DE2810542A1 - Indikator fuer die wasserdampf-formaldehyd-desinfektion - Google Patents
Indikator fuer die wasserdampf-formaldehyd-desinfektionInfo
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Description
2810S42
u.Z.: M 613
Case: W 913 471 (Harlow Case 75)
MIIiNESOTAMIMING AND HMUFACTILiING COMPAlJY
Saint Paul, Minnesota 55 101, V.St.A.
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" Indikator für die Wasserdampf-Jormaldehyd-Desinfektion "
Die Wasserdampf-J'ormaldehyd-Desinfektion bzw. Entkeimung
wird in großem Umfang zur Desinfektion bzw. Sterilisation
von Gegenständen und Räumen in der Medizin und Lebensmittelindustrie verwendet. Beispielsweise werden die zu sterilisierenden
Gegenstände in einem abgeschlossenen Raum Stoßen von Wasserdampf und SOrmaldehyddampf bei vermindertem Druck
und relativ niedrigen Temperaturen, beispielsweise in der Größenordnung von 60 bis 80 C, ausgesetzt. Ein derartiges
Verfahren ist beispielsweise in der GB-PS 1 252 125 beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Indikator für die Wasserdampf—Formaldehyd-Desinfektion zu schaffen,
der an den zu desinfizierenden bzw. zu sterilisierenden Gegenständen angebracht werden kann und bei der Desinfektion
einer sichtbaren irreversiblen Farbänderung unterliegt. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Die Erfindung betrifft somit den in den Patentansprüchen und der Beschreibung gekennzeichneten Gegenstand.
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L- 809837/0388
Der Indikator der Erfindung ist gekennzeichnet durch einen
auf einen Träger aufgebrachten Farbstoff, der bei Einwirkung von Formaldehyd in Gegenwart von Wasserdampf niedriger Temperatur
einer Farbänderung unterliegt. Dieser Farbstoff ist eine Verbindung mit mindestens einer Azobindung, mindestens
einer primären oder sekundären Aminogruppe und gegebenenfalls mindestens einer Sulfonsäuregruppe.
Bei der Einwirkung von Formaldehyddampf und Viasserdampf unterliegt ein derartiger Indikatorfarbstoff einer irreversiblen
Farbänderung. Diese irreversible Farbänderung ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, daß keine Verwechselungsgefahr
mit einem Gegenstand erfolgt, der nicht der Desinfektion bzw. Sterilisation unterworfen worden ist.
Der erfindungsgemäß verwendete Indikator-Farbstoff soll nicht zeigen, daß ein bestimmter Gegenstand sterilisiert
worden ist, sondern er soll lediglich zeigen, daß der Gegenstand einer Wasserdampf-Formaldehyd-Desinfektion unterworfen
worden ist.
,
,
Der Indikator der Erfindung hat den Vorteil, daß er keiner Farbänderung unterliegt, wenn er anderen Sterilisations- bzw.
Desinfektionsverfahren ausgesetzt worden ist, beispielsweise einer Behandlung mit Ethylenoxid oder Wasserdampf hoher Temperatur.
Der erfindungsgemäß verwendete Indikator-Farbstoff kann in
Form der freien Säure oder eines Salzes vorliegen. Der Indikator-Farbstoff ist vorzugsweise eine Verbindung, die eine
oder zwei Kaphthalinreste enthält. Vorzugsweise enthält der
Indikator-Farbstoff eine oder zwei Azogruppen sowie eine oder zwei primäre Aminogruppen im Molekül.
Besonders bevorzugt als Indikator-Farbstoff ist Kongorot, d.h. 3,3«-/4,4'-Bisphenylylen-bis(azo)7bis/4-amino-1-naphthalinsulfonsäuren
oder deren Salze, wie das Dinatriumsalz. Das
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Dinatriumsalz hat folgende Strukturformel:
SO-Na
Wenn dieser Indikator-Farbstoff Formaldehyddänpfen bei
einer Temperatur von 70 C unterworfen wird, schlägt seine rote Farbe irreversibel nach gelb um. Dieser Farbumschlag
ist sehr ausgeprägt. Vorzugsweise enthält der Indikator der Erfindung einen Puffer, um den Indikatorfarbstoff zu stabilisieren,
bis der den Desinfektionsbedingungen ausgesetzt wird. Infolge der Gegenwart eines Puffers ist die Farbänderung
des Indikator—Farbstoffes im wesentlichen unabhängig von der Formaldehydkonzentration. Dies ist von besonderer
Bedeutung, wenn Formaldehyd in verhältnismäßig niedrigen Konzentrationen eingesetzt wird.
Beispiele für andere Indikator-Farbstoffe, die erfindungsgemäß verwendet werden können, sind laphthalinschwarz 10B der
Strukturformel
NH2 OH
SO-Na
N=N
SO3Na
und Benzopurpurin. Bei der Behandlung von Naphthalinschwarz 10B mit Formaldehyd schlägt seine Farbe von blau nach grün um,
während bei Benzopurpurin die Farbe von tiefrot nach hellrosa umschlägt.
Wie vorstehend bereits ausgeführt wurde, wird dem Indikator
vorzugsweise ein Puffer einverleibt. Bei Verwendung von Kon-
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r 2810bA2
gorot als Indikator-Farbstoff wird vorzugsweise ein Puffer verwendet, dessen pH-Wert auf 4 bis 6, vorzugsweise etwa 5
eingestellt ist. Der Farbumschlag erfolgt jedoch auch bei neutralem und alkalischem pH-Wert. In dem vorstehend angegebenen
pH-Bereich bewirken bereits verhältnismäßig niedrige Konzentrationen an Formaldehyddampf den erwünschten Farbumschlag.
Der erfindungsgemäß verwendete Puffer ist vorzugsweise eine Verbindung, die selbst als Puffer v/irkt. Beispiele für geeig
nete Puffer sind Kaliumhydrogenphthalat und Kjaliumdihydrogencitrat.
Es können jedoch auch andere Puffer oder Pufferkombinationen verwendet werden, die nicht mit dem Indikator-Farbstoff
reagieren, und die den Indikator-Farbstoff auf den vorstehend angegebenen pH-Bereich abpuffern.
Außer dem Indikator-Farbstoff kann der Indikator der Erfindung noch mindestens einen weiteren Farbstoff enthalten, der
bei der Desinfektion keiner Farbänderung unterliegt. Dieser zusätzlich verwendete Farbstoff dient zur Verstärkung der
Farbänderung des Indikators. Beispielsweise kann ein blauer Farbstoff, wie Irgacetblau 2 GLiT oder Methylenblau mit Kongo
rot zu einem Indikator-Farbstoff kombiniert werden, der anfänglich purpurfarben aussieht und unter der Einwirkung von
Viasserdampf und Formaldehyd nach grün umschlägt. Auf diese Weise können die Anfangsfarbe und die Endfarbe des Indikators
eingestellt werden. Dies kann vorteilhaft sein, um sowohl den Indikator der Erfindung von Indikatoren für andere
Sterilisationsverfahren zu unterscheiden als auch eine ausge prägte Farbänderung zu bewirken.
Der Träger für den Indikator der Erfindung besteht vorzugsweise aus einem porösen Material, wie porösem Filterpapier.
In diesem F3H wird das Filterpapier mit einer Lösung des
Indikator-Farbstoffs imprägniert und sodann getrocknet. Die
Konzentration der Indikator-Farbstofflösung kann in einem
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verhältnismäßig breiten. Bereich, liegen, beispielsweise von
23 g/Liter bis 1,6 g/Liter. Die beste Farbänderung wird bei einer Konzentration der Färbstofflösung von 4 bis 8 g/Liter
erhalten.
5
5
Vorzugsweise v/ird der Indikator-Farbstoff einer Druckfarbe einverleibt, die auf den Träger aufgedruckt wird. Diese
Druckfarbe kann übliche Zusatzstoffe enthalten, wie ein Bindemittel.
Die Druckfarbe kann eine wasserhaltige Farbe sein, bei der der Indikator-Farbstoff in Wasser gelöst oder dispergiert
ist, oder sie kann eine nicht wäßrige Druckfarbe sein, die den Indikator-Farbstoff in einem organischen Lösungsmittel
oder einer Emulsion eines organischen Lösungsmittels
und Wasser zusammen mit anderen Zusatzstoffen, wie Wachsen, G-ummen, Polymeren, Methyl- oder Ethylcellulose oder
Carboxymethylcellulose als Verdickungsmittel dispergiert oder gelöst enthält.
Der Indikator-Farbstoff kann auch einer BeSchichtungsmasse
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einverleibt werden, die mit einer Rakel auf den Träger aufgetragen
wird. Der Träger kann auch in ein Präparat getaucht werden, das den Indikator-Färbstoff enthält. Der Träger hat
vorzugsv/eise die Form eines Streifens, der auf einer Oberfläche mit einem druckempfindlichen Klebstoff beschichtet ist.
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Beispiele für derartige Träger sind Papierstreifen, z.B. Abdeckpapierstreifen,
oder Streifen aus Kunststoffolien.
Ein bevorzugter Indikator der Erfindung besteht aus einem Streifen, der auf einer Oberfläche mit einer getrockneten
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Druckfarbe beschichtet ist, die den Indikator-Farbstoff enthält,
und die ferner eine druckempfindliche Klebstoffschicht
und gegebenenfalls andere Schichten aufweist. Dieser Streifen wird in Form einer Rolle hergestellt. Von der Rolle werden
kurze Stücke abgeschnitten oder abgerissen und auf die zu
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desinfizierenden bzw. sterilisierenden Gegenstände aufgebracht. Auf die druckempfindliche Klebstoffschicht kann ein
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— ö —
Trennpapier oder eine i'rennbeschichtung aufgebracht sein.
Die Brillianz der den Indikator-Farbstoff enthaltenden Druckfarbe kann durch Zusatz eines Aufhellers zur Druckfarbe erhöht
werden. Ein Beispiel hierfür ist Gelatine. Der Aufheller kann auch als Bindemittel wirken. Ferner können v/eitere
Polymere zusätzlich oder alternativ der Druckfarbe einverleibt werden, um die Bindewirkung zu unterstützen und den
Indikator zu stabilisieren. Beispiele hierfür sind Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon. Polyvinylalkohol ist besonders
bevorzugt, wenn als Indikator-Farbstoff Kongorot eingesetzt wird, da es mit diesen Farbstoff einen Komplex
bildet, der die Dispersion und Stabilisierung der roten Farbe des Indikator-Farbstoffs unterstützt.
Vorzugsweise wird der Indikator-Farbstoff durch Drucken, Beschichten
oder Imprägnieren auf das Substrat in Form eines charakteristischen Musters aufgebracht, beispielsweise in
Form von quer angeordneten Streifen oder Stäben. Derartige Muster sind für Indikatoren anderer Sterilisationsverfahren
bekannt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein Stück eines druckempfindlichen Klebebandes bzw. Abdeckbandes wird auf der Seite, die nicht mit dem druckempfindlichen
Klebstoff beschichtet ist, mit einer Druckfarbe in Querstreifen bedruckt. Sodann läßt man die Druckfarbe trock-
nen. Die Druckfarbe wird folgendermaßen hergestellt:
1 ) 18 g Gelatine werden in 300 ml Wasser bei 6O0C gelöst;
2) 100 g Polyvinylalkohol werden in 600 ml Wasser bei 800C
gelöst.
3) 15 g Kongorot werden in einem Gemisch von 200 ml Wasser und 200 ml Isopropanol gelöst;
4-) die Gelatinelösung und die Polyvinylalkohollösung werden
unter Rühren in die Kongorotlösung eingetragen.
*~ 809837/0988
Γ ■ ■ ,
Proben des erhaltenen Indikatorstreifens v/erden der Einwirkung
von Formaldehyd in Gegenwart von Wasserdampf ausgesetzt.
Ihre Farbe schlägt von rot nach gelb um.
^ Andere Proben des Indikatorbandes v/erden einer üblichen Wasserdampf-Formaldehyd-Sterilisation
während 2 Stunden in
einer entsprechenden Vorrichtung mit einem Fassungsvermögen von 140 Liter ausgesetzt. Während dieser Zeit werden 5 Stöße einer Formaldehydlösung mit einer Gesamtmenge von 250 ml
einer entsprechenden Vorrichtung mit einem Fassungsvermögen von 140 Liter ausgesetzt. Während dieser Zeit werden 5 Stöße einer Formaldehydlösung mit einer Gesamtmenge von 250 ml
^0 eingespeist. Dies entspricht einer maximalen Konzentration
von etwa 143 mg Formaldehyd pro Liter des Volumens der Vorrichtung.
Während der Sterilisation wird die Temperatur auf 60 bis 70 G eingestellt. Nach beendeter Sterilisation ist
die Farbe der Indikatorstreifen nach gelb umgeschlagen. Die Farbänderung ist sehr gut erkennbar.
die Farbe der Indikatorstreifen nach gelb umgeschlagen. Die Farbänderung ist sehr gut erkennbar.
Weitere Proben des Indikatorbandes werden einer Ethylenoxid-Sterilisation
1 Stunde bei etwa 55 C unterworfen. Nach beendeter Sterilisation konnte kein Farbumschlag festgestellt
v/erden.
Weitere Proben des Indikatorstreifeis werden der Dampfsterilisation
während 3 1/2 Hinuten bei 134 C unterworfen. Auch in diesem Fall konnte kein Farbumschlag festgestellt v/erden.
1 Liter einer wäßrigen Lösung mit 5,3g Kongorot werden mit
100 ml einer 5prozentigen wäßrigen Lösung von Methylenblau
versetzt. Ein Filterpapier wird in diese Lösung getaucht und an der Luft trocknen gelassen. Sodann wird das Filterpapier
in eine 5prozentige wäßrige Lösung von Kaliumhydrogenphthalat getaucht. Die Konzentration der Kaliumhydrogenphthalatlösung
kann im Bereich von 2,5 bis 10 vß> liegen. Nach dem
Trocknen ist die Farbe des Filterpapiers purpur.
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Γ 281Q542 _
-ΙΟΙ Proben des erhaltenen Filterpapiere werden der üblichen Was—
serdampf-Formaldehyd-Sterilisation in einer Vorrichtung mit einem Innenvolumen von 425 Liter ausgesetzt. Innerhalb 30 Minuten
v/erden bei 73 C 6 Stöße von 50 ml einer 37prozentigen wäßrigen Formaldehydlösung eingespeist. Dies entspricht
einer maximalen Konzentration von etwa 45 mg Formaldehyd pro Liter Innenvolumen der Vorrichtung. Mach beendeter Sterilisation
ist die Farbe des Filterpapiers nach grün umgeschlagen.
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Es ist besonders bevorzugt, Kongorot auf einen pH-Wert von 4 bis 6 abzupuffern. In diesem pH-Bereich scheint Kongorot
unempfindlich gegenüber der Sthylenoxid-Sterilisation zu sein.
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Claims (10)
1. Indikator für die Wasserdampf-Formaldehyd-Desinfektion,
gekennzeichnet durch einen auf einem.Träger
aufgebrachten Farbstoff, der bei Einwirkung von Formaldehyd in Gegenwart von Wasserdampf niedriger Temperatur einer
irreversiblen Farbänderung unterliegt.
2. Indikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstoff 3,3r-Z.4,4'~Bisphenylylen-bis-(azo)7bis/4-amino~
!-naphthalinsulfonsäuren (Kongorot) oder sein Dinatriurnsalz
ist.
3. Indikator nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstoff im Gemisch mit einem Puffer vorliegt.
4. Indikator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Puffer auf einen pH-Wert von 4 "bis 6 eingestellt ist.
5. Indikator nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Seite des Indikators mit einem druckempfindlichen
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ORIGINAL INSPECTED
Klebstoff beschichtet ist.
6. Indikator nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen Gehalt von mindestens einem weiteren farbstoff, der
bei der Wasserdampf-Formaldehyd-Desinfektion keiner Farbänderung unterliegt.
7. Indikator nach Anspruch 1 bis»6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger aus einem porösen Material besteht, das mit dem Indikator-Farbstoff imprägniert ist.
8. Indikator nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Indikator-Farbstoff in einer auf die Oberfläche
des Trägers aufgebrachten Druckfarbe vorliegt. 15
9. Indikator nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfarbe einen Aufheller enthält.
10. Verwendung des Indikators nach Anspruch 1 bis 9 bei
der Wasserdampf-Formaldehyd-Desinfektion.
809837/09^8
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