DE2546252C3 - Diagnostischer Teststreifen zum Nachweis und zur halbquantitativen Bestimmung von Blut und Hämoglobin in biologischen Materialien - Google Patents
Diagnostischer Teststreifen zum Nachweis und zur halbquantitativen Bestimmung von Blut und Hämoglobin in biologischen MaterialienInfo
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Description
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25
einigen organischen Aminen sind an sich bekannte Stoffe, deren Herstellung und Eigenschaften bereits
beschrieben sind (vgl. z. B. A.A. Oswald, F. Noel,
A J. Stephenson, J. Org. Chem. 26,3969 [1961]);
die Möglichkeit ihrer Anwendung zur Herstellung von stabilen und hochempfindlichen Teststreifen zum
Nachweis und zur halbquantitativen Bestimmung von
Blut oder Hämoglobin oder allgemein von Stoffen mit peroxidatischer Wirkung war jedoch bisher nicht bekannt.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Teststreifen können Salze eines organischen Hydroperoxids,
wie z. B. tert-Butylhydroperoxid, Phenylisopropylhydroperoxid,
4-Methyl-phenylisopropylhydroperoxid,
Phenyl-1,4-diisopropyldihydroperoxid oder 1-Hydroxycyclohexyl-1-hydroperoxid
mit den verschiedensten aliphatischen, alicyclischcn und heterocyclischen
Aminen oder Aminoalkoholen, wie beispielsweise Piperazin, l,4-Diazabicyclo-(2,2,2)-octan,
Harnstoff, Hexamethylentetramin, 2-Amino-2-methyl-1,3-propandiol,
3 ,S'-Diamino^-propanol,
3,3'-Diaminodi-propylamin, Mono- und Diethanolamin oder Cyclohexylamin, verwendet werden, soweit
sie die Bedingung erfüllen, daß ihr pK-Wert mindestens 8,0 beträgt und sie mit den organischen Hydroperoxiden
feste, stabile und nichtflüchtige Salze bilden. Dabei können entweder bereits zuvor hergestellte
kristalline Salze des organischen Peroxids benützt oder diese Salze vorteilhaft erst in der Imprägnierungslösung
oder auf dem Papier in der Weise erzeugt werden, daß zur Imprägnierung eine Lösung
des organischen Hydroperoxids mit einem Überschuß eines der obengenannten Amine in einem geeigneten
nichtwäßrigen Lösungsmittel wie etwa Benzol, Toluol, Diäthyläther, Chloroform, Äthylendichlorid, Benzin,
Äthylacetat od. dgl. vorteilhaft in einem Gemisch mit Methanol, Äthanol oder Propanol, verwendet wird.
Es ist dabei vorteilhaft, diese Lösung vor dem Auftragen auf das Papier in einem gut verschlossenen Gefäß
an einem dunklen Ort mindestens 48 h siehen zu lassen.
Der Überschuß des organischen, aliphatischen, alicyclischen
oder heterocyclischen Amins mit einem pK-Wert über 8,0 stabilisiert das Salz des organischen
Hydroperoxids mit organischen Aminen dadurch, daß es dessen Dissoziation und damit auch dessen Zersetzungunterdrückt.
Als geeignetes Amin im Sinn dieser Erfindung kann nicht nur das aliphatische, alicyclische
oder heterocyclische Amin, das sich im verwendeten Salz des organischen Hydroperoxids befindet, sondern
auch jedes andere der oben angeführten Amine eingesetzt werden. So kann beispielsweise das Salz des
organischen Hydroperoxids mit 1,4-Diazabicyclo-(2,2,2)-octan
verwendet und als Überschuß dann ein anderes Amin wie etwa 2-Methyl-2-amino-l,3-propandiol
oder Harnstoff oder auch ein Gemisch zweier oder mehrerer dieser Amine angewandt werden. Vom
praktischen Standpunkt aus ist es jedoch wünschenswert, daß das im Überschuß verwendete Amin ein fester,
wenig hygroskopischer Stoff ist, der im Wasser wie auch in den zur Herstellung von Lösungen des
organischen Hydroperoxidsalzes benützten nichtwäßrigen Lösungsmitteln unlöslich ist.
Die Testzone der erfindungsgemäßen Teststreifen enthält ferner einen festen polymeren natürlichen
oder synthetischen organischen filmbildenden Stoff, der einerseits die ganze Testzone gegen den Einfluß
der Atmosphäre, beispielsweise gegen Einwirkung
40
4r>
1H) von Luft oder Luftfeuchtigkeit, schützt und andererseits
das Eindringen einer Imprägnierung in die andere während der Herstellung der Papiere sowie deren
Lagerung verhindert.
Säure mit einem pK-Wert von 1 ,ö bis 5,0 und deren
Natrium-, Kalium oder Ammoniumsalzen verwendet werden oder ein Gemisch von primären oder sekundären
Salzen dieser Säuren wie beispielsweise Puffer auf der Basis des Gemisches Citronensäure - Natriumcitrat,
Weinsäure - Natriumtartrat, Apfelsäure Borax, Monokaliumphthalat - normales Kahumphthalat
oder Monoatriumsuccinat - normales Natriumsuccinat. Art und Konzentration dieses Puffers sind
nicht entscheidend; die einzige Bedingung besteht dann, daß mit Hilfe des entsprechenden Puffers der
resultierende pH-Wert der Testzone der Teststreifen nach dem Eintauchen in die zu untersuchende Flüssigkeit
im Bereich von 2,5 bis 5,0 liegt.
Ähnlich kann auch als Chromogen in der Testzone der Teststreifen jeder bekannte und zu diesem Zweck
benützte organische Stoff erfindungsgemäß angewandt werden, der genügend stabil ist und durch das
verwendete Hydroperoxid bei Anwesenheit von Hämoglobin oxidiert werden kann, wobei dessen reduzierte
und oxidierte Form eine genügend unterschiedliche Färbung aufweisen müssen. Es ist von \'orteil,
wenn dieses Chromogen farblos ist; dieser Bedeutung entsprechen mn besten etwa o-Tolidin, 2,7-Diaminofluoren,
o-Dianisidin, Benzidin oder die bereits genannten subsiitutierten Azine und deren Salze.
Ebenso kann auch als Netzmittel, dessen Aufgabe es ist, die Saugfähigkeit der Testzone der Teststreifen
zu erhöhen und dadurch den Reaktionsverlauf zu beschleunigen, jedes der üblichen und zu diesem Zweck
, benützte anionaktive, nichtionogene oder kationaktive Netzmittel eingesetzt werden. Es wurde jedoch
festgestellt, daß die Reaktion bei Anwendung anionaktiver Netzmittel beschleunigt wird und sich ihre
Empfindlichkeit leicht erhöht, wogegen bei Anwesenheit kationaktiver Netzmittel die Empfindlichkeit der
Teststreifen gegenüber Hämoglobin etwas niedriger und der Verlauf der positiven Reaktion etwas langsamer
ist; diese Eigenschaft der kationaktiven Netzmittel beeinträchtigt jedoch ihre Anwendung in der Testzone
der erfindungsgemäßen Teststreifen nicht grundsätzlich, sondern kann im Gegenteil sogar in bestimmten
Fällen erwünscht sein.
Die Testzone der erfindungsgemäßen Teststreifen enthält ferner einen polymeren natürlichen oder synthetischen
organischen filmbildenden Stoff, der einerseits die ganze Testzone gegen den Einfluß der Atmosphäre
beispielsweise gegen Einwirkung von Luft oder Luftfeuchtigkeit schützt und andererseits das Eindringen
einer Imprägnierung in die andere während der Herstellung der Papiere sowie deren Lagerung verhindert.
.
Als polymerer natürlicher oder synthetischer tilmbildender
Stoff kann im Sinne dieser Erfindung jedes natürliche oder synthetische Polymer verwendet werden,
das die genannte Bedingung der Löslichkeit in Wasser oder in den entsprechenden nichtwäßrigen
Lösungsmitteln erfüllt, selbest weder an der Oxidationsreaktion teilnimmt, noch diese stört und nach
dem Verdunsten der Lösung auf den Papierfasern einen festen, jedoch wenigstens teilweise mit Wasser
b netzbaren Film bildet. Diesen Forderungen entsprechend zum Beispiel Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon,
Polyvinylalkohol, Stärke, Polyvinylpro-
pionat, Polyvinylbutyral, Carboxymethylcellulose, Polyäthylenglycole mit einem Molekulargewicht von
2000 bis 15000 od. dgl. Selbstverständlich können auch Gemische von zwei oder mehreren dieser Stoffe
verwendet werden.
Die Testzone des erfindungsgemäßen Teststreifens enthüllt ferner einen Aktivator der peroxidatischen
Wirkung des Hämoglobins. Es handelt sich hierbei z. B. um das bekannte und zu diesem Zweck bereits
benutzte Chinolin und dessen Derivate wie beispielsweise
Chinin, Cinchonin, 6-Methoxychinolin, Chinaldin, 8-Amino-6-methoxychinolin, 2-ChinolinoI
od. dgl. (vgl. die GB-PS 1057056). Der Zusatz dieser
Aktivatoreii beschleunigt im allgemeinen den Verlauf
der Oxidationsreaktion und steigert die Farbintensität der oxidierten Chromogenform, was zur Erzielung einer
höheren Empfindlichkeit der Streifen führt. Ein wirklich hervorragender Effekt dieser Aktivatoren
kann jedoch bei den erfindungsgemäßen Teststreifen erreicht werden.
Grundbedingung für eine vollkommene Stabilität der erfindungsgemäßen Teststreifen ist die Trennung
des sauren Puffers und des Chromogens vom organischen Hydroperoxidsalz und vom organischen Amin.
Dieser Forderung kann wie bei den bereits bekannten Teststreifen entsprochen werden, indem man auf eine
geeignete saugfähige Unterlage, am besten auf geeignetes Filtrierpapier, zuerst eine wäßrige oder wäßrigalkoholische Lösung des Puffers und des Chromogens
aufträgt und anschließend nach gründlichen Trocknen auf diese erste Imprägnierung die Lösung des organischen
Hydroperoxidsalzes mit dem Aminüberschuß aufbringt, wobei diese zweite Lösung natürlich
unter Verwendung eines nichtwäßrigen Lösungsmittels hergestellt werden muß, beispielsweise mit Benzol,
Toluol. Chloroform, Äthylendichlorid, Äthyläther, Äthylacetat od. dgl., vorteilhaft im Gemisch mit
Methanol, Äthano! oder Propanol. Alle übrigen genannten Bestandteile der Testzone der Teststreifen
können in einer der beiden Imprägnierungen vorhanden sein bzw. auch beiden Imprägnierlösungen zugesetzt
werden. Dabei ist es zuweilen vorteilhaft, in der ersten Imprägnierlösung einen entsprechenden Stoff
und in der zweiten Lösung dann einen anderen Stoff zu benützen, beispielsweise in der ersten Imprägnierlösung
als Netzmittel anionaktives Laurylsulfat oder Dialkylsulfosuccinat und als organischen polymeren
filmbildenJen Stoff zum Beispiel Polyvinylalkohol einzusetzen und in der zweiten Imprägnierlösung dann
das nichtionogene Netzmittel Polyoxyäthylenlauryläther oder äthoxylierten Oleylalkohol und als filmbildenden
Zusatz Polyvinylpyrrolidon zu verwenden.
Es ist ferner auch möglich, entsprechende Teststreifen mit dreifacher Imprägnierung herzustellen,
und zwar so, daß die erste Imprägnierung einen sauren Puffer, das Chromogen, einen Aktivator der peroxidatischen
Wirkung des Hämoglobins, ein anionaktives Netzmittel und beispielsweise Polyvinylpyrrolidon,
die zweite nur Polyvinylalkohol oder Natriumalginat und ggf. auch ei« Netzmittel und die dritte
Imprägnierung dann das organische Hydroperoxidsalz, das organische Amin, ein nichtionogenes Netzmittel
und wieder beispielsweise Polyvinylpyrrolidon enthält. Es ist selbstverständlich, daß das Papier bei
der Herstellung dieser Teststreifen nach jeder Imprägnierung vor dem Auftragen jeder weiteren Imprägnierungslösung
stets vollkommen trocken sein muß.
Durch diesen Herstellungsvorgang sind die einzelnen Imprägnierungen voneinander völlig getrennt,
wenn die Streifen trocken sind; nach dem Eintauchen in eine wäßrige Flüssigkeit wie z. B. Urin kommt es
zur Vereinigung aller Bestandteile der Testzone, wobei sich aus den Salzen des organischen Hydroperoxids
unter dem Einfluß des sauren Puffers das freie Hydroperoxid löst, das dann in Anwesenheit von Hämoglobin
oder allgemein eines Stoffes mit peroxidatischer Wirkung das Chromogen zu einem farbigen
ίο Oxidationsprodukt oxidiert.
Die diagnostischen Teststreifen zum Nachweis und zur halbquantitativen Bestimmung von Blut oder Hämoglobin
in biologischen Materialien weisen bei einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung beispielsweise
in trockenem Zustand eine Testzone von schwach cremegelber Farbe auf. Nach dem Eintauchen in Wasser
oder eine andere wäßrige Flüssigkeit wie z. B. Urin, die weder Hämoglobin noch Blut enthält, behalten
die Teststreifen ihre Farbe; bei Anwesenheit der geringsten Menge Blut oder Hämoglobin nehmen sie
eine intensiv blaue Farbe an, wobei die Farbintensität der Menge des in der untersuchten Flüssigkeit befindlichen
Bluts oder Hämoglobins direkt proportional ist. Durch Vergleich mit einer experimentell aufgestellten
Farbvergleichsskala kann dann der positive Befund dieser Teststreifen mit verhältnismäßig hoher Genauigkeit
halbquantitativ ausgewertet werden.
Der größte Vorteil der erfindungsgemäßen neuen Teststreifen liegt in ihrer außerordentlich hohen
i<> Empfindlichkeit, die bis heute mit keinem chemischen Test zum Nachweis von Erythrocyten oder Hämoglobin
erreicht werden konnte: die Teststreifen reagieren bereits bei Anwesenheit von 1 bis 2 Erythrocyten in
1 μΐ Wasser und bei 3 bis 8 Erythrocyten in 1 μΐ Urin
mit einer lichtblauen Färbung, sprechen also bereits auf die kleinste überphysiologische Menge von Blut
oder Hämoglobin im Urin an, wobei sie zugleich eine außerordentlich scharfe Abgrenzung der physiologischen
von pathologischen Befunden erlauben. Die erfindungsgemäßen Teststreifen ermöglichen also erstmals
Bestimmungsergebnisse, die voll mit denen der wesentlich langwierigeren und nicht immer gänzlich
beweiskräftigen mikroskopischen Methoden vergleichbar sind.
Die erfindungsgemäßen diagnostischen Teststreifen sind natürlich wie alle anderen ähnlichen Papiere
zum Nachweis und zur Bestimmung von Blut gegenüber Luftfeuchtigkeit relativ empfindlich. Sie sind jedoch
ungeachtet dieser Eigenschaft viele Monate lang vollkommen stabil, wenn sie in einwandfrei dicht verschlossenen
Verpackungen über einem geeigneten Trockenmittel wie z. B. Silicagel, Molekularsieb
od. dgl. gelagert werden, und vertragen auch ein häufiges kurzfristiges öffnen der Verpackung, wie dies
bei der Anwendung von Teststreifen erforderlich ist, ohne Zersetzung.
Die Erfindung wird im folgenden nnhand von Beispielen
näher erläutert.
Beispiel 1
Imprägnierlösung 1
Imprägnierlösung 1
5,0 g o-Tolidin-dihydrochlorid werden in einem
Gemisch von 100 ml einer 5%igen Lösung von Polyvinylpyrrolidon in Wasser und 150 ml Äthanol gelöst,
worauf 150 ml 2N-Citratpuffer von pH 3,7, 50 ml einer 10%igen wäßrigen Lösung von Lepidinhydrochlorid
und 10 ml 5%iges Natriumlaurylsulfat in Wasser zugegeben werden.
Imprägnierlösung 2
40 g Hydroperoxidsalz des Phenylisopropylhydroperoxids mit M-Diazabicyclo-^^^-octan, 50 g
l,4-Diazabicyclc-(2,2,2)-octan und 20g Polyvinylpyrrolidon
werd^ii nacheinander in der angegebenen
Reihenfolge in 1 1 einer 4%igen Lösung von Polyvinylpyrrolidon in einem Gemisch von Äthanol mit Toluol
1:2 gelöst.
Herstellungsverfahren
Auf einen Filtrierpapierstreifen einer Stärke von 150 g/m: und 80 mm Breite, der 6 mm vom Längsrand
mit einer durch Auftragen einer 5 %igen Lösung von Äthylceiiulose in Äthanol und nachfolgendes
Trocknen erzeugten hydrophoben Imprägnierung verseilen wurde, wird zwischen diese Imprägnierung
und den Papierrand die Imprägnierlösung 1 in einer Menge von etwa 2 ml pro laufenden Meter des Papiers
aufgetragen und das Papier gründlich mit einem auf 80-85° C erhitzten Luftstrom getrocknet. Auf diese
erste Imprägnierung wird dann die Imprägnierlösung 2 in einer Menge von etwa 1,6 ml pro laufenden
Meter aufgetragen und das Papier wieder auf ähnliche Weise getrocknet. Der Papierstreifen wird dann quer
in Streifen von 6 mm Breite zerschnitten, wodurch diagnostische Teststreifen von 6 X 80 mm Größe erhalten
werden, die an einem Ende die Testzone einer Größe von 6X6 mm tragen, die von der übrigen Fläche
des Teststreifens durch eine hydrophobe Imprägnierung getrennt ist. Diese Testzone ist in trockenem
Zustand schwach cremegelb gefärbt und behält diese Farbe auch nach dem Eintauchen beispielsweise in
Urin, der kein Blut oder Hämoglobin enthält. Bei Vorhandensein von Blut- oder Hämoglobinspuren in
der zu untersuchenden Flüssigkeit verfärben sich die Teststreifen intensiv blau, wobei die erste vollkommen
einwandfrei erkennbare blaue Verfärbung schon bei einer Konzentration von Blut in Wasser, die einer
Verdünnung von 1:5 000 000 entspricht und in Urin bei einer Verdünnung von 1:1000000 auftritt, was
ungefähr 4 bis 6 Erythrocyten pro μΐ entspricht. Mit steigender Konzentration von Blut oder Hämoglobin
in der untersuchten Flüssigkeit steigt auch die Intensität der blauen Verfärbung der Teststreifen; durch
Vergleich mit einer Farbvergleichsskala kann dann der Blut- oder Hämoglobingehalt in der untersuchten
Flüssigkeit je nach der Intensität der Verfärbung der Teststreifen halbquantitativ ausgewertet
werden.
Beispiel 2
Imprägnierlösung 1
Imprägnierlösung 1
5 g o-Tolidin-hydrochlorid werden in 125 ml Wasser
gelöst, worauf stufenweise 125 ml einer 5%igen wäßrigen Lösung von Polyvinylpyrrolidon, 100 ml Citratpuffer
von pH 3,0, 50 ml einer 10%igen wäßrigen Lösung von 2,4-DimethylchinoIin-hydrochlorid und
30 ml einer 5%igen Lösung von Polyoxyäthylenlauryläther in Äthanol zugegeben werden.
Imprägnierlösung 2
20 g des Hydroperoxidsalzes von Phenylisopropylhydroperoxid mit l,4-Diazabicylo-(2,2,2)-octan und
25 g Piperazin werden in 500 ml einer 4 %igen Lösung von Polyvinylpyrrolidon in einem Äthanol-Benzol-Gemisch
1:2 gelöst.
Die Teststreifen werden mit diesen Imprägnierlösungen auf ähnliche Weise hergestellt wie in Beispiel
1. Sie besitzen ebenfalls etwa die gleichen Eigenschaften wie die gemäß Beispiel 1 hergestellter
Teststreifen.
Beispiel 3
Imprägnierlösung 1
Imprägnierlösung 1
5,0 g 2,7-Diaminofluoren-hydrochlorid werden ir
250 ml einer 2%igen Lösung von Polyvinylpyrrolidor
in gelöst, dann werden 150 ml 2N-Tartratpuffer von pH
4,0, 50 ml einer 10%igen wäßrigen Lösung von Chinolin-hydrochlorid
und 1 ml des Copolymeren vor Isooctylphenoxypolyäthanol mit Äthylenoxid zugegeben.
Imprägnierlösung 2
25,6 g 1-HydroxycycIohexyl-l -hydroperoxid unc
60,7 g 1,4-Diazabicyclo-(2,2,2)-octan werden ir 1000 ml einer 4%igen Polyvinylpyrrolidonlösung ir
3d einem Gemisch von Äthanol mit Chloroform 1:2 gelöst.
Die so hergestellte Lösung wird vor der Verwendung in einem gut verschlossenen Gefäß 48 h im Dunkeln
stehengelassen.
Die diagnostischen Teststreifen werden mit dieser
r> Imprägnierlösungen auf ähnliche Weise hergestellt
wie in Beispiel 1; ihre Empfindlichkeit auf Blut beträgt etwa 1:2500000 in Wasser und 1:50000 in
Urin.
j(l Beispiel 4
Imprägnierlösung 1
200 ml 2N-Citratpuffer von pH 3,37 werden mit 200 ml einer 2,5%igen wäßrigen Lösung von Polyvinylpyrrolidon
und 60 ml einer gesättigten o-Tolidinji
hydrochlorid-Lösung in einem Gemisch von Äthanol mit Wasser 2:3 gelöst; darauf werden nacheinandei
20 ml einer 10%igen wäßrigen Lösung von Lepidinhydrochlorid und 40 ml einer 5 %igen Lösung von Natriumdioctylsulfosuccinat
in Äthanol zugegeben.
Imprägnieriösung 2
10 g Phenylisopropylhydroperoxid werden zusammen mit 40 g 2-Amino-2-methyl-l,3-propandiol ir
500 ml einer 5 %igen Polyvinylpyrrolidonlösung in ei-
■4i nem Toluol-Äthanol-Gemisch 3:1 gelöst, worauf
10 ml einer 5%igen Äthanollösung von Polyoxyäthylenlauryläther
zugegeben werden. Die Lösung muß vor der Anwendung 48 h ruhig stehengelassen werden.
V) Die mit diesen Imprägnierlösungen hergestellter
Teststreifen besitzen vollkommen ^leiche Eigenschaften
wie die nach den Beispielen 1 und 2 hergestellter Teststreifen.
Imprägnierlösung 1
10 g o-Tolidin-hydrochlorid werden in einem Gemisch von 200 ml einer 5%igen wäßrigen Lösung von
Polyvinylpyrrolidon und 300 ml Äthanol gelöst und bo 100 ml einer 10%igen wäßrigen Lösung von Lepidin-hydrochlorid,
100 ml 2N-Citratpuffer von pH 3,7 und 10 ml einer 5%igen Natriumlaurylsulfatlösung in
Wasser zugegeben.
b- Imprägnierlösung 2
1000 ml einer l,25%igen wäßrigen Lösung vor Polyvinylalkohol werden mit 20 ml einer 5%igen Lösung
von Natriumlaurylsulfat in Wasser vermischt.
9 10
Imprägnierlösung 3 rolidonlösung in einem Toluol-Äthanol-Gemisch 2:1
gelöst.
40 gdes Hydroperoxidsalzes von Phenylisopropyl- Die Teststreifen werden auf die gleiche Weise wie
hydroperoxid mit l,4-Diazabicyclo-(2,2,2)-octan, in den vorangehenden Beispielen hergestellt. Ihre Ei-
60 g l,4-Diazabicyclo-(2,2,2)-octan und 20 g festes r>
genschaften sind völlig mit den Eigenschaften der nach
Polyvinylpyrrolidon werden stufenweise in der ange- den Beispielen 1 und 2 hergestellten Teststreifen
rührten Reihenfolge in einer 4%igen Polyvinylpyr- identisch.
Claims (1)
- Patentanspruch:Diagnostischer Teststreifen zum Nachweis und zur halbquantitativen Bestimmung von Blut und Hämoglobin in biologischen Flüssigkeiten, dessen Testzonen einen sauren Puffer von pH 2,5 bis 0,5, ein Chromogen, einen Aktivator der peroxidatischen Wirkung des Hämoglobins, ein Netzmittel, einen natürlichen oder synthetischen organischen polymeren filmbildenden Stoff und ein organisches Hydroperoxid enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Hydroperoxid in Form eines Salzes mit einem organischen Amin mit einem pK-Wert von mindestens 8,0 in einem Gemisch mit einem 0,1- bis 10-molaren Überschuß eines organischen Amins, bezogen auf die Menge des organischen Hydroperoxidsalzes, enthalten ist.ίοi52025Die Erfindung bezieht sich auf einen diagnostischen Teststreifen zum Nachweis und zur halbquantitativen Bestimmung von Blut und Hämoglobin in biologischen Materialien gemäß dem Oberbegriff des Pa- «i tentanspruchs.Zum schnellen und spezifischen Nachweis und für eine eventuelle halbquantitative Bestimmung von Erythrocyten und Hämoglobin in biologischen Materialien, besonders im Urin, werden gegenwärtig dia- γ> gnostische Teststreifen hergestellt, die auf der Ausnutzung der peroxidatischen Wirkung des Hämoglobins beruhen. Die Testzone dieser Teststreifen enthält ein geeignetes, zumeist organisches Hydroperoxid wie z. B. Phenylisopropyl-hydroperoxid, 4-Methyl-phenylisopropyl-hydroperoxid, Phenyl-1,4-diisopropyldihydroperoxid, 1-Hydroxy-cyclohexan-1 -hydroperoxid, tert.-Butylhydroperoxid od. dgl., einen sauren Puffer von pH 4 bis 7 und ein geeignetes farbloses Chromogen, das durch Oxidation in ^in farbiges 4r> Oxidationsprodukt übergeht, beispielsweise o-Tolidin, Benzidin, o-Dianisidin, 2,7-Diaminofluoren, Guajacol, verschiedene substituierte Phenylendiamine (vgl. die US-PS 3 072 464), Derivate des Pyridins (vgl. die GB-PS 1182898) oder substituierte Azine w (vgl. die GB-PS 1186668). Nach dem Eintauchen dieser Teststreifen zum Beispiel in Urin, der Erythrocyten oder freies Hämoglobin enthält, wird das Chromogen durch das Hydroperoxid unter dem Einfluß der katalytischen peroxidatischen Wirkung zu einem τ, intensiv gefärbten Produkt oxidiert, wobei Intensität und Geschwindigkeit der Farbentwicklung der vorhandenen Hämoglobinmenge direkt proportional sind.Obgleich die Oxidation des Chromogens durch das m> Hydroperoxid infolge der katalytischen Einwirkung des Hämoglobins oder anderer Stoffe mit peroxidatischer Wirkung stark beschleunigt wird, verläuft sie langsam auch ohne diese Katalyse; in Anbetracht dieser Tatsache ist es deshalb notwendig, daß die beiden br> Hauptkomponenten dieser Teststreifen, das organische Hydroperoxid und das Chromogen, einwandfrei voneinander getrennt sind, da es sonst nach sehr kurzer Zeit oder sogar bereits bei der Herstellung der Teststreifen zur Verfärbung und dadurch zu ihrer Zersetzung kommen könnte. Die Gefahr einer derartigen Teststreifenzersetzung ist natürlich bei längerer Lagerung noch größer, wo trotz Anwendung der bestmöglichen Verpackung der Zutritt von Spuren atmosphärischer Feuchtigkeit, die die Oxidationsreaktion ziemlich stark beschleunigt, nicht ausgeschlossen werden kann.Zudem sind fast sämtliche zu diesem Zweck gebräuchlichen organischen Hydroperoxide flüchtige Flüssigkeiten, die nach dem Auftragen auf das Papier verhältnismäßig schnell verdunsten, wodurch sich die Eigenschaften der Testreifen ändern und schließlich deren Reaktivität vollständig verschwinden kann, wenn es nicht schon früher zu der obenerwähnten Zersetzung der Teststreifen durch Einfluß der spontanen Oxidation des Chromogens kommt.Diese beiden unerwünschten Eigenschaften können bisher lediglich durch zwei bekannte Verfahren beseitigt werden: entweder durch Einschließen des organischen Hydroperoxids in Mikrokapseln oder durch Anwendung von speziellen Stabilisatoren wie z. B. organischen Phosphorsäureamiden.Das erste Verfahren, das in der DE-AS 1242905 beschrieben ist, ist aufgrund der verhältnismäßig komplizierten Verfahrensweise sowie vom diagnostischen Standpunkt aus nachteilig, da die auf diese Weise erhältlichen Teststreifen gegenüber Hämoglobin und intakten Erythrocyten außerordentlich ungenügende Empfindlichkeit aufweisen.Das aus der DE-AS 2235152 bekannte zweite Verfahren der Stabilisierung des Hydroperoxids durch Phosphoramide ist aufgrund seiner Einfachheit vorteilhafter. Die auf diese Weise hergestellten Teststreifen weisen jedoch wieder geringere Stabilität auf, auch kann die nötige Empfindlichkeit nur durch Zusatz besonderer Aktivatoren aus der Gruppe kompliziert aufgebauter, verhältnismäßig schwer zugänglicher Chinolinderivate (vgl. die DE-AS 2235 152) erreicht werden.Diese Streifen sind ferner nur gegenüber intakten Erythrocyten genügend empfindlich, die nur in Konzentrationen um 5 Ery/μΐ im Harn nachgewiesen werden können. Intakte Erythrocyten kommen jedoch im Harn verhältnismäßig selten vor, denn auch bei sog. Hämaturien, d. h. Blutungen im Harnsystem, unterliegen die ursprünglich anwesenden Blutkörperchen einer verhältnismäßig raschen Hämolyse, so daß in den meisten Fällen im Harn eine geringe Menge Erythrocyten neben bereits durch Hämolyse freigesetztem Hämoglobin festgestellt wird (vgl. J. Urol. 88, 427 [1962]), gegenüber dem diese Streifen etwa zweimal weniger empfindlich sind, so daß ihre Empfindlichkeit die Grenze von etwa 3 bis Ery/μΐ nicht erreicht, wie dies vom diagnostischen Standpunkt aus erwünscht wäre.Der Erfindung liegt die Feststellung zugrunde, daß die angeführte hohe Empfindlichkeit sowie die geforderte Stabilität mit Hilfe eines Teststreifens der eingangs genannten Art erreicht werden können, bei dem das organische Hydroperoxid in Form eines Salzes mit einem organischen Amin mit einem pK-Wert von mindestens 8,0 in einem Gemisch mit einem 0, i- bis 10-molaren Überschuß eines organischen Amins, bezogen auf die Menge des organischen Hydroperoxidsalzes, enthalten ist.Stabile, feste Salze organischer Hydroperoxide mit
Applications Claiming Priority (1)
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