DE2548175A1 - Verfahren zur herstellung eines stabilen enzym- und hormonkomplexes - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines stabilen enzym- und hormonkomplexesInfo
- Publication number
- DE2548175A1 DE2548175A1 DE19752548175 DE2548175A DE2548175A1 DE 2548175 A1 DE2548175 A1 DE 2548175A1 DE 19752548175 DE19752548175 DE 19752548175 DE 2548175 A DE2548175 A DE 2548175A DE 2548175 A1 DE2548175 A1 DE 2548175A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- enzyme
- small intestine
- intestine
- hormone complex
- hormone
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K14/00—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
- C07K14/435—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
- C07K14/575—Hormones
- C07K14/595—Gastrins; Cholecystokinins [CCK]
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K14/00—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
- C07K14/435—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
- C07K14/575—Hormones
- C07K14/645—Secretins
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K38/00—Medicinal preparations containing peptides
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S435/00—Chemistry: molecular biology and microbiology
- Y10S435/814—Enzyme separation or purification
- Y10S435/816—Enzyme separation or purification by solubility
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Gastroenterology & Hepatology (AREA)
- Biophysics (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Toxicology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Zoology (AREA)
- Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
- Endocrinology (AREA)
- Enzymes And Modification Thereof (AREA)
- Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)
- Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
- Saccharide Compounds (AREA)
Description
Immeuble Industriel "L'Hercule"
Rue de I1Industrie
Fontvieille, Fürstentum Monaco
Rue de I1Industrie
Fontvieille, Fürstentum Monaco
Unser Zeichen: 0 353
Verfahren zur Herstellung eines stabilen Enzym- und Hormonkomplexes
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines stabilen Enzym- und Hormonkomplexes durch Extraktion aus dem
Dünndarm von Tieren, z.B. von Schwein und Rind.
Die Erfindung betrifft ebenso die therapeutischen Anwendungen des vorstehenden Enzym— und Hormonkomplexes.
Bekanntlich erzeugen die beiden den Dünndarm bildenden Teile, nämlich der Zwölffingerdarm und der leerdarm, Proenzyme,
Enzyme und Hormone, welche beim Verdauungsstoffwechsel und der Assimilierung der Nahrungsmittel eine wichtige Rolle
spielen.
Unter den Enzymen des Zwölffingerdarms finden sich beispielsweise
Disaccharidasen, welche aus Disacchariden Glykose frei
Dr.Ha/Gl
B03323/1Ü50
werden lassen, Dipeptidasen, welche die Dipeptide aufspalten, unter ihnen die Leuoylprolinase, welche Leucin freisetzt,
und insbesondere findet sich im Zwölffingerdarn das Enzym Enterokinase, welches das Trypsinogen und das Chymotrypsinogen
der Bauchspeicheldrüse aktiviert.
Im Leerdarm findet sich keine Enterokinase, jedoch enthält
er größere Mengen bestimmter Saccharasen.
Die Auffindung einer Methode zur Extraktion dieser Enzyme, Proenzyme und Hormone aus dem gesamten Dünndarm ohne Denaturierung
unter Beibehaltung ihrer Gesamtaktivität zur Überführung in Arzneimittel ist daher von großem Interesse.
Es ist bekannt, daß bei der Zerkleinerung von Darm ein großer Anteil der gewünschten Aktivität verschwindet, so
daß beim einfachen Auffangen der durch das Zerreiben des Darms erhaltenen Flüssigkeit man einen großen Teil der
Enzyme oder Hormone nicht mehr darin feststellt, weil diesesich im Innern der Zellen des Muskelgewebes befinden oder
an den Darmzotten des Darms fixiert sind. Insbesondere ließ sich zeigen, daß die Enterokinase sich zum großen Teil in
der Innenwand des Zwölffingerdarms befindet. Wenn man den Darm einfach einer wässrigen Extraktion unterwirft, stellt
man fest, daß die Endoenzyme, und die fest am Aüßengewebe
des Darms fixierten Enzyme praktisch nicht extrahiert werden.
Bei mit organischen Lösungsmitteln durchgeführten Extraktionen werden hingegen sehr oft die gewünschten Stoffe denaturiert
oder inaktiv gemacht. Außerdem verliert man bei der Ausfällung entweder durch Denaturierung oder durch Inaktivierung
bestimmte Enzyme oder Hormone nahezu vollständig.
Die Erfindung bezweckt die Beseitigung der vorstehend genannten Nachteile mit Hilfe eines Verfahrens, welches einen
6 0 9823/1050
Enzym- und Hormonkomplex liefert, der nahezu die gesamten Enzyme und Hormone des Dünndarms mit ihrer vollen ursprünglichen
Aktivität enthält, wobei sich dieser Komplex als Medikament zur Behandlung von auf einen Enzym- oder Hormonmangel
zurückzuführende Darmerkrankungen eignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines stabilen Enzym- und Hormonkomplexes aus dem Dünndarm kennzeichnet
sich dadurch, daß man frischen oder kältekonservierten Dünndarm mit einer wässrigen lösung von Cholsäuren und
dem Mono-para-(tetramethyl-1,1,3,3-butyl)phenyläther von
Polyäthylenglycol zusammenbringt und dann den Dünndarm von der Flüssigkeit, in welcher die Enzyme und die Hormone in
lösung gegangen sind, abtrennt.
Als Cholsäuren bezeichnet man die Gallensäuren Cholsäure der Formel C25H56(OH)5COOH oder ihr Derivat die Desoxicholsäure
C25H57(OH)2COOH sowie die Verbindungen, die bei
der Kombination der Cholsäure mit den Aminosäuren entstehen, z.B. die Glycocholsäure C26H45O6N oder die Taurocholsäure
C26H45O7SN.
Der Mono-para-(tetramethyl-1,1,3,3-butyl)phenyläther von
Polyäthylenglycol ist allgemeiner unter der Bezeichnung TRITON X 100 (Warenzeichen der Firma Merck) als Netzmittel
bekannt·
Die gemeinsame Verwendung der beiden vorstehend genannten Stoffe in wässriger lösung zur Extraktion der Enzyme und
Hormone besitzt überraschende Wirkungen. So hat man festgestellt, daß diese beiden Stoffe sich ergänzende physikalische
Eigenschaften besitzen und daß ihre Extraktionswirkung
beträchtlich durch die Fähigkeit des vorstehend genannten Äthers gesteigert wird, die in den Darmzotten des
609823/105
Dünndarms fixierten oder im Zelleninnern der Darmwand enthaltenen Enzyme zu extrahieren.
Die Cholsäuren und der vorstehend genannte Äther besitzen auch den Vorteil, daß sie mit den Enzymen und Hormonen des
Darms nicht chemisch reagieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht so eine Herauslösung und somit eine praktisch totale Extraktion der Enzyme
und Hormone. Man kann die Lösung als solche verwenden oder sie einer Reinigungsbehandlung durch Dialyse und dann einer
Lyophilisierung zur Erzielung eines trockenen Pulverextrakts
unterwerfen.
Das Verhältnis von wässriger lösung zu dem Gewicht am behandelten Darm kann innerhalb weiter Grenzen variieren, z.B.
zwischen 1 und 2,5 1 Lösung pro kg Darm betragen. Vorzugsweise wendet man jedoch ein Verhältnis von 1 1 Lösung pro
1 kg Darm an, damit nicht eine zu große Flüssigkeitsmenge abgetrennt zu werden braucht.
Die in dem Wasser gelösten Mengen an Cholsäuren und Monopara-(tetraraethyl~1,1,3»3-butyl)phenyläther
von Polyäthylenglybol können zwischen 100 und 600 g für die erstere Verbindung
und zwischen 50 und 400 ecm für die zweite pro 100 Wasser betragen.
Vorzugsweise zerschneidet man den Dünndarm, bevor man ihn mit der die genannten Verbindungen enthaltenden wässrigen
Lösung zusammenbringt, in Stückchen, um die Extraktion der Enzyme und Hormone zu erleichtern, unterläßt jedoch eine
spätere Mahlung oder Zerkleinerung, da diese einen beträchtlichen
Teil der Enzym- und Hormonwirkung verschwinden ließe.
B Π 9 8 ? 3 / 1 U 5 U
Vorzugsweise stellt man auch vor dem Zusammenbringen des
Darms mit der Extraktionslösung den pH-Wert des erhaltenen Gemische auf einen Wert zwischen 6 und 7 ein* Man konnte
nämlich feststellen, daß unterhalb eines pH-Werts von 6 (insbesondere ab einem pH-Wert von 5) die Enterokinase inaktiviert
wird. Ebenso besteht oberhalb von pH 7 die Gefahr einer Eigenverdauung der Proteine und insbesondere die Gefahr
eines Enzymabbaus.
Die Extraktion erfolgt vorzugsweise bei Umgebungstemperatur unter Rühren während 2 Stunden, worauf man das Gemisch
12 Stunden bei einer Temperatur zwischen 0 und 5 0 ruhen läßt. Nach der Extraktion wird das Gemisch vorzugsweise
durch ein grobes Tuch zur Abtrennung der größten Stücke filtriert und das Eiltrat wird dann zentrifugiert.
Das nachstehende Ausführungsbeispiel erläutert das erfindungsgemäße
Verfahren.
In diesem Beispiel verwendet man 100 kg bei -20 C eingefrorenen
und bei dieser Temperatur bis zur Extraktion gelagerten Schweinedünndarm. Nach Erhöhen der Temperatur des
Darms auf etwa 00G zerschneidet man ihn mit dem Hackmesser
und nimmt ihn in 100 1 Wasser auf, die 100 com TRITON X 100 und 200 g Gholsäuren enthalten. Man stellt den pH-Wert auf
einen Wert zwischen 6 und 7 ein und läßt zuerst unter Rühren 6 Stunden und dann eine Nacht bei O0C ruhig stehen. Das
Ganze wird filtriert und das Filtrat wird zentrifugiert. Der Rückstand wird durch Waschen mit 20 1 Wasser ausgelaugt.
Die vereinigten Flüssigkeiten werden erneut filtriert und dann durch Hindurchleiten durch sogenannte "Umkehrdialyse
"-Säulen konzentriert, welche aus porösen Scheiben bestehen, die den Durchgang der Moleküle mit einem Molekulargewicht
unter etwa 1000 erlauben. Das Ausgangvolumen
ΗΠ9Η?3/1ϋ5ϋ
der Flüssigkeit, das zwischen 200 und 250 1 beträgt, wird
auf etwa 30 1 konzentriert. Bei der Dialyse durch die genannte Säule verliert man mit dem abgetrennten Wasser etwa
40 io an trockenem Ausgangsstoff·
Man führt an der konzentrierten Flüssigkeit eine quantitative Bestimmung durch und stellt die Anwesenheit der gesamten
aktiven Enzyme und Hormone darin fest. Nach Durchlauf der Flüssigkeit durch einen Dialysator unterwirft man sie
der Gefriertrocknung. Dabei erhält man 4 kg lyophilisiertes Trockenpulver, das sich gut in Lösung bringen läßt.
Die Analyse des Enzym- und Hormonkomplexes erfolgt nach den folgenden Methoden: ··
Enzyme
Man titriert die Enterokinaseeinheiten nach der Methode von
Kunitz (Methods in Enzymology, COLOWICK-KAPIAN, Nr. 2,
Seite 32), die in einer Aktivierung des Trypsinogens durch die Enterokinase besteht, wobei eine Enterokinaseeinheit
als die Menge definiert ist, welche 0,065 mg Trypsinogen bei einem ;
aktiviert.
aktiviert.
bei einem pH-Wert von 5,8 bei 5°C und während einer Stunde
Die quantitative Bestimmung an alkalischer Phosphatase erfolgt nach der Methode von O.A. BESSEY, H. LOWRY und
M.J BROCK ("DIVISION OF NUTRITION AND PHYSIOLOGY, PUBLIC
HEALTH RESEARCH INSTITUTE OF NEW-YORK) veröffentlicht am 28. März 1946.. ■
Die in den vorstehend genannten "Methods in Enzymology"
beschriebenen Methoden werden zur quantitativen Bestimmung von Maltase (nach Dahlquist, Band 8, Seite 584) Lactase,
Sucrase, Trehalase und Ornithincarbamyltransferase (Band 17,
Seite 885) angewendet.
B09323/1050
Der Gehalt an Gamma-Glutamyltransferase wird nach Nerville
und der Gehalt an Aminopeptidase nach G. Proncari und Zuber (Inter 5 Protein Alsearch 1,45) bestimmt.
Die Ergebnisse dieser quantitativen Messungen, ausgedrückt in Einheiten/mg, die an dem nach dem vorstehend beschriebenen
Beispiel erhaltenen Produkt durchgeführt wurden, waren die folgenden(Einheiten/mg : u/mg)
Enterokinase | 8 | 4 | u/mg |
Maltase | 110 | u/mg | |
Trehalase | 2, | u/g | |
alkalische Phosphatase | 25 | 5 | u/g |
Aminopept idase | 12 | u/g | |
Glutamyltransferase | o, | u/g | |
Ornithincarbamyl-transferase, Saccharase
und Lactase in wahrnehmbaren Mengen.
Diese Mengenermittlungen variieren natürlich von einem Versuch zum anderen und hängen insbesondere von der verwendeten
Menge an Cholsäuren und TRITON X 100 ab.
Die durchgeführten Versuche erlaubten indes die Feststellung, daß in allen Fällen bei Änderung der Menge an Cholsäuren
zwischen 100 und 600 g und der Menge an TRITON X 100 zwischen 50 und 400 ecm auf 100 kg Darm und mit 100 1 Wasser
die folgenden Ergebnisse erhalten werden:
Enterokinase 8 bis 12 u/mg
Maltase > 40 u/mg
alkalische Phosphatase > 10 u/mg
Aminopeptidase > 2 u/mg.
ΒΠ9823/1050
Hormone
Die in dem erhaltenen Komplex festgestellten Hormone sind hauptsächlich Enterogastron, Secretin, Cholezystokinin,
Caerulein und Pankreozymin.
Die Hormonwirkung des Komplexes steht fest, denn bei der therapeutischen Verabreichung des Komplexes konnte man eine
Hemmung der Darmkontraktionen feststellen.
Vergleichende Teste wurden durchgeführt um die bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erzielten technischen Ergebnisse
deutlich zu machen.
Die Versuchbedingungen waren die folgenden:
Pünf Proben von jeweils 100. kg Dünndarm wurden sofort bei
-200C eingefroren. Nach einer Lagerungszeit ließ man langsam
bis auf eine !Temperatur von etwa 0 bis -5°C auftauen.
Die Proben wurden dann mit dem elektrischen Messer geschnitten und man stellte mit jeweils 100 1 Wasser fünf Extraktionslösungen
her. Außer der ersten Extraktionslösung, die aus reinem Wasser besteht, löste man in den vier übrigen
die nachstehend angegebenen Stoffmengen.
Die erzielten Resultate sind in Einheiten pro Milligrammeu/mg)
angegeben, während die Menge an Trockenextrakt in Prozent in Bezug auf die Menge des verwendeten Ausgangsstoffes angegeben
ist.
609823/1050
nur Wasser |
nur Chol- säure |
nur TRITON |
erfindungsgemäs s e Versuche |
600 g Qiol- säure + 300 ecm TRITON/ 100 kg Darm |
|
erhaltener Trockenex- trakt |
600 g/ 100 kg Darm |
400 ml/ 100 kg Darn |
200 g Chol- säure +100 ecm TRITON/ 100 kg Darm |
6% | |
Enteroki nase |
2% | 3% | ' 696 | 5 u | |
alkalische Phosphatsee |
1 u | 3 u | 3 u | 5 u | 20 u |
Aminopep tidase |
10 u | 10 u | 15 u | 20 u | 12 u |
5 u | 5 u | 10 u | 12 u |
Wie man feststellt, ist die Extraktionsausbeute bei Anwendung der erfindungsgemäßen Extraktion deutlich höher,
und zwar sowohl was die Menge des extrahierten Stoffs als auch die Konzentration an Enzymeinheiten anbelangt.
Auch führen größere Gehalte von über 200 g Cholsäuren und von über 100ecm TRITON X 100 auf 100 kg/Darm offenbar nicht zu
besseren Ergebnissen.
Die nach der Extraktion erhaltene Flüssigkeit wird erneut durch ein Filtertuch filtriert und dann durch Hindurchlaufen
durch eine Dialysesäule konzentriert, deren Scheiben Moleküle mit einem Molekulargewicht unter etwa
1000 durchlassen.
Auf diese Weise trennt man einen großen Teil der Salze, des TRITON X 100 und der Abbauprodukte ab. Das Verfahren
Ü09823/ 1ObO
wird durch eine Dialyse und eine Gefriertrocknung abgeschlossen.
Man stellt gegenüber den nach der ersten Extraktion festgestellten
Mengen keinen Verlust und keine Aktivitätseinbuße fest.
Die Erfindung betrifft auch ein Arzneimittel, das als aktive Substanz den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Enzym- und Hormonextrakt enthält.
Die an Ratten durchgeführten Versuche in Bezug auf die Giftigkeit des Arzneimittels zeigten, daß der erfindungsgemäße Extrakt keinerlei akute oder chronische Giftigkeit
besitzt.
Der nach dem vorstehenden Beispiel erhaltene Extrakt wurde Ratten mit einem Durchschnittsgewicht von 250g
in einer Menge von 0,5 mg während 1 Stunde und 30 Minuten
durch Perfusion verabreicht.
Man bestimmte dann die von den Ratten ausgeschiedenen Enzyme. Dabei stellte man· fest, daß die Enzyme Trypsin,
Chymotrypsin und Lipase in einer drei- bis viermal größeren Menge, wie sie anfänglich bei diesen Ratten
zugegen war, ausgeschieden wurden.
Bei einem anderen Versuch wurde der Extrakt Ratten auf intra-arteriellem Wege in Form von 0,2 ecm einer Lösung
von 2,5 mg Extrakt in 100 ecm während 10 Minuten, d.h.
insgesamt 0,5 mg Extrakt pro Ratte, einverleibt.
60982 3/1050
" COPY
Dabei stellte man einen raschen Anstieg des Gehalts an Saccharase und alkalischer Phosphatase sowie eine Blutgefäßerweiterung
fest, die mit derjenigen vergleichbar ist, die man bei Verabreichung der Hormone Enterogastron,
Secretin, Cholezystokinin, Cärulin und Pankreozymin feststellt.
Verabreicht man andererseits den erfindungsgemäßen Extrakt oral, so stellt man 1/2 Stunde nach Einnahme des Extrakts
eine ausgeprägte Verlangsamung der Darmbewegung fest, was eine bessere Ausnutzung der Verdauungsenzyme ermöglicht. .
Eine erste klinische Versuchsreihe wurde mit 10 Patienten mit gastroenterologischen Störungen, die eine Kreatorrhoe
mit sich brachten, durchgeführt.
Diese Kranken wurden 10 Tage auf oralem Wege mit den erfindungsgemäßen
Extrakt in einer Menge zwischen 50 und 200 mg enthaltenden Kapseln bei jeder Mahlzeit behandelt.
Diese Versuchsreihe wurde parallel mit der Verabreichung eines Testarzneimittels (Placebo enthaltende Kapseln)
durchgeführt.
Anschließend an diese Versuche stellte man bei jedem der behandelten Kranken die Ausscheidung an Stickstoff und
Fetten im Kot fest.
Die Ergebnisse dieser Messungen sind in der folgenden
Tabelle angegeben.
609823/1050 r COPY T
CD CO CO
Patient | Alter Jahre |
Diagnose | Stickstoff in g/24 Stunden CE P |
5,8 | 0) | Fette g/24 CE |
in Stunden P |
1 | 17 | DE | 3,2 | 3,8 | 13,0 | 15,2 | |
2 | 65 | D.P. | 2,1 | 5,0 | 45,5 | 45,0 | |
3 | 68 | D.a.I. | 1,87 | 0,9 | 40,3 | 83,0 | |
4 | 57 | D.a.I. | 0,22 | ,0) 3,2 (3, | 0,6 | 2,3 | |
5 | 71 | D.P. | 1,9(2 | 4,0 | 20,8 | 15,2 | |
6 | 63 | D.P. | 3,8 | 4,2 | 23,4 | 33,5 | |
7 | 49 | D.a.I. | 3>1 | 3,5 | 11,0 | 21,0 | |
8 | 9 | res.n.11. | 1,5 | 4,9 | 9,0 | 15,0 | |
9 | 16 | Cr. | 2,3 | 5,1 | 35,0 | 54,0 | |
10 | 68 | D.P. | 5,2 | 20,0 | 19,6 | ||
Die Abkürzungen in der Tabelle bedeuten folgendes:
CE = erfindungsgemäßer Enzymkomplex D.a.I. = Diarrhöe nach Bestrahlung
P = Placebo
DE = Defizit an Enterokinase
D.P.= Diodenopankreatectomie
res.η.Il = Resektion des Krummdarms
Neugeborenen
Cr= Chron'sche Krankheit .^j
Die Ergebnisse dieser Tabelle zeigen, daß bei den meisten der mit dem erfindungsgemäßen Medikament behandelten
Kranken die Assimilierung der Fette und Proteine deutlich verbessert war.
Dieses bemerkenswerte Ergebnis läßt sich dadurch erklären, daß die Verabreichung des erfindungsgemäßen
Extrakts eine Erhöhung des Lipasegehalts bewirkt, welches das die Assimilierung von Fettstoffen gewährleistende
Enzym ist.
In einer zweiten Versuchsreihe wurden 9 Kranke mit Kapseln in einer Menge von 150 mg Enzymextrakt pro Tag,
d.h. 50 mg pro Mahlzeit, behandelt.
Die Stearrhoe wurde vor und nach der Behandlung bestimmt.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben.
609823/1050
00 NJ GO
Patient | Alter Jahre |
Diagnose | Stearrhoe vor Behand ig. g/24 Std. |
Stearrhoe nach Behänd. Ig. g/24 Std. |
Veränderungen |
1 | 52 | Cirrhose Hämatom im Verdau ungstrakt |
24,91 | 9,83 | -60% |
W | 47 | chronische Pankrea- titis + Jejunoctomie des Wirsungganges + Cholezystectomie |
7,55 | 7,35 | - 3% |
3 | 50 | chronische Pankrea- titis |
21,75 | 9,79 | -55% |
4 | 56 | Aethyl-Cirrhose | 6,76 | 5,57 | -17% |
5 | 66 | makronodulare Cirrhose | 8,73 | 6,55 | -25% |
6 | 41 | Magengeschwür Aethyl-Cirrhose |
7,96 | 1,31! | -83% |
7 | 35 | chronische Pankrea- titis |
7,80 | 4,01 | -48% |
8 | 41 | Crohn'sche Krankheit | 8,08 | : 7,06 | -12% |
9 | 61 | akute, blutige Pankreatitis, Diarrhöe durch Behandlung mit Antibiotika |
9,39 | 9,01 | - 4% |
-P-OO
·- 15 -
Wie man feststellt, besteht in allen Fällen eine bemerkenswerte Abnahme der Stearrhoe.
Die Ergebnisse dieser vorstehenden klinischen Versuche zeigen, daß der erfindungsgemäße Enzymextrakt einen
therapeutischen Ersatz in allen Fällen eines medizinischen oder chirurgischen Ausfalls des Darms und in
allen Fällen, wo der Darm in Mitleidenschaft gezogen wurde, darstellt.
Die für die Behandlung dieser Störungen gewählte Menge des Medikaments variiert je nach dem Alter, dem Gewicht
und der Art der Störung zwischen 50 und 200 mg'Enzymextrakt pro Mahlzeit, d.h. zwischen 150 und 600 mg
pro Tag.
Das Medikament wird vorzugsweise in Form von Kapseln oder Tabletten mit einem Gehalt von 50 oder 100 mg
Enzymextrakt dargeboten, wobei gewährleistet ist, daß der Extrakt erst dann freigesetzt wird, wenn das
Medikament im Magen des Kranken angekommen ist.
Nachstehend werden zwei Beispiele für bevorzugte pharmazeutische Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Arzneimittels
gegeben:
1) Kapsel
Enzym- und Hormonextrakt: | 100 mg |
Stärke: | 25 mg |
Hülle: | Keratin |
Tablette | |
Enzym- und Hormonextrakt: | 50 mg |
Keratinpulver: | 25 mg |
lösendes Mittel für die | |
Komprimi erung | 25 mg |
6 0 9823/1050
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines stabilen Enzym- und
Hormonkomplexes aus dem Dünndarm, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wässrige Lösung von Cholsäuren
und Mono-para*- (tetramethyl-1,1,3,3-butyl)phenylaether
von Polyaethylenglycol mit frischem oder kältekonserviertem Dünndarm zusammenbringt und dann den Dünndarm
von der Flüssigkeit, in welcher die Enzyme und Hormone in Lösung gegangen sind, abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktionsflüssigkeit durch Dialyse gereinigt
und dann zur Erzielung eines trockenen Pulvers einer Gefriertrocknung unterworfen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß pro Kilo Darm zwischen 1 und 2,5 Liter wässrige Lösung verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch
gekennzeichnet, daß die wässrige Lösung auf 100 Liter Wasser zwischen 100 und 600 g Cholsäuren und zwischen
50 und 400 ecm Mono-para-(tetramethyl-1,1,3,3-butyl)-phenylaether
enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß 100 kg Dünndarm mit 100 Liter Wasser zusammengebracht werden, das 200 mg Cholsäuren
und 100 ecm des Mono-para-(tetramethyl-1»1,3,3-butyl)-phenylaethers
enthält.
609823/1050
6. Nach einem der Ansprüche 1 bis 5 erhaltener Enzym- und Hormonkomplex.
7. Enzym- und Hormonkomplex nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß er zwischen etwa 8 und 12 u/mg (Einheiten/mg
Enterokinase, mehr als 40/u/mg Maltase, mehr als 10/u/mg alkalische Phosphatase, mehr als
2/u/mg Aminopeptidase, Trehalase, Glutamyltransferase,
Ornithincarbamyltransferase, Saccharase, Laktase,
Enterogastron, Sekretin, Cholecystokinin, Cärulin
und Pankreozymin enthält.
8. Medikament zur Behandlung von Darmstörungen, dadurch gekennzeichnet, daß es als aktiven Stoff
einen Enzym- und Hormonkomplex gemäß einem der Ansprüche 6 bis 7 enthält;
609823/1050
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB51853/74A GB1487768A (en) | 1974-11-29 | 1974-11-29 | Method of preparing a stable enzyme-hormone complex from the small intestine and therapeutic uses of said complex |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2548175A1 true DE2548175A1 (de) | 1976-08-12 |
Family
ID=10461645
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752548175 Withdrawn DE2548175A1 (de) | 1974-11-29 | 1975-10-28 | Verfahren zur herstellung eines stabilen enzym- und hormonkomplexes |
Country Status (16)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4048303A (de) |
AT (1) | AT340041B (de) |
BE (1) | BE834917A (de) |
CA (1) | CA1049942A (de) |
DE (1) | DE2548175A1 (de) |
DK (1) | DK138477B (de) |
ES (1) | ES442617A1 (de) |
FR (1) | FR2292484A1 (de) |
GB (1) | GB1487768A (de) |
IE (1) | IE43074B1 (de) |
LU (1) | LU73708A1 (de) |
MC (1) | MC1078A1 (de) |
NL (1) | NL7513529A (de) |
NO (1) | NO142105C (de) |
SE (1) | SE7512475L (de) |
ZA (1) | ZA756896B (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB561333A (en) | 1942-06-30 | 1944-05-16 | Basil Duperier Thornley | Extraction of an enzyme substance |
-
1974
- 1974-11-29 GB GB51853/74A patent/GB1487768A/en not_active Expired
-
1975
- 1975-10-27 BE BE161294A patent/BE834917A/xx unknown
- 1975-10-28 DE DE19752548175 patent/DE2548175A1/de not_active Withdrawn
- 1975-10-29 MC MC751168A patent/MC1078A1/xx unknown
- 1975-11-03 LU LU73708A patent/LU73708A1/xx unknown
- 1975-11-03 ZA ZA00756896A patent/ZA756896B/xx unknown
- 1975-11-03 NO NO753680A patent/NO142105C/no unknown
- 1975-11-04 DK DK495575AA patent/DK138477B/da unknown
- 1975-11-05 AT AT841875A patent/AT340041B/de not_active IP Right Cessation
- 1975-11-06 SE SE7512475A patent/SE7512475L/xx unknown
- 1975-11-10 CA CA239,303A patent/CA1049942A/en not_active Expired
- 1975-11-11 US US05/630,763 patent/US4048303A/en not_active Expired - Lifetime
- 1975-11-12 FR FR7534435A patent/FR2292484A1/fr active Granted
- 1975-11-14 ES ES442617A patent/ES442617A1/es not_active Expired
- 1975-11-19 NL NL7513529A patent/NL7513529A/xx not_active Application Discontinuation
- 1975-11-27 IE IE2581/75A patent/IE43074B1/en unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DK138477C (de) | 1979-02-19 |
ES442617A1 (es) | 1977-04-16 |
SE7512475L (sv) | 1976-05-31 |
NO142105C (no) | 1980-07-02 |
IE43074B1 (en) | 1980-12-17 |
BE834917A (fr) | 1976-04-27 |
AT340041B (de) | 1977-11-25 |
NO142105B (no) | 1980-03-24 |
CA1049942A (en) | 1979-03-06 |
ZA756896B (en) | 1976-10-27 |
MC1078A1 (fr) | 1976-08-06 |
NL7513529A (nl) | 1976-06-01 |
GB1487768A (en) | 1977-10-05 |
IE43074L (en) | 1976-05-29 |
DK495575A (de) | 1976-05-30 |
US4048303A (en) | 1977-09-13 |
FR2292484A1 (fr) | 1976-06-25 |
ATA841875A (de) | 1977-03-15 |
FR2292484B1 (de) | 1980-05-09 |
LU73708A1 (de) | 1977-06-03 |
DK138477B (da) | 1978-09-18 |
NO753680L (de) | 1976-06-01 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69924842T2 (de) | Knollen- oder wurzel-gewonnene proteaseinhibitoren zur vorbeugung oder behandlung von entzündung oder pruritus | |
DE69931907T2 (de) | Zusammensetzungen aus hagebutten als anti-entzündliches natürliches arzneimittel zur erleichterung/verringerung von symptomen, die mit entzündungen und arthritis zusammenhängen | |
DE69333931T2 (de) | Verwendung von Krillenzymen zur Behandlung von Zahnbelag | |
DE4332985A1 (de) | Arzneimittel zur Behandlung der Dysfunktion des exokrinen Pankreas | |
EP0894094B1 (de) | Verfahren zur gewinnung eines komplexes aus wachstumsfaktoren | |
DD144719A5 (de) | Verfahren zur gewinnung einer natuerlichen polarfraktion mit antipsoriatischer wirksamkeit | |
DE2921852A1 (de) | Lipide senkendes mittel | |
DE3427797A1 (de) | Zytoprotektive wirkung von prostacyclin-derivaten an leber, bauchspeicheldruese und niere | |
DE3306944C2 (de) | ||
US2980585A (en) | Controlling the blood cholesterol level by administration of diiodotyrosine polypeptide | |
DE2548175A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines stabilen enzym- und hormonkomplexes | |
DE3019895A1 (de) | Plasmaexpander | |
JPH01268639A (ja) | 血圧調節剤 | |
EP0249165B1 (de) | Arzneimittel zur Bekämpfung maligner und chronischer Erkrankungen | |
DE60037197T2 (de) | Verwendung funktioneller oraler präparate | |
WO1999042115A1 (de) | Verwendung eines presssaftes, verdauungssaftes oder extraktes von fleischfressenden pflanzen zur hemmung von proteinkinasen | |
AT392003B (de) | Verfahren zur herstellung eines insbesondere zur wundheilung oder zur behandlung in der geriatrie verwendbaren wirkstoffes aus saeugetierblut durch papainhydrolyse und ein einen solchen wirkstoff enthaltendes praeparat | |
DE60306877T2 (de) | Die Blut-Fluidität verbessernde Lebensmittel | |
EP0189485A1 (de) | Hexapeptid | |
DE2639410C2 (de) | Polypeptid VI-7501 mit Antitumorwirkung | |
CH640244A5 (en) | Biologically active substance | |
DE2246969C2 (de) | Urokinase-Heparinat und dieses enthaltende Arzneimittel | |
DE1617363B1 (de) | Verfahren zur Herstellung hochaktiver Enzym-Verdauungspraeparate | |
DE1467878B2 (de) | Verfahren zur herstellung eines medikamentes aus schweinepankreas | |
DE3341760A1 (de) | Arzneimittel mit einer phagocyten-kontrollwirkung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |