt. Gemäß der Erfindung wird ein Preßdruck von 150—1500 MPa, und
besonders ein Preßdruck von 200—300 MPa bevorzugt. Hinsichtlich der Festigkeit und anderer Eigenschaften
des Körpers ist es kein Nachteil, einen höheren Druck als 1500 MPa anzuwenden, jedoch sind die praktischen
Schwierigkeiten, solche Drücke lange genug bei der erforderlichen Temperatur zu halten, außerordentlich
groß.
Die beim Zusammenpressen bevorzugte Temperatur beträgt 1600-1900°C. Insbesondere wird eine Temperatur
von 1700-1800°C angewendet.
Die Preßzeit kann von einer halben Stunde bis zu mehreren Stunden variieren.
Die durch die Erfindung verbesserte Wärmebeständigkeit der Siliziumnitridkörper beruht wahrscheinlich
darauf, daß man gemäß der Erfindung eine Beimischung von Magnesiumoxid oder einem anderen Oxid, das bei
höheren Temperaturen eine festigkeitsherabsetzende Silikatphase bildet, vermeiden kann, wie auch auf der
hohen Dichte des erhaltenen Materials, die 99,5% der theoretisch möglichen Dichte übersteigen kann.
Dadurch, daß das Zusammenpressen des Materials durch isostatisches Pressen geschieht, erhalten die hergestellten
Körper ungefähr gleiche Festigkeit in allen Richtungen, während bei heißgepreßten Körpern, die in
Grafitwerkzeugen hergestellt werden, Unterschiede in der Festigkeit in Preßrichtung und senkrecht zur Preßrichtung
auftreten, was wahrscheinlich auf einer gewissen Orientierung der Partikel während des Pressens beruht
Eine andere Eigenschaft des isostatischen Pressens ist, daß Produkte mit einer komplizierten Gestalt direkt
durch Pressen und ohne oder nahezu ohne anschließende Bearbeitung durch Werkzeuge, beispielsweise durch
Schleifen, hergestellt werden können. Wegen der sehr großen Härte von Siliziumnitrid ist dies außerordentlich
bedeutsam. Ein weiterer wichtiger Vorteil des isostatischen Pressens ist der, daß man die Anwendung von
Preßwerkzeugen und die damit zusammenhängenden außerordentlich großen Materialprobleme, die von den
gleichzeitig erforderlichen hohen Drücken und Temperaturen verursacht werden, vermeidet
Das Pulver wird zu einem vorgeformten Produkt vorgeformt,
und zwar vorzugsweise durch Kompaktierung des Pulvers, wobei dieses zweckmäßigerweise in einer
geschlossenen Kapsel aus nachgiebigem Material eingeschlossen wird. Die Kompaktierung kann vorteilhaft
ohne temporäres Bindemittel bei einem Druck von mindestens 100 MPa, vorzugsweise 100—15UOMPa, und
bei Raumtemperatur oder einer anderen Temperatur, welche wesentlich unter der Temperatur beim verdichtenden
Heißpressen mit Sinterung liegt. Durch spanabhebende Bearbeitung kann dem Körper anschließend
die gewünschte Form gegeben werden. Alternativ können herkömmliche Techniken, wie z. B. Schlammgießen,
Spritzgießen oder Formpressen, zur Herstellung keramischen Formgutes angewandt werden. Hierbei wird
das Siliziumnitridpulver normalerweise vor der Kompaktierung mit einem temporären Bindemittel gemischt
wie z. B. Methylzellulose, Zellulosenitrat oder ein Akrylatbindemittel. Das Bindemittel kann nach dem Formen
durch Erhitzen entfernt werden.
Nach dem Formen bei niedriger Temperatur wird der vorgeformte Körper in eine Kapsel aus Vycor- oder
Quarzglas oder aus einem anderen Glas mit genügend hohem Erweichungspunkt eingeschlossen, so daß es
nicht in die Poren des Körpers, der verdichtet werden soll, eindringen kann. Die Kapsel wird vorzugsweise
evakuiert und verschlossen, bevor der Pulverkörper den zum Sintern erforderlichen Druck- oder Temperaturbedingungen
unterworfen wird. Es ist von Vorteil, wenn man die Kapsel nach ihrem Verschließen, jedoch vor
dem Sintern, mit ihrem Inhalt auf eine Temperatur erhitzt, bei der das Kapselmaterial leicht verformbar ist,
so daß sich die Kapsel der Form des vorgeformten Körpers anpassen kann.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird die Glaskapsel mit ihrem Inhalt nach dem
verdichtenden Heißpressen mit einer Geschwindigkeit von höchstens 1000° C pro Stunde, vorzugsweise höchstens
7000C pro Stunde, abgekühlt. Dadurch wird die
Gefahr einer Rißbildung in dem gefertigten Siliziumnitridkörper während des Abkühlens ganz oder nahezu
ganz vermieden. Diese Gefahr ist am größten, wenn der Siliziumnitridkörper eine komplizierte Form hat; sie
hängt in erster Linie mit den unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten von Siliziumnitrid und Glas
zusarr.men. Insbesondere dann, wenn die Glaskapsel verhältnismäßig dickwandig ist, ist es zum Erzielen eines
guten Ergebnisses auch wichtig, daß der Druck während des Abkühlens auf höchstens 10 MPa, vorzugsweise
höchstens 1 MPa, gehalten wird.
Es hat sich gezeigt, daß die genannten Maßnahmen die mechanischen Eigenschaften des Glases beeinflussen,
so daß die Kapsel während des Abkühlens leichter reißt, als wenn die Abkühlung nicht geregelt und der
Druck nicht gesenkt wird. Dadurch, daß die Festigkeit des Glases schlechter wird, wird die Gefahr einer ungünstigen
Beeinflussung des Siliziumnitridkörpers geringer.
Das verwendete Siliziumnitridpulver soll eine Korngröße haben, die kleiner als 100 μπι ist, mit einer Kri-Stallkorngröße,
die kleiner als 0,5 μηι ist Es kann zumindest zum überwiegenden Teil aus Siliziumnitrid des <x-Phasentyps
bestehen. Vorkommendes Siliziumnitrid dieses Typs wird beim Sintern in Siliziumnitrid des ß-Phasentyps
umgewandelt Der Gehalt an Verunreinigungen in Form fremder Metalloxide im Siliziumnitrid
soll höchsten 0,6 Gewichtsprozent, vorzugsweise höchstens 0,3 Gewichtsprozent betragen.
Anhand der Figuren soll die Erfindung näher erläutert werden.
Es zeigen
Fig. la und Ib zwei Beispiele vorgeformter Körper,
die in einer Glaskapsel eingeschlossen sind;
F i g. 2 einen Hochdruckofen, in welchem das endgültige verdichtende Pressen und Sintern durchgeführt
werden kann.
Siliziumnitridpulver mit einer Korngröße, die kleiner als 7 μπι ist und 0,6 Gewichtsprozent Verunreinigungen
enthält wovon weniger als 0,02 Gewichtsprozent Magnesiumoxid ist, wird in einer Kapsel aus Kunststoff, wie
z. B. weichgemachtes Polyvinylchlorid, oder aus Gummi plaziert Die Kapsel wird dann verschlossen und in eine
Preßvorrichtung eingebracht. In dieser wird sie während einer Zeit von 5 Minuten einer Kontaktierung bei
600 MPa und Raumtemperatur ausgesetzt
Nach beendeter Kompaktierung und Druckentlastung wird die Kapsel mit dem vorgeformten Produkt
der Presse entnommen. Das vorgeformte Produkt das eine Dichte von 65% der theoretisch erreichbaren Dichte
hat wird, eventuell nach einer gewissen vorausgegangenen Bearbeitung, wie es die Fig. la und Ib zeigen, in
eine Vycor- oder Quarzglaskapsel 35 eingeschlossen. Der vorgeformte Körper ist hier mit 36 bezeichnet Die
oben erwähnte Kapsel aus Kunststoff, die bei der Kompaktierung in Raumtemperatur verwendet wird, kann
eine Form haben, die an dem Körper 36 anliegt Die Kapsel 35 ist größer als das Produkt 36, so daß ein Spiel
zwischen dem Körper und den Kapselwänden vorhanden ist Beim Einbringen des Produktes 36 in die Kapsel
hat die Kapsel noch keine Einschnürung. Die Kapsel so wird in einen Ofen mit einer Temperatur von 10000C
gebracht und darin während einer Zeit von 8 Stunden mittels einer an die Mündung 37 angeschlossenen Vakuumpumpe
bei einem Druck von 0,1 Pa entgast Danach wird die Kapsel bei diesem Druck durch Verschmelzen
bei 38 verschlossen. Anschließend wird die Kapsel mit dem vorgeformten Produkt in einem Ofen auf eine
Temperatur von 12500C erhitzt so daß das Kapselmaterial
weich genug wird, um leicht verformt werden zu können, worauf sie dann in der Hochdruckkammer gemaß
F i g. 2 plaziert wird.
In F i g. 2 bezeichnet 22 einen Pressenrahmen, welcher von Rädern 23 getragen wird, die auf Schienen 24
laufen. Der Pressenrahmen besteht aus einem oberen und einem unteren Joch 26 beziehungsweise 27 und
zwei Distanzstücken 28, die von einem vorgespannten Bandmantel 29 zusammengehalten werden. Der Pressenrahmen
ist zwischen der in der Figur gezeigten Lage und einer Lage, in der der Pressenrahmen den Hochdruckzylinder
42 umgibt, beweglich angeordnet. Der Hochdruckzylinder 42 wird von einem Gestell 49 getragen
und enthält ein inneres Rohr 50, einen umgebenden vorgespannten Bandmantel 51 und Endringe 52, die den
Bandmantel axial zusammenhalten und als Aufhängevorrichtung dienen, mit der der Hochdruckzylinder an
dem Gestell 49 befestigt ist. Der Hochdruckzylinder 42 hat einen unteren Endverschluß 53, der in das Rohr 50
hineinragt. Im Endverschluß ist eine Nut, in der ein Dichtungsring 54 liegt. Ferner befindet sich im unteren
Endverschluß ein Kanal 55 für die Zufuhr eines gasförmigen Druckmittels, vorzugsweise Argon oder Helium,
und ein Kanal 56 zur Kabeldurchführung für die Speisung des Heizelementes 57 zur Beheizung des Ofens.
Das Heizelement 57 wird von einem Zylinder 58 getragen, der auf einem isolierenden Boden 59 ruht, der in
einen isolierenden Mantel 60 hineinragt. Der obere Endverschluß enthält einen ringförmigen Teil 61 mit einem
Dichtungsring 62, der gegen das Rohr 50 dichtet. Der Mantel 60 ist in hängender und gasdichter Weise am
ringförmigen Teil 61 befestigt. Der Endverschluß hat seinerseits einen Deckel 63 zum Verschließen der öffnung
des ringförmigen Teils 61, welches gewöhnlich am Hochdruckzylinder befestigt bleibt. Im Deckel liegt ein
Dichtungsring 64, der gegen die Innenfläche des ringförmigen Teils 61 dichtet. Ferner ist am Deckel ein isolierendes
zylindrisches Teil 65 angebracht, das bei geschlossenem Hochdruckzylinder in den Zylinder 60 hineinragt
und ein Teil der isolierenden Hülle für den Ofenraum 66 bildet Der Deckel 63 ist an einem Arm 67
befestigt, der seinerseits an einer senkrecht verstellbaren und drehbaren Bedienungsstange 68 befestigt ist
Die Joche 26 und 27 nehmen bei Druckerzeugung im Ofenraum die auf den unteren Endverschluß 53 und den
Deckel 63 wirkenden Druckkräfte auf.
Bei der Erwärmung der in F i g. 1 gezeigten Kapsel 35 in dem Hochdruckofen gemäß F i g. 2 wird der Ofen
zunächst mindestens auf dieselbe Temperatur erwärmt, auf welche die Kapsel 35 in einem konventionellen Ofen
vorgewärmt wird. Nach Einbringung der Kapsel in den Ofenraum 66, wobei der Deckel 63 zunächst hochgehoben
und danach zwecks Verschließen des Ofenraumes herabgesenkt wird, werden Druck und Temperatur sukzessiv
auf 200 MPa und 17400C erhöht und 7 Stunden
lang auf diesen Werten gehalten, wonach die gewünschte Dichte und Sinterung erreicht ist
Danach wird das fertige Produkt abgekühlt. Insbesondere dann, wenn der Siliziumnitridkörper eine Form
entsprechend Fi g. Ib hat ist es zweckmäßig, dabei zuerst
den Druck bei aufrechterhaltener Temperatur auf ungefähr 0,5 MPa zu senken. Daraufhin wird die Stromzufuhr
zum Heizelement 57 reduziert so daß die Temperatur mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 5000C
pro Stunde abnimmt bis das Produkt auf Raumtemperatur oder eine andere, ein Hantieren des Körpers erlaubende
Temperatur abgekühlt ist.
Nach Herausnahme des Körpers aus dem Hochdruckofen kann die Glaskapsel, beispielsweise durch
Sandstrahlbeblasung, entfernt werden. Im Bedarfsfalle kann das fertige Produkt mit Diamantwerkzeugen geschliffen
oder geputzt werden. Die Biegefestigkeit des fertigen Produktes liegt bei ungefähr 600 N/mm2, seine
Dichte von 3,19 g/cm3 übersteigt 99,5% der theoretisch möglichen Dichte.
Das Verfahren ist zur Herstellung von Körpern beliebiger Form anwendbar und eignet sich insbesondere für
Körper mit sehr komplizierten Formen.
Der Zusammenhang zwischen der oben verwendeten
Druckeinheit MPa und dem Bar beträgt:
MPa = 10 Bar.
Druckeinheit MPa und dem Bar beträgt:
MPa = 10 Bar.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
10
25
35
40
50
55
60
65
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Körpern aus Siliziumnitrid
durch verdichtendes Pressen eines aus einem Pulver aus Siliziumnitrid vorgeformten Körpers
bei einer Temperatur von mindestens 1600 Grad C, dadurch gekennzeichnet, daß das
Pressen isostatisch bei einem Druck von mindestens 100 MPa mit einem Gas als Druckmittel erfolgt, wobei
der aus dem Pulver vorgeformte Körper in einer Kapsel aus einem Glas eingeschlossen ist, dessen
Erweichungspunkt ausreichend hoch liegt, um ein Eindringen des Glases in die Poren des Körpers zu
vermeiden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Pressen bei einem Druck von
150-1500 MPa erfolgt
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Pressen bei einem Druck von
200-300 MPa erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 —3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Pressen bei einer Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Körpern aus Siliziumnitrid gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Siliziumnitrid, chemische Formel Si3N4, ist ein keramisches
Material, dem während der letzten Jahre großes Interesse als denkbares Material für Konstruktionsteile
gewidmet wurde, die hoher Temperatur und korrosiver Atmosphäre ausgesetzt sind. Zum Unterschied von den
meisten anderen keramischen Materialien mit hoher Festigkeit ist die Fähigkeit des Si3N4, einen thermischen
Schock zu ertragen, außerordentlich groß, was mit dem niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten zusammenhängt
Besonders interessant ist Siliziumnitrid als Konstruktionsmaterial
für Turbinenräder, Rotorschaufeln und andere dynamisch beanspruchte Teile für Gasturbinen,
u.a. für solche Gasturbinen, die für den Antrieb von
Fahrzeugen bestimmt sind, wie auch als Konstruktionsmaterial für Teile für Wankelmotoren und als Lagermaterial.
Produkte aus Siliziumnitrid werden nach zwei bekannten Verfahren hergestellt, nämlich durch Heißpressen
oder Reaktionssinterung.
Heißgepreßte Körper werden durch Zusammenpres-
Heißgepreßte Körper werden durch Zusammenpres-
Temperatur von 1600— 19000C erfolgt
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—3, da- 25 sen von Siliziumnitridpulver zusammen mit sinterungsdurch
gekennzeichnet, daß das Pressen bei einer fördernden Zusätzen, normalerweise Magnesiumoxid,
Temperatur von 1700-1800° C erfolgt. in einem Grafitwerkzeug bei einer Temperatur von ca.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, 1700— 1800°C und einem Druck, der 20—30 MPa betradadurch
gekennzeichnet, daß die Kapsel mit dem gen kann, hergestellt. Der Zusatz an Magnesiumoxid
aus Siliziumnitridpulver vorgeformten Körper eva- 30 beträgt 0,8-5% des Gewichts des Siliziumnitrids. Beim
kuiert wird, bevor die Kapsel verschlossen und der Heißpressen wird ein Siliziumnitrid verwendet, das zuvorgeformte
Körper gepreßt wird. mindest zum größten Teil aus Siliziumnitrid des Λ-Pha-
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn- sentyps besteht und somit nur einen kleinen Teil oder
zeichnet, daß das Vorformen durch isostatische überhaupt kein Siliziumnitrid des /?-Phasentyps enthält
Kontaktierung bei einem Druck von mindestens 35 Siliziumnitrid des Λ-Phasentyps enthält im Gegensatz
100 MPa und entweder Raumtemperatur oder einer zu Siliziumnitrid des ß-Phasentyps kleine Mengen Sau-Temperatur,
welche bedeutend unter der beim erstoff im Molekül.
Heißpressen herrschenden Temperatur liegt, er- Während des Heißpressen reagiert das Magnesiumfolg1·
oxid unter Bildung von Magnesiumsilikat, und das Siiizi-
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, da- 40 umnitrid des λ-Phasentyps geht in Siliziumnitrid des ßdurch
gekennzeichnet, daß die Kapsel mit dem aus Phasentyps über. Man nimmt an, daß die Bildung von
dem Pulver vorgeformten Produkt vor dem Pressen Magnesiumsilikat unter Mitwirkung von Siliziumoxid,
evakuiert und auf eine Temperatur erhitzt wird, bei das als dünner Belag auf den Siliziumnitridkörnern vorder
das Kapselmaterial so leicht verformbar ist, daß kommt, so wie unter Mitwirkung des Sauerstoffs gesich
die Kapsel der Form des vorgeformten Körpers 45 schieht, der im Siliziumnitrid des Λ-Phasentyps enthalanpassen
kann. ten ist. Normalerweise enthält das Silikat auch gewisse
Mengen Kalzium. Das Magnesiumsilikat bildet eine glasartige Bindephase zwischen den Siliziumnitridkörnern.
Es ist bekannt, daß das Magnesiumoxid für den Zusammenpressungs- und Sinterungsverlauf beim
Heißpressen von ausschlaggebender Bedeutung ist und daß es zur Bildung eines dichtgesinterten Materials mit
außerordentlich guter Festigkeit beiträgt. Es ist auch bekannt, daß die Magnesiumsilikatphase in dem gesinterten
Material eine Herabsetzung der Festigkeit des
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 —8, dadurch gekennzeichnet, daß die Glaskapsel mit Inhalt
nach dem Pressen mit einer Geschwindigkeit von höchstens 10000C pro Stunde abgekühlt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck während des Abkühlens auf höchstens 10 MPa gehalten wird.
U. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 — 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial
ein Siliziumnitrid verwendet wird, das höchstens 0,6 Gewichtsprozent, vorzugsweise höchstens
0,3 Gewichtsprozent, Verunreinigungen aus fremden Metalloxid enthält.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 — 11,
dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial ein Siliziumnitridpulver verwendet wird, das eine
Korngröße von weniger als ΙΟΟμιη hat, mit einer
Kristallkorngröße, die kleiner als 5 μιτι ist.
Materials bei höheren Temperaturen, wie z. B. bei 800-900°C und höher, verursacht Eine solche Herabsetzung
der Festigkeit tritt bei reaktionsgesintertem Siliziumnitrid nicht auf. Man hat versucht, die Festigkeit
bei höheren Temperaturen dadurch zu verbessern, daß man andere Oxide als Magnesiumoxid als Zusatzmittel
verwendete, u.a. BeO, CeO2, Ce2O3, Y2O3 und La2O).
Dabei hat sich gezeigt, daß bei der Verwendung von Y2O3 oder BeO anstelle von MgO eine gewisse Verbesserung
eintritt, daß die Herabsetzung der Festigkeit bei höheren Temperaturen jedoch immer noch erheblich
ist.
Reaktionsgesintertes Siliziuninitrid wird hergestellt,
Reaktionsgesintertes Siliziuninitrid wird hergestellt,
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